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Anmerkung
Die obige Aussage ist nicht ganz richtig. Das Brahmacharya soll
in allen 4 Lebensstadien praktiziert werden. In den Lebensstadien
als Schüler, Vorruheständler und als Mönch sollte man auf
jegliche sexuelle Aktivitäten verzichten. Als Verheirateter
dagegen ist das intime Beisammensein zur Zeugung von Kindern
dagegen erlaubt. Beschränkt man die sexuellen Aktivitäten allein
auf den Zeugungsvorgang, dann gilt dies nicht als Verstoss gegen
das Brahmacharya.
Ende Anmerkung
Quelle: Brahmacharya
Anmerkung
Ende Anmerkung
Eine der Geschichten der Jains erzählt davon, wie ein Mann die
Mönche mit Essen versorgen wollte. Dies wird unter den Jains
als eine verdienstvolle Tat betrachtet, die dem
gläubigen Familienvater vorgeschrieben ist. Als der Mann sich
dem klösterlichem Oberhaupt, dem Acharya, näherte, empfahl
der Acharya ihm, den jungen Sohn und die Schwiegertochter
eines bestimmten reichen Mannes ebenfalls mit einer
Essensspende zu bedenken. Dies sei ein Akt, so erklärte der
Acharya, der ebenso verdienstvoll sei, wie die Verköstigung von
hundert Mönchen. Als der Mann den Acharya fragte, warum er
dieses tun solle, gab der Acharya das Geheimnis preis. Er sagte:
„Bereits vor ihrer Hochzeit sind die Braut und der Bräutigam an
einem keuschen Leben interessiert.“ Die Braut hatte sich an das
Oberhaupt der Mönche, den Acharya, gewandt und ihn gefragt,
wie sie die Keuschheit praktizieren könne. Sie wolle das Gelübde
der Keuschheit auch teilweise in der Ehe praktizieren. Der
Acharya hatte ihr geraten, die Enthaltsamkeit in den zwei
Wochen der abnehmenden Mondphase zu üben (von Vollmond
bis Neumond). Dementsprechend hatte die junge Frau einen Eid
geschworen, diesen Rat zu beachten. Ähnlich verhielt sich der
Bräutigam, ohne seine zukünftige Frau und ihre Absichten zu
kennen. Er suchte einen anderen spirituellen Lehrer auf, der ihm
empfahl, die Enthaltsamkeit in den zwei Wochen der
zunehmenden Mondphase zu beachten. Als sie einander
heirateten, erfuhr jeder vom anderen, welchen Eid er abgelegt
hatte. Sie hielten das Gebot der Keuschheit weiter in Ehren und
praktizierten ein Leben lang Brahmacharya.
Ende Anmerkung
Ende Anmerkung
Der Mensch ist aber auch ein soziales Wesen, ein „Herdentier“.
Existentielle Probleme entstehen dort, wo der sexuelle Instinkt in
Konflikt mit dem Herden-Instinkt gerät. In den Gesellschaften
der menschlichen Urzeit, war die Konkurrenz um die Partnerin,
die Hauptursache für soziale Konflikte. Dieses Problem wurde
durch die Einführung der Institution der Ehe, sowie durch ihre
spätere Verfeinerung und Heiligsprechung gelöst. Die Zügelung
der sexuellen Triebe mit Hilfe von Richtlinien, wurde zur Norm
in allen menschlichen Gesellschaften. Diese Regeln wurden
durch Gesetze und durch die Religion festgeschrieben.
Gleichzeitig fanden die Menschen heraus, dass die sexuelle
Energie in spirituelle Energie umgewandelt werden kann.
Dadurch lassen sich höhere spirituelle Zustände erreichen, die zu
einer höheren Erfüllung und Lebensfreude führen. Daher ist der
Mensch bemüht, sich von seiner animalischen Natur, die sich auf
Essen, Schlafen, auf die Überwindung der Angst und die
Erfüllung seiner sexuellen Begierden beschränkt, zu lösen, sich
von seiner Sinneslust zu befreien.
Aber es gab nicht viele, die dieses erhabene Ziel anstrebten, noch
war es für alle möglich, dieses Ziel zu erreichen. Als ausserdem
die Sexualität zum Tabu erklärt wurde, entstanden weitere
Probleme. Sexuelle Perversionen, Sexualität mit kriminellem
Hintergrund, sexuelle Unterdrückung, Heuchelei, usw., waren
das Resultat. Dann kam Siegmund Freud mit seiner
epochemachenden Entdeckung vom Unterbewusstsein und seiner
Vorstellung von der Libido, vom Es, von der Erotik, usw..
Heutzutage wird Sexualität in erster Linie als Entspannung
betrachtet. Seine biologischen, moralischen, ethischen und
spirituellen Aspekte dagegen, werden vernachlässigt. Heutzutage
ist es möglich, Eltern zu werden, ohne jemals Sex miteinander
gehabt zu haben, oder Sex miteinander zu haben, ohne jemals
Eltern zu werden. Die Institution der Ehe, ihre Heiligkeit und
Unantastbarkeit ist nicht mehr vorhanden. Sie ist durch neue
Normen, Gesetze und Konzepte ersetzt worden, die die sexuellen
Beziehungen regeln.
Ende Anmerkung
Ende Anmerkung
Anmerkung Shankara:
Ende Anmerkung
Anmerkung Dualität:
Wie wir bereits gesagt haben, tritt Dualität im Vedante nur dort
auf, wo Unwissenheit herrscht. Im Advaita-Vedanta bezieht sich
der Monismus also nur auf die Identität Brahmans und Atmans.
Im Dvaita-Vedanta, dem „Vedanta der Zweiheit“ dagegen ist der
Atman ewig vom Brahman getrennt. Der Monismus im Advaita-
Vedanta besteht also darin, dass Brahman und Atman eins
werden können. Beinhaltet das Advaita-Vedanta dadurch nicht
auch gleichzeitig eine duale Philosophie, da Brahman und Atman
scheinbar auch getrennt sein können?
Ich stelle mir gerade die Frage, ob man den Monismus und
Dualismus wirklich so streng voneinander trennen kann?
Andererseits sollte man sich vielleicht auch einmal die Frage
stellen, ob diese Philosophien nichts als reine Theorien sind, die
versuchen, das Unerklärbare zu erklären? Wer sagt denn, dass es
Gott, Seelen und die Wiedergeburt gibt? Sollte man diese ganzen
Philosophien nicht einfach zum Teufel jagen, falls es den gibt?
Bei Peter Möller lesen wir: Ein persönlicher Gott, der etwa den
Einzelseelen übergeordnet wäre, existiert im Jainismus nicht. Die
Seele besitzt die Anlage zu Allwissenheit, moralischer
Vollkommenheit und ewiger Glückseligkeit. Sie kann diese
Anlage jedoch nicht entfalten, da sie mit Materie durchsetzt,
infiziert ist. Dadurch wird die Seele zu einem sterblichen?, mit
einem materiellen Leib behafteten Lebewesen. Erlösung ist nur
dadurch möglich, daß die Materie aus der Seele entfernt wird.
Dies wird erreicht durch einen asketischen, tugendhaften
Lebenswandel. Weiter ist bei Peter Möller zu lesen, dass man
offensichtlich auch noch zwischen dem idealistischen (die das
Bewußtsein, den Geist oder die Idee als das Primäre der Welt
bzw. des Seins betrachtet) und dem materialistischen (die die
Materie bzw. die körperlichen Dinge als das Primäre der Welt
bzw. des Seins betrachtet) Monismus unterscheidet.
Ende Anmerkung
Sehr interessant ist auch was Peter Möller über die Brahman-
Atman-Lehre schreibt:
1. In der brahmanischen Religion (die vor der Gründung des
Hinduismus durch die indo-arischen Eroberer Indiens bestand) ist
Gott keine Person, das heißt kein Über-Mensch, sondern eine
unpersönliche geistige Kraft. (Der Hinduismus hat dann später
aus Brahman einen persönlichen Gott gemacht.)
3. Die Welt nur als Trugbild, Illusion etc. abzutun (wie dieses
z.B. bei Shankara geschieht), halte ich für falsch. Denn in
meinem praktischen täglichen Leben ist die Welt mit ihrer
Vielheit trotz allem Philosophierens nun einmal sehr real.
Ende Anmerkung
Ende Anmerkung
Das Göttliche Selbst ist nur für den von Bedeutung, der religiös
ist. Yoga ist aber nicht zwangsläufig an religiöse Vorstellungen
gebunden.
Ende Anmerkung
Von den fünf Yamas, den fünf moralischen Werten des Rajayoga
(Gewaltlosigkeit, Ehrlichkeit, Nichtstehlen, Brahmacharya
(Enthaltsamkeit), Unbestechlichkeit) hat allein Brahmacharya
eine physiologische Komponente, das durch die indische
Medizin, dem Ayurveda, studiert wurde. Entsprechend Ayurveda
gibt es sieben Dhatus, sieben Elemente, im menschlichen Körper.
1. Rasa = Nährstoffe
2. Rakta = Blut, Hämoglobinanteil des Blutes
3. Mamsa = Muskeln, Muskelgewebe
4. Meda = Fett, Fettgewebe
5. Asthi = Knochen, Knochengewebe
6. Majja = Knochenmark und Nerven
7. Shukra = Samen (weiblich: Eizelle)
All' dies kann in der modernen Kultur nicht erfüllt werden, die
durch sexuelle Zügellosigkeit bestimmt wird. Der
Sozialwissenschaftler Pitrim Sorokin schlägt deshalb vor, die
Kultur und das soziale Leben so anzuheben, dass sich innerhalb
der Gesellschaft, eine gesunde Sexualität entwickeln kann. Sie
besteht im wesentlichen darin, die Kultur vom Tabu der
Sexualität zu befreien. Die Hauptveränderung einer solchen
kulturellen Erhebung sollte darin bestehen, die Künste, sowie die
Medien, einschliesslich Radio und Fernsehen, von ihrer sexuellen
Orientierung zu befreien. Gleiches gilt für den Freizeitbereich,
den Sport, die Wissenschaften und die Philosophie, die sozialen
und humanistischen Lehrfächer, die Ethik und die Gesetze, kurz
gesagt, für unsere gesamte Lebensart. Die Aufwertung der Liebe,
der Ehe und der Familie sind ebenfalls Teil dieser Umwandlung.
Dieses kann man als die soziologische Dimension des
Brahmacharya betrachten, die man nicht übersehen sollte, selbst
wenn man Brahmacharya in Gedanken, Worten und in der Tat
praktiziert.
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