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Semkye –
den Geist
ausweiten
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en echten Erleuchtungsgeist rem Ich eine beschränkte Sichtweise hung setzen oder mich um ihr Glück
zu erzeugen heißt, die Bud- ist. Folglich bedeutet, den Geist erwei- oder Leid kümmern?
dhaschaft zum Wohle aller tern, daß wir die Haltung, nach Glück Wenn wir es jedoch genau beleuch-
Wesen anzustreben. Dies verleiht unse- zu streben und Leid zu vermeiden, aus- ten, stellen wir fest, daß wir als Men-
rem gewöhnlichen Leben große Bedeu- dehnen auf die zahllosen Lebewesen. schen ein ausgeprägtes Gefühl der Zu-
tung. Das tibetische Wort für den Er- Da wir selbst Glück erfahren und sammengehörigkeit haben – ungeach-
leuchtungsgeist (Bodhicitta) ist „sem- Leid vermeiden wollen, unternehmen tet ob es sich um private Freundschaf-
kye“, das so viel heißt wie den Geist wir sehr viel, um unser Leben ange- ten, Beziehungen zwischen Familien
ausweiten, die Perspektive des Geistes nehm zu gestalten. Und genau wie wir oder Nationen handelt. Es gibt be-
ausdehnen. Normalerweise haben wir selbst haben auch alle anderen fühlen- stimmte Vögel, die nur zur Paarungs-
alle, selbst das kleinste Insekt, das Ge- den Wesen diesen natürlichen Drang, zeit zusammenkommen, um dann wie-
fühl von „Ich“, ein Anhaften an ein Leid von sich fernzuhalten und für ihr der an verschiedene Orte zu fliegen; sie
„Ich“, auch wenn wir nicht wissen, wer Wohlergehen zu sorgen. In diesem leben nicht zusammen. Als menschli-
dieses „Ich“ eigentlich ist. Darauf ba- Punkt sind alle Lebewesen gleich. Na- che Wesen aber leben wir zusammen
siert unsere angeborene Tendenz, türlich können Sie argumentieren: und sind aufeinander angewiesen.
Glück anzustreben und Leid zu ver- Mein Glück ist mein Glück, und das Denken Sie beispielsweise an die Klei-
meiden. Wenn wir genau hinsehen, so Glück der anderen ist ihr Glück; war- dung, die Sie tragen, an Ihre Unter-
erkennen wir, daß das Haften an unse- um sollte ich mich zu ihnen in Bezie- kunft, Ihre Nahrung – sie sind Produk-
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an wendet die altruistische Intelligenz der Bedingung, daß wir ernsthaft prak-
Haltung zunächst Men- zu sehr betont tizieren, bringen unsere Bemühungen
schen gegenüber an, die uns Frieden und Glück in die Welt und in
nahestehen, im nächsten Schritt gegen- Buddha Œåkyamuni, die Quelle unserer den Geist der fühlenden Wesen – da-
über denen, die etwas entfernter sind, Inspiration, ist keine mythologische für gibt es eine hundertprozentige Ga-
und schrittweise schließen wir alle Figur; er kam tatsächlich in diese Welt. rantie. Die Lebensgeschichte des Bud-
Menschen mit ein, ob wir sie kennen Seit der Zeit des Buddha gibt es eine dha ist dafür ein Beleg. Ganz zu An-
oder nicht. Der grundlegende Gedan- ununterbrochene Überlieferung durch fang war er ein gewöhnliches fühlendes
ke ist, daß alle Menschen gleich sind, heilige Lehrer. Tibetische Übersetzer Wesen wie wir. Indem er die negativen
denn alle wünschen sich Glück und reisten nach Indien, um von den gro- Geistesfaktoren erkannte und über-
kein Leid. Diese Geisteshaltung kann ßen Lehrern zu lernen, und so konnte wand und die positiven Geistesfakto-
so weit ausgedehnt werden, daß sie sich die lebendige Tradition in Tibet ren erkannte und entwickelte, vollen-
dete er das Mitgefühl, aufgrund dessen zerstörerischen Lebensstil fortfahren, ein Anhänger des Buddha Œåkyamuni,
er zum Wohle aller Wesen wirken sollten wir beten: „Hoffentlich geht der die Verkörperung des Mitgefühls
konnte. dieses menschliche Leben bald zuen- ist. Im Moment ist mein Potential
de.“ Wenn wir unfähig sind, unser Po- nicht ausreichend, aber meine Praxis
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n den Lehrreden des Buddha fin- tential auf die richtige Art und Weise wird zumindest die Sorge darum bein-
den sich viele Aussagen über das zu nutzen, dann ist es besser, ein kur- halten, wie ich anderen fühlenden
kostbare Menschenleben. Die zes Leben ohne Erfolg zu haben. Wesen helfen kann und wie ich den
menschliche Existenz ist jedoch nur Schaden, den ich anderen zufüge, ver-
dann von Nutzen, wenn wir fähig sind, ringern kann.“ Dies ist die Praxis, un-
Wirksamer Altruismus
unsere Intelligenz und Weisheit für das seren Geist gegenüber allen fühlenden
Gute zu nutzen. Setzen wir dagegen entwickelt sich nicht Wesen zu erweitern und ihnen zu hel-
unser Potential für schlechte Ziele ein, ohne ein Verständnis fen. Das ist die Bedeutung von Semkye
werden die Menschen auf Dauer de- des gesamten Pfades oder der Erweiterung des Geistes durch
struktiver und negativer werden. Viele Altruismus. Es ist der Wunsch, zum
Probleme, mit denen wir uns heute Andererseits haben wir als Menschen Wohle aller Wesen die Buddhaschaft
weltweit konfrontiert sehen, rühren ein großes Potential. Vorausgesetzt, wir zu erlangen.
daher, daß wir die destruktive Seite un- gebrauchen unsere Weisheit in kon-
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serer menschlichen Intelligenz zu sehr struktiver Art und Weise, d.h. für all- er Geist, der anderen fühlen-
betont haben. Kein Tier kann so zer- gemein nützliche Ziele, können wir den Wesen von Nutzen sein
störerisch sein wie der Mensch. Hun- unserem Leben einen enormen Wert will, ist außerordentlich wich-
gersnöte, Kriege usw. sind Ergebnisse verleihen. Wenn wir in der Lage sind, tig. Was bedeutet es, anderen Lebewe-
einer menschlichen Intelligenz, die für unsere Intelligenz positiv zu nutzen, sen von Nutzen zu sein? Echte Hilfe
schlechte Ziele eingesetzt wird; sie sind dann ist es gut, wenn dem menschli- lassen wir den anderen zukommen, in-
das Resultat von Machtstreben und ne- chen Leben viel Erfolg und eine lange dem wir sie zu der Einsicht führen, daß
gativem Verhalten. Denken wir bei- Dauer beschieden ist. es notwendig ist, negative Geisteszu-
spielsweise an Nahrungsmittelknapp- Es wird schwierig sein, menschliches stände zu vermeiden und positive Gei-
heit, unter der ein Großteil der Verhalten durch äußere Mittel zu kon- steszustände zu entwickeln. Wenn wir
Menschheit zu leiden hat. Einige Men- trollieren, ohne den Geist zu schulen. also davon sprechen, anderen fühlen-
schen haben einen Lebensstil, der auf Einige werden immer einen Weg fin- den Wesen zu helfen, beinhaltet dies
Verschwendung, Gier und Unzufrie- den, negativ zu handeln. Wenn wir viel mehr, als unsere Nahrungsmittel
denheit beruht. Sie tragen dazu bei, unseren Geist jedoch diszipliniert ha- mit jenen zu teilen, die Hunger haben,
daß andere Menschen zu wenig Güter ben, werden unabhängig von Polizei- oder denjenigen Wasser zu geben, die
zur Verfügung haben. präsenz Ordnung und Frieden herr- durstig sind. Wir sprechen davon, an-
Es sind die Menschen, die globale schen. Geistiger Frieden wurzelt in ei- dere fühlende Wesen in die Lage zu
Verantwortung übernehmen müssen. nem Geist, der allen anderen fühlen- versetzen, dem Pfad zu folgen, der al-
Wenn wir als Menschen nicht in der den Wesen nützlich sein will, einem len Lebewesen das höchste Glück ver-
Lage sind, unser Potential in heilsamer Geist, der sich um das Wohlergehen leiht und ihre Leiden von der Wurzel
Weise zu nutzen, denke ich, wäre es für anderer fühlender Wesen sorgt. An die- her beseitigt. Aus der Sicht des einzel-
uns besser, gar nicht zu existieren. sem Punkt sollten wir denken: „Ich bin nen Wesens heißt dies, daß es befähigt
Dann könnten zumindest die anderen werden soll, sein Auge
Lebewesen harmonischer leben. Es ist der Weisheit zu öffnen,
ganz augenscheinlich, wieviel Zerstö- damit es seine positiven
rung die Menschen der Tierwelt ge- Eigenschaften zu ent-
bracht haben, weil sie ohne Mitgefühl wickeln und negative Ei-
handelten und die liebende Güte in ih- genschaften zu beseiti-
rem Geist fehlte. Wir essen ihr Fleisch, gen vermag.
töten sie, verarbeiten ihre Haut. Haben Es mag unser letzt-
wir irgendein Recht auf diese Tiere, ha- endliches Ziel sein, an-
ben wir ein Recht, sie derart zu behan- dere fühlende Wesen zur
deln? Wenn einige Tiere es auf unser höchsten Erleuchtung
Foto: dpa
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ei der Schulung gehen wir so tuellen Praxis entstehen, auf uns zu allen Glücks in diesem und in vielen
vor: Zuerst müssen wir das Be nehmen, weil am Ende das Erreichen zukünftigen Leben, er ist die Quelle
streben haben, die Wünsche der der Buddhaschaft steht. Zweck der des eigenen Glücks und des Glücks al-
fühlenden Wesen zu erfüllen. Zweitens Entwicklung einer Geisteshaltung, mit ler anderen fühlenden Wesen. Er wird
sollten wir erkennen, daß wir zuerst die der man die Buddhaschaft zum Wohle von allen Buddhas einstimmig als vor-
Allwissenheit erreichen müssen, denn aller fühlenden Wesen anstrebt, ist es, trefflich und wundervoll gelobt. Des-
sonst ergeht es uns wie einer Mutter, die Wesen vom Leiden zu trennen: Wir halb sollte man sich freuen und den-
die ihre Hand verloren hat und nicht wollen sie befähigen, die leidverursa- ken: „Ich bin sehr privilegiert, auf die-
mehr in der Lage ist, ihrem geliebten chenden Geistesfaktoren zu beseitigen, se Lehre getroffen zu sein und die
Kind zu helfen. Ausgehend von dem sich vollständig vom Leiden zu befrei- Möglichkeit zu haben, den Erleuch-
Bestreben, anderen fühlenden Wesen en und das Nirvå¶a zu erreichen. tungsgeist hervorzubringen; dadurch
helfen zu wollen, entwickeln wir einen Die fühlenden Wesen, die alle schon verleihe ich meinem menschlichen Le-
Geist, der die Buddhaschaft zum Woh- unsere Mütter gewesen sind, befinden ben echte Bedeutung.“
le aller Wesen zu erlangen wünscht. sich in einer schlimmen Situation: Im Rahmen meiner Unterweisun-
Dies ist die Erzeugung des Erleuch- Obwohl sie sich nach Glück sehnen, gen lege ich immer großen Wert dar-
tungsgeistes, der aus zwei Aspekten sind sie nicht fähig, dem Pfad, der sie auf, den Erleuchtungsgeist zu übertra-
besteht: dem Anstreben des Wohls der zum Glück führt, zu folgen. Obwohl gen. Nach der Zeremonie zur Erzeu-
anderen und dem Anstreben der Bud- sie nicht leiden wollen, wissen sie nicht, gung des Erleuchtungsgeistes fühle ich
dhaschaft. wie sie das Leid beseitigen können. mich immer glücklich und zufrieden.
Obwohl sie die Anlagen dazu besitzen, Ich habe nicht das gleiche Gefühl der
dauerhaftes Glück zu erlangen, sind sie Zufriedenheit, nachdem ich tantrische
Es ist definitiv aufgrund ihrer Unwissenheit nicht in Initiationen oder Ermächtigungen ge-
möglich, das Leiden der Lage, es zu verwirklichen. Es ist je- geben habe. Ich verfüge nicht über vie-
zu überwinden doch definitiv möglich, das Leiden zu le tantrische Verwirklichungen, und
überwinden – und zwar mit dem Pfad, somit ist es wie ein Nachplappern.
der die Unwissenheit als Wurzel aller Wenn wir hingegen davon sprechen,
Natürlich dauert es lange, eine nicht- Leiden beseitigt. Die Wesen sind ohne einen positiven, heilsamen Geisteszu-
künstliche Erfahrung des Erleuch- Schutz und Zuflucht; wir müssen uns stand zu entwickeln, so versuche ich
tungsgeistes zu erzeugen. Es dauert vie- vornehmen, die Buddhaschaft zu errei- immer, diese Praxis persönlich durch-
le Jahre, viele Leben und manchmal chen, damit wir ihnen ein echtes Zu- zuführen. Mein Bestreben, diese Praxis
sogar viele Zeitalter. Aber es muß ein fluchtsobjekt sein können. zu üben, ist sehr groß. Ich schätze sie
sehr und halte sie für besonders wert- Handelns vergegenwärtigen. Wenn
voll, für so wertvoll wie mein eigenes wir uns eine negative Geisteshaltung Die Praxis der Rezitation
Leben. Ich versuche immer, mich bei angewöhnen, verlieren wir das Mit- An den Erleuchtungsgeist sollte man
dieser Praxis besonders anzustrengen, gefühl und die liebende Güte, und sich dreimal am Tag und dreimal in der
und das erweist sich in meinem täg- wir werden eine Kette von Proble- Nacht erinnern. Wie ist das zu verste-
lichen Leben als sehr hilfreich. men erleben. Auf der Grundlage ne- hen? Sie können einen kurzen Vers re-
gativer Geisteshaltungen werden wir zitieren, der Ihnen vertraut ist, wie:
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an muß den eigenen Geist nicht in der Lage sein, diese Schwie-
wirklich im Altruismus rigkeiten zu ertragen. Die gesamte „Ich nehme
üben und ihn daran ge- äußere Umgebung scheint sich ge- Zuflucht zum Buddha, zum
wöhnen. Dazu ist es gut, sich oft den gen uns zu stellen, wenn es uns nicht
Nutzen und die Vorteile des Er- gelingt, den eigenen Geist zu kon- Dharma und zum Sa‡gha,
leuchtungsgeistes in Erinnerung zu trollieren und zu disziplinieren.
rufen. Denken Sie über die Vortreff- Kurz gesagt: Man kann alle posi-
und ich erzeuge den
lichkeiten dieses Geisteszustandes tiven und negativen Erfahrungen im Erleuchtungsgeist zum
nach. Denken Sie daran, welch ein
kraftvoller Geisteszustand dies ist, Die Sorge Wohle aller Wesen.“
wie stark er ist. Der Erleuchtungs- um die anderen
geist ist in der Tat die Ursache aller Sie wiederholen diese Zeilen so oft
hervorragenden Eigenschaften wie ist die Quelle wie möglich; sie müssen sich nicht an
dem Erreichen der Buddhaschaft; allen Glücks die Zahl drei halten, sondern so oft re-
durch ihn wird man zum Bodhisatt- zitieren, bis wirklich ein Gefühl in Ih-
va. Aber schon auf der Ebene ge- Leben auf einen disziplinierten oder rem Geist entsteht.
Diese Praxis der Rezitation ist
wöhnlicher Wesen sind die Vorteile undisziplinierten Geisteszustand zu-
einzigartig, denn immer, wenn wir sie
des Altruismus unschätzbar. Wenn rückführen. Die Quelle allen Glücks
durchführen, denken wir an das Wohl-
wir mit Schwierigkeiten konfrontiert – vom Glück angenehmer Empfin-
ergehen aller mütterlichen Wesen.
sind, wird es uns auf der Grundlage dungen im täglichen Leben bis hin
Andere Mantras besitzen unzählige
einer mitfühlenden Geisteshaltung zur Glückseligkeit der Buddhaschaft
Vortrefflichkeiten, zum Beispiel das
möglich sein, innere Ruhe und gei- – ist ein disziplinierter Geisteszu- Mantra OÞ MAµI PADME HÝÞ. Es
stigen Frieden zu bewahren. Auch stand. Dharmapraxis besteht darin, hat eine sehr tiefe Bedeutung, aber die
werden wir Frieden im Geist der den Geist von einem undisziplinier- Menschen denken beim Rezitieren
Tiere und der anderen Lebewesen ten in einen disziplinierten Zustand normalerweise daran, daß sie selbst in
um uns herum schaffen. Die altrui- zu versetzen. Auf der Grundlage ei- diesem Leben Glück wünschen; ihr
stische Geisteshaltung in unserem nes gezähmten Geistes werden wir Augenmerk ist weniger auf andere
täglichen Leben bildet die Ursache fähig sein, alle Tugenden zu entwik- fühlende Wesen gerichtet. Anders
dafür, daß wir uns auch guter Ge- keln. Vorausgesetzt, daß unsere beim Rezitieren eines Gebets, das im
sundheit erfreuen. Handlungen vom Erleuchtungsgeist Zusammenhang mit der Entwicklung
Zudem erleichtert der Altruismus motiviert sind, werden alle positiven des Erleuchtungsgeistes steht. Hier
den guten Übergang in die nächste Eigenschaften in uns automatisch werden die Gedanken automatisch auf
Existenz. Wenn dieses Lebens sich zunehmen. Wir werden schrittweise das Wohlergehen der unendlichen
dem Ende zuneigt und man mit dem einen Zustand erreichen, in dem wir Zahl fühlender Wesen gerichtet, ohne
baldigen Tod konfrontiert ist, wird völlig frei von unangenehmen Emp- diese in unterschiedliche Kategorien
man aufgrund der Gewöhnung an findungen sind; wir werden die Be- einzuteilen. Denken Sie nicht: „Ich
positive Einstellungen negativen freiung aus dem Daseinskreislauf er- werde diesen Geist nur für meine en-
Kräften Einhalt gebieten. Damit reichen. Dies sind Resultate der Pra- gen Freunde und Verwandte entwik-
kann der Prozeß des Übergangs in xis des Altruismus, der Geisteshal- keln und meine Feinde davon ausneh-
das nächste Leben ruhig verlaufen. tung, anderen fühlenden Wesen men.“ Die Tibeter, die hier anwesend
Der Wunsch, allen fühlenden Wesen nützlich sein zu wollen. Welche po- sind, dürfen nicht denken: „Ich werde
von Nutzen sein zu wollen, ist die sitiven Handlungen wir auch immer diesen Geisteszustand zum Wohle al-
beste Vorbereitung auf den Tod. In ausführen, sie werden eine Ursache ler fühlenden Wesen entwickeln, die
den Schriften heißt es, daß man auf- für das Erreichen der Erleuchtung Chinesen ausgenommen.“ Es ist au-
grund dieser Geisteshaltung in der sein, wenn sie vom Altruismus mo- ßerordentlich wichtig, daß Sie in Ihrer
Lage sein wird, den Weg zu den nie- tiviert sind. täglichen Praxis an alle fühlenden We-
deren Daseinsbereichen abzuriegeln. sen denken. Entscheidend ist, daß man
Nach einer mündlichen Übersetzung aus im Geist niemals das Wohlergehen an-
Weiter sollten wir uns die Nach- dem Englischen von Antje Becker, überar-
derer fühlender Wesen vergißt.
teile eigennützigen Denkens und beitet von Birgit Stratmann.