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Selbststudienprogramm 304
304_065
NEU Achtung
Hinweis
Das Selbststudienprogramm stellt die Konstruktion Aktuelle Prüf-, Einstell- und Reparatur-
und Funktion von Neuentwicklungen dar! anweisungen entnehmen Sie bitte der dafür
Die Inhalte werden nicht aktualisiert. vorgesehenen KD-Literatur.
2
Auf einen Blick
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Motormanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Systemübersicht V10-TDI-Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Einspritzmengenregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Förderbeginnregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Abgasrückführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Ladedruckregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Vorglühanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Leerlaufregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Laufruheregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Aktive Ruckeldämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Höchstdrehzahlabregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Geschwindigkeitsregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 1
Sensoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Aktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Funktionsplan V10-TDI-Motor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Eigendiagnose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Betriebseinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
3
Einleitung
Bosch EDC 16
Mit der Bosch EDC 16 setzt erstmalig bei einem Dieselmotor ein drehmomentorientiertes Motormanage-
ment ein. Wie schon bei den Benzinmotoren werden bei der EDC 16 sämtliche Drehmomentanforderun-
gen im Motorsteuergerät gesammelt, ausgewertet und koordiniert umgesetzt. Das hat den Vorteil, dass
die einzelnen Fahrzeugsysteme (Motormanagement, Bremssystem, Automatikgetriebe, Klimaanlage, ...)
besser aufeinander abgestimmt werden.
Interne Drehmomentanforderungen
Motorsteuergerät J...
– Start
– Leerlaufregelung
– Volllast
– Leistungsbegrenzung
– Drehzahlbegrenzung
– Fahrkomfort
– Bauteileschutz
Steuergerät für
automatisches Getriebe J217
304_062
4
Das Motormanagement Bosch EDC 16 ist sowohl als Ein-Steuergeräte- wie auch als Zwei-Steuergeräte-
konzept ausgelegt. Welches Konzept zum Einsatz kommt, richtet sich nach der Zylinderzahl des Motors.
Motorsteuer-
Motorsteuer-
gerät 1 J623
gerät 2 J624
Beide Motorsteuergeräte sind iden-
tisch und haben die gleiche Teilenum-
mer. Die Zuordnung Motorsteuerge-
rät 1 und Motorsteuergerät 2 erfolgt
durch eine Codierungsbrücke im
Anschlussstecker für das Motorsteuer-
gerät 2. Nach der Zuordnung ist ein
Austausch der Motorsteuergeräte
untereinander nicht mehr möglich. 304_071
5
Motormanagement
Systemübersicht V10-TDI-Motor
Sensoren Aktoren
Höhengeber
Geber für Motordrehzahl G28
Motorsteuergerät 1 J623
Luftmassenmesser G70
Motor für Saugrohrklappe V157
Motordrehzahl
Steuergerät für ABS mit ESP J104
Steuergerät für automatisches Getriebe J217
Hallgeber G40 Steuergerät für Anzeigeeinheit im Schalttafeleinsatz J285
Steuergerät für Airbag J234 Umschaltventil für Kühler,
Lambdasonde G39 Diagnoseanschluss . Abgasrückführung N345
.
.
Kraftstoffpumpenrelais J17
Geber für Kühlmitteltemperatur G62 Stellmotor für Abgasturbolader 2 V281 Kraftstoffpumpe (Vorförderpumpe) G6
Kraftstoffpumpe G23
Motorsteuergerät 2 J624
Relais für Kühlmittelzusatzpumpe J496
Ventile für Pumpe-Düse Pumpe für Kühlmittelnachlauf V51
Geber für Kraftstofftemperatur G81 N245, N303 ... N306
6 304_003 7
Motormanagement
Systemübersicht V10-TDI-Motor
Sensoren Aktoren
Höhengeber
Geber für Motordrehzahl G28
Motorsteuergerät 1 J623
Luftmassenmesser G70
Motor für Saugrohrklappe V157
Motordrehzahl
Steuergerät für ABS mit ESP J104
Steuergerät für automatisches Getriebe J217
Hallgeber G40 Steuergerät für Anzeigeeinheit im Schalttafeleinsatz J285
Steuergerät für Airbag J234 Umschaltventil für Kühler,
Lambdasonde G39 Diagnoseanschluss . Abgasrückführung N345
.
.
Kraftstoffpumpenrelais J17
Geber für Kühlmitteltemperatur G62 Stellmotor für Abgasturbolader 2 V281 Kraftstoffpumpe (Vorförderpumpe) G6
Kraftstoffpumpe G23
Motorsteuergerät 2 J624
Relais für Kühlmittelzusatzpumpe J496
Ventile für Pumpe-Düse Pumpe für Kühlmittelnachlauf V51
Geber für Kraftstofftemperatur G81 N245, N303 ... N306
6 304_003 7
Motormanagement
Einpritzmengenregelung
Die Einspritzmenge beeinflusst wesentliche Motoreigenschaften wie das Drehmoment, die Leistung,
den Kraftstoffverbrauch, die Schadstoffemissionen sowie die mechanische und thermische Belastung
des Motors.
Durch die Einspritzmengenregelung arbeitet der Motor in allen Betriebszuständen mit einer optimalen
Kraftsstoffverbrennung.
G79
F8
J624 J623
F60
G70
G42
N240 … 244
G62
G81
G28
304_079
Abgas CAN-Datenbus-Antrieb
8
So funktioniert es:
Aus den internen und externen Drehmomentanforderungen ergibt sich ein Soll-Drehmoment. Um dieses
Soll-Drehmoment zu erreichen, ist eine bestimmte Einspritzmenge erforderlich.
– des Fahrerwunsches,
– der Motordrehzahl,
– der angesaugten Luftmasse,
– der Kühlmitteltemperatur,
– der Kraftstofftemperatur und
– der Ansauglufttemperatur.
Um den Motor vor mechanischen Schäden zu schützen und Schwarzrauch zu vermeiden, darf die Ein-
spritzmenge jedoch nicht beliebig groß sein. Deswegen berechnet das Motorsteuergerät einen Begren-
zungswert für die maximal einzuspritzende Kraftstoffmenge.
– der Motordrehzahl,
– der Luftmasse und
– dem Luftdruck.
9
Motormanagement
Förderbeginnregelung
Die Förderbeginnregelung beeinflusst eine Vielzahl von Motoreigenschaften wie die Motorleistung, den
Kraftstoffverbrauch, die Geräuschemissionen und nicht zuletzt das Abgasverhalten.
Die Förderbeginnregelung hat nun die Aufgabe, den richtigen Zeitpunkt für die Förderung und die Ein-
spritzung des Kraftstoffes zu bestimmen.
So funktioniert es:
A Höhengeber
t
N240 … 244
Ansaugluft unverdichtet
G62
Ansaugluft verdichtet
Abgas
G28 Eingangssignal
304_073 Ausgangssignal
CAN-Datenbus-Antrieb
10
Zur optimalen Berechnung des Förderbeginns
muss auch der tatsächliche Zeitpunkt des Förder-
beginns genau erfasst werden. Stromverlauf - Ventil für Pumpe-Düse
11
Motormanagement
Abgasrückführung
Mit der Abgasrückführung wird ein Teil der Abgase dem Verbrennungsprozess noch einmal zugeführt.
Da die Abgase sehr wenig Sauerstoff enthalten, wird die Verbrennungsspitzentemperatur gesenkt und
die Stickoxidemissionen (NOX) verringert.
Die Abgasrückführung erfolgt bis zu einer Motordrehzahl von circa 3000 1/min.
N345
J624 J623
N18
G70
V157
F E I
H
C
N240 … 244
B
D
G62
G
G28 G39
304_044
12
So funktioniert es:
Die Abgasrückführungsmenge ist grundsätzlich von der Motordrehzahl, der Einspritzmenge, der ange-
saugten Luftmasse, der Ansauglufttemperatur und dem Luftdruck abhängig.
Beim V10-TDI-Motor wird die Abgasrückfüh- – Ist der Sauerstoffanteil zu hoch, wird die
rungsmenge durch eine Lambdaregelung korri- Abgasrückführungsmenge erhöht.
giert. Mit ihr wird der Rest-Sauerstoffanteil im
Abgas gemessen und an das Motorsteuergerät – Ist der Sauerstoffanteil zu niedrig, wird die
gesendet. Weicht der Sauerstoffanteil vom Soll- Abgasrückführungsmenge vermindert.
wert ab, steuert das Motorsteuergerät das Ventil
für Abgasrückführung N18 an und erhöht bezie-
hungsweise verringert die Abgasrückführungs-
menge.
Mit der Lambdaregelung kann die Abgasrück-
führungsmenge sehr genau geregelt werden.
Beim R5-TDI-Motor ist die Abgasrückführungs- Weicht die angesaugte Luftmasse von der Soll-
menge in einem Kennfeld im Motorsteuergerät luftmasse im Kennfeld ab, wird die Abgasrück-
abgelegt. Es enthält einen Wert der erforderli- führungsmenge dementsprechend angepasst.
chen Frischluftmasse für jeden Betriebspunkt.
Abgas gekühlt
Kühlmittel
Unterdruck
13
Motormanagement
So funktioniert es:
Weil eine ständige Kühlung der rückgeführten Abgase den Motorwarmlauf verlängert und zu erhöhten
Kohlenwasserstoff- und Kohlenmonoxid-Emissionen führt, wird ein schaltbarer Kühler für Abgasrückfüh-
rung verwendet. Dabei wird das Abgas entweder durch den Kühler oder an ihm vorbei zum Ventil für
Abgasrückführung geleitet.
Unterdruckdose
zum Ventil für Unterdruckdose
betätigt
Abgasrückführung nicht betätigt
Abgasklappe
304_063 304_064
14
Ladedruckregelung
So funktioniert es:
Das Motorsteuergerät sendet über den CAN- Die Ladedruckregelung erfolgt in Abhängigkeit
Datenbus-Antrieb ein Signal an die Stellmotoren von der Drehmomentanforderung. Zur Regelung
für Abgasturbolader. Das Signal liegt zwischen 0 des Ladedruckes werden die Signale des Gebers
und 100 % und entspricht der erforderlichen Leit- für Ladedruck genutzt.
schaufelverstellung. Der Stellmotor verstellt ent- Korrekturgrößen sind die Signale des Gebers für
sprechend die Leitschaufeln des Abgasturbo- Ansauglufttemperatur, des Gebers für Kühlmit-
laders und aus den verschiedenen Winkelstel- teltemperatur und des Höhengebers.
lungen resultieren Drehzahländerungen. Der Mit dem Höhengeber wird zum Schutz des
Ladedruck steigt oder sinkt. Laders bei Fahrten in größeren Höhen der Lade-
druck schrittweise zurückgenommen.
Ansaugluft unverdichtet
J624 J623
G31 G70 Ansaugluft verdichtet
G42
Abgas
B Eingangssignal
Ausgangssignal
N240 … 244
CAN-Datenbus-Antrieb
G62
V280
C
304_045
Vorglühanlage
Mit der Vorglühanlage wird bei niedrigen Temperaturen das Starten des Motors erleichtert.
Sie wird vom Motorsteuergerät bei einer Kühlmitteltemperatur unter +9 oC eingeschaltet.
Das Relais für Glühkerzen wird vom Motorsteuergerät angesteuert. Es schaltet daraufhin den
Arbeitsstrom für die Glühkerzen ein.
Relais 2 für
Glühkerzen J495
Glühkerzen Q15 … Q19
304_043
Vorglühen Nachglühen
Nach dem Einschalten der Zündung werden bei Nach dem Motorstart wird nachgeglüht.
einer Temperatur unter +9 oC die Glühkerzen Dadurch werden die Verbrennungsgeräusche
eingeschaltet. Die Kontrolllampe für Vorglühzeit vermindert, die Leerlaufqualität verbessert
leuchtet. Ist der Glühvorgang beendet, erlischt und die Kohlenwasserstoff-Emissionen reduziert.
die Kontrolllampe und der Motor kann gestartet Die Nachglühphase dauert maximal vier Minu-
werden. ten und wird bei Motordrehzahlen von über
2500 1/min unterbrochen.
Untersagt wird das Nachglühen, wenn zum Bei-
spiel die Batteriespannung zu gering ist.
16
Leerlaufregelung
Generatorauslastung
(DFM-Signal) Ventile für Pumpe-Düse
304_074
N240 … 244
Zusatzanforderungen
17
Motormanagement
Laufruheregelung
Durch die Laufruheregelung wird der Motorlauf Folgen dieser Drehmomentunterschiede sind
im Bereich der Leerlaufdrehzahl verbessert.
– unrunder Motorlauf und
Die Zylinder eines Motors erzeugen bei gleicher – erhöhte Abgasemissionen.
Einspritzmenge ein zum Teil unterschiedliches
Drehmoment. Mögliche Ursachen dafür sind Die Laufruheregelung hat die Aufgabe, solche
unter anderem Unterschiede bei Unterschiede anhand der daraus resultierenden
Drehzahlschwankungen zu erkennen. Über eine
– den Bauteiltoleranzen, gezielte Anpassung der Einspritzmenge der
– der Zylinderverdichtung, betreffenden Zylinder werden die Drehzahl-
– der Zylinderreibung und schwankungen ausgeglichen.
– den hydraulischen Einspritzkomponenten.
Beispiel: Notwendige Änderungen der Einspritzmengen bei Soll-Drehzahl von 580 1/min
304_058
Ist-Drehzahl Änderung der Einspritzmenge
So funktioniert es:
Die Erkennung erfolgt im Leerlauf über das Anders benötigt sie bei einem leistungsstarken
Signal vom Geber für Motordrehzahl. Zylinder bis zur nächsten Zündung eine kürzere
Kommen die Signale in gleichem Rhythmus, so Zeit.
leisten alle Zylinder die gleiche Arbeit. Erkennt das Motorsteuergerät eine Abweichung,
Ist ein Zylinder leistungsschwächer, benötigt die wird der betreffende Zylinder mit einer größeren
Kurbelwelle eine längere Zeit bis zur nächsten beziehungsweise kleineren Einspritzmenge ver-
Zündung. sorgt, bis der Motor wieder gleichmäßig läuft.
18
Aktive Ruckeldämpfung
Mit dem System der aktiven Ruckeldämpfung werden Ruckelbewegungen im Fahrzeug verringert, die
durch Lastwechsel bei Beschleunigungsänderungen entstehen.
Beim Durchtreten des Gaspedals wird kurzfristig Beim Durchtreten des Gaspedals wird die Ein-
eine große Kraftstoffmenge (blaue Kurve) einge- spritzmenge (blaue Kurve) nicht auf einmal in
spritzt. der angeforderten Menge eingespritzt, sondern
auf halbem Wege verzögert.
Dieser plötzliche Lastwechsel kann infolge star- Entstandene Ruckelschwingungen im Fahrzeug-
ker Drehmomentänderungen des Motors zu Ruc- antriebsstrang werden durch Auswertung des
kelschwingungen (rote Kurve) im Fahrzeugan- Motordrehzahlsignals erkannt. Bei steigender
triebsstrang führen. Drehzahl wird die Einspritzmenge reduziert,
umgekehrt wird sie erhöht.
Diese Schwingungen werden von Fahrzeugin-
sassen als unangenehme Beschleunigungsände- Solche gedämpften Ruckelschwingungen (rote
rungen empfunden. Kurve) werden von Fahrzeuginsassen
als weniger unangenehm empfunden.
1000
n (1/min)
n (1/min)
1000
V (mm3)
V (mm3)
25 25
800 20 800 20
12 12
0 1 2 304_053 0 1 2
304_054
t (s) t (s)
n – Motordrehzahl
t – Zeit
V – Einspritzmenge
19
Motormanagement
Höchstdrehzahlabregelung
Mit der Höchstdrehzahlabregelung wird ein Motor vor unzulässig hohen Drehzahlen und damit vor
Motorschäden geschützt. Für den Motor ist deshalb eine zulässige maximale Drehzahl festgelegt, die
für längere Zeit nicht überschritten werden darf.
So funktioniert es:
Mit Beginn der Regelung wird die Einspritz- Die Abregelung erfolgt möglichst „weich“, damit
menge kontinuierlich reduziert. es nicht zu einem ruckartigem Abregeln während
Wird die Höchstdrehzahl erreicht, bleibt die Ein- des Beschleunigens kommt.
spritzmenge konstant, bis sich die Fahrbedingun-
gen wieder ändern.
Höchstdrehzahl
Beginn der Regelung
1/min
304_069
Ventile für Pumpe-Düse N240 … 244
20
Geschwindigkeitsregelung
Die Geschwindigkeitsregelanlage (GRA) ermöglicht das Fahren mit konstanter Geschwindigkeit, ohne
dass der Fahrer das Gaspedal betätigen muss.
Der Beginn der Regelung ist fahrzeugabhängig. Die Regelung beginnt zum Beispiel beim Touareg
in der Untersetzungsstufe bei 6 km/h und im Normalbetrieb bei 20 km/h, beim Phaeton beginnt sie
bei 20 km/h.
So funktioniert es:
Die Soll-Geschwindigkeit wird über eine Taste Die Motorsteuergeräte passen die Einspritz-
am Multifunktionslenkrad eingestellt. Das Signal menge so an, dass die Ist-Geschwindigkeit der
geht an das Motorsteuergerät 1 J623 und wird eingestellten Soll-Geschwindigkeit entspricht.
über den internen CAN-Datenbus an das
Motorsteuergerät 2 J624 gesendet.
Bremslichtschalter F
Bremspedalschalter F47
Ventile für Pumpe-Düse N245, N303 … 306
Geber für Gaspedalstellung G79
Steuergerät mit Anzeige-
einheit im Schalttafel-
einsatz J285
Steuergerät
Geber für Motordrehzahl G28
für Airbag J234
Multifunktionslenkrad
mit Bedientasten für GRA Steuergerät für ABS
mit ESP J104
304_066
Ventile für Pumpe-Düse N240 … 244
21
Motormanagement
Sensoren
Signalverwendung
Geberrad für
Motordrehzahl
304_059
22
Hallgeber G40
Hallgeber G40
Signalverwendung
Hallgeber G40
Schnellstartgeberrad
304_020
23
Motormanagement
Der Geber für Gaspedalstellung, der Leerlauf- Geber für Gaspedalstellung G79
schalter und der Kick-down-Schalter befinden Kick-down-Schalter F8
sich in einem Gaspedalmodul am Fußhebelwerk. Leerlaufschalter F60
Signalverwendung
Kick-down-Schalter F8
Leerlaufschalter F60
24
Luftmassenmesser G70 und G246 Saugrohrbrücke
Luftfilter
Jede Zylinderbank hat einen Heißfilm-Luftmas-
senmesser mit Rückströmerkennung. Er ist im
Ansaugkanal vor der Saugrohrbrücke verbaut.
Mit ihnen wird für jede der beiden Zylinder-
bänke die tatsächlich angesaugte Luftmasse
bestimmt.
Signalverwendung
Signalverwendung
25
Motormanagement
Signalverwendung
Signalverwendung
26
Geber für Kraftstofftemperatur G81 und G248 Kraftstofffiltermodul
Signalverwendung
Der Höhengeber
Signalverwendung
27
Motormanagement
304_024
Geber für Ladedruck G31 und G447 Geber für Ansauglufttemperatur G42 und G299
Signalverwendung Signalverwendung
Das Signal der Geber für Ladedruck wird zur Das Signal der Geber für Ansauglufttemperatur
Regelung und Überwachung des Ladedruckes wird von den Motorsteuergeräten jeweils zur
benötigt. Berechnung eines Korrekturwertes für den Lade-
Der ermittelte Wert wird von den zugehörigen druck benötigt. Mit der Auswertung des Signals
Motorsteuergeräten mit den Sollwerten aus den dieser Geber wird der Temperatureinfluss auf die
Ladedruckkennfeldern verglichen. Dichte der Ladeluft berücksichtigt.
Weicht der Istwert vom Sollwert ab, wird der
Ladedruck durch das Motorsteuergerät über den
Stellmotor für Abgasturbolader nachgeregelt.
Aus Motorschutzgründen wird der Ladedruck Bei Ausfall des Signals rechnen die Motorsteuer-
auf ein sehr niedriges Niveau gesteuert. geräte mit einem festen Ersatzwert. Es kann zu
Dadurch nimmt die Leistung deutlich ab. Leistungsminderungen kommen.
28
Bremslichtschalter F und Bremspedal-
schalter F47
Signalverwendung
29
Motormanagement
304_082
Kraftstofffiltermodul
304_047
Signalverwendung
30
So funktioniert es:
An den Geber für Kraftstoffzusammensetzung wird vom Motorsteuergerät eine konstante Spannung
angelegt.
Kontaktstifte
Bei „Wasserstand in Ordnung“ Kraftstoff
304_050
Wasser
304_055
Farblegende Leitungen
31
Motormanagement
Aktoren
304_032
32
Stellmotoren für Abgasturbolader V280
und V281 (V10-TDI-Motor)
Aufgabe
304_010
Die Stellmotoren werden über den CAN-Daten-
bus vom jeweiligen Motorsteuergerät ange- Stellmotor für
steuert. Dadurch verbessert sich die Regelung Abgasturbo- Stellmotor für Abgastur-
und die Fehlerdiagnose. Das resultiert daraus, lader 2 V281 bolader 1 V280
dass die Stellung der Leitschaufeln und erkannte
Fehler an die Motorsteuergeräte zurückgesendet
werden. Über ein Gestänge erfolgt dann die
Verstellung der Leitschaufeln des Abgasturbo- Der Stellmotor für Abgasturbolader ist
laders. auf den Abgasturbolader abgestimmt
und fixiert. Deswegen dürfen beide
Auswirkungen bei Ausfall Bauteile nur zusammen abgebaut und
ausgetauscht werden.
Bei Ausfall der Stellmotoren ist keine Ladedruck- Beachten Sie unbedingt den Reparatur-
regelung mehr möglich. Die Einspritzmenge wird leitfaden.
drehzahlabhängig begrenzt und der Motor hat
eine geringere Leistung.
33
Motormanagement
Aufgabe
304_012
Motor für
Saugrohrklappe 2 V275 Motor für
Motoren für Saugrohrklappe V157 und V275 Saugrohrklappe V157
Aufgabe
34
Umschaltventil für Saugrohrklappe N239
(R5-TDI-Motor)
304_048
Beim Abstellen des Motors wird das Umschalt- Fällt das Umschaltventil aus, bleibt die Saugrohr-
ventil für Saugrohrklappe vom Motorsteuergerät klappe immer geöffnet. Dadurch kann es beim
angesteuert. Daraufhin wird die Saugrohrklappe Abstellen des Motors zu erhöhten Ruckelbewe-
geschlossen und die Luftzufuhr unterbrochen. gungen kommen.
Dadurch wird weniger Luft angesaugt und ver-
dichtet; der Motor läuft weich aus.
Das Umschaltventil wird temperaturabhängig Fällt das Umschaltventil aus, bleibt die Klappe
vom Motorsteuergerät angesteuert. Es gibt den für Abgaskühlung geschlossen und das Abgas
Weg von der Unterdruckpumpe zum Membran- wird nicht mehr gekühlt. Dadurch können die
ventil frei, die Klappe für Abgaskühlung wird Stickoxidemissionen steigen.
betätigt und der Weg durch den Kühler freige-
geben.
35
Motormanagement
304_014
Kühler für Abgasrückführung
zum Ventil
Kühler für Abgasrückführung für Abgasrückführung
vom
Abgaskrümmer
vom
Abgaskrümmer
304_031
Unterdruckdose
Kühlmittelanschluss
Kühlungsverteilung zur
Schalteinheit mit Klappe
für Abgaskühlung
36
zum Ventil
für Abgasrückführung
Ohne Abgaskühlung
Kühler für Abgasrückführung
304_037
Kühlmittel- vom
anschluss Klappe für Abgaskrümmer
Kühlmittel Abgaskühlung
Der Motor und der Katalysator sind kalt. Die Klappe für Abgaskühlung ist geschlossen. Das Abgas wird
am Kühler vorbeigeleitet und damit nicht gekühlt. Dadurch erreicht der Motor möglichst schnell seine
Betriebstemperatur.
304_025
Klappe für
Kühlmittel Abgaskühlung
Der Motor und der Katalysator haben Betriebstemperatur erreicht. Die Klappe für Abgaskühlung ist
geöffnet. Das Abgas wird durch den Kühler geleitet und damit gekühlt. Durch die gekühlten Abgase
wird die Verbrennungstemperatur gesenkt und es kann eine größere Masse an Abgasen rückgeführt
werden. Dadurch entstehen weniger Stickoxide und die Rußbildung wird vermindert.
37
Motormanagement
Die Ansteuerung der beiden elektrischen Kraftstoffpumpen erfolgt parallel über das Kraftstoff-
pumpenrelais J17.
Kraftstoffpumpe G23
Kraftstoffpumpe G6
(Vorförderpumpe)
Geber für Kraftstoffvor-
ratsanzeige G
Saugstrahlpumpe 2
Saugstrahlpumpe 1
304_049
Die Saugstrahlpumpe 1 fördert den Kraftstoff aus der Hauptkammer in den Vorförderbehälter der Kraft-
stoffpumpe G6 und die Saugstrahlpumpe 2 pumpt aus der Nebenkammer in den Vorförderbehälter der
Kraftstoffpumpe G23. Beide Saugstrahlpumpen werden von den elektrischen Kraftstoffpumpen ange-
trieben.
Bei Ausfall einer Pumpe kann durch Kraftstoff- Die Höchstgeschwindigkeit wird nicht erreicht
mangel die Motorleistung sinken. und der Motor läuft bei hohen Drehzahlen
unrund.
38
Der Thermostat für kennfeldgesteuerte
Motorkühlung F265
304_029
Kühlmittel-Verteilergehäuse
Druckfeder
Widerstandsheizung
39
Motormanagement
Aufgabe
Schwingungsdämpfer
Elektrische Schaltung
J496
V51
M
J623 Motorsteuergerät 1
J496 Relais für Kühlmittelzusatzpumpe J623
V51 Pumpe für Kühlmittelnachlauf
304_067
40
Relais für Pumpe, Kraftstoffkühlung J445 und
Pumpe für Kraftstoffkühlung V166 Pumpe für Kraftstoffkühlung V166
(Touareg)
Aufgabe
Elektrische Schaltung
J623 Motorsteuergerät 1
J445 Relais für Pumpe, Kraftstoffkühlung J623
V166 Pumpe für Kraftstoffkühlung
304_068
41
Motormanagement
304_041
Motorlager rechts
Motorlager links
Motorkonsole links
Motorkonsole rechts
Motorträger
304_040
42
So funktioniert es:
Die hydraulisch gedämpften Motorlager werden Als Eingangssignale werden die Fahrgeschwin-
über das Magnetventil N145 pneumatisch ange- digkeit und die Motordrehzahl verwendet.
steuert. Die Motorlager verringern über den
gesamten Drehzahlbereich des Motors die
Schwingungen, die auf die Karosserie übertra-
gen werden.
Motorsteuergerät 1 J623
Steuergerät für ABS
mit ESP J104
(Fahrgeschwindigkeit)
Geber für
Motordrehzahl G28
Motorlager Motorlager
rechts links
304_042
Ausführlichere Informationen zur Aufgabe und Funktion der Motorlager finden Sie im Selbst-
studienprogramm Nr. 249 „Das Motormanagement des W8-Motors im Passat“.
43
Motormanagement
H 304_001
44 45
Motormanagement
H 304_001
44 45
Service
Eigendiagnose
Die Diagnose
zur Verfügung.
46
Betriebseinrichtungen
Bezeichnung Werkzeug
Prüfbox
V.A.G 1598/42
304_083
Adapterkabel
V.A.G 1598/39-1
304_084
Adapterkabel
V.A.G 1598/39-2
304_085
47
Prüfen Sie Ihr Wissen
a) Sie ist sowohl auf Ein-Steuergeräte- wie auch auf Zwei-Steuergerätekonzepte ausgelegt.
b) Informationen, die nur das Motorsteuergerät 1 bekommt, werden über den internen
CAN-Datenbus an das Motorsteuergerät 2 gesendet.
c) Das Motorsteuergerät 1 ist für die Einspritzung und die Abgasrückführung zuständig und
das Motorsteuergerät 2 übernimmt die restlichen Aufgaben.
b) Mit dem VAS 5051 erfolgt eine Codierung der beiden Motorsteuergeräte.
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4. Beim V10-TDI-Motor ermitteln Lambdasonden den Rest-Sauerstoffgehalt im Abgas,
dadurch wird ...
5. Warum wird beim V10-TDI-Motor im Phaeton ein schaltbarer Kühler für Abgasrückführung
eingesetzt?
6. Welche Vorteile hat die Ansteuerung der Stellmotoren für Abgasturbolader über den
CAN-Datenbus-Antrieb?
a) Es ist eine genauere Regelung möglich, weil die Stellung der Leitschaufeln auch zurückge-
meldet wird.
b) Es ist eine genauere Fehlerdiagnose möglich, weil erkannte Fehler an die Motorsteuergeräte
gesendet werden.
c) Es ist kostengünstiger.
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Prüfen Sie Ihr Wissen
b) Die Pumpe für Kraftstoffkühlung setzt im Touareg beim V10-TDI- und R5-TDI-Motor ein.
b) sendet seine Signale an das Motorsteuergerät 1 J623 und dieses über den internen
CAN-Datenbus an das Motorsteuergerät 2 J624.
c) sendet seine Signale an das Motorsteuergerät 1 J623 und dieses über eine separate Leitung
an das Motorsteuergerät 2 J624.
1. a, c; 2. a, b; 3. c; 4. c; 5. a, c; 6. a, b; 7. b, c; 8. c
Lösungen
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Notizen
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Service. 304