Inhaltsverzeichnis
Die Biographie Gopi Krishnas
Gopi Krishna spricht über Liebe und Sex
Gopi Krishna spricht über Kundalini
Betrachtungen über die Evolution
Gopi Krishna (1903 - 1984) war ein indischer Yogi, Mystiker, Lehrer,
Sozialreformer und Schriftsteller. Seine Autobiographie Kundalini (The
Evolutionary Energy in man) fand international sensationelle Beachtung.
Gopi Krishna fühlte sich zum Yoga hingezogen. Sein Vater verzichtete auf
die Welt, um ein frommes Leben zu führen. Er verließ seine 28-jährige Frau,
die fortan Gopi und seine beiden Schwestern allein aufziehen musste. Seine
Mutter übertrug nun alle Hoffnungen auf ihren einzigen Sohn.
Aber er bestand die Prüfung für das Kollege nicht und nahm deshalb
einen schlecht bezahlten Job an um die Familie zu versorgen. Dann begann
er zu meditieren, um herauszufinden, wer er war. Nachdem er einige Jahre
meditiert hatte, hatte er im Alter von 34 Jahren seine erste Kundalini-
Erfahrung, die er in seiner Autobiographie beschreibt:
Plötzlich, mit einem Brüllen eines Wasserfalls, fühlte ich einem
Strom flüssigen Licht's, der mein Gehirn durch das Rückenmark betrat.
Völlig unvorbereitet für solch eine Entwicklung, wurde ich vollständig
überrascht. Aber ich gewann meine Selbstkontrolle zurück, indem ich
meinen Verstand auf den Punkt der Konzentration richtete. Die Lichtstärke
wurde heller und heller, das Brüllen immer lauter. Dann erfuhr ich eine
Schwingungsempfindung (rocking sensation) und glaubte aus meinem
Körper heraus, gänzlich in einen Lichtschleier zu gleiten. Es ist unmöglich,
diese Erfahrung richtig zu beschreiben. Mein Bewußtsein vermittelte mir das
Gefühl, dass ich mich, inmitten eines Feldes aus Lichtwellen, ausbreitete.
Ich wuchs und wuchs, dehnte mich immer weiter aus, während ich von
meinem Körper, dem normalerweise die ganze Aufmerksamkeit gebührt,
immer weiter Abstand nahm, bis er mir völlig unbewußt wurde. Ich bestand
nur noch aus Bewußtsein ohne irgendeinen Umriss, ohne
irgendeine Vorstellung eines Körpers, ohne irgendein Gefühl oder eine
sinnliche Empfindung. Versunken in einem Meer aus Licht und Bewusstsein,
welches ich um mich herum überall wahr nahm, und welches sich immer
weiter ausbreitete, gab es in allen Richtungen nirgendwo eine Sperre oder ein
materielles Hindernis.
Ich war nicht mehr ich selbst. Oder um genauer zu sein, ich war nicht mehr
der, als den ich mich kannte. Vielmehr hatte ich das Gefühl, der kleine
Punkt meines Bewußtseins, der normalerweise auf meinem Körper begrenzt
war, hatte sich zu einem beträchtlicher Kreis des Bewußtseins ausgedehnt, in
dem der Körper einen kleinen Punkt bildete. Ich tauchte ein ins Licht, in
einem Zustand des Triumphs und des Glücks, was unmöglich zu beschreiben
ist.
http://en.wikipedia.org/wiki/Gopi_Krishna
Gopi Krishna spricht über Liebe und Sex Top
Freud erwähnte es in einer anderen Weise. Er sagt, daß es Libido ist und daß
alle kreative Tätigkeiten und Geistesstörungen aus der Libido heraus
entstehen. Aber er definierte die Libido nicht näher. Für Freud war die
Libido einfach eine psychische Energie in einer subtilen Form, in einer
psychischen Form. Aber die Libido hat auch einen körperlichen Aspekt, wie
Wilhelm Reich es richtig erkannte. Er ist im Körper, in der Libido verankert.
Reich hat deutlich darauf hingewiesen. Aber da die Wissenschaft keine
Kenntnis davon hat, das die Umwandlung sexueller Energie zu Kreativität
führt, was in den letzten Jahrtausenden von den Yogis unter Beweis gestellt
wurde, sind natürlich alle gegenwärtigen Theorien über die
Sexualität unvollständig.
Was daher von einigen Psychologen und Medizinern über mehr oder weniger
ungehemmte Sexualität empfohlen wird, ist folglich nicht nur trügerisch,
sondern sogar im hohem Grade gefährlich für die menschliche Rasse. Wenn
die Menschen erwachsen werden, stellen sie fest, welcher Teil der Energie
zum Gehirn geht und welchen Teil sie für die Zeugungsfähigkeit oder für
angenehme Zwecke verwenden können. Es gibt keinen Zweifel daran, daß es
nichts in der Welt gibt, das so anziehend, verführerisch und bezaubernd ist,
wie die sexuelle Liebe. Sie hat einige der größten Denker angespornt. Es ist
die Liebe zu den Frauen, die einige der größten Schriftsteller, Denker,
Politiker und Eroberer der Welt inspirierten. Es gibt nichts, das mit der Liebe
für das Glück, für die Gesundheit und für die Entwicklung der Menschheit
vergleichbar ist.
Aber die sexuelle Energie sollte nicht mißbraucht zu werden, weil sie von
der Natur für die Zeugung, und damit für den Fortbestand der menschlichen
Rasse, erschaffen worden ist. Damit leistet die Evolution ihren Beitrag am
Fortbestehen der Menschheit. Daher ist es gescheiter, die sexuelle Energie zu
konservieren, also zölibatär zu leben, als sie zu verschwenden. Dieses ist der
Grund, warum ein zölibatäres Leben in den Religionen empfohlen worden
ist. Es gibt keinen anderen Grund. Warum beharren die Religion in gewisse
Weise darauf, daß du enthaltsam leben solltest, anstatt die sexuelle Energie
zu verschwenden?
In der Sozialarbeit, die ich in Kaschmir leistete, war eine unserer Leistungen
die Wiederverheiratung von Hunderten von Witwen, da in meinem Staat die
Wiederverheiratung nicht erlaubt war. Es war ihnen nicht einmal erlaubt,
einen Mann zu treffen. Sie wurden fast wie Ausgestoßene behandelt und
mußten ein einsames Leben leben. Alle Familienmitglieder schauten auf sie
herab und betrachteten sie fast als Hexen. Sie sagten, die Witwe bringe
Unglück ins Haus, da unser Sohn wegen ihr starb. Sie könne nicht wieder
heiraten. Sie erfuhren manchmal eine rauhe Behandlung. Es war ihnen nicht
einmal gestattet, in einer Fabrik mit Männern zu arbeiten. Dieses hat sich
heute zum Glück im großen Umfang geändert.
Von den Hunderten von Frauen, die wieder heirateten, habe ich nicht eine
gesehen, die psychisch krank wurde. Nicht eine. Erstellt man eine
Statistik über die Anzahl der psychischen Erkrankungen, sowohl für
die fortgeschrittenen, als auch für die rückschrittlichen Nationen, in denen
sich die Menschen keine zwei Mahlzeiten am Tag leisten können, findet
man möglicherweise in den fortschrittlichen Nationen eine grössere Anzahl
an psychischen Erkrankungen, als in den ärmeren Nationen. Unter den
Witwen, mit denen ich zusammen arbeitete, waren einige von ihnen von
solch einem vortrefflichem Charakter, dass ich es nicht ausdrücken kann.
Wie die Folgen von sexuellen Ausschweifungen aussehen, kann man einem
Experiment entnehmen, welches mit Ratten durchgeführt wurde. Ratten
wurden in einen Käfig gesetzt und eine Elektrode wurde im sexuellen
Lustzentrum des Gehirns eingepflanzt.
War der Strom eingeschaltet, dann konnte das Lustzentrum der Ratten erregt
werden. War der Strom ausgeschaltet, war eine Erregung nicht möglich. Nun
wurde den Ratten beigebracht, einen Hebel zu bedienen, der das Lustzentrum
im Gehirn stimulierte. Immer wieder berührten sie den Hebel, was eine
lustvolle Empfindung bei ihnen auslöste. Sie taten es so lange, bis sie völlig
erschöpft waren und bewusstlos umfielen. Nachdem sie wieder belebt
wurden und man sie wieder in den Käfig setzte, taten sie genau das gleiche;
immer und immer wieder. Sollten wir dasselbe tun? Sollten wir unsere
Zukunft, unser Leben, an diese sexuelle Empfindung verschenken, die uns
häufig danach unglücklich und schwach werden läßt?
Dies sind die Dinge, die wir zu lernen haben. Wir sollten uns nicht in
sexuellen Ausschweifungen verlieren. Man kann Sex haben, wenn man
einige Tage wartet. Das bereitet ein größeres Vergnügen. Versuche dieses zu
beachten. Wartest du eine längere Periode, dann wirst du merken, dass du
größeres Vergnügen findest. Wenn du dich aber so wie die Ratten verhälst,
dann wirst du merken, dass irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo du sehr
unglücklich wirst und keine Lust mehr empfindest, weder im Leben, noch
zusammen mit deiner Frau. Daraus folgt dann die Scheidung.
Wir verstehen im allgemeinen nicht die Gründe für unser Verhalten. Als
intelligente Menschen verfolgen wir bestimmte moralische Gesetze, wie wir
es gelernt haben. Da ich mich bemühe, die Wahrheit zu sprechen, kann
ich nichts zurück halten, was meine Erfahrung mich gelehrt hat. Ich habe in
meinem sozialen Umfeld, mit Tausenden von Männern und Frauen sehr
nahen und vertrauten Umgang, wie ein moderner Psychiater in seiner Praxis.
Dabei stieß ich niemals auf eine Witwe, die ernsthafte psychische Probleme
hatte. Ich empfand sie sogar als sehr tolerant. Sie hatten sich mit ihrem
Schicksal abgefunden.
Die Upanishaden sind die Urquelle der indischen und sogar der griechischen
Philosophie, obgleich dieses immer noch nicht von einigen modernen
Wissenschaftlern erkannt worden ist. Aber du wirst überrascht sein, zu
hören, daß es einige jener großen Weisen waren, die zuerst sagten, daß alles
eins ist. Sie waren die ersten, die erklärten, daß Bewußtsein die reale
Grundlage des Universums ist. Sie gaben der Menschheit den ersten
Unterricht, und nicht einer von ihnen lebte im Zölibat. Einer der klügsten
von ihnen, Yajnavalkya, hatte zwei Frauen, in Übereinstimmung mit den
Gewohnheiten der damaligen Zeit. Beide folgtem ihn in die Einsiedelei in
den Wald.
wikipedia: Bhagavad Gita - Der vermutlich zwischen dem fünften und dem
zweiten vorchristlichen Jahrhundert entstandene Text der Bhagavad Gita ist
eine Zusammenführung mehrerer verschiedener Denkschulen des damaligen
Indien, auf Grundlage der Veden, orthodoxer Brahmanismus, Upanishaden,
Yoga und noch weitere, steht aber den Upanischaden gedanklich am
nächsten. Hindus betrachten die Lehren der Bhagavad-Gita als Quintessenz
der Veden.
Eine andere Aussage in Kapitel VIII, Vers 11 der Bhagavad Gita besagt, dass
Yogis Brahmacharya praktizieren, um das Ziel zu erreichen, das von den
Kennern der Veden als Ziel betrachtet wird: "Die mit den Veden vertraut
sind, sagen, dass große Weise im Lebensstandart der Entsagung
Brahmacharya praktizieren." (yad aksaram veda-vido vadanti - visanti yad
yatayo vita-raga - yad icchanto brahmacaryarh caranti). Eine ähnliche
Aussage wird auch im Kathopanishad (poetischer Text der Upanishaden,
indische Heilige Schrift) gemacht.
Gopi Krishna: "So haben wir einerseits Askese und mönchische Entsagung.
Es war Buddha, der das Brahmacharya (Zölibat) einführte, und es warSt.
Benedikt (italienischer Mönch, gilt als der Begründer des christlichen
Mönchtums im Westen), der es im Westen im 6. Jahrhundert einführte. Das
monastische (mönchische) Leben war nicht Teil der frühen christlichen
Kirche."
Der Enthaltsamkeitszölibat wird erstmals auf der Synode von Elvira (ca. 306
n. Chr.) als Gesetz aufgeschrieben. Man stimmt in dem vollkommenen
Verbot überein, das für Bischöfe, Priester, Diakone, d.h. für alle Kleriker, die
im Altardienst stehen, gilt, dass sie sich ihrer Ehefrauen enthalten und keine
Kinder zeugen. Wer aber solches getan hat, soll aus dem Klerikerstande
ausgeschlossen werden. Es lässt sich klar zeigen, dass dieses Gesetz keine
Neuerung darstellt, sondern nur eine Betonung einer bisherigen Praxis
darstellt. Es gibt also bereits um 306 eine schon längere Tradition des
Zölibats. Einige Historiker sind sogar der Ansicht, der Zölibat gehe auf
apostolische Zeit zurück.
Es wird auch davon ausgegengen, dass die Jünger Jesus enthaltsam lebten.
So sagte z.B. Paulus in 1 Kor 7, 7: «Ich wünschte, alle Menschen wären
unverheiratet wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine
so, der andere so.» Und: "Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet
eine Jungfrau, so sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute
irdischen Nöten nicht entgehen, ich möchte sie euch ersparen." (1 Kor 7, 28)
Und: "Wer seine Jungfrau heiratet, handelt richtig; doch wer sie nicht
heiratet, handelt besser." (1 Kor 7, 38)
Ebenso bei Lk 18, 28f: "Da sagte Petrus: Du weißt, wir haben unser
Eigentum verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete ihnen: Amen,
ich sage euch: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau,
Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, wird schon in dieser Zeit das
Vielfache erhalten und in der kommenden Welt das ewige Leben."
Aber bereits lange vor Christi Geburt gab es im Judentum die ersten
zölibatären Bewegungen. In den alttestamentlichen Büchern Exodus (2.
Buch Mose) und Levitikus (3. Buch Mose) ist die Rede von
Reinheitsvorschriften. Bei bestimmten Festlichkeiten und heiligen
Handlungen übten die Juden sexuelle Enthaltsamkeit, aber auch
Enthaltsamkeit von der Arbeit, von Speisen usw.
Bereits um etwa 150 vor Christus breitete sich die jüdischen Essener (die
Frommen), eine aramäische religiöse Gruppierung innerhalb des
Judentums, in Damaskus (Syrien) aus. Sie lebten meist ehelos in
Klostergemeinschaften zusammen und mussten sich vielen
Reinheitsvorschriften unterziehen. Die Essener können als Vorläufer späterer
Mönchsorden angesehen werden, die es aber im jüdischen Selbstverständnis
damals noch nicht gab. Nach den antiken Quellen lebten sie getrennt vom
offiziellen Tempeljudentum und in Anlehnung an Jeremia 31,31-34 in
klösterlicher Einsamkeit. Sie forderten asketische Ordensgemeinschaft mit
Gütergemeinschaft, ähnlich den ägyptischen Therapeutae bei Alexandria ,
bei denen es auch weibliche Mitglieder gab.
Wenn Gopi Krishna behauptet, das monastische Leben war nicht Teil der
frühen christlichen Kirche, so ist das nur die halbe Wahrheit. Immerhin gab
es bereits 310 nach Christus eine Synode, die alle Bischöfe, Priester und
Diakone zum Zölibat verpflichtete, also bereits lange bevor der Heilige
Benedikt im 6. Jahrhundert angeblich das erste Kloster gründete. Wie ich
nämlich im Heiligenlexikon fand, gab es offensichtlich bereits schon vorher
die ersten Klöster in Europa. Der Heilige Hieronymus (347 n. Chr. - 30.
September 420 n. Chr.) wurde in Stridon (heute Kroatien) geboren, studierte
in Mailand und Rom Grammatik, Rhetorik und Philosophie und setzte sein
Studium in Trier fort, wo er das Klosterleben kennen lernte. Der Heilige
Hieronymus wirkte 35 Jahre lang zurückgezogen als Mönch.
Das Zölibat ist also durchaus keine Erscheinung, die in Europa erst mit dem
ersten Kloster auftrat. Zu allen Zeiten hat es Einsiedler, Priester und Heilige
gegeben, die das Zölibat praktizierten. Sie praktizierten es aber in der Regel
ganz für sich allein.
Ich fand übrigens im Alten Testament einen sehr interessanten Satz, der
offenbar ein Hinweis auf die Meditation sein könnte: "Selig der Mann, der
das Joch auf sich nahm von Jugend auf; er wird einsam sitzen und schweigen
..." (Klgl 3,27f)
Die meisten von euch, die noch jung sind, werden den Bewusstseinswandel,
der in den nächsten zwanzig Jahren durch die Bombe (Kernwaffen) erzeugt
wird, in der ganzen Welt miterleben. Wir werden erleben, daß diese gleichen
Ideen von der Wissenschaft und von den Gelehrten bestätigt werden. Sie sind
die Schlüssel zu einem glücklichen Leben, in dem die Gesetze der
Evolution nicht verletzt werden.
Ich kann es nicht ausdrücken, welche Belohnung die Natur bisher für den
Mann bereit hielt. Lasst mich dafür ein Beispiel geben. Du weißt, welche
Faszination der Sex für uns hat. Du weißt, welche Opfer ein Mann für seine
Geliebte zu bringen bereit ist. Dieses galt besonders in der Vergangenheit, in
der es Beschränkungen im sexuellem Verhalten gab. In Europa kämpften die
Ritter, schlichen sich in Botengängen heimlich zu ihrer Geliebten und
starben bei dem Versuch, sich mit ihr zu treffen. Sie fochten Duelle. Die
Liebe spornte selbst die Könige an. Reiche wurden durch Kriege
zerstört, wenn ein Kaiser eine Frau haben wollte, die einem anderen Land
angehörte, und die er nicht ohne einen Krieg für sich gewinnen konnte.
Wir wissen, wie die Vergangenheit, die Geschichte, wegen der Frauen
und ähnlich wegen der Männer beeinflusst wurde und welche Opfer sie für
die Männer bedeuteten. Nun stellt euch ein Paar vor, das sich intensiv, fast
zu Tode liebt, welches dann aber durch einige Umstände voneinander
getrennt wird und nach einigen Jahren wieder zusammen trifft. Stellt euch
die Intensität des Vegnügens und der Liebe vor, wenn sie sich wieder
einander umarmen.
Multipliziere dieses Gefühl hundertfach und du bekommst einen kleinen
Vorgeschmack der Entzückung, die das Gehirn empfindet, wenn es mit
kosmischem Bewußtsein erfüllt ist.
Dieses kann als das höchste Glück eines Menschen betrachtet werden. Aus
diesem Grunde wird es als Sat-Chit-Ananda (Sein-Bewusstsein-Seligkeit)
bezeichnet. Sat bedeutet Sein, Wahrheit, Chit bedeutet Bewusstsein und
Ananda bedeutet extremes Glück. Die Einheit der menschlichen Seele, ist in
Wirklichkeit keine Vereinigung, weil die Seele bereits endlos ist. Der
Mensch braucht den Schleier der Maya, der Täuschung, der Unwissenheit,
der Illusion, nur zu durchbrechen, der sein Bewusstsein trübt. Und wenn
diese Befreiung geschieht, dann geschieht auch Sat-Chit-Ananda, Sein-
Bewusstsein-Seligkeit.
Es ist nicht möglich für den menschlichen Verstand, das Glück zu erfassen,
sobald der Mensch der Glorie des Universums gegenüber steht, wenn der
Mensch seine eigene göttliche Natur erfährt, wenn er erfährt, daß er und das
geliebte Objekt, das Universum, eins sind. Es wird von solch einer intensiven
Verzückung begleitet, daß jede Glückseligkeit auf dieser Erde dagegen nur
ein schwaches Spiegelbild davon ist. Wenn du tatsächlich diese Verzückung
der Liebe erfährst, bekommst du einen flüchtigen Blick auf dein eigenes
Selbst. Es ist nur ein Blick, ein zarter Eindruck von der Seligkeit, die von
allen Vergnügungen am größten ist. Sogar Könige, Kaiser, Multimillionäre
und Milliardäre, neigen sich vor dieser Liebe. Auch ihr Leben wird erst
durch diese göttliche Liebe glücklich.
Genau so, wie man sich vorstellen kann, daß Menschen bereit sind, für die
Geliebte zu sterben, kann man sich vorstellen, dass diese
Liebe sich vervielfacht und ein Teil des täglichen Lebens wird. Stellen sie
sich vor, daß die Freude, die Heiterkeit eines Kaisers, wie Alexander des
Großen, und die Freude des reichsten Milliardärs der Vereinigten Staaten
und das Leben eines Mannes, der den schönsten Harem in der Welt
besitzt, sich alles zusammen in kosmisches Bewußtsein verwandelt. Wo
besteht dann die Notwendigkeit der Menschen, hinter all dem Reichtum und
der Macht hinterher zu laufen, wenn solch ein Segen innerhalb seiner
Reichweite kommt?
Wenn du das Leben der Mystiker nachliest, dann wirst du dort meine
Aussagen bestätigt finden. Sie verschmähten alles. Sie interessierten sich
weder für Reichtum, Wohlstand oder Ämter. Alle waren ausschließlich, Tag
und Nacht, in ihrem inneren Glück vertieft. Und wenn es sie manchmal
verließ, waren sie verzweifelt.
Die mystische Verzückung ist eine erstaunliche Krone der Evolution, die der
Menschheit den größten Anreiz bietet. Der sexuelle Anreiz dagegen ist
bedeutungslos. Die mystische Verzückung stellt die Motivation für Frieden
und Kontemplation zur Verfügung, weil man ohne inneren Frieden, ohne
Kontemplation, ohne Bescheidenheit und ohne das Fehlen von Stolz,
diesen mystischen Zustand nicht erreichen kann. Darum muss man alle diese
Sachen aufgeben, um dieses Glück, dieses Geschenk, diesen Segen zu
erreichen, der über allem steht, das wir uns erträumen können. Dieses
Glück übertrifft alles, was der Reichtum, die Macht und die Sexualität uns
geben kann.
Dann wird es kein Ausnutzen mehr geben, das auf den eigenen Vorteil
bedacht ist. Kein Christus oder Buddha möchte den Kredit für sich selber
haben. Er wird sagen, lass uns den Kredit untereinander aufteilen. Dieses
wird die Zukunft von Frau und Mann sein. Dieses ist der Mann oder die
Frau, auf den die Welt wartet. Sie werden sicher erscheinen, sobald die
mystischen Methoden bestätigt sind.
Wunschlos glücklich
Es ist ein erhabenes Ziel, die Menschheit auf diese glorreiche Bestimmung
vorzubereiten, diese Botschaft an jedem Ort zu verkünden. Andernfalls aber
bin ich recht glücklich, denn das Reisen gefällt mir nicht so gut. Ich bin
gesegnet. Ich benötige kein Lob, keinen Beifall oder irgendwelche
Anhänger. Ich bin zufrieden. Was ich gewonnen habe, verläßt keinen Raum.
Es gibt in mir keinen Wunsch, noch etwas erreichen zu wollen.
Ich lebe ein normales Leben, esse meine Mahlzeiten und schlafe. Ich bin in
jeder Tätigkeit normal. Aber ich werde auch gesegnet. Ich weiß, worüber ich
rede. Ich gebe mir sehr viel Mühe, die Wahrheit zu sagen und ich versuche
sie mit einfachen Worten auszudrücken. Ich habe keine Not, aber ich möchte
diese Wahrheit mit allen Menschen teilen, diese Idee den Wissenschaftlern
und Gelehrten mitteilen. Ich möchte die Wissenschaft anregen, sich damit zu
befassen, damit den Menschen, die leiden, dieses Leid erspart bleibt, damit
sie ein glücklicheres, zweckmäßigeres und befriedigenderes Leben führen
können. Mögen die Menschen das Ziel erreichen, welches für sie bestimmt
ist und den goldenen Preis gewinnen, den die Natur für uns bewahrt hat. Das
ist mein ganzer Ehrgeiz.
Ich bin zufrieden, wenn der Himmel mir erlaubt, diese Mission zu erfüllen,
in welchem Umfang auch immer. Ich bin zufrieden, wenn ich in der Lage
bin, darüber zu sprechen oder zu schreiben und lasse die Frucht in den
Händen Gottes. Darum bin ich euch sehr dankbar, dass ihr mir in den letzten
Tagen so geduldig und aufmerksam zugehört habt.
Soweit also Gopi Krishnas Rede über Liebe und Sex. Jetzt würde ich gerne
etwas mehr über Gopi Krishnas spirituelle Praktiken erfahren.
http://www.ecomall.com/gopikrishna/
Das Aufsteigen der Kundalini bedeutet nicht, eine wenig mehr Stille oder ein
etwas entspannterer Zustand des Verstandes. Es ist auch nicht die
Fähigkeit, ein wenig mehr Kreativität zu entfalten, euphorische Gefühle oder
visionäre Erfahrungen zu erwecken. Unter dem Kundaliniaufstieg sollte man
auch nicht die Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei der Arbeit oder den
individuellen Bewußtseinswandel verstehen. Vielmehr versteht man darunter
die komplette Metamorphose (Verwandlung) der Persönlichkeit. Die
Verrücktheit des religiösen Wahns ist vergleichbar mit der Exzentrizität und
der Verrücktheit eines Genies.
Nur nimmt die geistige Verirrung eine andere Form an. Es sind nur die
höchsten Erleuchteten, die frei davon sind. Übermäßige Buße, schreckliche
Selbstkasteiung, äußerste Einsamkeit, die Ablehnung der Liebe, die
Ablehnung der Welt und Familie, anormale Lebensarten und
Verhaltensweisen, bizarres Auftreten und malerische Kleidung sind Teil
dieser Manie.
Wenn der Verstand nicht schon von frühen Alter an diszipliniert worden
ist, bringt eine angeregte Kundalini oft den unbezähmbaren Wunsch
nach Okkultem und Bizarrem hervor. Es ist unglaublich, in welchem
Ausmass die Opfer dieses Wunsches, durch Pseudo-Gurus, durch
Scharlatane und Schwindler übertölpelt werden, die sich als Gottmenschen
ausgeben. Einer dieser "Gottmenschen", die ich kennen lernte, lebte in einem
Dorf in Kaschmir. Er urinierte im Beisein der Menschenmassen, die ihn
besuchten, in ein silbernes Gefäß, um anschließend das Publikum, Männer
und Frauen, mit dieser Flüssigkeit zu besprühen. Es wird sogar gesagt, daß
seine Bewunderer ihre Gesichter hinhielten und ihre Busen freilegten, um
die "heiligen" Tropfen zu empfangen.
Gopi: Es schien, als ob ich mich unerwartet von einem soliden Felsen der
Normalität in einen verrückt rasenden Whirlpool abnormalen Daseins
verwandelte. Der heftige Wunsch zu sitzen und zu meditieren, der stets
während der vorhergehenden Tage vorhanden war, war plötzlich
verschwunden und durch ein Gefühl des Horrors vor dem Übersinnlichen
ersetzt worden. Am liebsten wäre ich davon geflogen. Gleichzeitig verspürte
ich eine plötzliche Abscheu gegenüber der Arbeit und Gesprächen, mit dem
unvermeidlichen Resultat, dass ich mich für nichts mehr so recht begeistern
konnte. Die Zeit quälte sich nur langsam dahin, was den
bereits verzweifelten Zustand meines Verstandes noch weiter
verschlimmerte.
Für Wochen hatte ich keine Ruhepause. Jeden Morgen kündigte sich für
mich eine neue Art des Terrors an, eine neue Komplikation im bereits
zerrütteten Nervensystem, ein tieferer Anfall von Melancholie oder ein stark
nevöser Zustand des Verstandes, den ich zurückhalten mußte, damit er mich
nicht vollständig überwältigte. So war ich ständig in Alarmbereitschaft. Nach
einer vollständig schlaflosen Nacht, und nachdem ich geduldig den
Folterungen des Tages widerstanden hatte, mußte ich mich auf eine
noch schlimmere Quälerei der kommenden Nacht vorbereiten.
Es schien, als ob der Strom der Vitalität, der durch das Rückenmark in mein
Gehirn stieg, und der geheimnisvoll mit der Region nahe der Unterseite der
Wirbelsäule verbunden war, merkwürdige Tricks mit meiner Phantasie
spielte. Aber ich war nicht imstande, ihn zu stoppen oder seinem Effekt auf
meine Gedanken zu verhindern. War ich dabei, meinen Verstand zu
verlieren? Waren dies die ersten Anzeigen einer Geistesstörung? Dieser
Gedanke trieb mich ständig zur Verzweiflung. Es war nicht so sehr die
extrem sonderbare Natur meines Geisteszustandes, als die Furcht vor
anfänglicher Verrücktheit oder eine ernste Störung des Nervensystems, die
mich mit wachsendem Schrecken erfüllte.
Niemand konnte auch nur ahnen, was in meinem Inneren geschah. Ich wußte
das, denn nur eine dünne Linie trennte mich vom Wahnsinn. Und dennoch
machte ich niemandem gegegnüber eine Andeutung über meinen Zustand.
Ich erlitt schweigend unerträgliche Qualen, weinte innerlich über die Wende
des Schicksals, und tadelte mich immer wieder bitterlich, für das Erforschen
des Übernatürlichen, ohne vorher ein besseres Wissen darüber erworben zu
haben, ohne mich vorher auf die Risiken und Gefahren des
Weges vorbereitet zu haben.
Ich wußte nicht, wie ich es erfassen sollte, daß ein automatischer
Vorgang, der durch die Praxis der Meditation in Gang gesetzt worden
war, nun plötzlich begonnen hatte, meinen Verstand mittels eines
biologischen Prozesses auf ein erhöhtes Bewußtsein vorzubereiten, der so
natürlich war, wie die unantastbaren Gesetze der Evolution der Arten oder
die Entwicklung und Geburt eines Kindes.
Wann immer mein Verstand sich um sich selbst drehte, fand ich
mich wieder, wie ich mit wachsender Panik in die unheimlichen Strahlen
starrte, die meinen Kopf füllten und wie ein furchterregender Strudel
wirbelten. Ich fand sogar seine Reflexion in der Dunkelheit meines Raumes
wieder, während der langsam schleppenden Stunden der Nacht. Nicht selten
nahmen sie schreckliche Formen und Posen an, als ob satanische Gesichter
grinsten und unmenschliche Grimassen in der Dunkelheit gestikulierten.
Es gab einen Ton wie einen Nervenfaden, der zuschnappte
und plötzlich durchlief ein silbriger Streifen im zickzack durch das
Rückenmark, wie die schlängelnde Bewegung einer weißen Schlange in
schneller Flucht und verströmte ein Glänzen. Ein Kaskadenschauer der
leuchtenden lebenswichtigen Energie floss in mein Gehirn und füllte meinen
Kopf mit einem herrlichen Glanz, anstatt der Flamme, die mich die letzten
drei Stunden quälte.
Ich war vollständig von diesem plötzlichen Wandel benommen. Der feurige
Strom, schoß noch einen kurzen Moment zuvor, wie eine Stichflamme durch
mein Nervensystem und plötzlich war ich überglücklich über das Ende der
Schmerzen. Für einige Zeit blieb ich vollkommen ruhig und bewegungslos.
Ich kostete das Glück der Erleichterung, welches mein Gemüt überflutete. Es
fiel mir schwer, zu glauben, dass ich wirklich frei von diesem Horror war.
Gequält und erschöpft, fast am Punkt des Zusammenbruchs durch das
Martyrium, welches ich in dieser schrecklichen Zeit erlitten hatte, fiel
ich unmittelbar in den Schlaf. Gebadet im Licht und zum ersten Mal nach
Wochen der Qual, fühlte ich die süße Umarmung des Schlafes.
Es gab keine Verminderung in der vitalen Strahlung, die vom Sitz von
Kundalini ausging und zu meinen Nerven und zu jedem Körperteil strömten,
die meine Ohren mit mysteriösen Tönen und meinem Kopf mit mysteriösen
Lichtern füllte, aber der Strom war jetzt warm und angenehm, anstatt heiß
und brennend, und er beruhigte und erneuerte die gequälten Zellen und das
Gewebe in einer wirklich wundersamen Weise.
Was mich in Bezug auf die Öffentlichkeit zögern ließ, war die einzigartige
Natur des Phänomens. Es gab weder eine Übereinstimmung mit den
bekannten spirituellen Medien, noch schien es Ähnlichkeiten
mit den dokumentierten Erfahrung aller möglichen bekannten Mystiker und
Heiliger in Ost und West zu geben. Seine Besonderheit liegt in der Tatsache,
daß das Phänomen, den Versuch einer bisher unerkannten vitalen Kraft im
menschlichen Körper darstellt, die durch freiwillige Bemühungen
hervorgerufen wird, und den vorhandenen psychophysiologischen
Apparat eines Menschen, in eine Richtung zu Formen in der Lage ist, die
dem Bewußtseins normalerweise nicht zugänglich ist.
Ich war jetzt der Zuschauer eines seltsamen Dramas, das sich in meinem
eigenen Körper abspielte. Eine unermeßlich aktive und leistungsfähige vitale
Kraft, die plötzlich durch die Meditation ausgelöst wurde, und immerzu am
Wirken war, übernahm die Kontrolle über aller Organe und das Gehirn,
und hämmerte und stampfte es in verschiedene Formen. Ich beobachtete bloß
die sonderbare Aufführung, die lichtblitzartigen Bewegungen der strahlenden
und intelligenten Energie, die absolutes Wissens und Herrschaft über meinen
Körper besaß.
Ich weiß nicht, wie es geschah, daß ich selbst in diesem extrem anormalen
Zustand meines Verstandes, ständig neue Wege fand, um mich besser
den verändernden Umständen anzupassen. Ich suchte häufig nach dem
rechten Verhalten, um mit den unerwarteten und schwierigen Situationen des
Alltags besser umgehen zu können. Wenn ich allerdings gegenüber den
Kollegen zu viel über meine Abnormalität sprach, und die seltsamen
Äusserungen, die jetzt eine regelmäßige Eigenschaft meines Lebens
waren, andeutete, wurde ich mitunter als Geisteskranker bezeichnet und
dementsprechend behandelt.
Von meinem Bewusstsein her betrachtet, an das ich mich seit meiner
Kindheit gewöhnt hatte, und das selbstverständlich vom Egoismus geprägt
war, hatte ich mich in einem Zug in eine glühende Kugel aus Bewusstsein
verwandelt, die größer und größer wurde, bis ein Maximum erreicht war.
Das Ich blieb, was es war. Aber anstelle einer begrenzenden Einheit, war es
von einer strahlenden Kugel aus Bewusstsein mit einer beträchtlichen
Dimension umgeben. Etwas präziser gesagt, gab es dort einerseits das
Egobewußtsein und andererseits ein ebenso enorm erweitertes Feld aus
Bewußtsein, die beide nebeneinander existierten, die sich aber deutlich
voneinander unterschieden.
http://www.ecomall.com/gopikrishna/
Top
Es wird gesagt, daß es Gopi Krishnas größter Fehler war, daß er nur eine
Botschaft hatte und daß alle seine Schriften - mehr als ein Dutzend Bücher,
etliche Artikel, Interviews, Vorträge und umfangreiche unveröffentlichte
Schriften und Korrespondenzen - auf die eine oder andere Weise diese
Botschaft behandelt.
Er veränderte seine Botschaft nie, weil er seine Hinweise stets von der
Quelle nahm, von der er seine Inspiration erhielt. Was der Welt am meisten
fehlt, sagte er, ist das Wissen, um die Gesetze der Evolution. Das Drama, das
der ganzen Erde in diesem Moment verordnet wird, wird inszeniert, um
drastische Veränderungen im Denken und Verhalten der Menschen zu
erzielen. Die Natur schreit eine Warnung nach der nächsten aus.
Dieses war es, was Gopi Krishna sagte, als er vorschlug, daß die
Wissenschaft ihr äußerstes tun sollte, um die Gesetze der Evolution zu
verstehen. Mit dieser Bitte richtete er sich 1972 in seinem Buch "The
Biological Basis of Religion and Genius" (Biologische Basis religiöser
Erfahrung) an Wissenschaftler, Gelehrte und Weltführer. Der bekannte
deutsche Physiker und Philosoph, Prof. Carl Friedrich von Weizsacker,
Direktor des Max Planck Instituts für Sozial-Wissenschaften, schrieb die
Einleitung.
Wenn ich mir die heutige Diskussion um die Umweltverschmutzung und den
Artenschutz betrachte, habe ich das Gefühl, dass Gopi Krishnas Aussagen
auch heute ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Sie sind aktueller denn je.
Aber die politischen Führer fast aller Länder sind völlig mit ihren eigenen
Problemen beschäftigt, und die führenden Gelehrten haben sich im Labyrinth
ihres eigenen Lernens verloren. Das Resultat ist, das trotz aller Fortschritte,
die Erde zu einem wahrhaften Turm zu Babel geworden ist, in dem die
Grundlagen, die für das menschliche Überleben unbedingt notwendig sind,
Frieden und Glück, in der Jagd nach schnelleren Autos, Flugzeugen,
Computern, extravaganten Konsumgütern, neuen Technologien und
Luxusartikeln, verloren gegangen sind.
Dieses ist der Grund, warum es in der heutigen Zeit eine Lawine des
Interesses an den Studien des Bewußtseins gibt. Die Zahl der Konferenzen,
Webseiten, Bücher und Publikationen über das Bewusstsein, wächst Monat
für Monat. Einige sprechen sogar über eine neue „Wissenschaft des
Bewußtseins“. Aber es ist nicht klar, was diese Bezeichnung bedeutet.
Dieses würde z.B. bedeuten, daß der übersinnliche Zustand des Bewußtseins,
der in der Form von Ekstase von den Propheten und Mystikern erfahren
wird, keine spezielle Bevorzugung durch Gott anzeigen, sondern nur eine
erhöhtes Fähigkeit der Wahrnehmung, in die Richtung, in die die Menschheit
sich unwiderstehlich entwickelt.
Soweit wir wissen, ist dieses das erste mal, dass dieses mystische
Bewußtsein oder der organische Vorgang, der dazu führt, nämlich die
Kundalini, auf diese Art definiert worden. Eine besondere Anerkennung für
diese hervorragende Entdeckung, muß vor allen Dingen den erleuchteten
Weisen aus dem altem Indien entgegen gebracht werden. Wir stellen nur ihre
Entdeckungen und ihr Wissen in der Sprache der Wissenschaft dar.
Teilhard sieht Leben und Kosmos in einer von Gott bewirkten kreativen
Bewegung, die noch nicht an ihr Ziel gelangt ist. Kennzeichen dieser
Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer
Einheit. Das Streben in diese Richtung, also der Motor der Evolution, ist für
Teilhard die Liebe. Diese Liebe, die das letzte Ziel, die organische Einheit
alles Seienden, bereits handelnd und leidend vorwegnimmt, war für Teilhard
im Herzen eines Menschen vollkommen verwirklicht: in Jesus Christus. So
nennt er Christus als Ziel, Richtung und Motor der Evolution.
Die Erforschung der Kundalini geht folglich über allem hinaus, was zur Zeit
von Gelehrten auf anderen Feldern der Bewußtseinsforschung vorgeschlagen
wird. Indem sie zu den Wurzeln des Bewußtseins vordringt, versucht die
Forschung, die geheimnisvolle Welt der Intuition, der Kreativität und der
Entwicklung zu enträtseln. Sie versucht, die Quelle aufzudecken, der alles
Wissen, Wissenschaft, Kunst und Philosophie entsprungen ist, nämlich dem
Genie.
Die Menschen folgten ihnen nicht, weil sie, ausgenommen diese wenigen
besonders begabten, das Universum durch die gewöhnlichen sensorischen
Kanäle wahrnahmen. Die normalen Menschen hatten eigentlich nur die
Möglichkeit, in ihren Träumen, diesen beschränkten Zustand zu
überschreiten.
Was wir über Kreativität, Genie und Evolution sagen, ist nicht intellektuell
oder theoretisch, sondern aus der Erfahrung geboren, die von Gopi Krishna
über eine Zeitdauer von fast fünfzig Jahren gewonnen wurde. Er beobachtete
sich so genau und sachlich, wie ein Wissenschaftler den Gegenstand einer
Studie in seinem Labor beobachten würde. Er erlaubte niemals seinen
Gefühlen, sein Urteil zu beeinflussen.
Seit den Veden (heilige indische Schriften) bis zum heutigen Tag, hat eine
Tradition in Indien bestanden, die davon ausging, daß es an der Unterseite
der Wirbelsäule eine Kraft im menschlichen Körper gibt, die als Kundalini
bezeichnet und symbolisch als aufgerollte Schlange dargestellt wird, die mit
bestimmten geistigen und körperlichen Disziplinen, einschließlich
Meditation und einer rechten Lebensweise, geweckt werden kann. Wenn
diese Kraft geweckt wird, steigt sie zu einer bestimmten Region im Gehirn,
bekannt als Brahmarendra (der Raum von Brahman), der gleichzeitig
geweckt wird.
Insofern als Gopi Krishnas eigene Erfahrung in jeder Hinsicht mit den alten
Kundalini Traditionen, in Bezug auf seine umformenden Effekte auf das
menschliche Gehirn übereinstimmte, betrachtete er es als seine feierliche
Pflicht, seine Erfahrungen der Welt zur Untersuchung und Bestätigung zur
Verfügung zu stellen.
Der Umfang der Literatur über Kundalini, der Schlangeenergie, ist enorm. In
Indien alleine gibt es Tausende von Bücher, einschließlich des Tantra, die
dieses heilige Thema in Sanskrit und anderen regionalen Sprachen des
Landes behandeln. Kundalini ist auch seit Tausenden von Jahren unter
Okkultisten, Alchimisten und geheimen Bruderschaften in Europa bekannt.
Das Schlangesymbol auf der Stirn der Pharaos, die spätantike religiöse
Offenbarungs- und Geheimlehre des Hermes Trismegistos, die
Geheimniskulte der Griechen (Orakel von Delphi) und Römer (vestalische
Jungfrauen), alle hängen mit dem Wissen der Schlangeenergie zusammen.
Der Caduceus, der Hermesstab mit zwei Flügeln, der von zwei Schlangen
umschlungen wird und jetzt als akademisches Emblem in der Medizin dient,
ist als symbolische Darstellung dieser Energie so deutlich, wie die
graphischen Symbole, die in Indien verwendet wurden.
Einige Monate vor seinem Tod 1984, wurde Gopi Krishna gebeten, einen
Artikel über Kreativität für ein Journal der Vereinten Nationen (UN) zu
schreiben, der in der Zeitschrift "Impact of Science on Society" (Die
Auswirkung der Wissenschaft auf die Gesellschaft) veröffentlicht wurde.
Obgleich er nicht imstande war, den Artikel einzureichen, bevor er starb,
hatte er ungefähr 6.000 Wörter (ca. 20 Seiten) geschrieben. Das folgende ist
ein Auszug aus diesem Artikel:
"Nach meiner ersten Erfahrung mit Kundalini, schwankte ich zwölf Jahre
lang zwischen Leben und Tod, Vernunft und Geisteskrankheit. Ich erfuhr
einerseits die unbeschreiblichen Ekstasen der Mystiker und andererseits die
Qualen von geistig Betrübten. In dieser Zeit wurde mein Geisteszustand
mitunter so kritisch, daß ich, wenn ich zu Bett ging, mir nie sicher war, ob
ich am nächsten Morgen lebendig und geistig zurechnungsfähig wieder
aufstehen würde.
Aber fast wie durch ein Wunder, blieben mein Verstand und
Urteilsvermögen unbeeinträchtigt, die mir somit immer erlaubten, meinen
Geisteszustand Tag und Nacht auszuwerten. Ich sah deutlich, wie mein
ganzer Organismus, mit einer neuen Situation in meinem Inneren kämpfte,
als ob eine neue und leistungsfähige psychische Energie in meinem Gehirn
arbeitete. In den Nerven dagegen, war der Strom, im Gegensatz zum
ersteren, so schwach, dass ich seinen Durchfluss nicht einmal fühlte.
Aber die leistungsfähige Energie, die jetzt in meinem Innern kreiste, füllte
meinen Kopf mit einem silbrigen Glanz und schoß in Form von Lichtblitzen
durch meine Nerven und Organe. Gleichzeitig begann ich, einen inneren
Tonfall wahrzunehmen. Er schwankte gelegentlich in der Tonhöhe und im
Taktabstand und hielt bis zum letzten Tag an. Dieser Klang, ist als
unstruckturierte Melodie in den Büchern über Kundalini oder Yoga in Indien
bekannt, und ist ein unmißverständliches Zeichen des Erwachens dieser
Energie."
"Inneres Licht ist eine konstante Eigenschaft der mystischen Erfahrung und
ist verschiedentlich durch die Mystiker jeden Alters und aller Gegenden
beschrieben worden. In der mystischen Trance wird der Mensch in seiner
visionären Erfahrungen, in einem himmlischen Glanz gebadet. Manchmal
hört er auch Stimmen oder Klänge, die aus dem leeren Raum zu kommen
scheinen. Nach fast zwölf Jahren Ungewißheit und Spannung, fand ich mich
wohlbehalten in einem glücklichen Zustand wieder. Dies war das Ergebnis
einer lang anhaltenden biologischen Umwandlung, die während dieser
langen Zeit eingetreten war.
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