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Aufgabe 1
a) Parameter a berechnen (5P)
Das Schaubild stellt eine Funktion der Kurvenschar fa (t) = ate−0,25t dar. Der Hochpunkt
H (4|10, 3) ist außerdem bekannt. Wir können also die Koordinaten dieses Punktes für t
und fa (t) in die Gleichung einsetzen und nach a auflösen.
10, 3 = a · 4e−0,25·4
1
10, 3 = 4ae−1 | · e1
4
1
· 10, 3e = a ≈ 7
4
Damit ergibt sich die Funktionsgleichung f7 (t) = 7te−0,25t .
Das Monotonieverhalten einer Funktion ändert sich immer an einem Extrempunkt, d.h.
an einer Stelle t0 , an der gilt fa0 (t0 ) = 0.
Ableitungen bilden
= ae−0,25t · (1 − 0, 25t)
fa00 (t) = a · −0, 25e−0,25t · (1 − 0, 25t) + e−0,25t · (−0, 25) | e−0,25t ausklammern
fa0 (t) = 0
ae−0,25t · (1 − 0, 25t) = 0
Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Da ae−0,25t niemals Null
werden kann, genügt es, den zweiten Faktor Null zu setzen.
1 = 0, 25t | ·4
4= t
Da a > 0 definiert ist, ist dieser Ausdruck immer negativ. Somit besitzt jede Funktion
der Schar fa bei t = 4 einen Hochpunkt. Da dies der einzige Extrempunkt ist, lässt sich
über das Monotonieverhalten der Funktionen von fa Folgendes sagen:
An einem Hochpunkt ändert sich die Steigung immer von steigend zu fallend. Somit sind
die Funktionen von fa für 0 ≤ t < 4 monoton steigend und für 4 < t 6= 24 monoton
fallend.
Nach der Einnahme des Medikaments baut sich unabhängig von der Dosierung ein Spiegel
im Blut auf, der nach 4 Stunden seinen höchsten Stand erreicht. Anschließend nimmt die
Konzentration des Medikaments wieder ab und nähert sich der Null an.
18 = a · 4 · e−0,25·4 |: 4
4, 5 = ae−1 | ·e
4, 5e = a ≈ 12, 23
mg
Wenn der Parameter a größer als 12, 23 wird, d.h. wenn die Dosishöhe größer als 12, 23 l
ist, so setzt die schädliche Wirkung des Medikaments ein.
c) Nachweis der Konzentrationsabnahme (10P)
Hier ist nach dem Tiefpunkt der Steigung gefragt, d.h. nach einem Wendepunkt von fa .
Wie oben können wir den Satz vom Nullprodukt anwenden und nur die Klammer Null
setzen.
0, 0625t − 0, 5 = 0 | +0, 5
0, 0625t = 0, 5 |: 0, 0625
t= 8
Da a > 0 definiert ist, ist dieser Ausdruck immer positiv, also 6= 0. Somit ist ein Wen-
depunkt nachgewiesen. Gleichzeitig ist nachgewiesen, dass es sich um einen Tiefpunkt
der ersten Ableitung handelt.
Zum Zeitpunkt t = 8 nimmt die Konzentration des Medikaments unabhängig vom Para-
meter a am stärksten ab.
Hier wird der Grenzwert betrachtet. Wir schreiben den Funktionsterm zunächst etwas
um:
10t
10te−0,25t =
e0,25t
10t 10∞
lim = ∞ =0
t→∞ e0,25t e
Der Ausdruck im Nenner wird um einiges schneller größer als der im Zähler. Somit wird
der gesamte Bruch für t → ∞ Null.
Für den langfristigen Abbau des Medikaments bedeutet dies, dass sich die Konzentration
des Wirkstoffs zwar der Null annähert, dass allerdings immer ein kleiner Rest im Blut
des Patienten zurückbleibt. Das Medikament wird also nie vollständig abgebaut.
g(t) bestimmen
Die Funktion g soll eine lineare Funktion sein, d.h. eine Gerade. Außerdem soll sie an der
Stelle t = 24 die gleiche Steigung besitzen wie die Funktion f10 .
Somit ist g die Tangente an f10 im Punkt P (24|f10 (24)).
Wir bestimmen die Gleichung dieser Tangenten über die allgemeine Geradengleichung:
Weiterhin verläuft die Tangente durch den Punkt P (24|f10 (24)), d.h.
240e−6 = −50e−6 · 24 + b
240e−6 = −1200e−6 + b | +1200e−6
1440e−6 = b
Das Medikament ist dann vollständig abgebaut, wenn die g(t) den Funktionswert Null
annimmt, d.h. wenn die Tangente die t-Achse schneidet.
t = 28, 8
Zum Zeitpunkt t = 28, 8, d.h. nach etwa 29 Stunden, ist das Medikament nach dieser
Modellierung vollständig abgebaut.
Aufgabe 2
a) Vorgaben des Trainers überprüfen (11P)
Hier ist nach den niedrigsten und den höchsten Messwerten gefragt, d.h. nach den größten
und kleinsten Funktionswerten. Wir können anhand der Schaubilder erkennen, dass die
niedrigsten Messwerte jeweils am Tiefpunkt vorliegen. Die höchsten Messwerte aller-
dings befinden sich nur bei Sportler 2 am lokalen Maximum, bei Sportler 1 liegen sie
nicht am lokalen Maximum, sondern am Randmaximum, d.h. bei t = 10.
Für Sportler 1 ergibt sich der Tiefpunkt T1 (7|107, 5), für Sportler 2 der Tiefpunkt
T2 (2|142).
Wir bestimmen weiterhin die höchsten Messwerte der Sportler. Bei Sportler 1 ist dies
das Randmaximum g(10) = 155.
Bei Sportler 2 bestimmen wir den Hochpunkt genau wie den Tiefpunkt (s.o.). Er hat die
Koordinaten H2 (2|142)
Handschriftliche Lösung
Ableitungen bilden
Sportler 1
g 0 (t) = 0
1, 5t2 − 13, 5t + 21 = 0 |: 1, 5
t2 − 9t + 14 = 0
r
9 81
t1,2 = ± − 14
2 4
r
9 81 56
= ± −
2 4 4
Wir interessieren uns zunächst nur für den Tiefpunkt. g(7) = 107, 75
Sportler 2
h0 (t) = 0
1, 5t2 − 15t + 24 = 0 |: 1, 5
t2 − 10t + 16 = 0
√
t1,2 = 5 ± 25 − 16
√
= 5± 9
= 5±3
t1 = 8
t2 = 2
Somit befinden sich die Messwerte von Sportler 1 zwischen 107, 5 und 155 Schlägen pro
Minute. Er hat damit die Vorgaben des Trainers eingehalten.
Die Messwerte von Sportler 2 befinden sich zwischen 88 und 142 Schlägen pro Minute.
Er hat die Vorgaben des Trainers also unterschritten und nicht eingehalten.
Es ist nach den Zeitpunkten gefragt, zu denen die Herzfrequenz am stärksten abnimmt,
d.h. nach dem Tiefpunkt der Steigung.
Für Sportler 1 ergibt sich der Punkt T1 (4, 5|−9, 375), für Sportler 2 der Punkt
T2 (5|−13, 5).
Handschriftliche Lösung
Die Extrempunkte der Ableitung sind gleichzeitig die Wendepunkte der normalen Funk-
tion. Wir bilden zunächst die dritte Ableitung:
Zur Bestimmung der Wendepunkte setzen wir g 00 (t) bzw. h00 (t) Null.
3t = 13, 5 |: 3 3t = 15 |: 3
t = 4, 5 t= 5
Die Zeitpunkte, zu denen die Herzfrequenz am stärksten abnimmt stimmen bei Sportler
1 und 2 nicht überein.
1, 5t2 − 3 (a + 1) t + 6a = 0 |: 1, 5
t2 − 2 (a + 1) t + 4a = 0
q
t1,2 = a + 1 ± (a + 1)2 − 4a
√
= a + 1 ± a2 + 2a + 1 − 4a
√
= a + 1 ± a2 − 2a + 1
p
= a + 1 ± (a − 1)2
= a + 1 ± (a − 1)
t1 = 2
t2 = 2a
fa00 (2) = 6 − 3 (a + 1) = 6 − 3a − 3 = 3 − 3a = 3 (1 − a)
fa00 (2a) = 6a − 3 (a + 1) = 6a − 3a − 3 = 3a − 3 = 3 (a − 1)
Für 0 < a < 1 besitzt jedes Schaubild von fa einen Tiefpunkt bei
Ta (2|fa (2)), d.h. bei Ta (2|118 + 6a) und einen Hochpunkt bei Ha (2a|fa (2a)), d.h. bei
Ha 2a−2a3 + 6a2 + 120 .
2. Fall a = 1
Hier fallen die beiden Werte für t1 und t2 zusammen: t1 = t2 = 2. Betrachten wir die
zweite Ableitung:
Wenn die erste Ableitung und die zweite Ableitung Null sind, existiert hier womöglich
ein Sattelpunkt. Dazu muss noch fa000 (2) 6= 0 sein:
Für a = 1 liegt an der Stelle S (2|f1 (2)), d.h. S (2|124) ein Sattelpunkt vor.
3. Fall: a > 1
Für a > 1 besitzt jedes Schaubild von fa einen Hochpunkt bei Ha (2|fa (2)),
d.h. bei Ha (2|118 + 6a) und einen Tiefpunkt bei Ta (2a|fa (2a)), d.h. bei
Ta
2a −2a3 + 6a2 + 120 .
Wir haben gesehen, dass fa (2) = 118 + 6a. Für a ≥ 5 29 ergibt sich hier der Wert
94 448
f5 2 = 118 + 3 = 3 > 0.
9
Im Intervall [0; 10] liegt also eine Nullstelle vor, wenn fa (10) für a > 5 29 kleiner oder
gleich Null ist.
An der Stelle t = 10 nimmt fa den Funktionswert fa (10) = −90a+470 an. Wir betrachten,
wann dieser Wert kleiner oder gleich Null wird.
470 ≤ 90a |: 90
5 29 ≤a
a ≥ 5 92
Für a ≥ 5 29 ist f (2) > 0, aber f (10) ≤ 0. Somit muss in diesem Intervall eine Nullstelle
vor.
Die Modellierung ist für eine Beschreibung von Herzfrequenzen deshalb nicht geeignet,
weil der Sportler für bestimmte Werte von a sonst zwischendurch keinen Herzschlag mehr
hätte.
Zur Bestimmung der Schnittpunkte werden die Funktionsgleichungen gleich gesetzt. Dazu
werden für a zwei unterschiedliche Werte verwendet, z.B. a = u und a = v, wobei u 6= v.
fu (t) = fv (t)
0, 5t3 − 1, 5 (u + 1) t2 + 6ut + 120 = 0, 5t3 − 1, 5 (v + 1) t2 + 6vt + 120 | −120 − 0, 5t3
6t · (u − v) = 1, 5t2 · (u − v) |: (u − v) (6= 0, da u 6= v)
t (−1, 5t + 6) = 0
t1 = 0
−1, 5t + 6 = 0 | +1, 5t
6 = 1, 5t |: 1, 5
4 = t2
Nun werden die zugehörigen Funktionswerte fa (0) bzw. fa (4) bestimmt. Es ergeben sich
die Punkte S1 (0|120) und S2 (4|128). Diese stimmen mit den Punkten aus der Aufga-
benstellung überein.
Die Fläche wird von den Schnittpunkten der beiden Funktionen eingegrenzt. Damit er-
geben sich die Integralgrenzen a = 0 und b = 4.
Z 4
A= (fa2 (t) − fa1 (t)) dt
Z0 4
= 0, 5t3 − 1, 5 (a2 + 1) t2 + 6a2 t + 120 − 0, 5t3 − 1, 5 (a1 + 1) t2 + 6a1 t + 120 dt
Z0 4
= −1, 5 (a2 + 1) t2 + 6a2 t + 1, 5 (a1 + 1) t2 − 6a1 t dt
Z0 4
= −1, 5a2 t2 − 1, 5t2 + 6a2 t + 1, 5a1 t2 + 1, 5t2 − 6a1 t dt
Z0 4
= −1, 5a2 t2 + 6a2 t + 1, 5a1 t2 − 6a1 t dt
Z0 4
= 1, 5(a1 − a2 )t2 + 6(a2 − a1 )t dt
0 4
= 0, 5 (a1 − a2 ) t3 + 3 (a2 − a1 ) t2 0
= (32 (a1 − a2 ) + 48 (a2 − a1 )) − 0
= 32a1 − 48a1 − 32a2 + 48a2
= −16a1 + 16a2
= 16 (a2 − a1 )
Der Inhalt der Fläche, die von zwei Funktionen fa1 und fa2 mit a2 > a1 eingeschlossen
wird, beträgt 16 (a2 − a1 ) FE.
Der Inhalt der Fläche, die von den Schaubildern dieser beider Funktionen eingeschlossen
wird, beträgt 16 (4 − 3, 5) = 8 FE.
Um diese Schnittfläche zu interpretieren, überlegen wir zunächst, was die Fläche unter
einer der Kurven an sich repräsentieren würde. Die Kurve selbst gibt Schläge pro Minute
an. Somit gibt die Fläche, die unter einer Kurve eingeschlossen ist, die Anzahl der Schläge
insgesamt an.
Die Schnittfläche schließlich repräsentiert den Unterschied der Anzahl der Schläge. Das
Herz von Sportler 2 schlägt in den ersten 4 Minuten 8 mal mehr als das von Sportler 1.
Aufgabe 3
a) Schnittpunkte mit den Koordinatenachsen (11P)
Zur Bestimmung der Schnittpunkte mit der x-Achse setzen wir fa (x) = 0.
(x + a) e−x = 0
Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null ist. Da e−x niemals Null werden
kann, genügt es, die Klammer allein Null zu setzen.
x+a=0 ⇐⇒ x = −a
Die Graphen aller Funktionen der Schar fa (x) besitzen einen Schnittpunkt mit der x-
Achse bei N (−a|0).
(0 + a) e0 = a · 1 = a
Die Graphen aller Funktionen der Schar fa (x) besitzen einen Schnittpunkt mit der y-
Achse bei S (0|a).
Extrempunkte
Zur Bestimmung der Extrempunkte werden die ersten beiden Ableitungen benötigt. Diese
bilden wir nach der Produkt- und Kettenregel.
= e−x · (1 − x − a)
fa00 (x) = −e−x · (1 − x − a) + e−x · (−1) | e−x ausklammern
= e−x · (−1 + x + a − 1)
= e−x · (−2 + x + a)
e−x · (1 − x − a) = 0
Wie oben können wir den Satz vom Nullprodukt anwenden und die Klammer alleine Null
setzen.
1−x−a=0 ⇐⇒ x=1−a
Die Graphen aller Funktionen der Schar fa besitzen unabhängig von a einen Hochpunkt
Ha 1 − ae−1+a .
Zur Bestimmung des Schnittpunkts setzen wir die Funktionsgleichung von fa und fa0
gleich.
x+a= 1−x−a | +x − a
2x = 1 − 2a |: 2
1
x= 2 −a
1 1
Wir bestimmen noch den zugehörigen y-Wert: fa ( 12 − a) = 1
2 − a + a e− 2 +a = 21 e− 2 +a
1 1
Die Schaubilder von fa und fa0 schneiden sich im Punkt P 2 − a 12 e− 2 +a .
Nun lösen wir die x-Koordinate nach a auf und setzen diesen Wert dann in die y-
Koordinate ein.
1 1
x= 2 −a ⇐⇒ a= 2 −x
Zwei Graphen f und g schneiden sich in einem Punkt x0 rechtwinklig, wenn für die
Steigungen in diesem Punkt gilt: f 0 (x0 ) · g 0 (x0 ) = −1.
Die Steigung von fa wird durch fa0 angegeben. Die Steigung von fa0 wird von fa00 angegeben.
1
Somit muss für den Schnittpunkt x = 2 − a gelten: fa0 ( 12 − a) · fa00 ( 21 − a) = −1.
3
4
e−1+2a = | ln ( )
3
4
−1 + 2a = ln | +1
3
4
2a = ln + 1 |: 2
3
ln 43 + 1
a= ≈ 0, 64
2
Für a ≈ 0, 64 schneiden sich fa und fa0 rechtwinklig.
f0
1 f
S1 Pu
−2 −1 1 2 3 x
Qu
−1
1
Für den Flächeninhalt eines Dreiecks gilt immer A = 2 · g · h, wobei g für die Grundseite
und h für die Höhe steht.
Als Grundseite bietet sich die Strecke Pu Qu an. Die Höhe muss rechtwinklig auf die
Grundseite stehen. Da die Grundseite eine parallele zur y-Achse ist, muss die Höhe also
parallel zur x-Achse verlaufen.
Somit bietet sich als Höhe des Dreiecks der Abstand der x-Werte der Punkte S1 und
Pu an.
Tragen wir nun die Formel zusammen. Für die Grundseite gilt:
q
g = Pu Qu = (pu 1 − qu 1 )2 + (pu 2 − qu 2 )2
Die Punkte Pu und Qu haben die Koordinaten Pu (u|f10 (u)) und Qu (u|f1 (u)).
Die Höhe h ist wie gesagt der Abstand der x-Werte von S1 zu Pu . Der Abstand von S1
zur y-Achse ist 0, 5. Der weitere Abstand von der y-Achse zum Punkt Pu ist u. Somit
gilt:
h = u + 0, 5
Setzen wir dies in die Formel für den Flächeninhalt ein, so ergibt sich:
1 −u
A(u) = e (2u + 1) · (u + 0, 5) | (2u + 1) = 2 · (u + 0, 5)
2
1
= · 2e−u (u + 0, 5) · (u + 0, 5)
2
= e−u · (u + 0, 5)2
A(u) = e−u · u2 + u + 0, 25
Diese Gleichung gibt uns den Flächeninhalt des Dreiecks in Abhängigkeit von u an.
Wenn wir u so bestimmen wollen, dass der Flächeninhalt maximal wird, müssen wir den
Hochpunkt dieser Funktion betrachten.
Handschriftliche Lösung
Zur Bestimmung des Hochpunktes werden die ersten beiden Ableitungen benötigt. Diese
bilden wir mit der Produktregel.
A0 (u) = −e−u u2 + u + 0, 25 + e−u (2u + 1) | e−u ausklammern
= e−u −u2 − u − 0, 25 + 2u + 1
= e−u −u2 + u + 0, 75
A00 (u) = −e−u −u2 + u + 0, 75 + e−u (−2u + 1) | e−u ausklammern
= e−u · u2 − u − 0, 75 − 2u + 1
= e−u · u2 − 3u + 0, 25
Ein Produkt ist Null, wenn einer seiner Faktoren Null wird. Da e−u niemals Null werden
kann, genügt es, die Klammer allein Null zu setzen.
−u2 + u + 0, 75 = 0 | · (−1)
u2 − u − 0, 75 = 0
r
1 1 3
u1,2 = ± +
2 4 4
1
= ±1
2
u1 = 1, 5
u2 = −0, 5
Da u ≥ 0 sein soll, kommt nur Lösung u1 = 1, 5 in Frage. Diese wird nun in A00 (u)
eingesetzt.
A00 (1, 5) = e−1,5 1, 52 − 4, 5 + 0, 25 = e−1,5 (−2) < 0 Hochpunkt
Die Fläche wird von den Schaubildern von f1 und f10 eingeschlossen. Als Intervallgrenzen
ergeben sich damit a = −0, 5 und b = u.
Z u
A= f1 (x) − f10 (x) dx
−0,5
Z u
= (x + 1)e−x + xe−x dx | e−x ausklammern
−0,5
Z u
= e−x · (x + 1 + x) dx
−0,5
Z u
= e−x · (2x + 1)
−0,5
Nun muss eine Stammfunktion dieses Ausdrucks gebildet werden. Dies wird mit der
Produktintegration gemacht.
Z Z
u · v = u · v − u · v0
0
v 0 (x) = 2 v(x) = 2x + 1
u
= [e−x · (−2x − 1 − 2)]−0,5
u
= [e−x · (−2x − 3)]−0,5
= e−u · (−2u − 3) − e0,5 · (1 − 3)
Für u → ∞ nähert sich der Flächeninhalt des eingeschlossenen Flächenstücks dem Wert
2e0,5 an.
Aufgabe 4
a) Abbildungsmatrix M bestimmen (7P)
I −m11 − m12 = 0
II −m21 − m22 = −1
III m11 − m12 = 1
IV m21 − m22 = 0
I −m11 − m12 = 0
II −m21 − m22 = −1
IIIa − 2m12 = 1 | (I + III)
Aus IIIa ergibt sich m12 = −0, 5. Aus IVa ergibt sich m22 = 0, 5.
−m11 + 0, 5 = 0
m11 = 0, 5
−m21 − 0, 5 = −1
m21 = 0, 5
0, 5 −0, 5
Aus den Ergebnissen folgt die Matrix M = .
0, 5 0, 5
Daraus ergibt sich wieder ein lineares Gleichungssystem mit vier Gleichungen.
I 0, 5m11 − 0, 5m21 = 1
II 0, 5m12 − 0, 5m22 = 0
III 0, 5m11 + 0, 5m21 = 0
IV 0, 5m12 + 0, 5m22 = 1
I 0, 5m11 − 0, 5m21 = 1
II 0, 5m12 − 0, 5m22 = 0
IIIa − m21 = 1 | (I − III)
Aus IIIa ergibt sich m21 = −1, aus IVa ergibt sich m22 = 1. Werden diese Werte eingesetzt
in I bzw. II, so erhalten wir:
0, 5m11 + 0, 5 = 1
m11 = 1
0, 5m12 − 0, 5 = 0
m12 = 1
1 1
Daraus folgt die Inverse M −1 =
−1 1
Abbildung beschreiben
Die Abbildung α−1 ist wieder eine zentrische Streckung mit einem Zentrum Z und einem
Streckfaktor k, verbunden mit einer Drehung um den Winkel β.
Das Zentrum Z ist der Ursprung. Da α−1 die Umkehrabbildung zur Abbildung α ist,
muss die Drehung eine Drehung um 360 − 45 = 315◦ um den Ursprung sein.
Die Abbildung α−1 ist also eine zentrische Streckung mit dem Ursprung als Zentrum und
dem Streckfaktor k, verbunden mit einer Drehung um den Winkel 315◦ um den Ursprung.
Wir berechnen die Bildpunkte der einzelnen Punkte, indem wir deren Koordinaten für
−
→
x in der Abbildung β einsetzen.
−−→0 0, 5 −0, 5 −1 1, 5 −0, 5 + 0, 5 1, 5
OA = · + = +
0, 5 0, 5 −1 1, 5 −0, 5 − 0, 5 1, 5
1, 5
=
0, 5
−−→0 0, 5 −0, 5 1 1, 5 0, 5 + 0, 5 1, 5
OB = · + = +
0, 5 0, 5 −1 1, 5 0, 5 − 0, 5 1, 5
2, 5
=
1, 5
−−→0 0, 5 −0, 5 1 1, 5 0, 5 − 0, 5 1, 5
OC = · + = +
0, 5 0, 5 1 1, 5 0, 5 + 0, 5 1, 5
1, 5
=
2, 5
−−→0 0, 5 −0, 5 −1 1, 5 −0, 5 − 0, 5 1, 5
OD = · + = +
0, 5 0, 5 1 1, 5 −0, 5 + 0, 5 1, 5
0, 5
=
1, 5
Das Viereck Q1 hat die Eckpunkte A0 (1, 5|0, 5), B 0 (2, 5|1, 5), C 0 (1, 5|2, 5) und
D0 (0, 5|1, 5).
Q1 ist ein Quadrat, wenn alle Seiten des Vierecks gleich lang sind und wenn alle Innen-
winkel 90◦ groß sind.
−−→ 1 √
A0 B 0 = A0 B 0 = = 2
1
−−→ −1 √
B 0 C 0 = B 0 C 0 = = 2
1
−−−→ −1 √
C 0 D0 = C 0 D0 = = 2
−1
−−−→ 1
√
0 0 0 0 = 2
D A = D A =
−1
Damit sind alle Seiten gleich lang. Wenn ein Winkel des Vierecks 90◦ beträgt, schließt das
automatisch mit ein, dass alle weiteren Winkel aufgrund der gleichen Seitenlänge auch
90◦ groß sein müssen. Wir betrachten z.B. den Winkel zwischen den Seiten B 0 C 0 und
C 0 D0 . Wenn das Skalarprodukt der beiden Vektoren Null ergibt, so beträgt der Winkel
90◦ .
−− → −
− − → −1 −1
B 0 C 0 ◦ C 0 D0 = ◦ =1−1=0
1 −1
Das Viereck Q1 hat die Eckpunkte A0 (1, 5|0, 5), B 0 (2, 5|1, 5), C 0 (1, 5|2, 5) und
D0 (0, 5|1, 5).
Sehen wir uns zunächst die Abbildung β genauer an. In Teilaufgabe b) haben wir be-
√
rechnet, dass der Streckfaktor der Abbildung α−1 k = 2 ist. Die letzte Zeile dieser
Gleichung lautete:
AB √
= 2
A0 B 0
In unserer Abbildung β ist nicht M −1 , sondern M die Matrix. Somit gilt für den Streck-
faktor genau der Kehrwert, nämlich:
√
A0 B 0 1 2
=√ =
AB 2 2
Die Abbildung β ist
√
also eine zentrische Streckung mit dem Ursprung als Zentrum und
2
dem Streckfaktor 2 .
Außerdem ist sie verbunden mit einer
Drehung um den Ursprung
1, 5
um 45◦ und anschließender Verschiebung um den Vektor .
1, 5
2 1
Der Inhalt der Quadrate ändert sich von Mal zu Mal um den Faktor k 2 = 4 = 2.
Somit wird der Flächeninhalt der Quadrate immer wieder halbiert, je öfter sie abgebildet
werden.
Über die langfristige Entwicklung der Fläche lässt sich also sagen, dass der Flächeninhalt
der Quadrate exponentiell abnimmt. Über die Lage lässt sich sagen, dass die Quadrate
sich einem einzigen Punkt nähern. Dadurch, dass die Quadrate selbst immer kleiner
werden, werden sie auch um einen immer kleineren Abstand gedreht und verschoben.
Die Quadrate bewegen sich also immer kleiner werdend auf einen Punkt zu.
Ein Fixpunkt ist ein Punkt, der von der Abbildung nicht verändert wird. Für F muss
also gelten:
−−→0 −−→ 1, 5 −−→
OF = M · OF + = OF
1, 5
−0, 5f1 = 0
f1 = 0
−−→ 0
Daraus ergibt sich der Vektor OF =
3
Wir haben eben gesagt, dass die Quadrate immer kleiner werden und sich auf einen Punkt
zu bewegen. Da F durch die Abbildung nicht verändert wird, ist F der Punkt, auf den
die Quadrate sich zu bewegen.
Ein Fixpunkt ist ein Punkt, der von der Abbildung nicht verändert wird. Für F muss
also gelten:
−−→0 −−→ v1 −−→
OF = M · OF + = OF
v2
0, 5 −0, 5 f1 v1 f1
+ =
0, 5 0, 5 f2 v2 f2
0, 5f1 − 0, 5f2 v1 f1 f1 v1
+ = | − −
0, 5f1 + 0, 5f2 v2 f2 f2 v2
−0, 5f1 − 0, 5f2 −v1
=
0, 5f1 − 0, 5f2 −v2
f1 = v 1 − v 2
−−→ v1 − v2
Daraus ergibt sich der Vektor OF =
v1 + v2
Der Punkt F (v1 −v2 |v1+ v2 ) ist Fixpunkt der Abbildung β für einen allgemeinen Ver-
v1
schiebungsvektor .
v2
Wir müssen zeigen, dass beide Koordinaten von F positiv sind. Die y-Koordinate
ist schnell erledigt: Wir wissen, das v1 und v2 größer als Null sein sollen. Damit ist auch
v1 + v2 > 0.
Da der Winkel kleiner als 45◦ sein soll, muss der Vektor allerdings flacher als die erste
Winkelhalbierende verlaufen. Somit muss die x2 -Koordinate des Vektors kleiner sein
als die x1 -Koordinate des Vektors, d.h. v2 < v1 .
Daraus folgt:
v2 < v1
v1 > v2 | −v2
v1 − v2 > 0
Damit ist nachgewiesen, dass sowohl die x- als auch die y-Koordinate von F positiv sind.
Damit liegt F im ersten Quadranten.
Aufgabe 5
a) Beschreiben, wie der Übergangsgraph in der Matrix dargestellt wird (8P)
Aus dem einführenden Text geht hervor, dass sich die Insekten in drei Stufen entwickeln:
Es gibt Eier (E), Insekten der ersten Entwicklungsstufe (I1 ) und Insekten der zweiten
Entwicklungsstufe (I2 ).
Vergleichen wir diesen neuen Vektor nun mit dem alten Vektor →
−
v : In der ersten Zeile
steht die Anzahl der Eier (E). Die Tatsache, dass hier aI1 + bI2 steht, lässt sich schön
mit Hilfe des Übergangsgraphs erklären:
Ein gewisser Prozentsatz a% der Insekten in der ersten Entwicklungsstufe legen Eier, und
ein gewissen Prozentsatz b% der Insekten in der zweiten Entwicklungsstufe legen Eier.
Dies sind die einzigen Eier, die verfügbar sind, da aus den anderen, die im Vektor →
−
v als
(E) bezeichnet wurden, schon wieder Insekten geschlüpft sind.
Diese geschlüpften Insekten lassen sich im neuen Vektor in der zweiten Zeile finden: 0, 1I1 .
Es entwickeln sich also 10% der Eier zu Insekten der ersten Entwicklungsstufe weiter. Die
Insekten, die im Vektor →−
v mit I bezeichnet wurden, haben sich zu Insekten der zweiten
1
Entwicklungsstufe weiter entwickelt:
Wir finden sie im neuen Vektor in der dritten Zeile 0, 4I2 . 40% der Insekten erster Ent-
wicklungsstufe aus Vektor →
−
v haben sich zu Insekten zweiter Entwicklungsstufe entwi-
ckelt.
a und b geben also an, wieviel Prozent der Insekten von I1 bzw. I2 neue Eier legen.
Aus dem einführenden Text geht hervor, dass es zu Beginn 1000 Eier gibt (E = 1000),
aber keine Insekten erster oder zweiter Entwicklungsstufe (I1 = 0, I2 = 0). Außerdem
soll a = 5 und b = 10 gelten.
Die Populationsentwicklung für eine Woche erhalten wir durch Multiplikation der
Übergangsmatrix an den Vektor →−u . Da die Entwicklung für die ersten drei Wochen
verlangt ist, sind drei Rechenschritte notwendig.
0 10 5 1000 0 0
→
−
u 1. Woche = 0, 1 0 0
·
0
= 0, 1 · 1000 = 100
0 0, 4 0 0 0 0
0 10 5 0 10 · 100 1000
→
−
u 2. Woche = 0, 1 0 0
· 100 = 0 =
0
0 0, 4 0 0 0, 4 · 100 40
0 10 5 1000 5 · 40 200
→
−
u 3. Woche = 0, 1 0 0 ·
0 = 0, 1 · 1000 = 100
0 0, 4 0 40 0 0
40
Nun werden 60% der Eier sowie 60% der Insekten beider Entwicklungsstufen getötet,
→
−
es bleiben also noch 40% der Tiere am Leben. Daraus folgt der Vektor w0 =
0, 4 · 1000 400
0, 4 · 20 = 8
0, 4 · 40 16
Für die Übergangsmatrix selbst ändert sich auch etwas. Alle Insekten der Population
haben die Fähigkeit verloren, in der ersten Entwicklungsstufe Eier zu legen. Die Eier, die
von Insekten erster Entwicklungsstufe gelegt werden, ließ sich im Aufgabenteil a) durch
den Parameter a beschreiben (dies zeigt auch der Übergangsgraph).
Da alle Insekten diese Fähigkeit verloren haben, muss für die neue Übergangsmatrix
0 0 5
gelten: a = 0. Daraus folgt die neue Übergangsmatrix
0, 1 0 0 .
0 0, 4 0
0 0, 4 0 3, 2 0, 4 · 40 16
0 0 5 16 5 · 16 80
→0
−
w 3. Woche =
0, 1 0 0
· 8 = 0, 1 · 16 = 1, 6
0 0, 4 0 16 0, 4 · 8 3, 2
Es fällt auf, dass vor allem die Insekten auf Entwicklungsstufe I2 immer weniger werden.
Da dies die einzigen sind, die überhaupt Eier legen können, stirbt die Population früher
oder später aus, da es keinen Nachwuchs mehr gibt.
Es soll mit der Anfangsentwicklung aus Aufgabenteil b) und der Übergangsmatrix mit a =
10 und b = 5 gerechnet werden. Dies ist genau die Aufgabenstellung, die in Teilaufgabe
b) bereits verwendet wurde. Wir kennen also bereits die Bevölkerungsentwicklung für die
ersten drei Wochen. Wir bestimmen wir noch → −u . 4. Woche
0 10 5 200 10 · 100 1000
−
→
u 4. Woche =
0, 1 0 0 · 100 = 0, 1 · 200 =
20
0 0, 4 0 0 0, 4 · 100 40
Wir sehen uns die Anzahl der Eier und der Insekten an und vergleichen sie mit der
Anfangsverteilung:
Zu Beginn waren 1000 Eier und keine Insekten 1. oder 2. Entwicklungsstufe vorhanden.
Nun sind von den 1000 Eiern 100% vorhanden, außerdem gibt es 20 Insekten erster
und 40 Insekten zweiter Entwicklungsstufe. Prozentual ausgedrückt gilt für die Anzahl
der Insekten erster Entwicklungsstufe: 2% der 1000 Eier und für die Insekten zweiter
Entwicklungsstufe 4% der 1000 Eier.
5a = 30 ⇐⇒ a=6
2b = 24 ⇐⇒ b = 12
5 · 6 · 12 + 20 · 12 = 600
360 + 240 = 600
600 = 600
Dies ist eine wahre Aussage. Somit können wir die Werte a = 6 und b = 12 für diese
Übergangsmatrix angeben.
Aufgabe 6
a) Dicke des Oktaeders berechnen (8P)
Wie in der Aufgabenstellung angegeben wurde, bestimmen wir den Abstand des Punktes
C von der Ebene ABS1 . Hierzu stellen wir die hessesche Normalenform dieser Ebene auf.
−→ −−→ −−→
ABS1 : →
−
x = OA + r · AB + s · AS1
13 −2 0
=
−5 + r · 8 + s · 6
3 −2 6
Für die Hessesche Normalenform wird der Normalenvektor der Ebene benötigt. Diesen
bestimmen wir über das Kreuzprodukt der Richtungsvektoren.
−2 0
8 6
−2 0 48 + 12 60
−
→ −2 6
n =
8
× 6 = =
0 + 12
= 12
−2 0
−2 6 −12 − 0 −12
8 6
−2 6
Da es beim Normalenvektor auf die Richtung und nicht auf die Länge ankommt, können
wir den gemeinsamen Teiler 12 herausziehen:
60 5
12 = b 1
−12 −1
Wir wollen zunächst den Mittelpunkt Z des Würfels bestimmen. Da A, C, B und D in den
Seitenmitten des Würfels liegen, ist der Mittelpunkt des Würfels genau der Mittelpunkt
der Strecken AC bzw. BD:
−→ 1 −→ −−→
OZ = OA + OC
2
13 5 18 9
1 1
= −5 + 3 = −2 = −1
2 2
3 7 10 5
−−→ −→
Weiterhin sehen wir in der Zeichnung, dass die Vektoren S1 S2 und AC parallel zu den
Würfelkanten verlaufen.
Wir wollen nun die Koordinaten von P6 und P8 mittels geschlossener Vektorketten be-
stimmen. In der Zeichnung unten haben wir sie versucht deutlich zu machen.
P8 P7
S1
−−→ −→
ZS1 ZB
P5 −−→
P6 ZS1
−→
BZ
D
A b
Z C
B
P4 P3
S2
P1 P2
7
−−→ −→ −−→ −−→
OP8 = OA + BZ + ZS1
13 −2 4
=
−5 + −4
+ 2
3 4 4
15
=
−7
11
Da die Gerade durch MAB und MCD die Drehgerade ist, werden alle Punkte, die auf
dieser Gerade liegen durch die Drehung nicht verändert, d.h. MAB ist auch im gedrehten
Oktaeder immer noch an der gleichen Stelle.
A allerdings wird um MAB herum gedreht. Die Drehung ist genau dann eine Drehung
−−−−→ −−−−−→
um 90◦ , wenn die Vektoren MAB A und MAB A0 senkrecht aufeinander stehen, d.h. wenn
ihr Skalarprodukt Null ergibt.
Die Punkte A und B liegen sich gegenüber und sind gleich weit von MAB entfernt.
Wenn das Oktaeder um MAB gedreht wird, ändert sich an dieser Lagebeziehung nichts,
MAB = MA0 B 0 .
Eine Gerade und eine Ebene sind genau dann orthogonal, wenn der Richtungsvektor der
Geraden parallel zum Normalenvektor der Ebene verläuft.
9 −8
2
Den Normalenvektor von Ea können wir aus der Ebenengleichung ablesen: → −
n = 1
2
−8 2
Wir sehen, dass
−4 = −4 · 1 ist. Somit sind die beiden Vektoren linear
−8 2
abhängig und verlaufen parallel. Damit ist nachgewiesen, dass alle Ebenen der Schar Ea
orthogonal zur Geraden h verlaufen.
Schnittpunkt Pa bestimmen
Wir können die Gleichung der Geraden h aufsplitten in die einzelnen Zeilen:
x1 = 13 − 8l
x2 = 1 − 4l
x3 = 9 − 8l
Diese Werte für x1 , x2 und x3 setzen wir in die Ebenengleichung ein und lösen nach k
auf.
18a = 36l |: 36
1
2a =l
Wird dieser Wert für l in die Geradengleichung eingesetzt, so erhalten wir den Punkt
Pa (13 − 4a|1 − 2a|9 − 4a)
Wenn wir den Oktaeder an sich betrachten, fällt auf, dass er bereits aus zwei Pyramiden
besteht. Die obere der beiden ist die Pyramide mit der Grundfläche ABCD und der
Spitze S1 .
Die Ebene, in der die Punkte A, B, C und D liegen, ist ebenfalls orthogonal zur Geraden
durch S1 und S2 und könnte somit eine Ebene der Schar Ea sein. In der Aufgabenstellung
ist a auf das Intervall 0 < a ≤ 1 eingegrenzt. Wir testen also, ob die uns bekannten Punkte
A, B und C in der Ebene E1 für a = 1 liegen.
A : 2 · 13 − 5 + 2 · 3 − 27 = 26 − 5 + 6 − 27 = 0: wahre Aussage
B : 2 · 11 + 3 + 2 · 1 − 27 = 22 + 3 + 2 − 27 = 0: wahre Aussage
C : 2 · 5 + 3 + 2 · 7 − 27 = 10 + 3 + 14 − 27 = 0: wahre Aussage
Somit sind für 0 < a ≤ 1 alle Pyramiden gemeint, die in der oberen Hälfte des Oktaeders
zu finden sind. Ihre Grundfläche ist parallel zur Fläche ABCD und die Spitze ist S1 .
Da die Punkte A, B, C und D in den Seitenflächen des Würfels liegen, muss ABCD
ein Quadrat sein; somit sind alle Schnittflächen der Ebenen Ea mit den Kanten des
Oktaeders Quadrate.
Wir haben also jeweils Pyramiden mit quadratischer Grundfläche. Um diese allgemein zu
bestimmen, berechnen wir erst einmal den allgemeinen Flächeninhalt dieser Grundfläche.
Da es ein Quadrat ist, genügt es, eine Seitenkante zu berechnen, z.B. die Kante, die
zwischen den Schnittpunkten der Ebene Ea mit den Kanten BS1 und CS1 liegt.
Hierzu stellen wir zunächst die Gleichungen der Geraden durch B und S1 bzw. C und S1
auf.
11 2
−−→ −−→
gBS1 : →
−
x = OB + m · BS1 =
3 + m · −2
1 8
Wir bestimmen den Schnittpunkt P von Ea mit gBS1 . Dazu splitten wir die Geraden-
gleichung wieder in die einzelnen Zeilen auf und setzen diese Werte für x1 , x2 und x3 ein.
−−→
OP : 2 · (11 + 2m) + (3 − 2m) + 2 · (1 + 8m) + 18a − 45 = 0
22 + 4m + 3 − 2m + 2 + 16m + 18a − 45 = 0
−18 + 18m + 18a = 0
m= 1−a
Dies eingesetzt in gBS1 ergibt den Punkt P (13 − 2a|1 + 2a|9 − 8a).
Nun bestimmen wir den Schnittpunkt Q von Ea mit gCS1 . Wir gehen vor wie eben:
−−→
OQ : 2 · (5 + 8n) + (3 − 2n) + 2 · (7 + 2n) + 18a − 45 = 0
10 + 16n + 3 − 2n + 14 + 4n + 18a − 45 = 0
−18 + 18n + 18a = 0
n= 1−a
Dies eingesetzt in gCS1 ergibt den Punkt Q (13 − 8a|1 + 2a|9 − 2a).
−−→
Die Länge dieser Kante des Quadrats ist folglich P Q = P Q:
−6a
−−→
√
P Q =
0 = 36a2 + 36a2
6a
√
= a 72
Für den Inhalt der quadratischen Grundfläche der Pyramide gilt also:
√ 2
A = a 72 = 72a2
Betrachten wir nun die Höhe. Wir haben eben den Schnittpunkt Pa von der Geraden
durch S1 und S2 mit der Ebene Ea bestimmt. Die Höhe der Pyramide ist also genau die
−−−→
Länge des Vektors S1 Pa :
−4a
−−−→
√ √
S1 Pa = −2a 2 2 2
= 16a + 4a + 16a = 36a = 6a
2
−4a
1
Für das Volumen einer Pyramide gilt immer V = 3 · G · h, wobei G für die Grundfläche
und h für die Höhe steht. Somit ergibt sich als Volumen:
1
Va = · 72a2 · 6a = 144a3 .
3
Wir beginnen mit a = 13 . Wir haben vorhin gesehen, dass die Pyramide für a = 1 der
1
kompletten Hälfte des Oktaeders entspricht. Für die a = 3 wird also jeweils das obere
Drittel der Pyramide abgetrennt.
An den Stellen, wo die Pyramide fehlt, bleiben nun also Quadrate übrig und zwar genau
6 Stück.
Was die bisherigen dreieckigen Seitenflächen der Pyramiden angeht, so werden diese ja
folgendermaßen verändert:
1
Für a = 3 bleiben 6 quadratische und 8 gleichmäßig sechseckige Seitenflächen übrig.
1
Für a = 2 bleiben 6 quadratische und 8 gleichmäßig dreieckige Seitenflächen übrig.
Aufgabe 7
a) Berechnung der drei Wahrscheinlichkeiten (12P)
X sei die Anzahl der Treffer von Nowitzki bei 10 Versuchen.
Da es bei den Versuchen nur zwei Ausgänge geben kann − Nowitzki trifft oder eben nicht
− ist X binomialverteilt, wobei n = 10 Versuche sind. Da Nowitzki weiterhin eine
Trefferquote von 90, 4% besitzt, kann also Trefferwahrscheinlichkeit p = 0, 904 angegeben
werden.
Hier ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass X = 8 gilt. Die Wahrscheinlichkeit kann mit
der Formel von Bernoulli berechnet werden:
10
P (X = 8) = · 0, 9048 · 0, 0962
8
≈ 0, 185 = 18, 5%
Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 18, 5% trifft Nowitzki bei 10 Versuchen genau 8 Mal.
Hier ist nun die Wahrscheinlichkeit dafür gesucht, dass X ≤ 8 ist. Über das Gegenereignis
ergibt sich:
P (X ≤ 8) = 1 − P (X ≥ 9) = 1 − [P (X = 9) + P (X = 10)]
10 9 1 10 10 0
=1− · 0, 904 · 0, 096 + · 0, 904 · 0, 096
9 10
≈ 1 − (0, 3871 + 0, 3645) = 0, 2484 = 24, 84%
Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 25% trifft Nowitzki bei 10 Würfen höchstens 8 Mal.
Auch diese Wahrscheinlichkeit muss über das Gegenereignis bestimmt werden. Das Ge-
genereignis zu Nowitzki trifft höchstens 4 Mal hintereinander“ ist dabei logischerweise
”
Nowitzki trifft genau 5 Mal hintereinander“.
”
Die Wahrscheinlichkeit für das Gegenereignis ergibt sich nach der einfachen Pfadregel zu
0, 9045 ≈ 0, 604.
Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 39, 6% trifft Nowitzki höchstens 4 Mal hintereinan-
der bei einem Freiwurf.
b) (1) Untersuchung für den Erwartungswert von Heim- und Auswärtsspielen (10P)
Dirk Nowitzki trifft bei Freiwürfen mit einer Wahrscheinlichkeit von 90, 4%.
Auf Auswärtsspielen hatte er 263 Freiwürfe. Der Erwartungswert liegt al-
so bei µ = n · p = 263 · 0, 904 = 237, 752, die Standardabweichung σ liegt bei
p √
σ = n · p (1 − p) = 237, 751 · 0, 096 ≈ 4, 77
Die Standardabweichung σ ist also größer als 3, somit gilt: P (X ≥ µ − 1, 64σ) ≈ 0, 95.
Das heißt, dass die Trefferanzahl nur dann signifikant unter dem Erwartungswert
liegt, wenn sie außerhalb der 1, 64σ-Umgebung der Erwartungswert liegen, d.h. wenn
P (X < µ − 1, 64σ).
Der Erwartungswert liegt bei µ = 237, 751, die tatsächliche Trefferanzahl weicht also um
237, 751 − 231 = 6, 751 vom Erwartungswert ab. Wir prüfen nun, welcher σ-Umgebung
dieser Wert liegt:
231 = µ − y · σ
231 = 237, 751 − y · 4, 77 | −237, 751
1, 415 = y
Die Trefferanzahl liegt also in der 1, 415σ-Umgebung des Erwartungswerts, welche ihrer-
seits kleiner ist als die 1, 64σ-Umgebung. Die Trefferanzahl weicht also nicht signifikant
vom Erwartungswert ab:
Zunächst müssen wir die Wahrscheinlichkeit bestimmen, mit der Nowitzki bei Heimspie-
len einen Freiwurf trifft. Wir wissen, dass er in dieser Saison von 288 Versuchen 267
Treffer hatte:
267
p= = 0, 927 =
b 92, 7%
288
Das weitere Vorgehen verläuft genau wie bei (1). Angewandt auf die Anzahl der
Freiwürfe, die er in Auswärtsspielen insgesamt hatte, ergibt sich ein Erwartungswert
von µ = 0, 927 · 263 = 243, 801.
p √
Die Standardabweichung beläuft sich auf σ = 243, 801 · (1 − 0, 927) = 17, 797 ≈ 4, 22.
Da wieder σ > 3, gilt wiederum P (X ≥ µ − 1, 64σ) ≈ 0, 95. Wir prüfen wieder, in welcher
σ-Umgebung des Erwartungswerts unser tatsächlicher Wert liegt:
231 = µ − y · σ
231 = 243, 801 − y · 4, 22 | −243, 801
3, 03 ≈ y
Es ist leicht zu sehen, dass die 3, 03σ-Umgebung um einiges größer ist als die 1, 64σ-
Umgebung. Die Trefferanzahl bei Auswärtsspielen weicht also signifikant vom Erwar-
tungswert für Heimspiele ab.
Es wird die Behauptung als Nullhypothese bezeichnet, die in dem Test verworfen werden
soll. Daher wird als Nullhypothese zum Beispiel festgelegt, dass Nowitzkis Trefferquote
unverändert geblieben ist. Somit besagt H0 : p0 ≥ 0, 9.
Weiterhin wird als Gegenhypothese die Vermutung des Trainers verwendet, dass Nowitz-
kis Trefferquote nämlich gesunken ist. Es ist damit H1 : p1 < 0, 9.
Die Nullhypothese wird genau dann abgelehnt, wenn sich zeigt, dass Nowitzki bei den 50
Freiwürfen nur sehr wenige Treffer erzielt. Als Ablehnungsbereich wird damit
A = {0; 1; ...; k} und als Annahmebereich A = {k + 1; k + 2; ...; 50} festgelegt.
p1 < 0, 9 p0 ≥ 0, 9
0 Ablehnungsbereich k k+1 n = 50
Annahmebereich
Bei wahrer Nullhypothese ist X B50; 0,9 -verteilt. Das Signifikanzniveau von 10% gibt
an, mit welcher maximalen Wahrscheinlichkeit X trotz dieser Verteilung einen Wert aus
dem Ablehnungsbereich (X ≤ k) annimmt. Es handelt sich hierbei um eine Fehlerwahr-
scheinlichkeit:
P (X ≤ k) ≤ 0, 1
Es muss mithilfe der stochastischen Tabelle die größte Zahl k bestimmt werden, die die
obige Ungleichung noch erfüllt. Es ist erkennbar:
Hinweis: Beachten Sie, dass die Trefferwahrscheninlichkeit p = 0, 9 in der grauen Zeile als
Gegenwahrscheinlichkeit zu finden ist, daher muss für die Wahrscheinlichkeitsbestimmung
1 − Tabellenwert gerechnet werden!
Wenn Nowitzki nur maximal 41 Mal trifft, d.h. weniger als 42 Mal, dann hat der Trai-
ner mit seiner Vermutung, dass die Trefferquote gesunken ist, Recht. Dies ist auf dem
Signifikanzniveau von 10% gesichert.
Wir stellen den Sachverhalt zunächst in einem Baumdiagramm dar. Nowitzki bestritt
insgesamt 41 + 37 = 78 Spiele in dieser Saison, d.h. die Wahrscheinlichkeit für ein Heim-
41
spiel liegt allgemein bei p = 78 ≈ 0, 526, entsprechend für ein Auswärtsspiel bei
1 − 0, 526 = 0, 474.
Weiterhin ist bekannt, dass er bei einem Heimspiel mit einer Wahrscheinlichkeit von
267
p = 288 ≈ 0, 927 einen Freiwurf verwandelt, bei einem Auswärtsspiel mit einer Wahr-
231
scheinlichkeit von p = 263 ≈ 0, 878.
0, 92710 F 24, 6%
Sei H das Ereignis Heimspiel“ und F das
” H
Ereignis Freiwurf getroffen“. 0, 474 F 27, 95%
”
1 − 0, 92710
Es wurden 10 von 10 Freiwürfen verwan-
delt. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt
jeweils p10 .
0, 526 0, 87810 F 12, 9%
H
F 34, 5%
1 − 0, 87810
Wir sollen eine bedingte Wahrscheinlichkeit bestimmen, nämlich PF (H). Das würde aber
bedeuten, dass wir rechnen müssen:
P (F ∩ H)
PF (H) = . In unserem Baumdiagramm lässt sich P (F ∩ H) aber nicht able-
P (F )
sen. Wir müssen das Diagramm also umgekehrt zeichnen. Die Wahrscheinlichkeiten am
Ende für z.B. einen verwandelten Freiwurf bei einem Auswärtsspiel verändern sich dabei
nicht:
H 24, 6%
F
H 12, 9%
H 27, 9%
F
H 34, 5%
Berechnen wir nun die Wahrscheinlichkeit für PF (H). Dazu wird P (F ∩ H) und P (F )
benötigt:
P (F ∩ H) = 24, 6% =
b 0, 246
Die Wahrscheinlichkeit für P (F ) = (H ∩ F ) + P H ∩ F lesen wir wieder aus dem
ersten Baumdiagramm ab:
P (F ) = P (H ∩ F ) + P H ∩ F = 0, 246 + 0, 129 = 0, 375
Betrachten wir zunächst allgemein die möglichen Ausgänge der beiden Freiwürfe und
deren Wahrscheinlichkeiten. Sei dabei Z die Anzahl der getroffenen Freiwürfe und p die
Wahrscheinlichkeit, einen Freiwurf zu treffen.
1. 2 Punkte im Rückstand
2. 1 Punkt im Rücktstand
3. Gleichstand
Mit einer Wahrscheinlichkeit von p2 erreicht die Mannschaft Gleichstand und zieht in die
Verlängerung ein. Laut Aufgabenstellung herrscht hier eine Siegeswahrscheinlichkeit von
50%. Somit gilt eine Wahrscheinlichkeit von p2 · 0, 5.
Es gibt zwei Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. Entweder durch Führung, dann müsste
der Spieler beide Freiwürfe verwandeln. Sei A das Ereignis Sieg, wenn beide Freiwürfe
”
getroffen“: P (A) = p2 .
Die zweite Möglichkeit ist, nur einen der beiden Freiwürfe zu treffen und dann in die
Verlängerung zu ziehen. Sei B das Ereignis Sieg, wenn ein Freiwurf getroffen“: P (B) =
”
2p (1 − p) · 0, 5
P (A) + P (B) = p2 + 0, 5 · 2p (1 − p)
= p2 + p − p2 = p
Fall 3: Gleichstand
Es gibt nun die Möglichkeit, alle Chancen auf einen Sieg zusammenzuzählen, oder diese
Wahrscheinlichkeit über das Gegenereignis zu bestimmen, welches lautet: Kein Freiwurf
”
verwandelt und Verlängerung verloren“. Die Wahrscheinlichkeit hierfür wäre q = (1 − p)2 ·
0, 5.
1 − q = 1 − 0, 5 (1 − p)2
(2) p bestimmen
Aus dem ersten Teil von Aufgabenteil e) ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit für
einen Sieg bei einem Gleichstand bei 1 − 0, 5 (1 − p)2 liegt.
Diese Wahrscheinlichkeit soll bei mindestens 99, 5% liegen, d.h.
1 − 0, 5 (1 − p)2 ≥ 0, 995 | −1
2
−0, 5 (1 − p) ≥ 0, 005 | ·(−1)
2
0, 5 · (1 − p) ≤ 0, 005 | ·2
√
(1 − p)2 ≤ 0, 01 |
1 − p ≤ 0, 1 | −1
−p ≤ −0, 9 | ·(−1)
p ≥ 0, 9
Bei p ≥ 0, 9 gewinnt die Mannschaft des werfenden Spielers bei Gleichstand mit einer
Wahrscheinlichkeit von mindestens 99, 5%, d.h. der werfende Spieler muss einen Freiwurf
mit einer Wahrscheinlichkeit von mindestens 90% treffen.
Aufgabe 8
a) Berechnung der Wahrscheinlichkeiten der drei Ereignisse (11P)
X sei die Anzahl der Lesefans unter den 8 befragten Personen. Da eine Person nur ein
Lesefan sein kann oder eben nicht, kann X als binomialverteilt mit n = 8 sowie p = 0, 25
gesehen werden, da laut Zeitungsartikel nun 25% aller Personen zu den Lesefans gehören.
Hier ist die Wahrscheinlichkeit für X = 2 Lesefans gefragt, die nach der Formel von
Bernoulli berechnet werden muss:
8
P (X = 2) = · 0, 252 · 0, 756 ≈ 0, 3115 = 31, 15%
2
Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 31% finden sich unter den 8 Personen genau 2
Lesefans.
Diese Wahrscheinlichkeit wird über das Gegenereignis bestimmt, wobei die Werte für
P (X = 2) und P (X = 0) von den obigen Wahrscheinlichkeiten übernommen werden
können:
P (X ≥ 3) = 1 − P (X ≤ 2) = 1 − [P (X = 0) + P (X = 1) + P (X = 2)]
8 1 7
≈ 1 − 0, 1001 + · 0, 25 · 0, 75 + 0, 3115 ≈ 0, 3214 = 32, 14%
1
Mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 32% finden sich unter den 8 Personen mindestens 3
Lesefans.
Die Befragten haben zwei Möglichkeiten, zu antworten, nämlich Leseratte“ oder kei-
” ”
ne Leseratte“. Diese beiden Antwortsmöglichkeiten werden durch die roten und weißen
Kugeln repräsentiert.
Aus der Umfrage geht hervor, dass der Anteil der Leseratten bei 25% liegt, d.h. 75% der
Befragten bezeichnen sich nicht als Leseratte.
Auch diese prozentuale Verteilung lässt sich in Annas Modell wieder finden: Es gibt 40
Kugeln, von denen 10 - also 25% - rot sind und 30 - also 75% weiß.
Aus diesen zieht sich 8 Kugeln, was die Anzahl der befragten Leute repräsentiert. Da
jede dieser Personen nur einmal befragt werden, zieht sie die Kugeln ohne Zurücklegen.
Das Problem an Annas Modell ist die geringe Anzahl an Kugeln. Während bei der Umfra-
ge die Wahrscheinlichkeiten weitgehend gleich bleiben, verändern sich bei Annas Modell
die Wahrscheinlichkeiten schnell:
Beim ersten Zug z.B. beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür, eine rote Kugel zu ziehen,
25%. Beim zweiten Zug allerdings sind ja nur noch 7 Kugeln in insgesamt 39 Kugeln
7
vorhanden, d.h. die Wahrscheinlichkeit beträgt nur noch 39 ≈ 17, 94%.
Die Umfrage aus Aufgabenteil a) hingegen kann als binomialverteilt betrachtet werden.
Es wurden 2.500 Personen gefragt, unter denen sich laut den Ergebnissen 25% Leseratten
befinden.
Würden wir diesen Versuch direkt auf ein Urnenmodell übetragen, d.h. mit 2500 Kugeln,
würden sich die Wahrscheinlichkeiten aufgrund der hohen Kugelanzahl verhältnismäßig
wenig ändern. Somit kann von einer Binomialverteilung mit n = 2500 und p = 0, 25
ausgegangen werden.
Der Fehler 1. Art besteht im Ablehnen einer eigentlich richtigen Hypothese. In diesem
Fall wäre es also der Fehler, dass der Anteil der Lesefans 25% beträgt, die Hypothese
dennoch abgelehnt wird.
Sei Z die Anzahl der Leseratten. Die Hypothese H0 : p = 0, 25 wird genau dann ange-
nommen, wenn 581 ≤ Z ≤ 669. Abgelehnt wird sie, wenn dies nicht der Fall ist:
q = 1 − P (581 ≤ Z ≤ 669)
Wir gehen von p = 0, 25 und n = 2500, sowie von einer Binomialverteilung aus. Betrach-
ten wir zunächst den Erwartungswert und die Standardabweichung.
µ = n · p = 2500 · 0, 25 = 625
p √ √
σ = n · p · (1 − p) = 625 · 0, 75 = 468, 75 ≈ 21, 65
= 0, 9803 − (1 − 0, 9803)
= 0, 9606
q = 1 − 0, 9606 = 0, 0394
Mit Z = 585 liegt die Anzahl der Lesefans in dem akzeptablen Bereich 581 ≤ Z ≤ 669.
Somit wird die Hypothese H0 : p = 0, 25 nicht durch den Test widerlegt.
Andererseits weicht die Anzahl der Lesefans bereits um 625 − 585 = 40 vom Erwartungs-
wert ab. Das Ergebnis könnte also auch unter Annahme anderer Wahrscheinlichkeiten zu
Stande kommen.
X sei dabei die Anzahl der Lesefans, die unter den 2.500 befragten Personen. Wenn H0
wahr ist, ist diese Zufallsgröße binomialverteilt mit n = 2.500 sowie p = 0, 22. Für den
Erwartungswert µ sowie die Standardabweichung σ von X ergibt sich:
µ = n · p = 2.500 · 0, 22 = 550
p √
σ = n · p · (1 − p) = 2.500 · 0, 22 · 0, 78 ≈ 20, 71
Weil hier die Standardabweichung σ > 3 ist, kann die in der Aufgabenstellung gegebene
Näherung angewandt werden. Sie besagt, dass sich X mit einer Wahrscheinlichkeit von
ca. 90% im Bereich [µ − 1, 64σ; µ + 1, 64σ] befindet.
Wegen der symmetrischen Verteilung befinden sich die Werte von X damit mit 5% Wahr-
scheinlichkeit im Bereich zwischen 0 und dem Wert µ − 1, 64σ [P (X < µ − 1, 64σ) ≈ 0, 05]
und ebenso mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 5% im Bereich zwischen µ + 1, 64σ und
2.500 [P (X > µ + 1, 64σ) ≈ 0, 05].
Da die Nullhypothese ihren Ablehnungsbereich auf der linken Seite hat, müssen wir die
linke Randwahrscheinlichkeit“ P (X < µ − 1, 64σ) betrachten:
”
P (X < µ − 1, 64σ) ≈ 0, 05
P (X < 550 − 1, 64 · 20, 71) ≈ 0, 05
P (X < 516, 032) ≈ 0, 05 = α
Da bei dem vorliegenden Test nur 502 Lesefans aufgetreten sind, erweist sich hier die
Nullhypothese als falsch. Die Firma hat mit ihrer Behauptung, dass Anteil der Lesefans
kleiner als 22% ist, Recht.
Da sie die Nullhypothese nun ablehnt, kann sie den Fehler 1. Art begehen. Das bedeutet,
dass sie nun ihre Behauptung als bestätigt sieht, obwohl in Wirklichkeit doch mehr als
22% aller Deutschen Lesefans sind.
Wegen des Signifikanzniveaus beträgt die Wahrscheinlichkeit für diesen Fehler α = 5%.
Schreiben wir das, was in der Aufgabenstellung gegeben ist, einfach mathematisch auf:
0, 25n ≤ X ≤ 0, 29n
(2) n bestimmen
Es ist ein möglichst kleines n gesucht, sodass die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses
mindestens 95% beträgt. Das Ereignis“ ist in diesem Fall: E : Die relative Häufigkeit
” ”
weicht um höchstens 0, 02 von p ab“. Das bedeutet:
µ = n · p = 0, 27 · n
p √ √
σ = n · p · (1 − p) = 0, 27p · 0, 73 = 0, 1971n
n ≥ 1892, 75
Es müssen mindestens 1893 Personen befragt werden, damit die Wahrscheinlichkeit min-
destens 95% beträgt.