Wirtschaftsinformatik
Vorlesung 3: Netze und das Internet
• Wie heißt das mit 33,9 Petaflops leistungsstärkste Rechnersystem der Welt?
[Petaflops = Billiarde (10 hoch 15) Gleitkommaoperationen (Addition/Multiplikation) pro Sekunde]
a) Sequoia (US)
b) Tianhe-2 (CN)
c) SuperMUC (DE)
d) Piz Daint (CH)
Quelle: http://top500.org/list/2014/06/ 1
W IRTSCHAFTSINFORMATIK IM SS15
Agenda
• Problemstellung
• Das Internet
Relevante Pflichtliteratur:
Mertens et al. (2012): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, S. 27-36.
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Computer Networking
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Rechnernetze
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Datenverbund
Paralleler Zugriff auf im Netz verfügbare
Daten durch mehrere Rechner/Anwender.
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Sender Empfänger
Nachricht
Technisches
Medium
Räumliche Distanz
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Kommunikationssystem
W1 „Schichtbündel“ 3 W2
Ü1 „Schichtenbündel“ 2 Ü2
T1 „Schichtbündel“ 1 T2
(1) Vorbemerkung: Eigentlich umfasst das ISO-OSI-Modell sieben Schichten. Wir fassen diese in drei
„Bündeln“ zusammen
(2) Jeder Teilnehmer einer Schicht empfindet die Kommunikation als horizontal
(3) Die Kommunikation verläuft mit Ausnahme der untersten Schicht vertikal
(4) Jede Schicht stellt der darüber liegenden Schicht ihre Dienste zur Verfügung
(5) Die drei schichtenspezifischen Kommunikationsprotokolle sind unabhängig voneinander. D.h., das Thema,
über das die beiden Wissenschaftler (W) diskutieren, ist für das Funktionieren der Kommunikation
belanglos. Die Übersetzer (Ü) können die gemeinsame Sprache, in die bzw. aus der übersetzt wird,
wechseln. Die Techniker (T) können andere Übertragungsverfahren wählen. Das Protokoll kann also
gewechselt werden, ohne dass dies die anderen Schichten beeinflusst
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Agenda
• Problemstellung
• Das Internet
Relevante Pflichtliteratur:
Mertens et al. (2012): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, S. 27-36.
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Netztopologien
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Kommunikationsrechner
Lokales Lokales
1 Netz A Netz B
1 Netzwerkintern:
Hubs / Switches
3
2 Zwischen lokalen
Netzen:
Fremdes Netz Bridges
3 Zwischen
verschiedenen Netzen:
Router
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Netzklassen
• Lokale Netze (Local Area Networks, LANs)
• Befinden sich mehrere vernetzte Rechner in einem Büro, einem Haus oder auf einem
Betriebsgelände, so spricht man von einem lokalen Netzwerk.
• Üblicherweise sind LANs kabelgebunden.
• Nicht kabelgebundene LANs (Wireless Local Area Networks, WLANs) sind i.d.R. an
kabelgebundene LANs angeschlossen.
• Intranet/Extranet
• Intranet: Nicht öffentliches Rechnernetz mit beschränktem Nutzerkreis (z.B. Mitarbeiter)
• Extranet: Eine bestimmte Gruppe externer Nutzer (z.B. Partnerfirmen, Kunden) hat von
außen einen gesicherten Zugang auf das Intranet bzw. Teile davon
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Übertragungsgeschwindigkeit („Bandbreite“)
• Die Geschwindigkeit von Datenübertragungswegen wird in bit pro Sekunde angegeben.
Festnetze Integrated
Digital
Telefonnetz Services Kabelnetz
Subscriber Glasfaser
(V.90) Digital Network (EuroDOCSIS)
Line (DSL)
(ISDN)
Übertragungs- 64 bzw. 128 384 Kbit/s bis 120 bis 200 bis zu 100
56 Kbit/s
geschwindigkeit Kbit/s 25 Mbit/s Mbit/s Gbit/s
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Quelle: http://www.stateoftheinternet.com/resources-report-state-of-the-internet.html 15
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Agenda
• Problemstellung
• Das Internet
Relevante Pflichtliteratur:
Mertens et al. (2012): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, S. 27-36.
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681,064,561
700,000,000
600,000,000
Number of internet hosts
500,000,000
400,000,000
300,000,000
200,000,000
100,000,000
0
81 82 83 84 85 86 87 88 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
Year
Internet Hosts = Geräte mit eigener IP Adresse (Netzknoten, Computer, Netzdrucker, etc.)
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf www.isc.org 18
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Datenaufkommen im Internet
• Monatliches Datenaufkommen (Schätzung von 2012)
• Zum Vergleich:
• 5 Megabyte: Die gesammelten Werke von Shakespeare
• 20 Gigabyte: Eine Sammlung aller Werke von Beethoven
• 10 Terabyte: Alle gedruckten Titel der U.S. Library of Congress
• 200 Petabyte: Alle jemals gedruckten Informationen
• 2 Exabyte: Alle Daten, die im Jahr 1999 erzeugt wurden
• 5 Exabyte: Alle jemals von der Menschheit gesprochenen Wörter
Quellen: http://www.cisco.com/c/en/us/solutions/collateral/service-provider/visual-networking-index-vni/VNI_Hyperconnectivity_WP.pdf;
http://groups.ischool.berkeley.edu/archive/how-much-info-2003/printable_report.pdf 19
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Web-Browser
Schichtenbündel 3
UDP TCP
Schichtenbündel 2
IP
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• Das Internetprotokoll TCP/IP ist der zentrale „Klebstoff“ zwischen den Anwendung
Teilnetzen
Transport
Internet
• Anwendung: Internetanwendungen wie Telnet, FTP, SMTP, HTTP
Host-zu-Netz
• Transport: Transmission Control Protocol (TCP)
• Für zuverlässige, verbindungsorientierte Ende-zu-Ende-Übertragung
• Fügt Prozessadressierung hinzu und sichert die Datenübertragung
• Host-zu-Netz (Bitübertragungs-/Sicherungsschicht)
• Wird von TCP/IP nicht betrachtet
• Kann durch andere Protokolle (Ethernet, WLAN, etc.) ausgefüllt werden
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WI-Student1 WI-Student2
@campus.lmu.de @campus.lmu.de
Simple Mail Hypertext Transfer Protocol (http) zur Nutzt ebenfalls Internet
Transfer Protocol Übertragung von Webseiten in Webbrowser Protocol (IP)
(SMTP)
File Transfer Protocol (FTP) zur
Dateiübertragung
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Agenda
• Problemstellung
• Das Internet
Relevante Pflichtliteratur:
Mertens et al. (2012): Grundzüge der Wirtschaftsinformatik, S. 27-36.
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Ansatz
Kommunikationssystem
W1 Schichtenbündel 3 W2
Ü1 Schichtbündel 2 Ü2
T1 Schichtbündel 1 T2
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Client-Server-Architektur
Server
Anfrage Antwort
Antwort Anfrage
Client Client
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Präsentation
(Darstellung)
Applikation
(Verarbeitung)
Daten
(Datenbank)
WWW-Server Internet-User
• Server ist die umgangssprachliche Abkürzung für einen Host, d.h. für einen Computer
in einem Netzwerk, auf dem ein oder mehrere Server betrieben werden.
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Client-Server-Architektur
• Vorteile = Client
• Filterung der Daten im Netzwerk = Server
höhere Sicherheit
• Zentrale Verwaltung von Daten, Rechten
und Sicherheitseinstellungen
• Schnelle Fehlerbehebung
• Schneller Austausch von Clients möglich
• Nachteile
• Teuer in der Anschaffung
• Server muss die Anforderungen aller
Clients erfüllen
• Bei Serverausfall: Verzögerungen im Netz
oder Netzzusammenbruch
• Schwerfällig bei mobilen Anwendungen
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Peer-To-Peer-Architektur
• Vorteile = Client
• Jeder Client verfügt über Daten und
Ressourcen
• Bessere Ressourcen
• Vollständiger Systemabsturz nahezu
unmöglich
• Nachteile
• Sicherheitsprobleme
• Keine Sicherheit der permanenten
Datenverfügbarkeit
• Keine Sicherheit der Aktualität der Daten
• Clients nur schwer administrierbar
Quelle: in Anlehnung an Minar/Hedlund (2001): A Network of Peers: Peer-to-Peer Models Through the History of the Internet, S. 3-20. 29
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Hybride Architektur
• Vorteile = Client
• Gute Kontrollmöglichkeit = Server
• Verteilung von Bandbreite
• Zentrale Anmeldung der Clients
notwendig
Clients administrierbar
• Nachteile
• Bei Serverausfall bricht das Netz
zusammen
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• Software und Daten werden nicht mehr lokal bearbeitet und gespeichert,
sondern auf einer externen Infrastruktur
• Technische Treiber
• Überschuss an Rechen- und Speicherleistung in vielen Rechenzentren
• Immer mehr (mobile und z.T. leistungsschwächere) Endgeräte
• Breitbandige Internetverbindungen
• Verschlüsselte Verbindungen
• Zugriff über Standardanwendung (i.d.R. Webbrowser)
• Für Unternehmen: IT-Leistungen als Service über Internet, Abrechnung nach Nutzung
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Strengths Weaknesses
(Stärken) (Schwächen)
Opportunities Threads
(Chancen) (Risiken)
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Cloud Computing
Strengths (Stärken) Weaknesses (Schwächen)
• Standortunabhängigkeit (Nutzung von • Abhängigkeit von zuverlässiger, schneller
überall und mit jedem Endgerät) Internetanbindung
• Kostenvorteile durch Umwandlung von fixen • Abhängigkeit von Service Levels des Cloud
in variable Kosten (Server und Software „as Service Providers
a service“ statt Eigenbetrieb,
nutzungsbasierte Abrechnung) • Kontrollverlust über Daten auf fremden
Servern
• Geringere Hardwarekosten, da Software
nicht auf Rechner installiert werden muss • Datenschutz- und Datensicherheitsprobleme
(z.B. Hacker-Angriffe)
• Flexibel (falls Bedarf an Speicher- oder
Rechenkapazität schwankt) • Hohe Wechselkosten, falls geringe
Interoperabilität zwischen Cloud Service
• Geringerer Personal- und Anbieter (Gefahr von Lock-Ins)
Verwaltungsaufwand (für Installation,
Betrieb, Updates, Fehlerbehebung , • Was passiert mit Daten bei Insolvenz des
Backups, etc.) Cloud Service Providers?
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Cloud Computing
Opportunities (Chancen) Threads (Risiken)
• IT-Unternehmen mit großen Rechenzentren • Traditionelle HW-Hersteller (PCs und Server
können diese besser auslasten (z.B. wie z.B. HP, Dell, …)
Amazon, IBM, Google)
• Traditionelle SW-Hersteller (Betriebssysteme
• Mögliche Verschiebung der Dominanz im IT- und Office-Produkte wie z.B. Microsoft)
Markt „in das Netz“ (zu den Cloud Service
Providern wie z.B. Google)
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