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2. Kaufmannseigenschaft einer KG
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Und ebenso keine Kaufmannseigenschaft bei der Partnerschaft gemäß § 1 Abs. 1 S. 2 PartGG,
deren Mitglieder nach § 1 Abs. 1 S. 2 PartGG Freiberufler sein müssen und damit keine Kaufleute sein können!
(1) Wenn der „wirtschaftliche“ Zweck ein Handelsgewerbe § 1 Abs. 2 HGB ist, dann kraft
Betätigung § 123 Abs. 2 HGB
– entweder OHG, wenn nur Vollhafter (Komplementäre)
– oder KG, wenn mindestens ein Vollhafter (Komplementär) und mindestens ein
Teilhafter (Kommanditist), § 161 Abs. 2 HGB.
§ 123 HGB:
(1) Die Wirksamkeit der offenen Handelsgesellschaft tritt im Verhältnis zu Dritten mit dem Zeitpunkt ein, in welchem die
Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen wird.
(2) Beginnt die Gesellschaft ihre Geschäfte schon vor der Eintragung, so tritt die
Wirksamkeit mit dem Zeitpunkt des Geschäftsbeginns ein, soweit nicht aus § 2
(Anmerkung: oder § 3) oder § 105 Abs. 2 sich ein anderes ergibt.
(3) Eine Vereinbarung, dass die Gesellschaft erst mit einem späteren Zeitpunkt ihren
Anfang nehmen soll, ist Dritten gegenüber unwirksam.
§ 161 HGB:
(1) ...
(2) Soweit nicht in diesem Abschnitt ein anderes vorgeschrieben ist, finden auf die
Kommanditgesellschaft die für die offene Handelsgesellschaft geltenden Vorschriften
Anwendung.
§ 123 HGB:
(1) Die Wirksamkeit der offenen Handelsgesellschaft tritt im Verhältnis zu Dritten mit
dem Zeitpunkt ein, in welchem die Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen
wird.
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(2) Beginnt die Gesellschaft ihre Geschäfte schon vor der Eintragung, so tritt die Wirksamkeit mit dem Zeitpunkt des
Geschäftsbeginns ein, soweit nicht aus § 2 (Anmerkung: oder § 3) oder § 105 Abs. 2 sich ein anderes ergibt.
(3) Eine Vereinbarung, dass die Gesellschaft erst mit einem späteren Zeitpunkt ihren Anfang nehmen soll, ist Dritten
gegenüber unwirksam.
§ 105 HGB:
(1) Eine Gesellschaft, deren Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher
Firma gerichtet ist, ist eine offene Handelsgesellschaft, wenn bei keinem der Gesellschafter die Haftung
gegenüber den Gesellschaftsgläubigern beschränkt ist.
(2) 1Eine Gesellschaft, deren Gewerbebetrieb nicht schon nach § 1 Abs. 2 Handelsgewerbe ist oder die
nur eigenes Vermögen verwaltet, ist offene Handelsgesellschaft, wenn die Firma des Unternehmens in
das Handelsregister eingetragen ist.
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§ 2 Satz 2 und 3 gilt entsprechend.
(3) Auf die offene Handelsgesellschaft finden, soweit nicht in diesem Abschnitt ein anderes
vorgeschrieben ist, die Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuchs über die Gesellschaft Anwendung.
§ 161 HGB:
(1) ...
(2) Soweit nicht in diesem Abschnitt ein anderes vorgeschrieben ist, finden auf die
Kommanditgesellschaft die für die offene Handelsgesellschaft geltenden Vorschriften
Anwendung.
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– Und wenn der „wirtschaftliche“ Zweck auf eine gemeinsame Berufsausübung hinzielt, die
kein Gewerbe, sondern einen sog. freien Beruf darstellt,
dann ohne Eintragung nur GbR § 705 BGB
oder nach konstitutiver Eintragung ins Partnerschaftsregister Partnerschaft § 1 Abs.
1 S. 1 PartGG.
– Eine
handelsgewerbetreibende (§ 1 Abs. 2 HGB) Gesellschaft
ist kraft Betätigung OHG/(KG) §§ 123 Abs. 2/(161 Abs. 2) HGB und damit
Kaufmann § 6 Abs. 1 HGB
und als solche daher nach § 29 HGB zur deklaratorischen Eintragung der Firma
verpflichtet,
§§ 106 Abs. 1 und Abs. 2 Nr. 2 sowie § 19 Abs. 1 Nr. 2 HGB: OHG bzw. KG
(also Parallele zum Istkaufmann nach §§ 1 Abs. 2, 19 Abs. 1 Nr. 1 HGB: e.K.).
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– Aber eine
ein Kleingewerbe
bzw. eine Land-/Forstwirtschaft/ein Nebengewerbe betreibende
oder eine nur eigenes Vermögen verwaltende) Gesellschaft
wird erst Kaufmann und damit OHG/KG durch die konstitutive Eintragung der
Firma.
Sie kann daher, muss sich aber nicht entsprechend
§ 2 S. 2
und auch § 3 Abs. 2 bzw. Abs. 3
sowie § 105 Abs. 2 S. 1 HGB
als Unternehmer die Firma eintragen lassen und damit Kaufmann § 6 Abs. 1 HGB
werden
(also Parallele zum Kannkaufmann nach §§ 2 und 3 HGB und Erweiterung dazu durch § 105 Abs. 2 S.
1 HGB für Gesellschaften, die nur eigenes Vermögen verwalten).
– Die EWIV führt ebenfalls eine Firma § 2 Abs. 2 Nr. 1 EWIV-AG, welche zur Eintragung anzumelden ist.
Eine EWIV entsteht nach Art. 1 Abs. 2 EWIV-VO und § 1 Halbs. 1 a.E. EWIV-AG i.V.m. § 123 Abs. 1
HGB (nicht § 123 Abs. 2 HGB, vgl. Art. 1 Abs. 2 EWIV-VO!) als Vereinigung im Außenverhältnis dabei
stets erst mit der konstitutiven Eintragung im Handelsregister.
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– Und bei der Partnerschaft gilt § 2 Abs. 1 PartGG. Es ist der „Name“ der Partnerschaft gemäß § 4 Abs. 1
PartGG zur Eintragung anzumelden, für den gemäß § 2 Abs. 2 PartGG die Regeln über die Firma
grundsätzlich entsprechend gelten:
Eine Partnerschaft entsteht daher ebenso erst mit der konstitutiven Eintragung im Partnerschaftsregister,
§ 7 Abs. 1 PartGG.
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II. Haftung der Personengesellschaften für Gesellschaftsverbindlichkeiten
1. OHG und KG
2. EWIV
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§ 1 EWIV-AG: Anzuwendende Vorschriften
Soweit nicht die Verordnung (EWG) Nr. 2137/85 des Rates vom 25. Juli 1985 über die
Schaffung einer Europäischen wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV) - ABl. EG Nr.
L 199 S. 1 - (Verordnung) gilt, sind auf eine Europäische wirtschaftliche
Interessenvereinigung (EWIV) mit Sitz im Geltungsbereich dieses Gesetzes (Vereinigung)
die folgenden Vorschriften, im übrigen entsprechend die für eine offene
Handelsgesellschaft geltenden Vorschriften anzuwenden; die Vereinigung gilt als
Handelsgesellschaft im Sinne des Handelsgesetzbuchs.
[ – und beachte zudem Art. 24 Abs. 2 EWIV-VO: die Vereinigung ist stets zuvor aufzufordern, also nur
subsidiäre Haftung der Mitglieder gemäß § 1 Halbs. 1 a.E. EWIV-AG und § 128 S. 1 HGB! ].
3. Partnerschaft
[ – und daneben die persönlich haftenden Partner für die Verbindlichkeiten der Partnerschaft gemäß § 8 Abs. 1
PartGG akzessorisch gesamtschuldnerisch mit. ]
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4. GbR
Aber keine Regelung wie § 124 Abs. 1 HGB im Recht der GbR (§§ 705 bis 740 BGB) und
auch kein Verweis dort auf diese Vorschrift:
[ – Daher früher sog. individualistische Theorie:
Die GbR ist kein Rechtssubjekt, arg. § 714 und § 718 Abs. 1 BGB sprechen von den Gesellschaftern und
nicht von der Gesellschaft.
Daher kann man nur/ muss man alle Gesellschafter verklagen, bevor dann in das Gesellschaftsvermögen
vollstreckt werden kann, vgl. § 736 Zivilprozessordnung (ZPO).
– Heute Akzessorietätstheorie seit dem Urteil BGHZ 146, 341 (II ZR 331/00) vom
29.1.2001:
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Eigentum und andere dingliche Rechte an Grundstücken erwerben, vor Gericht
klagen und verklagt werden.
(2) ...
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III. Haftung der Gesellschafter für Gesellschaftsverbindlichkeiten
a) Eine OHG, KG
haftet wegen §§ 124 Abs. 1 und 161 Abs. 2 HGB als Rechtssubjekt selbst für ihre
Verbindlichkeiten.
§ 128 i.V.m. § 161 Abs. 2 HGB: Persönliche Haftung der Gesellschafter einer KG
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Die Komplementäre einer Kommanditgesellschaft haften für die Verbindlichkeiten der
Gesellschaft den Gläubigern als Gesamtschuldner persönlich.
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Eine entgegenstehende Vereinbarung ist Dritten gegenüber unwirksam.
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Schulden mehrere eine teilbare Leistung in der Weise, dass jeder die ganze Leistung zu
bewirken verpflichtet, der Gläubiger aber die Leistung insgesamt nur einmal zu fordern
berechtigt ist (sog. Gesamtschuld oder gemeinschaftliche Schuld), so kann der Gläubiger
nach § 421 S. 1 BGB nach seinem Belieben von jedem Schuldner die Leistung ganz oder
zum Teil fordern.
Beispiel:
Hat Gläubiger G eine Forderung von 300,– € gegen die Gesamtschuldner X, Y und Z, kann
er von X 300,– € verlangen/ oder von Y und Z jeweils 150,– € usw.
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Der originäre Gesamtschuldausgleich nach § 426 Abs. 1 S. 1 BGB entsteht bereits
mit Begründung des Schuldverhältnisses und gewährt einen Anspruch auf Befreiung.
Kann dabei der von einem Gesamtschuldner zu tragende Betrag nicht erlangt werden,
ist der Ausfall von den Übrigen zu tragen, § 426 Abs. 1 S. 2 BGB.
Demgegenüber können beim derivativen Gesamtschuldausgleich nach § 426 Abs. 2
S. 1 BGB Regressansprüche gegen die übrigen Gesamtschuldner erst nach der
Befriedigung des Gläubigers geltend gemacht werden.
§ 129 Abs. 1/und 161 Abs. 2 HGB Verteidigung des Gesellschafter mit Einwendungen
des Gesellschafters oder der Gesellschaft
ein Gesellschafter kann gemäß § 129 Abs. 1 1. Alt. /und 161 Abs. 2 HGB natürlich
alle Einwendungen gegen den Gläubiger geltend machen, die ihm in seiner Person
zustehen (sog. persönliche Einwendungen des Gesellschafters)
z.B. persönlicher Erlass § 397 BGB des Gläubigers gegen diesen Gesellschafter
oder Aufrechnung mit eigener(!) Forderung des Gesellschafters § 422 BGBetc.,
und § 129 Abs. 1 2. Alt./und 161 Abs. 2 HGB, ein Gesellschafter kann auch alle
Einwendungen geltend machen, die der Gesellschaft gegen den Gläubiger zustehen,
z.B. Verjährung § 214 Abs. 1 BGB,
Erfüllung § 362 Abs. 1 BGB usw.
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Und § 129 Abs. 2/sowie 161 Abs. 2 HGB Verteidigung des Gesellschafters mit der
Einrede der Anfechtbarkeit durch die Gesellschaft
steht der Gesellschaft das Recht zu, gegenüber dem Gläubiger nach §§ 119 ff. BGB
anzufechten,
kann ein Gesellschafter dieses Gestaltungsrecht der Gesellschaft zwar nicht selbst
ausüben (§ 143 BGB) und somit nicht anstelle der Gesellschaft anfechten,
der Gesellschafter darf dann jedoch solange die Leistung verweigern, wie die
Gesellschaft anfechten könnte.
Sowie § 129 Abs. 3/und 161 Abs. 2 HGB Verteidigung des Gesellschafters mit der
Einrede der Aufrechenbarkeit durch die Gesellschaft
steht dem Gläubiger der Gesellschaft das Recht zu, mit einer Forderung der
Gesellschaft (!) gegenüber dem Gläubiger nach §§ 387 ff. BGB aufzurechnen,
kann ein Gesellschafter auch dieses Gestaltungsrecht der Gesellschaft ebenfalls
nicht selbst ausüben (§ 388 BGB) und nicht anstelle der Gesellschaft aufrechnen,
der Gesellschafter darf dann aber auch die Leistung verweigern, solange die
Gesellschaft aufrechnen könnte.
Über die genannten Fälle der Anfechtung und Aufrechnung hinaus, gelten die § 129
Abs. 2 und Abs. 3 /sowie 161 Abs. 2 HGB analog bei sonstigen Gestaltungsrechten
der Gesellschaft wie
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(3a) Abs. 2 und 3 analog: Der Gesellschafter einer OHG/KG kann die Befriedigung
des Gläubigers auch verweigern, solange der OHG/KG das Recht zusteht, von dem
ihrer Verbindlichkeit zugrunde liegenden Rechtsgeschäft zurückzutreten, zu mindern
oder zu kündigen.
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2. Gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschafter einer GbR
a) Eine GbR
haftet analog zu § 124 Abs. 1 HGB als Rechtssubjekt ebenfalls selbst für ihre
Verbindlichkeiten, vgl. BGHZ 146, 341 vom 29.1.2001 (s.o. II. 4).
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von dem ihrer Verbindlichkeit zugrunde liegenden Rechtsgeschäft zurückzutreten, zu
mindern oder zu kündigen.
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3. Haftung der Kommanditisten
Differenziere:
– Pflichteinlage laut Gesellschaftsvertrag (= Innenverhältnis),
z.B. Grundstück
– und Hafteinlage § 162 Abs. 1 S. 1 HGB (= Außenverhältnis), die als „Betrag der Einlage“
eines jedes Kommanditisten und damit als Geldbetrag im Handelsregister eingetragen
wird,
nur diese ist maßgebend für die persönliche (beschränkte) Haftung des Kommanditisten
gemäß §§ 172 Abs. 1 i.V.m. § 171 Abs. 1 HGB (dazu sogleich).
a) Gründung einer KG
(1) Voraussetzungen:
Beginnt eine Gesellschaft
(a) Handelsgeschäfte i.S.v. § 1 Abs. 2 HGB
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(b) unter Zustimmung aller Gesellschafter (scilicet: bei einer KG also auch der
Kommanditisten!),
ist sie damit schon vor Eintragung KG kraft Betätigung nach § 123 Abs. 2/§ 161 Abs. 2
HGB.
(2) Rechtsfolgen:
[ (a) Dann haftet diese KG als Rechtssubjekt selbst für ihre Verbindlichkeiten gemäß § 124 Abs. 1/§ 161 Abs. 2
HGB.
(b) Und Komplementäre haften persönlich unbeschränkt mit, § 128 S. 1/§ 161 Abs. 2 HGB. ]
γ) Für Verbindlichkeiten die nach Eintragung der Hafteinlage (§ 162 Abs. 1 S. 1 HGB)
begründet werden, gelten dann die §§ 171/172 HGB:
– persönliche unmittelbare Haftung der Kommanditisten den Gläubigern gegenüber
– aber beschränkt i.H.d. restlichen (Haft-)Einlage [ dazu gleich unter c) γ) ].
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b) Eintritt als Kommanditist in eine entstehende KG
§ 28 HGB: Haftung der dadurch entstehenden OHG bzw. KG bei Eintritt als
Komplementär/Kommanditist in das Geschäft eines Einzelkaufmanns
(1) 1 Tritt jemand als persönlich haftender Gesellschafter oder als Kommanditist in das
Geschäft eines Einzelkaufmanns ein, so haftet die offene Handels-/Kommandit-Gesellschaft,
auch wenn sie die frühere Firma nicht fortführt, für alle im Betrieb des Geschäfts
entstandenen Verbindlichkeiten des früheren Geschäftsinhabers.
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Die in dem Betrieb begründeten Forderungen gelten den Schuldnern gegenüber als auf die
Gesellschaft übergegangen.
(2) Eine abweichende Vereinbarung ist einem Dritten gegenüber nur wirksam, wenn sie in
das Handelsregister eingetragen und bekannt gemacht oder von einem Gesellschafter dem
Dritten mitgeteilt worden ist.
(3) …
§ 176 HGB: Haftung der Kommanditisten vor Eintragung der KG/vor Eintragung seines
Eintritts in das Einzelhandelsgeschäft
(1) 1 Hat die Gesellschaft ihre Geschäfte begonnen, bevor sie in das Handelsregister des
Gerichts, in dessen Bezirk sie ihren Sitz hat, eingetragen ist, so haftet jeder Kommanditist,
der dem Geschäftsbeginn zugestimmt hat, für die bis zur Eintragung begründeten
Verbindlichkeiten der Gesellschaft gleich einem persönlich haftenden Gesellschafter, es sei
denn, dass seine Beteiligung als Kommanditist dem Gläubiger bekannt war.
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Diese Vorschrift kommt nicht zur Anwendung, soweit sich aus § 2 oder § 105 Abs. 2 HGB
ein anderes ergibt.
(2) …
α) Da die entstandene KG gemäß § 28 Abs. 1 S. 1 HGB für die vor dem Eintritt
begründeten Altverbindlichkeiten des ehemaligen Einzelkaufmanns haftet,
– auch akzessorische Mit-Haftung des eingetretenen Kommanditisten dafür gemäß
§§ 171/172 HGB:
also persönliche unmittelbare Haftung den Gläubigern gegenüber,
jedoch beschränkt i.H.d. restlichen (Haft-)Einlage [ dazu gleich unter c) γ) ]
– aber abdingbar, § 28 Abs. 2 HGB.
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β) Für (Zwischen-)Verbindlichkeiten, die
– zwischen dem Eintritt
– und der Eintragung der Hafteinlage
begründet werden,
gilt jedoch § 176 Abs. 1 HGB:
persönliche unmittelbare und unbeschränkte Haftung auch der Kommanditisten
gegenüber den Gläubigern,
weil der Rechtsschein erzeugt wird, dass jeder Gesellschafter als Komplementär
beteiligt ist (da ja keine Hafteinlage § 162 Abs. 1 S. 1 HGB eingetragen ist)
es sei denn (dann haften Kommanditisten auch bei Eintritt in ein Einzelhandelsgeschäft
und einer dadurch entstehenden KG nur beschränkt, §§ 171/172 HGB)
dem Gläubiger ist die Beteiligung als Kommanditist(!) bekannt, § 176 Abs. 1 S. 1
Halbs. 2 HGB;
dies gilt aber nicht –und damit dann doch wieder persönlich unbeschränkte Haftung–,
wenn ihm der Gesellschafter als solcher (und somit auch dessen Beteiligung als
Kommanditist) unbekannt ist!
Aber wieder Ausschluss möglich durch aufschiebende Bedingung § 158 Abs. 1 BGB:
„Der Eintritt wird erst (ex nunc) mit der Eintragung der Hafteinlage wirksam!“ [ dazu
gleich unter c) β) ].
γ) Und für Verbindlichkeiten die nach Eintragung der Hafteinlage (§ 162 Abs. 1 S. 1
HGB) begründet werden, gelten dann die §§ 171/172 HGB:
– persönliche unmittelbare Haftung den Gläubigern gegenüber
– aber beschränkt i.H.d. restlichen (Haft-)Einlage [ dazu gleich unter c) γ) ].
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c) Eintritt als Kommanditist in eine bestehende OHG oder KG
§ 173 HGB: Haftung bei Eintritt als Kommanditist in eine offene Handelsgesellschaft (die
dadurch zur Kommanditgesellschaft wird)/bei Eintritt als Kommanditist in eine
Kommanditgesellschaft
(1) Wer in eine bestehende Handelsgesellschaft als Kommanditist eintritt, haftet nach
Maßgabe der §§ 171 und 172 HGB bis zur Höhe seiner Einlage beschränkt für die vor
seinem Eintritt begründeten Verbindlichkeiten der Gesellschaft, ohne Unterschied, ob die
Firma eine Änderung erleidet oder nicht.
(2) Eine entgegenstehende Vereinbarung ist Dritten gegenüber unwirksam.
§ 176 HGB: Haftung der Kommanditisten vor Eintragung der KG/vor Eintragung seines
Eintritts
(1) 1 Hat die Gesellschaft ihre Geschäfte begonnen, bevor sie in das Handelsregister des
Gerichts, in dessen Bezirk sie ihren Sitz hat, eingetragen ist, so haftet jeder Kommanditist, der
dem Geschäftsbeginn zugestimmt hat, für die bis zur Eintragung begründeten
Verbindlichkeiten der Gesellschaft gleich einem persönlich haftenden Gesellschafter, es sei
denn, dass seine Beteiligung als Kommanditist dem Gläubiger bekannt war.
2
Diese Vorschrift kommt nicht zur Anwendung, soweit sich aus § 2 oder § 105 Abs. 2 HGB
ein anderes ergibt.
(2) Tritt ein Kommanditist in eine bestehende Handelsgesellschaft ein, so findet die Vorschrift
des Absatzes 1 Satz 1 für die in der Zeit zwischen seinem Eintritt und dessen Eintragung in
das Handelsregister begründeten Verbindlichkeiten der Gesellschaft entsprechende
Anwendung.
somit
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– gemäß § 173 Abs. 1 ( § 130 Abs. 1) HGB
persönliche, akzessorische Mit-Haftung des eingetretenen Kommanditisten
aber beschränkt bis zur Höhe seiner Einlage i.S.d. §§ 171/172 HGB
– und nicht abdingbar, § 173 Abs. 2 ( § 130 Abs. 2) HGB.
§ 130 HGB: Haftung des eintretenden persönlich haftenden Gesellschafters
(1) Wer in eine bestehende Gesellschaft eintritt, haftet gleich den anderen Gesellschaftern nach Maßgabe der
§§ 128 und 129 HGB für die vor seinem Eintritt begründeten Verbindlichkeiten der Gesellschaft, ohne
Unterschied, ob die Firma eine Änderung erleidet oder nicht.
(2) Eine entgegenstehende Vereinbarung ist Dritten gegenüber unwirksam.
β) Für (Zwischen-)Verbindlichkeiten,
– die zwischen dem Eintritt
– und der Eintragung der Hafteinlage
begründet werden,
gilt jedoch § 176 Abs. 2 HGB:
Kommanditisten haften dann den Gläubigern persönlich unbeschränkt wegen des
Rechtsscheins, dass der Neue als Komplementär eintritt (da noch keine Hafteinlage
§ 162 Abs. 1 S. 1 HGB eingetragen ist),
es sei denn (dann haften Kommanditisten auch in der Zwischenzeit nur beschränkt
§§ 171/172 HGB),
dem Gläubiger ist die Beteiligung als Kommanditist(!) bekannt.
dies gilt aber nicht –und damit dann doch wieder persönlich unbeschränkte Haftung–,
wenn ihm der Gesellschafter als solcher (und somit auch dessen Beteiligung als
Kommanditist) unbekannt ist!
Aber auch hier Ausschluss der unbeschränkten Haftung möglich durch
aufschiebende Bedingung § 158 Abs. 1 BGB:
„Der Eintritt wird erst (ex nunc) mit der Eintragung der Hafteinlage wirksam!“
γ) Und für Verbindlichkeiten, die nach Eintragung der Hafteinlage (§ 162 Abs. 1 S. 1
HGB) begründet werden, gelten dann die §§ 171/172 HGB:
– wenn die (Haft-)Einlage eingetragen, aber noch nicht (voll) geleistet ist,
– zwar
persönliche unmittelbare akzessorische Mit-Haftung des Kommanditisten den
Gläubigern gegenüber gemäß § 161 Abs. 2 i.V.m. § 128 S. 1 HGB,
aber beschränkt bis zur Höhe der restlichen (Haft-)Einlage gemäß §§ 172 Abs. 1/171
Abs. 1 HGB:
Beispiel:
Forderung 100
als Hafteinlage eingetragen 50
davon erbracht 40
dann Haftung auf restliche 10
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Variante:
Forderung 100
als Hafteinlage (Außenverhältnis) eingetragen 50
aber als Pflichteinlage (Innenverhältnis) Grundstück
eingebracht, dessen objektiver Wert bei Einbringung
beträgt jedoch nur 30
dann zwar Pflichteinlage laut Gesellschaftsvertrag
erbracht,
aber im Handelsregister eingetragene Hafteinlage
(§ 162 Abs. 1 S. 1 HGB: Betrag 50), dadurch
(Wert 30) noch nicht voll erbracht
somit Haftung auf Differenz von 20
Die Pflichteinlage wird also mit ihrem objektiven Wert (entscheidend ist Zeitpunkt der
Einbringung!) auf die Hafteinlage angerechnet!
d) Annex:
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