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Das Herz-Kreislauf-System
Wichtig: Dieses Handout (Skript) ersetzt kein Lehrbuch und ist daher nicht ausrei-
chend für eine gewissenhafte Prüfungsvorbereitung. Es ist lediglich eine Ergänzung
zum Unterricht.
Materialien
Präsentationen: 07_Herz_Kreislauf_01_Herz_Kreislauf_01_Einfuehrung.pptx
07_Herz_Kreislauf_01_Herz_Kreislauf_02_Herz.pptx
07_Herz_Kreislauf_01_Herz_Kreislauf_Gefaesse_Blut.pptx
07_Herz_Kreislauf_01_Herz_Kreislauf_04_Regulation_Kontrolle.pptx
07_Herz_Kreislauf_02_Stoerungen_01.pptx
Arbeitsblätter: Fragensammlung
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
Inhaltsverzeichnis
07_Herz_Kreislauf_01 Das Herz-Kreislauf-System ..............................................................................1
07_01.1 Grundbegriffe: Kreislauf ......................................................................................................3
07_01.1.1 Was ist der Blutkreislauf (Definition)? .......................................................................3
07_01.1.1 Die Aufgaben des Kreislaufs .....................................................................................3
07_01.1.2 Funktionelle Gliederung des Kreislaufs .....................................................................3
07_01.1.3 Die Bedeutung des Kreislaufs für den Rettungsdienst .............................................4
07_01.2 Das Herz .............................................................................................................................5
07_01.2.1 Die anatomische Lage des Herzens .........................................................................5
07_01.2.2 Der funktionelle Aufbau des Herzens ........................................................................5
07_01.2.3 Die Herzwände ..........................................................................................................8
07_01.2.4 Die mechanische Herzaktion (Systole und Diastole) ...............................................9
07_01.2.5 Das Reizleitungssystem ..........................................................................................10
07_01.2.6 Die Herznerven (Anpassung der Herzaktion) ..........................................................13
07_01.2.7 Die Herzkranzgefäße ..............................................................................................14
07_01.2.8 Die Herzleistung und ihre Regulation ......................................................................15
07_01.3 Das Blutgefäßsystem des Körpers ...................................................................................16
07_01.3.1 Arterien ....................................................................................................................16
07_01.3.2 Venen ......................................................................................................................16
07_01.3.3 Das Kapillarsystem..................................................................................................17
07_01.3.4 Bedeutung der Blutgefäße für den Rettungsdienst ................................................17
07_01.3.5 Regulationsmechanismen zur Anpassung der Durchblutung und des Blutdrucks ..18
07_01.4 Das Blut ............................................................................................................................19
07_01.4.1 Funktionen und Aufgaben des Blutes .....................................................................19
07_01.4.2 Zusammensetzung des Blutes ................................................................................19
07_01.5 Die Blutgerinnung .............................................................................................................21
07_01.5.1 Thrombose und Embolie .........................................................................................21
07_01.5.2 Fibrinolyse (Thrombolyse) .......................................................................................21
07_01.6 Kreislaufüberwachung ......................................................................................................22
07_01.6.1 Leitsymptome von Herz- Kreislauferkrankungen ....................................................22
07_01.6.2 Kontrolle der Kreislauffunktion ................................................................................22
07_01.6.3 Wichtige Kontrollparameter (Blutdruck und Puls)...................................................24
07_01.6.4 EKG-Überwachung .................................................................................................24
07_01.6.5 Pulsoxymetrie ..........................................................................................................24
07_01.7 Index .................................................................................................................................25
07_01.8 Quellenverzeichnis............................................................................................................26
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
01.2.2.6.1 Zusammenfassung
Körper Obere und untere Hohlvene rechter Vorhof
Trikuspidalklappe rechte Kammer Pulmonalklappe
Pulmonalarterie Lunge
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.2.3.2 Myokard
Das Myokard (Herzmuskel) ist die funktionell wichtigste Schicht der Herzwand. Die
Wanddicke des Myokards der 4 Höhlen richtet sich nach ihrer Arbeitsleistung. So
haben die Vorhöfe, die eine geringe Tätigkeit haben dünne Wände. In den Lungeng e-
fäßen herrscht ein relativ geringer Widerstand und daher sind die Wände der rech-
ten Kammer auch nicht sehr atark. Die Wände der linken Kammer, die das Blut in
das gesamte Gefäßnetz des Hochdrucksystems pumpen muss, sind wesentlich dicker.
Im Unterschied zur glatten Muskulatur der Gefäße oder der Skelettmuskulatur des
Bewegungsapparates weist das Myokard einige Besonderheiten auf, die auch für den
Rettungssanitäter von Interesse sind:
1. Myokard (Herzmuskulatur) krampft nicht
2. Myokard (Herzmuskulatur) ermüdet nicht
3. Myokardbezirke werden nur über ein Gefäß versorgt
(bei einem Gefäßverschluss gibt es keine alternative Blutversorgung)
4. Myokard (Herzmuskulatur) hat kaum Sauerstoffreserven
(schon ein geringer Sauerstoffmangel kann kritisch werden)
5. Myokard (Herzmuskulatur) wird nur während der Diastole durchblutet
07_01.2.3.3 Endokard
Innen ist das Myokard von einer sehr dünnen Schicht, dem Endokard bedeckt, die
auch die Klappen überzieht und sich dann in der inneren Schicht oder Intima der
Gefäßwand fortsetzt. Das Endokard bedeckt als glatte Innenhaut die gesamte innere
Oberfläche des Herzens.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
Diastole
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.2.5.2 Zusammenfassung
01.2.5.2.1 Ablauf
1. Jeder Herzschlag (Systole) wird automatisch durch den natürlichen Herzschritt-
macher, den Sinusknoten, ausgelöst.
2. Das im Sinusknoten entstandene elektrische Signal breitet sich über die Vorhöfe
aus und sorgt dafür, dass diese sich zusammenziehen und das Blut automatisch
in Richtung der Herzkammern vorschieben.
3. Nach der Kontraktion der Vorhöfe wird der elektrische Impuls weiter in die Mitte
des Herzes zum AV-Knoten (Atrio-Ventrikular-Knoten) geleitet
4. Der Impuls wird über das HIS-Bündel, die Tawaraschenkel und die Purkinje Fasen
auf die Muskulatur der Herzspitze übergeleitet.
5. Die Kontraktion der Herzmuskualtur beginnt. Der Beginn der Kontraktion in der
Spitze gewährleistet, dass das Blut in Richtung der Arterien verschoben wird.
01.2.5.2.2 Schrittmacher
Der Sinusknoten ist der primäre Schrittmacher. Er bestimmt den Herzrhythmus
und die Herzfrequenz, kann aber durch das vegetative Nervensystem (Sympathi-
kus und Parasympathikus) beeinflusst werden.
Der AV-Knoten ist der sekundäre Schrittmacher. Er leitet normalerweise den
Rhythmus des Sinusknotens auf die Kammern über. kann aber bei einem Ausfall
des Sinusknotens die Rolle des Taktgebers mit einer Frequenz von 40 bis 50
Schlägen pro Minute übernehmen. Damit bleibt die Funktion der Kammern erhal-
ten.
Das HIS-Bündel ist der tertiäre Schrittmacher. Bei einem Ausfall des AV-Knotens
kann das HIS-Bündel die Erregung der Kammer (allerdings nur mit sehr geringer
Frequenz) übernehmen.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.2.7.2 Anatomie
Es gibt zwei Koronararterien, eine rechte und eine linke Koronararterie. Sie zweigen
unmittelbar nach der Aortenklappe von der Hauptschlagader, der Aorta, ab.
Herzkranzgefäße Die linke Koronararterie teilt sich nach etwa 1 cm in den Ramus circumflexus und
den Ramus interventricularis anterior, welcher vorne zwischen linker und rechter
Herzkammer zur Herzspitze zieht, auf. Bis zur Gabelung spricht man vom Haupt-
stamm (Truncus communis). Die linke Koronararterie versorgt die Herzvorderwand
und die Seitenwand.
Die rechte Koronararterie (RCA) hat einen Hauptast, den Ramus interventricularis
posterior (RIVP). Die Hinterwand und der Sinus- und AV-Knoten werden im Regelfall
von der rechten Koronararterie versorgt, ebenso die rechte Kammer, der rechte
Vorhof und zum Teil auch linke Kammeranteile.
Wichtig für das Verständnis einiger Herzerkrankungen sind folgende Besonderheiten
der Koronararterien:
1. Die Koronararterien sind funktionelle Endarterien
Arteriosklerose in Funktionelle Endarterien sind Gefäße, die zwar strukturell Anastomosen (Verbindun-
einem Gefäß gen) mit benachbarten Gefäßen ausbilden, die aber zum Erhalt der Organdurchblu-
tung bei akutem Verschluss des Nachbarn nicht ausreichen.
Bei einem Verschluss einer Kornararterie oder einem ihrer Äste kommt es daher
zwangsläufig zur Nekrose (Gewebstod) des zu versorgenden Muskelareals. Diesen
Vorgang nennt man Herzinfarkt (oder Myokardinfarkt).
2. Die Koronararterien werden nur während der Diastole durchblutet
Die Dauer der Systole ist immer in etwa gleich lang. Eine Erhöhung der Herzfrequenz
geht daher zu Lasten der Dauer der Diastole und somit auch zu Lasten der Durchbl u-
tung der Koronararterien. Bei hohen Herzfrequenzen oder Extrasystolen wird der
Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Die Sauerstoffversorgung wird
kritisch.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.3.1 Arterien
Größere Arterien, die Blut unter hohem Druck weiterleiten, verlaufen durch Musk u-
latur und Gewebe geschützt, in der Tiefe.
An wenigen Körperstellen sind sie durch die Haut tastbar. Dort lässt sich der Puls
fühlen und kontrollieren.
Die Wände aller Arterien bestehen wie die Herzwand aus 3 Schichten:
Die Arterien des Körperkreis-
Die innere Schicht (intima) kleidet das Gefäß aus.
laufs regulieren durch Verän-
derungen ihrer Gefäßweite Die mittlere Schicht (Tunica media) enthält Muskulatur und elastische Fasern.
den Gefäßwiderstand und den Die äußere Schicht (Tunica externa) besteht aus Fasernetzen. Sie führt Gefäß-
Blutdruck, weswegen man die nerven und kleinste Blutgefäße
Arterien auch Widerstandsge-
Die mittlere Schicht kann durch Muskelkontraktion oder Muskelrelaxation eine Ver-
fäße nennt.
engung oder Erweiterung der Arterien bewirken und über die damit einhergehende
Veränderung des Gefäßwiderstandes massiv den Blutdruck beeinflussen.
Im venösen System befinden
sich über 80% des gesamten Wichtig: Für das Verständnis einiger Notfälle des Herz- Kreislaufsystems und der
Blutvolumens, weswegen Wirkungsweise einiger Notfallmedikamente sollten Sie wissen:
man die Venen auch Kapazi-
tätsgefäße nennt. Arterien stellen sich weit (Muskelrelaxation):
der Widerstand im Gefäßsystem sinkt der Blutdruck fällt
Arterien stellen sich eng (Muskelkontraktion):
der Widerstand im Gefäßsystem nimmt zu der Blutdruck steigt
07_01.3.2 Venen
Venen, die Blut unter niedrigem Druck weiterleiten (Niederdrucksys-
tem), verlaufen als »tiefe Venen« meist mit den entsprechend großen
Arterien. Die mit ihnen in Verbindung stehenden oberflächlichen Venen
bilden die Gefäßzeichnung der Körperoberfläche.
Bei Venen gilt ebenfalls der zuvor für Arterien dargestellte 3-schichtige
Aufbau. Allerdings ist er, das die Wand dünner ist, weniger deutlich.
In den Venen von Armen und Beinen finden sich regelmäßig Venenklappen, die in
Bau und Funktion den Taschenklappen des Herzens gleichen.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.4.2.2 Die festen Blutbestandteile (Hämatokrit)
Erythrozyten:
Die zellulären Bestandteile des Blutes werden in drei große Zellgruppen eingeteilt,
rote Blutkörperchen. Sie
in rote Blutkörperchen (Erythrozyten), weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und
enthalten den roten Blutfarb-
Blutplättchen (Thrombozyten).
stoff (Haemoglobin), den
Träger des Sauerstoffs. Hämatokrit: Als Hämatokrit bezeichnet man das Verhältnis der zellulären Blutbe-
standteile zur Gesamtblutmenge.
Leukozyten:
weiße Blutkörperchen. Sie 01.4.2.2.1 Erythrozyten – rote Blutkörperchen
dienen der Abwehr von Erre-
gern und Fremdstoffen. Rote Blutzellen haben keinen Zellkern. Zentraler Bestandteil eines Erythrozyten ist
der rote Blutfarbstoff – das Hämoglobin oder Hb – der dem Blut seine rote Farbe
Thrombozyten: verleiht. Das Hb hat aufgrund seines Eisengehaltes die Eigenschaft, Sauerstoff zu
Blutplättchen. Sie sind zu- binden und an die Körperzellen abzugeben.
sammen mit anderen Fakto-
ren für die Blutgerinnung Aus den Gewebezellen nimmt Hb Kohlendioxid auf und transportiert es zur Lunge.
notwendig. Im Unterschied zu Sauerstoff wird Kohlendioxid aber nicht vollständig an Hämoglobin
gekoppelt , sondern zum größten Teil als in Wasser gelöstes Gas abtransportiert.
Durch die Bindung mit Sauerstoff wird das Hb hellrot, durch die Bindung mit CO2
wird es dunkelrot.
Ohne Hämoglobin keine Sauerstoffversorgung! Der Verlust von funktionstüchti-
gem Hämoglobin ist ein Notfall!
Notfälle:
Verlust von Hämoglobin nach starken Blutungen
Blockade des Hämoglobins durch Kohlenmonoxid (CO-Vergiftung)
Verlust von Hämoglobin nach Zerstörung von Erythrozyten (z.B. Hämolyse beim Ertrinkungsunfall)
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
Puls:
07_01.6 Kreislaufüberwachung
An den Schlagadern
(Arterien) fühlbare
Druckwelle, welche in der Die Kontrolle und Überwachung der Kreislaufparameter ist eine der wichtigsten
Systole durch die Aufgaben des Rettungssanitäters oder Rettungsassistenten!
Auswurfarbeit des Herzens
entsteht. 07_01.6.1 Leitsymptome von Herz- Kreislauferkrankungen
Folgende Tabelle zeigt eine kleine Auswahl von Symptomen und Beschwerden, die
auf eine Kreislaufstörung hinweisen können1. Sie sind entsprechend sorgfältig zu
kontrollieren.
Tabelle 3
Etc.
07_01.6.2.1 Pulskontrolle
Die Pulskontrolle sollte mit den Fingerbeeren des Zeige-, Mittel- und Ringfingers
Vorsicht:
erfolgen, da hier im Allgemeinen die größte Empfindsamkeit besteht.
Nicht zu fest auf die
Halsschlagader drücken und Pulskontrolle am Handgelenk (bei nicht-Bewusstlosen):
auch nie auf beide Von der Daumenseite kommend tastet der Helfer mit drei Fingerbeeren den Puls am
gleichzeitig, da dadurch liegenden Arm.
gefährliche Kreislauf-Reflexe Die Pulskontrolle am Handgelenk ist allgemein üblich, wenn der Verletzte noch an-
(Vagusreflex) ausgelöst sprechbar ist. Man sollte einem Verletzten nicht ohne zwingenden Grund bzw. nicht
werden können. ohne Erläuterung der Maßnahme den Puls kontrollieren“.
Vorsicht: Pulskontrolle an der Halsschlagader (bei Bewusstlosen):
Kein Carotispuls Der Helfer tastet mit zwei bis drei Fingerbeeren den Kehlkopf und rutscht dann mit
bei Kleinstkindern tasten den Fingerbeeren in die seitliche Halsgrube.
wegen Gefahr der Auslösung Es ist darauf zu achten, dass der Puls an beiden Seiten getastet wird, sofern er auf
eines Vagusreizes. einer Seite nicht fühlbar ist. Beidseitige Pulskontrolle ist in diesem Fa ll erforderlich,
weil u.U. durch einseitigen Gefäßverschluss irrtümlich ein Kreislaufstillstand verm u-
tet werden könnte.
1
Die Vorgaben des ABCDE Algorithmus zur Befundung des Kreislaufs (Circulation), der seit 2009 an der
Rettungsdienstschule Saar unterrichtet wird (Traumamangement), sind noch nicht in diese Tabelle einge-
arbeitet! Bitte unbedingt ergänzen!
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.6.2.2 Blutdruckmessung
Standarddiagnostik bei jedem Patienten nach erfolgter Kontrolle der Vitalfunktio-
nen. Fortlaufende engmaschige Kontrollen durchführen (ca. alle 5 Min); je nach E r-
krankung Intervall variieren, bei cardialen/synknopale Patienten ca. 2 -3 min.
Indikation
Bei allen Patienten im Rahmen der Erstuntersuchung.
Material
Stethoskop und Blutdruck-Messgerät mit optimaler Manschettenbreite (1/3 des
Oberarmdurchmessers).
Durchführung
Die erste Blutdruckmessung bei einem Patienten muss auskultatorisch (mit St e-
thoskop) erfolgen, alle weiteren können auch palpatorisch (Tasten des Pulses)
durchgeführt werden.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
Die Werte stellen nur Anhaltswerte dar. Die Maßnahmen sind den tatsächlichen Ver-
hältnissen anzupassen.
07_01.6.4 EKG-Überwachung
Wegen der Bedeutung des
Bei der EKG (Elektro-Kardio-Graphie )-Überwachung werden die elektrischen Herzak-
EKGs ist diesem Thema eine
tivitäten auf einem Monitor sichtbar gemacht.
eigene Lehreinheit gewidmet.
Dabei können Herzrhythmusstörungen erkannt und entsprechend behandelt werden.
Dieses sog. Monitoring-Verfahren ist Standard in der Überwachung von kreislaufin-
stabilen Patienten oder im Rahmen einer Herz-Lungen-Wiederbelebung.
07_01.6.5 Pulsoxymetrie
Der große Vorteil der Pulsoxymetrie ist darin zu sehen, dass Hypoxien sehr viel frü-
her erkannt und entsprechend rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden kön-
nen. Die pulsoxymetrische Überwachung gehört zum apparativen Standardmonito-
ring, welches für jeden Notfallpatienten obligat ist.
Unter Oxymetrie versteht man die spektralphotometrische Messung der partiellen
Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes (pSa02). Das Verfahren macht sich die un-
terschiedlichen Absorptions- und Reflexionseigenschaften des Hämoglobins und sei-
ner verschiedenen Derivate- insbesondere seine oxygenierten und desoxygenierten
Varianten -zunutze.
Dazu werden über eine Lichtquelle Licht mit genau definierten Wellenlängen (660nm
und 940nm) durch das Messorgan (z.B. Fingerbeere, Ohrläppchen) gesendet und auf
der gegenüberliegenden Seite mittels eines Photodetektors die Veränderungen ge-
messen.
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.7 Index
Antikoagulantien ........................................... 21 Kammerschenkel .......................................... 11
Aortenklappe .................................................. 6 Kapillarsystem .............................................. 17
Arterien ........................................................ 16 Kontrollparameter (Blutdruck und Puls) ........ 24
AV-Knoten .................................................... 11 Koronararterien ............................................ 14
Blut............................................................... 19 Koronarsklerose ........................................... 14
Aufgaben.................................................. 19 Körperkreislauf ............................................... 3
Zusammensetzung ................................... 19 Kreislauf ......................................................... 3
Blutbestandteile ............................................ 19 Kreislaufüberwachung .................................. 22
Blutdruckmessung ........................................ 23 Leitsymptome
Blutdruckregulation ....................................... 18 Herz- Kreislauf ......................................... 22
Blutgefäßsystem........................................... 16 Leukozyten ................................................... 20
Blutgerinnung ............................................... 21 Linksherz ........................................................ 5
Blutkreislauf Lungenkreislauf .............................................. 3
Aufgaben.................................................... 3 Mitralklappe .................................................... 6
Definition .................................................... 3 Myokard ......................................................... 8
Blutplättchen ................... Siehe Thrombozyten Myokardischämie ......................................... 14
Cava, Vena .................................................... 6 Parasympathikus .......................................... 13
Diastole .......................................................... 9 Perikard.......................................................... 8
Durchblutung Perikardhöhle ................................................. 8
Anpassung ............................................... 18 Pulmonalklappe .............................................. 6
EKG ............................................................. 13 Pulskontrolle................................................. 22
EKG-Überwachung....................................... 24 Halsschlagader ........................................ 22
Embolie ........................................................ 21 Pulsoxymeter ............................................... 24
Endarterien................................................... 14 Pulsoxymetrie ............................................... 24
Endokard ........................................................ 8 Purkinjefasern .............................................. 11
Epikard ........................................................... 8 Rechtsherz ..................................................... 5
Erythrozyten ................................................. 20 Reizleitungssystem ...................................... 10
Fibrinolyse .................................................... 21 Riva Rocci .................................................... 23
Fibronolytika ................................................. 21 rote Blutkörperchen ............ Siehe Erythrozyten
Gerinnung .................................................... 21 Schrittmacher
Hämatokrit .................................................... 20 natürlicher ................................................ 12
Herz ............................................................... 5 Segelklappen ................................................. 7
Herzaktion ...................................................... 9 Sinusknoten ................................................. 10
Herzarbeit .................................................... 15 Sympathikus ................................................. 13
Herzhöhlen ..................................................... 5 Systole ........................................................... 9
Herzkammern ................................................. 5 Taschenklappen ............................................. 7
Herzklappen ................................................... 6 Thrombolyse ................................................ 21
Herzkranzgefäße .......................................... 14 Thrombose ................................................... 21
Herzleistung ................................................. 15 Thrombozyten .............................................. 20
Herznerven................................................... 13 Trikuspidalklappe ........................................... 6
Herzvorhöfe.................................................... 5 Vena cava ...................................................... 6
Herzwände ..................................................... 8 Venen........................................................... 16
Herzzeitvolumen ........................................... 15 Vorhöfe .......................................................... 5
His-Bündel ................................................... 11 Weiße Blutkörperchen ......... Siehe Leukozyten
Kammern........................................................ 5
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Herz-Kreislauf: Herz, Gefäße, Blut
07_01.8 Quellenverzeichnis
Ahnefeld, & Gorgaß. (7. Auflage). Rettungsassistent und Rettungssanitäter. Springer
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Deiml, R. (kein Datum). Das Sauerstofftransportsystem. Von http://www.rudolf-
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Pflegeberufe. Urban & Fischer Bei Elsevier.
Menche, N., Bazlen, U., & Kommerell, T. Pflege Heute (2. Auflage). Elsevier.
Schwegler, J. S. Der Mensch - Anatomie und Physiologie. Thieme Verlag.
Weber, & Emmerling. Nottallrettung & Krankentransport Ausbildungs-, Seminar-
und Trainingshandbuch. Landesrettungsschule des DRK-Landesverbandes Badisches
Rotes Kreuz e.V.
Ziegenfuss. (2001). 112 Notfallmedizin. Springer Verlag.
Ziegenfuss, T. (Dezember 2004). Checkliste Notfallmedizin. Stuttgart: Thieme.
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