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Politik / Coronavirus
Für viele Angestellte ist Corona also eine Berufskrankheit. Folglich stieg die Zahl
der als Berufskrankheiten gemeldeten Infektionen aufgrund der Pandemie massiv
an. Im gesamten Jahr 2019 wurden 1910 Infektionskrankheiten als
Berufskrankheit angezeigt und davon 787 anerkannt. Dieses Jahr waren es bis
Mitte September im Zusammenhang mit Covid-19 bereits 18 951 Fälle, wie aus
einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion
im Bundestag hervorgeht.
nd-Kompakt
Jedoch wurden bei Weitem nicht alle Fälle auch von den Trägern der gesetzlichen
Unfallversicherung, den Berufsgenossenschaften, als Berufskrankheit anerkannt.
Nur 8171 Betroffene bekamen bisher einen positiven Bescheid und damit Anrecht
auf Entschädigung oder gar Rente. Dies entspricht einer Anerkennungsquote von
bisher 43 Prozent. Wie viele Anträge abgelehnt wurden, kann das
Bundesarbeitsministerium nicht beziffern. Es geht aber in seiner Antwort davon
aus, »dass sich viele Fälle aktuell noch im Entscheidungsverfahren befinden«.
Hinzu kommt: Eine Infektion mit dem Coronavirus reicht nicht aus. Die
Betroffenen müssen Symptome wie Husten und Fieber entwickelt haben.
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»Covid-19 als Arbeitsunfall scheint eine reine Luftnummer zu sein«, sagt Linke-
Politikerin Krellmann. Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten sei, angesichts
von über 300.000 Erkrankten, ein Witz. »Auch die Betroffenen in der
Fleischindustrie, im Handel und in anderen Risikobranchen müssen entschädigt
werden«, so Krellmann weiter. So zählt das Robert-Koch-Institut allein in
Bereichen wie der Fleischindustrie oder Gaststättenküchen bisher 6696 Corona-
Infizierte.
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Denn nicht nur an Corona erkrankte Angestellte haben es schwer, sich ihre
Krankheit als Berufskrankheit anerkennen zu lassen. Insgesamt wird nur rund ein
Viertel der angezeigten Fälle auch als Berufskrankheit anerkannt. Im Schnitt
dauert dies auch vier bis fünf Monate. Zudem liegt das gesamte Verfahren von der
Beweiserhebung über die Prüfung bis zur Entscheidung in den Händen der
Berufsgenossenschaften, die von den Arbeitgebern finanziert werden. Und diese
haben, so eine häufige Kritik von Experten, wenig Interesse an der Anerkennung
eines Falls, weil sie dann auch für die Entschädigung aufkommen müssen.
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