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Freie Universität Berlin – Bereich Deutsch als Fremdsprache Niveau B 2.

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Sprachkurs für Programmstudierende

Peter Fox: Schwarz zu blau


Nach Meinung der LeserInnen des Berliner Szene-Magazins „Tip“:
die beliebteste Berlin-Hymne

Aufgabe 1: Lesen Sie den Text und setzen Sie die fehlenden Präpositionen
und die korrekten Endungen ein. Erklärungen zu den
umgangssprachlichen Ausdrücken finden Sie auf der zweiten Seite.
Komm aus (dem) Club, war schön gewesen,
stinke nach Suff, bin kaputt, ist'n Müde Gestalten im Neonlicht,
schönes Leben, mit tiefen Falten im Gesicht,
steig’ über Schnapsleichen, die auf meinem Weg die Frühschicht schweigt, jeder bleibt für sich,
verwesen, Frust kommt auf, denn der Bus kommt nicht...
ich seh’ die Ratten sich satt fressen Und überall liegt Scheiße, man muss eigentlich
im Schatten der Dönerläden, schweben,
stapf’ durch die Kotze am Kotti, Junks sind jeder hat ’n Hund, aber keinen zum Reden,
benebelt, ich atme ständig durch den Mund, das ist Teil
Atzen rotzen in die Gegend, benehmen sich meines Lebens,
daneben, ich fühl’ mich ungesund, brauch’ was Reines
Szene-Schnösel auf verzweifelter Suche nach der dagegen.
Szene,
gepiercte Mädels, die wollen, dass ich Ich hab’n dicken Kopf, ich muss ’n Saft haben,
„Straßenfeger“ lese. ich hab’ dringlichen Bock auf „Bagdads
Backwaren“,
Halb sechs, meine Augen brennen, da ist es warm, da geb’ ich mich meinen Träumen
tret’ auf ’n Typen, der zwischen toten Tauben hin,
pennt, Bei Fatima, der süßen Backwarenverkäuferin.
hysterische Bräute keifen und haben Panik, denn R’n'b-Balladen pumpen aus ’m parkenden Benz,
__An__ der Ecke gibt es Stress zwischen Tarek Feierabend für die Straßengangs,
und Sam, ein Hooligan liegt 'ner Frau in den Armen und
Tarek sagt „Halt’s Maul, flennt,
oder ich werd dir ins Gesicht schlagen", diese Stadt ist eben doch gar nicht so hart
Sam hat die Hosen voll, aber kann auch nicht wie du denkst.
nichts sagen –
die rote Suppe tropft auf den Asphalt, Refrain
mir wird schlecht, ich mach’ die Jacke zu, denn es
ist kalt.
Ich bin kaputt und reib’ mir aus meinen Augen
deinen Staub,
Refrain: du bist nicht schön und das weißt du auch,
Guten Morgen Berlin, dein Panorama versaut,
du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau, siehst nicht mal schön von weitem aus,
du kannst so schön schrecklich sein, doch die Sonne geht gerade auf,
deine Nächte fressen mich auf, und ich weiß, ob ich will oder nicht,
es wird für mich wohl das Beste sein, dass ich dich zum Atmen brauch’.
ich geh nach Hause und schlaf mich aus,
und während ich durch die Straßen lauf’,
wird langsam schwarz zu blau.
Freie Universität Berlin – Bereich Deutsch als Fremdsprache Niveau B 2.2
Sprachkurs für Programmstudierende

Wortschatz

der Suff (Ugs.= Umgangssprache, Slang): die Betrunkenheit, der Alkohol


die Leiche: ein toter Körper
verwesen: verfaulen, „dekompostieren“
stapfen: treten, laufen, z.B. im Schnee oder hohen Gras
die Kotze (Ugs.): das Erbrochene
der Kotti: der Kottbusser Platz
Junks (Ugs): Junkies, Drogensüchtige
Atzen (Ugs): Typen
rotzen (Ugs): ausspucken
sich daneben benehmen (Ugs): sich falsch/ schlecht benehmen
der Schnösel (Ugs): Snob, Wichtigtuer
der Straßenfeger: Berliner Obdachlosen-Zeitung, die in den U- und S-Bahnen verkauft wird
keifen: sich streiten, schreien
Halt’s Maul! (Ugs): Sei still!
die Hosen voll haben (Ugs): Angst haben
die Gestalt: die Figur, die Person
die Frühschicht: Menschen arbeiten in Fabriken oder im Krankenhaus z.B. in Früh- oder Spätschicht
schweben: in der Luft fliegen
etwas Reines: etwas Sauberes, Gesundes
einen dicken Kopf haben (Ugs): einen Kater haben nach zuviel Alkohol
dringlich: dringend, sofort
Bock haben (Ugs.) auf etwas Lust haben
der Feierabend: das Ende der Arbeit
flennen (Ugs): weinen
versaut (Ugs): kaputt gemacht, zerstört
Nullbockgeneration

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