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(1) Kreuzen ( □ ) Sie die jeweils richtige Antwort an.

Jede richtige Antwort gibt 2 Punkte. Pro falscher Antwort werden 2 Punkte abgezogen, wobei
ein etwaiger negativer Gesamtwert für den Wissenstest auf Null gesetzt wird.
Es ist auch zulässig, Fragen nicht zu beantworten. Punkte für dieses Beispiel 0 bis 22.

ja nein
(a) x □ Bei einer unimodalen, rechtsschiefen Verteilung ist der Median immer kleiner als
das arithmetische Mittel.

(b) □ x Bei der Regression wird der Quotient aus erklärter Abweichungsquadratsumme
und Abweichungsquadratsumme der Residuen Bestimmtheitsmaß genannt und
häufig mit R² abgekürzt.

(c) x □ Ein Box-Plot – Diagramm basiert auf 5 Quantilen einer Verteilung.

(d) □ x Für einen zweiseitigen Test gilt, dass er ceteris paribus über eine höhere Power
als der analoge einseitige Test verfügt.

(e) □ x Die Multiplikation aller Merkmalswerte um einen Faktor 2 führt zur Verdoppelung
des Variationskoeffizienten.

(f) □ x Wenn der Korrelationskoeffizient nach Pearson für zwei Merkmale X und Y null
ist, so folgt daraus, dass die beiden Merkmale unabhängig sind.

(g) □ x Wenn 2 Merkmale X und Y in jeder von 2 Teilgruppen (z.B. Männer und Frauen)
positiv korreliert sind, so besteht auch insgesamt ein positiver Zusammenhang
zwischen den beiden Merkmalen.

(h) x □ Es gilt immer: P ( A  B )  P ( A)  P ( B )

(i) x □ Wenn 2 Ereignisse A und B unabhängig sind, gilt P(B) = P(B|A)

(j) □ x Die Wahrscheinlichkeit einer fälschlichen Zurückweisung der Nullhypothese


bezeichnet man als den Fehler 2.Art.

(k) □ x Der zentrale Grenzwertsatz besagt, dass sich die Verteilung großer Stichproben
an eine Normalverteilung annähert.

Seite 1 24. Juni 2014


(2) Bestimmen Sie für das nachfolgend dargestellte System bestehend aus 3 unabhängig
arbeitenden Komponenten K1, K2, K3 die Reliabilität, d.h. die Wahrscheinlichkeit des
Funktionierens des Systems.

Es gelten folgende Wahrscheinlichkeiten:

Prob(K1=defekt) =0,2 Prob(K2=defekt) =0,3 Prob(K3=funktioniert) =0,9

(6 Punkte)

Seite 2 24. Juni 2014


(3) Eine Bank untersucht, in welchen Fällen es bei der Rückzahlung von Geschäftskrediten zu
Problemen (mehrfach verspätete Zahlungen, keine Zahlungen, usw.) kommt.

Die Auswertung von 1.228 Krediten gruppiert nach der Branche des Kreditnehmers ergab folgende
Tabelle:

Rückzahlungs‐
probleme Branche ‐ A Branche ‐ B Branche ‐ C Branche ‐ D SUMME
JA 18 20 10 20 68
NEIN 180 400 320 260 1160
SUMME 198 420 330 280 1228
9,1% 4,8% 3,0% 7,1% 5,5%
Von besonderem Interesse ist für den Risikomanager, ob der Anteil an Problemkrediten in allen
Branchen konstant ist.

Ein geeigneter statistischer Test zum Vergleich von k Anteilswerten liefert einen p‐value von 0,014.

Welche der folgenden Aussagen sind richtig?


(maximal 8 Punkte)

ja nein
(a) □ X Die Nullhypothese lautet: Die Rate der Problemkredite hängt von der
Branche ab.
(b) X □ Bei Gültigkeit der Nullhypothese würde man in der Branche A etwa 11
Problemfälle erwarten.
(c) X □ In der Stichprobe ist der Anteil der Problemkredite in Branche ‐ C am
niedrigsten.
(d) □ X Die Teststatistik wurde mittels einfacher Varianzanalyse (ANOVA)
berechnet.
(e) □ X Die Anwendung der Teststatistik setzt voraus, dass die Kreditfälle
normalverteilt sind.
(f) X □ Die Anzahl der Freiheitsgrade beträgt bei diesem Test df = 3.
(g) X □ In den Branchen A und D ist der Anteil der Problemkredite
überdurchschnittlich hoch.
(h) X □ Der Test zum Vergleich von k Anteilswerten liefert bei Vorgabe einer
Irrtumswahrscheinlichkeit von =0,05 signifikante Unterschiede zwischen
den vier Branchen (A ‐ D).

Seite 3 24. Juni 2014


(4) Beispiele zur Kombinatorik

(a) Sie planen eine Rundreise durch n = 8 verschiedene Städte, bei der Sie jede Stadt genau
einmal besuchen wollen.
Wie viele verschiedene Reise‐Routen gibt es, wenn der Ausgangspunkt und das Endziel bereits fix
festgelegt sind? (3 Punkte)

(n‐2)!=6!=720

(b) Bei einer Ausschreibung haben sich 7 männliche und 4 weibliche KandidatInnen beworben.
Es wird eine Teilmenge von 3 KandidatInnen bestimmt, die in die nähere Auswahl
kommen.

Wie viele unterschiedliche Teilmengen von 3 KandidatInnen gibt es? (3 Punkte)

11
165
3

Wie viele Teilmengen gibt es, wenn die Auswahl zumindest einen männlichen Kandidaten
und auch zumindest eine weibliche Kandidatin aufweisen soll? (3 Punkte)

7 4 7 4
126
1 2 2 1

Seite 4 24. Juni 2014


(5) Vor der Einführung der abschreckenden Zigarettenpackungen gaben bei einer Zufallsstichprobe
von 500 Befragten 180 an zu rauchen.

Nach der Einführung wurde erneut eine vergleichbare Zufallsstichprobe befragt. Diesmal gaben 80
von 250 Befragten an zu rauchen.

(a) Berechnen Sie ein 95 % Konfidenzintervall für den Anteil der Raucher bei der ersten Befragung!
(5 Punkte)

(b) Kann bei einem Irrtumsniveau von  = 0.05 davon ausgegangen werden, dass die
abschreckenden Wirkung der Warnhinweise einen signifikanten Effekt hat?

Formuliere geeignete Null‐ und Alternativhypothesen zur Beantwortung der Fragestellung, führe
die Berechnung des Tests durch und interpretiere das Ergebnis! (7 Punkte)

2-Stichprobentest für Anteile

alpha= 0,05
z-Wert= 1,9600 beidseitig
z-Wert= 1,6449 einseitig

Stichprobe 1 n1= 500 X1= 180 emax= 0,0421


p1= 0,360 UG= 31,8%
Var(p1)= 0,0005 OG= 40,2%
Std.Abw.(p1)= 0,0215

Stichprobe 2 n2 = 250 X2= 80 emax= 0,05782392


p2= 0,320 UG= 26,22%
Var(p2)= 0,0009 OG= 37,78%
Std.Abw.(p2)= 0,0295

Differenz n= 750 X= 260


p1-p2= 0,040 Teststatistik= 1,0851
p= 0,34667 p-value= 0,1389 einseitig
Var(p)= 0,0014 p-value= 0,2779 beidseitig
Std.Abw.(p)= 0,0369

Seite 5 24. Juni 2014


(6) Die Fluglinie ADUAL–AIR hat für eine Flugroute folgende Tabelle für die Verspätungen beim
Abflug ermittelt:

(a) Zeichnen Sie ein korrektes Histogramm, um das Verteilungsmuster der aufgetretenen
Verspätungen zu beschreiben und beantworten Sie insbesondere folgende Frage:
Um welchen Faktor ist der Histogrammbalken zur Klasse 50–90 niedriger als jener zur
Klasse 30–50? (7 Punkte)

Faktor, um den die Höhe der Klasse 50–90 niedriger als die der Klasse 30–50 ist: 6

Seite 6 24. Juni 2014


(b) Berechnen Sie das arithmetische Mittel der Verspätungen! (3 Punkte)

(c) Berechnen Sie den Median der Verspätungen. (3 Punkte)

LÖSUNG

Verspätung Anzahl
in Minuten Flüge mi hi mi*hi Hi bi di
0 ‐ 10 100 5 0,3125 1,5625 0,3125 1 0,3125
10 ‐ 20 80 15 0,25 3,75 0,5625 1 0,2500
20 ‐ 30 60 25 0,1875 4,6875 0,75 1 0,1875
30 ‐ 50 60 40 0,1875 7,5 0,9375 2 0,0938
50 ‐ 90 20 70 0,0625 4,375 1 4 0,0156
320 21,875

0 0 arith. Mittel 21,875


1 1 Median 17,5
Median =10+(20‐10)*(0,5‐0,3125)/((0,5625‐0,3125))

Seite 7 24. Juni 2014


(7) Bei einem Didaktik‐Experiment soll die Auswirkung von 3 verschiedenen Unterrichtsmethoden
auf den Lernerfolg überprüft werden.

18 Schüler werden durch Randomisierung auf 3 Gruppen aufgeteilt, so dass jede Gruppe 6
Teilnehmer aufweist. Jede Gruppe wird nach einer anderen Methode (A‐C) unterrichtet. Es
ergaben sich bei einem abschließenden Test die folgenden Prüfungsresultate in Punkten:

Methode‐A 88 82 74 90 75 84
Methode‐B 70 42 98 38 58 74
Methode‐C 72 48 56 60 74 68

Die nachfolgende Auswertung mit R ergab:

> round(tapply(Score, Methode, mean),2)


1 2 3
82.17 63.33 63.00
> round(tapply(Score, Methode, var), 2)
1 2 3
43.37 497.07 102.00
> boxplot(Score~Methode)
> summary(aov(Score~Methode))

Df Sum Sq Mean Sq F value Pr(>F)

Methode 2 1102 551,0 2.33 0.0406

Residuals 15 3554 236,9

a) Ergänze die 5 fehlenden Werte in obiger Tabelle! (5 Punkte)

b) Interpretieren Sie das Ergebnis und diskutieren Sie, ob die Daten den
Modellannahmen der gewählten Methode entsprechen! Welche alternativen
Auswertungskonzepte kennen Sie? (5 Punkte)

Die Nullhypothese, dass der Mittelwert der 3 Methoden gleich ist, wird bei Vorgabe einer
5%-igen Irrtumswahrscheinlichkeit abgelehnt.

Die Annahme konstanter Varianzen erscheint fragwürdig. Alternative wäre einfache


Varianzanalyse mit Welsch-Korrektur oder die Varianzanalyse nach Kruskal Wallis.

Seite 8 24. Juni 2014

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