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NPD in der guten Stube von Kusel


zwischen Kirche und Rathaus

180 Polizisten waren nötig, um die einen vor den anderen zu


schützen, 40 NPD-Anhänger vor 100 Gegendemonstranten oder
umgekehrt?

Das war zweifellos die größte


Demonstration von NPD-
Anhängern, die Kusel bisher er-
lebt hat

Lohnt es denn eine Erwähnung,


wenn die NPD durch ihren Spre-
cher Markus Walter aus Pirma-
sens ihre Parolen über den Ku-
seler Marktplatz schreit? Er
warnte vor Überfremdung durch
„Fremdarbeiter“ - in der
Markus Walter
sprachlichen Diktion des Natio-
nalsozialismus, ein Begriff für Zwangsarbeiter während des Krieges. Der
tief in der NPD verwurzelte Rassismus war überall zu entdecken und hat
die Gegendemonstranten an-
gestiftet, diese Nazi-Parolen
einfach niederzuschreien. Bis
es Pfarrer Hoffers einfiel, zu
einem Gottesdienst in unserer
Kuseler Stadtkirche zu rufen
Alle 4 Glocken ließen mit ihren
gewaltigen, nicht enden wol-

Bewacht auf der Kirchentreppe lenden Akkorden die sich vor


Eifer überschlagende Stimme von Markus Walter kaum hörbar werden. Die
Gegendemonstranten juchzten, klatschten und waren einfach

begeistert. Es gab Polizisten, die unverhohlen grinsten, es waren nicht


wenige die sich an diesen befreienden Moment erinnern werden.

Man hat geglaubt in der


guten Stube von Kusel die
Hassbotschaft mitten ins
Herz der Kuseler schicken
zu können.

Unsere christliche Kirche


schweigt nicht, wenn vor
ihrer Tür wider die Men-

Pfarrer Michael Hoffers schaltet alle 4 Glocken ein schenwürde Fremden-


hass verbreitet wird. Es
hat gut getan, auch mit schweren vertrauten Glockenschlägen gegenhal-
ten zu können.

Aber von etwas Neuem ist am Schluss zu berichten. Als die Demonstran-
ten der NPD begannen, sich auf den Rückweg zu machen und die Polizei
keine Gefahr der eskalierenden Gewalt mehr erkennen konnte, öffnete sie
die Absperrungen. Wir ließen die Glocken schweigen und der Vorsitzende
des Presbyteriums lud per Megafon zu einem Gottesdienst ein. Und viele
kamen! Die Kirche füllte sich mit fast 50 Besuchern. (vs)
Mehr als 100 Menschen haben am Samstag in Kusel gegen einen Auf-
marsch der rechtsextremen NPD demonstriert. Die Neonazis demonstrier-
ten, wie schon am Freitag in Kaiserslautern, gegen die Öffnung des deut-
schen Arbeitsmarktes für Bürger osteuropäischer Staaten ab dem 1. Mai.
An der NPD-Demo in Kusel nahmen nach Polizeiangaben weniger als 40
Menschen teil.

NPD-Aufmarsch und Gegendemo in Kusel ohne


Zwischenfälle

Kusel (dapd-rps). In Kaiserslautern waren es am Tag


zuvor zwischen 50 und 70 Teilnehmer gewesen.

Sowohl der Aufmarsch der Rechtsextremisten als auch die Gegendemonst-


ration in Kusel verliefen den Angaben zufolge friedlich. Die Polizei habe
beide Gruppen voneinander getrennt gehalten. Nach rund zweieinhalb
Stunden sei alles vorbei gewesen.

dapd

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