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Nordrhein-Westfalen | Gymnasium | Abitur (Leistungskurs GTR)

Prüfungswissen | Prüfungsaufgaben nach Themen strukturiert Dein Lernverzeichnis

◮ Stochastik | GESAMTES THEMA | Original-Prüfungsaufgaben Aufgabenblatt

Aufgabe 1
Beim Spielen mit einem Würfel stellt ein Spieler fest, dass die Augenzahl 1“ überdurchschnittlich

häufig, die Augenzahl 6“ dagegen relativ selten auftritt. Dies führt zu der Vermutung, dass die

Wahrscheinlichkeit für das Würfeln einer 6“ nur 10%, einer 1“ aber 20% beträgt und die anderen
” ”
Augenzahlen mit untereinander gleichen Wahrscheinlichkeiten auftreten.
Gehen Sie zunächst davon aus, dass die Vermutung zutrifft.

a) Die Zufallsgröße X gibt die Augenzahl beim Werfen dieses Würfels an. (8P)
(1) Berechnen Sie die vollständige Wahrscheinlichkeitsverteilung von X.
(2) Berechnen Sie Erwartungswert und Standardabweichung von X.

b) Mit dem Würfel wird mehrmals nacheinander gewürfelt. (13P)


(1) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass erst im fünften Wurf zum ersten Mal eine Sechs
auftritt.
(2) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass in 100 Würfen genau 10 Sechsen auftreten.
(3) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass in 200 Würfen mindestens 16 Sechsen auftreten.
(4) Ermitteln Sie die Wahrscheinlichkeit, dass die Anzahl der Sechsen um höchstens 1.5 · δ vom
Erwartungswert abweicht, wenn 350-mal geworfen wird.

c) Die Vermutung, dass die 6“ nur mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 61 auftritt, (16P)

es sich also um einen gefälschten Würfel handelt, soll getestet werden. Dazu wird der Würfel
2000-mal geworfen.
(1) Beschreiben Sie einen sinnvollen Hypothesentest zum Signifikanzniveau 5%
(Zufallsgröße, Fehler 1. und 2. Art im Sachzusammenhang, Entscheidungsregel).
(2) In den 2000 Würfen erhält man 307-mal die 6“. Untersuchen Sie, ob dieses Ergebnis noch

mit der geäußerten Vermutung verträglich ist.
(3) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass aufgrund der in (1) aufgestellten Entschei-
1
dungsregel davon ausgegangen wird, dass eine ”‘6“ in mindestens 6 der Würfe auftritt,
obwohl die Wahrscheinlichkeit dafür nur 10% beträgt.

d) A und B würfeln abwechselnd nacheinander. Es soll derjenige gewinnen, der zuerst (13P)
eine 6“ geworfen hat. A beginnt, und schließlich würfelt einer von beiden die 6“
” ”
(Es gelte hier wieder P( 6“)= 0.1)

(1) Stellen Sie die Spielsituation zunächst in einem Baumdiagramm dar und zeigen Sie, dass für
die Wahrscheinlichkeiten der Ereignisse
G A : A gewinnt“ und GB: B gewinnt”
” ”
gilt: P( GB ) = 0, 9 · P( G A ).
(2) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass A gewinnt.
Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2010 | Aufgabe 7

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Aufgabe 2
Im Dezember 2008 veröffentlichte das ZDF im Politbarometer das Ergebnis einer Umfrage der For-
schungsgruppe Wahlen unter 1.268 Wahlberechtigten:

Erwarten Sie, dass 2009 für sie persönlich im


Hinblick auf 2008 ein besseres, unverändertes
oder schlechteres Jahr sein wird ?
70%

60% 58%
Anteil der Befragten

50%

40%

30%
22%
18%
20%

10%

0%
Besseres Jahr Unverändertes Jahr Schlechteres Jahr
© Statista.org 2008
Deutschland; ab 18 Jahre;
Wahlberechtigte; 1268 Befragte; Quelle: ZDF Politbarometer
Forschungsgruppe Wahlen

Hinweis:
2% der Befragten sind in ihrer Erwartung für das neue Jahr unentschlossen.
Dieser Anteil wurde in der ZDF-Graphik nicht abgebildet.

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◮ Stochastik | GESAMTES THEMA | Original-Prüfungsaufgaben Aufgabenblatt

a) Die Zufallsgröße X beschreibt die Anzahl der Befragten in der Umfrage, die ein besseres Jahr (14P)
erwarten.
(1) Geben Sie an, unter welchen Voraussetzungen die Binomialverteilung eine gute Näherung
an die Verteilung von X ist.
Es wird angenommen, dass der wirkliche Anteil der Personen in der Bevölkerung gleich der
relativen Häufigkeit in der Umfrage ist.
(2) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass von 100 zufällig ausgesuchten Personen
mindestens 18 ein besseres Jahr erwarten.
(3) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass von 1.000 zufällig ausgesuchten Personen
mindestens 210 und höchstens 230 Personen ein besseres Jahr erwarten.

b) Der tatsächliche Anteil aller Wahlberechtigten, die ein besseres Jahr erwarten, sei gleich 20%. (14P)
Bestimmen Sie das 95%-Konfidenzintervall und prüfen Sie, ob das Ergebnis der Umfrage der
Forschungsgruppe Wahlen unter 1.268 Personen (p = 22%) mit einem wirklichen Anteil von
20% verträglich ist (Sicherheitswahrscheinlichkeit 95%).

Betrachten Sie im Folgenden den Anteil der Personen, die ein schlechteres Jahr erwarten. Der
tatsächliche Anteil p dieser pessimistischen Bürger sei unbekannt.

c) Skeptiker der aktuellen Politik möchten einen möglichst großen Anteil pessimistischer Bürger (13P)
angeben. Die relative Häufigkeit in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen soll natürlich
verträglich mit diesem Anteil sein.
Bestimmen Sie das 95%-Konfidenzintervall für p und geben Sie diesen Anteil an.
Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2010 | Aufgabe 8

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Aufgabe 3
Die Shell-Jugendstudie 2006 macht Untersuchungen zum Gesundheitsverhalten der Jugendlichen.

Der Studie ist zu entnehmen, dass 60% der männlichen Jugendlichen mit ihrem Gewicht zufrieden
sind. Dagegen sind nur 50% der weiblichen Jugendlichen mit ihrem Gewicht zufrieden.

Gehen Sie im Folgenden davon aus, dass die empirisch gewonnen relativen Häufigkeiten als Wahr-
scheinlichkeiten angesehen werden können.
a) (1) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass unter 15 zufällig ausgewählten (9P)
männlichen Jugendlichen genau 5 mit ihrem Gewicht zufrieden sind.

(2) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass unter 100 zufällig ausgewählten männlichen
Jugendlichen höchstens 60 mit ihrem Gewicht zufrieden sind.
(3) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass unter 100 zufällig ausgewählten männlichen
Jugendlichen mindestens 50 und höchstens 60 mit ihrem Gewicht zufrieden sind.

b) Bei einem Pop-Event werden 700 Mädchen und 300 Jungen im Rahmen einer Studie befragt, ob (11P)
sie rauchen. 105 Jungen geben dabei an, dass sie rauchen.

(1) Bei der Auswertung findet sich auf einem der Fragebögen die Bemerkung Mit meinem

Gewicht bin ich unzufrieden“. (Es darf von der Gültigkeit der Daten aus der
Shell-Jugendstudie ausgegangen werden.)

Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zettel von einem Jungen stammt.
(2) Insgesamt geben 28% der befragten Jugendlichen an, dass sie rauchen.

Ermitteln Sie, wie viel Prozent der befragten Mädchen rauchen.

c) Eine Krankenkasse ist sich nicht sicher, ob tatsächlich 50% der bei ihr versicherten jugendlichen (11P)
Mädchen mit ihrem Gewicht zufrieden sind. Die Krankenkasse möchte die Hypothese H0 : p =
0, 5 gegen die Hypothese H1 : p 6= 0, 5 testen. Dazu befragt sie 100 jugendliche weibliche
Mitglieder, ob sie mit ihrem Gewicht zufrieden sind.

(1) Bestimmen Sie zu den gegebenen Hypothesen eine Entscheidungsregel mit einer
Irrtumswahrscheinlichkeit von höchstens 5%.
(2) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit, mit der die Hypothese H0 beibehalten wird,
obwohl tatsächlich 60% der Mädchen mit ihrem Gewicht zufrieden sind.

d) Der nachfolgende Graph zu p → β 100 ( p) gibt den β-Fehler (Fehler 2. Art) zum Hypothesentest (19P)
aus Aufgabenteil c) in Abhängigkeit von p an. p ∈ [0; 1] bezeichnet demnach den tatsächlichen
Anteil von Mädchen, die mit ihrem Gewicht zufrieden sind. β 100 ( p) gibt die Wahrscheinlichkeit
in Abhängigkeit von p an, dass man die Hypothese H0 : p = 0, 5 beibehält, obwohl p 6= 0, 5 gilt.
Dabei ist n = 100 der Stichprobenumfang; die Irrtumswahrscheinlichkeit beträgt höchstens 5%.
Das Ergebnis von Aufgabenteil c)(2) ist durch ein Kreuz (×)in den Graphen eingetragen.

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β 100 ( p)
1.0
0.9
0.8
0.7
0.6
0.5 ×

0.4
0.3
0.2
0.1

p
−0.1−0.1 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0

(1) Interpretieren Sie den Verlauf des Graphen zu p → β 100 ( p) hinsichtlich seines Verhaltens
für p → 1 und hinsichtlich seines Symmetrieverhaltens. Bestimmen Sie den Extremwert
y E des Extrempunkts E (0, 5|y E ).

Der Stichprobenumfang sei nun n > 100. Der zugehörige Graph zum β-Fehler sei entsprechend
p → β n ( p ).
(2) Vergleichen Sie den Verlauf des Graphen zu p → β n ( p), n > 100, mit dem Verlauf des
Graphen zu p → β 100 ( p) und stellen Sie den Verlauf graphisch dar.
Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2009 | Aufgabe 7

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Aufgabe 4
Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit der Blutgruppen in Deutschland in Prozent.

Blutgruppe A 0 B AB
Rh+ 37 35 9 4
Rh- 6 6 2 1
Quelle: Wikipedia.org/wiki/Blutgruppen

Die Universitätsklinik einer deutschen Großstadt ruft zur Blutspende auf.


a) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeiten dafür, dass (8P)

(1) von 90 Spendern höchstens zwei die Blutgruppe A Rh- besitzen,


(2) von 100 Spendern mindestens 5 die Blutgruppe AB besitzen.

b) Ermitteln Sie die Anzahl der Spender, die benötigt werden, um mit einer Wahrscheinlichkeit von (7P)
mehr als 99% mindestens einmal die seltene Blutgruppe AB Rh- zu erhalten.

c) Vor der Einlagerung müssen die Blutkonserven im sog. PCR-Verfahren auf HIV-Erreger unter- (14P)
sucht werden. Da dieser Test sehr kostspielig ist, werden die Spender in Gruppen von je k Perso-
nen eingeteilt. Dann wird zunächst jeweils ein Gemisch aus dem Blut der Personen einer Gruppe
hergestellt; anschließend werden diese Gemische untersucht. Nur bei denjenigen Gruppen, bei
denen Erreger der Infektionskrankheit gefunden werden, wird anschließend das Blut jeder Ein-
zelperson getestet.
Der Anteil HIV-infizierter Personen unter den Blutspendern beträgt in der Bundesrepublik
0, 07%.
Die Zufallsgröße X bezeichne die Anzahl der erforderlichen Untersuchungen, die bei einer
Gruppe von k Personen durchgeführt werden müssen.

(1) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeitsverteilung von X.


(2) Ermitteln Sie, wie viele Untersuchungen sich in Abhängigkeit von der Gruppengröße k
erwartungsgemäß pro Person durch den Gruppentest gegenüber der Einzeluntersuchung
einsparen
h lassen. i
Zur Kontrolle: Die Ersparnis beträgt G (k ) = 0, 9993k − 1k .
(3) Berechnen Sie die mögliche Ersparnis pro Person bei einer Gruppengröße von 40
Personen gegenüber der Einzeluntersuchung.

d) Es ist bekannt, dass in Europa der Anteil der Personen mit Blutgruppe B zwischen 10% und (11P)
20% schwankt. In einer bestimmten europäischen Region soll der Bevölkerungsanteil mit der
Blutgruppe B bestimmt werden.

Ermitteln Sie den Umfang, den die Stichprobe haben muss, damit der Anteil an Personen mit
Blutgruppe B in der Stichprobe mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% um höchsten 0, 05 vom
tatsächlichen Anteil der Grundgesamtheit abweicht.

e) Bei einer Untersuchung an einer europäischen Klinik wurde unter 200 Personen bei 17 die Blut- (10P)
gruppe B festgestellt.

Untersuchen Sie, für welche Werte des tatsächlichen (unbekannten) Anteils p von Personen mit
der Blutgruppe B das Ergebnis der Untersuchung um höchstens 2 · σX vom Erwartungswert µ X
abweicht.

Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2009 | Aufgabe 8

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Aufgabe 5
Der deutsche Basketball-Profi Dirk Nowitzki spielt in der amerikanischen Profiliga NBA beim Club
Dallas Mavericks. In der Saison 2006/2007 erzielte er bei Freiwürfen eine Trefferquote von 90, 4%.
a) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass er (12P)

(1) genau 8 Treffer bei 10 Versuchen erzielt,


(2) höchstens 8 Treffer bei 10 Versuchen erzielt,
(3) höchstens vier Mal nacheinander bei Freiwürfen erfolgreich ist.

b) Bei Heimspielen hatte er eine Freiwurfbilanz von 267 Treffern bei 288 Versuchen, bei (10P)
Auswärtsspielen lag die Quote bei 231:263. Ein Sportreporter berichtet, dass Dirk Nowitzki
auswärts eine deutlich schwächere Freiwurfquote habe.

Untersuchen Sie auf einem Signifikanzniveau von 5%, ob die Trefferanzahl bei Auswärtsspielen

(1) signifikant unter dem Erwartungswert für Heim- und Auswärtsspiele liegt
(2) signifikant unter dem Erwartungswert für Heimspiele liegt.

(Hinweis: für eine binomialverteilte Zufallsgröße X mit Standardabweichung σ > 3 gilt


näherungsweise P ( X ≥ µ − 1, 64σ ) ≈ 0, 95.)

c) In der Vorbereitung zur nachfolgenden Saison vermutet der Trainer, dass die Quote seines (10P)
Schützlings gesunken ist. Bevor er mit dieser Vermutung an die Öffentlichkeit geht, möchte
er aber anhand der ersten 50 Freiwürfe in der neuen Saison überprüfen, ob diese Aussage auf
einem Signifikanzniveau von 10% gesichert ist.

Bestimmen Sie eine Entscheidungsregel. Gehen Sie dabei von der gerundeten (Vorjahres-
)Trefferquote von 90% aus.

d) Dirk Nowitzki bestritt 41 Heim- und 37 Auswärtsspiele mit den bei b) gegebenen Trefferbilan- (8P)
zen. Es sei bekannt, dass er in einem Spiel der Saison 10 von 10 Freiwürfen getroffen hat.

Ermitteln Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es sich bei diesem Spiel um ein Heimspiel ge-
handelt hat.

e) Es wird nun allgemein ein Spieler betrachtet, der einen Freiwurf mit der Wahrscheinlichkeit p (10P)
trifft. Ganz am Ende eines Spieles kann es zu der Situation kommen, dass der Spieler noch zwei
Freiwürfe erhält und das Spiel unmittelbar danach beendet ist. Für einen verwandelten Freiwurf
erhält die Mannschaft einen Punkt.

(1) Beurteilen Sie in Abhängigkeit des vorherigen Spielstandes die Siegchancen für die
Mannschaft des Spielers, der die letzten 2 Freiwürfe erhält. Gehen Sie dabei davon aus,
dass im Fall eines Unentschiedens in der folgenden Verlängerung die Siegchance für beide
Mannschaften 50% beträgt. Geben Sie für die einzelnen Fälle die Wahrscheinlichkeiten in
Abhängigkeit von p an.
(2) Vor den letzten beiden Freiwürfen sei Gleichstand. Bestimmen Sie p so, dass die
Gewinnwahrscheinlichkeit für die Mannschaft des werfenden Spielers mindestens 99, 5%
beträgt.

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Zugelassene Hilfsmittel

• Wissenschaftlicher Taschenrechner (ohne oder mit Grafikfähigkeit)

• Mathematische Formelsammlung

• Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung.

Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2008 | Aufgabe 7

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Aufgabe 6

Kultur: Wieder mehr Leseratten


Bertelsmann Stiftung ließ 2.500 Bundesbürger befragen

München (AP). In Deutschland gibt es wieder mehr Leseratten. Wie die Ber-
telsmann Stiftung gestern mitteilte, ist der Anteil der Lesefans seit 1996 von
22 auf 25 Prozent gestiegen. Die Zahl der Buchmuffel sank dagegen um fünf
Punkte auf 15 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 2.500 Bun-
desbürgern ab 14 Jahren, die das infas-Institut für Bertelsmann durchführte.
Auszug aus der Neuen Westfälischen vom 06.12.1999
a) Angenommen, die Zeitungsmeldung stimmt und die Prozentsätze von 1999 gelten auch heute (11P)
noch.

Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, dass von 8 zufällig ausgewählten Personen

(1) genau 2 zu den Lesefans gehören,


(2) keine Person Lesefan ist,
(3) mindestens 3 Personen Lesefans sind.

b) Anna will die Stichprobe vom Umfang 8 in Aufgabe a) durch ein Modell simulieren. Sie legt in (10P)
einen Behälter 40 Kugeln, von 10 rote und 30 weiße, durchmischt sie gut und zieht nacheinander
8 Kugeln, ohne diese zurückzulegen.

(1) Beschreiben Sie, weshalb Anna das Modell so wählt.


(2) Begründen Sie, weshalb Annas Modell die Situation in Aufgabe a) dennoch nicht
angemessen simuliert. Zeigen Sie an einem Beispiel, weshalb in Aufgabe a)
näherungsweise eine Binomialverteilung vorliegt.

c) Die Bertelsmann-Stiftung lässt die Hypothese, dass der Anteil der Lesefans 25% beträgt, durch (10P)
eine neue Untersuchung vom Umfang 2500 überprüfen. Man will weiterhin von der Richtig-
keit der Hypothese ausgehen, wenn sich in der Stichprobe mindestens 581 und höchstens 669
Lesefans befinden.

(1) Bestimmen Sie die Wahrscheinlichkeit für den Fehler 1. Art. Beschreiben Sie die
Bedeutung dieses Fehlers.
(2) In der Stichprobe findet man 585 Lesefans, Erklären Sie ohne weitere Rechnung, inwieweit
die Bertelsmann-Stiftung davon ausgehen kann, dass die Hypothese bestätigt ist.

d) Firma Intersoft“, die sich sehr stark im Internetbereich engagiert, behauptet, dass der Anteil (11P)

der Lesefans kleiner ist als 22%. Sie lässt diese Behauptung durch eine Umfrage vom Umfang
2500 prüfen. In der Stichprobe findet man 502 Lesefans.

Bestimmen Sie einen Hypothesentest, den die Firma durchführen wird (Signifikanzniveau 5%).
Beschreiben Sie den Fehler, den die Firma in dieser Situation begehen kann.

e) Angenommen, der wirkliche Anteil der Lesefans beträgt 27% (p = 0, 27). Die relative Häufigkeit (8P)
X
n der Lesefans in der Stichprobe vom Umfang n soll sich um höchstens 0, 02 vom wirklichen
Anteil p unterscheiden.

(1) Weisen Sie nach, dass die Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis gegeben ist durch
P (0, 25n ≤ X ≤ 0, 29n).

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(2) Bestimmen Sie einen möglichst kleinen Stichprobenumfang n, sodass diese


Wahrscheinlichkeit mindestens 95% beträgt. Gehen Sie bei Ihrem Lösungsansatz von einer
Normalverteilung aus. Lassen Sie im Argument der Φ-Funktion die Summanden +0, 5
bzw. −0, 5 weg.

Zugelassene Hilfsmittel

• Wissenschaftlicher Taschenrechner (ohne oder mit Grafikfähigkeit)

• Mathematische Formelsammlung

• Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung.

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Aufgabe 7
Die Firma Reinlich&Sohn möchte den Bekanntheitsgrad p ihres Waschmittels Reinil ermitteln. Eine
erste Befragung von 50 Personen deutet auf einen Bekanntheitsgrad von p = 0, 4 hin. Die Firma
erwägt, für ihr Produkt im Fernsehen zu werben. Wegen der hohen Kosten soll mittels einer Befra-
gung von 800 Personen die Notwendigkeit der Werbemaßnahme überprüft werden. Herr Reinlich
Senior und Herr Reinlich Junior sind sich einig, dass die Werbemaßnahme nur dann durchgeführt
werden soll, wenn der Bekanntheitsgrad des Waschmittels unter 40% liegt. Keine Einigkeit erreichen
die beiden bei der Wahl der Nullhypothese.
a) Herr Reinlich Junior möchte die Hypothese H0 : p < 0, 4 überprüfen. (10P)

Beschreiben Sie, welche Fehlentscheidung er damit möglichst vermeiden möchte.


Ermitteln Sie eine Entscheidungsregel für den Fall, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Fehlent-
scheidung höchstens 5% betragen soll.

b) Herr Reinlich Senior möchte lieber die Hypothese H0 : p ≥ 0, 4 überprüfen. Er will die Hypo- (12P)
these H0 verwerfen, falls höchstens 290 befragten Personen das Produkt bekannt ist.

Beschreiben Sie, welche Fehlentscheidung der Senior-Chef nach Möglichkeit vermeiden möchte
und berechnen Sie die zugehörige Irrtumswahrscheinlichkeit. Bestimmen Sie ferner die Wahr-
scheinlichkeit, mit der die Entscheidungsregel zu einem Fehler führt, wenn der Bekanntheits-
grad von Reinil tatsächlich nur 35% beträgt.

c) Die Befragung (s.o.) wird von einem Mitarbeiter der Firma Reinlich&Sohn durchgeführt. Er be- (10P)
kommt von der Firmenleitung einen Bogen mit 800 Kästchen ausgehändigt, die in 100 Zeilen
und 8 Spalten angeordnet sind. Ist der befragten Person das Waschmittel bekannt, dann soll der
Mitarbeiter ein x“ notieren, andernfalls bleibt das Kästchen leer. Beispielzeile:

x x x x

Berechnen Sie Wahrscheinlichkeit dafür, dass in einer Zeile

(1) kein Kästchen angekreuzt ist,


(2) genau 4 Kästchen angekreuzt sind,
(3) mindestens 4 Kästchen angekreuzt sind.

d) Reinlich Senior meint: Sollte auf dem Bogen eine Zeile ohne Kreuze vorkommen, dann hat sich (10P)

unser Mitarbeiter wahrscheinlich beim Ausfüllen vertan.“ Reinlich Junior erwidert: Ich glaube

eher, dass er sich vertan hat, wenn in jeder Zeile mindestens ein Kreuz auftaucht.“

Entscheiden Sie, welche Vermutung mit höherer Wahrscheinlichkeit zutrifft.

e) Erfahrungsgemäß erwirbt ein Käufer, dem das Waschmittel bekannt ist, dieses mit einer Wahr- (8P)
scheinlichkeit von 10%. Ein Kunde, dem das Waschmittel unbekannt ist, kauft es nur mit einer
Wahrscheinlichkeit von 1%. Ein Mitarbeiter sieht eine Person, mit einer Reinilpackung unter
dem Arm.

Ermitteln Sie die Wahrscheinlichkeit, dass der Person das Waschmittel vor dem Kauf bekannt
war.

Original-Prüfungsaufgaben ◮ Leistungskurs | Abitur 2007 | Aufgabe 7

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