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* In Notizen desselben Vortrages von einem anderer Zuhörer findet sich noch der
Zusatz: «zwei sind weniger entwickelt».
sehr gefährlich, die gesunde Geheimschulung aber gänzlich ungefährlich.»
Daraus ergibt sich, daß Licht und Liebe, die als die beiden Hauptprinzipien
des irdischen Menschseins auf höheren Gebieten des
menschlichen Lebens ebenso zusammengehören wie positive und negative
Elektrizität oder positiver und negativer Magnetismus (Berlin, 22.
Februar 1906, GA 54), für die innere Entwicklung von grundlegender
Bedeutung sein müssen. Wie konkret das mit der Ausbildung von
Lotusblumen und Kundalinilicht zusammenhängt, zeigt die folgende
ca. 1905/06 niedergeschriebene Aufzeichnung in einem Notizbuch
(Archiv-Nr. 105, Faksimile Seite 460/461). Der Text unter der Skizze
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* Vgl. die Vorträge Berlin, 16. März 1905 (GA 53), Paris, 6. Juni 1906 (GA 94),
Stuttgart, 2. September 1906 (GA 95).
des menschlichen Körpers lautet:
Licht als Symbol für Weisheit und Wärme als Symbol für Liebe sind
demgemäß die Polarität der «Kundalini», das heißt nach Rudolf Steiners
Charakterisierung in «Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?
» jener geistigen «Wahrnehmungskraft», deren richtige Erweckung
außer der Ausbildung der astralen Wahrnehmungsorgane (Lotusblumen)
Voraussetzung zum geistigen Schauen ist. Deshalb findet sich
auch, solange er den Ausdruck «Kundalini» gebraucht, sowohl vom
Kundalini«feuer» als auch vom Kundalini«licht» gesprochen.
«Kundalini» oder auch «Kundali» - soviel wie «gewunden», «zusammengerollt
», daher auch «Schlangenfeuer» oder «Schlangenkraft» genannt
- ist eine der verschiedenen indischen Bezeichnungen für diese
okkulte Kraft, die auch in die theosophische Literatur durch Blavatsky
eingeführt worden war. Nach Arthur Avalon gilt Kundalini als «das
Fundament aller Yogapraxis», ist sie «die mächtigste Manifestation
schöpferischer Kraft im menschlichen Körper»; «sie erhält am Leben
alle irdischen Wesen», sie ist das «im Körper existente <Wort>» (ohne
menschliche Urheberschaft). Und weil sie der «Urquell aller Sprache»
ist, sind «die Mantras in allen Fällen» ihre Manifestationen, denn sie
verkörpert «alle Buchstaben», «deshalb verwendet man Mantras bei der
Erweckung der Kundalini». Doch dürfe nicht in abergläubischer Weise
angenommen werden, «daß allein die Äußerung eines Mantras ein Ergebnis
hervorbringt, oder daß das Japa [Rezitieren] des Mantra durch
nichts anderes vollzogen wird als durch ein bloßes Wiederholen.» Auch
ein Mantra müsse aus seinem Schlaf erst erweckt werden. (Arthur Avalon,
«Die Schlangenkraft», Otto Wilhelm Barth Verlag, 2. Auflage 1976,
S. 17, 135ff.; ferner «Die Girlande der Buchstaben», Otto Wilhelm
Barth Verlag o.J., S. 172f.)
Nun entsteht die Frage: Was besteht für eine Verbindung zwischen
dem Astralleib und dem physischen Leib, was kettet das
astrale Ohr an das physische Ohr? Und warum kehrt der Astralkörper,
[der während des Schlafens vom physischen Körper getrennt
ist], wieder zurück? Es könnten interessante Fragen aufgeworfen
werden. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mensch fühlte
sich furchtbar unglücklich. Nun ist er während der Nacht in
seinem Astralleib. Das Leid hat seinen Ursprung im Physischen. Er
könnte nun den Entschluß fassen, [mit seinem Astralleib] nicht
mehr zurückzukehren, dann wäre das ausgeführt, was man einen
astralen Selbstmord nennen würde.
Also, was verbindet den astralischen Leib mit dem physischen
Leib und seinen Organen, und was führt ihn wieder zurück? Da
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besteht eine Art von Band, eine Verbindung, die eine Zwischenmaterie
ist zwischen physischer und astraler Materie. Und das
nennt man das Kundalinifeuer. Wenn Sie einen schlafenden Menschen
haben, so können Sie im Astralen immer den Astralkörper
verfolgen. Sie haben einen leuchtenden Streifen bis dahin, wo der
Astralkörper ist. Es ist immer der Ort aufzufinden. Wenn sich der
Astralkörper entfernt, dann wird in demselben Maße das Kundalinifeuer
dünner und dünner. Eine immer dünnere und dünnere Spur
ist es; es wird immer mehr wie ein dünner Nebel. Wenn Sie nun
dieses Kundalinifeuer genau ansehen, dann ist es nicht gleichförmig.
Es werden in demselben gewisse Stellen leuchtender und dichter
sein, und das sind die Stellen, welche das Astrale wieder zu dem
Physischen hinführen. Der Sehnerv ist also durch ein dichteres
Kundalinifeuer verbunden mit einem astralen Nerven.
Leadbeater wollte [in seinem Buch «Die Astral-Ebene»] nicht
darauf eingehen zu sagen, ob ein solcher astraler Selbstmord möglich
ist. Es kann das Kundalinifeuer mit dem Astralkörper nicht
ganz aus dem physischen Leib herausgehoben werden. Würde es
nun eintreten, daß ein Mensch den Entschluß faßt, nicht mehr
zurückzukommen, so würde das Kundalinifeuer ihn fortwährend
hinabziehen; es ist so, als ob er noch zum physischen Leib gehörte.
Es ist die Spur des Kundalinifeuers, die er verfolgt. Wenn die Lebenskraft
noch nicht erschöpft ist, so ist es sehr schwer, den Astralkörper
aus dem physischen Körper herauszuheben. Es ist sehr
schwer, wenn jemand an dem physischen Körper hängt, den er
nicht mehr gebrauchen kann. In dieser Beziehung ist das Schicksal
des Selbstmörders und das des Verunglückten nicht in erheblichem
Maße voneinander verschieden.
Nun, bei dem höherentwickelten Menschen, an dem sich die
Chakrams bewegen, da findet noch ein anderer Vorgang statt.* Er
hat die Möglichkeit, das Kundalinifeuer willkürlich zurückzuziehen
aus dem Organismus; gleichzeitig eröffnen sich von innen
heraus entgegengesetzte Strömungen: Das, was früher bloß von
* Siehe dazu Hinweis auf S. 250.
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außen hereingeströmt ist, das kann der Mensch jetzt willkürlich
von innen heraus regeln; der ganze Vorgang kann jetzt willkürlich
herbeigeführt werden.
Nun hat der Mensch eine vollkommene Verfügungsmöglichkeit
über den Astralkörper erlangt. Nun bitte ich zu beachten, daß dieser
Zustand immer mehr und mehr in der menschlichen Entwicklung
eintritt. Heute sind es die psychisch Entwickelten, die einen
solchen Astralkörper haben, aber der Mensch eilt allgemein einem
solchen Zustand entgegen. Er wird die Möglichkeit zur Benützung
seines Astralkörpers in der sechsten Rasse haben. Er wird einen
physischen Körper und innerhalb desselben einen Astralkörper
haben, den er auf diese Weise benützen kann. In der nächsten
Runde aber werden die Menschen keinen physischen Körper, sondern
nur noch einen Astralkörper haben, den sie dann frei benützen
können, so wie wir Menschen heute den physischen Körper
benutzen. Der physische Körper wird dann nicht mehr da sein; der
unterste Körper wird dann der Astralkörper sein.
Etwas Ähnliches wie bei den astralen Zentren findet man im
mentalen Körper. Der Astralkörper hat einzelne Sinneszentren: Es
entspricht dem Sehnerv ein astrales Zentrum, ebenso dem Hörnerv,
dem Geruchsnerv und so weiter. Der Mentalkörper hat solche
einzelnen Sinne nicht mehr. Er hat nur einen einzigen Sinn, er ist
durchdrungen von dem mentalen Auffassungsvermögen, so daß er
mit seinem einzigen Sinn mental wahrzunehmen vermag. Daher ist
er imstande, alles aufeinander zu beziehen.
Der Schatten des mentalen Sinnes ist der Verstand. Wenn Sie
eine Glocke anschlagen hören, so drehen Sie sich um, um auch
durch das Gesicht wahrzunehmen. Die astralen Sinne sind mit dem
mentalen Sinn auch durch eine Art von Kundalinifeuer verbunden.
Das Kundalinifeuer ist also der Zwischenstoff, welcher die einzelnen
Zustände miteinander verbindet.