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LEUTNANT GUSTL
(Arthur Schnitzler)
Deutsch-Referat © GERSTBAUER
Doch durch den Tod des Bäckermeisters ist die Ehre Gustls auf
keinen Fall wieder hergestellt. Eigentlich müsste sich Gustl trotzdem
umbringen. Doch da nur er von dem Streit zwischen dem
Deutsch-Referat © GERSTBAUER
Bäckermeister und ihm gewusst hat behält er das für sich, obwohl
seine Ehre nicht mehr hergestellt ist. Und das ist ihm sehr wohl
bewusst.
Die Novelle „Leutnant Gustl“ ist eine Art innerer Monolog, der
absolut typisch für den Impressionismus ist.
Die Sprache ist spontan und mundartlich, die Sätze sind oft kurz
und abgehackt.
Die Erzählform des inneren Monologes ist sehr wichtig für das
personale Erzählen, da man dadurch die Gedanken der Hauptfigur
direkt erfährt und man sich daraus ein genaues Bild seiner
Persönlichkeit machen kann. („psychologische Analyse“)
Kennzeichen für den Inneren Monolog sind die „Ich-Rede“ und das
Präsens (Gegenwart) als Redetempus.
Interpretation:
„Leutnant Gustl“ ist ein typisch impressionistisches Werk.
Die dafür sprechenden Merkmale sind zum Beispiel, dass es im
Impressionismus hauptsächlich um die Darstellung innerer
Vorgänge sowie um die Wiedergabe von Stimmungen geht.
Die Erzählweise des inneren Monologes verdeutlicht noch dazu die
Darstellung der inneren Vorgänge in einem Menschen.
In weiterer Hinsicht impressionistisch ist, dass sich das Werk mit
dem Seelenleben der oberen Zehntausend (Adelige)
auseinandersetzt. Nämlich mit einem Leutnant.
Was in der Novelle „Leutnant Gustl“ nicht hervorscheint ist der
sogenannte Symbolismus, der sozusagen auf Symbole oder
Sinnbilder zurückgreift um schwer Ausdrückbares zu verdeutlichen.
Der Ästhetizismus wird auch teilweise ausgedrückt. Darunter
versteht man die Suche nach dem Schönen im Leben.
Deutsch-Referat © GERSTBAUER
Denn das Leben hat für Leutnant Gustl wegen der geringeren
Wichtigkeit des Militärs ohnehin schon an Wert verloren, und er
fühlt sich nicht mehr so geehrt oder wichtig wie früher.
Obwohl das Militär für ihn nicht mehr die Wichtigkeit hat wie früher,
hat er gegenüber den höheren Offizieren eine besondere
Ehrerbietung. Aber Zivilisten sind für ihn unter seiner Würde und er
verachtet sie auch dementsprechend.
Als im dann der Bäckermeister zu verstehen gibt, dass er ihn nicht
höher wertet als seinesgleichen, sieht Gustl seine Zukunft als
aussichtslos. Und so überlegt er sich ob er vielleicht im Ausland, wo
ihn keiner kennt einen neuen Status aufbauen könnte, aber er
verwirft diesen Gedanken wieder.
Denn sein Leben lief bisher nicht so optimal. Er lebte
- oberflächlich
- allein und
- beziehungslos.
Weiters ist er ein
- ungeduldiger
- arroganter
- überheblicher und
- leicht antisemitistischer Mensch.
(Antisemitismus = feindliche und aggressive Haltung gegenüber Juden)
Ehrenkodex - Vergleich zu heute: Einkommen vom Mann soll immer größer sein als das der Frau,
sonst bedeutet das eine Verletzung der Ehre des Mannes, Karenzgeld: es geht immer die Frau in
Karenz, Kinderwagen schieben: tut meist die Frau
IMPRESSIONISMUS
Seelenzergliederung