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Inhaltsverzeichnis I 1
4. Auflage
Herausgeber:
Glas Trösch Holding AG, Beratung, Bützberg
© Copyright 2012 by Glas Trösch AG, Bützberg
Grafische Bearbeitung: TEAM ABSATZFÖRDERUNG GmbH, DE-Filderstadt
Druck: Merkur Druck AG, Langenthal
ISBN 978-3-033-03575-0
Rechtliche Ansprüche können aus dem Inhalt dieses Buches nicht abgeleitet werden. Stand: 08.2012
Vorwort
Dieses Buch beschreibt die Werte und Eigenschaften unserer Produkte und enthält Empfehlungen
über deren richtige Anwendung. Es erläutert die Produktionsmethoden, zeigt physikalische
Zusammenhänge und gibt Hinweise auf die Besonderheiten des Baustoffes Glas. Allen Planern,
Verarbeitern und Bauherren soll damit ein zusammenhängendes Verständnis für Glas vermittelt
werden.
Das Buch erscheint in vierter Auflage. Wie alle aktuellen Informationen und Datensammlungen ist
„Glas und Praxis“ kein abschliessendes Werk. Forschung und Entwicklung gehen weiter.
Die Produkte unterliegen durch Innovation einer ständigen Verbesserung. Das Buch wird deshalb
periodisch überarbeitet und neu aufgelegt.
5. Vorgespanntes Glas
6. Verbundsicherheitsglas
8. Sonderfunktionen
10. Schallschutz
11. Brandschutzglas
12. Glasbeschichtungen
13. Isolierverglasungen
14. Spezialanwendungen
20. Sachwortverzeichnis
21. Produktverzeichnis
1. Inhaltsverzeichnis 3
4 I Inhaltsverzeichnis
4.4.8. Beschattungskoeffizient 45
4.4.9. Selektivitätskennzahl 46
1.
4.4.10. Allgemeiner Farbwiedergabeindex (Ra) 46
4.4.11. UV-Transmission 46
4.5. Der U-Wert 46
5. Vorgespanntes Glas 48
6. Verbundsicherheitsglas 64
Inhaltsverzeichnis I 5
7.2.2. Ornamentglas 88
7.3. Glaskante 88
7.4. Optische Eigenschaften 89
7.4.1. Licht streuen 89
7.4.2. Farbe erzeugen 90
7.4.3. Muster/Bild/Dekor erzeugen 90
7.4.4. Oberflächen strukturieren/mattieren 91
7.4.5. Lichtreflexion erzeugen 91
7.4.6. Lichtreflexion verhindern 91
7.5. Bearbeitungsprozesse zur Veränderung der optischen Eigenschaften 91
7.5.1. Beschichten und/oder Einfärben 92
7.5.2. Belegen der Glasoberflächen 93
7.5.3. Abtragen/Aufrauen der Glasoberflächen 97
7.5.4. Zusammenfügen, Einbauen von speziellen Schichten 97
7.6. Designgläser 98
7.6.1. Eigenschaften 99
7.7. Design Collection GRAPHIC und NATURE 103
7.8. Collection BASIC 104
7.9. Trendfarben 105
7.10. Glas im Garten – SWISSGARDEN 105
7.10.1. Sicht-, Wind- und Schallschutz im Garten 106
7.10.2. Draussen vor Regen, Hagel und Schnee geschützt – mit SWISSROOF 107
7.10.3. Sicherheit bei jedem Schritt und Tritt – mit SWISSSTEP 108
7.10.4. Geländer und Brüstungen aus Glas – mit SWISSRAILING 109
8. Sonderfunktionen 110
6 I Inhaltsverzeichnis
9.3.3. Glasböden 135
9.3.4. Verglasungen in Sportstätten 136
9.3.5. Konstruktiver Glasbau 136
9.3.6. Passive Sicherheit – Anwendungsempfehlungen 138
9.4. Aktive Sicherheit in der Praxis 140
9.4.1. Durchwurf- und durchbruchhemmende Verglasungen 140
9.4.2. Alarmgläser SWISSALARM 141
9.4.3. Durchschusshemmende Verglasungen 141
9.5. Sicherheitseigenschaften von Gläsern 142
Inhaltsverzeichnis I 7
12. Glasbeschichtungen 184
8 I Inhaltsverzeichnis
13.5.2. Planungshinweise 242
13.5.3. U-Werte geneigter Isolierverglasungen 247
13.6. Isolierglas Sonderausführungen 248
13.6.1. Isolierglas mit Sprossen 248
13.6.2. Isolierglas Sonderkombinationen mit Ornamentglas 250
13.7. Isoliergläser für Fassaden ohne äussere Abdeckprofile 250
13.7.1. Isoliergläser für den Einsatz ohne Abdeckprofile 250
13.7.2. Isoliergläser mit Einschubprofil 252
13.8. Fenster- und Fassadensysteme 253
13.8.1. Fenstersysteme 253
13.8.2. Fassadensysteme 254
13.8.2.1. Pfosten-Riegelkonstruktion 254
13.9. Isoliergläser für geklebte Fenstersysteme 255
Inhaltsverzeichnis I 9
16. Anwendungen Interieur 304
10 I Inhaltsverzeichnis
18. Anwendungstechnik II (Abnahme & Unterhalt) 346
Inhaltsverzeichnis I 11
12 I Das Unternehmen Glas Trösch
2. Das Unternehmen Glas Trösch
Unternehmergeist, Qualitätsdenken und Risikobereitschaft: Diese Pfeiler stehen für das solide
Fundament, auf dem das Familienunternehmen Glas Trösch steht und kontinuierlich weiter auf-
gebaut wird. Den Grundstein dazu legte Johann Friedrich Trösch (1874–1954) im Jahre 1905. Die
2. Generation mit Rudolf Friedrich Trösch (1907–1992) erweiterte das Produktionsprogramm mit
den ersten Spiegeln, Glasschiebetüren und Tablaren. Mit der 3. Generation unter den Gebrüdern
Heinz und Erwin Trösch (1954–2001) entwickelte sich Glas Trösch zu einem führenden Familien-
unternehmen in Europa und einem bedeutenden Arbeitgeber im Oberaargau. Isolierglas ist eine
wichtige Neuentwicklung dieser Zeit. Es werden weitere Produktionsstätten in der Schweiz und in
Deutschland in Betrieb genommen.
Die 4. Generation unter dem heutigen CEO und Verwaltungsratspräsidenten Erich Trösch baut
eigene Floatwerke und gewährleistet damit die konzernunabhängige Eigenversorgung mit Float-
glas. Bis heute liegt der Fokus auf erstklassiger Qualität und permanenter Kundenorientierung.
Damit will Glas Trösch als führendes Familienunternehmen in Europa für die Herstellung und
Verarbeitung von Flachglas wahrgenommen werden.
Zufriedene Kunden, engagierte Mitarbeitende, fortlaufende Innovation, kontinuierliches Wachs-
tum und umweltbewusste Produktion sind die wichtigen Träger der bewährten Firmenphilosophie
– seit vier Generationen.
Die Glas Trösch Gruppe beschäftigt heute über 4800 Mitarbeiter in über 60 Betrieben in der
Schweiz und Europa. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Bützberg, Schweiz.
Glas Trösch ist in drei Tätigkeitsfeldern aktiv. Der Unternehmensbereich EXTERIEUR umfasst das
Angebot Fenster-, Fassaden- und Dachverglasungen, Sicherheits- sowie Brandschutzglas und
HY-TECH-GLASS. Der Bereich INTERIEUR bietet Glaslösungen für zu Hause, Büro, öffentlichen
Raum und Gastronomie. Das Sortiment im Tätigkeitsfeld AUTOMOTIVE schliesslich umfasst unter
anderem Auto-, Eisenbahn-, Bus-, LKW- und Flugzeugverglasungen.
In der Schweiz sind mehr als 20 Unternehmen unter dem Dach von Glas Trösch vereint, um Glas-
produkte und Lösungen in höchster Qualität zu fertigen.
Glas gilt als einer der ältesten von Menschen künstlich hergestellten Werkstoffe. Das Rätsel 3.
um den Ursprung der Glasherstellung ist jedoch bis heute ungelöst. Die ältesten Glasfunde, als
Glasuren von Keramiken, sollen bis auf das 7. Jahrtausend v. Chr. zurückgehen. Ab der Zeit um
3500 v. Chr. kann von einer eigentlichen Glasproduktion gesprochen werden in Form von Glas-
perlen, später auch Ringen und kleinen Figuren, die in Gussformen hergestellt wurden. Um 1500
v. Chr. wurde die Sandkerntechnik entwickelt. Dabei wurde ein an einer Stange befestigter kera-
mischer Kern als Negativform in die Schmelzmasse getaucht und um die eigene Achse gedreht
bis die zähflüssige Glasmasse daran haften blieb. Die Masse wurde dann auf einer Platte ge-
rollt bis die gewünschte Form erreicht war. Danach wurde das Werkstück abgekühlt, der Hilfs-
kern entfernt und die rohen Glaskörper durch
Polieren und Schleifen veredelt. Auf diese
Weise entstanden, zu dieser Zeit immer noch
undurchsichtige jedoch farbige, kleine Vasen,
Trinkgefässe und Schalen, wobei die Farben
durch Beigabe von Kupfer- und Kobaltverbin-
dungen in die Schmelzmasse erreicht wurden.
Um 1000 v. Chr. war die Glasmacherkunst im
Niltal von Alexandria bis Luxor, zwischen Euph-
rat und Tigris, im Irak, in Syrien, auf Zypern und
Rhodos verbreitet und es entstand in der Folge
eine Art vorgeschichtliche Glasindustrie.
Glasmacherpfeife
Mit der Erfindung der Glasmacherpfeife durch syrische Handwerker um 200 v. Chr. wurde die
Glasherstellung auf eine neue Stufe gehoben. Das einfache Instrument, ein etwa 100 – 150 cm
langes Eisenrohr, ermöglichte die Herstellung von dünnwandigen durchsichtigen Hohlgefässen
in grosser Vielfalt. Der Glasbläser nimmt einen Posten flüssiges Glas aus der Schmelze auf und
bläst diesen zu einer Kugel. Durch die Weiterentwicklung zum Zylinderstreckverfahren konnten
bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. flache Glastafeln bis zu einer Grösse von ca. 90 x 200 cm her-
gestellt werden. Die Glasmacherpfeife wird auch heute noch, trotz immenser technischer Fort-
schritte, für die Herstellung von Spezialgläsern, zum Beispiel Echtantikglas, praktisch in unver-
änderter Form verwendet.
Mit der Glasmacherpfeife wird ein Posten zähflüssiges Kathedrale St. Vitus in Prag, Tschechien
Glas entnommen
Um 540 n. Chr. wurde mit der Hagia Sophia in Konstantinopel ein erstes grosses Werk der Sak-
ralbaukunst mit Glasfenstern versehen. In der Gotik (ca. 1150 – 1500) genoss Glas in der sakralen
Architektur unvorstellbare Wertschätzung, die sogar diejenige von Gold überstieg. In der Kathed-
rale von Chartres (Bauzeit 1194 – 1260) wurden 5000 m2 farbige Glasfenster eingesetzt.
Venezianische Glasmacherkunst
Vom 9. bis zum 13. Jahrhundert wurde Glas vor allem in Klosterhütten hergestellt. Danach löste
sich die Glasherstellung von den Klöstern, es entstanden erste Waldglashütten nördlich der Al-
pen, die zuerst nomadisierend ihren Standort (nach dem Vorhandensein von Holz) wechselten und
ab dem 18. Jahrhundert sesshaft wurden. Die Glaserzeugnisse aus diesen Hütten galten wegen
des stark eisenoxidhaltigen Sandes und der damit verbundenen Grünfärbung nicht als Spitzen-
qualität. Beispiele in der Schweiz für solche Waldglashütten sind die „Verrerie près de Roche“
(1776) und die „Glasi Hergiswil“. Absolute Spitzenqualität in Sachen Glaserzeugnissen kam vom 15.
bis 17. Jahrhundert aus Venedig. Der Erfolg des venezianischen Glases beruhte auf seiner ausser-
gewöhnlichen Reinheit und Farblosigkeit. Den venezianischen Glasmachern, die seit 1280 in einer
Glasmacherinnung organisiert waren, gelang die Entdeckung eines Entfärbungsmittels aus der
Asche einer Strandpflanze. Mit der Androhung von martialischen Strafen konnten sie dieses und
andere Geheimnisse der hohen Kunst des Glasmachens über eine lange Zeit unter Ihresgleichen
halten und kamen damit nicht nur zu Ruhm sondern auch zu ansehnlichem Vermögen.
Gewächshäuser in England
Am Anfang des 19. Jahrhunderts entstand, insbesondere in England, ein neuer Bautyp, das so ge-
nannte „Gewächshaus“, auch als Orangerie oder Palmenhaus bekannt. Die Gebäudehülle bestand
lediglich aus Eisen und Glas, wobei das Glas zum ersten Mal statische Funktionen als Ausstei-
fungselement übernahm. Einen Höhepunkt erlebte diese Glasarchitektur mit dem Bau des „Kris-
tallpalastes“ für die erste Weltausstellung 1851 in London. Der von Joseph Paxton konzipierte
Gebäudekomplex mit auch für heutige Massstäbe riesigen Abmessungen (Länge 600 m, Breite
133 m, Höhe 36 m) bestand aus einer Eisenkonstruktion, ausgefacht mit 300000 einzelnen Glas-
scheiben. Die klaren reduzierten Eisenkonstruktionen und der offene Raum wurden Grundlage
für die moderne Glasarchitektur.
Kristallpalast, London
Im 19. Jahrhundert wurden auf allen Gebieten der Glasherstellung Fortschritte erzielt. So wurde
zum Beispiel das Guss- und Walzverfahren kontinuierlich weiterentwickelt zu immer grösseren
Scheibenabmessungen (1958 waren Abmessungen von 2,50 x 20 m möglich). Weiter wurde das
Zylinderglasblasen unter Einsatz von Pressluft verbessert. Glaszylindergrössen von 12 m Höhe
und 80 cm Durchmesser wurden möglich und damit theoretische Scheibengrössen von ca.
2,50 x 11,50 m. Guss- und Rohglas wird im Prinzip noch heute im Walzverfahren hergestellt.
Der entscheidende Schritt zur wirtschaftlichen Herstellung von qualitativ hochwertigen Glasta-
feln mit absolut planparallelen Oberflächen gelang 1959 dem Engländer Alastair Pilkington mit
der Entwicklung des Floatglasverfahrens. Floatglas ist die heute am meisten verwendete Glasart.
Floatglas wird in einem langen, stetigen Fluss hergestellt, dabei entsteht ein unendliches, nie
abreissendes Glasband, das je nach Glasdicke und Kapazität der Anlage täglich bis 30 Kilometer
wächst. Nur höchste Präzision über die ganze Produktionsstrecke von mehreren hundert Metern
kann die hohe Qualität von EUROFLOAT Gläsern garantieren.
1995 hat Glas Trösch die erste Floatanlage in Burnhaupt im benachbarten Elsass in Betrieb ge-
nommen. In der Zwischenzeit sind weitere Anlagen in Deutschland in Haldensleben und Oster-
weddingen sowie im polnischen Ujazd dazugekommen. Alle Werke haben zusammen eine Tages-
kapazität von ca. 3000 Tonnen Floatglas, das zu beschichtetem Glas, Isolierglas, Sicherheitsglas
und weiteren Produkten verarbeitet wird. Produktion, Weiterverarbeitung und Montage sind so-
mit in einer Hand.
Schema Flaotglasprozess
1 Gemengeeinfüllung
2 Schmelzofen
ca. 1550 °C 3 Floatbad 4 Kühlzone 5 Zuschnitt
1 Gemengeeinfüllung
Das Gemenge wird vollautomatisch gewogen und eingefüllt. Dabei werden pro Tag je nach Wan-
nengrösse bis zu 12000 t Grundstoffe eingefüllt.
Wannenvorsilo
Dosieren
Verwiegen
Ofen
3 Floatbad
Das flüssige Glas wird auf ein Bad mit flüssigem Zinn geleitet. Durch Anpassung der Unterfläche
an die völlig ebene Oberfläche des Zinnbades und gleichzeitiges Heizen von oben (Feuerpolitur)
ergibt sich planparalleles Glas entsprechend dem Spiegelglas. Mit so genannten Toprolls wird die
Glasdicke eingestellt, wobei die Gleichgewichtsdicke (= Glasdicke, die sich einstellt ohne äusseren
Eingriff) 6 mm beträgt. Für eine geringere Glasdicke muss die zähflüssige Glasmasse beschleu-
nigt, für eine grössere verzögert werden.
Rollenkühlofen
Glas Wärmeabgabe des Glases an die Strömungsluft Kühlluft von oben Glasband ist erstmalig
600 °C und unten sichtbar
Kalte Luft Warme Luft
Zuschnitt
5 Zuschnitt
Der letzte Teil der Produktionslinie wird „kaltes Ende“ genannt. Er beinhaltet die Qualitätskontrol-
le und den Zuschnitt. Durch Laserstrahlen wird das gesamte Glasband kontinuierlich auf kleinste
Fehler überprüft. Stellen, die nicht den hohen Ansprüchen genügen, können so augenblicklich
ausgesondert werden. Danach wird das Glas auf Standardmasse (6000 x 3210 mm) geschnitten
und abgestapelt. Auf einer separaten Zuschnittlinie kann das Glas direkt nach Kundenmassen
weiter konfektioniert werden. Nach etwa 400 m ist aus natürlichen Rohstoffen Floatglas entstan-
den – bereit zur Auslieferung, fertig zur Weiterverarbeitung.
Zuschnitt
Bandkontrollkabine Längsschnitt
Notschneidbrücke
Dicken-/ Bortenbruch 1 und 2
Spannungs- Querschnitt Konturenkamera
Blattbrecher 1 messung
Brechwalze
Blattbrecher 2 Blattbrecher 3
Scherbenband Fehlererkennung Laser-Bortenschneider
Abstapelbereich
Quarzsand ~ 60 %
Soda ~ 19 %
Dolomit/Kalk ~ 15 %
Weitere Rohstoffe ~6%
Plus Zusatz von sauberen Glasscherben (Recycling) ~ 20 %
Glas ist kein Festkörper im chemisch-physikalischen Sinne, eher eine erstarrte Flüssigkeit. Die Mo-
leküle sind völlig ungeordnet und bilden kein Kristallgitter. Oft wird dieser Umstand als Grund für
die Transparenz des Stoffes genannt. Daneben gibt es aber noch weitere Theorien. Eine führt zum
Beispiel die Transparenz auf die Tatsache zurück, dass Siliziumoxid eine sehr stabile Verbindung ist,
die keine freien Elektronen aufweist, die mit der Lichtstrahlung zusammenstossen können.
Na
Na
Na Na
Na
Na
Na
Na
Vereinfachte schematische Darstellung der Strukturen von Floatglas (links) und kristallinem SiO2
Der Umstand, dass Glas zu Recht als eingefrorene Flüssigkeit bezeichnet wird, führt oft zur Mei-
nung, Glas würde auch im erstarrten Zustand stetig, wenn auch nur sehr langsam fliessen. Eine
senkrecht stehende Glasscheibe würde nach einem genügend grossen Zeitraum (nach Jahrzehn-
ten oder Jahrhunderten) am unteren Ende messbar dicker werden. Dem ist aber nicht so. Es gilt
heute als wissenschaftlich erwiesen, dass ein Glaskörper bei Gebrauchstemperaturen seine
Form durch die eigene Schwergewichtsbelastung nicht verändert, es sei denn es handelt sich um
eine Durchbiegung im statischen Sinn.
Im Vergleich zu vielen Kristallen, hat Glas eine amorphe Isotropie, d. h. die Eigenschaften sind
unabhängig davon, in welcher Richtung sie gemessen werden.
Siliziumdioxid (SiO 2) 69 % – 74 %
Natriumoxid (Na2 O/Soda) 12 % – 16 %
Calziumoxid (CaO) 5 % – 12 %
Magnesiumoxid (MgO) 0%–6%
Aluminiumoxid (Al 2 O 3) 0%–6%
Die Druckfestigkeit von Glas ist sehr hoch, sie übertrifft diejenige von anderen Baumaterialen
bei weitem, daher stellt sie bei der praktischen Anwendung von Glas am Bau kaum Probleme
dar. Entscheidend ist die Zugfestigkeit, insbesondere die Biegezugfestigkeit. Es ist bekannt, dass
Glasfasern eine sehr hohe Zugfestigkeit aufweisen. Es besteht jedoch ein grosser Unterschied
zwischen der Tragfähigkeit einer Glasfaser und einer Glasscheibe. Die Tragfestigkeit der Glas-
scheibe hängt praktisch nicht mehr vom Zusammenhalt in der chemischen Struktur ab, sondern
von anderen Einflüssen. Glas ist in Wirklichkeit kein völlig kompakter Körper, sondern verfügt
über zahlreiche Diskontinuitäten, als Oberflächenfehler in Form von Mikrorissen und Kerbstel-
len. Letztendlich bestimmen diese die praktische Festigkeit. Bemerkenswert ist zudem, dass die
Festigkeit mit der Belastungsdauer abnimmt, daher gelten in der Praxis oft unterschiedliche zu-
lässige Spannungen, je nach Art der Belastungsdauer. Eine typische Kurzzeitbelastung ist z. B.
Windlast, während Schneelasten längerfristig einwirken.
Bruch
(Kraft)
Fliessen
Bruch
Elastisch
Bruch
zul δ
Elastisch
zul δ
Glas Stahl Holz
Glasart Zugfestigkeit
Elastizitätsmodul
Werkstoff Elastizität
Werkstoff Dichte
Merkgrösse für den Alltag: 1 m2 Glas wiegt pro mm Dicke 2,5 kg.
1 m2 Floatglas mit 6 mm Dicke wiegt 6 x 2,5 kg/m2 = 15 kg/m2.
Oberflächenhärte
Im Vergleich zu anderen Werkstoffen, etwa Holz, Metalle und Kunststoffe, besitzt Glas eine sehr
harte Oberfläche.
Werkstoff Ritzhärte
Apatit 5 HM
Kalk-Natron-Glas (Floatglas, Fensterglas, Ornamentglas) 5 – 6 HM
Feldspat 6 HM
Quarz 7 HM
Kratzer sind ab einer Tiefe von 100 nm (0,0001 mm) sichtbar, ab 2000 nm (0,002 mm) spürbar.
Bei beschichteten Gläsern sind Kratzer bereits ab einer Tiefe von ca. 10 nm sichtbar!
Wärmeausdehnungskoeffizient
Verglichen mit anderen Werkstoffen besitzt Glas eine geringe Wärmeausdehnung, die zudem von
der Zusammensetzung abhängt. Glaskeramik z. B. weist praktisch keine Wärmeausdehnung auf,
daher entfallen Spannungen, die sich aus unterschiedlich erwärmten Zonen ergeben können.
(Siehe auch Temperaturwechselbeständigkeit)
Der Ausdehnungskoeffizient von 9,0 x 10 -6/K bedeutet, dass sich eine 1 Meter lange Floatglas-
scheibe bei einer Erwärmung um 100 °K um 0,9 mm ausdehnt. Für Aluminium läge der analoge
Wert bei 2,4 mm.
Werkstoff Wärmeausdehnung
Wärmeleitfähigkeit
Im Vergleich zu Metallen, ist die Fähigkeit von Glas, Wärme zu leiten, zwar sehr gering, gegenüber
gebräuchlichen Isolationsmaterialien jedoch hoch. Sie spielt aber in der praktischen Anwendung
am Bau nur eine unbedeutende Rolle, da die ausserordentlich gute Wärmedämmung von Isolier-
gläsern insbesondere auf der Wirkung von Wärmedämmbeschichtungen beruht.
Wärmeleitkoeffizient
Werkstoff Wärmeleitkoeffizient
Temperaturwechselbeständigkeit
Glasart Temperaturwechsel-
beständigkeit
Floatglas 40 °K
Einscheibensicherheitsglas (ESG) 150 °K
Borosilikatglas 260 °K
Glaskeramik > 300 °K
Sonnenstrahlung Wellenlängenbereich
100
%
Durchlässigkeit
60
40 2 mm
4 mm
20 6 mm
10 mm
0
200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 2200 2400 nm 2800
Wellenlänge λ
3 mm 91 % 8% 88 % 5,8 W/m2K
4 mm 90 % 8% 87 % 5,8 W/m2K
5 mm 90 % 8% 86 % 5,8 W/m2K
6 mm 90 % 8% 85 % 5,7 W/m2K
8 mm 89 % 8% 83 % 5,7 W/m2K
10 mm 89 % 8% 81 % 5,6 W/m2K
12 mm 88 % 8% 79 % 5,5 W/m2K
15 mm 87 % 8% 77 % 5,5 W/m2K
19 mm 86 % 8% 74 % 5,3 W/m2K
3 mm 91 % 9% 91 % 5,8 W/m2K
4 mm 91 % 9% 90 % 5,8 W/m2K
5 mm 91 % 9% 90 % 5,8 W/m2K
6 mm 91 % 9% 90 % 5,7 W/m2K
8 mm 91 % 9% 89 % 5,7 W/m2K
10 mm 91 % 9% 89 % 5,6 W/m2K
12 mm 90 % 9% 88 % 5,5 W/m2K
15 mm 90 % 9% 87 % 5,5 W/m2K
19 mm 90 % 9% 87 % 5,3 W/m2K
3 mm 82 % 8% 70 % 5,8 W/m2K
4 mm 79 % 7% 66 % 5,8 W/m2K
5 mm 77 % 7% 62 % 5,8 W/m2K
6 mm 74 % 7% 58 % 5,7 W/m2K
8 mm 69 % 7% 53 % 5,7 W/m2K
10 mm 65 % 6% 49 % 5,6 W/m2K
3 mm 64 % 6% 71 % 5,8 W/m2K
4 mm 56 % 6% 66 % 5,8 W/m2K
5 mm 50 % 5% 61 % 5,8 W/m2K
6 mm 44 % 5% 57 % 5,7 W/m2K
8 mm 35 % 5% 51 % 5,7 W/m2K
10 mm 27 % 5% 45 % 5,6 W/m2K
3 mm 69 % 6% 74 % 5,8 W/m2K
4 mm 62 % 6% 62 % 5,8 W/m2K
5 mm 57 % 6% 65 % 5,8 W/m2K
6 mm 51 % 5% 61 % 5,7 W/m2K
8 mm 42 % 5% 54 % 5,7 W/m2K
10 mm 35 % 5% 49 % 5,6 W/m2K
Schalldämmung
Auf Grund seiner Dichte eignet sich Glas ausgezeichnet zur Schalldämmung. Glas wird jedoch im
Vergleich zu anderen Baustoffen (Backstein, Beton, Holz, usw.) in der Regel nur in sehr geringen
Dicken eingebaut, damit relativiert sich diese Aussage. Optimale Schalldämmwerte erreicht man
mit entsprechend aufgebauten Isolierglas- oder mit speziellen Verbundsicherheitsglaselemen-
ten, deren Elementdicken vergleichsweise immer noch sehr gering sind.
Floatglas 3 mm ≈ 28 dB
6 mm ≈ 31 dB
12 mm ≈ 34 dB
VSG mit Schalldämmfolie 12 mm 39 dB
Schalldämm-Isolierglas 40 mm 50 dB
Holzwandkonstruktion 80 mm ≈ 35 dB
Backsteinwand 200 mm ≈ 50 dB
Beständigkeit
Glas ist einer der beständigsten Baustoffe, den man sich vorstellen kann.
Glas
rostet nicht
fault nicht
wird nicht von Pilzen befallen
verwittert nicht
verfärbt sich nicht
nimmt keine Feuchte auf
gibt keine Feuchte ab
quillt nicht
schwindet nicht
verwindet sich nicht
widersteht Kälte und Wärme
wird weder spröde noch weich
ist UV- und lichtbeständig
3.4. Basisgläser
3.4.1. Floatglas
Floatglas ist die heute am häufigsten verwendete Glasart. Der Floatprozess erlaubt eine wirt-
schaftliche Herstellung von klar durchsichtigem Glas mit planen Oberflächen in den Dicken von 2
bis 19 mm. Floatglas ist in den folgenden Ausführungen erhältlich.
EUROFLOAT
Standardfloatglas, das eine leichte Grünfär-
bung aufweist, die insbesondere an den Glas-
kanten deutlich wahrgenommen werden kann.
Die Grünfärbung, auch Grünstich genannt, er-
gibt sich aus geringen Mengen von Eisenoxid,
die in den Rohstoffen enthalten sind. Die Tafel-
grösse beträgt 3210 x 6000 mm. Grössere Ab-
messungen sind auf Anfrage möglich.
EUROWHITE
Extraweisses Glas, das aus besonders ei-
sen-oxidarmen Rohstoffen hergestellt wird
und praktisch keine Eigenfarbe aufweist.
EUROWHITE kommt meist aus optischen Über-
legungen zur Anwendung. Die Tafelgrösse be-
trägt 3210 x 6000 mm. Grössere Abmessungen
sind auf Anfrage möglich.
Farboxid Wirkung
Eisenoxid Grün
Nickeloxid Grau
Kobaltoxid Blau
Einige Strukturgläser lassen sich vorspannen, zu VSG laminieren oder zu Isolierglas zusammen-
bauen. Die Verarbeitung ist abhängig von der Art und dem Verlauf der Struktur sowie von den
fabrikationstechnischen Gegebenheiten.
Gemengeeinfüllung
Auswahl aus der Ornamentglaskollektion von Glas Trösch. Alle Ornamentgläser finden Sie unter
www.glastroesch.ch
Achtung
Auch Drahtglas ist wesentlich bruchanfälliger
als Floatglas und keineswegs ein Sicherheitglas.
Drahtglas
3.4.5. Borosilikatglas
Enthält einen Zusatz von 7 – 15 % Boroxid. Der Wärmeausdehnungskoeffizient ist im Vergleich zu
Float-, Fenster- und Ornamentglas sehr viel niedriger. Borosilikatglas hat daher eine wesentlich
höhere Temperaturwechselbeständigkeit und ausserdem eine hohe Beständigkeit gegen Laugen
und Säuren. Eingesetzt wird es, wenn hohe Temperaturbeständigkeit gefordert wird.
3.4.6. Glaskeramik
Glaskeramiken sind keine Gläser im eigentlichen Sinn, da sie einen teilweise oder vollkomme-
nen mikrokristallinen Aufbau haben. Trotzdem können sie absolut glasklar sein. Sie besitzen eine
ausserordentlich hohe Temperaturwechselbeständigkeit. Bekannt sind sie im Bau vor allem als
Keramikkochfelder.
3.4.7. Strahlenschutzglas
Besteht zu einem hohen Prozentsatz aus Bleioxid, das Röntgenstrahlen absorbiert. Es wird daher
oft auch als Bleiglas bezeichnet. Strahlenschutzglas besitzt eine hohe Dichte (je nach Bleigehalt
bis 5 g/cm3) und ist deshalb bis doppelt so schwer wie Floatglas. Charakteristisch für Strahlen-
schutzglas ist ausserdem eine leichte Gelbfärbung. Seine Wirksamkeit gegen Röntgenstrahlen
wird mit dem so genannten Bleigleichwert angegeben. Das Einsatzgebiet liegt insbesondere im
Spitalbereich und in der Forschung und Entwicklung. Generell überall, wo klare Durchsicht er-
wünscht ist, aber optimaler Strahlenschutz gewährleistet werden muss.
3.4.9. Kristallglas
Bezeichnung für meist bleihaltiges, geschliffenes Hohlglas (kein Flachglas!).
EUROFLOAT 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 8 mm 10 mm 12 mm 15 mm 19 mm
EUROWHITE 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 8 mm 10 mm 12 mm 15 mm 19 mm
Floatglas farbig* 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 8 mm 10 mm 12 mm
Fensterglas 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 8 mm 10 mm 12 mm 15 mm 19 mm
Ornamentglas** 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 8 mm 10 mm
Drahtglas*** 7 mm
Poliertes 6 mm 10 mm
Drahtglas***
Borosilikatglas 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 7 mm 9 mm 11 mm 13 mm 15 mm
Glaskeramik 3 mm 4 mm 5 mm 6 mm 7 mm 8 mm
* Von der Farbe abhängig, ** Vom Muster abhängig, *** Nenndicken, Änderungen vorbehalten
Die glastechnologische Entwicklung der letzten Jahrzehnte führte dank vielfältiger Weiterver-
arbeitungs- und Veredelungsprozessen zu verbesserten mechanischen Festigkeiten und zu
wesentlich verbesserten physikalischen Eigenschaften. Die stetige Weiterentwicklung der Produk-
tionsanlagen bringt immer grössere verfügbare Abmessungen hervor und damit findet das Bauen
mit Glas in den letzten Jahren eine ständig wachsende Beliebtheit unter Architekten, Planern und
Bauherren. Gleichzeitig nimmt auch das Wissen über Glas und seine Anwendungsmöglichkeiten
bei Baufachleuten ständig zu. Oft werden aber in der Euphorie grundlegende Regeln zu wenig
beachtet.
Die Garantieleistungen des Glaslieferanten schliessen daher in der Regel das Bruchrisiko aus.
Deshalb ist der Abschluss einer speziellen Glasbruchversicherung zur materiellen Deckung von
Glasbruchschäden üblich.
Um zu verhindern, dass bei einem Glasbruch Personen gefährdet oder gar verletzt werden kön-
nen, sollte in jedem Fall die Überlegung „was passiert bei oder nach einem Glasbruch?“, in die
Planung mit einbezogen und die notwendigen planerischen Vorkehrungen getroffen werden.
Oft kann durch den Einsatz von speziellen Verbundsicherheitsgläsern diesem Sicherheitsrisiko
Rechnung getragen werden.
Glas zeichnet sich durch seine hohe Durchlässigkeit für Strahlung im Bereich des Sonnenspekt- 4.
rums aus. Das spezifische Verhalten bezüglich Sonnenstrahlung ist daher in der Praxis ein wichtiges
Unterscheidungsmerkmal verschiedener Gläser, das mit den so genannten Glaskennwerten ausge-
drückt wird. Es handelt sich dabei um strahlungsphysikalische Vergleichswerte.
Die Sonneneinstrahlung kann je nach Einstrahlungswinkel, geografischer Lage, Tageszeit und atmo-
sphärischen Bedingungen bis 800 W/m2 oder mehr betragen.
Da Floatglas eine sehr hohe Durchlässigkeit (Transmission) für Sonnenstrahlung besitzt, gelangt
der grösste Teil der auf eine Verglasung auftreffenden Sonnenenergie durch direkte Transmission
ins Rauminnere.
T: 6000 K
13
53
W/
m 2
Extraterrestrische
Strahlung
_ Floatglas 6 mm
λ = 200 10000 nm 80
0W
/m 2
T: 300 K
λ= D
30°
λ =urch
30 gela
Globalstrahlung 0 _ ss
3 e
Atmosphäre 57 000 ne S
6 W nm tra
/m 2 hlu
ng
Sekun
därstr
ahlung
λ = 70
00 nm
Absorption
Beim Baustoff Glas existiert keine dieser drei Eigenschaften in Reinkultur. Jedes Glas lässt einen
bestimmten Anteil Strahlen durch (Transmission) und hält einen Teil davon durch Aufnehmen (Ab-
sorption) und Zurückwerfen (Reflexion) auf. Die Summe aus Reflexion, Transmission und Absorption
ergibt immer 100 Prozent. Es wird unterschieden zwischen Licht (dem sichtbaren Bereich des Spekt-
rums 380 – 780 nm) und dem gesamten Sonnenspektrum 320 – 3000 nm. Entsprechend werden auch die
physikalischen Werte definiert.
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
1100
1200
1300
1400
1500
1600
1700
1800
1900
2000
2100
2200
2300
2400
2500
Wellenlänge in nm Wellenlänge in nm
100 %
Transmission
Reflexion
4.4.7. Gesamtenergiedurchlass/
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert)
Als Gesamtenergiedurchlassgrad bezeichnet
man die Summe aus Strahlungstransmission
ST und sekundärer Wärmeabgabe Qi nach innen.
ST + Qi = g-Wert
ST
Der Gesamtenergiedurchlassgrad ist neben
dem U-Wert die wichtigste Kenngrösse für
Verglasungen. Er gibt an, wie viel der aussen
Qi
auftreffenden Sonnenenergie letztendlich ins
Rauminnere gelangt. Zur optimalen passiven
Sonnenenergienutzung sollte der g-Wert mög-
lichst hoch, für eine optimale Sonnenschutzwir-
kung möglichst tief sein.
4.4.8. Beschattungskoeffizient
Der Beschattungskoeffizient ist eine aus dem g-Wert abgeleitete Kenngrösse, wobei zwei verschie-
dene Ableitungen gebräuchlich sind
Beschattungskoeffizient = g-Wert : 0,80 (in Deutschland gebräuchlich)
Beschattungskoeffizient = g-Wert : 0,87 (in England und den USA gebräuchlich)
Der Sinn des Beschattungskoeffizienten ist der Vergleich der Beschattungswirkung einer Verglasung
mit der Beschattungswirkung einer herkömmlichen 2fach-Isolierverglasung ohne Beschichtung (g-
Wert = 0,80) oder einer Einfachverglasung mit einem 6 mm dicken Floatglas (g-Wert = 0,87). Oft ver-
langen entsprechende Richtlinien für die Berechnung von Kühllasten nicht den g-Wert sondern den
Beschattungskoeffizienten. Um Missverständnisse auszuschliessen ist es in jedem Falle sinnvoll, bei
der Angabe von Beschattungskoeffizienten, die Berechnungsgrundlage genau zu definieren!
Lichttransmissionsgrad
Selektivitätskennzahl =
Gesamtenergiedurchlassgrad
Beispiel
SILVERSTAR SUPERSELEKT 60/27 T: Lichttransmission = 60 %, g-Wert = 27 %
Selektivitätskennzahl = 2,22
Je höher der Farbwiedergabeindex desto weniger werden Farben durch die Verglasung verändert.
Ein Wiedergabeindex von 95 – 100 bedeutet sehr geringe Farbveränderungen, von 90 – 95 geringe
Farbveränderungen. Insbesondere bei Museen, Galerien und bei kunsthandwerklichen oder ge-
werblichen Aktivitäten, bei denen Farben eine grosse Bedeutung haben, kann der Farbwiederga-
beindex ein wichtiges Entscheidungskriterium sein.
4.4.11. UV-Transmission
Im Allgemeinen haben Sonnenschutzgläser eine etwa proportional zum g-Wert reduzierte UV-
Transmission. Eine Möglichkeit eines zusätzlichen UV-Schutzes bietet der Einbau einer UV-absor-
bierenden Folie im Verbundsicherheitsglas. Mit dieser Folie lässt sich die UV-Strahlung gänzlich
reduzieren. Ausserdem werden über 380 nm hochfotochemische Strahlen wirksam, welche z.B.
Farben beeinträchtigen können. Besonders in Höhen ab ca. 600 m ü. M. ist deshalb besondere
Vorsicht geboten, wenn es sich um Schaufenster, Museen und dergleichen handelt.
Für Isolierglas stellt der U-Wert (nach der Prüfnorm SN EN 674 mit Ug bezeichnet) die wohl wich-
tigste Kenngrösse dar. In der Praxis kann der Ug-Wert mit zertifizierten Berechnungsverfahren
für jeden individuellen Isolierglasaufbau genau ermittelt werden. Es ist zu beachten, dass der
Der Energie- oder Wärmetransport im Isolierglas findet auf drei verschiedene Arten statt
Leitung, durch die einzelnen Gläser und durch die Gas- oder Luftfüllungen der
Scheibenzwischenräume.
Konvektion, durch Strömung der Gas- oder Luftfüllungen in den Scheibenzwischenräumen.
Strahlung, durch Wärmeabstrahlung (langwellige Infrarot-Strahlung) der Glasoberflächen.
Die Wärmeabstrahlung trägt den mit Abstand grössten Teil (ca. 2/3) zum Wärmeverlust bei. Mit
hauchdünnen, praktisch unsichtbaren Wärmedämmbeschichtungen gelingt es, das Wärmedämm-
vermögen entscheidend zu verbessern.
Wärmedämm-
beschichtung
Leitung Leitung
33 % 33 %
Konvektion Konvektion
Strahlung 67 % Strahlung 7 %
Durch den thermischen Vorspannprozess von Glas verändern sich dessen physikalischen Eigen-
schaften. Thermisch vorgespanntes und teilvorgespanntes Glas SWISSDUREX hält höheren An-
forderungen und Belastungen stand und kann zusätzlichen Schutz und Sicherheit bieten.
Vorgespanntes Glas I 49
Produkt-Richtlinien und Wissenswertes
SWISSDUREX ESG ist ein Einscheibensicherheitsglas (ESG) nach SN EN 12150.
ESG ist ein thermisch vorgespanntes Glas, das unter kontrollierten Bedingungen durch Erhitzen
und anschliessendes schnelles Abkühlen in ein System gleichbleibender Spannungsverteilung
gebracht wird.
Ventilatoren
> 600 °C
Nach dem Vorspannprozess kann ESG nicht weiter bearbeitet werden, weil dadurch die gleich-
bleibende Spannungsverteilung gestört und das ESG sofort zu Bruch gehen würde. Sämtliche
Bearbeitungen, wie z. B. Löcher, Ausschnitte, etc., müssen vor dem Vorspannprozess angebracht
werden. ESG lässt sich nachträglich nicht mehr auf ein anderes Mass zuschneiden.
(Siehe 5.6. Bearbeitung von thermisch vorgespannten Gläsern)
Produkteigenschaften
Die Druck- und Zugspannungen sind im Ruhezustand gleichmässig über den Glasquerschnitt ver-
teilt. Je nach Belastung des Glases verändern sich die Spannungen im Glasinneren.
50 I Vorgespanntes Glas
Belastung Spannungsverhältnis Druck- und Zugspannung im ESG
Z D
Z D1
d1
z1 Z D2
d2 Z D3
Z1
z2
Bruchbild ESG
Vorgespanntes Glas I 51
Technische Daten von SWISSDUREX ESG
*Bei 100 K Temperaturdifferenz ergibt sich pro laufendem Meter Glaslänge eine Ausdehnung um knapp 1 Millimeter
Abmessungen
Maximale Abmessungen in Abhängigkeit der Glasdicke
52 I Vorgespanntes Glas
Einsatzbereiche für SWISSDUREX ESG-H
Fassadenverkleidungen
Brüstungen
Duschen
Brandschutzverglasungen
Der Heat-Soak-Test darf nur auf kalibrierten Öfen (fremdüberwacht durch ein zertifiziertes Insti-
tut) durchgeführt werden. Basis bilden die SN EN 14179 und die Bauregelliste (DIBT). Der Pro-
zessablauf und die Ergebnisse des Testes werden protokolliert.
Produkteigenschaften
SWISSDUREX ESG-H hat dieselben Produkteigenschaften wie SWISSDUREX ESG. (Siehe 5.1.)
Abmessungen
SWISSDUREX ESG-H ist in denselben Abmessungen erhältlich wie SWISSDUREX ESG. (Siehe 5.1.)
Vorgespanntes Glas I 53
Produkt-Richtlinien und Wissenswertes
SWISSDUREX TVG ist ein teilvorgespanntes Glas (TVG) nach SN EN 1863.
TVG wird wie ESG unter kontrollierten Bedingungen durch Erhitzen und anschliessendes Abkühlen
in ein System gleichbleibender Spannungsverteilung gebracht. Es wird jedoch weniger schockartig
abgekühlt, wodurch ein geringerer Grad der Vorspannung entsteht.
Achtung
Teilvorgespanntes Glas ist kein Sicherheitsglas. Im Gegensatz zu ESG zerfällt TVG bei Bruch nicht
in kleine stumpfkantige Krümel, sondern weist ein ähnliches Bruchbild auf wie thermisch unbe-
handeltes Glas.
Ebenso wie ESG kann auch SWISSDUREX TVG nach dem Vorspannprozess nicht mehr geschnitten
oder gebohrt werden, aber durch Oberflächenbehandlungen ist eine weitere Veredelung möglich.
(Siehe 5.6. Bearbeitung von thermisch vorgespannten Gläsern)
Produkteigenschaften
Das langsamere Abkühlen bringt SWISSDUREX TVG in einen Spannungsbereich, der zwischen
dem von normalem Glas und von ESG liegt.
SWISSDUREX TVG erhält durch das thermische Vorspannen eine höhere Biegebruchfestigkeit.
Die damit verbundene erhöhte Schlag-, Stoss- und Hagelfestigkeit liegt ebenso wie die Tempera-
turwechselbeständigkeit im Bereich zwischen Floatglas und ESG.
Bei einem Glasbruch gilt für TVG nach SN EN 1863-1, dass jeder Sprung von Glaskante zu Glas-
kante verlaufen muss. Querbrüche innerhalb der Glasfläche von Bruch zu Bruch sind nicht zuläs-
sig, wobei kleine Bruchstücke, deren Anzahl und Grösse genau definiert ist, toleriert werden. Bei
TVG kann auf den Heat-Soak-Test verzichtet werden. Bedingt durch die besondere Spannungsver-
teilung im Glas sind Spontanbrüche ausgeschlossen.
Um festzustellen, ob ein teilvorgespanntes Glas als solches einzustufen ist, ist eine Überprüfung
der Inseln und kleinen Bruchstücke notwendig. Dazu müssen alle Inseln (1) und Bruchstücke (2)
gesammelt und gewogen werden. Die Beurteilung anhand einer Auswertung durch Proben erfolgt
nach SN EN 1863-1.
54 I Vorgespanntes Glas
25
2 1
25 25
R = 100
20
X X
*Bei 100 K Temperaturdifferenz ergibt sich pro laufendem Meter Glaslänge eine Ausdehnung um knapp 1 Millimeter
Abmessungen
Maximale Abmessungen in Abhängigkeit der Glasdicke
Vorgespanntes Glas I 55
5.4. Bedrucken und Beschichten mit Farbe – SWISSDUREX DECO
Keramische Farben werden immer bereits vor dem Vorspannen auf das Glas aufgebracht. Während
des Vorspannprozesses wird die Farbe bei über 600 °C dauerhaft eingebrannt. Das aufgebrachte
Dekor ist kratz- und abriebfest, witterungsbeständig, lichtecht und weitgehend lösemittelbestän-
dig. Die Farbe kann aus technischen Gründen nur auf einer Seite aufgebracht werden.
56 I Vorgespanntes Glas
Je nach Applikationsverfahren sind mehrfarbige Drucke sowohl nebeneinander wie auch über-
einander möglich. Die Machbarkeit spezieller Farben, z. B. nach Muster, kann durch Anfrage ge-
klärt werden.
Produkteigenschaften
Mit keramischen Farben bedruckte Gläser können ebenso wie 2K-lackierte Gläser unter be-
stimmten Bedingungen mit weiteren Produkten von Glas Trösch kombiniert werden. Durch die
Behandlung der Glasoberfläche verändern sich die Oberflächenspannungen. Die Biegefestigkeit
von bedrucktem ESG beträgt ca. 75 N/mm2, von TVG ca. 45 N/mm2.
Abmessungen
Glasart/Druckverfahren Abmessung
Das Siebdruckverfahren ist besonders geeignet, wenn dasselbe Motiv repetitiv, also auf eine Serie
von Gläsern aufgedruckt werden soll.
Alle anderen Arbeiten wie z. B. Film- oder Siebherstellung werden werkseitig erledigt.
Vorgespanntes Glas I 57
Als Alternative zu individuellen, steht zur schnellen und unkomplizierten Realisierung eine Reihe
von Standard-Motiven zur Verfügung. Auszug aus den kurzfristig lieferbaren Standard-Motiven:
58 I Vorgespanntes Glas
Das digitale Druckverfahren ist sowohl für Ein-
zelanfertigungen als auch für Serien nutzbar.
SWISSDUREX DECO PRINT kommt bei Dusch-
kabinen, Ganzglastüren, Türfüllungen, Trenn-
wänden, Treppengeländern, Liftverglasungen,
usw. zum Einsatz.
Vorgespanntes Glas I 59
Die Gläser können vollflächig oder teilflächig lackiert werden. Die Zwei-Komponenten-Lacke
werden deckend auf das Glas aufgetragen (gespritzt). SWISSDUREX DECO BRUSH kann auch
auf Floatglas (nicht vorgespannt) angewendet werden. Dabei ist eine nachträgliche Bearbeitung
(Schneiden, Schleifen, Bohren) möglich. Dekordrucke/Sujets sind nicht möglich. Die Farben sind
feuchtigkeitsempfindlich, ausserdem sind sie nicht kratzfest und weniger beständig als Kera-
mikfarben.
SWISSDUREX DECO BRUSH ermöglicht eine einheitliche, blickdichte Farbfläche. Es wird primär
im Innenbereich angewendet. Eine Weiterverarbeitung zu VSG und zu Isolierglas ist unter be-
stimmten Bedingungen möglich.
Produkteigenschaften
Durch die einfache Leiterschlaufe entsteht keine ungewollte Unterbre-
chung des Stromkreises (Fehlalarm). Das Einscheibensicherheitsglas
ist erhöht biegebruchfest, verletzungshemmend und weist eine höhere
Temperaturwechselbeständigkeit auf. SWISSDUREX ALARM ist durch
einen Schriftzug deutlich markiert. Der elektrische Widerstand ist un-
abhängig vom Flächeninhalt und daher für jede Scheibe identisch. Da-
durch vereinfacht sich die Auslegung/Konfiguration der Alarmanlage.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2100 x 4300 mm.
60 I Vorgespanntes Glas
5.6. Bearbeitung von thermisch vorgespannten Gläsern
Durch das thermische Vorspannen wird in den Gläsern eine gleichbleibende Spannungsverteilung
erzeugt. Beim Stören dieser Spannungsverteilung durch Schneiden oder Bohren gehen thermisch
vorgespannte Scheiben sofort zu Bruch. Sämtliche mechanischen Bearbeitungen von thermisch
vorgespannten Gläsern müssen deshalb vor dem Vorspannprozess erfolgen.
Kantenbearbeitung
Ohne besondere Bearbeitungsvorschriften sind die Kanten bei SWISSDUREX ESG, ESG-H oder
TVG gesäumt oder mit Wasserstrahl geschnitten.
Kante gesäumt: Die Ränder der Schnittkante sind mehr oder weniger gebrochen, ohne eine Bear-
beitung der Schnittfläche. Die Ecken sind gestossen.
Kante rodiert: Die Kantenoberfläche ist durch Schleifen ganzflächig bearbeitet. Die geschliffene
Kante kann mit gebrochenen Rändern entsprechend der gesäumten Kante aus-
geführt sein. Geschliffene Kantenoberflächen haben ein schleifmattes Aussehen.
Blanke Stellen und Ausmuschelungen sind unzulässig.
Kante poliert: Die Schnittflächen sowie der Saum sind blank poliert und die Ecken sind gestos-
sen. Die Saumbreite ist abhängig von der Glasdicke.
Gehrung: Die Glaskante wird im entsprechenden Winkel angeschrägt. Die Gehrungen kön-
nen rodiert oder poliert sein. Ein Gehrungswinkel über 60° ist auf Anfrage mög-
lich. Die Ecken sind gestossen.
Bohrungen
Der minimale Durchmesser für Bohrungen ist einen Millimeter grösser als die Glasdicke, d. h.
Glasdicke G + 1 mm. Die Lochbohrung sollte mindestens um fünf Millimeter grösser sein als der
Durchmesser der Schraube. Die Lage der Bohrungen zur Glaskante, zu den Glasecken und auch
untereinander ist begrenzt. Diese Begrenzung ist abhängig von der Glasdicke (G), den Seitenab-
messungen (B, H), dem Durchmesser der Bohrungen (d) und der Form der Scheibe. Die Lochlage-
toleranzen entsprechen den Flächentoleranzen. Die Lochdurchmesser sind so zu dimensionieren,
dass Toleranzen in der Konstruktion ausgeglichen werden können. Werden mehr als vier Bohrun-
gen einander zugeordnet, vergrössern sich die Mindestabstände.
2G
Vorgespanntes Glas I 61
5.7. Chemisch vorgespanntes Glas
Höchste Belastbarkeit
Bei extremen Temperaturwechseln oder besonders hoher mechanischer Belastung kann ther-
misch vorgespanntes Glas unter Umständen nicht mehr ausreichen. Chemisch vorgespanntes
Glas (CVG) kann sowohl statisch als auch thermisch höher belastet werden als thermisch vorge-
spanntes Glas. Es hat eine überragende Steinschlag- und Biegefestigkeit sowie eine sehr hohe
Temperaturwechselbeständigkeit. Es eignet sich auch für Glasanwendungen, die nicht thermisch
vorgespannt werden können.
Einsatzbereiche für CVG, die nicht mit thermisch vorgespannten Gläsern möglich sind
Bei komplex gebogenem Glas, wobei das Glas vor dem Vorspannprozess gebogen wird
Bei dünnem Glas (≤ 3 mm)
Bei Glas mit hohen optischen Anforderungen (Prozessbedingt weisen TVG und ESG optische
Verzerrungen auf)
Achtung
Chemisch vorgespanntes Glas ist kein Sicherheitsglas, weil sein Bruchbild dem von Floatglas
ähnlich ist und keine Krümelbildung erfolgt.
Produkteigenschaften
Bei vergleichbarer Festigkeit bzw. Beständigkeit kann chemisch vorgespanntes Glas dünner aus-
geführt werden, als thermisch vorgespanntes. Neben der Gewichtsersparnis können so unter
Umständen auch die Kosten für die tragenden Elemente reduziert werden.
62 I Vorgespanntes Glas
Druck- und Zugspannung in Ruhestellung Z D
Die Oberflächen sind unter Druckspannung D
Das Glasinnere ist unter Zugspannung Z
CVG Floatglas
Abmessungen
Vorgespanntes Glas I 63
64 I Verbundsicherheitsglas SWISSLAMEX DESIGN /MFH, Kilchwies
6. Verbundsicherheitsglas
VSG besteht aus zwei oder mehreren Glasscheiben mit hochreissfesten, zähelastischen Zwi-
schenschichten aus Polyvinylbutyral-Folien (PVB). Aufbau und Dicke der Elemente richten sich
nach den Anforderungen, die an die Glaslösung gestellt werden. Durch Kombination verschiede-
ner Gläser und Folienschichten können mit SWISSLAMEX VSG neben Durchwurf-, Durchbruch-
(nach SN EN 356) und Durchschusshemmung (nach SN EN 1063) weitere Sicherheitseigenschaf-
ten wie Absturz- und Durchsturzhemmung und Begehbarkeit erreicht werden.
Verbundsicherheitsglas 65
SWISSLAMEX VSG Herstellung und Veredelung
Nach Reinigung der Scheibenoberflächen werden die Glastafeln und PVB-Folien aufeinander-
gelegt, erwärmt und durch Walzen oder Vakuum zum Vorverbund zusammengepresst. Anschlies-
send gelangen die Elemente in den Autoklaven, wo sie unter Druck und Hitze dauerhaft mit-
einander verbunden werden. Im Anschluss an den Fabrikationsprozess erfolgt die Kantenbear-
beitung. Wird ESG oder TVG zu VSG verarbeitet, kann nachträglich keine Kantenbearbeitung aus-
geführt werden.
1. 2. 3. 4. 5. 6.
Herstellschritt Beschreibung
66 I Verbundsicherheitsglas
Laminierraum Autoklav
Produkteigenschaften
Der Aufbau von SWISSLAMEX VSG-Elementen
sowie die Dicke richten sich nach den Sicherheits-
anforderungen, die an die Verglasung gestellt Schlüssel für die Bezeichnung
werden. Durchwurf- und durchbruchhemmende SWISSLAMEX VSG 8-2
Gläser können mit der Anzahl der Glasschichten 8 = Elementdicke (mm) bestehend aus
und der Dicke der zwischenliegenden PVB-Folien 2x Floatglas 4 mm
den jeweiligen Sicherheitsbedürfnissen ange- 2 = Anzahl Folien zu 0,38 mm
passt werden.
SWISSLAMEX VSG ist licht- und alterungsbe-
ständig. Die Ränder der VSG-Tafeln sind gegen
Säure- und Laugeneinwirkung sowie gegen
Dauernässe zu schützen, damit die Folie nicht
beeinträchtigt wird.
Die Zwischenschichten aus Polyvinylbutyral-Folien (PVB) können klar oder farbig, auf Wunsch
auch UV-durchlässig oder schalldämmend ausgeführt oder mit speziellen Funktionen wie z. B.
Beschattungselementen gekoppelt werden.
Verbundsicherheitsglas I 67
Bei Verwendung von klaren Folien und klarem Glas ist die Lichtdurchlässigkeit nicht beeinträch-
tigt und weist ungefähr die gleichen Werte auf wie ein Einfachglas gleicher Dicke.
SWISSLAMEX VSG kann mit einer SILVERSTAR Wärmedämmschicht versehen und zu Isolierglas
zusammengebaut werden. Zu Isolierglas verarbeitet, bringt SWISSLAMEX VSG nicht nur den ge-
wünschten Sicherheitsgrad, sondern auch eine bessere Schalldämmung.
Zur Verbesserung der statischen Eigenschaften insbesondere der Verbundwirkung und der Rest-
stabilität nach Bruch gibt es spezielle VSG-Folien.
Abmessungen
Die maximale Produktionsgrösse von SWISSLAMEX VSG beträgt 3210 x 9000 mm. Die Produk-
tionsgrösse ist jedoch vom Aufbau des Verbundsicherheitglases sowie von dessen Anwendungs-
zweck abhängig.
68 I Verbundsicherheitsglas
Gartengestaltung mit SWISSLAMEX COLORPRINT
Verbundsicherheitsglas 69
6.2.1. SWISSSATIN
SWISSSATIN ist ein farbiges Design- und Dekorations-Verbundglas mit Spiegeleffekt für den
Innenbereich.
Produkteigenschaften
SWISSSATIN ist dauerhaft, widerstandsfähig, pflegeleicht und hygienisch.
Die Temperaturwechselbeständigkeit von SWISSSATIN entspricht der von Floatglas (nicht vorge-
spannt).
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2150 x 3150 mm.
70 I Verbundsicherheitsglas
6.2.2. SWISSLAMEX COLORPRINT
Mit SWISSLAMEX COLORPRINT können fotorealistische Motive mittels Digitaldruck auf die Folie
aufgebracht werden. Die mehrfarbigen Motive sind im Verbund dauerhaft geschützt.
Durch Verwendung von transparenten, transluzenten oder opaken PVB-Folien können zusätzliche
Effekte erzielt werden.
Dank geringer Kosten der Druckvorlage eignet sich SWISSLAMEX COLORPRINT sowohl für die
Herstellung von Einzelstücken als auch für Serien mit unterschiedlichen Glasabmessungen.
Produkteigenschaften
Die Spezialfarbe ist äusserst UV-beständig, UV-geschützt und lichtecht. Trotzdem kann nicht
gänzlich ausgeschlossen werden, dass sie sich bei Aussenanwendung im Verlauf der Jahre mini-
mal verändern kann.
Die Elementstärke zwischen 7 und 80 mm richtet sich nach der erforderlichen Statik.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2500 x 9000 mm.
Verbundsicherheitsglas I 71
6.2.3. SWISSLAMEX DESIGN
SWISSLAMEX DESIGN ist ein farbiges Verbundsicherheitsglas. Der Farbeffekt wird durch die Ver-
wendung von farbigen Folien erzeugt.
Auch als Kombination mit Isolierglas, in Verbindung mit Wärmedämmung, Sonnenschutz und
Brandschutz kann SWISSLAMEX DESIGN eingesetzt werden.
Produkteigenschaften
Durch die hohe Farbstabilität behält SWISSLAMEX DESIGN seine Eigenschaften auch wenn es
Sonne, Wind und Wetter ausgesetzt ist.
Die Glasdicken lassen sich individuell den statischen, konstruktiven oder ästhetischen Anforde-
rungen anpassen.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 3210 x 9000 mm.
72 I Verbundsicherheitsglas
6.2.4. SWISSLAMEX DECO
SWISSLAMEX DECO ist ein mit keramischen Farben im Siebdruckverfahren bedrucktes Verbund-
sicherheitsglas mit sehr hoher Opazität und Beständigkeit.
Bei SWISSLAMEX DECO ist ein breites Spektrum an Farben möglich. Auch willkürliche, geometrisch
nicht definierte Formen oder z. B. Schwarz /Weiss-Fotos lassen sich auf diese Weise auf Glas drucken.
Produkteigenschaften
SWISSLAMEX DECO Gläser weisen die typischen mechanischen und thermischen Merkmale von
ESG oder TVG auf.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2800 x 6000 mm je nach Druckverfahren.
Mehr Informationen in Kapitel 5.4.
Verbundsicherheitsglas I 73
6.2.5. SWISSLAMEX DECO BRUSH
SWISSLAMEX DECO BRUSH ist ein Verbundsicherheitsglas mit einer Zwei-Komponenten-Lackierung.
SWISSLAMEX DECO BRUSH bietet eine einheitliche, blickdichte Farbfläche und ist in einer Viel-
zahl von Farben realisierbar.
Produkteigenschaften
SWISSLAMEX DECO BRUSH verfügt über alle Sicherheitseigenschaften eines herkömmlichen
Verbundsicherheitsglases.
Die Farben sind feuchtigkeitsempfindlich und müssen deshalb geschützt werden.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 1500 x 6000 mm.
Mit SWISSLAMEX DECO PRINT lassen sich Bilder, Rasterdrucke sowie grafische und künstleri-
sche Elemente im Direktdruck auf Glas umsetzen. Das Verfahren ermöglicht einen Mehrfarben-
druck bis maximal sechs Farben. Es ist keine Druckvorlage nötig, digitale Daten werden direkt
übernommen. Als Vorlagen eignen sich alle Dateiformate, die auch bei herkömmlichem Digital-
druck zur Anwendung kommen.
74 I Verbundsicherheitsglas
Das Verfahren eignet sich sowohl für Einzelanfertigungen als auch für Serien.
Produkteigenschaften
SWISSLAMEX DECO PRINT Gläser weisen die typischen mechanischen und thermischen Merk-
male von ESG oder TVG auf.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 3210 x 6000 mm.
Produkteigenschaften
Auf die Oberfläche des einzigartigen Glasbild-
schirms projizierte bewegte Bilder werden
gestochen scharf und äusserst kontrastreich
dargestellt. Die spezielle Beschichtung ermög-
licht einen Betrachtungswinkel von 360°. Die-
ser Betrachtungswinkel und Rückprojektion
ermöglichen, dass bei einer Präsentation der
Vortragende nicht in den Lichtstrahl des Pro-
jektors schauen muss und auch keine Schatten
entstehen, wenn sich der Vortragende vor der
Projektionsfläche bewegt.
Verbundsicherheitsglas I 75
6.3.2. SWISSLAMEX TRANSOPAC
SWISSLAMEX TRANSOPAC ist eine elektrisch umschaltbare Verglasung aus Verbundsicherheits-
glas, mit einem Wechsel zwischen transparentem und diffus-streuendem Modus.
Produkteigenschaften
Der Nutzer kann zwischen einem transparenten und einem diffus-streuenden Modus wählen.
Per Knopfdruck wird SWISSLAMEX TRANSOPAC in Sekundenschnelle transparent und lässt sich
rasch und flexibel an veränderte Anforderungen anpassen.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2200 x 3100 mm.
76 I Verbundsicherheitsglas
6.4. Verbundsicherheitsglas mit Inlayers
Unbegrenzte Möglichkeiten
SWISSLAMEX VSG bietet durch Einlaminieren diverser Materialien zahlreiche und vielseitige Ge-
staltungsmöglichkeiten.
Verbundsicherheitsglas I 77
6.4.1. SWISSLAMEX COOLSHADE
SWISSLAMEX COOLSHADE ist ein Verbundsicherheitsglas mit einlaminiertem Sonnenschutz-
Lamellengitter.
Produkteigenschaften
Die Sonnenschutz-Lamellengitter in SWISSLAMEX COOLSHADE reflektieren und absorbieren
wirkungsvoll die Sonnenstrahlung, und das bei praktisch freier Durchsicht von innen nach aussen.
Die Verglasung gewährleistet nicht nur einen effizienten Sonnenschutz, sondern auch einen gu-
ten Blendschutz. Ausserdem erhöhen die Lamellengitter die mechanischen Eigenschaften wie
Durchbruch- und Durchwurfsicherheit.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 1800 x 6000 mm.
78 I Verbundsicherheitsglas
6.4.2. SWISSLAMEX OUTVIEW
SWISSLAMEX OUTVIEW ist ein Verbundsicherheitsglas mit einlaminierter Lochraster-Verbund-
folie in Schwarz/Weiss.
Die einlaminierte Punktraster-Verbundfolie hat eine weisse Aussenseite, die Innenseite ist schwarz.
Der Deckungsgrad des Druckes beträgt 50 %, die Löcher selbst haben einen Durchmesser von 2 mm.
SWISSLAMEX OUTVIEW wird als Einfachglas oder im Isolierglas angewendet.
Produkteigenschaften
Abhängig von den Lichtverhältnissen ermöglicht die schwarze Innenseite eine ungehinderte
Durchsicht nach draussen und die weisse Aussenseite verhindert die Einsicht. Die Sonnenein-
strahlung wird zu einem grossen Teil reflektiert.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 1500 x 4500 mm.
Aussenansicht Innenansicht
Verbundsicherheitsglas I 79
6.4.3. SWISSLAMEX STEEL
SWISSLAMEX STEEL ist ein Verbundsicherheitsglas mit einlaminiertem Edelstahlgitter.
Produkteigenschaften
Mit SWISSLAMEX STEEL ist das Design eines Edelstahlgeflechts bei geringstem Aufwand für Rei-
nigung und Unterhalt realisierbar.
Je nach Anwendung bietet SWISSLAMEX STEEL auch Sonnen- und Blendschutz, da Strahlungs-
wärme von aussen sowie Sonnenblendung wirkungsvoll reduziert werden.
Die einlaminierten Edelstahlgitter sorgen für eine erhöhte Durchbruch- und Absturzsicherheit.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 1790 mm Glasbreite (je nach Gitterart), die maximale Höhe ist ebenfalls
abhängig von der Gitterart.
80 I Verbundsicherheitsglas
6.4.4. SWISSLAMEX WOOD und SWISSLAMEX STONE
SWISSLAMEX WOOD und SWISSLAMEX STONE sind Verbundsicherheitsgläser mit laminierter
Einlage aus Holz- oder Steinimitat.
Produkteigenschaften
Das Dekorglas erfüllt den Wunsch nach dem Besonderen auf einzigartige Weise. SWISSLAMEX
WOOD hinterlässt ebenso wie SWISSLAMEX STONE einen bleibenden Eindruck. Ob Hochglanz
oder fein strukturiert, je nach Art und Lichtverhältnis wirkt das Glas immer anders.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2600 x 6000 mm.
Verbundsicherheitsglas I 81
6.4.5. SWISSLAMEX TISSUE
SWISSLAMEX TISSUE ist ein Verbundsicherheitsglas mit einlaminiertem Gewebe. Das schwarze
Gewebe ist einseitig metallisch bedampft. Die mit Metall beschichtete Seite kann zusätzlich digital
bedruckt werden.
Für Aussenanwendungen ist ein Randrückschnitt des Gewebes von 10 mm erforderlich. Kupfer-
und Aluminium/Kupfer-Beschichtungen werden für Anwendungen im Aussenbereich oder in Räu-
men mit hoher Luftfeuchtigkeit nicht empfohlen. Alternativ können mit Aluminium beschichtete
Gewebe und bedruckt mit einer entsprechenden Farbe angeboten werden.
Produkteigenschaften
Das einlaminierte Gewebe verleiht dem Glas eine textile Struktur. Die schwarze Gewebeseite er-
laubt eine nur leicht eingeschränkte Durchsicht. Auf der metallischen Seite wird die Durchsicht
durch reflektierendes Licht reduziert. Als Beschichtung kommen Aluminium (AL), Chrom (CR),
Titan (TI) sowie Gold (AU) und abhängig von der Anwendung Kupfer (CU) und Aluminium/Kupfer
(AL/CU) in Frage.
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 1550 x 6000 mm.
82 I Verbundsicherheitsglas
SWISSLAMEX TISSUE/Wascosa, Luzern/Fotograf: Hans Ege Verbundsicherheitsglas I 83
84 I Gestalten mit Glas SWISSLAMEX COLORPRINT / Architekt: Giorla & Trautmann Architectes, Sierre
7. Gestalten mit Glas
Glas ist ästhetisch und dekorativ. Ob Glasverkleidungen, Trennwände oder Fassaden – mit unzäh-
ligen Farbtönen, Oberflächenvarianten und Druckmöglichkeiten lassen sich Glaslösungen ideal
auf individuelle Bedürfnisse abstimmen. Von schlichten einfarbigen Fronten bis zu raffiniert be-
druckten Scheiben bietet Glas Trösch massgeschneiderte Lösungen für jedes architektonische
Konzept. Nicht zuletzt verbindet sich dabei anspruchsvolles Glasdesign je nach Anwendung mit
Sicht-, Sonnen- oder Blendschutz und weiteren Funktionen – eine harmonische Kombination aus
ausdrucksstarker Ästhetik und hohem Nutzwert.
Transmissionsfarbe von aussen nach innen Reflexionsfarbe von aussen (Ansicht von aussen)
Transmissionsfarbe von innen nach aussen Reflexionsfarbe von innen (Ansicht von innen)
7.2.1. Floatglas
Das Floatglas ist das Ausgangsmaterial der Glasprodukte. Es wird in eigenen Floatglaswerken
hergestellt. Die Produktbezeichnung nennt sich EUROFLOAT.
Floatglas 4 – 19 mm EUROFLOAT
Floatglas extraweiss 4 – 15 mm EUROWHITE
Floatglas farbig 4 – 12 mm FLOAT farbig
Die Intensität der Farbe hängt von der Glasstärke ab. Beim extraweissen Floatglas ist dies weni-
ger stark ausgeprägt. Der Strahlungsabsorptionsgrad von eingefärbten Gläsern ist recht hoch
(Sonnenschutzglas).
Mehr Informationen zu diesem Glastyp und zu dessen Herstellung in Kapitel 3.2. „Herstellung
von Floatglas“ und 3.4.1 „Floatglas“.
Die Ornamentgläser sind in Weiss und z. T. in gewissen Farben erhältlich. Zudem stehen Draht-
ornamentglas, Drahtglas glatt und poliertes Drahtglas (früher Drahtspiegelglas) zur Verfügung.
Einige Ornamentgläser lassen sich weiterverarbeiten. Die Verarbeitungsmöglichkeit ist abhängig
von der Art und dem Verlauf der Struktur sowie von den fabrikationstechnischen Gegebenheiten.
Weitere Angaben zu diesem Glastyp in Kapitel 3.4. „Basisgläser“, die Ornamentglaskollektion fin-
det sich unter www.glastroesch.ch.
7.3. Glaskante
Gehrungen
Anschrägung der Glaskante im entsprechenden Winkel. Gehrungen können rodiert oder poliert
sein. Gehrungswinkel über 60° auf Anfrage. Ecken gestossen. Ohne besondere Bearbeitungsvor-
schriften sind die Kanten bei vorgespanntem Glas gesäumt oder mit Wasserstrahl geschnitten.
Da für die Kantenbearbeitung unterschiedliche Anlagen zur Verfügung stehen, können je nach
produktionsbedingtem Einsatz der Schleif- oder Bearbeitungsmaschinen auch unterschiedliche
Aussehen von geschliffenen und polierten Kanten entstehen.
Die farbliche Eigenschaft des Basisglases (Floatglas, extraweisses oder farbiges Floatglas, Orna-
mentgläser) kann mit entsprechenden Druck- und Spritztechniken oder in Kombination mit Farb-
folien oder Beschichtungen verändert werden.
Mehr Informationen zu den einzelnen Glas Trösch Produkten entnehmen Sie bitte den Kapiteln 5.
(SWISSDUREX Produkte) und 6. (SWISSLAMEX Produkte).
Es stehen grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Verfügung, um die visuellen Eigenschaften der Glas-
oberflächen zu verändern. Bei der Belegung werden Farben mittels einer entsprechenden Druck-
technik auf das Glas aufgebracht. Das Abtragen oder Aufrauen der Glasoberfläche erfolgt mit Hilfe
einer Säure oder Sandstrahlung. Durch das Zusammenfügen von zwei oder mehreren Glasschei-
ben mit Folien oder anderen Einlagen, entstehen vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten.
Eingefärbtes Glas
Durch Beifügung von Metalloxiden erhält die Glasmasse eine Farbtönung. Da der Strahlungsab-
sorptionsgrad von eingefärbten Gläsern recht hoch ist, müssen diese in der Regel vorgespannt
werden. Die Sonnenschutzwirkung solcher Gläser beruht auf der Strahlungsabsorption.
Beschichtetes Glas
Mit dem Magnetronverfahren werden die SILVERSTAR Funktions- und Dekorationsschichten auf
das Glas appliziert. Hierbei entstehen durch das Aufbringen unterschiedlicher Beschichtungen
verspiegelte, entspiegelte, farbig sowie farbneutral reflektierende Oberflächen.
Beschichtete Gläser haben eine Eigenfarbe und wirken vor allem dadurch, dass eingestrahlte
Energie nach aussen reflektiert wird. Dabei ist die äussere und innere Reflexionsfarbe von der
jeweilig verwendeten Wärme-, Sonnen- oder kombinierten Wärme-/Sonnenschutz-Beschichtung
abhängig. Hauptsächlich werden Beschichtungen mit neutralem, blauem oder grünem Farbein-
druck angeboten. Die Transmissionsfarbe kann je nach g-Wert farbneutral sein. Die Eigenfarbe
kann in der Durchsicht und/oder in der Aufsicht unterschiedlich erkennbar sein. Schwankungen
des Farbeindruckes sind auf Grund des Eisenoxidgehalts des Glases, des Beschichtungspro-
zesses, der Beschichtung sowie durch Veränderungen der Glasdicken und des Scheibenaufbaus
möglich und nicht zu vermeiden.
Chamäleon-Effekt
Die Reflexionsfarbe von beschichteten Sonnenschutzgläsern wird massgebend vom einfallenden
Licht beeinflusst, deshalb können unterschiedliche Lichtverhältnisse – beziehungsweise bedeck-
ter oder klarer Himmel – die Farbentwicklung des Glases verändern. Ebenso spielt die Farbe der
Umgebung eine wichtige Rolle.
Die Glasoberfläche lässt sich im Siebdruckverfahren oder mittels Digitaldruck mit keramischen
Farben voll- oder teilflächig bedrucken.
Bedruckbare Glasarten
Floatglas Ornamentglas Mastercarré
Floatglas extraweiss Ornamentglas Chinchilla
Floatglas farbig Ornamentglas Struktur 200
Anwendung
Die Anwendungsmöglichkeiten von Glasdekoren sind ebenso vielfältig wie die Dekore selbst. Sie
dienen der Aussen- und Innengestaltung von
Fassaden
Dachverglasungen
Brüstungen
Trennwänden
Gläsernen Rückwänden in Bad und Küche
DECO Motive
Beispiele für Siebdruck-Standard-Dekore aus der Collection BASIC.
Weitere Dekore sind unter 7.8. abgebildet. Die aktuellen Motive unter www.glastoesch.ch.
14
14
42
40
Rutschhemmende Oberflächen/Dekore
Für einen optimalen Halt lassen sich Glastreppen, Glaspodeste und Bodengläser optional mit
rutschhemmenden Antigliss-Oberflächen ausführen. Bei den Antigliss-Mustern gibt es eine
grosse Gestaltungsfreiheit an Streifen-, Punkt- oder Quadratdekors für eine voll- oder teilflä-
chige Behandlung. Auch Firmenlogos und andere Grafiken lassen sich auf Treppen und Böden
aufbringen. Es ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen geprüften und ungeprüften rutsch-
hemmenden Dekoren.
Bedruckungsgrad
Der Bedruckungsgrad ist abhängig vom Dekor. Er wird bestimmt durch das Verhältnis von be-
druckter Fläche zur Gesamtfläche. Der Bedruckungsgrad beeinflusst im Wesentlichen die Licht-
transmission und den g-Wert.
Grundsätzlich gilt: je niedriger der Bedruckungsgrad, desto höher die Lichtdurchlässigkeit. Eben-
so „schlucken“ dunkle Farben mehr Licht als helle Farben.
Ry
Rx
Fläche des Punktes · 100
Bedruckungsgrad (%)=
R2
D=Durchmesser Fläche des Punktes · 100
Bedruckungsgrad (%)=
R=Rapport Ry · Rx
Die Reduktion der Lichttransmission kann aus nachfolgender Tabelle annähernd ermittelt werden.
Beispiel
Bei ca. 75 % weisser Bedruckung beträgt die Reduktion LT ca. 40 %.
Vorgehen
1. Bedruckungsgrad bestimmen 3. LT der Glaskombination ohne Siebdruck bestimmen
2. Reduktion LT aus Grafik ablesen 4. Reduktion LT (Punkt 2) von LT ohne Druck (Punkt 3) abziehen
Reduktion LT
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 %
Bedruckungsgrad
Rote Linie: weisser Siebdruck
Bei dunkleren Farben steigt die Reduktion der Lichttransmission
Diese Technik kann sowohl für „ungehärtete“ Gläser als auch für solche, die anschliessend ther-
misch vorgespannt werden, angewendet werden. Für die Herstellung des Ätzsiebes werden die
gleichen Vorlagen wie beim „normalen“ Siebdruck benötigt.
Einlaminierte Dekore
Mehr Informationen über die diversen Möglichkeiten und Produkte in Bezug auf die Einlagen im
Glas-Verbund in Kapitel 6.
7.6. Designgläser
Informationen zu Herstellung, Eigenschaften, Produkten, etc. sind den folgenden Kapiteln zu entnehmen:
Basisglas Kapitel 3.
Vorgespanntes Glas (ESG, TVG) Kapitel 5.
Verbundsicherheitsglas (VSG) Kapitel 6.
Anwendungen Interieur Kapitel 16.
Oberflächenstruktur
erzeugen, mattieren
Farbe erzeugen
Lichtreflexion
Lichtreflexion
Licht streuen
Muster/Bild
verhindern
erzeugen
erzeugen
Float farbig
Durchgefärbtes Basisglas
Float extraweiss
Extraweisses Basisglas
Float Spiegel
Verspiegeltes Basisglas
Floatglas SATINATO/SATINATO GT 100
Basisglas mit matter Oberfläche
Ornamentglas
Basisglas mit Struktur
SWISSLAMEX DESIGN
VSG mit Farbfolie
SWISSDUREX DECO
SWISSLAMEX DECO
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG bedruckt * * */ **
SWISSLAMEX GOLD
VSG mit Echtgoldeinlage **** ****
SWISSLAMEX STEEL
VSG mit Metallgeflechteinlage + *****
SWISSLAMEX OUTVIEW
SW ++
VSG mit perforierter Folie
SWISSLAMEX COOLSHADE
VSG mit Lamellen +++
SWISSSATIN
Dekorations- und Designglas aus VSG ++++
- Spritzverfahren DC
Bedruckung mittels
Bedruckung mittels
- Walzverfahren RC
- Siebverfahren SC
Farblackierung
Beschichtung
Digitaldruck
Float farbig
Durchgefärbtes Basisglas
Float extraweiss
Extraweisses Basisglas +
Float Spiegel
Verspiegeltes Basisglas
Floatglas SATINATO/SATINATO GT 100
Basisglas mit matter Oberfläche
Ornamentglas
Basisglas mit Struktur
SWISSLAMEX DESIGN
VSG mit Farbfolie
SWISSDUREX DECO
SWISSLAMEX DECO
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG bedruckt *
Glasklar, glänzend,
seidig, seidenmatt
Satiniert, samtig,
glatt spiegelnd
Transluzent
Transparent
Strukturiert
Metallisch
Opak
Rau
Float farbig
Durchgefärbtes Basisglas
Float extraweiss
Extraweisses Basisglas
Float Spiegel
Verspiegeltes Basisglas
Floatglas SATINATO/SATINATO GT 100
Basisglas mit matter Oberfläche
Ornamentglas
Basisglas mit Struktur
SWISSLAMEX DESIGN
VSG mit Farbfolie *
SWISSDUREX DECO
SWISSLAMEX DECO
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG bedruckt ** *** **/ ***** *
****
SWISSDUREX/SWISSLAMEX DECO DC, RC, SC
SWISSDUREX DECO PRINT
SWISSLAMEX DECO PRINT + ****
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG mit Digitaldruck auf Glas
SWISSLAMEX COLORPRINT
VSG mit Digitaldruck auf Folie 1 2 3 **** *
SWISSLAMEX OUTVIEW
VSG mit perforierter Folie
SWISSLAMEX COOLSHADE
VSG mit Lamellen
SWISSSATIN
Dekorations- und Designglas aus VSG
SWISSDOUCHE CREATIVE glanz
SWISSDOUCHE CREATIVE matt
ESG für Duschwandverkleidungen
Geeignet/erhältlich
*Auf Anfrage, **Ätzimitation, ***Als DECO DC, ****Santinato, *****Metallic-Farben,
+Mit zusätzlicher Lackierung, ++Reflektierend, 1Alle Farben ausser Ätzimitation, 2Kombiniert mit Mattfolie B oder
Ätzimitation, 3Kombiniert mit Folie Arletisweiss Z
Als Verbundsicherheitsglas
hemmender Ausführung
Bei hoher thermischer
Als Verkleidung
In verletzungs-
Als Sichtschutz
Im Isolierglas
Nassräume
Belastung
Fassaden
Aussen
Innen
Float farbig
Durchgefärbtes Basisglas *** * * */ **
Float extraweiss
Extraweisses Basisglas *** * * */ **
Float Spiegel
Verspiegeltes Basisglas
Floatglas SATINATO/SATINATO GT 100
Basisglas mit matter Oberfläche * * */ **
Ornamentglas
Basisglas mit Struktur **** **** **** */ ** ****
SWISSLAMEX DESIGN
VSG mit Farbfolie *** ***** *** */ **
SWISSDUREX DECO
**
SWISSLAMEX DECO
*** ***** ***
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG bedruckt
SWISSDUREX/SWISSLAMEX DECO DC, RC, SC
SWISSDUREX DECO PRINT **
SWISSLAMEX DECO PRINT
*** ***** ***
Vorgespanntes ESG/TVG oder VSG mit Digitaldruck auf Glas
SWISSLAMEX COLORPRINT
VSG mit Digitaldruck auf Folie *** ***** *** +
SWISSLAMEX GOLD
VSG mit Echtgoldeinlage ***** ***
SWISSLAMEX STEEL
VSG mit Metallgeflechteinlage *** *****
SWISSLAMEX OUTVIEW
VSG mit perforierter Folie *** ***** ***
SWISSLAMEX COOLSHADE
VSG mit Lamellen *** *****
SWISSSATIN
Dekorations- und Designglas aus VSG *****
Das Erscheinungsbild der Design Collection GRAPHIC und NATURE ist frisch, modern, zeitlos und
deckt gleichzeitig eine breite Palette von verschiedenen Stilrichtungen ab. Die gegenwärtig ca.
90 Designs sind hauseigene, im INTERIEUR entworfene Muster, die laufend aktualisiert werden.
Die Designmuster können mit entsprechender Glasveredelung einen Matt-/Glanzeffekt oder mit
einer doppelseitigen Sandstrahlung einen Tiefeneffekt erlangen. Es lassen sich opake wie auch
halbtransparente Nuancen bis hin zu transparenten Optiken und hinterleuchteten Design- oder
Farbflächen anfertigen.
Je nach Anwendung des Objekts, kann inhaltlich auf ein Thema eingegangen werden.
Analog kann bei Tür- und Bürotrennwandsystemen, Balkonbrüstungen, Hausfassaden, etc., ein
individuell passendes Motiv entwickelt und verwendet werden. Im Weiteren kann mit entsprechen-
den Dekoren sowie dem gestalterischen Effekt auch eine Sichtschutz-Wirkung erzielt werden.
Standard-Siebdruck-Motive
Durch Farben, Dekors und bestimmte Veredelungstechniken eröffnet der Werkstoff Glas eine Viel-
falt an Gestaltungsmöglichkeiten. Daher wird Glas zunehmend auch in privaten und öffentlichen
Gartenanlagen eingesetzt. Aussenraum im Garten oder unmittelbar am Gebäude lässt sich so ganz
individuell einrichten.
Wissenswertes
Für die Glasdickenbemessung müssen die örtlichen Verhältnisse berücksichtigt werden. Bei
Glasdächern sind bei der statischen Berechnung der Glasdicke die anfallenden Schneelasten und
bei Glaswänden die Windlasten einzuplanen.
Einsatzbereiche
Als Sicht-, Wind- und Schallschutz
Als Designelement
Abmessungen
Nach Kundenwunsch. Je nach Glasdicke und Produkt bis maximal 9000 x 3210 mm.
7.10.2. Draussen vor Regen, Hagel und Schnee geschützt – mit SWISSROOF
Glasvordach SWISSROOF
SWISSROOF bietet Schutz gegen alle Wettereinflüsse von oben, sei es im Garten, auf der Terrasse
oder bei Gebäudeeingängen.
Abmessungen
Individuell nach Kundenwunsch.
Die besonderen Eigenschaften von Glas machen Glaskonstruktionen möglich, auf denen sich
Menschen gefahrlos bewegen können. SWISSSTEP ist ein flexibles und vielfältiges System für
alle Anwendungen, bei denen begehbare Lösungen gefragt sind.
Nähere Angaben zu Treppen und Böden aus Glas SWISSSTEP sind im Kapitel 15.8. zu finden.
Abmessungen
Individuell nach Kundenwunsch.
Abmessungen
Individuell nach Kundenwunsch.
Mit Fotovoltaik wird die direkte Umwandlung der Energie der Sonne in elektrische Energie be-
zeichnet. Je mehr Sonnenenergie in das Modul gelangt, umso höher ist der Wirkungsgrad. EURO-
GLAS PV Flat und EUROGLAS PV Hy TCO Solargläser sind veredelte Front- und Trägergläser für
beste Wirkungsgrade von Fotovoltaik-Modulen.
Sonderfunktionen I 111
Produkteigenschaften
Da Glas eine lange Haltbarkeit und Festigkeit aufweist, ist es perfekt für den Schutz des empfind-
lichen Absorbers geeignet.
Die herausragenden Merkmale der beschichteten Solargläser EUROGLAS PV Hy TCO liegen in der
Wählbarkeit der optischen und elektrischen Parameter. Sie können die Effizienz des Solarmoduls
deutlich erhöhen.
Die Barriereschicht zur Versiegelung der Oberfläche trägt in grossem Masse zur Langzeitstabi-
lität des Glases bei.
112 I Sonderfunktionen
Produkt-Richtlinien und Wissenswertes
Für SWISSFORM Bogenglas gelten die folgenden Definitionen und Bezeichnungen:
Aa
Ai
StHa StHi
H
Ri Ra
Si
D
Sa x
Von diesen Biegeparametern werden zur eindeutigen Beschreibung der Biegung nur zwei benö-
tigt. Die Angabe eines weiteren Wertes dient lediglich der Sicherheit. Die Stichhöhe ist dabei sehr
ungeeignet, da hier bereits geringe Toleranzen hohe Differenzen hervorrufen. Wichtig ist auch,
dass sich alle angegebenen Masse auf dieselbe Seite (konkav, konvex) beziehen.
Je nach Art der Anwendung und der bauseitigen Anforderungen können praktisch alle Glasarten –
mit wenigen Ausnahmen beim Ornamentglas – zu SWISSFORM Bogenglas gebogen werden.
Sonderfunktionen I 113
Biegemöglichkeiten von SWISSFORM Bogenglas
Segmentbogen
Zylindrische Formen Segmentbogen mit 2 geraden Verlängerungen
Rundbogen
Segmentbogen kegelförmig mit 2 geraden Verlängerungen Parallelogramm
Wie bei planem Glas sind praktisch alle Bearbeitungen möglich: Kanten poliert, Kanten rodiert,
Kanten gesäumt, Rundecken, Schrägecken, Löcher, Ausbrüche, usw.
114 I Sonderfunktionen
Abmessungen
Standardmasse bis zu 2500 x 4000 mm sind
biegbar, weitere Grössen auf Anfrage.
Es kann bis 180° gebogen werden, mit einer
maximalen Stichhöhe von 1000 mm.
Zur Montage von SWISSFORM Bogenglas wird immer eine Nassversiegelung empfohlen. Ein hö-
herer Randeinstand ist zu beachten. Die Falzbreite muss die Toleranzen des gebogenen Glases
aufnehmen können. Punktuelle Belastungen dürfen nicht auftreten. Die Montagevorschriften von
planen Gläsern sind auch bei SWISSFORM Bogenglas einzuhalten.
Sonderfunktionen I 115
FB ZK ZK
E
ZK
TK
RE
TK
TK
FB = 2 x E TK
FB min. = E + 10 mm
FB = Falzbreite TK = Tragklotz
E = Elementdicke ZK = Zentrierkeil
RE = Randeinstand
Produkteigenschaften
Die Eigenschaften von SWISSFORM entsprechen denen von planem Floatglas.
116 I Sonderfunktionen
8.2.2. Gebogenes Einscheibensicherheitsglas SWISSDUREX FORM
SWISSDUREX FORM verbindet ästhetische Formgebung mit der thermischen und mechanischen
Widerstandsfähigkeit eines Einscheibensicherheitsglases.
Produkteigenschaften
SWISSDUREX ESG FORM bzw. SWISSDUREX ESG-H FORM hat dieselben Eigenschaften wie
planes Einscheibensicherheitsglas.
Sonderfunktionen I 117
SWISSLAMEX FORM wird aus zwei oder mehreren Glasscheiben laminiert
Produkteigenschaften
SWISSLAMEX FORM hat dieselben Eigenschaften wie planes Verbundsicherheitsglas.
118 I Sonderfunktionen
Auf Grund ihrer chemischen und mechanischen Widerstandsfähigkeit ist die Beschichtung
SILVERSTAR F optimal für die Anwendung im gebogenen Segment geeignet. Die SILVERSTAR F
Wärmedämmbeschichtung ist in unterschiedlichen Glasabmessungen und in Dicken von 4, 6 und
8 mm erhältlich.
Einmal gebogen, kann das Glas mit SILVERSTAR F Wärmedämmbeschichtung vorgespannt, lami-
niert und monolithisch eingesetzt sowie zu 2- oder 3fach-Isolierglas weiterverarbeitet werden.
3fach-Isoliergläser sind besonders komplexe Systeme. Daher ist es wichtig, die Fachleute von
Glas Trösch bereits bei der Planungsphase zu kontaktieren.
Einbruch-, durchbruch- und durchwurfhemmende Kombinationen sind möglich. Der Vielfalt mit
diversen Glasarten und verschiedenen PVB-Folienkombinationen sind kaum Grenzen gesetzt.
Technische Daten
Gebogenes Isolierglas SILVERSTAR F mit Gasfüllung
Sonderfunktionen I 119
8.3. Alarmgesicherte Isolierverglasungen
Produkteigenschaften
Die Alarmschleife von SWISSDUREX ALARM wird an die Alarmanlage angeschlossen. Erfolgt
ein Angriff auf die Verglasung, bricht das Glas auf der ganzen Fläche in kleine Krümel. Dadurch
wird die Leiterschleife unterbrochen und der Alarm ausgelöst. Ein „Überlisten“ von SWISSDUREX
ALARM ist nicht möglich. In Kombination mit einem durchbruchhemmenden Verbundsicherheits-
glas wird SWISSDUREX ALARM zu einem fast unüberwindlichen Hindernis für ungebetene Gäste.
A L WS
A L WS
MR S SI
MR S SI
A
A
D
D
RU
RU
XE
XE
2fach-Isolierglas SILVERSTAR ALARM mit einem 2fach-Isolierglas SILVERSTAR ALARM mit einem
SWISSDUREX ALARM Glas auf der Aussenseite. SWISSDUREX ALARM Glas auf der Aussenseite und ei-
nem durchbruchhemmenden SWISSLAMEX Verbundsi-
cherheitsglas auf der Innenseite. Nach Zerstörung der
Alarmscheibe und Auslösung des Alarms bietet das
innere Verbundsicherheitsglas (VSG) nochmals Schutz
vor weiterem Eindringen und verlängert die Zeit zum
Reagieren.
120 I Sonderfunktionen
A L WS
MR S SI
A
D
RU
XE
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2100 x 4300 mm.
Einsatzbereiche
Für Aquarien
Als Poolverglasungen, usw.
Sonderfunktionen I 121
Herstellung und Veredelung von Aquarien- und Poolverglasungen
Bei der Dickenbemessung von Verglasungen, die unter Wasserdruck stehen, müssen folgende
Angaben bekannt sein:
Neigung der Verglasung
Lagerung/Halterung
Höhe des Wasserstandes in Bezug auf die Verglasung
0 mm 0 kN/m2
500 mm 5 kN/m2
H 1000 mm 10 kN/m2
1500 mm 15 kN/m2
2000 mm 20 kN/m2
20 mm 2500 mm
In der Regel wird für Aquarien und Poolverglasungen SWISSLAMEX Verbundsicherheitsglas aus
Floatglas verwendet. Für kleinere Aquarienabmessungen kann alternativ zu VSG auch Floatglas
oder SWISSDUREX Einscheibensicherheitsglas ESG-H zum Einsatz kommen.
Anstelle von Floatglas, das einen leichten Grünstich aufweist, ist auch der Einsatz von Weissglas
denkbar. Dies garantiert eine hohe Farbbrillanz bzw. keine Farbverfälschungen bei Fischen und
Wasserpflanzen in Aquarien. Zudem wird das Wasser wesentlich klarer wahrgenommen, insbe-
sondere bei dicken Gläsern.
Die Glaskanten müssen gesäumt und die Oberflächen der Glaskanten mindestens rodiert werden.
Der Einbau muss in einen nichtrostenden Metallrahmen, z. B. aus V4A Stahl oder direkt auf eine
vorbehandelte Betonleibung erfolgen. Dabei ist eine plane Leibung oder ein absolut geradliniger
Rahmen unerlässlich.
Die zulässige Biegezugspannung beträgt ca. 6 N/mm² für Floatglas. Für eine grobe Glasstärken-
bemessung von Unterwasserverglasungen kann auf der Website www.glastroesch.ch/services/
statikprogramm ein Statikprogramm genutzt werden. Statische Vorkenntnisse sind für die ein-
fache Handhabung des Programms nicht notwendig. Bei komplexen Projekten empfiehlt es sich,
einen Fachingenieur hinzuzuziehen.
122 I Sonderfunktionen
Unterwasserverglasung aus Isolierglas
Unterwasserverglasungen in Kombination mit Isoliergläsern verlangen besondere Sorgfalt bei
der Planung und beim Einbau. Es muss im Vorfeld speziell die Verträglichkeit und die Bestän-
digkeit der eingesetzten Materialien abgeklärt werden. Aus statischer Sicht ist es von Vorteil,
ein Stufenglas zu verwenden. Dadurch wird der anfallende Wasserdruck direkt an den Rahmen
abgegeben und sichergestellt, dass der Randverbund des Isolierglases nicht beansprucht wird.
Aussenseite
Bei Verklebungen von Glaswänden auf den Glasboden ist darauf zu achten, dass die Klebefugen
nicht auf Scherung beansprucht werden.
SWISSLAMEX TRANSOPAC ist in vielen verschiedenen Aufbauarten herstellbar und kann kom-
biniert werden mit Schallschutz, mit Durchwurf- oder Einbruchhemmung, mit Bedruckung, als
Isolierverglasung oder als Projektionsfläche.
Sonderfunktionen I 123
Einsatzbereiche für SWISSLAMEX TRANSOPAC
Als Verbundsicherheitsglas
In Kombination mit Isolierglas
In Kombination mit Raumtrennwandsystem
SWISSDIVIDE
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 2200 x 3100 mm.
124 I Sonderfunktionen
8.6. Strahlenschutzgläser
Produkteigenschaften
Strahlenschutz- oder Röntgenschutzgläser sind Glasscheiben, die in hohem Masse ionisierende
Strahlung wie Röntgen- und Gammastrahlung abschwächen. Durch ihren hohen Anteil an Bleioxid
(ca. 50 %) sind diese Gläser leicht bernsteinfarbig. Ihr Gewicht ist doppelt so hoch wie von norma-
lem Floatglas.
Die Lichttransmission im Wellenlängenbereich von 500 – 600 nm beträgt bei den gebräuchlichsten
Glasdicken ca. 85 %.
Für den Schutz vor elektromagnetischen Wellen in Gebäuden (Elektrosmog) steht das Isolierglas
SILVERSTAR BIOELECTRIC zur Verfügung.
Sonderfunktionen I 125
126 I Sonderfunktionen
8.7. Verglasungen für den Fahrzeug- und Flugzeugbau
Sonderfunktionen I 127
128 I Schutz und Sicherheit mit Glas Prime Tower – Swiss Platform, Zürich/Fotograf: Hans Ege
9. Schutz und Sicherheit mit Glas
Glas ist einer der interessantesten und beliebtesten Baustoffe, die wir kennen. Es lässt sich heute
sehr vielfältig einsetzen. Wie bei jedem anderen Werkstoff auch, verlangt das Bauen mit Glas einige
grundsätzliche Überlegungen betreffend Sicherheit. Dank stetiger Weiterentwicklung der Glastech-
nologie lässt sich diesem Aspekt in genügender Form Rechnung tragen. Sicherheit mit Glas muss
jedoch geplant werden und dies erfordert je nach Aufgabe, die der Verglasung zugedacht ist, eine
sorgfältige Abklärung.
Jede seriöse Sicherheitsplanung beginnt mit einer Nutzungsvereinbarung, in der die Sicherheitsan-
forderungen an die verschiedenen Verglasungen festgelegt werden.
Insbesondere sind die folgenden Gesetze, Normen und Empfehlungen zu berücksichtigen (nicht
abschliessend)
Schweizerisches Zivilgesetzbuch (ZGB)
SIA Norm 261 Einwirkungen auf Tragwerke
SIA Norm 358 Geländer und Brüstungen
SIA Norm 329 Fassaden
SIA Norm 331 Fenster 9.
SIGAB Dokumentationen „Sicherheit mit Glas“ Ausgaben 1/1999; 2002; 12/2007
BFU „Sicherheit mit Glas“ und „Glas in der Architektur“
In der Praxis wird zwischen passiver und aktiver Sicherheit unterschieden, entsprechend kommen
in der Regel unterschiedliche Gläser zum Einsatz. Oft muss jedoch eine Verglasung passive und
aktive Sicherheitsfunktionen übernehmen.
Passive Sicherheit
Unter passiver Sicherheit wird der Schutz vor Verletzungen durch die Verglasung selbst verstanden. Es
handelt sich um verletzungshemmende Verglasungen, z. B. bei: Türen, Brüstungen, Tischplatten, Trenn-
wänden, Windfängen, Treppenhaus-, Überkopf- oder Bodenverglasungen (hier Trittsicherheit), usw.
VSG Verletzungshemmend
Splitterbindend
Durchwurfhemmend
Absturzhemmend
Ballwurfsicher
VSG Durchbruchhemmend
Absturzhemmend
VSG Durchschusshemmend
Bei den folgenden Gläsern handelt es sich nicht um Sicherheitsgläser, da sie keine entsprechenden
Sicherheitseigenschaften aufweisen, insbesondere sind sie nicht verletzungshemmend.
Floatglas/ Bei Bruch können gefährliche scharfkantige Bruchstücke entstehen. Erst durch
Ornamentglas Vorspannen zu ESG oder den Zusammenbau zu VSG ergeben sich die entspre-
chenden Sicherheitseigenschaften.
Teilvorge- TVG hat eine höhere mechanische Festigkeit und eine höhere Temperaturwech-
spanntes Glas selbeständigkeit als Floatglas. Bei Bruch können aber gefährliche Bruchstücke
(TVG) entstehen.
Draht- und Drahtglas ist ein gewalztes Flachglas mit einer im Glas eingebetteten Draht-
Drahtspiegel- netzeinlage. Bei Bruch vermag das Drahtnetz die Bruchteile bis zu einer gewis-
glas sen Belastung zusammen zu halten. Im Überkopfbereich kann es daher einen
beschränkten Schutz vor herabfallenden Glasstücken bieten. Insbesondere bei
Türen, Trennwänden, Brüstungen, usw. können jedoch mit Draht- oder Drahtspie-
gelglas gefährliche Verletzungen entstehen. Zudem ist Draht- und Drahtspiegel-
glas sowohl statisch als auch thermisch nur sehr beschränkt belastbar.
9.3.1. Brüstungsverglasungen
Brüstungsverglasungen im Treppen- und Tribünen-, Balkon- oder Fassadenbereich müssen be-
sondere Sicherheitsanforderungen erfüllen. Insbesondere sollen sie verhindern, dass sich jemand
verletzen oder gar abstürzen kann. Verglasungen im Brüstungsbereich erfordern besondere Auf-
merksamkeit.
1,00 m 1,00 m
1,00 m 1,00 m
Innen
Innen
10°
Unter Schräg-, Dach- oder Überkopfverglasungen werden Einfach- oder Isolierverglasungen ver-
standen, die mit einer Neigung von über 10° aus der Vertikalen eingebaut werden.
Neben einer ausreichenden Dimensionierung (Kapitel 13.5.2.), die sich aus verschiedenen Faktoren
ergibt, gilt es bei Schrägverglasungen aus Sicht der Sicherheit insbesondere zu verhindern, dass bei
Glasbruch einzelne Glasstücke oder gar ganze Glaselemente herunterstürzen und damit Menschen
verletzt werden können.
Einfachverglasung Isolierverglasung
9.3.3. Glasböden
Für Glasböden gelten dieselben Sicherheitsüberlegungen wie bei Schrägverglasungen. Zusätzlich
muss jedoch noch der Rutschsicherheit Rechnung getragen werden. (Nähere Informationen siehe
Kapitel 15.8.3.)
Scheiben allseitig
im Rahmen
Spannweite kleine
Seite < 600 mm
Nur als VSG Nur als VSG Nur als VSG Nur als VSG Nur als VSG
mit TVG mit TVG mit TVG mit TVG mit TVG
Notwendig, wenn Ab- Überkopfverglasun- Scheibe mit hohem Notwendig, wenn Ab-
sturzgefahr besteht; gen splitterbindend; Widerstandsmoment sturzgefahr besteht;
Glas sichtbar besonders bei und gleitsicher Glas sichtbar
machen, besonders Punkthalterung wählen; Tragscheibe machen, besonders
bei Punkthalterung schützen bei Punkthalterung
Als angriffhemmende Verglasung (aktive Sicherheit) kommen in der Praxis meist nach den entspre-
chenden Normen geprüfte Gläser zum Einsatz.
P3A 6000 mm 3 –
P4A 9000 mm 3 –
P5A 9000 mm 3x3=9 –
P6B – – 31 – 50 Durchbruch- VSG Mehrfach-
P7B – – 51 – 70 hemmend aufbau
P8B – – über 70
Eine optimale Angriffhemmung kann nur erreicht werden, wenn auch der Fensterrahmen entspre-
chende Sicherheit bietet. Insbesondere bei Einbruchversuchen wird oft nicht die Verglasung einge-
schlagen, sondern es wird versucht, den Fensterflügel gewaltsam zu öffnen. Die SN ENV 1627 regelt
die Anforderungen an die Fensterrahmen in den Widerstandsklassen WK 1 – WK 6 und ordnet die
entsprechenden Verglasungsklassen zu.
Durchwurfhemmende Verglasungen
SN EN 356 SN ENV 1627 Max. Masse Gesamtdicke Ug-Wert g-Wert LT
Glas Rahmen
Durchschusshemmende Verglasungen
SN EN 1063 SN EN 1522 Max. Masse Gesamt- Ug-Wert g-Wert LT
Glas Rahmen dicke
BR1-S FB1 2800 x 3500 mm 12 mm 5,6 W/m2K 75 % 88 %
2
BR1-NS FB1 2800 x 3500 mm 18 mm 5,4 W/m K 71 % 86 %
BR2-S FB2 2800 x 3500 mm 22 mm 5,3 W/m2K 68 % 85 %
BR2-NS FB2 2800 x 3500 mm 30 mm 5,0 W/m2K 64 % 82 %
2
BR3-S FB3 2800 x 3500 mm 25 mm 5,2 W/m K 67 % 84 %
BR3-NS FB3 2000 x 3000 mm 36 mm 4,9 W/m2K 61 % 80 %
BR4-S FB4 2800 x 3500 mm 33 mm 5,0 W/m2K 62 % 81 %
2
BR4-NS FB4 2000 x 3000 mm 47 mm 4,6 W/m K 56 % 77 %
BR5-S FB5 2000 x 3000 mm 44 mm 4,7 W/m2K 57 % 78 %
BR5-NS FB5 1500 x 2500 mm 51 mm 4,6 W/m2K 55 % 76 %
2
BR6-S FB6 1500 x 2500 mm 48 mm 4,6 W/m K 56 % 77 %
BR6-NS FB6 1500 x 2500 mm 74 mm 4,1 W/m2K 49 % 70 %
BR7-S FB7 1500 x 2500 mm 77 mm 4,1 W/m2K 49 % 69 %
2
BR7-NS FB7 1500 x 2500 mm 79 mm 4,0 W/m K 48 % 69 %
Die nachfolgende Matrix gibt einen Überblick über die wichtigsten am Bau verwendeten Gläser und
ihre relevanten Sicherheitseigenschaften sowie die Temperaturwechselbeständigkeit. Die Eigen-
schaften „durchwurf- und durchbruchhemmend“ sind zusammengefasst als „einbruchhemmend“,
da solche Gläser meist zum Zweck der Einbruchhemmung eingesetzt werden. Die Eigenschaft
„durchschusshemmend“ ist nicht aufgeführt, da dazu speziell aufgebaute Verbundsicherheitsgläser
erforderlich sind.
Temperaturwechsel
Einbruchhemmend
Absturzhemmend
Splitterbindend
Ballwurfsicher
Floatglas / Gussglas
Draht- / Drahtspiegelglas
ESG *
TVG
VSG aus Float- / Gussglas * * *
VSG aus ESG * **
VSG aus TVG * *** *
Geeignet
* Aufbau/Dicke beachten
** Nur wenn 4-seitig im Rahmen gehalten
*** Nur unter gewissen Bedingungen
Unsere Umwelt wird immer lauter, privater und öffentlicher Verkehr nehmen ständig zu. Vor Lärm
ist niemand sicher. Selbst ruhige Lagen können von heute auf morgen starken Lärmbelastungen
ausgesetzt sein. Aber: Was ist Lärm? Lärm wird als jede Art von Schall definiert, der als störend,
lästig oder als schmerzhaft empfunden wird. Umgebungsgeräusche bestehen aus einer Vielzahl
von Tönen verschiedener Frequenz und Intensität. Bei der Bestimmung der Lärmintensität wird
die spezifische Wahrnehmung durch das menschliche Ohr berücksichtigt. Dabei werden hellere
Töne subjektiv lauter empfunden als dunklere. Der lauteste Ton, den ein Mensch schmerzfrei hö-
ren kann, hat eine zehn Billionen Mal höhere Schallintensität als der leiseste. Das Gehör bewältigt
die Wahrnehmung, indem es eine Verzehnfachung der Schallintensität etwa als Verdoppelung der
Lautstärke empfindet. Der Umgang mit derart grossen Zahlen ist nicht sehr praktikabel, daher
wird ein logarithmischer Massstab angewendet. Die Einheit ist das Dezibel (dB), abgeleitet aus
dem Bel (B) (1 Bel = 10 Dezibel), einer dimensionslosen Verhältniszahl, die dem 10er Logarithmus
entspricht.
Schallintensitäten
Beispiele zur Beziehung von linearen und logarithmischen Werten
*Hörschwelle
In der nachfolgenden Abbildung sind einige typische Geräuscharten mit ihrer Lautstärke
(in Dezibel) und dem subjektiven Empfinden aufgeführt.
Schmerz-
grenze 130 dB
Flugzeug
(50 m Abstand)
120 dB
Rockkonzert
110 dB
Presslufthammer
100 dB
Laute Fabrikhalle
90 dB
Laute Radiomusik
80 dB
Strassenverkehr
70 dB
Mittlerer Bürolärm
Hörbereich 60 dB
Normale
Unterhaltung
50 dB
Fernsehüber-
tragung
40 dB
Ruhiger
Garten
30 dB
Tickende
Uhr
20 dB
Raschelndes
Papier
10 dB
Hör-
schwelle 0 dB
Lautlos
Fast unhörbar
Kaum hörbar
Sehr leise
Leise
Eher leise
Mässig laut
Laut
Sehr laut
Sehr laut
Extrem laut
Unerträglich
Unerträglich
Schmerzhaft
146 I Schallschutz
10.2. Messkurven und ihre Bedeutung
10.2.1. Prüfverfahren
Die Prüfung von Schalldämmgläsern ist genau normiert. In Terz-Abständen wird das Schalldämm-
mass für die einzelnen Frequenzen von 50 – 5000 Hertz gemessen. Die erhaltenen Werte trägt man
in ein Koordinatensystem ein und verbindet sie miteinander. Mit der dadurch entstandenen Kurve
wird eine Bezugskurve nach genau festgelegten Regeln zur Deckung gebracht. Den Wert, den die
verschobene Bezugskurve bei 500 Hertz aufweist, entspricht dem bewerteten Schalldämmmass Rw.
60
50
Rw
40
30
Schalldämmmass R in dB
20
10
63 125 250 500 1000 2000 4000
Frequenz f in Hz
Messkurve
Verschobene Bezugskurve
Frequenzbereich entspricht der Kurve der Bezugswerte (EN ISO 717-1)
Prüfräume und Messeinrichtungen können von Prüfinstitut zu Prüfinstitut variieren. Dadurch re-
sultieren möglicherweise abweichende Werte. Massgebend für die Beurteilung von Schalldämm-
Isoliergläsern durch Bauherren, Architekten und Behörden sind nach wie vor Prüfzeugnisse von
anerkannten Prüfinstituten.
Schallschutz I 147
10.2.2. Schalldämmkurve und bewertetes Schalldämmmass
Das bewertete Schalldämmmass Rw kann als eine Art Durchschnittswert von Messungen bei ver-
schiedenen Frequenzen betrachtet werden. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die verschiede-
nen Messwerte zusammengezählt und durch ihre Anzahl dividiert werden. Vielmehr nimmt das
Bewertungsverfahren Rücksicht auf die Eigenheiten des menschlichen Ohres, das auf Schallquel-
len mit niedrigen Frequenzen (100 bis ca. 400 Hertz) weniger empfindlich reagiert als auf solche
mit höheren Frequenzen. Aus dem bewerteten Schalldämmmass allein lassen sich keine Schlüsse
über das Schalldämmverhalten bei einzelnen Frequenzen ziehen. Je nach Situation kann der Anteil
an tiefen Frequenzen hoch sein (Strassenkreuzung mit anfahrenden Lastwagen). In diesen Fällen
ist neben dem bewerteten Schalldämmmass die Schalldämmung im entsprechenden Frequenz-
bereich zu beachten. Bei derartigen Problemstellungen kann die Schalldämmkurve, die jedem
Prüfzeugnis beiliegt, gute Dienste leisten. Schalldämm-Isoliergläser mit demselben bewerteten
Schalldämmmass können bei einzelnen Frequenzen signifikante Unterschiede aufweisen.
Beispiel
Für ein Isolierglas wurden im Labor folgende Werte bestimmt:
R w = 39 dB (C = -1 dB; Ctr = -4 dB)
daraus folgt:
Schalldämmung bezüglich Eisenbahn- und Industrielärm: R w + C = 39 + (-1) = 38 dB
Schalldämmung bezüglich Strassenlärm: R w + Ctr = 39 + (-4) = 35 dB
In der Schweiz gibt es heute zwei wichtige Grundlagen, in denen die Minimalanforderungen an die
Schalldämmung von Fenstern geregelt werden:
Die Lärmschutzverordnung des Bundes (LSV)
Die SIA-Norm 181 „Schallschutz im Hochbau“
Dabei gilt es zu beachten, dass sich die in diesen beiden Regelwerken erlassenen Werte für die
Schalldämmung auf das gesamte Fenster in eingebautem Zustand und nicht nur auf das Isolier-
glas allein beziehen.
148 I Schallschutz
10.3.1. Die Lärmschutzverordnung des Bundes
Zweck und Ziel:
Ein grosser Teil der LSV widmet sich der Begrenzung und Eindämmung von Lärmimmissionen. Wo
dies nur ungenügend gelingt, schreibt die LSV bestimmte Anforderungen an die Schalldämmung
bei Gebäuden (insbesondere für Fenster) vor.
Zum Beispiel sind Gebäude in Industriezonen anders zu behandeln als solche in Erholungsgebie-
ten. Für Spitäler gelten andere Richtlinien als für Schulhäuser.
Neubauten
Die LSV verpflichtet den Bauherren, dafür zu sorgen, dass der Schallschutz den anerkannten Re-
geln der Baukunst entspricht. Die Verordnung weist dabei insbesondere auf die Mindestanforde-
rung gemäss SIA Norm 181 hin.
Bestehende Bauten
Für bestehende Bauten legt die LSV so genannte Belastungsgrenzwerte fest. Diese sind abhängig
von der jeweiligen Empfindlichkeitsstufe der entsprechenden Bauzone.
Man unterscheidet zwischen Erholungsgebieten, Wohn-, Misch- und Industriezonen. Werden
die Belastungsgrenzwerte überschritten, schreibt die LSV für lärmempfindliche Räume, ein be-
stimmtes Mindestschalldämmmass in Abhängigkeit der Lärmbelastung vor (R‘w + (C oder Ctr) =
32 bzw. 38 dB).
Die Gemeinden werden in der LSV verpflichtet, für bestehende Strassen, Eisenbahnanlagen und
Flugplätze Lärmkataster zu erstellen. Das sind Pläne, aus denen genau hervorgeht, welche Gebiete
wie stark mit Lärm belastet sind. Diese Belastungen lassen sich messen oder berechnen.
Anforderungen an das bewertete Schalldämmmass R w (am Bau gemessen) von Fenstern und zu-
gehörigen Bauteilen, wie z. B. Rollladenkasten, in Abhängigkeit des ermittelten Beurteilungspe-
gels Lr (für bestehende Bauten nach LSV).
Bei besonders grossen Fenstern können die Behörden die Anforderungen in angemessenem Rah-
men erhöhen.
Schallschutz I 149
10.3.2. Die SIA-Norm 181
Die SIA-Norm 181 legt ein Berechnungsschema fest, mit dem sich die Anforderungen an das
Schalldämmmass der Fenster für jeden Raum bestimmen lassen. Die Werte gelten für den ge-
samten Fassadenteil eines Raumes. In einem Berechnungsverfahren kann in Abhängigkeit des
Raumvolumens und des Fensteranteils an der Fassade das erforderliche Schalldämmmass, das
in der Regel etwas tiefer liegt, für die Fenster ermittelt werden.
Weder die LSV (für bestehende Bauten) noch die SIA-Norm 181 (für Neubauten) schreiben Schall-
dämmmasse für Isoliergläser vor. Die vorgeschriebenen Werte beziehen sich immer auf das ge-
samte Fenster.
Schall
Unter Schall versteht man mechanische Schwingungen und Wellen eines elastischen Mediums,
insbesondere im Frequenzbereich des menschlichen Hörens (16 bis ca. 20.000 Hertz). Dabei kön-
nen sich diese Schwingungen in der Luft (Luftschall) sowie in festen Körpern, z. B. Mauerwerk
(Körperschall) ausbreiten. Weiter wird unterschieden zwischen Infraschall bei Tönen mit einer
Frequenz unter 16 Hertz und Ultraschall mit Tönen über 16.000 Hertz. Diese sind vom menschli-
chen Gehör nicht mehr wahrnehmbar.
Dezibel (dB)
1 dB = 1/10 Bel
Dimensionslose logarithmische Einheit für den Schallpegel. Das Dezibel ist nach dem Erfinder
des elektromagnetischen Telefons, Graham Bell, bezeichnet.
Frequenz
Die Frequenz (f) gibt die Zahl der Schwingungen je Sekunde an. Die Einheit dieser Schwingungs-
zahl ist das „Hertz“ (Hz). 1 Hertz = 1 Schwingung pro Sekunde. Hohe Töne haben eine hohe Fre-
quenz (viele Schwingungen), tiefe Töne entsprechend wenige Schwingungen. Im Bauwesen wird
der Frequenzbereich von 100 Hz bis 5000 Hz berücksichtigt.
Geräusch
Der Begriff Geräusch bezeichnet den Sammelbegriff für alle Hörempfindungen, die nicht aus-
schliesslich als Ton oder als Klang bezeichnet werden können. Ein Geräusch ist dabei abhängig
von seinem zeitlichen Verlauf, der Tonalität (bzw. dem Spektrum), der Störwirkung und seiner
Herkunft.
Lärm
Als Lärm werden alle Geräusche bezeichnet, die bedingt durch ihre Lautstärke und Struktur auf
das menschliche Gehör sowie auf die Umwelt belastend bzw. störend wirken.
150 I Schallschutz
Schallbrücken
Starre Verbindungen zwischen Schalen mehrschichtiger Konstruktionen. Über diese Verbindung
erfolgt eine erhöhte Körperschallübertragung.
Schallpegel
Bezeichnung für die Schallintensität.
Koinzidenzeinbruch
Charakteristisch für einschalige Trennelemente ist eine deutliche Abnahme der Schalldämmung
bei bestimmten Frequenzen. Dieses Phänomen wird als Koinzidenzeinbruch bezeichnet. Die Lage
(Frequenz) des Koinzidenzeinbruchs wird bestimmt durch die Masse pro Flächeninhalt (kg/m2)
sowie die Biegefestigkeit.
Lautstärke
Die Lautstärke gibt an, wie laut ein bestimmter Schall vom menschlichen Gehör empfunden wird.
Dabei ist die Lautstärke als Mass abhängig vom Schalldruck und der Frequenz.
50
40
30
Schalldämmmass R w in dB
20
10
63 125 250 500 1000 2000 4000 8000
Schallfrequenz f in Hz
Schallschutz I 151
Schallschutz
Als Schallschutz wird insbesondere der Schutz vor Strassen-, Flug- und Schienenlärm sowie Ge-
werbelärm und Nachbarschaftslärm, etc. bezeichnet. Es wird zwischen aktivem und passivem
Schallschutz unterschieden. Aktiv ist der Schallschutz, wenn an der Lärmquelle Massnahmen
zur Verringerung der Schallemission, wie z. B. Schwingungsisolierung von Geräten, Flugverbote,
Lärmschutzwände, etc. getroffen werden. Passiver Schallschutz wird durch Massnahmen am Im-
missionsort, insbesondere durch eine Schalldämmverglasung, erreicht.
Schallpegeldifferenz (D)
Unterschied zwischen dem Schallpegel L1, im Senderaum und dem Schallpegel L2 im Empfangs-
raum (bzw. der schallzugewendeten Seite und der schallabgewendeten Seite eines Gebäudeteils).
D = L1 - L2 in dB
Oktave
Zwei Frequenzen f1 und f2 mit Schwingungszahl im Verhältnis 1:2.
Terz
Zwei Frequenzen f1 und f2 im Verhältnis: 1: 3 2 . Eine Terz entspricht 1/3 Oktave.
Trittschall
Schall, der beim Begehen oder durch andere Anregungen einer Wand oder Decke entsteht und
teilweise als Luftschall abgestrahlt wird.
Kennzeichnende Grössen
Bewertetes Schalldämmmass R w
Mass zur Kennzeichnung der Luftschalldämmung. R w ist das anhand einer Normkurve (zur Be-
rücksichtigung des menschlichen Hörvermögens) bewertete Schalldämmmass eines Bauele-
ments. Es wird in dB angegeben. R w umfasst nur die Schallübertragung über das Bauteil ohne
Nebenwege (z. B. Anschlussfuge).
Prüfwert R w,P
R w,P ist ein anderer Begriff für R w und findet sich oft in alten Prüfzeugnissen.
152 I Schallschutz
10.5. Funktion und Aufbau von Schalldämm-Isoliergläsern
Die Schalldämmung von Isoliergläsern kann mit verschiedenen Massnahmen verbessert werden.
Dickere Gläser
Asymmetrischer Aufbau: Kombination von dünnen und dicken Gläsern
Elemente mit Schalldämmfolien im Verbundsicherheitsglas
Gasfüllung im Scheibenzwischenraum
Grösserer Scheibenzwischenraum: Mit grösserem Scheibenzwischenraum erreicht man
bessere Schalldämmwerte. Isolierglastechnisch sind jedoch Scheibenzwischenräume über
20 mm problematisch.
Asymmetrischer Aufbau
Bei Isoliergläsern mit asymmetrischem Aufbau verringert sich der Einfluss der Eigenfrequenz.
Da auch die Koinzidenzeinbrüche bei verschiedenen Frequenzen liegen, wird eine deutliche Ver-
besserung der Schalldämmung erreicht.
Gasfüllung im Scheibenzwischenraum
Je nach spezifischem Aufbau wird mit der Verwendung von Krypton-Wärmedämmgas und Misch-
gasen aus Argon/Krypton eine Verbesserung der Schalldämmung erzielt. Auf die Verwendung von
SF6 wird bei Glas Trösch verzichtet (Empfehlung BUWAL).
Schallschutz I 153
Leistungsfähige Schalldämm-Isoliergläser ergeben sich vor allem aus der Kombination der
zuvor genannten Massnahmen
Verbundsicherheitsglas, Verbundglas
Asymmetrischer Aufbau
Gasfüllungen
MG – Argon/Krypton
Argon
Krypton
154 I Schallschutz
Schalldämmung von monolithischen Gläsern
Schalldämmung
37 dB
37 dB
36 dB
35 dB
34 dB
34 dB
33 dB
32 dB
32 dB
31 dB
30 dB
29 dB
Floatglas VSG VSG-P
8 mm 4 – 0,76 – 4 4 – 0,76 – 4
Schallschutz I 155
Vergleich von VSG Standard PVB-Folie gegenüber Schalldämmfolie
4 / 0,76 mm / 4 34 dB 37 dB -1; -3 dB
5 / 0,76 mm / 5 35 dB 38 dB 0; -2 dB
6 / 0,76 mm / 6 37 dB 39 dB 0; -2 dB
8 / 0,76 mm / 8 38 dB 41 dB -1; -3 dB
10 / 0,76 mm / 10 39 dB 42 dB 0; -3 dB
12 / 0,76 mm / 12 40 dB 43 dB 0; -3
*Messungen beim ift Rosenheim gemäss EN 20140-3 / DIN EN ISO 140, Prüfzertifikate auf Anfrage
Die Schalldämmung des Fensters wird nicht allein durch das Isolierglas bestimmt, obwohl es mit
70 – 80 % den grössten Flächenanteil besitzt. Eine gute Schalldämmung lässt sich nur dann er-
reichen, wenn alle Komponenten, neben dem Isolierglas auch der Fensterrahmen, die Beschläge,
die Dichtung zwischen Rahmen und Flügel und der Anschluss zum Baukörper stimmen.
Isolierglas Fensterrahmen
Schalldämmwert
Fenster am Bau
Dichtung:
Einbaudetails
Rahmen / Flügel
156 I Schallschutz
Unter der Voraussetzung, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind und eine
sorgfältige, fachgerechte Montage garantiert ist, ergeben in etwa die folgenden Zusammenhänge
zwischen Isolierglas, Fenster und Fenster im eingebauten Zustand (grobe Faustregel).
R w Isolierglas (Laborwert) 39 dB
R w Fenster (Laborwert 2 – 3 dB ca. 36 – 37 dB
R w Fenster am Bau gemessen 1 – 2 dB ca. 34 – 36 dB
SILVERSTAR SILVERSTAR
ZERO E ZERO E
Argon
Argon Schall-
dämm-
folie
8VSG
10 14 4 14 6 -1PS 14 4 14 6
Ohne Probleme lässt sich praktisch jedes Schalldämm-Isolierglas mit einer hervorragenden
Wärmedämmung versehen. Schallschutz und Wärmedämmung lassen sich beim Isolierglas ideal
kombinieren.
Schallschutz I 157
10.8.2. Schallschutz und Sicherheit
Sicherheitsisoliergläser weisen durch Kombination mit dickeren Verbundsicherheitsgläsern gute
Schalldämmeigenschaften auf. Auch diese Gläser lassen sich durch Beschichten mit einer aus-
gezeichneten Wärmedämmung versehen.
Argon
SILVERSTAR ZERO E
SILVERSTAR SUNSTOP
COMBI Neutral 70/40
Beschichtung
8 16 4
8 12 4 12 6
158 I Schallschutz
10.9. Übersicht Schalldämmgläser
Einfachgläser
Schalldämmwerte und Spektrum-Anpassungswerte nach DIN 12758
Glasdicke Rw C Ctr
3 mm Floatglas 28 dB -1 dB -4 dB
4 mm Floatglas 29 dB -2 dB -3 dB
5 mm Floatglas 30 dB -1 dB -2 dB
6 mm Floatglas 31 dB -2 dB -3 dB
8 mm Floatglas 32 dB -2 dB -3 dB
10 mm Floatglas 33 dB -2 dB -3 dB
12 mm Floatglas 34 dB -0 dB -2 dB
Schallschutz I 159
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
Isolierglas 2fach
6 16 Ar 6 28 34 -2 32 -5 29 1102
6 18 Luft 4 28 35 -2 33 -5 30 108
6 18 Ar 4 28 35 -2 33 -5 30 109
6 27 Ar 6 39 35 -2 33 -6 29 111
8 12 Ar 4 24 35 -2 33 -5 30 112
8 14 Ar 4 26 35 -2 33 -5 30 115
8 16 Ar 8 32 35 -2 33 -5 30 1103
6 18 Ar 4 28 35 -2 33 -5 30 1104
6 16 Ar 4 26 36 -1 35 -5 31 157
6 16 Ar/Kr 4 26 36 -3 33 -7 29 105
6 27 Ar 4 37 36 -3 33 -7 29 110
8 12 Ar 6 26 36 -2 34 -5 31 114
8 14 Ar 6 28 36 -2 34 -5 31 117
8 16 Luft 4 28 36 -2 34 -5 31 118
8 16 Ar 4 28 36 -1 35 -5 31 119
8 16 Ar 4 28 36 -2 34 -6 30 120
8 16 Ar 6 30 36 -1 35 -4 32 126
8 16 Ar 4 28 37 -2 35 -6 31 121
8 16 Ar/Kr 4 28 37 -2 35 -6 31 122
8 16 Ar/Kr 4 28 37 -2 35 -7 30 123
8 16 Ar/Kr 6 30 37 -2 35 -4 33 127
8 20 Ar 4 32 37 -2 35 -6 31 129
10 16 Ar 4 30 37 -2 35 -6 31 134
10 16 Luft 5 31 37 -2 35 -5 32 140
10 16 Ar 5 31 37 -2 35 -5 32 141
10 16 Ar 10 36 37 -1 36 -3 34 1106
8 16 Ar 6 30 38 -2 36 -6 32 150
10 14 Ar 4 28 38 -2 36 -5 33 133
10 16 Ar 4 30 38 -3 35 -6 32 135
10 20 Ar 4 34 38 -3 35 -7 31 142
10 22 Ar 6 38 38 -1 37 -4 34 144
8 27 Ar 6 41 39 -3 36 -6 33 132
10 16 Ar/Kr 4 30 39 -4 35 -8 31 136
10 16 Ar 5 31 39 -2 37 -6 33 158
10 27 Ar 6 43 39 -2 37 -6 33 145
10 16 Ar 6 32 40 -2 38 -5 35 147
10 22 Ar 6 38 40 -1 39 -4 36 148
10 16 Ar 8 34 40 -2 38 -4 36 1108
10 20 Ar 6 36 41 -2 39 -5 36 159
160 I Schallschutz
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
Isolierglas 3fach
4 8 Kr 4 8 Kr 4 28 31 -1 30 -4 27 1114
4 10 Kr 4 10 Kr 4 32 32 -1 31 -5 27 1115
4 12 Ar 4 12 Ar 4 36 33 -2 31 -6 27 151
4 16 Ar 4 16 Ar 4 44 33 -2 31 -5 28 154
4 12 Kr 4 12 Kr 4 36 33 -2 31 -5 28 1116
6 12 Ar 4 12 Ar 4 38 36 -2 34 -6 30 1109
6 10 Kr 4 10 Kr 4 34 36 -1 35 -5 31 1117
6 12 Ar 4 12 Ar 5 39 37 -2 35 -6 31 152
8 12 Ar 4 12 Ar 6 42 38 -1 37 -5 33 153
6 12 Kr 4 12 Kr 4 38 38 -2 36 -6 32 1118
8 10 Kr 4 10 Kr 4 36 39 -2 37 -6 33 160
8 12 Ar 4 12 Ar 4 40 39 -2 37 -6 33 162
8 12 Ar 4 12 Ar 6 42 39 -2 37 -5 34 1112
8 12 Kr 4 12 Kr 6 42 39 -1 39 -5 34 1119
8 12 Luft 4 12 Luft 6 42 39 -1 38 -5 34 164
8 16 Luft 4 16 Luft 6 50 40 -2 38 -5 35 156
8 14 Ar 4 14 Ar 6 46 40 -2 38 -5 35 165
10 10 Kr 4 10 Kr 6 38 41 -2 39 -5 36 161
10 12 Ar 4 12 Ar 6 44 41 -2 39 -5 36 163
Schallschutz I 161
10.9.2. Schalldämmung Sicherheitsgläser
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
Einfachglas VSG P
8-2 P 8 37 -1 36 -3 34 1350
9-3 P 9 37 -1 36 -3 34 1351
8-1 P 8 37 0 37 -2 35 383
10-2 P 10 37 0 37 -2 35 301
10-2 p 10 38 -1 37 -3 35 1352
10-1 P 10 39 -1 38 -3 36 353
12-2 P 12 39 0 39 -2 37 1353
12-2 P 12 39 -1 38 -2 37 346
15-4 PA 15 40 -1 39 -3 37 302
16-2 P 16 41 -1 40 -3 38 1354
20-2 P 20 42 0 42 -3 39 1355
20-1 P 20 43 0 43 -2 41 354
24-2 P 24 43 0 43 -3 40 1356
162 I Schallschutz
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
2fach 1x VSG P
4 16 Ar 6-1 P 26 36 -1 35 -5 31 356
4 14 Ar 8-2 P 26 37 -1 36 -5 32 304
4 14 Ar 8-1 P 26 38 -2 36 -6 32 355
4 16 Ar 8-2 P 28 38 -2 36 -6 32 306
4 16 Ar 8-1 P 28 38 -1 37 -5 33 359
4 14 Ar/Kr 8-2 P 26 39 -3 36 -7 32 305
6 16 Ar 6-1 P 28 39 -1 38 -5 34 357
4 16 Ar/Kr 8-2P 28 40 -3 37 -8 32 307
6 16 Ar 8-2 P 30 40 -3 37 -7 33 308
6 16 Ar/Kr 8-2 P 30 40 -3 37 -7 33 310
6 14 Ar 9-3 P 29 40 -2 38 -6 34 309
10 12 Ar 6-2 P 28 41 -2 39 -5 36 347
6 12 Kr 8-2 P 26 41 -3 38 -7 34 348
8 16 Ar 6-1 P 30 41 -2 39 -6 35 358
6 16 Ar 8-1 P 30 41 -2 39 -6 35 360
8 16 Ar 8-2 P 32 41 -3 38 -8 33 340
8 14 Ar 9-3 P 31 41 -2 39 -6 35 312
8 16 Ar 8-2 P 32 41 -2 39 -7 34 313
6 16 Ar 10-2 P 32 41 -2 39 -6 35 315
10 12 Ar 8-2 P 30 42 -2 40 -6 36 349
6 16 Ar 8-1 P 30 42 -3 39 -7 35 380
8 16 Ar 8-1 P 32 42 -2 40 -6 36 361
8 16 Ar 12-1 P 36 42 -2 40 -4 38 384
6 20 Ar 8-2 P 34 42 -2 40 -6 36 311
6 20 Ar 8-1 P 34 42 -3 39 -7 35 367
6 12 Kr 8-1 P 26 43 -3 40 -7 36 396
8 16 Ar 10-1 P 34 43 -2 41 -6 37 363
8 16 Ar 12-2 P 36 43 -2 41 -5 38 350
8 16 Luft 12-1 P 36 43 -1 42 -5 38 365
8 20 Ar 8-2 P 36 43 -2 41 -6 37 313
10 20 Ar 10-2 P 40 43 -2 41 -5 38 314
8 16 Ar 9-4 P 33 43 -2 41 -6 37 359
8 16 Ar 13-3 P 37 43 -2 41 -6 37 317
8 16 Ar 13-3 P 37 43 -2 41 -5 38 319
10 16 Ar 17-4 P 43 44 -1 43 -4 40 351
8 20 Ar 8-1 P 36 44 -2 42 -6 38 386
12 16 Ar 8-2 P 36 44 -1 43 -5 39 321
10 16 Ar 8-1 P 34 45 -2 43 -6 39 362
10 16 Ar 10-1 P 36 45 -1 44 -5 40 364
Schallschutz I 163
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
2fach 1x VSG P
10 16 Luft 12-1 P 38 45 -1 44 -5 40 366
10 18 Ar 8-2 P 36 45 -2 43 -6 39 341
10 20 Ar 13-4 P 43 45 -1 44 -4 41 315
8 24 Ar 8-1 P 40 45 -2 43 -6 39 387
10 20 Ar 10-1 P 40 46 -2 44 -5 41 370
10 20 Luft 12-1 P 42 46 -1 45 -4 42 371
10 24 Ar 8-1 P 42 47 -2 45 -6 41 388
164 I Schallschutz
Schallschutz-Prüfberichtnummer
Scheibenzwischenraum 2 (mm)
Schalldämmwert Rw + C (dB)
Schalldämmwert Rw (dB)
Glas 1 aussen (mm)
Elementdicke (mm)
Glas 3 innen (mm)
Füllung SZR
Füllung SZR
Glas 2 (mm)
Ctr (dB)
C (dB)
(mm)
Schallschutz I 165
166 I Brandschutzglas Brandschutzverglasung/Westside, Bern/Foto: Hans Ege
11. Brandschutzglas
Immer häufiger übernimmt der Baustoff Glas die Aufgabe, auch vor Feuer, Rauch und Hitze-
strahlung zu schützen. Transparenter Brandschutz ermöglicht fliessende Raumübergänge und
effiziente Tageslichtausnutzung. Die FIRESWISS Brandschutzgläser erlauben als hochwirksame
Spezialgläser Brandschutzlösungen in zeitgemässer Glasarchitektur. Sie sorgen für Offenheit,
Transparenz und natürliche Beleuchtung bei gleichzeitig umfassender Sicherheit.
Um den Brandschutzvorschriften der Schweiz zu genügen, müssen Bauteile aus Glas strenge
Anforderungen erfüllen. Die Schweizer Vorschriften sind an die Europäischen Normierungen an-
gepasst. Glas Trösch orientiert sich ausschliesslich an den einheitlichen Prüf- und Klassifizie-
rungsnormen SN EN 1363-1:1999, SN EN 1363-2:1999 und SN ENV 1363-3:1998 sowie an SN EN
13501-1+A1:2009 und SN EN 13501-2+A1:2009.
Für das Anwenden der Brandschutzprodukte in der Schweiz führt der Weg über die VKF (Verei-
nigung Kantonaler Feuerversicherungen). Die VKF arbeitet mit zahlreichen Bundesämtern, Ver-
bänden, Prüfstellen sowie anderen Organisationen im In- und Ausland zusammen. Sie ist Koor-
dinationsstelle in Fragen des Brandschutzes und garantiert in der Schweiz einen der höchsten
Sicherheitsstandards weltweit.
11.
Mit regionalen Brandschutzexperten bietet Glas Trösch seinen Kunden eine professionelle Bera-
tung, Betreuung und Projektbegleitung.
Weitere Namensänderungen im Zusammenhang mit dem Begriff „Zulassung“ sind auf der Web-
site der VKF ersichtlich.
Brandschutzglas I 167
11.1.1. Klassifizierung von Bauteilen nach VKF
Das Brandverhalten von Bauteilen wird insbesondere durch ihre Feuerwiderstandsdauer gekenn-
zeichnet. Sie ist die Mindestdauer in Minuten, während der ein Bauteil die gestellten Anforderun-
gen erfüllen muss.
Die Klassifizierung von Bauteilen nach VKF Prüfnorm erfolgt durch Zuordnung zu den Klassen
F, T, R, K, S, A und durch Kennzeichnung nach der Dauer ihres Feuerwiderstandes
F Tragende und raumabschliessende Bauteile F 30bb, 30, 60, 90, 120, 180, 240
T Bewegliche Elemente wie Türen und Tore T 30, 60, 90
R Rauch- und flammendichte Abschlüsse R 30, 60
K Brandschutzklappen K 30, 60, 90
S Abschottungen S 30, 60, 90
A Aufzugschachttüren A 30, 60
Per 31.12.2013 werden sämtliche nach VKF Norm geprüften Brandschutzanwendungen ihre
Gültigkeit verlieren und nach SN EN 13501-2+A1:2009 neu klassifiziert werden.
Bauteile werden nach ihrem Brandverhalten, insbesondere nach der Dauer ihres Feuerwider-
standes beurteilt. Eine den Kennbuchstaben beigefügte Zeitangabe von z. B. 30, 60 oder 90 Minu-
ten ergibt die klassifizierte Feuerwiderstandszeit des Bauteils, z. B. REI 60, EI 60 oder E 30.
Die Klassifizierung von Bauteilen nach Tragfähigkeit (R), Raumabschluss (E) und Wärmedäm-
mung (I) kann durch folgende Kriterien erweitert werden:
168 I Brandschutzglas
Isolierverglasung mit Brandschutz/ETH Studio Monte Rosa/Tonatiuh Ambrosetti Brandschutzglas I 169
Die Feuerwiderstandsklassen
von Bauteilen nach SN EN 13501-2+A1:2009 im Detail
170 I Brandschutzglas
Brandschutzverglasungen der Feuerwiderstandsklasse E, EI und EW kommen nicht nur im Hoch-
bau (Kliniken, Büro- und Verwaltungsgebäude, Kaufhäuser und Einkaufspassagen, Bildungs- und
Kindereinrichtungen, Bahnhöfe und Flughäfen, Hotels, Freizeiteinrichtungen, Banken, Industrie-
betriebe, u. v. m.) zum Einsatz, sie tragen auch wesentlich zur Sicherheit im Brandfall auf Passa-
gierschiffen und im Bereich der schienengebundenen Transportsysteme bei.
Die Brandprüfung und die Brandschutzanwendung beziehen sich nicht auf einzelne Baustoffe,
sondern stets auf das gesamte Bauteil in seiner Anwendung.
Brandschutzglas I 171
Die Schweizerischen/Europäischen Klassifizierungen
lassen sich für den Feuerwiderstand von Bauteilen wie folgt den VKF Klassifizierung zuordnen
Bauteil VKF SN EN
Anmerkung
Die Klassifizierung EW kommt in dieser von der VKF publizierten Tabelle nicht vor, da die Schweiz
eine solche Klassifizierung nicht vorschreibt. Brandschutzgläser EW können jedoch als E-Klassifi-
zierung angewendet werden.
172 I Brandschutzglas
Anwendung ohne Prüfnachweis
Bei Anwendung von Bauteilen ohne Prüfnachweis oder ohne VKF Brandschutzanwendung entscheidet
die jeweilige kantonale Brandschutzbehörde. Die Eignung muss nach der Erfahrung und nach dem
Stand der Technik, auf Grund bestehender Versuchsresultate oder durch rechnerische Bestimmung
nach VKF-anerkannten Verfahren nachgewiesen sein. (Quelle: Brandschutzrichtlinie, 26.03.2003)
Brandschutzglas I 173
11.2. Akkreditierte Prüfstelle von Glas Trösch
Die Brandschutzbehörde entscheidet über die Anwendung von Brandschutzprodukten und die
Zulassung von im Brandschutz tätigen Fachfirmen. Sie stützt sich dabei auf das Schweizerische
Brandschutzregister der VKF, auf Prüfnachweise und Zertifikate akkreditierter Prüf- und Zerti-
fizierungsstellen oder auf Konformitätsnachweise. (Quelle: Brandschutznorm, Stand 20.10.2008)
Das Brandlabor Buochs der Glas Trösch AG FIRESWISS ist als Prüfstelle für Brandtests an
Bauteilen akkreditiert. Es können eine Reihe von Brandtests für nationale und internationale
Zulassungen in Buochs ausgeführt werden. Prüfberichte akkreditierter Prüfstellen bilden die
Grundlage für Zulassungen von Bauteilen in der Schweiz durch die Vereinigung kantonaler Feuer-
versicherungen (VKF). Einige weitere europäische Länder akzeptieren ebenfalls diese Form der
Nachweisführung der Leistungseigenschaften in den Zulassungsverfahren.
174 I Brandschutzglas
11.3. FIRESWISS Brandschutzgläser
FIRESWISS Brandschutzgläser schützen vor Rauch und Flammen, isolieren vor der Hitzeentwick-
lung eines Brandes und reduzieren die Strahlungsenergie. Das kann Leben retten und Sachwerte
bewahren. Helfer und Einsatzkräfte können Flucht- und Rettungswege gefahrlos passieren.
FIRESWISS Brandschutzgläser
sind für verschiedene Feuerwiderstandsklassen nach SN EN 13501-2+A1:2009 erhältlich
Da alle Standardvarianten am Lager vorrätig sind, ist für kurze Lieferzeiten gesorgt.
Die CE-Konformität aller FIRESWISS Produkte ist durch Zertifikate belegt.
Brandschutzglas I 175
11.3.1. Brandschutzglas FIRESWISS – Klassifizierung E
FIRESWISS kann als Mono-, VSG- und Isolierglasaufbau ausgeführt werden. Es ist kombinierbar
mit Wärmedämmung und Sonnenschutz sowie mit COMBI Schichten.
176 I Brandschutzglas
Produkteigenschaften
Zugspannnung Zugspannnung
im Glaskern im Glaskern
- + - - + -
An der Glasoberfläche wird durch ein spezielles Ver- Diese Oberflächenspannung verhindert
edelungsverfahren eine Druckspannung erzeugt ein vorzeitiges Versagen im Brandfall
Abmessungen
Auskunft über die maximalen Abmessungen erteilen die regionalen Glas Trösch Niederlassungen
oder das Schweizerische Brandschutzregister des VKF (www.vkf.ch) auf Anfrage.
Brandschutzglas I 177
Einsatzbereiche für FIRESWISS FOAM
°C Überall, wo in der Architektur die Trans-
100 K parenz von Glas mit hervorragenden Brand-
schutzeigenschaften der Klasse EI kombi-
niert werden soll.
Einsatzmöglichkeiten für die EI-Brand-
schutzverglasungen FIRESWISS FOAM sind
z. B. Flurtrennwände als raumtrennende Bau-
teile im Bereich von Flucht- und Rettungs-
wegen.
Als raumabschliessende Wände zwischen
Nutzungseinheiten eines Gebäudes zur Brand-
abschnittbildung.
Für bewegliche Brandschutzabschlüsse
(Türen mit und ohne Verglasung) mit raumab-
schliessender Funktion und Hitzeisolation
kommen die Feuerwiderstandsklassen EI 30,
EI 60 und EI 90 zur Anwendung.
Für Aufzugschachttüren mit rauma-
bschliessender Funktion und mit Wärme-
dämmung in den Feuerwiderstandsklassen
EI 30 und EI 60.
Beispiele für Glasaufbauten bei Innen- und Aussenanwendungen mit FIRESWISS FOAM
UV-Schutz UV-Schutz
durch durch
PVB-Folie PVB-Folie
178 I Brandschutzglas
FIRESWISS FOAM Herstellung und Veredelung
Brandschutzglas FIRESWISS FOAM wird als
Floatglas Sandwichpaket aus Glas im Verbund mit Ther-
mo-Transformations-Schichten (TTS) aufgebaut.
Produkteigenschaften
Die innovativen Thermo-Transformations-Schichten (TTS) von FIRESWISS FOAM weisen gegen-
über herkömmlichen Mehrschichtsystemen einen erheblich gesteigerten Absorptionsgrad auf.
Dadurch wird im Brandfall die Strahlungshitze vollständig in den Interlayer-Schichten absorbiert.
Die Energie wird gleichermassen aufgezehrt. Im weiteren Verlauf expandieren die Schichten und
es bildet sich eine feste, zähe Schaumplatte, an der die Scherben der feuerseitigen Floatscheibe
haften. Der Sandwichaufbau von FIRESWISS FOAM Brandschutzglas bildet im Verbund mit den
geborstenen Scheiben ein hocheffizientes Hitzeschild sowie den Raumabschluss gegen Rauch
und Flammen.
Phase 1 Phase 2
Hitzestrahlung durch Feuer Energieverzehrendes Aufschäumen der ersten
Thermo-Transformations-Schicht
Brandschutzglas I 179
FIRESWISS FOAM Unmittelbare UV-Strahlung, z. B. durch UV-Lampen, oder eine
ohne UV-Schutz Anordnung an stark UV-durchlässigen Bauteilen muss vermie-
den werden.
FIRESWISS FOAM Durch eine spezielle Folie wird bei Aussenanwendung UV-Schutz
mit UV-Schutz gewährleistet. UV-Strahlung von der nicht geschützten Seite her
muss vermieden werden.
Feuchtbeständigkeit Die direkte Einwirkung von hoher Luftfeuchte (Schwimmbäder)
bedarf besonderer Vorkehrungen hinsichtlich des Falzraums (Falz-
raum nach aussen entspannen, Glashalteleiste befindet sich
aussen). Kondensatbildung sowie stehende Nässe muss vermie-
den werden.
Temperaturbeständigkeit FIRESWISS FOAM reagiert unter Einfluss thermischer Energie
mit Bildung von Blasen. Eine längere Exposition ausserhalb des
Temperaturbereichs von -20 bis +50ºC muss zur Vermeidung von
optischen Beeinträchtigungen vermieden werden.
Abmessungen
Auskunft über die maximalen Abmessungen erteilen die regionalen Glas Trösch Niederlassungen
oder das Schweizerische Brandschutzregister des VKF (www.vkf.ch) auf Anfrage.
180 I Brandschutzglas
Produkt-Richtlinien und Wissenswertes
FIRESWISS COOL ist ein Brandschutzglas der Feuerwiderstandsklasse EW nach SN EN 13501-
2+A1:2009.
Nähere Erläuterungen zu den Brandschutzvorschriften in der Schweiz siehe Kapitel 11.1.
Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten für Design, Funktion und Sicherheit stehen zur Verfügung.
Alle Glastypen sind auch mit Ornament- oder Farbglas möglich.
Produkteigenschaften
Je nach Anforderung und verwendetem Glastyp kann mit FIRESWISS COOL eine Feuerwider-
standsdauer von 30 bis 120 Minuten erreicht werden.
FIRESWISS COOL erfüllt nicht nur die Anforderungen der strengen europäischen Prüfnormen,
sondern ergänzt darüber hinaus noch Funktionalität mit herausragender Optik. Es verfügt über
eine ausgezeichnete optische Qualität ohne Verzerrungen oder Verfärbungen.
Die stabilisierende Wirkung des Verbundglases FIRESWISS COOL bietet neben dem Brandschutz
ausserdem einen Gewinn an passiver Sicherheit.
Wirkungsgrad und Glasdicke stehen bei FIRESWISS COOL in einem hervorragenden Verhältnis.
Diverse, geprüfte Glasflächen stehen in vielen gängigen Rahmensystemen aus Holz und Stahl zur
Verfügung.
Abmessungen
Auskunft über die maximalen Abmessungen erteilen die regionalen Glas Trösch Niederlassungen
oder das Schweizerische Brandschutzregister des VKF (www.vkf.ch) auf Anfrage.
Brandschutzglas I 181
In Kombination mit SWISSLAMEX DESIGN wird eine Vielfalt von verschiedenen Farben möglich.
Ob brillante oder seidenmatte Glasoberflächen, entscheidet der Kunde. Ausserdem stehen orna-
mentierte, satinierte, sandgestrahlte und geätzte Glasoberflächen zur Verfügung. Durch diese
Veredelungen werden die Brandschutzgläser universell einsetzbar. Es empfiehlt sich, objektbe-
zogen detaillierte Abklärungen zu treffen.
Beispiele:
Prinzipskizze Brandschutzglas FIRESWISS FOAM 30-160,
bestehend aus 4 Floatgläsern und 3 Thermo-
TTS Transformations-Schichten (TTS). Die Deck-
gläser können entweder beidseitig sandge-
Floatglas strahlt bzw. geätzt sein oder einseitig aus
einem Ornamentglas bestehen.
Sandgestrahlt
oder geätzt
Ornamentglas,
sandgestrahlt
oder geätzt
182 I Brandschutzglas
Brandschutzglas kombiniert mit SWISSLAMEX COLORPRINT
Brandschutzglas I 183
184 Glasbeschichtungen Plexus Granges-Paccot, Fribourg/Foto: Hans Ege
12. Glasbeschichtungen
Grund für eine sommerliche Überhitzung ist die unterschiedliche Durchlässigkeit von Glas für
kurzwellige und langwellige Strahlung. Eingestrahlte Sonnenenergie wird im Raum durch Ab-
sorption und Emission in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt, die nicht mehr durch das
Glas hinaus kann (Treibhauseffekt, siehe 4.2.). Im Winter führen Transmissionswärmeverluste
bei schlecht dämmenden Gläsern zur Abkühlung der raumseitigen Oberflächen, man fühlt sich in
ihrer Nähe unbehaglich.
Einsatzbereiche
Für Neubauten und Renovationen
Für Wohnungsbau, in Wintergärten 12.
Bei Minergiebauten und Passivhäusern
In Bürokomplexen und öffentlichen Bauten
Für Gewerbe- und Industriebauten
Zwei Mechanismen
T T
Einstrahlung: Auskühlung:
Im Sommer/durch den Tag Im Winter/durch die Nacht
Glasbeschichtungen I 185
Einstrahlung (Sonnenstrahlung)
Sonnenstrahlung, die auf einer Oberfläche auftrifft, wird in folgende Anteile zerlegt:
Auskühlung (Wärmestrahlung)
Jeder Wärmefluss – auch der Transmissionswärmeverlust durch eine Isolierglasscheibe – setzt
sich aus drei Anteilen zusammen.
33 %
Konvektion
Strahlung 67 %
186 I Glasbeschichtungen
SILVERSTAR Herstellung und Veredelung
Seit einigen Jahrzehnten werden Isoliergläser mit lichtdurchlässigen, wärmereflektierenden
Schichten veredelt. Weltweit hat sich das Hochvakuum-Magnetron-Verfahren als Beschichtungs-
technologie durchgesetzt. Dieses Verfahren wird für alle SILVERSTAR Beschichtungen eingesetzt.
Plasmabildung beim
Sputterprozess
U = -500 V
Anode + + Anode
Gaseinlass Gaseinlass
Glasscheibe
Glasbeschichtungen I 187
Beim Magnetron-Verfahren werden die Beschichtungen nachträglich, nach der Floatherstellung,
aufgebracht. Ältere, inzwischen kaum mehr eingesetzte Beschichtungsverfahren sind die Pyroly-
se und das Tauchverfahren.
Bei der Pyrolyse werden flüssige Metalloxide, direkt während der Floatproduktion, auf das heisse
Glas aufgesprüht. Diese Schichten sind sehr hart, jedoch deutlich weniger leistungsfähig. Pyroly-
tisch beschichtete Gläser können unter Vorbehalt auch als Einfachverglasung verwendet werden.
Bedingt durch Umwelteinflüsse sind bei witterungsseitig positionierten Beschichtungen Schicht-
veränderungen möglich.
Beim Tauchverfahren wird Glas in ein Bad mit heissen, flüssigen Metalloxiden eingetaucht und
anschliessend eingebrannt. Die dadurch entstehenden harten Schichten sind immer auf beiden
Seiten einer Scheibe. Das bedeutet, dass beim Zusammenbau zu Isolierglas eine Beschichtung
immer der Witterung ausgesetzt ist.
Produkteigenschaften
Die mit dem Magnetron-Verfahren aufgetragenen SILVERSTAR Beschichtungen bestehen aus
mehreren dünnsten Metall- oder Metalloxidschichten im Nanobereich.
Oxid 2 = Schutzschicht
Blocker = Barriereschicht
Silber = Funktionsschicht
Oxid 1 = Haftschicht
Floatglas
Die Dicke einer SILVERSTAR Glasbeschichtung beträgt je nach Schichtpaket 40 – 160 nm (Nanometer).
Als Folge der hohen Farbneutralität in Reflexion und Transmission sind SILVERSTAR beschichtete
Gläser von normalem Floatglas kaum zu unterscheiden. Die SILVERSTAR Beschichtungen werden
laufend weiterentwickelt.
Die Bedürfnisse und Anforderungen, wie viel Sonnenenergie und Wärmestrahlung durchgelassen
werden sollen, sind vielfältig. Durch verschiedene Beschichtungen werden die spezifischen Werte an-
gepasst.
188 I Glasbeschichtungen
Normales Floatglas hat die Eigenschaften, Sonnenenergie und Wärmestrahlung in einem bestimmten
Wellenbereich durchzulassen. Diese Eigenschaften werden durch verschiedene Beschichtungen so
verändert, dass daraus Wärmedämmglas, Sonnenschutzglas oder eine Kombination davon entsteht.
380 nm 788 nm
UVm Licht Infrarot = Wärmestrahlung
ca. 5 % ca. 45 % ca. 50 %
90 %
Float
80 %
70 %
SELEKT
60 %
50 %
COMBI Neutral 61/32
40 %
30 %
COMBI Neutral 51/26
20 %
10 %
COMBI Neutral 41/21
0%
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
1000
1100
1200
1300
1400
1500
1600
1700
1800
1900
2000
2100
2200
2300
2400
Im Wesentlichen werden drei Beschichtungstypen unterschieden
Glasbeschichtungen I 189
12.2. SILVERSTAR Wärmedämmschichten
Effiziente Wärmedämmung
Bei Isolierglas aus normalem Floatglas sind die Transmissionswärmeverluste hoch. Für energie-
effizientes Bauen ist jedoch ein möglichst niedriger Ug-Wert entscheidend. Die SILVERSTAR Wär-
medämmschichten halten wertvolle Wärmestrahlung im Raum, lassen aber gleichzeitig durch
einen hohen g-Wert den grösstmöglichen Gewinn von solarer Energie zu. Hohe Lichttransmis-
sion, ein hoher Farbwiedergabeindex sowie beste Farbneutralität sind weitere Kennzeichen der
SILVERSTAR Wärmedämmschichten.
1 2 3 4 1 2 3 4 5 6
SILVERSTAR Wärmedämmschichten bei 2fach-Isolierglas auf Position 3 und bei 3fach-Isolierglas auf
den Positionen 2 und 5
190 I Glasbeschichtungen
12.3. SILVERSTAR Sonnenschutzschichten
Der entscheidende Wert, der ein Sonnenschutzglas kennzeichnet, ist der g-Wert. Je tiefer der
g-Wert, desto geringer der Energiedurchlass und desto geringer die Aufheizung.
1 2 3 4
SILVERSTAR Sonnenschutzschicht
bei 2fach-Isolierglas auf Position 2
Glasbeschichtungen I 191
12.4. SILVERSTAR COMBI Beschichtungen
Kennzeichen ist eine grosse Leistungsfähigkeit der Lichttransmission im Verhältnis zum Gesamt-
energiedurchlassgrad. (Zur Selektivitätskennzahl siehe Kapitel 4.4.9.)
1 2 3 4
SILVERSTAR Kombinationsschicht
bei 2fach-Isolierglas auf Position 2
192 I Glasbeschichtungen
12.5. LUXAR Entspiegeltes Glas (HY-TECH-GLASS)
Aus dem veredelten Glas lassen sich teilvorgespanntes Glas, Verbundsicherheitsglas, Einschei-
bensicherheitsglas, Alarmglas, Bogenglas, Panzerglas, mit Siebdruck gestaltetes Glas und Iso-
lierglaskombinationen mit Wärmedämmbeschichtung herstellen.
LUXAR Glas ist in verschiedenen Farbnuancen erhältlich. Je nachdem, welche Stimmung und
Kontrast erzeugt werden soll, kann zwischen Floatglas und Extraweiss und Farbglas ausgewählt
werden.
Glasbeschichtungen I 193
Produkteigenschaften
LUXAR entspiegeltes Glas ist antireflektierend. Spiegelungen und Lichtreflexe werden auf ein Mi-
nimum reduziert. Reflexfreie Ein- und Durchblicke sind vielerorts nicht nur eine Frage der Ästhe-
tik, sondern dienen der Sicherheit und dem visuellen Komfort.
Hochwertige Produkte oder Kunstwerke müssen hinter Sicherheitsglas präsentiert werden kön-
nen. Herkömmliche Verglasungen können die freie Sicht behindern. Damit die Glasoberfläche für
das menschliche Auge eine ungestörte Wirkung erzeugt, muss die Reflexion weniger als 2 % be-
tragen. Die LUXAR Beschichtung ermöglicht eine unverfälschte Farbwahrnehmung.
Auch Anzeigetafeln und Multifunktionsdisplays profitieren mit LUXAR von der extrem niedrigen
Restreflexion. Die hervorragende Durchsicht sowie brillante Farben und eine gute Auflösung füh-
ren dazu, dass LUXAR optisch kaum wahrgenommen wird.
Die äusserst harte Oberfläche sorgt für eine hohe Beständigkeit und Abriebfestigkeit der Schicht.
Abmessungen
2 mm 1900 x 1475 mm
3 mm – 12 mm 3005 x 1900 mm
194 I Glasbeschichtungen
12.5.1. LUXAR Entspiegeltes Glas als Einfachverglasung
Lichttransmissions- und Lichtreflexionsgrade bei Einfachverglasungen (ohne Berücksichtigung
der Absorption):
13 % 2%
Bei Isolierglas sollte jeder Glas-/Luftübergang entspiegelt sein – auch die Glasseite, die dem
Scheibenzwischenraum zugewandt ist. Das ist vor allem in Verbindung mit der SILVERSTAR E
Schicht zu empfehlen.
Durch den Einsatz von Floatglas Extraweiss, beidseitig mit LUXAR Beschichtung, wird die Licht-
transmission um bis zu 10 % erhöht.
Glasbeschichtungen I 195
12.5.3. Entspiegeltes Glas LUXAR CLASSIC
LUXAR CLASSIC ist ein beidseitig interferenzoptisch entspiegeltes Weissglas.
Produkteigenschaften
Das nahezu reflexfreie Extraweissglas garantiert eine unverfälschte Farbwahrnehmung und eine
direkte, spiegelungsfreie Sicht auf das Exponat. Die praktisch blendfreie Beschichtung hat eine
minimale Restreflexion von weniger als 0,5 %. LUXAR CLASSIC kann mit Folie für UV- und Split-
terschutz zu Verbundsicherheitsglas laminiert werden. Als VSG 4–1 beträgt der UV-Schutz von
LUXAR CLASSIC 97 %. LUXAR CLASSIC ist in Glasdicken von 2 und 3 mm sowie als VSG mit
4,4 mm Glasdicke erhältlich.
Abmessungen
196 I Glasbeschichtungen
12.6. Spezielle Beschichtungen
Produkteigenschaften
Die ausgezeichnete Wärmedämmung eines modernen Wärmedämm-Isolierglases bewirkt, dass
nur noch ein minimaler Wärmestrom aus dem Rauminneren zur Aussenseite gelangt. Durch Ab-
strahlung an den kalten Nachthimmel kann die äussere Isolierglasscheibe sogar kälter werden
als die Umgebung. Dann kann Tauwasser ausfallen und im schlimmsten Fall sogar anfrieren wie
bei einer Autoscheibe. Durch die Beschichtung SILVERSTAR FREE VISION T wird die Abstrahlung
der Aussenscheibe an den klaren Nachthimmel weitestgehend unterdrückt. Dadurch kühlt die
Scheibe nicht so stark ab und bleibt in der Regel über dem Taupunkt der Umgebungsluft. Be-
schlagbildung kann nicht mehr stattfinden. Die Funktion bleibt langlebig erhalten.
Bei 2fach- oder 3fach-Isolierglas SILVERSTAR FREE VISION T ist die Aussenscheibe stets ein ESG.
Glasbeschichtungen I 197
Technische Daten SILVERSTAR FREE VISION T
SILVERSTAR
SILVERSTAR FREE VISION T
FREE VISION T Beschichtung
Beschichtung
ESG
ESG SILVERSTAR
SILVERSTAR TRII E
ZERO E Beschichtung
Beschichtung
2fach-Isolierglas 3fach-Isolierglas
Aufbau SILVERSTAR FREE VISION T SILVERSTAR FREE VISION T
4 mm / SZR 16 mm Argon / 4 mm / SZR 14 mm Argon /
SILVERSTAR ZERO E 4 mm SILVERSTAR E 4 mm / SZR 14 mm
Argon / SILVERSTAR E 4 mm
Lichttransmission 81 % 74 %
Lichtreflexion 10 % 16 %
aussen
Ug-Wert 1,0 W/m²K 0,7 W/m²K
g-Wert 60 % 61 %
Abmessungen
Abmessungen bis max. 6000 x 3210 mm.
Produkteigenschaften
SILVERSTAR SUNSTOP Night Vision reduziert den Innenreflexionsgrad auf bis zu 3 %. Das ermög-
licht eine klare und spiegelungsfreie Durchsicht auch bei Dunkelheit. Die brillante Aussenansicht
ist bei Tag spiegelnd.
198 I Glasbeschichtungen
Der effiziente Sonnenschutz mit niedrigem Gesamtenergiedurchlassgrad bietet aktiven Schutz
vor Energieeinstrahlung und senkt damit nachhaltig den Kühlenergiebedarf.
Die Kombination mit der Wärmedämmbeschichtung SILVERSTAR ZERO E sorgt für Behaglichkeit
im Rauminneren. Als 2fach-Isolierglas wird ein Ug-Wert von 1,0 W/m²K erreicht. Mit der SILVER-
STAR E Beschichtung beträgt der Ug-Wert bei 3fach-Isolierglas 0,5 W/m²K.
Abmessungen
Abmessungen bis max. 3000 x 1900 mm.
Glasbeschichtungen I 199
12.6.3. Verspiegeltes Glas – Spionspiegel
Produkteigenschaften
Spionspiegel sind mit Lichttransmissionswerten von 1, 12, 20, 30 und 40 % erhältlich. Die einseitige
Teilverspiegelung erlaubt feinste Abstufungen hinsichtlich Durchsicht und Verspiegelung.
Die Reflexion der beschichteten Seite ist immer höher als die auf der dem Beobachter zugewand-
ten Glasseite. Allgemein gilt: Je höher die Lichtdurchlässigkeit eines Spionspiegels, desto gerin-
ger ist seine Reflexion.
Die Lichtverhältnisse zwischen den Räumen, die von Spionspiegeln getrennt werden, müssen
mindestens 1:5 Lux bei 20 % Lichttransmission, 1:10 Lux bei 30 % Lichttransmission und 1:15 Lux
bei 40 % Lichttransmission betragen.
Lichttransmission 1% 12 % 20 % 30 % 40 %
Lichtreflexion 43 % 34 % 24 % 17 % 13 %
(Glasseite)
Lichtreflexion 52 % 46 % 35 % 28 % 24 %
(Schichtseite)
UV-Transmission 0% 8% 8% 22 % 28 %
Reflexionsfarbe Neutral Neutral Neutral Neutral Neutral
golden unverfälscht unverfälscht unverfälscht unverfälscht
200 I Glasbeschichtungen
Spektrum Spionspiegelbeschichtung 12 % auf Floatglas 4 mm
0,5 0,20
0,18
0,4 0,16
0,14
Transmission
0,3 0,12
Reflexion
0,10
0,2 0,08
0,06
0,1 0,04
0,02
0,0 0,00
250
500
750
1000
1250
1500
1750
2000
2250
2500
Wellenlänge (nm)
Rss Rgs T
Abmessungen
Glasdicke 3 – 12 mm mit max. Abmessungen 3005 x 1900 mm.
Doppelter Effekt
Teilerspiegel vereinen zwei optische Phänomene – das der Reflexion und das der Transmission.
Die farbneutrale und absorptionsfreie Teilung des Lichts kommt besonders im technischen Be-
reich zum Einsatz und machte Meilensteine in der Geschichte der Fernsehtechnik wie den Tele-
prompter überhaupt erst möglich.
Produkteigenschaften
Teilerspiegel sind einseitig mit einer interferenzoptischen Beschichtung versehene Gläser, die
die einfallenden Lichtwellen in einem bestimmten Verhältnis reflektieren und transmittieren. Es
kann zwischen zwei Lichttransmissions- und Spiegelungsgraden ausgewählt werden.
Glasbeschichtungen I 201
Als Trägermaterial dient sowohl Einzelglas als auch Verbund- oder Einscheibensicherheitsglas.
Die Farbe von reflektiertem und transmittiertem Licht ist neutral. Um Doppelbilder zu vermeiden,
sind die Teilerspiegel auch mit einseitiger LUXAR Entspiegelung auf der Gegenseite erhältlich.
Die Beschichtung ist abriebfest, witterungsbeständig und extrem absorptionsarm.
Abmessungen
Glasdicke 3 – 12 mm mit max. Abmessungen 3005 x 1900 mm.
202 I Glasbeschichtungen
Metro Central Hotel, Dubai, UAE/Foto: the first group Glasbeschichtungen I 203
204 I Isolierverglasungen Glas Trösch GmbH, Kempten, Deutschland
13. Isolierverglasungen
Das heute verwendete Isolierglas ist Resultat stetiger Weiterentwicklung und Verbesserung des
guten „alten Fensters“. Grosse Fenster, Fensterfronten sowie Glasfassaden bringen Helligkeit
und Lebensqualität.
13.1.1. Isolierglas
Ein modernes Isolierglas ist eine Verglasungseinheit, hergestellt aus zwei oder mehreren Glas-
scheiben, die am Rand ringsum durch einen Abstandhalter voneinander getrennt sind. Der Schei-
benzwischenraum wird durch verschiedene Dichtstoffe nach aussen gasdicht abgeschlossen und
verbindet die Glasscheiben dauerhaft miteinander. Die rings umlaufende Doppeldichtung verhin-
dert das Eindringen von Staub und Wasserdampf (Randverbund).
Das Prinzip der Isolierglaseinheit beruht auf der Tatsache, dass unbewegte Luft ein sehr schlech-
ter Wärmeleiter ist. Somit bildet das zwischen den Scheiben eingeschlossene Luftpolster eine
gute Wärmeisolierschicht. 13.
Scheibenzwischenraum (SZR)
Der Scheibenzwischenraum ist gefüllt mit einem Wärmedämmgas (Argon oder Krypton = Edel-
gase) oder mit trockener Luft und nach aussen hermetisch abgeschlossen. Um zu vermeiden,
dass sich im SZR Kondenswasser an der kalten Aussenscheibe bildet, muss die eingeschlossene
Gas- oder Luftfüllung trocken sein. Dies erreicht man mit einem hygroskopischen Entfeuchtungs-
mittel, das im Abstandhalter integriert ist und im SZR die Feuchtigkeit entzieht.
Beim Zusammenbau der Isolierglaseinheit herrscht im SZR der am Fertigungsort vorhandene
Luftdruck.
Scheibenabstand
Je nach Scheibenabstand ergeben sich verschiedene Werte für den Wärmedurchlasswiderstand
der Gas- oder Luftschicht im SZR. Der Maximalwert mit Luft wird bei ca. 15 mm erreicht. Hier liegt
das Optimum zwischen Wärmeleitung, die mit grösserem SZR abnimmt, und Konvektion (= Luft-
bewegung, Energiefluss), die mit grösserem Abstand zunimmt und die Wärmedämmung wieder
verschlechtert.
Das Optimum bei Argon beträgt ca. 16 mm und bei Krypton ca. 10 mm.
Isolierverglasungen I 205
Randverbund
Der Randverbund soll die Glasscheiben dauerhaft verbinden und eine dampfdichte Sperre bilden,
die auf viele Jahre eine Nachdiffusion von Wasserdampf verhindern muss.
Er soll ausserdem natürliche Volumenänderungen der Luft im SZR durch Kälte und Wärme elas-
tisch ausgleichen und über die Zeit beständig gegen chemische Einwirkungen aus der Atmosphäre
und gegen Licht, insbesondere UV-Strahlen, sein.
Wärmedämmbeschichtung (SILVERSTAR)
Die Glasscheiben sind gegen die Scheibenzwischenräume mit lichtdurchlässigen, wärmereflek-
tierenden Schichten veredelt. Sie werden mittels Magnetron-Verfahren aufgetragen und beste-
hen aus mehreren dünnsten Metall- oder Metalloxidschichten im Nanobereich.
Glasfalzraum/Fensterrahmen
Zur Erhaltung der Lebensdauer muss der Glasfalzraum zwischen Isolierglas und Fensterrahmen
immer ausreichend entlüftet sein, damit der Randverbund nicht durch Dauerfeuchtigkeit zerstört
wird.
Nutzungsdauer
Die praktische Nutzungsdauer von Mehrscheibenisolierglas liegt nach derzeitigem Kenntnis-
stand bei 20 bis 30 Jahren. Die Nutzungsdauer ist überschritten, wenn Tauwasser im SZR auftritt.
Nutzen
Neben dem Witterungsschutz überzeugen moderne Isoliergläser durch nachfolgende Eigenschaften:
Energieverlust wird wesentlich verringert durch tiefen Ug-Wert.
Helligkeit und Lebensqualität dank grosser Lichtdurchlässigkeit.
Solare Wärmegewinne durch vorteilhaften Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert).
Wirkungsvoller Sonnenschutz im Sommer.
Behaglichkeit in Fensternähe.
Natürliche Farbneutralität.
Kombination mit Schallschutz, Brandschutz und Sicherheit möglich.
Wärmedämmbeschichtung
206 I Isolierverglasungen
13.1.2. Energiegewinn und Behaglichkeit
Das Wärmedämmglas ist ein Isolierglas, das die Wärme möglichst im Raum zurückhalten soll.
Die wichtigsten Beurteilungskriterien beim Wärmedämmglas sind der Wärmedurchgangskoeffi-
zient (Ug-Wert) und der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert).
Solare Wärmegewinne
Ein zusätzlicher Nutzen, nämlich die passive Sonnenenergienutzung, kann mit einem hohen
g-Wert erreicht werden. Der g-Wert gibt an, wie viel Energie von der auftreffenden Sonnenstrah-
lung durch die Verglasung ins Rauminnere gelangt. Je höher der g-Wert, desto grösser ist der
Energiegewinn – desto stärker aber auch die Aufheizung. Entsprechend braucht es einen wirksa-
men Sonnenschutz im Sommer.
Die Sonnenenergiegewinne durch die Verglasung sind in der Heizenergiebilanz von Gebäuden ein
sehr bestimmender Faktor. Oft sind sie grösser als die gesamten Lüftungswärmeverluste und
können auch bei nicht besonders optimierten Wohnbauten ohne weiteres mehr als die Hälfte des
verbleibenden Heizwärmebedarfs ausmachen. Bei Minergie-Bauten kann es sogar deutlich mehr
als der verbleibende Heizwärmebedarf sein (dieser wäre also ohne Sonnenenergiegewinne mehr
als doppelt so hoch).
Bei entsprechendem Konzept und Temperaturregelung ist der Ausnutzungsgrad in den Winter-
monaten besonders hoch, da es kaum Situationen gibt, in denen die Wärme wegen Überhitzung
nicht genutzt werden könnte. Die nutzbare Sonneneinstrahlung beträgt in unseren Breitengraden
ca. 600 – 800 W/m2.
Thermische Behaglichkeit
Bei konventionellen Isoliergläsern sind in Fensternähe Kältezonen zu verspüren. Ein unangenehm
kalter Luftzug macht sich bemerkbar. Nicht so beim Wärmedämm-Isolierglas SILVERSTAR.
Durch die ausserordentlich gute Wärmedämmung werden die unangenehmen Luftströme weit-
gehend vermieden.
Isolierverglasungen I 207
Die Oberflächentemperatur der raumseitigen Fensterscheibe gleicht sich weitgehend an die
Raumtemperatur an. Kaltluftströme, die sich als Zugerscheinungen bemerkbar machen, treten
praktisch nicht auf, die Behaglichkeit wird gesteigert.
Ebenfalls wird die Kondensatbildung im Randbereich der Scheibe stark vermindert.
Optimale Raumtemperatur in Abhängigkeit von Tätigkeit und Bekleidung (SN EN ISO 7730)
°C
20
2.0 °C
22
°C 100
24
°C
26
°C ± 4 °C
28
1.0 °C
± 3 °C 50
± 1 °C ± 1,5 °C ± 2 °C ± 2,5 °C
0 1,0 2,0 c/o
208 I Isolierverglasungen
Kaltluftabfall: Max. Ug-Werte in Abhängigkeit der Glashöhe
Ab einer Glashöhe von 1,7 m wird ein Isolierglas-Ug-Wert von < 1,0 W/m2K verlangt.
Beim „Passivhaus ist das Behaglichkeitskriterium: Ug 0,8 W/m2K.
1,8
1,7
1,6 Beispiel:
1,5 Ug = 1,0 W/m2K (2fach)
U-Wert des Glases Ug in W/m2K
Massgebend für den Wohnkomfort eines Raumes ist die Temperaturdifferenz zwischen der Raum-
lufttemperatur und der Oberflächentemperatur der angrenzenden Wandteile. Je grösser die Tem-
peraturdifferenzen sind, desto unbehaglicher ist das Empfinden der Bewohner. Bezogen auf das
Fenster, ist demzufolge die Oberflächentemperatur der raumseitigen Scheibe von Interesse.
Isolierverglasungen I 209
Oberflächentemperatur bei 20 °C Raumtemperatur
Warme Glasober-
Wohnkomfort ohne Kompromisse Wohlige Atmosphäre in Fensternähe flächentemperatur
Grundriss Verglasungsanteil
Ohne Wärmebeschichtung
Ug -Wert z. B. 3,0 W/m2K
Thermisch
SILVERSTAR Wärmedämm- isolierender
beschichtung Randverbund
Ug -Werte bis 0,4 W/m2K ACSplus
Raumgewinn durch
Komfortzone
mehr Behaglichkeit Zusätzliche Wärmedämmung im Randbereich durch ACSplus
210 I Isolierverglasungen
Energieeinsparung mit SILVERSTAR Isolierglas
Einsparpotenziale
Verbrauch 2fach-Isolierglas ohne 2fach-Isolierglas mit 3fach-Isolierglas mit
SILVERSTAR Wärme- SILVERSTAR Wärme- 2 SILVERSTAR Wärme-
dämmbeschichtung dämmbeschichtung dämmbeschichtungen
Ug-Wert 3,0 W/m2K Ug-Wert 1,1 W/m2K Ug-Wert 0,5 W/m2K
30 l
11 l
5l
Einsparung Einsparung gegenüber
2fach-Isolierglas ohne 19 l 25 l
Beschichtung
63 % 83 %
Im Randbereich wird das Wärmedämmverhalten nicht von den Beschichtungen, sondern vor
allem von der Konstruktion des so genannten Randverbunds beeinflusst.
Das heisst: Im Randbereich ist die Wärmedämmung weniger wirksam. Die Folge davon sind tiefe-
re Temperaturen an der inneren Oberfläche der Verglasung. In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit
kann es daher bei kaltem Winterwetter zeitweilig zu Kondensatbildung im Randbereich kommen.
Isolierverglasungen I 211
Kondensatbildung im Randbereich
Traditionell waren früher Isoliergläser mit einem Abstandhalterprofil – dem Profil, das den Ab-
stand zwischen den beiden Glasscheiben bestimmt – aus Aluminium ausgerüstet. Diese quali-
tativ einwandfreien Abstandhalter haben sich bei Glas Trösch seit über fünfzig Jahren bestens
bewährt. Aluminium ist jedoch ein Material, das die Wärme gut leitet und daher die geringere
Wärmedämmung im Randbereich mit verursacht.
Aufbau Isolierglas
Masse Randverbund
DH
PH
RB
SZR = Scheibenzwischenraum
RB = Randbreite = 11,5 - 15,5 mm
PH = Profilhöhe = ca. 7 mm
DH = Dichtstoffhöhe = 4 - 8 mm
SZR
BH = Butylhöhe = ca. 3,5 mm
BD = Butyldicke = 0,7 mm
BH
BD
212 I Isolierverglasungen
13.2.1. ACS Randverbund
Bereits vor einigen Jahren hat Glas Trösch
mit dem ACS Randverbund ein System auf
den Markt gebracht, das die Wärmedämmung
im Randbereich wesentlich verbessert und so
dem Wunsch nach weitgehender Kondensat-
freiheit auch in den Randzonen nachkommt.
Durch seine besondere Beschaffenheit nimmt ACSplus die Bewegungen des Isolierglases in sich
auf und belastet somit weniger das Dichtsystem des Randverbundes als herkömmliche Abstand-
halter. Dies ist auch von entscheidender Bedeutung für eine hohe Lebensdauer des Isolierglases.
Der Einbau von SILVERSTAR Isolierglas mit ACSplus bringt in jedem Fall Vorteile und kann daher
für jede Art von Fenster empfohlen werden.
Isolierverglasungen I 213
Die entscheidende Verbesserung mit ACSplus
-10 °C 20 °C -10 °C 20 °C
15,7 °C 15,7 °C
5,2 °C 9,2 °C
-10 °C 20 °C -10 °C 20 °C
17,3 °C 17,3 °C
7,4 °C 11,5 °C
214 I Isolierverglasungen
Die wesentlichen Merkmale von ACSplus
Verbesserte Wärmedämmung im Randbereich
Keine Kondensatbildung im Randbereich
Verbesserung des Fenster Uw-Wertes (je nach Konstruktion zwischen 0,1 und 0,3 W/m2K)
Der Isolierglas-Randverbund stellt im Hinblick auf die zunehmende Verbesserung der Ug-Werte
von Isolierglas eine Wärmebrücke von beachtlicher Länge dar. Der Ug-Wert der Glasfläche wird
dadurch im Randbereich der Scheibe nicht erreicht.
Mit dem wärmedämmenden Randverbund ACSplus kann die Kondensatanfälligkeit auf ein Mini-
mum reduziert und die Wärmedämmung des Fensters als ganzes Element wesentlich verbessert
werden.
Isolierverglasungen I 215
Beispiel Fenster mit Abstandhalter ACSplus
Isolierglas 3fach mit SILVERSTAR SELEKT und SILVERSTAR COMBI/Philipp-Morris International, Lausanne
Psi-Werte-Tabellen Ψ
Zur Berechnung des thermischen Wertes U w (Fenster und Glas), ist der lineare Psi-Wert ein Fak-
tor der mit zu berücksichtigen ist. Er ist vom Isolierglasabstandhaltertyp und Fensterrahmentyp
abhängig. Der Psi-Wert wird ebenfalls dadurch beeinflusst, ob es sich um 2fach- oder 3fach-
Isolierglas handelt.
Bei der thermischen Berechnung hat der Isolierglasabstandhalter eine wesentliche Bedeutung,
besonders bei grossem Rahmenanteil.
216 I Isolierverglasungen
Aluminium
Aluminium Metall mit thermischer Kunststoff Holz Holz/Metall
Trennung
ACS
Edelstahl Metall mit thermischer Kunststoff Holz Holz/Metall
Trennung
ACS+
Edelstahl/ Metall mit thermischer Kunststoff Holz Holz/Metall
Kunststoff Trennung
ACSplus
Silikonmatrix Metall mit thermischer Kunststoff Holz Holz/Metall
Trennung
Isolierverglasungen I 217
13.3. Wärmedämmung
2fach SILVERSTAR:
4,0
U-Wert = 1,3 W/m2K
3,5
3fach SILVERSTAR:
3,0 U-Wert = 0,8 W/m2K
2,5
3fach SILVERSTAR:
U-Wert = 0,7 W/m2K
2,0
218 I Isolierverglasungen
Dies eröffnet neue Perspektiven. Mit der Angleichung der Oberflächentemperatur der Vergla-
sung an die übrigen Bauteile entfallen die lästigen Zugerscheinungen in Fensternähe. Die Räu-
me können besser genutzt werden. Durch das hohe Isoliervermögen bleiben die Temperaturen
konstanter. Dadurch können Heizanlagen kleiner dimensioniert und deren Steuerung wesentlich
vereinfacht werden.
Heizölverbrauch Liter
pro m2 Glasfläche
70
pro Jahr
60
50
40
30
20
10
60 28 13 8 7 6 5
Der U-Wert der Verglasung wird nach SN EN 674 mit dem Plattengerät gemessen oder nach
SN EN 673 berechnet.
0,4 W/m2K 2 x 12 mm
0,5 W/m2K 2 x 16 mm 2 x 10 mm
0,6 W/m2K 2 x 14 mm
0,7 W/m2K 2 x 16 mm 2 x 12 mm
0,8 W/m2K 2 x 14 mm 2 x 10 mm
Isolierverglasungen I 219
Faktoren, die den U-Wert des Isolierglases beeinflussen
Füllung SZR
- Luft
- Argon
- Krypton
- Mischgase
Wärmedämmbe-
schichtung
Leitung Leitung
33 % 33 %
Konvektion Konvektion
Strahlung 67 % Strahlung 7 %
4 16 4 4 16 4
220 I Isolierverglasungen
Die U-Wert-Bezeichnungen des Fensters
In der europäischen Normung werden sämtliche Grössen auf Basis ihrer englischen Wortbezeich-
nung abgekürzt:
Ug Glas – Glazing
Uf Rahmen – Frame
Uw Fenster – Window
Ucw Vorhangfassade – Curtain Wall
Für die heute typische Wärmedämmverglasung (Beschichtung SILVERSTAR ZERO E mit einer
Emissivität von 1 % und einer Argon-Gasfüllung im SZR) ergibt sich bei einem 2fach-Isolierglas
mit 16 mm SZR ein Ug-Wert von 1,0 W/m2K.
Für den Ug-Wert spielt es keine Rolle, auf welcher Oberfläche zum SZR die Schicht liegt. Der
g-Wert kann sich je nach Lage der Schicht um mehrere % verändern.
Isolierverglasungen I 221
13.3.2. Emissivität (Low-E)
Die entscheidende Grösse für die U-Wert-Berechnung ist die Emissivität. Mit der Emissivität wird
die Wärmeabstrahlung einer Oberfläche im Verhältnis zu einem genau definierten, so genannten
„Schwarzen Körper“ bezeichnet. Je niedriger der Emissionsgrad εn einer Beschichtung ist, desto
wirkungsvoller ist das Isolierglas in Bezug auf die Wärmedämmung.
SZR Ug-Wert
Bei Glas Trösch werden alle Werte nach EN 673 mit 90 % Gasfüllung berechnet.
222 I Isolierverglasungen
13.3.3. Der U-Wert des Fensters U w
Berechnungsverfahren des Wärmedurch-
Die U-Werte an einem Fenster U w = U f + Ug gangskoeffizienten des Fensters U w
Massgebende Normen, die für die Berech-
nungen zu beachten sind: SIA 180, SIA 331,
Glas Ug SIA 380/1
Der Wärmedurchgangskoeffizient Uw eines Fens-
ters ist abhängig von:
Den Abmessungen und Flächenanteilen
(Rahmen/Glas) des Fensters
Dem Wärmedurchgangskoeffizienten des
Abstand- Glases Ug
halter ȥ Rahmen Dem Wärmedurchgangskoeffizienten des
Uf Rahmens Uf
Dem längenbezogenen Wärmedurchgangs-
koeffizienten im Übergangsbereich von Glas
und Rahmen Ψg
Glasrand: Glasfläche
L g; ψ g A g, Ug 1150 mm
Rahmenfläche: A f; U f
1550 mm
Ug A g + Uf A f + ψ L g
Uw (W/m2K)
Aw
Uw = Wärmedurchgangskoeffizient Fenster
Ug = Wärmedurchgangskoeffizient Isolierglas
Ag = Glasfläche
Uf = Wärmedurchgangskoeffizient des Fensterrahmens
Af = Rahmenfläche
ψ = Linearer Wärmedurchgangskoeffizient des Glasrandes
Lg = Glasrandlänge
Aw = Gesamte Fensterfläche
Isolierverglasungen I 223
U w -Werte für Normfenster
1550 x 1150 mm, Rahmenanteil 25 % mit Edelstahlabstandhalter ψ g = 0,06 W/m2K.
224 I Isolierverglasungen
Reflexion
Sonnenenergie-
durchlass
Reflexion
Sonnenenergie
Wärmedurchlass Wärmeenergie
Sekundärabgabe Sekundärabgabe
Zur Optimierung der Wärmedämmung wird der Scheibenzwischenraum von SILVERSTAR Isolier-
glas in der Regel mit einem Wärmedämmgas gefüllt.
Isolierverglasungen I 225
13.3.5. Isolierglas SILVERSTAR E-Linie
Produkteigenschaften
Hoher Durchlass
Isoliergläser mit 3fach-Aufbau der SILVER-
von Tageslicht
(Lichttransmis- STAR E-Linie für Minergiebauten verbessern
sion bis 75 %) die Wärmedämmung gegenüber modernen
Solare Energie- 2fach-Isolierverglasungen um über 80 %.
gewinne
Das Isolierglas lässt sich mit sämtlichen Funktionen wie Sonnenschutz, Sicherheit und Schall-
dämmung kombinieren.
226 I Isolierverglasungen
Bei der SILVERSTAR E-Linie können die Ug- und g-Werte entweder leistungsoptimiert oder
kostenoptimiert zusammengestellt werden:
Leistungsoptimiert Kostenoptimiert
Die aktuellen Datentabellen sind im Internet hinterlegt. Die gewünschten Glasaufbauten der
SILVERSTAR E-Linie lassen sich in der strukturierten Datentabelle anhand von Elementdicke,
Ug-Wert oder g-Wert ganz einfach ermitteln und über die Typenbezeichnung eindeutig zuordnen.
Abmessungen
Abmessungen bis max. 6000 x 3210 mm.
Isolierverglasungen I 227
13.3.6. Isolierglas SILVERSTAR ZERO E
Produkteigenschaften
Die Beschichtung SILVERSTAR ZERO E ist durch eine extrem niedrige Emissivität gekennzeichnet.
Im 2fach-Aufbau wird ein Standard-Ug-Wert von 1,0 W/m²K erreicht.
Durch seinen g-Wert von 60 % ermöglicht SILVERSTAR ZERO E 2fach-Isolierglas eine maximale
Nutzung der passiven solaren Energiegewinne.
Die Lichttransmission beträgt 80 %. Dank neutraler Optik ist SILVERSTAR ZERO E universell ein-
setzbar. Das Isolierglas SILVERSTAR ZERO E lässt sich mit sämtlichen Funktionen wie Sonnen-
schutz, Sicherheit und Schalldämmung kombinieren.
Abmessungen
Abmessungen bis maximal 6000 x 3210 mm.
228 I Isolierverglasungen
13.4. Sonnenschutz
Eine optimale Nutzung des natürlichen Tageslichtes ist dank der hohen Lichtdurchlässigkeit den-
noch gewährleistet.
Glas Trösch bietet eine breite Auswahl an Lösungen und Produkten, um Ästhetik und Funktion in
Einklang zu bringen und die individuellen Anforderungen abzudecken und damit den hohen Er-
wartungen von Bauherren und Architekten zu entsprechen.
Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von SILVERSTAR ROLL. Bei dieser Isolierglasvariante sind
Lamellenstore oder Raffgewebe in den Scheibenzwischenraum integriert, die sich manuell oder
automatisch steuern lassen. Nähere Informationen siehe Kapitel 14.1.
Isolierverglasungen I 229
13.4.1. Funktion von Sonnenschutz-Isoliergläsern
Die Sonnenstrahlung
Sonne bedeutet Strahlung. Die Sonne kann je nach Stand und Jahreszeit grosse Energien freiset-
zen. So beträgt z. B. die Einstrahlung von Sonnenenergie an einem Sommertag um die Mittagszeit,
auf eine horizontale Fläche, ca. 800 W/m2.
Im sichtbaren Bereich wird nicht nur Licht, sondern auch ein grosser Teil der Sonnenenergie ein-
gestrahlt. Für einen wirksamen Sonnenschutz muss deshalb eine Reduktion der Lichtdurchläs-
sigkeit in Kauf genommen werden. Nähere Informationen siehe Kapitel 4.
Reflexionsschicht
100 %
Transmission
Reflexion
230 I Isolierverglasungen
Der g-Wert = Gesamtenergiedurchlassgrad
Der Gesamtenergiedurchlassgrad ist neben dem U-Wert, die wichtigste Kenngrösse für Sonnen-
schutz-Verglasungen. Er gibt an, wie viel von der aussen auftreffenden Sonnenenergie letztendlich ins
Rauminnere gelangt. Für eine optimale Sonnenschutzwirkung sollte der g-Wert möglichst tief sein.
ST
= g-Wert
Qi
Eingefärbtes Glas
Durch Beifügung von Metalloxiden erhält die Glasmasse eine Farbtönung. Da
der Strahlungsabsorptionsgrad von eingefärbten Gläsern recht hoch ist,
müssen diese in der Regel vorgespannt werden. Dadurch wird die Tempe-
raturwechselbeständigkeit erhöht, thermisch induzierte Glasbrüche kön-
nen vermieden werden. Die Sonnenschutzwirkung solcher Gläser beruht
auf der Strahlungsabsorption.
Beschichtetes Glas
Beschichtete Gläser wirken vor allem dadurch, dass eingestrahlte Energie
nach aussen reflektiert wird. Der Grad der Strahlungsabsorption entscheidet
darüber, ob das Glas vorgespannt werden muss.
Isolierverglasungen I 231
Eingefärbtes und beschichtetes Glas
Wirkt sowohl absorbierend wie auch reflektierend. Muss im Normalfall
vorgespannt werden.
Die Lage der Schichtpositionen wird von aussen nach innen beziffert. Bei
Aussen
Die Beschichtung auf Position 1 ist nur mit pyrolytischen und „harten“
Schichten möglich. Durch die Position ergibt sich ein höherer Lichtreflexi-
onsgrad und damit ein erhöhter Spiegeleffekt sowie ein Beschädigungsri-
siko durch Umwelteinflüsse und grösserer Reinigungsaufwand.
Die Lichtreflexion auf der äusseren Glasoberfläche ist geringer und da-
mit ist auch der Spiegeleffekt geringer. Die Beschichtung ist im Scheiben-
zwischenraum geschützt, so dass kein Beschädigungsrisiko der Schicht
besteht. Sonnenschutz und Kombischichten werden auf Position 2 einge-
setzt.
232 I Isolierverglasungen
Gebäude mit hohem Glasanteil
Bei Gebäuden mit hohem Glasanteil gilt es, die thermische Behaglichkeit im Sommer und im Win-
ter zu gewährleisten. Gleichzeitig sollen der Wärmebedarf im Winter als auch der Kühlbedarf im
Sommer möglichst tief gehalten werden. Das Merkblatt SIA 2021 „Gebäude mit hohem Glasanteil“
und die dazugehörige Dokumentation D 0176 behandeln dieses Thema ausführlich.
Isolierglasstress vermeiden
Der Zwischenraum im Isolierglas ist hermetisch abgeschlossen. Deshalb wirken bei thermischen
und barometrischen Veränderungen Kräfte auf die Isolierglaseinheit ein. Diese werden beein-
flusst durch:
Einbauhöhe in m ü. M.
Luftdruckveränderungen
Temperaturveränderungen
Strahlungsabsorptionsgrad des Glases
Grösse des Scheibenzwischenraums
Ungleiche Glasdicken (asymmetrischer Aufbau)
Elementabmessungen
Bedingt durch den höheren Strahlungsabsorptionsgrad heizt sich der Scheibenzwischenraum bei
Sonnenschutz-Isoliergläsern mehr auf als bei Isoliergläsern mit Klarglas. Wird ein Scheibenzwi-
schenraum von über 16 mm vorgesehen, sollte der Aufbau des Isolierglases bereits in der Pla-
nungsphase überprüft werden. Darüber hinaus sind Isoliergläser mit kleinen Abmessungen oder
kurzen Seitenlängen stärkeren Belastungen ausgesetzt als Isoliergläser mit grossen Abmessun-
gen. Aus statischen Gründen sind kleine Scheiben steifer und können sich bei Druckerhöhung im
Scheibenzwischenraum nicht durchbiegen.
Optische Massnahmen
Durch den Doppelscheibeneffekt können optische Verzerrungen auftreten. Damit diese weniger
sichtbar sind, sollte die dickere Scheibe aussen und die dünnere Scheibe innen verwendet werden.
Der Dickenunterschied zwischen dem äusseren Sonnenschutzglas und der inneren Scheibe soll
3 mm nicht übersteigen.
Der Scheibenzwischenraum soll nicht grösser sein als 16 mm. Die äussere Scheibe sollte die
Mindestdicke von 6 mm nicht unterschreiten. Eine weitere Verbesserung der optischen Qualität
erreicht man durch die Wahl eines dickeren Sonnenschutzglases, z. B. 8 mm anstelle von 6 mm.
Isolierverglasungen I 233
Musterverglasungen
Sonnenschutzfassaden sind ästhetisch anspruchsvolle Bauteile. Bei grösseren Objekten wird die
Herstellung von Musterelementen des Isolierglases und des Brüstungsglases (im Originalaufbau
und mit den tatsächlichen Glasstärken) empfohlen.
Farbangepasste Brüstungen
Nähere Informationen siehe Kapitel 15.4.
234 I Isolierverglasungen
13.4.5. COMBI Beschichtung SILVERSTAR SELEKT
Produkteigenschaften
Das farbneutrale Isolierglas SILVERSTAR SELEKT kombiniert Wärmedämmung mit Sonnen-
schutz in optimaler Abstimmung für ein angenehmes Raumklima – und das in allen 4 Jahreszei-
ten. Es sorgt für ein ausgeglichenes Temperaturniveau im Innenraum und somit für mehr Wohlbe-
finden. SILVERSTAR SELEKT erreicht als 2fach-Isolierglas einen Ug-Wert von 1,1 W/m²K, mit ei-
nem g-Wert von 42 % und einer Lichttransmission von 72 %.
Abmessungen
Abmessungen: nach Mass bis maximal 6000 x 3210 mm.
Isolierverglasungen I 235
13.4.6. COMBI Beschichtung SILVERSTAR SUPERSELEKT 60/27 T
Produkteigenschaften
Durch die spezielle Beschichtung verfügt das Isolierglas über eine hohe Lichttransmission bei
einem gleichzeitig ausgesprochen niedrigen Gesamtenergiedurchlassgrad. Die Selektivitäts-
kennzahl, also das Verhältnis von Lichttransmission zu g-Wert erreicht beim 2fach-Isolierglas
SILVERSTAR SUPERSELEKT 60/27 T den Spitzenwert von 2,22. Das bedeutet in der Praxis redu-
zierte Energiekosten für künstliche Beleuchtung und gleichzeitig reduzierte Kosten für Kühlung
im Sommer.
Darüber hinaus verfügt das Isolierglas über eine ausgezeichnete Wärmeisolierung, für deutlich
reduzierte Heizenergiekosten im Winter.
Abmessungen
Abmessungen bis maximal 6000 x 2810 mm.
236 I Isolierverglasungen
Produkteigenschaften
Das Hauptmerkmal von SILVERSTAR COMBI ist eine hervorragende Selektivität. Das ist gleich-
bedeutend mit einer grossen Leistungsfähigkeit bei dem Verhältnis von Lichttransmission zu Ge-
samtenergiedurchlassgrad.
Sonnenschutz und Lichttransmission sind bei SILVERSTAR COMBI optimal verbunden. Dank ma-
ximaler Lichtdurchlässigkeit gelangt viel Tageslicht ins Rauminnere. Das Isolierglas lässt sich mit
Funktionen wie Sicherheit und Schalldämmung kombinieren.
Abmessungen
Abmessungen bis max. 6000 x 3210 mm.
Abmessungen
Abmessungen bis max. 6000 x 3210 mm.
2 3 5
Isolierglas mit Sonnenschutzbeschichtung auf Position SILVERSTAR SUNSTOP/HQ Building, Abu Dhabi, UAE
2 und Wärmedämmbeschichtung auf Position 3 und 5
238 I Isolierverglasungen
13.4.9. Kombinationsmöglichkeiten von Sonnenschutz-Isoliergläsern
13.5.1. Definition/Neigungswinkel
Als Schrägverglasungen gelten solche, die mehr als 10° von der senk- > 10°
rechten Stellung abweichen. Wobei Angaben zum Neigungswinkel auf
die Horizontale bezogen werden.
0° – 80 °
Einfachverglasung Isolierverglasung
Isolierverglasungen I 241
13.5.2. Planungshinweise
Gebäudeform, geografische Lage, Nutzungsart sowie die Gestaltung beeinflussen in hohem Mass
die Ausführungsdetails.
Einflussgrössen sind:
Einbauhöhe in m ü. M.
Gebäudehöhe
Glasart
Glasdimensionen
Auflagesituation (2- oder 4-seitig)
Windlast
Schneelast
Neigungswinkel der Verglasung
Eigengewicht der Verglasung
Energetische Anforderungen
Sicherheit
Randbedingungen für die Montage (Zufahrtswege, Gerüst, Aufzugsmöglichkeit, etc.)
Einbauhöhe
Je nach Standort und Exposition der Lage, muss mit höheren Schnee- und Windlasten gerech-
net werden. Die Werte sind von Fall zu Fall abzuklären (siehe SIA-Norm 261, „Einwirkungen auf
Tragwerke“). Eventuell muss der Druckausgleich im Luftzwischenraum des Isolierglases dem
Luftdruck des Einbaustandortes angepasst werden.
Glasart
Einfachverglasungen
Schrägverglasungen müssen immer splitterbindend ausgeführt werden. Für die 4-seitig im Rah-
men gelagerten Platten kann neben VSG für kleinere Abmessungen auch Drahtglas/Drahtspiegel-
glas verwendet werden (kurze Kante 60 cm).
Drahtglas/Drahtspiegelglas
Es ist bedingt splitterbindend und hat gegenüber Floatglas gleicher Dicke verminderte Biege-
zugsspannung, dadurch eine verminderte Schlag- und Stossfestigkeit, ausserdem eine ver-
minderte Temperaturwechselbeständigkeit gegenüber Floatglas. Deshalb besteht eine erhöhte
Bruchgefahr bei Wärmeeinwirkung.
242 I Isolierverglasungen
Isolierverglasungen
Sie werden im Dachbereich wie folgt aufgebaut:
wetterseitige bzw. äussere Scheibe in ESG (nur Float/ESG-H
in Ausnahmefällen in Floatglas). Die Raum-
oder publikumsseitige Scheibe muss splitter-
bindend in VSG ausgeführt werden.
VSG
Stufen-Isolierglas
ESG-H Keramikstreifen
Zur Ausbildung der Traufkante kann das untere
Glas zurückgesetzt werden. Der Randverbund
des Isolierglases muss im Bereich der Trauf-
kante geschützt werden. Zum Beispiel wird
eine Emaillierung auf Position 1 im Siebdruck-
verfahren aufgebracht.
VSG
Glasdimensionen
Empfehlung
Normaler Sparrenabstand ca. 800 – 1200 mm
Verhältnis von Breite zu Länge max. 1:6.
Glasgewicht
Bei der Dimensionierung muss das Gewicht berücksichtigt werden. Schwere Elemente beeinflus-
sen die Gestaltung der Tragkonstruktion; der Einbau und Ersatz muss speziell beachtet werden.
Tragkonstruktion/Glasfalzausbildung
Als Rahmenmaterial wird vorwiegend Metall, Kunststoff, Holz oder Kombinationen der verschie-
denen Materialien verwendet. Bei Holzkonstruktionen ist darauf zu achten, dass nur verleimte
Binder verwendet werden. Die Durchbiegung der Rahmen darf max. L/300 betragen.
Der Wasserführung ist bei Dachverglasungen erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Die Rah-
menkonstruktion muss so ausgebildet sein, dass insbesondere Kondenswasser oder eindringen-
de Feuchtigkeit nach aussen abgeführt werden kann.
Isolierverglasungen I 243
Sparrenauflage
Im Bereich der Sparrenauflage sollte der Randverbund des Isolierglases mit einem Abdeckprofil
geschützt werden. Die Konstruktion ist im Glasfalzbereich zu entlüften bzw. zu entwässern. Um
Glasbruch infolge zu grosser Temperaturen zu vermeiden, darf der Glaseinstand 20 – 25 mm nicht
übersteigen. Das untere Auflagerprofil muss eine Shorehärte von 60 – 80° aufweisen.
Silikondichtung mit
Distanzband oder Silikon-
Dichtungsprofilen
ESG-H
Wärmedämm-
Isolierglas
SILVERSTAR ZERO E
Ug = 1,0 W/m2K
VSG
Falzraum belüftet
Auflagenprofil
Shorehärte 60 – 80°
Abdeckprofil als
ESG-H
UV-Abdeckung
Wärmedämm-
Isolierglas
SILVERSTAR ZERO E
Ug = 1,0 W/m2K
VSG
Auflagenprofil
Shorehärte 60 – 80°
Quersprosse
244 I Isolierverglasungen
Emaillabdeckstreifen ESG-H
Versiegelung
VSG
Achtung: Verträglichkeit der Dichtstoffe prüfen. Die jeweils weiterverarbeitende Stelle ist für die
Freigabe der zum Einsatz kommenden Materialien verantwortlich.
Die zum Einsatz kommenden Kleb- und Dichtstoffe sind durch die am Bauwerk Beteiligten freizu-
geben. Auch ist die Kompatibilität zu den verwendeten VSG-Folien zu prüfen.
Traufkantenabschluss
Isoliergläser mit Traufkantenabschluss werden dort verwendet, wo der ungehinderte Abfluss von
Wasser ohne besondere konstruktive Aufwendungen erfolgen soll. Der freiliegende Isolierglas-Rand-
verbund, muss mit einem Keramikstreifen gegen UV-Strahlung dauerhaft geschützt werden oder in
UV-beständiger Silikonausführung hergestellt werden. Der Glaseinstand der raumseitigen Scheibe
darf, um Glasbruch durch unterschiedliche Temperaturen zu vermeiden, 25 mm nicht übersteigen.
Das Isolierglas ist fachgerecht zu klotzen und die äussere Scheibe je nach Gefälle gegen das Abrut-
schen zu sichern. Der Glasfalz ist zu entlüften.
ESG-H
Emaillabdeckstreifen
VSG
Halterung äussere
Scheibe örtlich
Auflageprofil
Verklotzung Falzraumbelüftung
Isolierverglasungen I 245
Windlast/Schneelast
Je nach geografischer Lage und örtlicher Situation treten unterschiedliche Wind- und Schneelas-
ten auf. Grundlage für die Berechnung ist die SIA-Norm 261.
Neigungswinkel
Schrägverglasungen mit einem Winkel ab ca. 80° können statisch, d. h. in Bezug auf Glasdicken
wie Vertikalverglasungen behandelt werden. Bei flachen Neigungswinkeln ist zu beachten, dass
der Wasserabfluss gewährleistet ist (Durchbiegung des Glases). Insbesondere bei vorstehenden
Profilen besteht die Gefahr von stehendem Wasser auf der Verglasung.
Durch den Einsatz von SILVERSTAR COMBI oder SILVERSTAR SUNSTOP Sonnenschutz-Isolier-
gläsern kann unter Umständen auf zusätzliche Sonnenschutzmassnahmen verzichtet werden.
Glas-Dickenbestimmung
Die Dickenbestimmung bei Dachverglasungen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei aussensei-
tig angeordneter Verglasung sind für die Berechnung der Glasdicke folgende Angaben notwendig:
Standort des Objektes
Gebäudehöhe
Glasart (z. B. Einfachglas, Isolierglas)
Glas-Abmessungen
Glausauflage (zweiseitig oder vierseitig)
Neigungswinkel der Verglasung
Angaben über zusätzliche Lasten (z. B. Begehbarkeit)
246 I Isolierverglasungen
13.5.3. U-Werte geneigter Isolierverglasungen
Bauphysikalische Grundlagen
Bei geneigten Verglasungen, wie z. B. Dachflächenfenstern, verändert sich der Ug-Wert des Iso-
lierglases aus physikalischen Gründen. Die Veränderung ist abhängig vom Neigungswinkel.
Ursache für die Zunahme des Ug-Wertes ist die Konvektion im Scheibenzwischenraum, die sich
mit der Neigung des Glases verändert und zu einem erhöhten Wärmetransport über den Schei-
benzwischenraum führt. Eine wichtige Einflussgrösse ist dabei der Scheibenabstand. Bei einem
2fach-Isolierglas mit grossem SZR ist der U-Wert stärker beeinflusst, als bei einem 3fach-Iso-
lierglas mit zwei kleineren SZR.
Der Einfluss auf die Wärmestrahlung und die Wärmeleitung bleibt praktisch unverändert.
90°
SZR
SZR
60
60
Kalt Warm
° °
30 30
Warm
0° U g =1,7 W/m2K 0° U g =0,9 W/m2K
Referenzwerte
Zum Zweck des Vergleiches von Produkten ist für die Ermittlung des Ug-Wertes nach SN-EN 673 die
senkrechte Lage der Verglasung festgelegt. Gleiches gilt für die CE-Kennzeichnung des Isolierglases.
In der Schweiz beziehen sich die energierelevanten Vorschriften für Bauten auf die SIA-Norm 380.
Die Einzelanforderungen richten sich nach dem Normfenster. Dieses wird senkrecht eingebaut.
Die effektiven, neigungsabhängigen Werte für das Fenster müssen durch den Energieplaner er-
mittelt werden.
Isolierverglasungen I 247
13.6. Isolierglas Sonderausführungen
Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
Eine Vielzahl von Standardfarben sind lieferbar. Weitere Farben sind auf Wunsch erhältlich.
mm
18 mm
45
8 mm
8 mm 10 mm
Sämtliche abgebildeten Sprossen sind in den Standardfarben verkehrsweiss GTR Nr. 1084, beige-
braun GTR Nr. 2076, ockerbraun GTR Nr. 2099 ab Lager erhältlich.
20 – 30 mm
Mögliche Ausführungen
Abstandhalter-Sprossen können mit Scheiben-
zwischenräumen von 14 und 20 mm ausgeführt
werden.
14 – 20 mm
248 I Isolierverglasungen
Distanzhaltersprosse
Einsatz von Isolierglas mit Abstandhalter-
Sprossen
Aufsatzsprosse Um keine Glaseinspannung durch die Aufsatz-
sprosse zu erzeugen, muss zwischen Glas
und Sprosse zwingend ein weiches Vorlege-
band von mindestens 4 mm Dicke eingelegt
werden. Die Versiegelung zwischen Aufsatz-
sprosse und Glas muss mit dauerelastischer
Dichtungsmasse ausgeführt werden.
Weiches Vorlegeband
Isolierverglasungen I 249
13.6.2. Isolierglas Sonderkombinationen mit Ornamentglas
Um einen guten Randverbund zu gewährleisten, wird in der Regel die Struktur des Ornamentgla-
ses nach aussen verarbeitet. Bei Verarbeitung von gröberen Strukturen gegen den Zwischenraum
des Isolierglases kann die Dichtigkeit des Randverbundes nicht gewährleistet werden.
Ornamentgläser sind infolge ihrer Besonderheiten in erhöhtem Masse bruchanfällig. Bei Son-
neneinstrahlung kann sich farbiges Ornamentglas und Drahtglas ungleichmässig aufheizen. Be-
sonders bei Schlagschatten besteht im Verbund mit Isolierglas stark erhöhte Bruchgefahr infolge
thermischer Überbelastung.
Bei Verwendung von Drahtglas muss die Gegenscheibe dünner gewählt werden. Sie darf auf kei-
nen Fall dicker sein als das Drahtglas. Die Verarbeitung von Ornamentglas zu Isolierglas-Einhei-
ten ist abhängig von der Struktur-Art, dem Struktur-Verlauf sowie den fabrikationstechnischen
Gegebenheiten.
Bei der Spezifikation von Isolierglas mit Ornamentglas/Sonderglas ist folgendes zu beachten:
Ornamentgläser werden in handelsüblicher Qualität verarbeitet.
Ornamentglas wird nicht in Kombination mit farbigem Floatglas verarbeitet.
Eingefärbtes Ornamentglas kann sich bei Sonneneinstrahlung ungleichmässig aufheizen. In
Kombination mit Isolierglas besteht deshalb Spannungsbruchgefahr.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Isolierglas-Kombinationen mit Drahtspiegel- oder
Drahtornamentglas auf Grund der speziellen Eigenschaften dieser Gläser in erhöhtem Masse
bruchanfällig sind. Eventuell auftretender Glasbruch kann deshalb keinesfalls als Reklama-
tionsgrund anerkannt werden.
Die Elementdickentoleranz beträgt ± 2,0 mm.
Die Kombination von 2 Gussgläsern ist möglich (Elementdickentoleranz +3/-2 mm).
Ganzglasfassaden mit feiner Fugenzeichnung sind in zeitgenössischer Architektur ein fester Be-
standteil und schaffen Gebäudeansichten von beeindruckender Prägung. Filigranste Aussenan-
sichten mit schlanken Fugen sind wie bei den verklebten Ganzglasfassaden umsetzbar. (Siehe
Kapitel 15.3.)
250 I Isolierverglasungen
Speziell zu beachten sind unter anderem:
100 %ige Materialverträglichkeit
UV-Resistenz
Alterungsbeständigkeit
2 2
3 3
1 1
4
4
5 5
6 6
1 Silikonfuge 4 Abstandhalter
2 Füllprofil aus Polyäthylen 5 Keramikabdeckstreifen schwarz
3 Randverbundsystem SSG 1.0 6 Gasfüllung
Wärmedämmbeschichtung
Abstandhalterprofil
Sekundärdichtung
Strukturelle Fuge
Füller
Keramikstreifen
Isolierverglasungen I 251
13.7.2. Isoliergläser mit Einschubprofil
Die Isoliergläser sind mit einem speziellen Profil versehen, das in den Randverbund integriert
wird. Mit einer speziellen Befestigungstechnik auf die klassische Pfosten-Riegel-Fassade, wer-
den die Isoliergläser im Randbereich unsichtbar mechanisch gehalten. Die Fugenlagerung, zwei
oder vierseitig ausgeführt, eröffnet durch innovative Technik eine einfachere Möglichkeit für den
Bau von Ganzglasfassaden, als Alternative zur klassischen SWISS SG-Fassade.
Vorteile
Fassadenbild analog SWISS SG:
Die ganze Fassade präsentiert sich als glatte, homogene Fläche ohne Unterbrechungen. Stark
reflektierende Gläser verstärken diesen Eindruck zusätzlich.
Elegante Detaillösungen.
In der Regel kostengünstiger als verklebte Fassaden SWISS SG.
Geringe Unterhaltskosten (Reinigung).
Die einzelnen Glaselemente können vorgefertigt und so vor Ort in kürzester Zeit montiert werden.
Einfache Glasmontage und -befestigung ohne Hilfswerkzeuge.
Typische Einsatzgebiete
Flächige Ganzglasfassaden mit filigraner Fugenzeichnung
Hochwertige, anspruchsvolle Optik mit grossen Scheibenformaten
Besonderheiten
Die einzelnen Glaselemente sind nur durch feine Silikonfugen voneinander getrennt.
Hohe Scheibengewichte sind mechanisch sicher gehalten.
Flexibles System bezüglich Elementstärken.
Vorsicht Erscheinungsbild! Beschichtungen müssen im Randbereich entfernt werden.
Die Verklebung des Randverbundes wird vorzugsweise mit einem Keramikstreifen abgedeckt.
23
max. 16
12
10-14
„
16-18
18
252 I Isolierverglasungen
Isolierglas mit Einschubprofil/Kubus Titan/Historisches Museum, Bern
Die nachfolgenden Angaben sollen eine Übersicht der verschiedenen Verglasungs- und Fenster-
systeme aufzeigen. (Weitere Informationen siehe auch Kapitel 15. und 17.)
Weitere technische Informationen sind beim Fensterbauer oder jeweiligen Systemhersteller an-
zufordern.
13.8.1. Fenstersysteme
Die nachfolgend beschriebenen Verglasungssysteme sind mit einem nach aussen entspannten
Falzraum versehen. Das System muss dauerhaft einen unbehinderten Dampfdruckausgleich
(Entspannung) und ein sofortiges Abführen von evtl. Kondensat oder Leckwasser zur Witterungs-
bzw. Aussenseite gewährleisten, um Schäden am Fenster und am Isolierglas über den Randver-
bund zu verhindern.
13.8.2. Fassadensysteme
13.8.2.1. Pfosten-Riegelkonstruktion
Eine Pfosten-Riegelkonstruktion ist eine Konstruktionsmethode für Fassaden, mit der sich äus-
serst filigrane Glasfassaden herstellen lassen. Die Lastübertragung erfolgt über die senkrechten
Pfosten, an die die horizontalen Riegel angeschlossen sind. Gehalten werden die Isolierglas- oder
andere Füllelemente durch horizontale und vertikale Pressleisten, die auf die Pfosten/Riegel ge-
schraubt werden.
Entwässerung
Damit die Fensterelemente vor stauender Feuchtigkeit geschützt sind, braucht es eine innere Ent-
wässerung zur Ableitung von Kondens- und Schwitzwasser.
Geklebte Fenstersysteme
Auf der Suche nach rationellerer Fertigung und optimalem Materialeinsatz, hat sich in der Fens-
tertechnik das direkte Verkleben von Flügelrahmen und Isolierglas als neues, Fertigungsverfah-
ren etabliert.
Im Gegensatz zur konventionellen Glasmontage mittels Glasklötzen, die nur die Übertragung von
Druckkräften zulässt, können bei der kraftschlüssigen Verklebung bei Bedarf auch Zugkräfte auf-
genommen werden. Damit kann die Stabilität des Flügelrahmens verbessert werden. Je nach
Systemwahl lassen sich zudem durch das Verkleben verschiedene weitere Vorteile nutzen.
Mehr Tageslicht durch schlankere Flügelprofile.
Verbesserung des Fenster-U-Wertes.
Elegante Ganzglasansicht bei Systemen mit Stufenglas.
Optimaler Wetterschutz bei Systemen mit Stufenglas.
Kunststoffrahmen ohne Metallaussteifung.
Grössere Abmessungen bei Holzfenstern.
Optimierung von Schalldämmung und Einbruchhemmung.
Rationellere Fertigung.
Effizienter Einsatz von Material und Arbeitszeit.
Isolierverglasungen I 255
Isoliergläser für geklebte Fenstersysteme
Bei geklebten Systemen werden die Isoliergläser anders beansprucht als bei standardisierten
Fenstersystemen. Konventionelle Isoliergläser eignen sich daher in der Regel nicht oder nur
beschränkt für den Einsatz in der neuen Verglasungstechnik. Soll eine lange Lebensdauer des
Isolierglases und eine dauerhafte Funktionstüchtigkeit des Fensters erreicht werden, müssen
die Isoliergläser, insbesondere der Randverbund auf die besonderen Beanspruchungen, die von
System zu System variieren können, abgestimmt werden. Zudem ist strikt darauf zu achten, dass
alle verwendeten Dichtungs- und Klebestoffe sowie weitere Hilfsmaterialien untereinander ver-
träglich sind. Dies erfordert eine frühzeitige Kontaktaufnahme mit unseren Spezialisten, die Ih-
nen gerne weiterhelfen.
Nach Aufbau und Verklebungsart, lassen sich prinzipiell drei verschiedene Lösungen unterscheiden.
Kraftübertragung durch Verklebung im Falzgrund.
Kraftübertragung durch seitliche Verklebung im Falzraum.
Kraftübertragung durch Verklebung an einer Isolierglasstufe.
Wir empfehlen eine Lastabtragung mittels Klötzen. Systeme ohne Lastabtragung über Klötze sind
möglich, erfordern jedoch eine spezielle Dimensionierung der Isolierglasfuge.
256 I Isolierverglasungen
Standardlösung
Kraftübertragung mittels Klötzen im Falz-
grund.
System 1
Kraftübertragung durch Verklebung rund-
umlaufend im Falzgrund.
System 2
Kraftübertragung durch seitliche Verkle-
bung rundumlaufend im Falzraum. Die
Verklebung kann sowohl auf das äussere
wie auch auf das innere Glas aufgebracht
werden.
System 3
Kraftübertragung durch Verklebung an
einer Isolierglasstufe rundumlaufend. Die
Stufe ergibt eine elegante Ganzglasansicht
und übernimmt zudem die Funktion des
Witterungsschutzes.
Materialverträglichkeit
Der Verträglichkeit der einzelnen verwendeten Materialien (insbesondere Klebe-, Dichtungs- und
Füllmassen) untereinander ist grösste Beachtung zu schenken. Besonders heimtückisch sind so-
genannte „Wanderungen“ von einem Ausgangsstoff durch einen zweiten, zu einem dritten Stoff,
wie zum Beispiel von einem Klebstoff durch die Sekundärdichtung des Isolierglases zur Primär-
dichtung.
Isolierverglasungen I 257
258 I Spezialanwendungen SILVERSTAR ROLL, Einfamilienhaus
14. Spezialanwendungen
Das pflegeleichte System bietet Sichtschutz, Abdunkelung und Sonnenschutz in einem, ob als ma-
nuelles System mit Kordeln oder automatisch mit Motor angetrieben.
Einscheibensicherheitsglas
Spezialanwendungen I 259
SILVERSTAR ROLL bietet unzählige Farben und die Wahl zwischen Aluminium-Lamellen oder
Stoffgewebe in unterschiedlichen Transparenzstufen im Scheibenzwischenraum.
SILVERSTAR ROLL L mit horizontalen Lamellen zum Heben, Senken und Wenden.
Auswahlmöglichkeit aus 13 Farben.
SILVERSTAR ROLL G mit Faltgewebe zum Heben und Senken.
Auswahlmöglichkeit aus 8 verschiedenen Farben in je 3 Transparenzstufen.
Das Sichtschutz- und Verdunkelungssystem SILVERSTAR ROLL kann auch in die Ganzglas-Raum-
trennsysteme SWISSDIVIDE TWO und SWISSDIVIDE TWOplus integriert werden. In Kombination
mit erhöhtem Schallschutz, Brandschutz und/oder dekorativer Glasgestaltung entstehen vielsei-
tige Lösungen für den Interieur-Bereich.
Nähere Informationen zu den SWISSDIVIDE Raumtrennsystemen siehe Kapitel 16.2.
Produkteigenschaften
Die Integration von SILVERSTAR ROLL L und SILVERSTAR ROLL G in den Scheibenzwischenraum
wirkt dezent und erfüllt ästhetische Ansprüche. Die integrierten Storen sind vor Schmutz und Wit-
terungseinflüssen geschützt und müssen nicht gereinigt werden. Sie sind sicher gegen manuelle
Beschädigung und Zerstörung. Die Glasoberflächen bleiben pflegeleicht.
14
14
34
34
50
55 Lamellenpaket Pakethöhe 3 %
3 % Scheibenhöhe Scheibenhöhe
Masse in mm Masse in mm
SILVERSTAR ROLL L SL 20 L SL 27 L SL 29 L
Scheibenzwischenraum 20 27 29
Ug-Wert nach EN 673 mit SILVERSTAR ZERO E
- Luftfüllung 1,3 W/m²K 1,4 W/m²K 1,4 W/m²K
- Argonfüllung 1,1 W/m²K 1,1 W/m²K 1,1 W/m²K
g-Wert mit SILVERSTAR ZERO E und weisser Lamelle
- Lamelle offen 59 % 59 % 59 %
- Lamelle 45 °* 20 % 20 % 20 %
- Lamelle geschlossen* 10 % 10 % 10 %
*Angabe ± 3 %
Spezialanwendungen I 261
Technische Werte von SILVERSTAR ROLL G mit Raffgewebe
SILVERSTAR ROLL G SL 18 G SL 20 G
Scheibenzwischenraum 18 20
Ug-Wert nach EN 673 mit SILVERSTAR ZERO E
- Luftfüllung 1,3 W/m²K 1,3 W/m²K
- Argonfüllung 1,1 W/m²K 1,1 W/m²K
g-Wert mit SILVERSTAR ZERO E
- Raffgewebe offen 59 % 59 %
- Raffgewebe geschlossen 15 – 30 % 15 – 30 %
Im geschlossenen Zustand der Lamellen wird eine hohe Reflexion der Sonneneinstrahlung er-
reicht. Dadurch kommt nur ein geringer Prozentsatz der Sonnenenergie ins Rauminnere.
262 I Spezialanwendungen
Das System Kordelzug mit frontaler Magnet-
steuerung für die Einstellung der Jalousie nutzt
die Kraftübertragung zweier Magnetkupplun-
gen. Je ein Magnet im Scheibenzwischenraum
und an der Aussenseite des Isolierglases gibt
den Impuls für die Bewegungsabläufe.
Spezialanwendungen I 263
Übersicht über die Variationsmöglichkeiten von SILVERSTAR ROLL L mit Lamellen
SL 20A
SL 20C
SL 20S
SL 27A
SL 27C
SL 27MP
SL 27 MSE
S 726 alu
264 I Spezialanwendungen
Das Raffgewebe von SILVERSTAR ROLL G ist in 8 Farben und jeweils drei Transparenzgraden erhältlich
Aussenseite silberfarbig
Innenseite nach Farbtabelle
Abmessungen
Abmessungen je nach Typ und Anwendung.
Gesamtelementdicke nach Einbau und Glasdickenbemessung.
Hinweis:
Bei Isoliergläsern müssen die Klimalasten, welche u. U. zu einer konkaven Bauchung der einzel-
nen Glasscheiben führen können, mit überlagerten wirksamen Windlasten berücksichtigt wer-
den. Um diesem Umstand gerecht zu werden, wird eine maximale Breite des Isolierglases von ca.
1400 bis 1500 mm empfohlen.
Zudem soll grundsätzlich eine Mindestbreite von 750 mm und eine Glasfläche von 4 m² nicht unter-,
bzw. nicht überschritten werden.
Spezialanwendungen I 265
14.2. Mobilfunk-Strahlenschutz SILVERSTAR BIOELECTRIC
In der heute gültigen NISV, der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung, die
seit 1.2.2000 in Kraft ist, steht folgender Grundsatz:
„Menschen, Tiere und Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaft und ihre Lebensräume sollen gegen
schädliche oder lästige Einwirkung geschützt und die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten bleiben.
Im Sinne der Vorsorge sind Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden könnten, frühzeitig zu
begrenzen.“
266 I Spezialanwendungen
Für die Anwendung von SILVERSTAR BIOELECTRIC ist folgende Vorgehensweise erforderlich:
Jede Einbausituation muss auf Grund der Komplexität individuell geprüft werden. Es wird emp-
fohlen, für die Planung einen qualifizierten Baubiologen/Umweltanalytiker beizuziehen, der durch
Messung der Werte zunächst die Ist-Situation analysiert. In Abstimmung von gesetzlichen Grenz-
werten mit den Wunschwerten des Kunden wird die Soll-Situation festgelegt und eine Komplett-
lösung erarbeitet.
Nach Festlegung durch den Baubiologen/Umweltanalytiker werden die Gläser produziert und an
den definierten Fenster- oder Metallbauer geliefert.
Produkteigenschaften
Die abschirmenden Isoliergläser SILVERSTAR BIOELECTRIC reduzieren Hochfrequenzstrahlung,
besonders oberhalb der Frequenzen aus dem Mobilfunknetz, um mehr als den Faktor 1000.
In der Version SILVERSTAR BIOELECTRIC SUPER beträgt der Dämpfungsfaktor gegenüber den
Verursachern (Rundfunk-, Fernseh-, Mobilfunk- oder Radarsender, W-LAN, Wifi oder DECT
Schnurlostelefone) sogar mehr als 100000. In aller Regel wird das Telefonieren mit dem Handy
wegen dessen hoher Empfangsempfindlichkeit nicht beeinträchtigt.
Spezialanwendungen I 267
Die SILVERSTAR BIOELECTRIC Isoliergläser bieten zusätzlich gute Wärmedämmung und Son-
nenschutz.
Lichttransmissionsgrad 70 % 63 %
Lichtreflexionsgrad 12 % 11 %
Sekundäre Wärmeabgabe nach innen 4% 9%
Gesamtenergiedurchlassgrad nach EN 410 40 % 40 %
Allgemeiner Farbwiedergabeindex Ra 94 93
Ug-Wert nach EN 673 1,1 W/m2K 1,1 W/m2K
Abmessungen
Nach Mass bis maximal 5900 x 3150 mm.
SILVERSTAR DOM kann mit allen Funktionen von Isolierglas wie Wärmedämmung und Sonnen-
schutz, Schalldämmung oder Alarm, usw. kombiniert werden.
Produkteigenschaften
Die raumseitige Position der Kunstverglasung bei SILVERSTAR DOM lässt sie reflexfrei und ohne
Farbverfälschung erscheinen.
Bei SILVERSTAR DOM INTERNO hingegen wird die Kunstverglasung mit einem Spezialprofil dau-
erhaft im Scheibenzwischenraum der Isolierverglasung integriert und hermetisch eingeschlos-
sen. Dadurch ist sie optimal vor Staub und Oxidation geschützt und muss auch nicht gewartet
werden. Ausserdem ermöglicht dies ein problemloses Verglasen und leichte Reinigung.
Spezialanwendungen I 269
SILVERSTAR DOM SILVERSTAR DOM INTERNO
Wärmedämm-
beschichtung Wärmedämm-
beschichtung
Kunstverglasung Kunstverglasung
Spezialprofil
Doppeldichtung
Innen
SILVERSTAR DOM und SILVERSTAR DOM INTERNO können in praktisch jedes Fenstersystem ein-
gebaut werden.
Dem gestalterischen Freiraum und der Farbwahl sind kaum Grenzen gesetzt.
Durch Kombination mit Verbundsicherheitsglas SWISSLAMEX können kulturell wertvolle Vergla-
sungen vor Steinwurf oder Vandalismus geschützt werden. Auf störendes Gitterwerk kann ver-
zichtet werden, da das vorgelagerte Sicherheitsisolierglas diese Funktion übernimmt.
Abmessungen
Auf Anfrage.
270 I Spezialanwendungen
14.4. Schutz für die gefiederten Freunde
Glas bietet dem Menschen viele Vorzüge. Für wild lebende Vögel können Fassaden, Passerellen
und Schallschutzwände aus Glas jedoch eine lebensbedrohende Gefahr darstellen. Denn so gut
sie mit ihrem optischen Sinn an ihre natürliche Umgebung angepasst sind, so schlecht erkennen
sie ein von Menschenhand geschaffenes Hindernis aus Glas.
Um das Kollisionsrisiko zu senken, hat Glas Trösch mit Unterstützung der Schweizerischen Vo-
gelwarte Sempach vogelschlaghemmende Glaslösungen entwickelt. SILVERSTAR BIRDprotect
leistet einen wertvollen Beitrag zum Vogelschutz in der modernen Architektur.
Transmission
Die bekannteste Ursache für Kollisionen mit
Glas ist dessen Transparenz. Vögel entdecken
hinter dem Glas eine verlockende Pflanze oder
Landschaft und übersehen beim direkten An-
flug die Scheibe.
Reflexion
Je nach Scheibentyp, Beleuchtung und Gebäu-
deinnerem wird die Umgebung unterschiedlich
stark reflektiert. Spiegelt sich eine Landschaft,
wird dem Vogel ein attraktiver Lebensraum
vorgetäuscht. Ohne zu realisieren, dass es sich
dabei nur um ein Spiegelbild handelt, prallt er
auf die Scheibe.
Spezialanwendungen I 271
SILVERSTAR BIRDprotect Herstellung und Veredelung
Mit SILVERSTAR BIRDprotect OFFICE, SILVERSTAR BIRDprotect HOME und SILVERSTAR BIRD-
protect STREET stehen je nach Anforderung und Gegebenheiten drei Produkttypen zur Verfügung,
die Kollisionen nahezu vollständig verhindern.
Abmessungen
Auf Anfrage.
Durch die patentierte Innenbeschichtung ergeben sich Strukturen auf oder im Glas, die Vögel
frühzeitig abdrehen lassen.
Das Glaselement trägt die dezente Beschichtung SILVERSTAR BIRDprotect OFFICE/Sporthalle Kottenmatte, Sursee
272 I Spezialanwendungen
14.4.2. SILVERSTAR BIRDprotect HOME
SILVERSTAR BIRDprotect HOME ist das vogelschlaghemmende Isolierglas für Ein- und Mehrfami-
lienhäuser sowie Minergiebauten, in denen Wärme gespeichert und Energie gespart werden soll.
SILVERSTAR BIRDprotect HOME ist reflexionsarm. Der Vogel wird nicht von landschaftlichen Spie-
gelungen getäuscht und erkennt die für ihn uninteressanten Gegenstände im Wohnungsinneren.
Spezialanwendungen I 273
274 I Anwendungen: Konstruktiver Glasbau, Systeme Fotograf: Hans Ege
15. Anwendungen: Konstruktiver Glasbau,
Systeme
Konstruktiver Glasbau – Glas als statisch tragender Werkstoff
Die Entmaterialisierung und das Streben nach Leichtigkeit bringen im Glasbau immer kühnere
Konstruktionen hervor. Glas wird zusehends als lastabtragendes, aussteifendes oder stützendes
Bauelement verwendet und führte bereits in den 90er-Jahren zu scheinbar schwebenden Gebäu-
den ohne sichtbare Tragstrukturen.
Der konstruktive Glasbau bedarf sorgfältiger Planung, viel Erfahrung und einer sauberen, ver-
antwortungsvollen Ausführung. Dabei spielen die Verbindungs- und Knotenpunkte eine zentrale
Rolle.
Glas ist in der Lage, Lasten abzutragen und Fassaden auszusteifen. Es kann als Deckenträger
oder Brüstung dienen. In entsprechender Ausführung ist es begehbar. Glas lässt sich für punkt-
gehaltene Systeme oder für Structural Glazing sogar kleben.
Punkthaltersortiment SWISSPOINT
SWISSPOINT L4040-M10
Art.-Nr. 4.146.4010.xx.L
Material: Chromstahl V2A
SWISSPOINT L4040-M8-TA
Art.-Nr. 4.145.4008.xx.L
mit Toleranzausgleich in 3 Achsen +/- 3 mm
Material: Chromstahl V4A
SWISSPOINT 7070-M14
Art.-Nr. 2.135.1005.xx.70
Halter mit Kugelgelenk
Material: Chromstahl V4A
SWISSPOINT 4050-M14
Art.-Nr. 2.137.1101.xx.0
Senkkopfhalter mit Kugelgelenk
Material: Chromstahl V4A
Einsatzbereich: Fassaden
SWISSPOINT 6060-M14
Art.-Nr. 2.131.1003.xx.60
Material: V4A
SWISSPOINT 5050-M14
Art.-Nr. 2.130.1103.xx.50
Material: V4A
Einsatzbereich: Fassaden
Die Unterkonstruktion muss lediglich das Eigengewicht der Glaselemente, die Windlasten und die
daraus resultierenden Kräfte aufnehmen und abtragen können. Um mögliche Spannungen zu ver-
meiden, muss sich das Glaselement von einem definierten Festpunkt aus in alle Richtungen aus-
dehnen können. Das Gewicht des Glases wird über die zwei obersten Punkthalter aufgenommen
und an die Unterkonstruktion weitergeleitet. Die restlichen Punkte übernehmen lediglich die hori-
zontale Windlast. Die plan versenkte Kugelgelenkhalterung und das patentierte Ausgleichsystem
ermöglichen dabei den nötigen Toleranz- und Dilatationsausgleich. Auch nach dem Einhängen des
Glases sind die Punkthalter noch justierbar.
Der SWISSWALL Punkthalter besteht aus einem Gewindebolzen mit Kugelkopf, der in einen Aufla-
geteller eingebettet ist. Das Glaselement wird über einen Senk- bzw. Linsenkopf exakt und sicher
gehalten. Der Halter ist flexibel und erlaubt eine Winkelstellung in sämtliche Richtungen. Alle wir-
kenden Kräfte werden nahezu spannungsfrei in die Unterkonstruktion abgeleitet. Je nach Grösse
und Beanspruchung des Elements werden die einzelnen Glasscheiben an vier, sechs oder mehr
Punkten – je nach statischer Anforderung – befestigt.
Um verschiedene Ansprüche zu erfüllen und eine einfache und zuverlässige Montage zu gewähr-
leisten, steht eine grosse Bandbreite an Punkthaltern zur Verfügung. SWISSWALL ist mit starren
und beweglichen Punkthaltern in flächiger Ausführung oder mit äusserer Klemmscheibe liefer-
bar. Die SWISSWALL Punkthalter lassen sich projektspezifisch anpassen und können so multi-
funktional eingesetzt werden.
SWISSWALL ist sowohl mit Einfachglas als auch mit Isolierglas ausführbar. Folgende Glasarten
können verwendet werden:
SWISSDUREX ESG-H Einscheibensicherheitsglas mit Heat-Soak-Test
SWISSDUREX TVG Teilvorgespanntes Glas
SWISSLAMEX VSG Verbundsicherheitsglas aus ESG-H oder TVG
Produkteigenschaften
Das Glasfassadensystem SWISSWALL gleicht Bau- und Produktetoleranzen aus. Darüber hinaus
ist es ohne zusätzliche konstruktive Massnahmen in der Lage, Dilatationen aufzunehmen.
Die elastische Lagerung der Punkthalter aus Edelstahl wirkt äusseren Einflüssen wie Wind-
druck, Stoss- oder Schlagbelastung entgegen und verteilt die Energie der einwirkenden Kräfte
gleichmässig. Die Kugelgelenk-Lagerung sorgt für eine biegemomentfreie Befestigung und
Justiermöglichkeit in drei Ebenen. Die hochwertigen, korrosionsbeständigen Materialien von
SWISSWALL garantieren eine lange Lebensdauer und optimale Sicherheit.
Eigengewicht
Festlager Horizontalloslager
Windlast
Loslager Loslager
Ganz in Glas
Structural Glazing unterscheidet sich von herkömmlichen Glasfassaden durch sein Erschei-
nungsbild und seine Konstruktion. Die einzelnen Glaselemente sind nur durch feine Schatten-
fugen oder durch sichtbare Silikonfugen voneinander getrennt. Die ganze Fassade präsentiert
sich als glatte Fläche ohne Unterbrechungen.
Die Isolierglas- oder Brüstungselemente werden nicht durch Glasleisten oder Abdeckprofile
gehalten. Deren Funktion übernimmt ein spezielles Silikon mit hohem Haftvermögen, grosser
Materialfestigkeit und Elastizität.
Mit Hilfe dieses speziellen Silikonwerkstoffes werden die einzelnen Glaselemente mit dem Hilfs-
rahmen verklebt und dieser mit der Unterkonstruktion mechanisch verbunden. Die Verklebung
wird im Werk des Isolierglasherstellers nach vorausgegangenen Prüfungen und ständigen Qua-
litätskontrollen durchgeführt. Damit werden Risiken, die eine Verklebung auf der Baustelle mit
sich bringen, vermieden.
Der gesamte Verklebungsprozess bei SWISS SG unterliegt strengen Auflagen und Prüfungen hin-
sichtlich Sicherheit und Qualität. Mit der Verklebung von SWISS SG können Druck- und Soglasten
aufgenommen werden. Zur Aufnahme von Scherkräften ist sie jedoch nicht geeignet. Die Gläser
müssen mit geeigneten Massnahmen mechanisch abgestützt werden.
Wissenswertes
Mechanische Unter- Das Eigengewicht der Gläser sollte nicht über die Verklebung auf den Rah-
stützung men übertragen werden. Es sind geeignete konstruktive Massnahmen zur
mechanischen Unterstützung jeder Scheibe zu treffen. Diese Unterstüt-
zung hat in der Regel nach den Verklotzungsvorschriften der Glasnorm 01
des SIGAB (Schweizerisches Institut für Glas am Bau) und der Systemher-
steller zu erfolgen.
Auswechselbarkeit Die konstruktiven Vorkehrungen müssen so getroffen werden, dass ein
Auswechseln der Elemente ohne besondere Massnahmen jederzeit mög-
lich ist.
Hohlräume Sämtliche konstruktionsbedingten Hohlräume müssen nach der Kaltseite
dauerhaft entlüftet und entwässert sein.
Oberflächenbe- Als Verklebungsflächen sind nur eloxierte Aluminiumoberflächen des
schaffenheit Typs E6/EV 1 unter Einhaltung der Eurax-Normen zugelassen. Die Eig-
nung ist objektbezogen und durch eine Prüfung nachzuweisen. Andere
Oberflächen bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung von Glas Trösch.
Structural Glazing Die Klebemasse muss die durch Windlasten entstehenden Druck- und
Silikon Zugkräfte übertragen. Ausserdem darf sie sich unter dieser Beanspru-
chung nur in einem geringen Ausmass verformen, da sonst wiederum
das Dichtungssystem des Isolierglases beschädigt werden könnte. Die
Bemessung der Silikonfuge wird durch den Isolierglashersteller in Zu-
sammenarbeit mit dem Silikonlieferanten durchgeführt bzw. ist durch
den Systemgeber vorgegeben. Sie ergibt sich aus den Abmessungen des
Glaselementes und den zu erwartenden Windkräften, die je nach Höhe
und Lage des Gebäudes variieren.
Haftungsprüfung Mit diesem Prüfverfahren soll eine ausreichende Haftung (Adhäsion) zwi-
schen dem Silikonklebstoff und den zu verklebenden Materialien, norma-
lerweise Glas und Rahmenprofil, sichergestellt werden.
Verträglichkeits- Sämtliche mit dem Verklebungssilikon in Kontakt kommenden Materia-
prüfung lien (Distanzbänder, Spacer, usw.) müssen auf ihre Verträglichkeit auch
untereinander geprüft werden.
Gasfüllung Für die Sekundärdichtung des Isolierglases muss spezielles Silikon ein-
gesetzt werden. SWISS SG-Isolierglaselemente sind standardmässig mit
einer Sekundärdichtung aus Silikon ausgerüstet.
SZR im Isolierglas Durch thermische und atmosphärische Einflüsse verändert sich der
Druck im Scheibenzwischenraum ständig. Um die Beanspruchung im
Randbereich möglichst klein zu halten, sollte der Scheibenzwischenraum
so gering wie möglich sein. Durch SWISS SG-Systeme werden die Aufbau-
ten vorgegeben.
Planität der äus- Durch die Volumenänderung des Scheibenzwischenraums infolge von
seren Scheibe Temperatur- und Luftdruckeinflüssen verformen sich die Gläser. Dies
kann bei extremen Witterungsverhältnissen zu optischen Verzerrungen
führen, die insbesondere bei Structural Glazing nicht erwünscht sind. Um
eine möglichst gute Planität der Fassadenoberfläche zu erreichen, emp-
fiehlt es sich, die äussere Scheibe gegenüber der inneren Scheibe etwas
dicker zu wählen.
8 4 7 5 7 3 6
Wärmedämm-
beschichtung
Sonnenschutz-
beschichtung
Sonnenschutz
Structural Glazing Fassaden werden in der Regel nicht mit einem mechanischen, aussenliegen-
den Sonnenschutz ausgerüstet, damit die optische Wirkung nicht beeinträchtigt wird. Ein ausrei-
chender Schutz gegen Sonneneinstrahlung im Sommer muss durch die Verglasung oder andere
Massnahmen gewährleistet sein.
Sonnenschutzbeschichtungen der Linie SILVERSTAR SUNSTOP sind für diese Anwendung bes-
tens geeignet, da die Beschichtung im Verklebungsbereich nicht entfernt werden muss und das
Erscheinungsbild des Glases von Fuge zu Fuge reicht. Werden Sonnenschutzbeschichtungen der
Linie SILVERSTAR SUNSTOP COMBI verwendet, empfiehlt es sich, die Verklebung im Randbereich
durch einen Keramikstreifen abzudecken da die Beschichtung im Verklebungsbereich entfernt
werden muss.
Schalldämmung
Für Structural Glazing Verglasungen können keine Schalldämmwerte garantiert werden, da es
kein Prüfverfahren dafür gibt. Zu Vergleichszwecken kann auf ein Isolierglas mit analogem Auf-
bau hingewiesen werden. Eine Prüfung muss allenfalls durch Messungen am Bau erfolgen.
Farblich akzentuiert oder aus einem Guss – kein Wunsch bleibt offen
In Fassaden werden neben transparenten Glaselementen auch Brüstungsplatten eingesetzt. Die
farbangepasste Brüstungsverkleidung SWISSPANEL ermöglicht insbesondere bei flächenbün-
digen Ganzglasfassaden eindrucksvolle, homogene Aussenansichten. Aber auch das bewusste
Spielen mit farblichen Akzenten lässt sich mit SWISSPANEL realisieren.
Produkteigenschaften
Bei allen heute bekannten Fassadenkonstruk-
tionen können, passend zu den jeweiligen Wär-
me- oder Sonnenschutzgläsern, Fassaden und
Brüstungsplatten kombiniert werden:
SWISSPANEL Glasaufbau
Die SWISSPANEL Brüstungselemente sind monolithisch aus SWISSDUREX ESG-H Einscheiben-
sicherheitsglas mit Heat-Soak-Test, aus SWISSLAMEX Verbundsicherheitsglas aus 2x TVG oder
auch als zweischalige Fassadenplatten (Isolierglas) aus ESG-H erhältlich.
1a 1b
Die Kanten der SWISSPANEL Elemente sind
2 2
gesäumt (angeschliffene Fase, Kantenoberflä-
3 3 che nicht bearbeitet). Anderweitige Bearbei-
4 4 tungen sind möglich. Für freiliegende Kanten
empfehlen wir eine polierte oder rodierte Aus-
führung. Eine nachträgliche Bearbeitung wie z.
B. Schleifen oder Bohren von ESG-H ist nicht
möglich. Alle Bearbeitungen wie Löcher, Aus-
1a SWISSDUREX ESG-H brüche o. Ä. müssen vor dem Vorspannprozess
1b SWISSLAMEX VSG aus 2x TVG
2 Sonnenschutzschicht
angebracht werden.
3 Opaksschicht
4 Isolationsschicht
Isolierglas BD-Platte
Abmessungen
Maximal 1000 x 2500 mm bei 6 mm ESG bzw.
1500 x 2500 mm bei 8 mm ESG.
Minimal 300 x 800 mm.
Andere Abmessungen auf Anfrage.
Bitte beachten:
Konstruktionsbedingt gilt diese Form der Glasbefestigung nicht als absturzsichernde Verglasung!
Abmessungen
Für Glasgrössen bis ca. 1000 x 2000 mm.
Die Hochleistungs-Wetterhaut
Modernes Mehrscheibenisolierglas erfüllt höchste – und teilweise auch widersprüchliche – Anfor-
derungen, benötig aber dazu nur eine geringe Einbautiefe. Es erreicht Spitzenwerte, die heute von
einem innovativen Bauprojekt gefordert werden. Zum Beispiel beim Wärme-, Sonnen-, Schall- und
Brandschutz, dies bei gleichzeitig einwandfreier Sicherheit und hohem Lichteinfall. U-Werte von
0,4 W/m2K oder Schalldämmwerte um 50 dB sind heute möglich, und dazu benötigt man nicht 40 cm
Mauern, 40 mm genügen. Isolierglas ist ein durchdachter und lange erforschter Hochleistungs-Baustoff.
Lichtdurchlässiger Wetterschutz
Leicht, elegant, frei schwebend – so lässt sich
die Wirkung von SWISSROOF in wenigen Wor-
ten umschreiben. Das Zusammenspiel von
transparenten Glaselementen und filigranen
Edelstahlhaltern macht SWISSROOF zu einem
idealen Wetterschutz für einladend helle Ein-
gänge, Unterstände, Plätze oder Terrassen.
Die Kombination von Glas und hochwertigen
Beschlägen wirkt nicht nur ausgesprochen
harmonisch, SWISSROOF fügt sich auch in je-
des architektonische Konzept, in jeden Baustil
perfekt ein. Bei Neubauten ebenso wie bei der
Modernisierung älterer Bauobjekte. Sowohl im
privaten Wohnbereich als auch im gewerbli-
chen Umfeld. Immer individuell gefertigt lässt
sich SWISSROOF äusserst leicht und sicher
anbringen. Wichtig ist: SWISSROOF ist mehr
als ein schräggestelltes Dach, denn das Glas-
vordachsystem muss erhöhte Anforderungen
bezüglich Sicherheit, Konstruktions- und Ver-
glasungstechnik erfüllen.
SWISSROOF umfasst alle Leistungen von der Planung bis zur Montage. Vor der Realisierung sind
einige Fragen zu klären:
Soll das Glasvordach von der Wand weg nach unten oder nach oben geneigt sein?
Ist eine Aussenisolation auf die Wand aufgebracht?
Lässt die Wandbeschaffenheit das Anbringen der zu erwartenden Dachlast zu?
Der minimale Einstand der Buchse von der Glaskante, die maximale Auskragung der Glaskante
auf die Buchse und die Abstände der Buchsen untereinander sind abhängig von der Dicke der
Glaselemente.
Abstand B
Auftritt
25
Einstand
25
5
5
10
5
15
15
Abstand Buchsen
Auskragung Auskragung
Trittbreite
Glastypen und ihre jeweils maximal möglichen Abstände zwischen den Buchsen in mm, je nach
Anwendung und daraus resultierendem Belastungswert in kN/m²
21-4 mm 21 mm 950 mm 4,49 kN/m2 850 mm 5,49 kN/m2 800 mm 6,50 kN/m2
25-4 mm 25 mm 1100 mm 4,57 kN/m2 1000 mm 5,58 kN/m2 950 mm 6,60 kN/m2
31-4 mm 31 mm 1350 mm 4,70 kN/m2 1250 mm 5,72 kN/m2 1150 mm 6,72 kN/m2
39-4 mm 39 mm 1700 mm 4,88 kN/m2 1550 mm 5,89 kN/m2 1400 mm 6,88 kN/m2
In der Praxis hat sich Glastyp 31-4 als Standardtyp durchgesetzt. Aus Erfahrung ist bekannt, dass
er optische und funktionale Vorteile aufweist.
Bei der Planung von Podesten ist zu beachten, dass das Gewicht einer Platte aus Verbundsicher-
heitsglas vom Typ 31-4 von 1000 x 2000 mm bereits 150 – 160 kg beträgt. Aus montagetechni-
schen Gründen sind grosse Elemente wie Podeste oft zweiteilig vorzusehen.
Werden mehrere Glaselemente, z. B. bei Galerieböden oder für Balkone, auf der gleichen Ebe-
ne aneinander gereiht, müssen zur Aufnahme der Glastoleranzen Abstände von mindestens
5 mm zwischen den Gläsern vorgesehen werden.
Bei Einhaltung der konstruktionsbestimmenden Masse und Toleranzen sind alle Modellformen für
die begehbaren Glaselemente möglich. Gerade oder geschwungene Glastreppen, auch gewendelte
oder runde Anlagen können realisiert werden. Auch in Kombination mit Metall, Stein, Holz oder
anderen Materialien wird SWISSSTEP allen Ansprüchen an eine gute Architektur gerecht.
SWISSSTEP ist in zahlreichen Varianten wie zum Beispiel mit farbigen oder bedruckten Folien,
mit lackierten oder bedruckten Gläsern erhältlich.
Für spezielle Konstruktionen und Anwendungen wie Balkon- oder Galerieböden werden individu-
elle Lösungsvorschläge erarbeitet.
SWISSSTEP Standarddekore
20 15
6 15
25 15
480
6 15
30 15
15
15
1200
1195
5
6 15
10 15
6 15
15
1600 1500
1490
17 3 2512
17 25
12
1025
3
997
1997 2020
50 32
40
50
44 40
975
520
15
1975
1600
Glasbrüstungen
Geländer und Brüstungen erfüllen eine wichtige Funktion bei Gebäuden. Mit SWISSRAILING bietet
Glas Trösch Komplettsysteme an, die ästhetisch perfekt sowie einfach und schnell montiert sind.
Es lassen sich viele Variationen ausführen: mit farbigen und bedruckten Folien sowie transparent,
durchsichthemmend oder opak.
Vorteile
Transparentes Glasgeländersystem
Schnell und einfach zu montieren
Hervorragende Sicherheitseigenschaften
- Verbundsicherheitsglas ist splitterbindend und somit verletzungshemmend
- Sämtliche Produkte erfüllen die technischen Standards bezüglich Absturzsicherung
Brüstungen und Geländer lassen sich in vielen Variationen ausführen
- mit farbigen und bedruckten Folien
- mit bedruckten und sandgestrahlten Gläsern
- transparent oder durchsichthemmend
Die Glaslösungen sind praktisch mit jeder Unterkonstruktion kompatibel
Technische Details
Das Konzept von SWISSRAILING FLAT baut auf zwei Profilen – einem Grund- und einem Träger-
profil – auf. Das Tragprofil wird bereits werkseitig fest mit dem Verbundsicherheitsglas verbun-
den. Somit wird höchste Präzision erreicht und aufwändige sowie zeitintensive Montagearbeiten
vor Ort fallen weg.
Das System kann an jede Bausituation individuell angepasst und mit wenigen Handgriffen mon-
tiert werden. Die Materialpaarungen sind so gewählt, dass sie den speziellen Erfordernissen für
Geländer und Brüstungen entsprechen.
Eigenschaften
Flächenbündige Optik für höchste ästhetische Ansprüche
Individuell nach kundenspezifischen Anforderungen gefertigt
Schnell, einfach und dauerhaft zu montieren
Geeignet für aussen und innen
Montage mit Handlauf möglich
Absturzsicher (geprüfte Lastaufnahme 0,8 kN/m; entspricht Gebäudekategorie A, B, D –
SIA 260/261)
VSG
Betonplatte
Beton
Technische Details
SWISSRAILING CLASSIC überzeugt durch seine modulare Konzeption und ist mit jeder Unter-
konstruktion kompatibel. Für die Montage vor Ort sind nur wenige Handgriffe notwendig. Die
Materialpaarungen sind so gewählt, dass sie den spezifischen Erfordernissen für Geländer und
Brüstungen entsprechen.
Eigenschaften
Mit jeder Unterkonstruktion kompatibel
Maximale Flexibilität ohne Beeinträchtigung der Funktionalität
Bestechende Ästhetik
Individuell nach kundenspezifischen Anforderungen gefertigt
Schnelle und einfache Montage
Montage mit Handlauf möglich
VSG
Seitlich an
Betonstirne
Aufgesetzt auf
Betonstirne
Höchste Sicherheit
Verbundsicherheitsglas SWISSLAMEX überzeugt durch hervorragende aktive und passive Si-
cherheitseigenschaften, entspricht den aktuell gültigen Normen nach SIA und erfüllt gleichzeitig
die bauspezifischen Anforderungen für Geländer und Brüstungen.
Eigenschaften
Schlanke Optik für höchste ästhetische Ansprüche
Individuell nach kundenspezifischen Anforderungen gefertigt
Einfache Montage dank vorgefertigten Elementen
Versiegelung der Gläser vor Ort entfällt
Das Trägerprofil kann farblich angepasst werden
Erfüllt Anforderungen der SIA-Normen
Für Aussen- und Innenanwendungen geeignet
Technische Details
Die Glaselemente werden mit wenigen punktförmigen Halterungen rahmenlos fixiert und mit-
einander verbunden, so dass optisch eine transparente Fläche entsteht. Zur Auswahl steht eine
Vielzahl unterschiedlicher Punkthalter. SWISSPOINT Brüstungen sind mit vielen Unterkonstruk-
tionen kompatibel.
Die Materialpaarungen sind so gewählt, dass sie den spezifischen Erfordernissen für Geländer
und Brüstungen entsprechen. Winddruck, Stoss- oder Schlagbelastung werden durch die elasti-
sche Lagerung der Punkthalter aus Edelstahl abgefangen.
Seitlich an
Betonstirne
Eigenschaften
Mit allen üblichen Unterkonstruktionen kompatibel
Individuell nach kundenspezifischen Anforderungen gefertigt
Höchste Transparenz bei maximaler Sicherheit
Geeignet für aussen und innen
Montage mit Handlauf möglich
Absturzsicher (individuelle Lastaufnahme bis 0,8 kN/m; entspricht SIA 260/261 Kat. A,B,D)
Sämtliche Typen sind mit Rundrohradapter Ø25; Ø42,4; Ø48,3 und entsprechenden Sicherungs-
stiften gegen das Abrutschen der Glasscheiben erhältlich.
Float/Float
Float/Guss
TVG Float/
TVG Float/
Float/ESG
Float/ESG
TVG Float
TVG Guss
ESG
ESG
VSG
VSG
VSG
VSG
VSG
VSG
4-seitig im Rahmen gehalten Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Beidseitig (aussen und innen) versiegelt oder
Profilverglasung.
*statisch tragend
Float/Guss
TVG Float/
TVG Float/
Float/ESG
Float/ESG
TVG Float
TVG Guss
ESG
ESG
VSG
VSG
VSG
VSG
VSG
VSG
Unten gehalten mit aufgesetztem Handlauf Ja Ja Nein Nein Nein Nein
Freiliegende Kanten müssen rodiert/feinge-
schliffen oder poliert sein.
*statisch tragend
Kunststoffhülse
Druckfestes
Elastomer
Metallwinkel
Weiches
Vorlegeband Verschraubung
Gegenplatte
Klotzung
Klotzung
Metallwinkel
Die Glasfixierung der im U-Profil versetzten Verbundsicherheitsgläser erfolgt über Trag- und
Distanzklötze. Das Profil wird nach der Justierung und Verspannung der Gläser mit einer dauer-
elastischen Fuge aus Silikon gegen eindringende Feuchte abgedichtet.
Ein aufgesteckter Handlauf erleichtert die Ausrichtung der Glaselemente und verbessert das
Resttragverhalten eines allfällig gebrochenen Geländerelements.
Mit den hochwertigen Glassystemen von Glas Trösch AG Interieur sind den Designwünschen der
Kunden nahezu keine Grenzen gesetzt. Von der Beratung bis zur Montage mit speziell ausgebilde-
ten Monteuren, alles kommt aus einer Hand.
Produkteigenschaften
Türanlagen aus Glas sind äusserst pflegeleicht und langlebig.
Ob Pendel-, Anschlag-, Ganzglas-, Schiebe- oder Terrassen- und Balkontüren – die Montage er-
folgt ohne nennenswerten Eingriff in die Bausubstanz.
SWISSDOOR PREMIUM eignet sich besonders für hochwertige Innenausbauten in Hotels, Privat-
gebäuden sowie Firmen mit hohen Ansprüchen.
Abmessungen
Anfertigung nach Mass.
Produkteigenschaften
Das System SWISSDIVIDE ONE ist für mittlere
Schallschutzanforderungen geeignet.
Produkteigenschaften
Das System SWISSDIVIDE TWO ist für hohe
Schallschutzanforderungen geeignet. Der im
Labor gemessene Schallschutzwert beträgt
42 dB für Wandelemente ohne Türen. In idealer
Bausituation sind etwa 40 dB möglich (Prüf-
zeugnis). SWISSDIVIDE TWO wird standard-
mässig beidseitig mit 8 mm dickem Verbund-
sicherheitsglas ausgeführt. Es ist mit ESG und/
oder VSG erhältlich. Optional sind Stufenglä-
ser erhältlich, asymmetrische Aufbauten sind
möglich. Durch die Integration von SWISSROLL
Lamellenstoren kann SWISSDIVIDE TWO auch
mit einem variablen Sichtschutz kombiniert
werden.
Produkteigenschaften
Das Raumtrennsystem SWISSDIVIDE TWOplus bietet sich an für Gebäude, bei denen Trennwände
Sicherheit mit Ästhetik verbinden sollen.
Das System SWISSDIVIDE TWOplus ist für niedrige bis hohe Schallschutzanforderungen geeignet.
Es erfüllt die Vorgaben der Brandschutzklasse EI30.
SWISSDIVIDE TWOplus hat verstellbare Bänder und bietet eine Bewegungsfreiheit von 25 mm.
Türschliesser sind integriert.
Abmessungen
Anfertigung nach Mass.
SWISSDOUCHE Duschwandsysteme sind modern und zeitlos. Sie erlauben individuelle Masslö-
sungen mit hoher Eleganz und Funktionalität in jedem Bad. Die bestechenden Designvariationen
werden jedem Anspruch gerecht.
Mit den sechs Duschtypen von SWISSDOUCHE kann für jeden Badstil die passende Dusche gefun-
den werden. Zum umfassenden Sortiment zählen auch Böden, Rückwände und weiteres passen-
des Duschzubehör aus Glas.
Das Angebot wird durch ein eigenes Dampfbadsystem ergänzt, das für jede Badsituation auf Mass
produziert wird.
Produkteigenschaften
Die SWISSDOUCHE Beschläge sind auf der Innenseite der Dusche flächenbündig im Glas ver-
senkt. Sie sind in hochglanzverchromt oder im Edelstahllook (Satinox) erhältlich. Andere Oberflä-
chen sind auf Anfrage möglich. Sämtliche Beschläge sind eigenständige Entwicklungen von Glas
Trösch AG SWISSDOUCHE.
Die aktuellsten Farben und Designs sowie alle Informationen zu den Duschtypen sind auf der In-
ternetseite www.swissdouche.ch ersichtlich.
Abmessungen
Anfertigung nach Mass.
SWISSCULINARIA sind Systeme aus Glas für die Ausgestaltung von Küchen. Die Gläser werden
mit verschiedenen Oberflächenbehandlungen veredelt und exakt auf die Kundenbedürfnisse zu-
geschnitten. Eine Küche kann komplett mit SWISSCULINARIA ausgestattet werden. Rückwände,
Fronten und Abdeckungen, alles ist aus Glas erhältlich.
SWISSCULINARIA kombiniert die erstklassigen Eigenschaften des Werkstoffes Glas mit einem
Höchstmass an Individualität und Einsatzmöglichkeiten.
Produkteigenschaften
Glas ist ein äusserst hygienisches Material für den Einsatz im Küchenbereich. Es ist pflegeleicht,
robust und funktional, gleichzeitig aber auch formschön und elegant.
Glas eröffnet eine fast grenzenlose Gestaltungsvielfalt: Farben, Fotos, Grafiken oder Strukturen
können auf Glas aufgebracht werden.
Die Ausführung der Sichtkante ist frei wählbar. Es kann zwischen matter und polierter, gerader
und abgerundeter Kante gewählt werden. Wie auch bei den Küchenrückwänden sind hier alle ge-
wünschten Farben möglich.
SWISSCULINARIA Gläser ergänzen in der Küche MDF-Platten mit Kunststoff-, Lack- oder Edelstahlfronten und
verleihen der Küche einen farbigen, persönlichen Akzent.
ESG oder VSG bieten viele Variationen in der Gestaltung. Topfbänder werden direkt aufgeklebt, es
ist keine Trägerplatte erforderlich.
Abmessungen
Anfertigung nach Mass.
glaströschdesign steht für eine faszinierende Möbel-Kollektion mit Tischen, Vitrinen, Regalen
und weiteren Fertigungen aus Glas. Alles ist auf Mass erhältlich.
Produkteigenschaften
glaströschdesign ist eine Möbelkollektion in
Glas von einzigartiger Faszination. Die Ästhetik
folgt einer auf das Minimale reduzierten Maxi- Die eleganten Möbel von glaströschdesign machen
überall eine gute Figur.
me. Mit dem Werkstoff Glas werden Form und glaströschdesign bedeutet edles Material und zeitloses
Funktion zu zeitlosem Design vereint. Design, höchste Qualität und sorgfältige Verarbeitung.
Ob in Farbe oder mit Dekoren, die Trend- und Designgläser von Glas Trösch helfen, nahezu jeden
gestalterischen Wunsch zu erfüllen.
Mittels verschiedener Drucktechniken werden Dekore und Farben auf Glas aufgebracht. Insbe-
sondere die innovativen Qualitätsverfahren DECO BRUSH (Kapitel 5.4.5.) und DECO PRINT (Kapi-
tel 5.4.2.) zur Veredelung mit Farben und Mustern, eröffnen für Glas ganz neue Möglichkeiten als
modernes, zeitgemässes Designprodukt.
Die Designmuster können spielerisch mit technischen Matt-/Glanzeffekten oder auch mit zwei-
seitig bearbeiteten Tiefeneffekten eingesetzt werden. Es lassen sich opake, wie auch halbtrans-
parente Nuancen bis hin zu transparenten Optiken und hinterleuchteten Design- oder Farbflächen
erzeugen.
16.6.1. Trendfarben
Glas Trösch bietet eine eigene, sorgfältig erstellte Trendfarbenkollektion. Durch die Designabtei-
lung werden die Jahreskollektionen für den Fachhandel und den Endkunden ausgearbeitet. Die
Trendfarben werden regelmässig überarbeitet.
Detaillierte Informationen zu den Produkten dieses Kapitels sowie zu den aktuellen Farb- und
Musterkollektionen für die Interieur Anwendungen gibt es unter www.glastroesch.ch.
17.1. Verglasungsrichtlinien
Die Richtlinie gilt für Transport, Lagerung und Einbau von Mehrscheibenisolierglas in Anlehnung
an die folgenden Publikationen des Schweizerischen Institutes für Glas am Bau
Glasnorm 01 – Isolierglas, Anwendungstechnische Vorschriften
Glasnorm 02 – Montagebedingungen
sowie die Richtlinien des Bundesverband Flachglas e. V., D-53840 Troisdorf
Sie beschreibt die notwendigen Massnahmen, um die Dichtheit bzw. Funktionsfähigkeit des Rand-
verbundes dauerhaft zu erhalten. Bauphysikalische Funktionen, mechanische Eigenschaften,
Einbauten im Scheibenzwischenraum, optische Merkmale sowie Glasbruch sind nicht Gegen-
stand dieser Richtlinie.
17.1.1. Einleitung
Ein Mehrscheibenisolierglas besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die über einen Randver-
bund miteinander verbunden sind, der den eingeschlossenen Scheibenzwischenraum gegen das
Umfeld hermetisch abschliesst.
Diese Richtlinie setzt voraus, dass Transport, Lagerung und Einbau nur von fachkundigen Perso-
nen durchgeführt werden.
17.1.3. Transport
17.1.5. Einbau
Jedes gelieferte Glaselement ist vor dem Einbau auf Beschädigung zu überprüfen. Beschädigte
Elemente dürfen nicht verarbeitet werden.
Vt
Die Glashalteleiste hat dicht auf der Rah-
menkonstruktion aufzuliegen und insbeson- G
G Ge Ft
Bemessung
Bis 2000 mm 18 mm
> 2000 mm > 18 – 25 mm
Falzbeispiel
Rechenwert 5 mm
Minimaler Abstand zwischen dem Randverbund des Isolierglases und evtl. dem Falzgrund über-
ragende Teile: 3 mm.
Minimale Versiegelungsquerschnitte
Vb x Vt
Bis 1200 mm 4 x 4 mm
1210 – 2000 mm 5 x 5 mm
> 2000 mm 6 x 5 mm
17.1.7. Verglasungssysteme
Es haben sich Verglasungssysteme bewährt, die den Glasfalzraum vom Raumklima trennen. Für
mitteleuropäische Verhältnisse erfolgt eine Glasfalzraum-Belüftung (Entspannung des Falzrau-
mes) zur Wetterseite. Der Luftaustausch von der Raumseite in den Glasfalzraum ist zu verhindern.
Im Fensterbau wird die Steifigkeit des Glases ausgenutzt, um durch eine statisch wirksame Kle-
bung zwischen Flügelrahmen und Mehrscheibenisolierglas das Fenster als Verbundelement zu
versteifen und setzungsfrei zu gestalten. Geklebte Verglasungen verlangen mit Blick auf Lang-
zeitfunktion und Gebrauchstauglichkeit besondere Aufmerksamkeit.
Mechanische, statische oder dynamische Belastungen auf den Randverbund.
Verträglichkeitsaspekte, Randverbundaufbau, Adhäsion der Klebstoffe, Fugendimension, Feuch-
tigkeitseinflüsse im Falz wirken sich auf die Dauerhaftigkeit der Fensterkonstruktion aus.
Lastabtragung
Möglichkeiten der Fensterverklebung
1. 2. 3.
Material-Verträglichkeit
Der Verträglichkeit der einzelnen verwendeten Materialien, insbesondere Klebe-, Dichtungs- und
Füllmassen, untereinander ist grösste Beachtung zu schenken. Besonders heimtückisch sind so
genannte „Wanderungen“ von einem Ausgangsstoff durch einen zweiten zu einem dritten Stoff,
z. B. von einem Klebstoff durch die Sekundärdichtung des Isolierglases zur Primärdichtung.
Bei Veränderungen der Systeme muss die Verträglichkeit erneut nachgewiesen werden!
Empfehlungen
Wenn das ganze System abgestimmt ist, kann das Isolierglas mit dem Rahmen verklebt
werden. Auf Grund der erhöhten Anforderungen sind jedoch speziell auf die Systeme
abgestimmte Isoliergläser einzusetzen.
Die Entlüftung muss gewährleistet bleiben.
Die UV-Belastung auf den Randverbund muss verhindert oder es müssen UV-stabile Randver-
bundsysteme eingesetzt werden.
Die Verträglichkeit der in Kontakt befindlichen Materialien muss abgeklärt sein.
17.1.8. Verklotzung
Die eingesetzten Verklotzungsmaterialien müssen ihre Funktion unter den vorkommenden Be-
dingungen beibehalten, alterungs-, feuchtigkeits- und temperaturbeständig und mit allen in Be-
rührung kommenden Materialien verträglich sein. Bei Kombinationen mit Verbundsicherheitsglä-
sern ist das zur Verwendung kommende Klotzungsmaterial besonders auf die Eignung zu prüfen.
A B C D
2* 2*
E F G H
1* 1*
** ** ** **
I L L K
** ** ** **
Tragklötzchen
Distanzklötzchen
1* Bei über 1 m breiten Verglasungseinheiten sollen 2 Tragklötze
von mindestens 10 cm Länge über dem Drehlager liegen.
2* Werden bei umgeschwungenem Flügel zu Tragklötzen.
** Empfehlung: Distanzklötze aus elastomerem Kunststoff (60 bis 80° Shore).
Auflageklotz
Verklotzungskeil
Falsch Richtig
Wegen erhöhten Glasdicken (ab 8 mm) und wegen des Glasaufbaues wird der Einsatz von „Weiss-
glas“ (Glas mit reduziertem Eisenoxidanteil) empfohlen, um die Eigenfarbe einzuschränken. Bei
Anwendungen von Spezialgläsern im Zusammenhang mit Isolierglas ist eine frühzeitige Abstim-
mung aller technischen Fragen mit dem Isolierglashersteller bzw. -lieferanten notwendig. Um
einen ausreichenden Schutz vor Verletzungen zu gewähren, sind die einschlägigen Sicherheits-
vorschriften bei der Planung zu beachten. Anstelle von Gläsern mit Drahtnetzeinlage in Verbin-
dung mit Isolierglas wird nach Möglichkeit immer die Verwendung von Verbundsicherheitsglä-
sern empfohlen.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die verwendeten Verklotzungsmaterialien, Dichtstoffe und et-
waige im Falzgrund verarbeiteten Dichtstoffe mit dem Folienverbund verträglich sind.
Sinngemäss gilt dies ebenso für die Verglasung von Isoliergläsern. Alle mit dem Isolierglas-
Randverbund in Berührung kommenden Materialien müssen mit dem Randverbund kompatibel
sein. Andernfalls ist langfristig die einwandfreie Optik der VSG-Scheiben bzw. VG-Scheiben nicht
gewährleistet. Insbesondere bei Sicherheitsgläsern ist darauf zu achten, dass ein eventueller
Scheibenversatz durch das Klotzungsmaterial ausgeglichen werden muss. Des Weiteren muss
gewährleistet sein, dass die Verklotzung auf Dauer ihre Funktion erfüllt. Bei Verwendung nicht
vorgespannter, farbiger Gläser kann es zu Hitzesprüngen (Spannungssprüngen) kommen. Grund-
sätzlich empfiehlt sich hier eine Rücksprache mit dem Hersteller. Auch Glaserzeugnisse mit dem
Vermerk „Neutral“ weisen minimale und unter üblichen Bedingungen nicht zu bemerkende Ab-
weichungen hinsichtlich der Farbwiedergabe und des Erscheinungsbildes auf, wobei die Toleran-
zen fertigungs- und herstellungsbedingt sind.
Falz
Die Verglasungsrichtlinien für Mehrscheibenisolierglas sind bei geneigten Verglasungen beson-
ders sorgfältig zu beachten.
Dazu gehören Falzabmessung, Dichtstoffvorlage und Art des Verglasungssystems. Bei Überkopf-
verglasungen ist darauf zu achten, dass das Verglasungssystem nach innen dichter auszufüh-
ren ist als nach aussen (z. B. über eine raumseitige Abdichtung mit Dichtstoffen). Glas Trösch
empfiehlt, nur Verglasungssysteme mit dichtstofffreiem Falzgrund und Dampfdruckausgleich
nach aussen anzuwenden. Die Isolierglaseinheiten müssen bei solchen Verglasungen ringsum
im Glasfalz gefasst sein. Bei nur 2-seitiger Auflage ist Rücksprache mit Glas Trösch erforderlich.
Aufbau
Bei erhöhter Temperaturbelastung oder Schlagschattenbeanspruchung ist das raumseitige Ver-
bundsicherheitsglas aus teilvorgespannten Gläsern (TVG) auszuführen oder die Glaskanten sind
gegebenenfalls zu säumen oder zu schleifen. Das witterungsseitige Glas sollte aus Einscheiben-
sicherheitsglas (ESG-H) gewählt werden (Resistenz gegen Hagelschlag, Schnee, Vereisung).
Die Innenscheibe muss bei Überkopfverglasungen in der Regel aus Verbundsicherheitsglas VSG
bestehen (Ausnahme: Drahtglas, wenn allseitig im Rahmen und Spannweite max. 600 mm).
Statik
Schrägverglasungen müssen entsprechend der jeweils auftretenden Lasten (Wind, Schnee, Eis)
dimensioniert sein. Die Isolierglaseinheiten dürfen grundsätzlich nur im Bereich des Randver-
bundes aufliegen und sind gegen Abrutschen zu sichern.
Randverbund Isolierglas
Ein aus Polysulfid oder Polyurethan gefertigter Randverbund muss durch geeignete Massnahmen
vor UV-Strahlung geschützt werden (Abdeckleisten, Keramikstreifen). Alternativ ist ein Randver-
bund aus UV-beständigem Silikon möglich.
Teilabschattungen des Glases müssen vermieden werden. Die Glasfläche muss voll dem Raum-
klima ausgesetzt sein. Die thermische Belastung des Isolierglases kann raum- und witterungs-
seitig sehr hoch sein. Bei Temperaturen von über 70 °C kann der Isolierglas-Randverbund stark
beschädigt werden. Bei Gefahr hohen Temperaturstaus ist für eine Zwangsentlüftung zu sorgen.
Bei Verwendung von Stufen-Isoliergläsern muss die äussere überstehende Scheibe ab einer
Dachneigung von mehr als 20° gegen Abscheren gesichert werden.
Einsatz in besonderen Höhen und Überwindung von Höhendifferenzen während des Transports
Wird Isolierglas in grossen Höhen eingebaut, ist grundsätzlich Rücksprache mit dem Hersteller
zu halten. Ebenso bei Überwindung von grossen Höhendifferenzen während des Transports.
Produktionshöhe x m. ü. M.
Sprossenisolierglas
Bei Isolierglas mit im Scheibenzwischenraum eingebauten Sprossen kann unter besonderen Be-
dingungen ein Klappern bzw. das Anliegen der Sprosse an der Glasscheibe auftreten. Dies ist kein
Reklamationsgrund.
Schiebeelemente
Bei Verwendung von in der Masse eingefärbten oder beschichteten 2- und 3fach-Isoliergläsern
in Konstruktionen, die das Voreinanderschieben von Verglasungseinheiten (Schiebetüren o. Ä.)
ermöglichen, ist durch geeignete Massnahmen eine unzulässige Aufheizung der Scheiben zu
verhindern. Andernfalls besteht die Gefahr von thermischen Sprüngen. Als konstruktive Lösung
empfiehlt sich hier besonders das Be- und Entlüften des Raumes zwischen den Schiebeelementen
oder die Verwendung von Einscheibensicherheitsglas (ESG-H). Empfehlung: Türen und raumhohe
Verglasungen immer in Sicherheitsglas ausführen.
Die Materialverträglichkeit
Der Isolierglasrandbereich, zwischen der witterungsseitigen und der raumseitigen Glasoberflä-
che, muss vor unverträglichen Materialien, fest, flüssig oder gasförmig, geschützt werden. Zum
Randbereich zählen der Dichtstoff des Isolierglas Randverbundes, aber auch z. B. Verbundmate-
rialien und Beschichtungen zwischen den Einzelscheiben, wie auch elektrische Anschlüsse und
gegebenenfalls eine Ummantelung.
Druckverglasungen
Mit der gewählten Verglasungstechnik muss eine elastische Lagerung der Verglasungseinheiten
über die gesamte Nutzungsdauer und bei den aufzunehmenden Belastungen gewährleistet sein.
Der Anpressdruck am Rand der Isolierscheibe darf 10 N/cm Kantenlänge nicht überschreiten.
Punktuelle Belastungen sind nicht zulässig.
Für diese Verglasungen sind entweder ein Schutz des Randverbundes vorzusehen oder es ist ein
spezieller, UV-beständiger Isolierglas-Randverbund (GDS) notwendig. Insbesondere bei gekleb-
ten Glasfassaden (vierseitiges Structural Glazing) gilt:
Die Besonderheit dieser Verglasungstechnik erfordert eine Abstimmung zwischen Glaslieferanten,
Klebstoffhersteller, Fassadenbauer bzw. Systemhersteller. Die speziellen Sicherheitsvorgaben
der zuständigen Baubehörde sind zu beachten.
Es ist zu klären, ob die Aussenscheibe zusätzlich zur Verklebung mechanisch gesichert werden muss.
Die Verklebung mit der Rahmenkonstruktion muss unter kontrollierten Bedingungen, z. B. in
einer Fabrikationshalle erfolgen.
Die Verträglichkeit der verwendeten Materialien muss gewährleistet sein.
Gussasphalt
Bei nachträglicher Verlegung von Gussasphalt in verglasten Räumen sind Isolierglaseinheiten vor
den zu erwartenden Temperaturbelastungen zu schützen. Das Öffnen der Fenster allein genügt nicht.
Heizkörper
Der Abstand von Heizkörpern zu Mehrscheibenisolierglas muss mindestens 300 mm betragen.
Wird dieser Abstand unterschritten, so ist die innerste Scheibe in Einscheibensicherheitsglas
(ESG-H) auszuführen oder eine Schutzscheibe aus ESG-H einzubauen, die der gesamten Fläche
des Heizkörpers entsprechen muss.
Der Mindestabstand soll ebenfalls verhindern, dass der Heizkörper als Ablage missbraucht wer-
den kann. Durch den grossen Abstand wird verhindert, dass unkontrolliert Gegenstände auf den
Heizkörper gelegt werden, die die Scheibe berühren und so zu Stauwärmesituationen führen.
Chemische Einflüsse
Obwohl Glas im Allgemeinen eine hohe Resistenz gegenüber chemischen Einflüssen aufweist, kön-
nen Chemikalien, die in Baumaterialien, Reinigungsmitteln, Fassaden- oder Innenfarben enthalten
sind, die Glasoberfläche angreifen. Besonders bei Langzeiteinwirkung, aber auch schon bei kurzzei-
tigem Antrocknen führen solche Chemikalien zu bleibenden Verätzungen und Oberflächenschäden.
Solche Chemikalien können sein:
Mörtelspritzer, ausgewaschene Kalk- und Zementablagerungen.
Flusssäurehaltige Fassadensteinreiniger.
Lösemittelhaltige Silikon-Acrylharz-Kombinationen zur Versiegelung bzw. Auffrischung von
Steinflächen (Fassadensiegel).
Fassadenfarben auf Bindemittelbasis mit Kaliwasserglas.
Streichfertige Innenfarben auf Silikatbasis mit Rohstoff Kaliwasserglas.
Intensiv-Ablauger zum Abbeizen alter Anstriche.
Fluorsalze gegen Schimmel- und Pilzbefall, vor allem bei Verwendung aus Spraydosen
und vieles mehr.
Glasreinigung
Siehe Kapitel 18.3.
Raumseitiger Sonnenschutz
Sowohl bei Schräg- als auch bei Senkrechtverglasungen ist darauf zu achten, dass über das An-
bringen von Jalousien oder Lamellen kein Wärmestau verursacht wird. Erfahrungen aus der Ver-
gangenheit haben aufgezeigt, dass geringe Abstände und dunkle Farbtönen des Sonnenschutzes
zu Glasbrüchen führen können. Für eine ausreichende Hinterlüftung ist ein Mindestabstand von
100 mm einzuhalten.
Damit Glas sicher und dauerhaft am Bau montiert werden kann, stehen den Planern eine grosse
Anzahl von Glasbeschlägen zur Verfügung.
Glas kann in Profilen, mit Punkt- oder Klemmhaltern oder mittels verklebten Haltern am Bau be-
festigt werden. Die Halterungen sind meist aus Aluminium oder Chromstahl gefertigt und weisen
je nach Kundenwunsch verschiedene Oberflächenbehandlungen auf.
17.3.1. Verklebungen
Eine innovative Technologie setzt sich durch. Dank der Attraktivität der Objekte, gewinnt die Ver-
klebung von Glasteilen stetig an Bedeutung. Beste Kantenqualität, exakte Winkligkeit, korrekte
Klebstoffauswahl sind nur einige Stichworte, die die Komplexität und den Anspruch dieses Ar-
beitsfeldes kennzeichnen.
Die folgende Auflistung zeigt die Vielfältigkeit der Klebstoffe und listet die Eigenschaften und
Anwendungsgebiete auf.
Sekundenkleber
Dieser Sekunden-Kraft-Klebstoff auf Zyanacrylat-Basis ist für einfache Verklebungen nahezu
aller nicht porösen Oberflächen (Kunststoff, Plastik, Keramik, Metall, Glas) geeignet. Klebungen
mit Sekundenkleber können vergilben, verspröden und sich spontan lösen. Daher werden diese
Klebstoffe nur für untergeordnete Zwecke empfohlen, als Montagehilfe zur kurzzeitigen Fixie-
rung.
UV-Klebstoffe sind die Glaskleber schlechthin. Sie sind für optisch und mechanisch hochwertige
Verbindungen geeignet und es ist mit etwas Praxis sehr einfach schöne Glasverklebungen zu er-
zielen. So sind z. B. Ganzglasmöbel mit UV-Klebstoffen montiert. Nach der Aushärtung sind UV-
Klebstoffe lebensmittelverträglich.
UV-Klebstoffe UV-Glasklebstoffe sind dünnflüssig und härten durch UV-Licht schnell aus. Op-
tisch klarer UV-Kleber, geringe Spaltüberbrückung – für nahezu „unsichtbare“
Verklebungen passgenau geschliffener Gläser.
UV-Licht-Kleber ist ideal geeignet um verschiedene Glaswürfel, Glaspyramiden
oder sonstige plan geschliffene Glasteile mit hoher Festigkeit zu verbinden.
Kapillarwirkung zieht der Klebstoff bei richtiger Anwendung von selbst in eine
schmale Klebefuge. Die Verbindung Glas-Metall ist möglich. Zur Aushärtung
wird eine UV-Lichtquelle benötigt.
Aktivator für UV-Kleber können nur bei UV-durchlässigen Werkstoffen angewendet werden –
UV-Klebstoffe d. h. zumindest eine Seite muss UV-durchlässig sein. Ist dies nicht der Fall, kann
der Klebstoff notfalls mit einem speziellen Aktivator chemisch aktiviert werden.
Verklebungen, die mittels Aktivator ausgehärtet sind, sind nicht so klar/farblos
und nicht so belastbar wie mit UV-Licht ausgehärtete Verklebungen.
Beim UV-Verkleben reicht es, wenn eine Seite UV-durchlässig ist. Das Verkle-
ben eines Edelstahlbeschlags an normalem Floatglas z. B. kann ohne Aktivator
vorgenommen werden.
Bei Verbundsicherheitsglas ist eine Aushärtung durch normales UV-Licht nicht
möglich. Auch klare Kunststoffe sind meist UV-blockend.
2-Komponenten Epoxidklebstoffe
Transparenter 2-Komponenten Epoxidkleber, der nach der Verarbeitung schrumpffrei zu einer
stossfesten und harten Verbindung sehr schnell aushärtet. Zur Verklebung unterschiedlichster
Materialien wie Glas, Stahl, Beton, Holz, Naturstein, Polystyrol.
Schnellklebstoff zur Verklebung verschiedenster Werkstoffe härtet sehr schnell aus. Der Kleber
ist nicht für optisch klare Verbindungen Glas-Glas einsetzbar, da er bei intensiver Lichtbestrah-
lung mit der Zeit vergilbt.
2-Komponenten-Silikone
2K-Silikon-Kleb- und Dichtstoffe härten auf schmalen wie auf breiten Klebeflächen rasch aus und
sind innerhalb von Minuten handfest. Durch ihre hohe Festigkeit und Flexibilität bei hervorragen-
der Feuchtigkeits- und Temperaturbeständigkeit sind sie die ideale Lösung für viele Anwendun-
gen. 2K-Silikon-Kleb- und Dichtstoffe bieten als neutral vernetzende Systeme überzeugende Vor-
teile sowohl in Bezug auf Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit als auch durch die Tatsache,
dass bei der Polymerisation keine Essigsäure abgespalten wird, so dass die Produkte geruchsarm
sind und weder Korrosion auf Metallen verursachen noch Kunststoffe angreifen.
Hohe Festigkeit und Flexibilität – Dauerelastisches Dichten und Verbinden von unterschiedlichen
Materialien.
Hervorragende Temperaturbeständigkeit – Kurzzeitig beständig bis 300 °C.
Säurefrei – Verursacht keine Korrosion auf Metallen, greift Kunststoffe nicht an.
Geruchsfrei – Hervorragende Beständigkeit gegen UV-Strahlen, die gängigsten Flüssigkeiten,
Temperaturschocks.
Vorteil gegenüber Spiegelsilikon: Haftet sofort. Nachteil gegenüber Spiegelsilikon: Kann, wenn
einmal gesetzt, in der Lage nicht mehr korrigiert werden. Spiegelsilikon gleicht unebenen Unter-
grund besser aus.
Spiegelschiene selbstklebend
Die verdeckte Spiegelschiene ist für grosse Spiegelflächen geeignet. Der Spiegel kann jederzeit
wieder demontiert werden. Die Spiegelschiene wird auf der Rückseite im oberen Bereich des
Spiegels – je nach Spiegelgewicht auch mit mehreren Spiegelschienen - mit beidseitig klebendem
70 mm breitem Spiegelklebeband befestigt. Die Tragkraft pro cm Spiegelschiene ist ca. 1 kg. Die
Befestigung der Spiegelschiene an der Wand erfolgt mit Schrauben. Um die Sicherheit der gross-
flächigen Spiegel zu erhöhen, kann zwischen den waagerecht rückseitig befestigten Halteschie-
nen jeweils eine spiegelverträgliche Splitterschutzfolie aufgebracht werden, die bei eventuellem
Glasbruch die Glassplitter bindet und Verletzungen minimiert.
Zwischen Wandbereich und Spiegelrückseite besteht nach der Montage ein Abstand von 10 mm.
Die Spiegelschiene sollte daher nicht bündig mit dem Spiegelrand bemessen, sondern von der
Spiegelkante links und rechts ca. 2 – 3 cm eingerückt werden.
Durch die hängende Variante der Spiegelmontage bei grösseren Spiegeln werden ebenfalls Ver-
zerrungen und Verwerfungen in der Spiegelansicht minimiert.
Doppelseitige Klebebänder
Das Kleben mit Klebebändern hat – neben den traditionellen Fügeverfahren Schrauben, Schweis-
sen, Nieten und Klemmen – in erheblichem Umfang Einzug in die industriellen und handwerkli-
chen Fertigungsverfahren gehalten.
Glas Trösch gründet auf eine langjährige Erfahrung im Montagebereich. Stetig hat man die Hilfs-
mittel verbessert und Bewährtes erhalten.
Vorlegebänder
PE-Rundschnur, geschlossenzellig
Zellgeschlossenes, geschäumtes, witterungsbeständiges und weichmacherfreies PE-Rundprofil.
Zur Hinterfüllung von Glas-, Anschluss- und Baufugenabdichtungen.
Norm
Normierungen helfen im täglichen Gebrauch von Gütern und erleichtern deren sichere Handha-
bung. Normen sorgen dafür, dass eins zum anderen passt.
Auf Grund der Normierungen werden Produkte vergleichbar, da sie sich an gleichen Rahmen-
bedingungen orientieren. So wird eine allgemeine Basis hergestellt, worauf sich Produzenten,
Lieferanten und Endverbraucher stützen können.
Die von den normengebenden Parteien im Einvernehmen erstellten Normierungen werden vor
Inkrafttreten von einer übergeordneten Institution auf deren Tauglichkeit geprüft und stehen so
über dem Interesse einzelner.
Gültigkeit
Im Zyklus von fünf Jahren werden die Normen jeweils auf den „Stand der Technik“ überprüft;
nötigenfalls angepasst und analog neuer Normen wieder in Kraft gesetzt.
Eine Norm ist eine Empfehlung und deren Anwendung freiwillig. Da Gesetzgeber und Behörden
jedoch Normen in Erlassen (Gesetze und Verordnungen) als verbindlich erklären können, erreicht
eine Norm in diesen Fällen (z. B. Sicherheit, Gesundheit, Umweltschutz) gesetzlichen Status.
Der Zweck der ISO ist die Förderung der Normung in der Welt, um den Austausch von Gütern und
Dienstleistungen zu unterstützen und die gegenseitige Zusammenarbeit in verschiedenen tech-
nischen Bereichen zu entwickeln. Die Kommissionen des SIA beteiligen sich in den technischen
Kommissionen (ISO/TC) an der Erarbeitung neuer Normierungen (www.iso.org).
Der SIA hat sich dieser Herausforderung gestellt und lässt die neuen Normen nach und nach in
sein Normenwerk einfliessen. Dabei verweist eine Systemnorm des SIA meist auf eine grosse
Anzahl europäischer Normen. Manchmal werden europäische Normen auch zusammengefasst
oder es werden nur Teilaspekte normiert.
Für die Umsetzung in der Schweiz ist der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein (SIA)
verantwortlich. Er bildet dazu einen Fachbereich der Schweizerischen Normen-Vereinigung
(SNV). Bei der Übernahme der Normen müssen diese mit einem nationalen Vorwort ergänzt wer-
den. Daneben muss sichergestellt werden, dass die rein nationalen Normen, die sich mehrheitlich
mit ganzen Systemen und nicht mit einzelnen Produkten befassen, mit den europäischen Normen
im Einklang stehen.
Der aktuelle, vollständige Stand der Schweizerischen Normensammlung kann beim Schweizerischen
Ingenieur- und Architektenverein SIA unter dem Link: www.webnorm.ch heruntergeladen werden.
D 0158 Geländer und Brüstungen – Aspekte zur Anwendung der Norm SIA 358 (2001)
D 0166 Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau. Leitfaden zur Anwendung der Norm SIA 18 (2001)
D 0176 Gebäude mit hohem Glasanteil – Behaglichkeit und Energieeffizienz (2002)
D 0181 Grundlagen der Projektierung von Tragwerken – Einwirkungen auf Tragwerke – Einführung
in die Normen SIA 260 und 261 (2003)
D 0189 Bauteildokumentation Schallschutz im Hochbau – Zusammenstellung gemessener
Bauteile (2005)
D 0188 Wind – Kommentar zum Kapitel 6 der Normen SIA 261 und 261/1 (2003) Einwirkungen
auf Tragwerke (2006)
D 0191 Grundlagen der Projektierung von Tragwerken – Einwirkungen auf Tragwerke – Bemes-
sungsbeispiele zu den Normen SIA 260 und 261 (2004)
Das SIGAB erstellt Fachexpertisen in Sachen Glas und Glasanwendungen. Mit Publikationen und
Fachartikeln wird der gesamten Branche das Fachwissen des Institutes zur Verfügung gestellt.
Weitere Tätigkeitsbereiche des Institutes sind Schulungen und Seminare durchzuführen und bei
der beruflichen Grund- und Weiterbildung der Glaser mitzuwirken.
Im Auftrag des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) ist die bfu zudem Kontrollorgan im Rah-
men des Produktesicherheitsgesetzes (PrSG) für Produkte im Nichtberufsunfallbereich.
Haus und Freizeit Die bfu setzt alles daran, die jährlich rund 590 000 Unfälle und 1400 Todes-
fälle in Haus und Freizeit zu vermeiden. Zu den Unfallschwerpunkten ge-
hören Stürze, Verletzungen durch Werkzeuge/Geräte, Scherben/Bleche und
das Ersticken.
Wegleitung Dieses umfassende Nachschlagewerk für Fragen der Arbeitssicherheit und des
durch die Gesundheitsschutzes erläutert im Wesentlichen die Bestimmungen der Verord-
Arbeits- nung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV). Daneben
sicherheit sind Erklärungen zu verwandten Themen wie Arbeitsgesetz, Elektrizitätsgesetz
oder Sprengstoffgesetz zu finden. Die Wegleitung bietet somit eine hilfreiche Un-
terstützung bei der Umsetzung der ASA-Richtlinie.
SUVA
Bei der SUVA sind alle in der Schweiz beschäftigten Arbeitnehmenden versichert, deren Arbeitge-
ber im Versicherungsbereich der SUVA tätig sind.
Die SUVA ist ein wichtiger Teil des Schweizerischen Sozialversicherungssystems.
Sichere Die Sicherheitsspezialisten und Arbeitsärzte der SUVA unterstützen die Betrie-
Arbeit be in der Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten. Sie stellen den
Arbeitgebern und Arbeitnehmenden gezielt Präventionsangebote zur Verfügung
und überprüfen, ob in den Betrieben die Bestimmungen über die Arbeitssicher-
heit eingehalten werden.
Sichere Aktive Freizeitgestaltung gehört heute zu unserem Leben. SuvaLiv motiviert zu
Freizeit sicherheitsbewusstem Verhalten in der Freizeit: mit breit angelegten Kampagnen
sowie individueller Beratung und Schulung.
Das Handbuch der Toleranzen ist die Grundlage der Glas Träsch Liefer- und Verkaufsbedingun-
gen. Die aktuelle Version findet sich ebenfalls unter www.glastroesch.ch.
18.1.1. Eigenfarbe
Glaserzeugnisse weisen rohstoffbedingte Eigenfarben auf, die mit zunehmender Dicke deutlicher
werden können. Zudem werden aus funktionellen Gründen beschichtete Gläser eingesetzt. Auch
beschichtete Gläser haben eine Eigenfarbe. Diese Eigenfarbe kann in der Durchsicht und/oder in
der Aufsicht unterschiedlich erkennbar sein.
Schwankungen des Farbeindruckes sind auf Grund des Eisenoxidgehalts des Glases, des
Beschichtungsprozesses, der Beschichtung sowie durch Veränderungen der Glasdicken und
des Scheibenaufbaus möglich und nicht zu vermeiden. Einige veredelte Gläser zeigen ebenfalls
Färbungen, die dem Produkt eigen sind, z. B. vorgespanntes und teilvorgespanntes Glas. Siehe
SN EN 12150-1 oder SN EN 1863-1.
Abweichungen von der Rechtwinkligkeit und Versatz innerhalb der Feldeinteilungen sind unter
Berücksichtigung der Fertigungs- und Einbautoleranzen und des Gesamteindrucks zu beurteilen.
Isolierglas hat ein durch den Randverbund eingeschlossenes Luft-/Gasvolumen, dessen Zustand
im Wesentlichen durch den barometrischen Luftdruck, die Höhe der Fertigungsstätte über Nor-
mal-Null (NN) sowie die Lufttemperatur zur Zeit und am Ort der Herstellung bestimmt wird. Bei
Einbau von Isolierglas in anderen Höhenlagen, bei Temperaturänderungen und Schwankungen
des barometrischen Luftdruckes (Hoch- und Tiefdruck) ergeben sich zwangsläufig konkave oder
konvexe Wölbungen der Einzelscheiben und damit optische Verzerrungen.
Der Umfang der Verformungen hängt von der Steifigkeit und der Grösse der Glasscheiben sowie
von der Breite des Scheibenzwischenraumes ab. Kleine Scheibenabmessungen, dicke Gläser und/
oder kleine Scheibenzwischenräume reduzieren diese Verformungen erheblich.
Polarisiertes Licht ist in normalem Tageslicht vorhanden. Die Grösse der Polarisation ist abhän-
gig vom Wetter und vom Sonnenstand. Die Doppelbrechung macht sich unter einem streifenden
Blickwinkel oder durch polarisierte Brillen stärker bemerkbar.
Die Tauwasserbildung auf den äusseren Oberflächen einer Glasscheibe wird durch den Ug-Wert,
die Luftfeuchtigkeit, die Luftströmung und die Innen- und Aussentemperatur bestimmt.
Durch die höhere Wärmedämmung moderner Isoliergläser erwärmt sich die äussere Scheibe
nur geringfügig, da wenig Energie von innen nach aussen geführt wird. Bei tiefen Nachttempe-
raturen kühlt sich die äussere Scheibe zusätzlich ab und kann bei hoher Luftfeuchtigkeit aus-
sen beschlagen. Besonders wirksam kann Kondensat auf der Aussenseite der Verglasung mit
SILVERSTAR FREE VISION T verhindert werden. (Siehe Kapitel 12.6.1.)
Tauwasser bildet sich, wenn die Innenfeuchtigkeit (relative Luftfeuchte innen) hoch und die Luft-
temperatur höher als die Temperatur der Scheibenoberfläche ist.
Durch kurzes häufiges Lüften kann das Ansteigen der Luftfeuchtigkeit verhindert werden.
Mit dem Einsatz von Wärmedämm-Isoliergläsern kommt Kondensatbildung auf der raumseitigen
Oberfläche unter normalen Bedingungen nur noch äusserst selten, allenfalls im Randbereich, vor.
Kondensat im Randbereich
Durch den Randverbund entsteht im Randbereich des Isolierglases eine Zone mit geringerer
Wärmedämmung und damit tieferen Oberflächentemperaturen und entsprechender Kondensat-
gefährdung. Mit wärmedämmenden Abstandhaltern wie sie z. B. beim ACSplus Randverbund zur
Anwendung kommen, kann diese Problemzone praktisch eliminiert werden.
18.2.3. Taupunktbestimmung
Das Beschlagen der raumseitigen Scheibe hängt von der Aussen- und Innentemperatur, der rela-
tiven Luftfeuchtigkeit und dem Wärmedämmwert der Verglasung ab. Die nachfolgende Tabelle
zeigt in Abhängigkeit der Lufttemperaturen und der relativen Luftfeuchtigkeit, die kritischen
Oberflächentemperaturen auf, bei denen Kondensat auf der inneren Oberfläche entstehen kann.
Lufttempe- Taupunkttemperatur in °C
ratur in °C bei einer relativen Luftfeuchte von
30 % 35 % 40 % 45 % 50 % 55 % 60 % 65 % 70 % 75 % 80 % 85 % 90 % 95 %
30 10,5 12,9 14,9 16,8 18,4 20,0 21,4 22,7 23,9 25,1 26,2 27,2 28,2 29,1
29 9,7 12,0 14,0 15,9 17,5 19,0 20,4 21,7 23,0 24,1 25,2 26,2 27,2 28,1
28 8,8 11,1 13,1 15,0 16,6 18,1 19,5 20,8 22,0 23,2 24,2 25,2 26,2 27,1
27 8,0 10,2 12,2 14,1 15,7 17,2 18,6 19,9 21,1 22,2 23,3 24,3 25,2 26,1
26 7,1 9,4 11,4 13,2 14,8 16,3 17,6 18,9 20,1 21,2 22,3 23,3 24,2 25,1
25 6,2 8,5 10,5 12,2 13,9 15,3 16,7 18,0 19,1 20,3 21,3 22,3 23,2 24,1
24 5,4 7,6 9,6 11,3 12,9 14,4 15,8 17,0 18,2 19,3 20,3 21,3 22,3 23,1
23 4,5 6,7 8,7 10,4 12,0 13,5 14,8 16,1 17,2 18,3 19,4 20,3 21,3 22,2
22 3,6 5,9 7,8 9,5 11,1 12,5 13,9 15,1 16,3 17,4 18,4 19,4 20,3 21,2
21 2,8 5,0 6,9 8,6 10,2 11,6 12,9 14,2 15,3 16,4 17,4 18,4 19,3 20,2
20 1,9 4,1 6,0 7,7 9,3 10,7 12,0 13,2 14,4 15,4 16,4 17,4 18,3 19,2
19 1,0 3,2 5,1 6,8 8,3 9,8 11,1 12,3 13,4 14,5 15,5 16,4 17,3 18,2
18 0,2 2,3 4,2 5,9 7,4 8,8 10,1 11,3 12,5 13,5 14,5 15,4 16,3 17,2
17 -0,6 1,4 3,3 5,0 6,5 7,9 9,2 10,4 11,5 12,5 13,5 14,5 15,3 16,2
16 -1,4 0,5 2,4 4,1 5,6 7,0 8,2 9,4 10,5 11,6 12,6 13,5 14,4 15,2
15 -2,2 -0,3 1,5 3,2 4,7 6,1 7,3 8,5 9,6 10,6 11,6 12,5 13,4 14,2
14 -2,9 -1,0 0,6 2,3 3,7 5,1 6,4 7,5 8,6 9,6 10,6 11,5 12,4 13,2
13 -3,7 -1,9 -0,1 1,3 2,8 4,2 5,5 6,6 7,7 8,7 9,6 10,5 11,4 12,2
12 -4,5 -2,6 -1,0 0,4 1,9 3,2 4,5 5,7 6,7 7,7 8,7 9,6 10,4 11,2
11 -5,2 -3,4 -1,8 -0,4 1,0 2,3 3,5 4,7 5,8 6,7 7,7 8,6 9,4 10,2
10 -6,0 -4,2 -2,6 -1,2 0,1 1,4 2,6 3,7 4,8 5,8 6,7 7,6 8,4 9,2
Näherungsweise darf geradlinig interpoliert werden
Quelle: DIN 4108-3, Wärmeschutz und Energieeinsparung in Gebäuden, Teil 3
100
0,2
0,5 80
Relative Luftfeuchtigkeit in %
0,7
U-Wert in W/m2K
1,0 60
1,3
1,5
1,9 40
20
3,0
40 0
30 30
Aussentemperatur °C
Raumtemperatur °C
20 20
10 10
0 0
-10 -10
-40 -30 -26 -20
Aussentemperatur °C
Beispiel: Relative Luftfeuchtigkeit 60%; U-Wert Verglasung 1,3 W/m2K; Raumtemperatur 20 °C;
Kondensat tritt bei einer Aussentemperatur von -26 °C auf.
Verschmutzungen, die durch Handling und Glaszuschnitt entstehen, werden vor dem Zusammen-
bau der Scheiben gründlich entfernt. In speziell dafür gebauten Waschanlagen wird jede einzelne
Scheibe einem aufwändigen Reinigungsprozess unterzogen. Rotierende Bürsten entfernen in ge-
trennten Reinigungszonen, unter Zugabe von kaltem und warmem Wasser, den groben Schmutz
von der Scheibe. In einer wiederum getrennten Zone wird die Feinwäsche mit entsalztem (entmi-
neralisiertem) Wasser vorgenommen. Dies zur Vermeidung von Rückständen oder Belägen auf
dem Glas. Dieser Waschvorgang bewirkt, dass die Glasoberfläche ausserordentlich sauber, aber
auch hochaktiviert wird.
Das so gereinigte Glas wird nun zu Isolierglas zusammengebaut, ohne dass die dem Scheibenzwi-
schenraum zugewandten Glasflächen nochmals berührt werden. Vakuumsauger, Rollen, Dicht-
stoffreste oder Etiketten verhindern nun unmittelbar nach der Fertigung, dass sich die Glasober-
fläche mit Wassermolekülen (Feuchte, Nebel, Regen) der Luft anreichern oder sich Stoffe aus den
die Glasoberfläche berührenden Materialien lösen können. So entstehen wegen der veränderten
Stofflichkeit unterschiedliche Bereiche, welche sich auf Grund der mikroskopisch veränderten
Glasoberfläche durch unterschiedliche Benetzbarkeit zeigen.
Nach erfolgter Reinigung am Bau ist die mikroskopisch veränderte Glasoberfläche nicht
erkennbar, Sichtstörungen sind in keiner Art und Weise feststellbar. Sobald sich jedoch auf der
Oberfläche ein leichter Niederschlag in Form von nebelförmigen kleinen Wasserteilchen bildet
(z. B. Kondensation), können Sauger- und Etikettenabdrücke, Silikonspuren, etc. auf Grund der
unterschiedlichen Oberflächenspannung vorübergehend sichtbar werden. Diese Erscheinung
verschwindet, sobald die Scheibe trocknet. Die unterschiedliche Benetzbarkeit der Glasoberflä-
che ist physikalisch bedingt und gilt nicht als Reklamationsgrund.
ACHTUNG
Niemals Reinigungsmittel mit Scheuer- oder Schürfbestandteilen (abrasive Reinigungsmittel),
Rasierklingen, Stahlspachtel oder andere metallische Gegenstände verwenden. Eine Reinigung
mit Stahlwolle der Körnung 00 ist zulässig. Reinigungsgegenstand und Flüssigkeit häufig wech-
seln, um zu vermeiden, dass abgewaschener Schmutz, Staub und Sand wieder auf die Glasfläche
gelangen und diese verkratzen können.
Rückstände, bedingt durch das Glätten von Versiegelungsfugen, müssen sofort entfernt werden,
da diese in ausgetrocknetem Zustand nahezu nicht mehr zu beseitigen sind.
Bei der Reinigung von Sonnenschutzgläsern, die auf der Witterungsseite beschichtet sind oder bei
entspiegelten Schaufensterverglasungen sind die speziellen Reinigungsvorschriften des Herstel-
lers/Lieferanten zu beachten.
Glas als unterkühlte Flüssigkeit ist ein spröder Werkstoff der keine nennenswerte plastische Ver-
formung (wie etwa Stahl) zulässt, sondern beim Überschreiten der Elastizitätsgrenze unmittelbar
bricht. Auf Grund der hohen Fertigungsqualität sind im Floatglas praktisch keine Eigenspannungen
vorhanden. Glasbruch und so genannte Spannungsrisse sind deshalb ausschliesslich auf äussere
mechanische und/oder thermische Einwirkung zurückzuführen und fallen nicht unter die Garantie.
(Es wird deshalb empfohlen, eine Glasbruchversicherung abzuschliessen ab Übergang von Nut-
zen und Gefahr auf den Besteller bzw. ab fertigem Einsatz der Glaseinheit durch den Abnehmer.)
Stossbelastung
Sprung von einem Punkt ausgehend Strahlenförmige Sprünge von einem Punkt
ausgehend
Verzweigung des Sprungbildes wegen einer lokalen Verzweigung durch aufgeklebtes Folienmaterial
Erwärmung, z.B. durch Heizkörper oder Sonnenein-
strahlung, Bemalung oder Folienbeklebung.
Weitere Informationen finden Sie z. B. im Buch „Glaschäden“ von Ekkehard Wagner (ISBN 978-
3-7783-0818-9)
19.1. Glasbruch
Glas als unterkühlte Flüssigkeit gehört zu den spröden Körpern, die beim Überschreiten der Elas-
tizitätsgrenze unmittelbar brechen. Solche Brüche können verschiedenste Ursachen haben.
Beim Arbeiten mit Glas wie z. B. bei der Montage oder beim Transport entstehen, nicht selten
durch Unachtsamkeit oder unbemerktes Anstossen, Kantenbeschädigungen.
Diese Beschädigungen schwächen das Glas und können nachträglich auch bei vergleichsweise
geringer Belastung zum Bruch führen.
Ebenso Veränderungen am Gebäude oder der Konstruktion können unzulässige Kräfte auf das
Glas ausüben. Solche Belastungen können unter anderem aus thermischen sowie statischen
Gründen erfolgen.
Die Bruchursache und der Bruchzeitpunkt ist zeitversetzt möglich und kann daher ohne weiteres
lange Zeit später zum Ausfall der Verglasung führen.
Bei Isolierglas bezieht sich dessen Gewährleistung (Garantie) ausschliesslich auf die Kondensa-
tionsfreiheit im Scheibenzwischenraum und die damit verbundene Durchsicht, jedoch nicht auf
den Glasbruch.
VSG-Bruch TVG-Bruch
Mögliche Vorkehrungen
Schiebetüren oder -fenster bei direkter Sonneneinstrahlung nicht übereinandergeschoben
stehen lassen.
Dunkle Möbel, Polstergruppen, usw. mindestens 30 cm von der Verglasung entfernt platzieren.
Für ausreichende Hinterlüftung sorgen.
Äussere Beschattungsvorrichtungen anbringen bzw. betätigen (Teilbeschattung jedoch ver-
meiden).
Verwendung von ESG oder TVG, anstelle von normalem Floatglas. Damit wird die Tempera-
turwechselbeständigkeit erhöht. Glasbruch infolge Temperatureinwirkung kann durch diese
Massnahme ausgeschlossen werden.
Wo aus technischen Gründen kein ESG oder TVG verwendet werden kann, empfehlen wir die
Kanten zu bearbeiten und den Zwischenraum zu belüften.
Bei der Glasherstellung sowohl im Floatverfahren wie auch bei gezogenen Gläsern können kleinste
Kristalle aus Nickel und Schwefel im Glas, so genannte Nickel-Sulfid-Einschlüsse, entstehen.
Blasen, Augen und Steinchen sind zwar äusserst selten, aber auf Grund ihrer Grösse und der op-
tischen Veränderung (Hof) meist deutlich erkennbar. Anders ist dies bei kleinsten Nickel-Sulfid-
Einschlüssen (NIS). Deren Grösse liegt in der Regel im Bereich unter 0,2 mm und sind deshalb
optisch nicht erkennbar. Bei Temperaturbelastung können diese NIS-Einschlüsse, sofern sie
in der Zugspannungszone des ESG liegen, ihre Zustandsform ändern (allotrope Umwandlung)
und dadurch erheblich grösser werden. Dies kann zu einem sehr grossen Spannungsanstieg im
Glas und im Extremfall zu Glasbruch ohne äussere Einwirkung führen. Dieser Glasbruch wird
als „Spontanbruch“ bezeichnet, der allerdings nur bei ESG entstehen kann. Sein Auftreten ist
äusserst selten und kann bis zu 10 Jahre nach der Herstellung noch auftreten. 19.
Eine sehr gute Schutzwirkung gegen das Auftreten von Spontanbrüchen erzielt man mit der Heiss-
lagerungsprüfung (Heat-Soak-Test, kurz HST).
Beim Transport dieser Glaselemente per Camion vom Isolierglashersteller zum Verarbeiter oder
zur Baustelle sind einige Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, um Schäden an den Gläsern zu
vermeiden. Auch können Verletzungen beim Auf- und Abladen durch geeignete technische Mass-
nahmen und passende Handschuhe vorgebeugt werden. Das weitere Handling in der Werkstatt
oder auf Baustellen kann sehr verschieden sein, je nach Grösse, Gewicht und Verwendung des
Glaselementes.
Folgende Vorkehrungen sind für eine sachgerechte Glaslagerung zum Schutz des Isolierglases
zu treffen:
Glasscheiben sollen grundsätzlich stehend in trockenen, gut durchlüfteten, witterungs-
geschützten Räumen gelagert werden. Zwischenlagen (Kunststoff- oder Korkplättchen)
zwischen den Isolierglasscheiben sind notwendig.
Beschichtete Isoliergläser und/oder absorbierende Gläser müssen sonnen- und wärmege-
schützt gelagert werden. Die in das Glaspaket eindringende Sonnenenergie heizt es mittig auf,
während der Rand kalt bleibt. Glasbrüche infolge hoher Temperaturdifferenzen zwischen Glas-
mitte und Kante können die Folge sein. Die Dicke der einzelnen Glasstösse sollte 50 cm nicht
überschreiten.
Ein kurzfristiges Belassen des Isolierglases in den Glastransporteinrichtungen bis unmittel-
bar vor der Glasmontage kann unter Berücksichtigung des vorherigen Absatzes erfolgen.
Mögliche Vorkehrungen gegen einen derartigen Bruch infolge Thermoschock sind die folgenden:
Schiebetüren oder -fenster bei direkter Sonneneinstrahlung nicht übereinandergeschoben lassen
Beschattungs-Vorrichtungen anbringen oder betätigen
Bei unvermeidbarer Sonneneinstrahlung: Verwendung von ESG-H oder TVG anstelle eines nor-
malen Floatglases. Damit wird die Temperaturwechselbeständigkeit erhöht. Ein Glasbruch in-
folge Temperatureinwirkung kann durch diese Massnahme ausgeschlossen werden. Wo aus
technischen Gründen kein ESG-H oder TVG verwendet werden kann, empfehlen wir, die Kanten zu
säumen und den Zwischenraum zu lüften.
LUXAR ist ein interferenzoptisch beschichtetes Glas, das Spiegelungen und Reflexe auf ein Mini-
mum reduziert. Bei einer Reflexion von weniger als 0,5 % bereitet das magnetronbeschichtete
LUXAR störenden Spiegelungen ein Ende. Die Entspiegelungswirkung ist optimal bei senkrechter
Sicht auf das Glas. Ändert sich jedoch der Betrachtungswinkel, so verändert sich auch nach und
nach die Stärke der Reflexion. Bis zu einem Betrachtungswinkel von ca. 45° bleibt die Entspiege-
lungswirkung (die „Unsichtbarkeit“) des Glases erhalten. Die minimale Reflexion der Beschich-
tung (bei > 45°) zeigt eine angenehme blau bis blauviolette Farbe. Die Stärke der Reflexion bleibt
jedoch deutlich unterhalb der Reflexion von normalem Glas, d. h., eine Reflexionsverbesserung ist
auch hier gegeben. Weitere Produktinformationen in Kapitel 12.5.
Milchige Aussenbeläge auf Isoliergläsern kommen vor allem in den Übergangszeiten im Frühling
und Herbst vor. Die Ursache liegt in den verschiedenen Ausdünstungen der Baumaterialien.
Besonders gefährdet sind also Räume mit hohem Feuchtigkeitsgehalt wie Schwimmbäder, Bade-
zimmer, Küchen, Waschküchen, Keller und Souterrainräume.
Fungizide Ausrüstung
Mit speziellen Dichtstoffen kann Schimmelbildung vermieden werden. Es handelt sich um fungi-
zid ausgerüstete Dichtstoffe, bei denen durch den Zusatz ausgesuchter chemischer Verbindun-
gen eine pilztötende Wirkung erzielt wird. Diese sind für den Menschen nicht gesundheitsschäd-
lich. Die Wirkungsweise aller fungizid wirkenden Chemikalien beruht auf der lebensfeindlichen
Wirkung dieser Substanzen in der Zelle des Schimmelpilzes. Allerdings unterliegt auch die Wir-
kung einer solchen fungiziden Ausführung natürlicher Abnutzung (dies gilt erfahrungsgemäss
für jede chemische Schädlingsbekämpfung).
Vorbeugende Massnahmen
Folgende Massnahmen dienen dazu, einen Schimmelbefall zu vermeiden oder zu entfernen:
Ausreichendes Lüften:
Wenn möglich täglich zwischen 5 und 15 Minuten lüften.
Fugenpflege: Regelmässiges Reinigen.
Fugen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln (handelsübliche Produkte) und/oder einem gut
durchfeuchteten Tuch oder Schwamm reinigen und anschliessend trocken wischen.
Schimmelflecken entfernen:
Im Anfangsstadium des Befalls (Primärbefall) kann der Schimmelpilz meist mit chlorhaltigen
Reinigern entfernt werden. Eine regelmässige Wiederholung (ca. alle 2 – 3 Monate) verhindert
weiteren Pilzbefall. Ist der Befall sehr weit fortgeschritten, also auch das Innere des Dicht-
stoffes verfärbt (Sekundärbefall), ist eine dauerhafte Lösung nur durch vollständiges Heraus-
schneiden des befallenen Dichtstoffes und erneutes Verfugen zu erzielen.
Allgemeine Hinweise
Erstreinigung
Wenn die begehbaren Gläser fachmännisch eingebaut und die Vorsichtsregeln während der Bau-
phase eingehalten wurden, gibt es keine besonderen Vorschriften.
Regelmässige Pflege
Generell können geätzte Oberflächen problemlos mit herkömmlichem Seifenwasser unter Ein-
satz von Putzlappen und/oder Bürste gereinigt werden.
Nie scheuernde oder ätzende Mittel, Rasierklingen, Schaber, kratzende Werkzeuge, usw. ein-
setzen!
Dampfreiniger können ebenfalls eingesetzt werden, mit entsprechender Rücksicht auf die Sili-
konabdichtungen (Dampftemperatur). Es ist empfehlenswert, immer die ganze Glasfläche (nicht
punktuell) zu reinigen und darauf zu achten, dass keine Rückstände zurückbleiben.
Zur Reinigung von Spionspiegeln empfehlen wir z. B. saubere und weiche Baumwolllappen oder
Fensterleder. Wässrige, neutrale und schwach alkalische Glasreiniger ohne Zusätze von abrasi-
ven Stoffen (erlaubte Anteile von Ammoniak <5 Vol.-% sowie mit Wasser mischbare organische
Lösungsmittel <5 Vol.-%) wie z. B. Flux oder Ajax. Keinesfalls darf die beschichtete Glasfläche
aber mit Rasierklingen abgeschabt oder mit scharfen Poliermitteln gereinigt werden (bitte Verar-
beitungsrichtlinien www.luxar.ch beachten).
Je nach Wettersituation (z. B. Waldzone, häufiger Nebel, usw.) kann es in der äussersten Randzone
(wenige Millimeter) zu einer leichten Folientrennung vom Glas führen – das Glas erhält somit eine
matte Erscheinung.
Solche Ablösungen in der äussersten Randzone beeinträchtigen weder die Sicherheitseigen-
schaften des Produktes noch führen sie zu Farbveränderungen.
Diese Ablösungen sind systembedingt und können nicht vermieden werden. Sie stellen auch kei-
nen Mangel dar.
Untersuchungen haben verdeutlicht, dass für das Gedeihen von Pflanzen, besonders der sichtbare
Anteil der Sonnenstrahlung (zwischen 380 und 780 nm), also das Licht, von grosser Bedeutung ist.
Dieser Strahlungsbereich wird von den Pflanzen zur Photosynthese genutzt.
Bei Wärmedämm-Isoliergläsern wird durch die Beschichtung der spektrale Durchlass für Son-
nenstrahlung zwar verändert, dies betrifft jedoch vor allem den Infrarotbereich, der für das
Wachstum der Pflanzen von untergeordneter Bedeutung ist. Die Lichttransmission wird gegen-
über einem normalen Isolierglas nur marginal reduziert.
Zur Kontrolle des Pflanzenwachstums ist jedoch ein weiterer Strahlungsanteil, die UV-Strahlung
wichtig, die durch Wärmedämmbeschichtungen ebenfalls nur in einem unbedeutenden Mass ver-
ändert wird.
Ein gutes Gedeihen kann insbesondere erreicht werden, wenn alle Einflussfaktoren in Abhängig-
keit der jeweiligen Pflanzenart optimiert werden.
Ein Sonderfall stellen Verglasungen mit VSG dar. Übliche Verbundsicherheitsgläser blockieren
den Durchlass von UV-Strahlung, den Pflanzen fehlt damit ein wichtiger Kontrollmechanismus,
sie entwickeln ein unkontrolliertes Wachstum, vom Fachmann als „Aufgeilen“ bezeichnet. Mit
speziellen UV-durchlässigen VSG-Folien kann jedoch diese unerwünschte Entwicklung verhin-
dert werden.
Informationsmittel zur Unterstützung bei der Beurteilung der vielfältigen neuen Formen der
Fassadengestaltung im Rahmen des Baubewilligungsprozesses.
In der Industrie- und Büroarchitektur werden vermehrt neue Fassadenelemente und Materialien
verwendet. Diese Elemente können unter anderem in Form von Siebdruck auf Glas , Folien, Draht-
gittern, Lochblechen, Streckmetall oder als Textilgewebe für Werbeflächen vorkommen. Typisch
für diese neuen Elemente sind transparente Rasterstrukturen, die als ästhetische Elemente, als
Energiesparelemente und als Blendschutz angepriesen werden. Jedoch erfüllen Fassadenele-
mente mit Rasterstrukturen, die die Sicht ins Freie gewährleisten müssen, in der Praxis nicht die
Anforderungen an einen Blendschutz.
Ebenfalls können die neuen Formen der Fassadengestaltung die Sicht ins Freie behindern. Ins-
besondere bei Räumen mit ständigen Arbeitsplätzen ist zu beachten, dass die Sicht ins Freie ge-
währleistet ist, so wie es die Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz vorschreibt (Art 24 Abs. 5 ArGV 3).
Das vorliegende Informationsmittel soll Verantwortliche und Planer sowie weitere Involvierte auf
die Problematik sichtbehindernder Fassadenelemente aufmerksam machen und Unterstützung
zur Beurteilung der Gesetzeskonformität von Gebäudefassaden bieten. Es stellt eine Ergänzung
der Wegleitung zu den ArGV 3 Art. 15 und 24 und zu ArGV 4 Art.17 dar.
Es ist ratsam, bereits bei der Planung von Gebäudefassaden gesundheitliche Anforderungen und
Aspekte einzubeziehen um nachträgliche teure Änderungen und Anpassungen zu vermeiden.
A
Abdeckprofil 244
Absorption 42, 43, 185, 186
Abstandhalter-Sprossen 248, 249
ACSplus Randverbund 213
Aktive Sicherheit 130, 140
Alarmglas 60, 120
Angriffhemmende Verglasungen 130
Anisotropien 349
Anpassungswerte C und Ctr 148, 152
Anschlagtüren 306
Antigliss 95, 293, 364
Asymmetrischer Aufbau 153
Aufkleber 354
Aufsatzsprossen 249
Ausdehnungskoeffizient 27
Aussenseitige Kondensation 197
B
Baustoff Glas 15
Begehbare Gläser 289
Behaglichkeit 157, 207, 208, 210
Bel 145, 150
Bemalen und Bekleben 332
Bemessung Glasfalz 320
Benetzbarkeit von Glasoberflächen 353
Beschaffenheit Glasfalz 320
Beschattung im Isolierglas 259
Beschattungskoeffizient 45
Beschichten 56, 92, 231
Beschichtetes Glas 92, 231
Beschichtungsverfahren 188
Beschläge Ganzglas 306, 311
Beschlag Isolierglas 197, 211
Beschuss 130, 141
Bewertetes Schalldämmmass 33, 150, 152
Biegebruchfestigkeit 54, 177
Biegezugfestigkeit 25, 170, 177
Biegezugspannung 68, 122
Bleiverglasungen 269
Blendschutz 85, 232
Blindsprossen 248
370 I Sachwortverzeichnis
Bogenglas 112, 167 ff
Brandschutz 167, 344
Brandschutzregister 172, 174, 344
Brandschutzvorschriften in der Schweiz 167
Bruchbilder 355 ff
Brüstungen 6, 9, 109, 112, 294 ff
Brüstungen Brandschutz 175
Brüstungselemente 284
C
C und Ctr Anpassungswerte 148, 152
Chemische Einflüsse 332
COMBI Sonnenschutzgläser 192
D
Dachverglasungen 9, 241 ff, 328
Dampfdruckausgleich 321
Deckleiste 244
Dezibel 145 ff
Dichtstoff 322, 328, 331, 335, 363
Dichtstofffreier Falzraum 322
Distanzband 244
Distanzklötze 302, 325
Doppelscheibeneffekt 348
Drahtglas 4, 37, 131, 138, 242
Drahtspiegelglas 37, 88, 131, 242
Drehflügel 325
Drehkippflügel 325
Druckausgleich 242
Druckfestigkeit 25, 52, 55
Druckverglasung 322
Druckvorlage 58, 71
Durchbruchhemmend 130 ff
Durchschusshemmend 130 ff
Durchwurfhemmend 130 ff
E
Einbauhöhe 233, 242, 329
Einbruchhemmend 142
Eingefärbtes Glas 92
Einscheibensicherheitsglas ESG 50 ff, 129 ff, 300 ff, 359 ff
Elastischer Dichtstoff 322
Elastizitätsmodul 26, 34
Emissivität 220 ff 20.
E-Modul 26, 34
Energie 43, 47, 190, 207, 220, 224, 231
Sachwortverzeichnis I 371
Energieaustausch 220 ff
Energiebilanz 207, 210
Energieeinsparung 210 ff
Energiegewinn 205, 207
Energieverbrauch 46, 211
Entspiegelte Gläser 193
ESG 5, 50 ff, 129 ff, 300 ff, 359 ff
E-Verglasung / EI-Verglasung 175 ff
Explosionsdruck 130
F
Falzausfüllung 321
Falzbreite Isolierglas 320
Falzgrund 256 ff, 320 ff
Falzspiel Isolierglas 320
Falztiefe Isolierglas 320
Farbabweichungen 94, 265
Farbangepasste Brüstungen 285
Farbiges Glas 35
Farbwiedergabeindex (Ra) 46
Fensterarten 324
Fensterrahmen 156, 215 ff, 322
Fenster und Schalldämmung 148, 150, 154
Feuerwiderstandsdauer, -klasse, -prüfung 167
Floatglas 18 ff
Frequenz 145, 147, 150, 151
G
Ganzglasanlagen 306
Gasfüllung 219, 221, 222
Gebogene Gläser 113 ff
Gesamtenergiedurchlassgrad 4, 45 ff, 321
Glasbruch 11, 39, 355 ff
Glasdimensionen Dachverglasungen 243
Glasfalz 10, 320 ff
Glasfalzausbildung Schrägverglasung 243
Glasfassaden 278, 280, 285
Glaskleben 255 ff
Glas Rohstoffe 22
Glas Technische Werte 25 ff
Glastreppen 289 ff
Glastüren 305 ff
Globalstrahlung 41
Gussglas 36, 88, 327
G-Wert 31 ff, 45 ff, 190 ff, 224 ff, 234 ff
372 I Sachwortverzeichnis
H
Haftprüfungen Structural Glazing 280
Härte nach Mohs 27, 34, 52, 55
Heat-Soak-Test 52 ff, 359
Heizkörper 332
Heizperiode 210
Hertz 147 ff
Hinterlüftete Fassade 283
Hörbereich 146
I
Immissionsgrenzwert 149
Infrarot-Strahlung 30, 41 ff, 47, 230
Interferenzerscheinungen 348
Isolierglas im Dachbereich 243
Isolierglas Kondensation 197, 350
Isolierglas mit LUXAR 195
Isolierglas mit Sprossen 248
Isolierglas Sonderausführungen 248
Isolierglas-Sonderkombinationen 250
Isolierglasstress 233
Isolierglas-Toleranzen 321 ff, 345
K
Kaltfassade 283
Keramikstreifen 243, 245, 251 ff
Klassierung Brandschutz 168
Koinzidenzeinbruch 151
Kondensation an den Aussenflächen 197, 350
Konvektion 43, 47, 221
Kunstverglasungen 269
L
Lärmbelastung 149
Lärmempfindlichkeit 146
Lärmkataster 149
Lärmschutzverordnung des Bundes LSV 148 ff
Leitung 47, 186, 221
Lichtabsorption 43 ff
Lichtdurchlässigkeit 73, 88, 93, 95, 200, 201
Lichtreflexion 43, 44, 91, 195, 198, 200, 202
Lichttransmission 43, 44, 46
Lichttransmissionsgrad 44, 46, 268
Linearer Ausdehnungskoeffizient 27
Linearer Wärmedurchgangskoeffizient 215, 223
Low-E 222
Luftschall 150, 152
Sachwortverzeichnis I 373
M
Magnetron Technologie 187
Messkurven 147
Messmethoden 147
Metalloxide 24, 34, 35, 92
Modellscheiben 326
N
Neigungswinkel 241 ff
Normen, technische Regelwerke 338
Normen und Verordnungen Schallschutz 148
Norm SIA 181, Schallschutz 148, 150
Norm SIA 331, Fenster 223
O
Oberflächentemperatur Glas 170, 208, 209
Oktave 152
Ornamentglas 37, 38, 88
P
Panzerglas 65
Passive Energienutzung 207
Passive Sicherheit 129, 130, 132, 138
Pendeltüren 306
Physikalische Eigenschaften 23, 42
Planität äussere Scheibe 281
Planungshinweise Dachverglasungen 242
Planungswert Schallschutz 150
Probleme kleiner Isoliergläser 233
Produktequalität 320 ff
Punkthaltesysteme 276
PVB-Folien 65 ff, 367
Pyrolytische Verfahren 188
Q
Querstoss mit Deckleiste 244
Querstoss ohne Deckleiste 244
R
Rauch- und flammendichte Abschlüsse 168
Raumlufttemperatur 208 ff
Raumseitige Kondensation 350
Raumseitiger Sonnenschutz 333
Reflexfreie Gläser 194
Reflexion 42, 43, 86, 186, 191, 200, 201, 271
Regelwerke, technische 338, 342
374 I Sachwortverzeichnis
Reinigung der Glasoberfläche 354
Ritzhärte nach Mohs 27
Rohstoffe Glas 22
S
Schallbrücken 151
Schalldämmkurve 148, 151
Schalldämmmass 33, 147 ff
Schalldämmung 33, 147 ff
Schallpegel 150 ff
Schallpegeldifferenz 152
Schallschutz 145, 148 ff, 260, 283, 308, 341, 342
Schallübertragung 152
Scheibenzwischenraum 205 ff, 247 ff, 259 ff
Schichtposition 232
Schiebeelemente 330
Schiebetüren 330, 359, 361
Schlagfestigkeit 177
Schleifen 61, 88, 284
Schmelzen 20
Schneelast 242, 246
Schrägverglasungen 133 ff, 241 ff, 326, 328
Schweiss- oder Schleifarbeiten 332
Schweizerisches Institut für Glas am Bau (SIGAB) 129, 133, 342
Schwitzwasser 209
Sekundäre Wärmeabgabe 45, 186
Selektivitätskennzahl 46
Shading Coefficient SC 45
SIA-Norm 181 148, 150
Sicherheit 60, 65, 129 ff, 167, 171, 343 ff
Sichtbare Strahlung 41
Siebdruck 56 ff, 89 ff, 104, 369
Silikon 280, 335
Silikonfugen 280, 363
Silikonverglasung 280
Sonnenenergie 41, 189, 191, 224, 225, 229 ff
Sonnenschutz 78, 185, 189, 191, 192, 229 ff, 259, 262, 282
Sonnenstrahlung 30, 41, 44, 186, 191, 230, 232
Sparrenabstand / Sparrenauflage 243
Spektrums-Anpassungswerte C und Ctr 148, 152
Spezifisches Gewicht 27
Spionspiegel 200, 366
Splitterbindung 129
Sprossenfarben 248, 249, 348
Sprossen-Isolierglas 248
Sprossentypen 248
Sachwortverzeichnis I 375
Standardfarben 248
Standard-Motive Siebdruck 58
Stichhöhe 113, 115
Strahlung 30, 41, 42, 44 ff, 168, 170, 180, 185, 186, 221, 224, 230
Strahlungsabsorptionsgrad 44, 231
Strahlungsgewinn 190, 207
Strahlungsphysikalische Wirkungsweise 42, 231
Strahlungsreflexionsgrad 44
Structural Glazing 275, 280 ff
SZFF 343
T
Taupunktdiagramm 352
Teilvorgespanntes Glas 49, 53, 54, 131
Temperaturwechselbeständigkeit 29, 52, 131, 142, 359, 361
Terz 147, 152
Thermische Vorspannung 50
Thermo-Transformations-Schicht 179
Toleranzen Isolierglas 321, 322, 345
Tragklotz 116, 326
Transmission 41 ff, 186, 224, 230, 232, 271
Transport und Lagerung 318, 319
Traufkante 243
Traufkantenabschluss 245
Treibhauseffekt 41, 42
Trittschall 152
U
Überkopfverglasungen 133, 134, 241, 328
Überwindung von Höhendifferenzen 329
Ug-Wert 46, 206, 207, 218 ff, 247, 329, 350
Ultraviolette Strahlung 30, 41
Unterdruck 349
UV-Schutz 367
UV-Transmission 46
U-Wert 46, 209, 218 ff, 247, 352
V
Verbundsicherheitsglas VSG 65 ff, 97 ff, 131 ff, 162 ff, 241 ff, 288, 295 ff, 367
Verglasung Feuchträume 329
Verglasungssysteme 253, 321
Verklotzung Isolierglas 324, 327, 328
Versiegelungsquerschnitte 320
Verträglichkeitsprüfung Structural Glazing 281
VKF Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen 167 ff, 343, 344
Vogelwarte Sempach 271
376 I Sachwortverzeichnis
Vorspannen 49 ff, 131, 233, 349
VSG 65 ff, 97 ff, 131 ff, 162 ff, 241 ff, 288, 295 ff, 367
W
Wärmeabstrahlung 47, 189, 222
Wärmedämmung 157, 178, 189 ff, 205, 207, 210 ff, 350
Wärmedurchgangskoeffizient 46, 207, 215, 219, 223
Warmfassade 284
Wasserdampf 212
Wendeflügel 325
Widerstandsklassen 140 ff
Wienersprossen 248, 249
Wohnkomfort 205, 209 ff
Sachwortverzeichnis I 377
Produktverzeichnis
A
ACSplus 211 ff
Antigliss 293
C
Collection BASIC 95 ff, 104
Composite Glazing 287
D
Design Collection GRAPHIC 103
Design Collection NATURE 103
E
Einschubprofil für Isoliergläser 252
EUROFLOAT 34, 87
EUROGLAS PV 111 ff
EUROGLAS PV Hy TCO 111 ff
EUROWHITE 34, 87
F
FIRESWISS 175 ff
FIRESWISS COOL 180 ff
FIRESWISS FOAM 177 ff
FLOAT farbig 35, 87
G
glaströschdesign 314
L
LUXAR 193 ff
LUXAR CLASSIC 196
O
Ornamentglas 36, 88
S
SILVERSTAR ALARM 120 ff
SILVERSTAR BIOELECTRIC 266 ff
SILVERSTAR BIRDprotect HOME 273
SILVERSTAR BIRDprotect OFFICE 272
SILVERSTAR BIRDprotect STREET 273
SILVERSTAR COMBI 236 ff
378 I Produktverzeichnis
SILVERSTAR DOM 269 ff
SILVERSTAR DOM INTERNO 269 ff
SILVERSTAR E-Linie 226 ff
SILVERSTAR FORM 118 ff
SILVERSTAR FREE VISION T 197 ff
SILVERSTAR ROLL 259 ff
SILVERSTAR SELEKT 235
SILVERSTAR SUNSTOP 238
SILVERSTAR SUNSTOP Night Vision 198 ff
SILVERSTAR SUPERSELEKT 60/27 T 236
SILVERSTAR ZERO E 228
Spionspiegel 200 ff
Sprossen für Isoliergläser 248 ff
SWISSCULINARIA 312 ff
SWISSDIVIDE ONE 307
SWISSDIVIDE TWO 308
SWISSDIVIDE TWOplus 309
SWISSDOOR BASIC 305 ff
SWISSDOOR PREMIUM 305 ff
SWISSDOUCHE 310 ff
SWISSDOUCHE CREATIVE 311 ff
SWISSDUREX ALARM 60, 120 ff
SWISSDUREX DECO BC 59
SWISSDUREX DECO BRUSH 59 ff
SWISSDUREX DECO PRINT 58 ff
SWISSDUREX DECO RC 59
SWISSDUREX DECO SC 57 ff
SWISSDUREX ESG 49 ff
SWISSDUREX ESG-H 52 ff
SWISSDUREX FORM 117
SWISSDUREX TVG 53 ff
SWISSFORM 112 ff
SWISSGARDEN 105 ff
SWISSLAMEX COLORPRINT 71
SWISSLAMEX COOLSHADE 78
SWISSLAMEX DECO 73
SWISSLAMEX DECO BRUSH 74
SWISSLAMEX DECO PRINT 74 ff
SWISSLAMEX DESIGN 72
SWISSLAMEX FORM 117 ff
SWISSLAMEX OUTVIEW 79
SWISSLAMEX SCREEN 75
SWISSLAMEX STEEL 80
SWISSLAMEX STONE 81
SWISSLAMEX TISSUE 82
SWISSLAMEX TRANSOPAC 76, 123 ff
21.
379 I Produktverzeichnis
SWISSLAMEX VSG 65 ff
SWISSLAMEX WOOD 81
SWISSPANEL 283 ff
SWISSPOINT 276 ff
SWISSRAILING CLASSIC 296
SWISSRAILING CLIP 298 ff
SWISSRAILING FLAT 295
SWISSRAILING POINT 297 ff
SWISSRAILING SLIM 297
SWISSROOF 288 ff
SWISSSATIN 70
SWISS SG 280 ff
SWISSSTEP 289 ff
SWISSSTULP 286
SWISSWALL 278 ff
T
Teilerspiegel 201 ff
Trendfarben 105
380 I Produktverzeichnis
Glas Trösch Holding AG
Industriestrasse 29, CH-4922 Bützberg
Tel. +41 (0)62 958 52 52, Fax +41 (0)62 958 52 55
info@glastroesch.ch
www.glastroesch.ch ISBN 978-3-033-03575-0