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de      ALEX DÜSSELDORF FISCHER 


 

 
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Diese Informationen aus meiner KRISEN-TOOLBOX 


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(Das Unternehmerhandbuch zur Krisenbewältigung) 
 
Krisen Situations-Checklisten 
(Mit Schritt für Schritt Anleitungen durch die Krise) 

Welche Banken sind in dieser Krise noch sicher? Welche solltest Du unbedingt meiden? 
(Wie kann ich Geldwerte und Barmittel vor Bankencrash, Liquidation etc. effektiv absichern?) 
 
Wohin kann man in der Corona Krise (je nach Risikobereitschaft) überhaupt noch 
investieren? 
(Theorie UND Praxis: Börse, Immobilien, (strategische) Beteiligungen etc.) 
 
Wie nutze ich die aktuelle Krise als Chance für Investments?  
(Börse, DAX, ETFs, Immobilien, Krisen Gewinner etc.) 

Wie werden sich die einzelnen Immobilienmärkte in/nach dieser Krise entwickeln? 
(Chancen und Risiken - “Behind the scenes”- Einblicke) 
  
Wie sichere ich meine Immobilien und Vermögen vor staatlichem Zugriff ab?  
(Zwangshypotheken, Enteignung, Bankenrettung etc.) 

Einzelhandel  und  Gastronomie:  Versicherung  zahlt  nicht  für  Betriebsschließung?  Hier 


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Mietverluste in der Corona Krise? So gehst Du damit um... 
(Prävention, Abwehr, Gefahren, Chancen) 
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Inhaltsverzeichnis 
 
 
 
Warum ich dieses Booklet geschrieben habe 5 
Meine sieben Krisen 5 
Ohne meine damaligen Mentoren wäre ich heute am A…. 5 
Es geht oft um Millimeter 5 
Mein Schwur am Tiefpunkt 6 
Was mich bewegt und zugleich ärgert 6 
Vier Jahre, die mir heute zugute kommen 7 

Wie wirkt sich das neue Corona-Gesetz auf das Miet- und Wohnungseigentumsrecht aus? 8 
Aktuelle Situation und Auswirkungen auf Miet- und Wohnungseigentumsrecht 8 
Dieser Paragraph ist für dich als Vermieter besonders relevant 8 
Die richtige Interpretation des Gesetzestextes 8 
Gründe für Gesetzesänderung und bleibende Rechte als Vermieter 9 
So kannst du dich schützen 9 
Wichtige Worte 9 
Wie kann eine Glaubhaftmachung aussehen? 9 
Schnelleres Wohngeld für private Mieter 10 
Problemfall gewerblicher Mieter 10 
Gesetzesänderung für Wohnungseigentümergemeinschaften 11 
Vorsicht: Stundung von Immobilienkrediten 11 

Resümee 12 
Muster: Infoschreiben an alle Mieter 13 
Muster: Antwort auf eine Mietkürzungsankündigung eines gewerblichen Mieters (Variante 1) 14 
Muster: Antwort auf eine Mietkürzungsankündigung eines gewerblichen Mieters (Variante 2) 15 
Muster: Stundungsvereinbarung 16 
Über den Autor 18 
Bonuskapitel & weitere kostenlose Informationen für dich 20 
 
 
 
 
 

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Warum ich dieses Booklet geschrieben habe 

Meine sieben Krisen 


Ich  habe in diesem Leben bereits sieben große Krisen mitmachen müssen. Zwei davon waren 
extern  (Dotcom-Krise  im  Jahr  2000  und  Lehman-Brothers-Pleite  im  Jahr  2009  mit 
anschließender Finanzkrise), fünf Krisen davon trafen mich eher persönlich.  
 
So  bekam  ich  im  Jahr  2003  von  heute  auf  morgen  einen  voll besicherten Kontokorrentkredit 
über 200.000 Euro gekündigt, der dummerweise komplett ausgeschöpft war.  
 
Ich  wurde  in  die  “Abwicklungsabteilung” der Bank geschickt (dort landen die Fälle, die bereits 
“abgeschrieben”  sind)  und  somit  war  meine  ganze  Existenz  bedroht.  Denn  als 
Immobilieninvestor  und  Initiator  von  Immobilienprojekten  hätte  ich  mit  einem  drohenden 
Schufa-Eintrag natürlich einpacken können. 
  
Ich  habe  eine  Scheidung  hinter  mich  gebracht,  wurde  von  Geschäftspartnern  betrogen  und 
von  Führungskräften  in  schweren  Zeiten  im  Stich  gelassen.  Ich  erzähle  dir  diese  „traurige 
Geschichte“, nicht um Mitleid zu bekommen, sondern weil ich dir eine Sache vermitteln will: 

Jede dieser Krisen war (als sie stattfanden) dramatisch und niederschmetternd für mich.  

Ohne meine damaligen Mentoren wäre ich heute am A…. 


Da  ich  allerdings  ein  paar  wirklich  gute  Mentoren  hatte,  die  mir  die  richtigen Fragen stellten, 
meinen  Blick  auf  die  richtigen  Dinge  richteten  und  auch  die  richtigen  Antworten  gaben,  kam 
ich aus jeder Krise sogar noch gestärkt hervor. 
  
Und  glaube  mir,  ich  kenne  das  Problem,  wenn  du  keine  Ahnung  hast,  wovon  du  deine 
Rechnungen  oder  Mitarbeiter  bezahlen  sollst.  Ich  weiß,  wie  sich  Existenzangst  anfühlt  und 
wie  der  Puls  steigt,  weil  man  Angst  hat,  dass  die  EC-Karte  nicht  mehr  aus  dem  Automaten 
herauskommt. 

Heute,  rückblickend  auf  meine  28  Jahre  Unternehmer-  und  Investoren-Dasein,  kann  ich  eine 
Sache von mir behaupten:  
 
Ich  kenne  inzwischen  die  Business  Welt  von  oben,  von  unten  und  auch  in  sehr  stürmischen 
Zeiten.  Man  könnte  sogar  sagen,  dass  ich im Feuer diverser Krisen zu dem geschmiedet wurde, 
was ich heute bin.  

Es geht oft um Millimeter  


Eine  Sache  haben  mich  meine  7  Krisen  gelehrt  -  Du  hast  drei  Möglichkeiten,  die  meist  nur 
Millimeter auseinander liegen: 

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● Die erste Möglichkeit ist es, einfach irgendwie durch die Krise hindurchzukommen.  
● Die zweite Möglichkeit ist, als strahlender Sieger daraus hervorzugehen.  
● Die dritte Möglichkeit ist leider oft die völlige Zerstörung.  
 
Die  gute  und  zugleich  schlechte  Nachricht  ist:  Diese  drei  Varianten  liegen  oft  nur  wenige 
Millimeter  oder  ein  paar  Grad  auseinander.  Bei  mir  war  es  oft  nur  ein  letztes  Stückchen 
Anstrengung oder eine Idee in letzter Minute, die den Unterschied ausmachten. 
 
Das  Wort  Krise  kommt  aus  dem  Griechischen  “crisis”  und  bedeutet  so  viel  wie 
„Wendepunkt“,  „Entscheidungspunkt“  oder  auch  „Neuanfang“.  Die  Frage  lautet  also: 
“Bekomme ich, wenn die Dinge außer Kontrolle geraten, die Kurve?”

Mein Schwur am Tiefpunkt 


Ich  wende  mich  mit  diesem  Booklet  heute  an  dich,  da  ich  dir  etwas von meinen Erfahrungen 
und  Learnings  aus  Krisenzeiten  mitgeben  möchte.  Learnings  und  Erfahrungen,  welche  mich 
(im Nachhinein betrachtet) sehr erfolgreich durch meine großen Krisen gebracht haben.  
 
Ich  hätte  es  damals  ohne  die  Hilfe  meiner  Freunde,  Geschäftspartner  und  teils  sehr  weisen 
Mentoren  niemals  geschafft.  Und  gerade  in  der  schwierigsten  der  schwierigen  Zeiten,  an 
meinem  absoluten  Tiefpunkt,  habe  ich damals etwas entschieden. Ich schwor mir: „Wenn ich 
es  schaffen  sollte,  hier  wirklich  wieder  herauszukommen, dann gelobte ich vor Gott, dass ich 
irgendwann das zurückgeben werde, was ich einst an erfolgreicher Hilfe bekam“.  
  
Diesen heiligen Schwur von damals möchte ich jetzt, heute und hier einlösen.  

Was mich bewegt und zugleich ärgert 


Das  allein  ist  es  aber  nicht.  Es  ist  mir  tatsächlich  eine  Herzensangelegenheit, Selbständige, 
Freiberufler  und  Unternehmer  zu  unterstützen.  Unternehmer  sein ist für mich keine Frage des 
Berufsverhältnisses,  sondern  eine  Frage  der  Einstellung.  Bin  ich  passiver  Zuschauer  oder 
unternehme ich etwas? 
 
Ich  glaube  nämlich  fest  daran,  dass  Selbständige  und  Unternehmer,  die  auf  eigenes  Risiko 
etwas  erschaffen,  um  ihre  Vision  zu  realisieren,  tatsächlich  diejenigen  sind,  die  die  Welt  auf 
ihren Schultern tragen.  
 
Die  Unternehmer,  Freiberuflichen  und  Selbständigen  sind  es,  die  tatsächlich  die  Welt  zum 
Besseren verändern können. Sie tun es täglich und werden es auch in Zukunft immer tun.  
 
Es  sind  die  Selbständigen  und  Unternehmerd  die  am  meisten  vernachlässigt  und  oft  sogar 
bestraft  werden.  Die  Konzerne  bekommen  die  Zuschüsse,  Steuervorteile  und  Staatshilfen, 
die Angestellten die sozialen Sicherungssysteme. Was bekommen die “Macher”? 

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Fährst  du  nach  endlosen  Arbeitsstunden  ein  dickes  Auto, so schlägt dir Sozialneid entgegen, 
scheiterst  du  mit  einem  riesigen  Schuldenberg,  so  gibt  es  Häme.  Anerkennung? 
Pustekuchen! 
 
Ich  möchte  dir  diese,  dir zustehende, Anerkennung geben. Als jemand, der etwas unternimmt 
und nicht einfach “zuschaut”, will ich dich unterstützen, so gut ich es zumindest kann. 
  
Wenn  dir  dieses  Booklet  also  helfen  sollte  und  dir  etwas  mehr  Stabilität  gibt,  dann  hilf  mir 
bitte  dabei,  auch  andere  Unternehmer  und  Selbständige  zu  stabilisieren,  denn  wir  alle 
hängen voneinander ab. 

Vier Jahre, die mir heute zugute kommen 


Das  Jahr  2007/2008  war  für  mich  damals  ein  sehr  erfolgreiches  Jahr  und  ich  dachte,  es 
ginge  immer so weiter. Die Wirtschafts- und Finanzkrise 2009, eingeleitet durch die Pleite von 
Lehman-Brothers,  hat  mich  damals  eiskalt  erwischt. Meine Kosten waren viel zu hoch, meine 
Margen  zu  gering  und  meine  Prozesse  und  Abläufe  für  eine  Krise  viel  zu  instabil.  Vier  Jahre 
und ein paar graue Haare haben mich die “Aufräumarbeiten” gekostet. 
  
Ich  habe  diese  Krise  überstanden  (so  wie  die  anderen davor) und auch daraus meine Lehren 
gezogen.  Heute  sind  meine  Fixkosten  sehr  niedrig,  ich  habe  genug  Reserven,  um 
Durststrecken  überstehen  zu  können  und  somit  auch  die  Zeit,  dieses  Büchlein  schreiben  zu 
können.  
  
Die  damaligen  Krisen,  die  Hinweise  meiner  Mentoren  und  die  Analysen  der  eigenen  Fehler, 
ließen  mich  Regeln  und  geänderte  Abläufe  aufstellen.  Diese  Regeln  und  Prozesse  sorgen 
heute dafür, dass ich nicht eiskalt erwischt werde und wurde.  
 
Diese  Learnings  und  auch  die  Techniken,  die  mich  durch  die  vergangenen  Krisen  gebracht 
haben  (trotz  mangelnder  Vorbereitung),  möchte  ich  in  diesem  Büchlein,  das  ein  kleiner  Teil 
meiner  kostenlosen  “Krisen  Toolbox”  (https://AF-Krisentoolbox.de)  ist,  mit  dir  teilen.  Es  wäre 
mir  eine  Ehre  die  “wenigen  Millimeter”  oder  “paar  Grad”  zu  deinem  Erfolg  beitragen  zu 
dürfen. 
 
Viel Erfolg bei der Umsetzung und ein starkes Rückgrat wünscht dir 
 
 
 
Dein 

Alex Düsseldorf Fischer   

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Wie wirkt sich das neue Corona-Gesetz auf das Miet- und 
Wohnungseigentumsrecht aus? 
Aktuelle  Situation  und  Auswirkungen  auf  Miet-  und 
Wohnungseigentumsrecht 
Am  27.  März  2020  hat  die  Regierung  ein  Gesetz  verabschiedet,  das  die  wirtschaftlichen 
Folgen  der  Corana  Krise  in  Grenzen  halten  soll.  Das  “Gesetz  zur  Abmilderung  der  Folgen  der 
COVID-19-Pandemie  im  Zivil-,  Insolvenz-  und  Strafverfahrensrecht”  ändert  einige  existierende 
Gesetze  vorübergehend  ab.  Auf  den  nächsten  Seiten  erfährst  du,  was  es  für  dich  als 
Vermieter  bedeutet  und  welche  Tipps  du  unbedingt  beachten  solltest.  Den  kompletten 
Gesetzestext  findest  du  hier:  Gesetz  zur  Abmilderung  der  Folgen  der  COVID-19-Pandemie  im 
Zivil-, Insolvenz- und Strafverfahrensrecht 

Dieser Paragraph ist für dich als Vermieter besonders relevant 


“§2  Beschränkung  der  Kündigung  von  Miet-  und  Pachtverhältnissen  (zu  Art.  240  Vertragsrechtliche  Regelungen 
aus Anlass der COVID-19-Pandemie) 
1. Der  Vermieter  kann  ein  Mietverhältnis  über  Grundstücke  oder  über  Räume  nicht  allein  aus  dem  Grund 
kündigen,  dass  der  Mieter  im  Zeitraum  vom  1.  April  2020  bis  30.  Juni  2020  trotz  Fälligkeit  die  Miete 
nicht  leistet,  sofern  die  Nichtleistung  auf  den  Auswirkungen  der  COVID-19-Pandemie  beruht.  Der 
Zusammenhang  zwischen  COVID-19-Pandemie  und  Nichtleistung  ist  glaubhaft  zu  machen.  Sonstige 
Kündigungsrechte bleiben unberührt.  
2. Von Absatz 1 kann nicht zum Nachteil des Mieters abgewichen werden.  
3. Die Absätze 1 und 2 sind auf Pachtverhältnisse entsprechend anzuwenden.  
4. Die Absätze 1 bis 3 sind nur bis zum 30. Juni 2022 anzuwenden.” 

Die richtige Interpretation des Gesetzestextes 


Einige  (meiner  eigenen)  Mieter  interpretieren  den  obigen  Paragraphen  so,  dass  sie  denken, 
für  die  Monate  April,  Mai  und  Juni  dieses  Jahres  keine  Miete  zahlen  zu  müssen.  Außerdem 
denken  viele,  dass  deren  Mietvertrag  nicht  gekündigt  werden  kann.  Das  ist  nur  teilweise 
korrekt. Konkret bedeutet die Gesetzesänderung Folgendes: 
 
- Der Mieter ist nach wie vor zur Zahlung der Miete verpflichtet. 
- Du  kannst  ihm aber nicht ohne Weiteres kündigen, wenn er aufgrund der Corona Krise 
nicht in der Lage ist, die Mieten für die Monate April, Mai, Juni zu zahlen. 
- Der  Grund  des  Zahlungsverzuges  bzw.  der  Nichtzahlung  muss  begründet  werden 
(andere Gründe als die Corona Krise werden nicht akzeptiert) 
- Der Mieter hat aufgrund dieses Gesetzes kein Recht, die Miete zu mindern. 
- Gilt für Wohn- und Gewerberaummieter sowie für Pächter 
- Das Mahnverfahren bleibt davon unberührt 
- Der  Zahlungsverzug  muss  bis  zum  30.  Juni  2022  beglichen  sein,  andernfalls  verfällt 
der Kündigungsschutz und du kannst die Kündigung aussprechen 

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Gründe für Gesetzesänderung und bleibende Rechte als Vermieter 


Die Bundesregierung versucht mit dieser Gesetzesänderung mögliche Massenkündigungen zu 
vermeiden,  die  als  Folge  der  sozialen  und  wirtschaftlichen  Einschränkungen  im 
Zusammenhang mit der COVID 19 Pandemie einhergehen würden.  
 
Beachte:  Andere  Kündigungsgründe  sind  von  diesem  Gesetz  unberührt.  Sollte  dein  Mieter 
zum  Beispiel  seine  Miete  bereits  in  den  Monaten  Februar  und  März  nicht  bezahlt  haben, 
kannst  du  ihm  ohne  Weiteres  kündigen.  Gleiches  gilt  für  Mietrückstände  nach  dem 
30.06.2020.  Auch  andere  Gründe,  wie  Lärm,  unerlaubte  Untervermietung,  etc.  stellen 
weiterhin einen Kündigungsgrund dar. 

So kannst du dich schützen 


Falls  sich  deine  Mieter  auf  das  obige  Gesetz  berufen  und  ihre  Miete  aussetzen, erinnere sie 
an  den  §1  Abs.  4.  Nr.  1  zu  Art.  240  EGBGB  (Einführungsgesetz  zum  bürgerlichen 
Gesetzbuch).  Dort  steht  nämlich  eindeutig,  dass  das  Leistungsverweigerungsrecht  bei  Miet- 
und Pachtverträgen nicht gilt. 
 

Wichtige Worte 
Im  Gesetzestext  steht  “Nichtleistung”.  Bedeutet:  Er  müsste  leisten  (=  bezahlen), tut es aber 
nicht (weil er z.B. nicht kann). 
 
Eine  “Minderung”  ist  laut  Wikipedia:  “Die  Minderung  (von  „mindern“  im  Sinne  von 
vermindern,  verringern  usw.)  ist  ein  Institut  der  Gewährleistung  im  deutschen  Zivilrecht.  Sie 
wahrt  bei  bestimmten  gegenseitigen  Verträgen  im  Falle  einer  mangelhaften  Leistung  das 
Verhältnis  zur  vereinbarten  Gegenleistung. Das geschieht dadurch, dass wegen einer solchen 
Leistungsstörung  der  Anspruch  auf  die  Gegenleistung  teilweise erlischt: Wer eine schlechtere 
Leistung erhält, soll auch weniger dafür zahlen müssen.” 
 
“Minderungen”  solltest  du  also  in  keinem  Fall  akzeptieren,  denn  in  Deutschland gilt Angebot 
plus Annahme gleich Vertrag. Das geht auch “konkludent” (= dem Anschein nach).  
 
Bedeutet:  Wenn  dir  ein  Mieter  ein  “Angebot”  über  eine  Mietminderung  unterjubelt  und  du  es 
akzeptierst  bzw.  nicht  zurückweist,  könnte  daraus  (juristisch  gesehen)  eine  Vereinbarung 
werden, die du so nie treffen wolltest. 

Wie kann eine Glaubhaftmachung aussehen? 


Falls  ein  Mieter  eine  Kündigung  wegen  Zahlungsverzug  ausschließen  möchte,  muss  er  (laut 
Gesetz)  glaubhaft  machen,  dass  seine  Zahlungsunfähigkeit  im  Zusammenhang  mit  der 
Corona Krise steht. Hierbei gibt es keine gesetzliche Vermutung zugunsten des Mieters. 
 
Folgende Nachweise wären für eine Glaubhaftmachung geeignet: 
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- Eidesstattliche Versicherung 
- Nachweis  über  Antragstellung  /  Bescheinigung  über  Gewährung  staatlicher 
Fördermaßnahmen 
- Bescheinigungen des Arbeitgebers oder andere Nachweise über Verdienstausfall 
 
Mit  einer  Eidesstattlichen  Versicherung  (EV)  bestätigt  eine  Person,  dass  eine  bestimmte 
Erklärung  oder  Aussage  der  Wahrheit  entspricht.  Man spricht auch von einer Versicherung an 
Eides  statt  oder  einer  eidesstattlichen  Erklärung.  Eine  falsche  eidesstattliche  Versicherung 
hat  schwere  Konsequenzen,  daher  sollte  der  Mieter  unbedingt  auf  diese  aufmerksam 
gemacht werden:  
- fahrlässige Falschaussage: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe  
- falsche Aussage: Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren  
- Strafe  hängt  von  vielen  Umständen  (z.B.  Motivation  für  die  Falschaussage  oder 
Vorstrafen) ab.
 
Schnelleres Wohngeld für private Mieter 
In  einer  Presseerklärung  am  23.  März  2020  ging  Ina  Scharrenbach,  Ministerin  für  Heimat, 
Kommunales,  Bauen  und  Gleichstellung  des  Landes  Nordrhein-Westfalen  auf  das  Thema 
Vermietung  während  der  Corona  Krise  ein.  Zum  einen  appellierte  sie  an  die  soziale 
Verantwortung  der  Vermieter,  in  der  Krise  niemandem  zu  kündigen.  Sie  betonte  aber  auch, 
dass  etwa  60  Prozent  der  Vermieter  landesweit  Kleinvermieter  seien, die die Mieteinnahmen 
für  ihre  Altersversorgung  oder  zum  Bezahlen  eines  Kredits  benötigen.  Darüber  hinaus 
müssen  natürlich  auch  Nebenkosten  für  Wasser,  Heizung,  etc.  bezahlt  werden.  Daher  sollen 
nun Anträge für Wohngeld grundsätzlich schneller bearbeitet werden.  
 
Wenn  du  also  ausschließlich  Wohnimmobilien  vermietest,  hast  du  gute  Chancen  von 
Mietausfällen  verschont  zu  bleiben.  Falls  einer  deiner  Mieter  aber  trotzdem  in 
Zahlungsschwierigkeiten  gerät,  kannst  du  ihn  darauf  hinweisen  bzw.  ihn  dabei  unterstützen, 
dass  er  Wohngeld  beantragen  kann  (und  sollte!).  Wie  hoch  sein  Wohngeldbetrag  ausfällt, 
kann  er  im  offiziellen  “Wohngeldrechner”  des BMI nachrechnen: Wohngeld - Wohngeldrechner 
(gültig ab 01. Januar 2020) 
 
Um  Missverständnissen  vorzubeugen,  solltest  du  als  Vermieter  die  Mieter  proaktiv  über  die 
geänderte  Gesetzeslage,  Auswirkungen  und  Konsequenzen  informieren. Ein Musterschreiben 
findest du in den Anlagen. 

Problemfall gewerblicher Mieter 


Bei  gewerblichen  Mietern  sieht  die  Situation  anders  aus,  denn  die  staatlichen  Zuschüsse 
werden  in  vielen  Fällen  nicht  ausreichen,  um  den  Zahlungsverpflichtungen  nachkommen  zu 
können.  Wie  hoch  die  Soforthilfe  ist,  hängt  von  der  Anzahl  der Beschäftigten ab. Hier kannst 
du Genaueres nachlesen: NRW-Soforthilfe 2020 
 
Grundsätzlich empfehle ich dir folgende Vorgehensweise bei gewerblichen Zahlungsausfällen:  
1. Finde heraus, ob der gewerbliche Mieter von der Corona Krise betroffen ist. 

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2. Falls  ja,  sprich  mit  dem  Mieter  und  mache  ihm  klar,  dass  er  nach  wie  vor  zur 
Mietzahlung verpflichtet und grundsätzlich nicht berechtigt ist, die Miete zu mindern. 
3. Falls  er  die  Miete  nicht  vollständig  zahlen  kann,  kannst  du  entweder  ein 
Mahnverfahren  starten,  ihm  einen  Mietnachlass  gewähren  oder  eine 
Stundungsvereinbarung (siehe Anhang) treffen.  
 
Bei  guten  Mietern  sind  die  letzten  beiden  Möglichkeiten  am  sinnvollsten,  wobei  du 
berücksichtigen  solltest,  dass  ein  “Mietnachlass”  nicht  mehr  nachgefordert  werden  kann. 
Außerdem  solltest du die schriftliche Vereinbarung zeitlich begrenzen, da niemand abschätzen 
kann, wie sich die Situation mittelfristig entwickeln wird. 

Gesetzesänderung für Wohnungseigentümergemeinschaften 


Als  Eigentümer  von  Eigentumswohnungen,  bist  du  von  einer  weiteren  Gesetzesänderung 
betroffen: 
 
“§ 6 Wohnungseigentümergemeinschaften 
(1)  Der  zuletzt  bestellte Verwalter im Sinne des Wohnungseigentumsgesetzes bleibt bis zu seiner Abberufung oder 
bis zur Bestellung eines neuen Verwalters im Amt. 
(2)  Der  zuletzt  von  den  Wohnungseigentümern  beschlossene  Wirtschaftsplan  gilt  bis zum Beschluss eines neuen 
Wirtschaftsplans fort.” 
 
Hintergrund  dieser  Gesetzesänderung  ist,  dass  derzeit  keine  Versammlungen  (auch 
Eigentümerversammlungen)  erlaubt  sind.  Somit  soll  verhindert  werden,  dass  eine 
Eigentümergemeinschaft  nach  Ablauf  der  Amtszeit  ohne  Verwalter  oder  einen  gültigen 
Wirtschaftsplan bleibt.  
 
Für  dich  als  Eigentümer  bedeutet  diese  Gesetzesänderung  in  der  Regel  keine  große 
Umstellung.  Interessant  ist  allerdings,  dass  die  Regierung  überhaupt  ein  solches  Gesetz 
verabschiedet.  Offenbar  schließt  man  die  Möglichkeit  nicht  aus,  dass  die  Corona  Krise  (und 
damit  ein  Verbot  für  Versammlungen)  noch  bis  zum  Ende  des  Jahres  oder  darüber  hinaus 
andauern kann. 

Vorsicht: Stundung von Immobilienkrediten 


Im  Rahmen  des  Gesetzes  zur  Abmilderung  der  Folgen  der  COVID-19-Pandemie  können 
Ansprüche  des  Darlehensgebers  auf  Rückzahlungs-,  Zins  oder  Tilgungsleistungen,  die 
zwischen  dem  1.  April  2020  und  dem  30.  Juni  2020  fällig  werden,  gestundet  werden. Siehe 
hier: Stundung im Rahmen von Verbraucherdarlehensverträgen während der Corona-Krise  
 
Klingt  erst  einmal gut, aus Sicht eines Politikers. Aber: Banken haben interne Ratingsysteme. 
Vermieter,  die  also  auch  in  dieser  Krise  brav  ihre  Raten  bedienen,  werden  sicherlich  viele 
positive  Punkte  in  ihren  Ratings  bekommen.  Umgekehrt  werden  Stundungen  von  Krediten 
ganz  sicher  als  “malus”  (=  Gegenteil  von  “bonus”)  in  den  Ratingsystemen  berücksichtigt 
werden.  
 
Bedeutet für “Stunder”: 
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● Aus Sicht der Bank: Kunde ist risikoanfällig 
● Eventuell keine oder teure Anschlussfinanzierung 
● Keine oder teure neue Finanzierungen 
● Mehr Eigenkapital bei zukünftigen Ankäufen / Finanzierungen 
 
Bedeutet für “brave Zahler in der Krise”: 
● Aus Sicht der Bank: Kunde ist auch in Krisen stabil und solide 
● Günstige Anschlussfinanzierungen 
● Mehr und billigere Finanzierungen als “Stunder” 
● Weniger Eigenkapital bei zukünftigen Ankäufen / Finanzierungen als “Stunder” 
 
Aber:  “Liquidität  geht  vor  Rentabilität” (alte Kaufmannsregel) - bevor du mit Raten in Rückstand 
kommst,  gehe  lieber  den  proaktiven  Weg  der  Stundung.  Das  wäre  nämlich  dann  noch 
schlimmer für dein Rating und deine Bonität. 
 
Resümee 
 
Die  Corona  Krise  macht  auch  vor  Vermietern  nicht  halt.  Die  Regierung  versucht  dabei,  den 
Schaden für alle Beteiligten so gut wie möglich zu begrenzen. 
 
Als  Vermieter  von  Wohnimmobilien  musst  du  nicht  mit  schwerwiegenden  Konsequenzen 
rechnen,  denn  viele  Mieter  (etwa  Rentner)  sind  erstmal  nicht  finanziell  von  der  Corona  Krise 
betroffen.  Andere  können  auf  Wohngeld  zurückgreifen.  Vermietest  du Gewerbeimmobilien, ist 
die  Situation  schwieriger.  Hier  solltest  du  auf  den  Mieter  zugehen,  um  gemeinsam  nach 
Lösungen zu suchen.  
 
Grundsätzlich  gilt:  Vermeide  alles,  was  dich  selbst  in  Zahlungsschwierigkeiten  bei  der  Bank 
bringen  kann.  Zwar  kannst  auch  du  als  Vermieter  einen  dreimonatigen  Zahlungsaufschub 
erhalten  und  deine  Kredite  bei  der  Bank  stunden  (falls  laufende  Darlehen,  die  vor  dem  15. 
März  2020 geschlossen wurden, aufgrund ausbleibender Mietzahlungen nicht bedient werden 
können),  dies  wird  sich  aber  sehr  schlecht auf dein Ranking auswirken, sodass du in Zukunft 
nicht mehr so einfach Kredite bekommen wirst. Siehe dazu:  
Artikel  240  Vertragsrechtliche  Regelungen  aus  Anlass  der  COVID-19-Pandemie,  §3,  Abs.  1, 
im  Gesetz  zur  Abmilderung  der  Folgen  der  COVID-19-Pandemie  im  Zivil-,  Insolvenz-  und 
Strafverfahrensrecht”. 
 

   

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Muster: Infoschreiben an alle Mieter 

Wichtige Information zur Corona-Krise 


 
Sehr geehrte Mieterinnen und Mieter, 
 
das  Coronavirus  ist  zu  einem  bestimmenden  Thema  für  uns  alle  geworden  und  beeinflusst 
merklich  unseren  Alltag.  Alle  Menschen sind von den Auswirkungen gleichermaßen betroffen. 
Durch  öffentliche  Stellen  und  Medien  werden  wir  fast  täglich,  auf  Verhaltensregeln 
hingewiesen,  wie  jeder  einzelne  dazu  beitragen,  die  Ausbreitung  des  Virus  zu  verlangsamen. 
Diese Hinweise möchte ich an dieser Stelle nicht wiederholen. 
 
Ich  möchte  heute  jeden  Einzelnen  bitten,  darauf  zu  achten,  dass  die  Hauseingänge,  die 
Treppenhäuser  und  die  Gemeinschaftsräume  gerade  in  dieser  schwierigen  Zeit  besonders 
sauber  gehalten  werden.  In  Ihrem  eigenen  Interesse  bitte  ich  Sie  bei  der 
Treppenhausreinigung  auch  die  Türgriffe  und  die  Handläufe  an  den  Treffen  regelmäßig 
gründlich zu reinigen. 
 
Bitte,  nehmen  Sie  gegenseitig  Rücksicht  aufeinander.  Ganz  besonders  bitte  ich  Sie,  auch 
ältere  Menschen  in  Ihrem  Haus  zu  unterstützen.  In  dieser,  für  uns  alle  schwierigen  Situation 
mit  vielen  Einschränkungen,  müssen  wir  trotzdem  Gebot  Abstand zu halten, menschlich noch 
mehr zusammenrücken.  
 
Durch  die  Anordnung  unserer  Regierung,  die  verschiedensten  Tätigkeiten  einzuschränken, 
kann  es  auch  zu  Verdienstausfällen  kommen.  Hält  dieser  Zustand  länger  an,  kann  es  zu 
finanziellen Engpässen kommen und wir alle müssen Einschränkungen hinnehmen.  
 
Es  wurde  bekanntgegeben,  dass  Mieter,  die  in  der  Zeit  von  April  bis  September  2020  Ihre 
Mietzahlungen  aufgrund  des  Verdienstausfalls,  der  nachweisliche  aufgrund  der  Corona  Krise 
erfolgt  ist,  ganz  oder  nur  teilweise  nicht  leisten  können,  einen  vorübergehenden 
Kündigungsschutz der Mietwohnung haben.  
 
Die  Verpflichtung  die  Miete  zu  zahlen  bleibt  grundsätzlich  bestehen,  auch  wenn  Sie  die 
Mietzahlung  in  dieser  Zeit  nicht  leisten  können  oder  reduzieren.  Mietschulden  bleiben 
bestehen und müssen nach Beendigung der Corona Krise nachgezahlt werden. 
 
Sollten  Sie  in  finanzielle  Schwierigkeiten  geraten,  wenden  Sie  sich  bitte  direkt  an  mich  – 
gemeinsam  finden  wir  eine  individuelle  Lösung  (z.B.  Ratenzahlung).  Es liegt nicht in unserem 
Interesse, Ihnen die Wohnung zu kündigen. 
 
Gemeinsam schaffen wir das! 
Mit freundlichen Grüßen 
Der Vermieter   

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Muster: Antwort auf eine Mietkürzungsankündigung eines 


gewerblichen Mieters (Variante 1) 
 
 
Sehr geehrter Herr Mieter, 
  
ich habe Ihr Schreiben vom 25.3.2020 erhalten. 
  
Sie  haben  Recht,  die  aktuelle  Situation  stellt  uns  alle  vor besondere Herausforderungen, die 
man gemeinsam meistern muss.  
 
Bei  Ihrem  Vorschlag  kann  ich  jedoch  nicht  sehen,  was  daran  „gemeinsam“  sein  soll.  Sie 
schreiben  mich  an  und teilen mir mit, dass Sie keine Miete mehr zahlen werden. Das erachte 
ich als sehr einseitig. 
  
Es  gibt  hier,  abgesehen  von  unserem  bestehenden Vertrag, zwei Dinge, auf die ich hinweisen 
möchte:  Das  Risiko  von  öffentlich-rechtlichen  Anordnungen,  Auflagen  oder  sonstigen 
Maßnahmen,  die  den  Betrieb  eines  Mieters  einschränken,  ist  das  wirtschaftliche  Risiko  des 
Mieters und nicht des Vermieters. 
  
Das  viel  Entscheidendere  ist  jedoch,  dass  ich  eine  Privatperson bin. Das Objekt habe ich als 
Altersvorsorge  für  meine  Familie  erworben.  Ich  muss  selbst  alle  meine  Kosten  tragen,  wozu 
auch die Bankraten gehören. 
  
Das  Coranavirus  an  sich  ist  grundsätzlich  kein  Minderungsgrund.  Von  daher  fordere  ich  Sie 
hiermit  auf,  mir  die  Miete  vertragsgemäß  zu  bezahlen,  da  ich  auf  diese  Einnahmen 
angewiesen bin. 
  
Wir  können  gerne  im  weiteren  Verlauf  schauen,  wie  sich  alles  entwickelt  und  dies 
besprechen,  da  auch  ich  an  einer  weiterhin  vertrauensvollen  Zusammenarbeit  interessiert 
bin. 
  
Mit freundlichen Grüßen und alles Gute! 
  
Viele Grüße, 
Der Vermieter   

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Muster: Antwort auf eine Mietkürzungsankündigung eines 


gewerblichen Mieters (Variante 2) 
Sehr geehrter Mieter, 
 
wir  kommen  zurück  auf  Ihr  Schreiben  vom  23.03.2020.  Auch  uns  sind  die  aktuellen 
Herausforderungen  bekannt.  Ihre  Auflassung,  dass  Ihre  Verpflichtung  zur  Zahlung  der  Miete 
entfallen  sei,  vermögen  wir  allerdings  nicht  nachzuvollziehen  und  weisen  es  entschieden 
zurück. Minderungsansprüche stehen Ihnen nicht zu. 
 
Im  Einzelnen:  Öffentlich-rechtliche  Beschränkungen  und  Gebrauchshindernisse  sind  als 
Mangel  der  Mietsache  nur  dann  anzusehen,  wenn  sie  ihre  Ursache  in  der  konkreten 
Beschaffenheit,  Benutzbarkeit  oder  Lage  der  Mietsache  haben.  Nach  Ansicht  der 
Rechtsprechung  stellen  nur  objekt-,  aber  nicht  betriebsspezifische 
Gebrauchsbeeinträchtigungen einen Mangel dar.  
 
Die  Schließungen  von  Betrieben  und  Geschäftslokalen  haben  ihre  Ursache  aber  nicht  in  der 
Beschaffenheit  oder  Lage  des  Mietgegenstandes,  sondern  in  der  behördlich  bezweckten 
Verhinderung/Verringerung  von  Personenverkehr  und  Personenansammlungen.  Dies  wird 
mittels  Allgemeinverfügungen  durchgesetzt,  welche  sich  gerade  nicht  an  den  Vermieter 
richten  bzw.  einen  konkreten  Mietgegenstand  betreffen.  Diesen  stellt  der  Vermieter nach wie 
vor vertragsgemäß zur Verfügung. 
 
Auch  ergibt  sich  kein  entsprechender  Anspruch,  wonach  der  Vermieter  endgültig  auf  Miete 
verzichten  müsste.  Der  Gesetzgeber  hat  die  Rechte  der  Mieter  zum  Zwecke  der 
Krisenbewältigung  eindeutig  geregelt.  Dies  erschöpft  sich  im  Ausschluss  der  Kündigung 
gemäß  dem  geplanten  Artikel  240,  §2  Abs.  1,  Satz  1  EGBGB.  Diese  Regelung  hält  aber 
gerade daran fest, dass die Miete trotz Krise fällig und daher zu zahlen ist: 
“Der  Vermieter  kann  ein  Mietverhältnis  über  Grundstücke  oder  über Räume nicht allein aus dem Grund kündigen, 
dass  der  Mieter  im  Zeitraum  vom  1.  April  2020  bis  30.  September  2020  trotz  Fälligkeit  die  Miete  nicht  leistet, 
sofern die Nichtleistung auf den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie beruht.” 
 
Das geht auch aus der entsprechenden Gesetzesbegründung hervor:  
“Für  Mietverhältnisse  über  Grundstücke  oder  Räume  hingegen  (zwecks  Krisenbewältigung)  das  Recht  der 
Vermieter  zur  Kündigung  von  Mietverhältnissen  eingeschränkt.  Wegen  Mietschulden  aus  dem  Zeitraum  vom  1. 
April  2020  bis  30.  September  2020  dürfen  Vermieter  das  Mietverhältnis  nicht  kündigen.  Die  Verpflichtung  der 
Mieter zur Zahlung der Miete bleibt im Gegenzug im Grundsatz bestehen.” 
 
Nur  da,  wo  Miete  weitergezahlt  werden  muss,  können  Mietschulden  auflaufen.  Selbst  der 
Gesetzgeber  geht  mithin  davon  aus,  dass  die  Corona-Krise  nicht  dazu  führt,  dass  die  Miete 
gemindert  wäre.  Wir sind aber bereit Ihnen die Netto-Miete (Betriebs- und Heizkosten müssen 
gezahlt werden) zu stunden. 
 
Mit freundlichen Grüßen, Der Vermieter. 
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Muster: Stundungsvereinbarung 
  
zwischen: 
[Vermieter] 
  
vertreten durch [Tochtergesellschaft] 
  
und 
[Mieter] 
 
Präambel: 
  
Vor  dem  Hintergrund  der  aktuell  in  Deutschland  bestehenden  Covid-19-Pandemie  und  den 
daraus  resultierenden  Auswirkungen,  versichert  der  Mieter  hiermit,  dass  er  durch  die 
Pandemie  in  wirtschaftliche  Schwierigkeiten  geraten  ist,  die  ihm  die  nach  dem  Mietvertrag 
geschuldeten Mietzinszahlungen aktuell unmöglich machen. 
  
Die Parteien treffen daher folgende Stundungsvereinbarung: 
  
1.  Die  nach  dem  Mietvertrag  geschuldete  monatliche  Gesamtmiete  in  Höhe  [eines 
Anteils/gesamt]  von  [xx,xx]  €  wird  gestundet.  In  der  Folge  hat  der  Mieter  in  Höhe  des 
gestundeten Betrages vorerst keine Zahlungen zu erbringen. 
 
2.  Diese  Regelung  gilt  zunächst  für  die  Zeit  von  [01.  April,  Mai  und  30.Juni  2020].  Eine 
Verlängerung  der  Stundungszeit  bedarf  einer  erneuten  Vereinbarung  zwischen  den 
Vertragsparteien. 
  
3.  Nach  dem  Ablauf  der  vereinbarten  Stundungszeit  sind  die  gestundeten  Beträge  wie  folgt 
nachzuzahlen: 
  
Der  Mieter  zahlt  mit  jeder  nach  Ablauf  der  Stundungsvereinbarung  regulär  fällig  werdende 
monatlichen Grundmiete:  
 
den [halben/ein Viertel/den vollen/xx,xx €] Betrag der gestundeten monatlichen Zahlung, 
(Unzutreffendes bitte streichen)  
 
bis der gesamte Stundungsbetrag nachgezahlt ist. 
 
Soweit  der  Mieter  mit  einer  Rate  der  Nachzahlung  in  Verzug  gerät,  gilt  diese 
Stundungsvereinbarung als widerrufen. 
  
Dem Mieter steht es frei, höhere Nachzahlungen zu leisten. 
  

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4. Eine Verzinsung der Stundungsbeträge: 
 
erfolgt gemäß der gesetzlichen Regelungen (5%-Punkte über dem Basiszinssatz nach  
§ 288 BGB). 
ist nicht geschuldet. 
  
5.  Die  Vertragsparteien  sind  sich  darüber  einig, dass diese Regelung seitens des Vermieters 
auf  freiwilliger  Basis  erfolgt.  Ein  Rechtsanspruch  des  Mieters  auf  eine  etwaige  Verlängerung 
des Stundungszeitraums besteht nicht. 
  
  
  
________________________________ 
Ort/Datum 
  
  
  
________________________________  ________________________________ 
Vermieter       

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Über den Autor 


 
„In  meinem  Leben  musste  ich  bereits  sieben  heftige  Krisen  bewältigen.  Zwei 
Krisen  (Dotcom-Krise  2000  und  Finanzkrise  2007  -  2009)  betrafen  die 
Gesamtwirtschaft,  fünf  Krisen meine Branche, meine Unternehmen und mich als 
Person.  Ich  wurde  also  im  Feuer  diverser  Krisen  geschmiedet  und  bin  dank  der 
Hilfe zahlreicher Mentoren dabei nicht verglüht….“  
Alex Düsseldorf Fischer  
 
Alex  Fischer  wurde  1973  in München geboren. Schon seine Eltern (beide Lehrer) kauften und 
bewirtschafteten  Immobilien  –  so  wurde  ihm  diese  Leidenschaft  in  die  Wiege  gelegt.  Nach 
Abitur,  Lehre  zum  Versicherungskaufmann  und  diversen  Studiengängen,  zog  es den Praktiker 
in  die  aufregende  Welt  der  Unternehmer:  Es  folgte  die  Selbständigkeit  im  Bereich 
Finanzierungsvermittlung  für  Makler  und  Bauträger,  bald  darauf  Immobilienberatungen  und 
1996 gründete Alex Fischer eine eigene Vermögensberatungs GmbH.  
 
„Schon  während  meiner  Ausbildung  zum  Versicherungskaufmann  hatte  ich  bereits  durch 
Vermittlungen  von  Immobilien  und Finanzierungen ein kleines Vermögen verdient, das meinen 
Mit-Azubis und Ausbildern feuchte Augen bereitete.“  
 
Wer  jetzt  denkt,  dass  bei  Alex  alles  eine  einzige Erfolgsstory war, der irrt sich gewaltig. Es ist 
nämlich  ein  riesen  Unterschied,  ob  man  ein  paar  Glückstreffer  landet  oder  vorhersagbare, 
wiederholbare  Ergebnisse  erzielen  kann:  “So  kam  ich  schnell  herunter,  von  meinem 
jugendlichen  Höhenflug.”  -  schreibt  Alex  Fischer.  “Tatsächlich  war mein hauptberuflicher Start 
in  der  Selbständigkeit  ein  böses  Erwachen,  fast  sogar  ein  Alptraum.  Es  hagelte  geradezu 
Rückschläge und ich kam sehr hart auf dem Boden der Tatsachen auf.  
 
Ich  musste  erst  einmal  lernen  “zu  wissen,  dass  ich  nichts  weiß”.  Zu  meinem  Glück  traf  ich 
irgendwann  einen  Branchenkenner, der mich unter seine Fittiche nahm. Nicht nur das, mit der 
Zeit  stellte  er  mich  anderen  Top-Unternehmern,  Maklern,  Investoren,  Bauträgern  und 
Steuerprofis  vor.  Letztlich  ergab  sich  daraus  ein  Netzwerk  von  27  Mentoren,  die  zusammen 
eine  Erfahrung  von  über 800 Jahren hatten. Und damals habe ich mir geschworen: “Wenn ich 
es  jemals  schaffen  sollte  auf  das Level meiner Mentoren zu kommen, dann würde ich, genau 
wie  sie  damals  bei  mir,  mein  Wissen  genauso  offen  und  freigiebig  an  meine  Mitmenschen 
weitergeben”.  
 
All  diese  Menschen  hatten  übrigens  eine  Sache  gemeinsam:  Sie  glaubten  fest  daran,  dass 
man  nur  dann  wirklichen  Erfolg  haben  kann,  wenn  man  auch  seine  eigene  Umgebung 
erfolgreich  macht.  Das  war  wahrscheinlich  die  wichtigste  Lektion,  die  ich  damals  lernen 
durfte…. 
 

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Die  Wahrheit  ist:  Ohne  die  Hilfsbereitschaft,  Unterstützung  und  Freigebigkeit  meiner 
Mentoren, hätte ich damals niemals die Kurve gekriegt. Heute stehe ich ähnlich da wie meine 
damaligen Mentoren und teile somit gerne mein Wissen.” 
 
In  seiner  25-jährigen  Praxis  als  Unternehmer  und  Immobilieninvestor  veranstaltete  Alex 
Fischer  rund  850  Seminare  für  Kunden  und  Geschäftspartner  und  führte  diverse 
Unternehmensberatungen  sowie  Prozessoptimierungen  für  befreundete  Firmen  aus  dem 
Immobilien-  und  Nicht-Immobilienbereich  durch.  Außerdem  entwickelte  er  das  „Kleine 
Immobilienseminar“, welches allein in München über 250 Mal veranstaltet wurde. Auf seinem 
Youtube-Kanal  veröffentlicht  der  Unternehmer  regelmäßig  Inhalte,  für  die  andere  ein 
Vermögen nehmen würden. 
 
Alex  hat  mittlerweile  über  2.000 Wohnungen, sowohl im Ankauf, der Entwicklung, als auch im 
Abverkauf  betreut,  ein  privates  Immobilienvermögen  im  zweistelligen  Millionenbereich 
aufgebaut und über 523 Publikationen zu Fachthemen veröffentlicht.  
 
Alex  Fischer  lebt  heute  im  Düsseldorfer  Zentrum  und  projektiert  neben  hochwertigen 
Renovierungs-  und  Neubaumaßnahmen  im  In-  &  Ausland,  auch  Immobilien  speziell  für 
Kapitalanleger.  Mehr  über  den  Autor  und  viele  kostenlose  Inhalte  bekommst  Du  unter 
www.alex-fischer-duesseldorf.de. 
Mehr  kostenlosen  Content  zu  den  Themen  Steuerfallen,  Steuern  in  privates  Vermögen 
umwandeln etc. findest Du unter: https://www.af-steuercoaching.de/steuerfallen 
 
YouTube: Alex Düsseldorf Fischer 
Facebook: Alex Düsseldorf Fischer 
Instagram: Alex Düsseldorf Fischer 
iTunes*: Immobilien Investor Podcast 
iTunes*: Reicher als die Geissens Hörbuch als Podcast  
Kostenlose Softcover-Version von Reicher als die Geissens  
Buch: Steuerlexikon der Grundlagen 
Kindle: Reicher als die Geissens Buch 
Kindle: Steuerlexikon der Grundlagen 
 
* neben iTunes gibt es diese Inhalte natürlich auch noch auf Spotify, Google Play etc.
 
 
 
   

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Dieses Buch widme ich meinem tollen und
extrem wissbegierigen Sohn Tom Fischer.

Schön, dass es dich gibt und du da bist.

Meiner geliebten Tochter widme ich dann das nächste Buch ... ;)
INHALT

Einführung 11

Eine wirklich wichtige WARNUNG 17

TEIL 1: Mindset & wichtiges Wissen als 20


Unternehmer deines Lebens

01 Deine persönlichen Immobilienmöglichkeiten 23

02 Macht Geld (wirklich) glücklich? 27

03 Warum dein Mindset (fast) der wichtigste Faktor ist 37

04 Was ist Mut? 39

05 Wie dein Verstand auswertet und welche Streiche er dir 43


dabei spielt

06 Das Glück liegt außerhalb der Komfortzone 51

07 Was ich anhand von Verkehrsregeln fürs Leben lernen 55


konnte

Teile deine neuen Erkenntnisse aus diesem Buch auf: www.alex-fischer-duesseldorf.de/facebook 5


Inhalt

08 Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen 63

09 Kenne dein Warum 71

10 Was ist Geld und warum haben die meisten keines? 77

11 Wie du deinen Purpose (Ziel im Leben, Berufung, 87


Bestimmung) findest

12 Über Zeitverschwendung, Geduld und unnötigen Stress 101

13 It’s a „Hell yeah, baby!“ or a „No!“ 105

14 Du hast mehr Abteilungen, als du denkst … 109

15 Bin ich ein guter Lebensinvestor? 115

16 Analysiere deine Glaubenssätze: Kann ich haben? 121

17 Alles ist Ursache/Wirkung (Aktion/Reaktion aus der 127


Physik)

18 Wenn du dir das abgewöhnst, wirst du unglaublich 133


charismatisch

19 Wenn du den Rhein flussaufwärts schwimmst ... 139

20 Bauanleitung für einen Geldmagneten 145

21 Ein Auszug aus einigen Geldgesetzen 151

22 Was Wasserhähne und Eisberge gemeinsam haben 163

23 Wie DU ein echter Profi wirst 167

6 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
TEIL 2: Die Werkzeuge als Manager deines Lebens 170

01 Deine Werkzeugkiste 173

02 Kenne die Basics von Marketing und Vertrieb 179

03 Ein Problem besteht nur so lange, bis du die 189


richtige Frage stellst …

04 Sei ehrlich und authentisch! 195

05 Wähle deine Partner mit Bedacht 201

06 Gutes Benehmen? Ohne ist doch viel cooler … 207

07 Ziele? Ziele setzen? Hör mir auf, da schlaf ’ ich 211


ein …

08 Wie die Macht mit dir ist 217

09 Pareto in der Anwendung 223

10 Die Sieben-Kontakte-Regel 229

11 Der blinde Schwimmer 233

12 Wie schweißt man ein Team zusammen und was 245


sind gute Führer?

13 Von Stühlen und Maschinen 251

14 Warum viele Ideen nur Träume bleiben 257

15 Meine schlimmsten Fehler 263

Teile deine neuen Erkenntnisse aus diesem Buch auf: www.alex-fischer-duesseldorf.de/facebook 7


Inhalt

16 Wie man Prioritäten setzt 269

17 Keine Disziplin? Daran liegt es … 277

18 With great power comes great responsibility … 281

19 Wie du „viral gehst“ 287

20 Die Königsdisziplin: strategische Planung 291

TEIL 3: Wie man eine Geldmaschine baut 302

01 Die Unterziele auf deinem Weg zur finanziellen 305


Freiheit. Ein Überblick

02 Den Geldmagneten einrichten 309

03 Kosten analysieren und reduzieren 311

04 Einkommen und kreative Zeit steigern nach Pareto 315

05 Deinen Purpose finden 321

06 Deine Ressourcenliste 323

07 Deine Stärkenliste 327

08 Die Branchen-/Marktnischenliste 331

09 Cashflow steigern 335

10 Eigenkapital steigern 351

11 Handelsgeschäfte 357

8 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
12 Bonitätsaufbau (Steigerung der Kreditwürdigkeit) 363

13 Finanzierte Handelsgeschäfte 375

14 Permanentes Lernen und immaterieller Vermögensaufbau 379

15 Wie man Milliardär wird ... 387

16 Deine Vermögensbilanz analysieren und optimieren 389

17 Deine immateriellen Assets analysieren und aufbauen 395

18 Wie man Investoren und Kickstarter findet 401

19 Der Aufbau deines Powernetzwerks 407

20 Die Känguru-Finanzierung – große Sprünge trotz leerem 413


Beutel …

21 Die erste Immobilie – leg dir die weiße Kugel zurecht 421

22 Wert und Cashflow steigern 425

23 Expansion und weiter 427

Nachwort und Umsetzung

Mein Appell an dich 431

Wenn du das, was ich tue, unterstützen möchtest ... 433

Anhang 437

Index 439

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Einführung
Warum ich dieses Buch geschrieben habe
und warum es so aufgebaut ist, wie es ist

Der Titel

D u findest den Titel dieses Buches reißerisch und vielleicht unglaub-


würdig? Du denkst: „Schon wieder so ein obskurer Quatsch, das
funktioniert doch eh nicht“? Und du erwartest vielleicht jetzt, dass ich
dir alles über Immobilien erzähle und wie man damit reich wird? Warte
ab, das Buch hat sehr viel mehr Tiefgang, als du dir vorstellen kannst.

Beginnen wir mit dem größten Fehler, der alles zum


Scheitern verurteilt
Ich habe immer wieder festgestellt, dass viele Leute auf der Suche
nach einer Geldmaschine sind. Schaut man jedoch mal in München
(Prinzregentenstraße) bei der Firma Giesecke & Devrient vorbei (die
beschäftigen sich mit dem Druck der Euroscheine), so stellt man eines
fest:

Gelddruckmaschinen sind tonnenschwer und


stehen auf sehr dicken Betonfundamenten!

Außerdem gibt es Kabel, Wartung, Logistik, EDV und in Drucktech-


niken ausgebildete Mitarbeiter. Was will ich damit sagen?

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Selbst wenn dir jemand eine Gelddruckmaschine schenken würde, was
könntest du dann damit tun? In den Garten stellen? Wie würdest du sie
gegen Witterung schützen? Wie würdest du verhindern, dass sie bricht
(weil kein Fundament vorhanden ist, auf dem sie sicher stehen kann)?
Wie wartest du sie? Und am wichtigsten: Wie nimmt man sie überhaupt
in Betrieb?

Was ich damit sagen will? Selbst wenn du eine Geldmaschine hättest,
brächte dir das gar nichts, wenn sie nicht auf einem stabilen Fundament
steht und die Umgebung geschaffen wurde, die einen Betrieb möglich
macht.

Folgende Erfahrung habe ich mit meinem Immobilien-Know-how


gemacht: Einige werden damit sofort erfolgreich, die meisten nie. Woran
liegt das?

Meine Recherchearbeit hat Folgendes hervorgebracht: Diejenigen, die


sofort Erfolge hatten, hatten bereits ein Fundament! Ein unternehmeri-
sches Fundament.

Du bist gar kein Unternehmer? Wirklich? Bist du nicht wenigstens der


Unternehmer deines Lebens? Willst du nicht mit deinem Leben etwas
unternehmen, anstatt nur herumgeschubst zu werden?

Fragt man Unternehmer nach ihren Erfolgsrezepten, so erzählen sie nur


von der „Geldmaschine“, nie vom Fundament und von der Logistik.
Warum? Weil das Letzte, das ein Fisch wahrnehmen wird, das Wasser
um ihn herum ist. Es ist für ihn selbstverständlich. Außer das Wasser ist
nicht da, dann merkt es der Fisch schnell und ist vertrocknet.

Es ist also keine böse Absicht, dass dich viele Bücher nicht weiterbringen;
das Fundament ist nur für die meisten, die solche Bücher schreiben, „zu
selbstverständlich“.

12 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Einführung

Darum hat dieses Buch drei Teile und folgenden Anspruch


1. Mindset & wichtiges Grundlagenwissen als Unternehmer deines Lebens

2. Die grundlegenden Werkzeuge als Manager deines Lebens

3. Wie man eine Geldmaschine erkennt, baut und betreibt (am Beispiel
Immobilien)

Anfangs habe ich dieses Buch geschrieben, weil ich es leid war, immer
die gleichen Fragen zu beantworten. Als ich dann beim Schreiben war,
dachte ich mir: „Wow, ich werde in den ersten beiden Teilen all das
schreiben, was man im Leben wirklich wissen muss. Das, was man in der
Schule und Uni ‚vergessen‘ hat den Leuten beizubringen.“

Und das völlig unabhängig davon, ob man in Immobilien investieren


möchte oder nicht. Denn auch von meiner direkten (nicht unterneh-
merischen Umgebung) wurden mir immer die gleichen Fragen gestellt.

Als ich weiterschrieb, war ich so begeistert, dass ich begann, den Anspruch
weiter zu heben: Angenommen, jemand würde zu mir sagen: „Alex,
du hast 450 Seiten, um alles wirklich Wichtige an deinen Sohn
weiterzugeben, was würdest du aufschreiben?“

Daraus ist dieses Buch entstanden. Mein ganzes Herzblut steckt


darin, verschwende es bitte nicht.

Die 43 Regeln, die du besser kennen solltest


Ich war nämlich immer auf der Suche nach der „ultimativen Lösung“,
nach dem „Ding, das mein Leben verändert“. Und das war mein Fehler.
Es gibt nicht „das eine Ding“. Niemals und bei niemandem. Es ist
nämlich nicht ein einzelner Ton, den man anspielen muss, sondern eher
ein Akkord, ein Mehrklang.

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Tatsächlich fand ich nach jahrzehntelanger Suche Folgendes heraus:
Es gibt 43 Gesetzmäßigkeiten, die man unbedingt gleichzeitig „erklingen“ lassen muss.
Dann ist man toperfolgreich, hat Spaß, ist glücklich und hat jede Menge Geld. Man
kann es sich auch leisten, drei bis vier davon nicht zu beachten. Ab fünf missachteten
Regeln/Gesetzen beginnt man auf der Bremse zu stehen.

Fehlen einem 15 Gesetze, dann ist das Leben anstrengend, mühsam und frustrierend.
Beachtet man nur fünf davon, so endet man als alkoholisierter Obdachloser auf der
Straße.

Dieses Buch hat nicht den Anspruch, „völlig Neues“ zu erzählen.


Manche Prinzipien sind Tausende von Jahren alt. Dieses Buch hat aber
sehr wohl den Anspruch, komplett zu sein. Es hat den Anspruch, zu 100
Prozent anwendbar zu sein und Ergebnisse zu liefern:

Viele Menschen haben in der „Werkzeugkiste“ zum Erschaffen ihres


Lebens gerade mal 15 Werkzeuge, manche 20, manche 30. Willst du
wirklich erfüllt, glücklich und erfolgreich sein, dann brauchst du aber
ALLE Werkzeuge in deiner Kiste. Du versuchst sonst an einer Kette zu
ziehen, in deren Mitte ein paar wichtige Glieder fehlen. Wie willst du
damit Erfolge an Land ziehen?

Diese 43 Regeln, Werkzeuge und Gesetzmäßigkeiten sind in Teil 1 und


2 dieses Buches beschrieben. In Teil 3 zeige ich dir dann, wie man auf
der Basis dieser 43 Gesetze und Prinzipien eine wirkliche Freiheits- und
Geldmaschine baut, am Beispiel von Immobilien.

Jetzt bringen wir auch das Grundwissen der ersten beiden Teile in
konkret abzuarbeitende Schritte, wie bei einer Checkliste. Diese Prin-
zipien (auch die von Teil 3) kannst du aber auf jeden anderen Bereich
übertragen, sie sind sogar auf der ganzen Welt gültig.

14 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Einführung

Warum ich mir die Mühe mache


und so viel kostenlos herausgebe
Ich fand die Vision von Apple immer toll, die in etwa so lautet: „Unsere
Kunden sind die Kreativen und die Rebellen. Wir bauen für sie die coolen
Werkzeuge, mit denen sie eine Delle ins Universum hauen können ...“

Meine Vision ist heute: „Den Kreativen und den Rebellen die Werk-
zeugkiste, die fehlenden Kettenglieder und das Know-how zu geben, so
dass sie wirklich wertvolle Dellen in ihr Leben und ins Universum
hauen können ...“

Außerdem will ich das komplettieren, was in der schulischen und univer-
sitären Ausbildung leider fast komplett fehlt: anwendbare finanzielle und
unternehmerische Bildung. Das fehlende Fachgebiet „Erfolg im Leben“.

Ich werde oft gefragt: „Alex, warum machst du so viel kostenlos?“

Das ist die Antwort: Vor ein paar Monaten habe ich ein kleines
Einkaufszentrum mit 6.500 Quadratmetern gekauft, für 1,2 Millionen
Euro. Dieses Investment hat eine jährliche Zielmiete von 500.000 Euro.
Man braucht nicht das Rechengenie Adam Riese zu sein, um zu sehen,
dass sich diese Immobilie in 2,5 Jahren selbst abbezahlt.

Dann ein weiteres Jahr für die Steuer, und ab da kommen jedes Jahr
500.000 Euro Cashflow zur freien Verfügung. Solche Investments kann
ich aufgrund meiner Kontakte jedes Jahr tätigen. Wenn ich also Geld
verdienen will, mache ich Immobiliengeschäfte.

Und dann? Ich habe bereits eine tolle Wohnung, ein tolles Auto, ein
Motorrad und einen wirklich lukrativen Cashflow. Eine Jacht und teure
Urlaube brauche ich nicht, ich bin nämlich eigentlich eher so der Pfad-
finder- und Naturtyp. In Bayern sagt man: „Jeder kann auch nur ein
Schnitzel fressen ...“

Die meisten meiner Kollegen in einer ähnlichen Situation fangen dann


an, komische Spiele zu spielen: 5 Frauen gleichzeitig, das 8. Auto, die

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13. Uhr, Drogen oder wilde Partys. Andere spielen, wenn ihnen lang-
weilig ist, „World of Warcraft“ (ein Kultspiel, das Millionen von Usern
an die Bildschirme fesselt; man kann sich mit anderen über das Netz
verbünden, Gegner attackieren und in den Ranglisten aufsteigen).

Ich bevorzuge es hingegen, mein eigenes „World of Warcraft“ zu


bauen: Ich will, dass coole Leute das Wissen bekommen, um Dellen
ins Universum hauen zu können. Darum baue ich an Webseiten, an
meinem YouTube-Channel und an meinem Podcast. Meine Download-
zahlen sind mein Punktestand, andere YouTuber meine „Mitspieler“ auf
der Rangliste.

Doch was gibt es bei „World of Warcraft“ final zu gewinnen? Letztlich


nur den Ruhm, die Nummer eins zu sein. Trotzdem macht „World of
Warcraft“ wirklich süchtig.

Wenn ich es schaffe, in meinem Spiel die Nummer eins zu sein, dann
habe ich meine Umgebung wirklich nachhaltig verändert und hinter-
lasse im Universum so viele Dellen wie ein Hagelsturm. Ich hinterlasse
vielleicht eine Umgebung, die ich meinen Kindern und deren Kindern
für später einmal wünsche.

Das ist mein Spiel, es macht richtig süchtig, und ich liebe es. Vielleicht
hast du ja eines Tages Lust, dabei mitzuspielen?

Viel Spaß beim Lesen, und möge dein Leben so sein, wie du es dir immer
gewünscht hast.

Dein

Alex Fischer aus Düsseldorf

PS: Und noch eine Bitte: Wenn dir an den Leuten in deiner direkten
Umgebung etwas liegt und dir dieses Buch ein paar Erkenntnisse für
dein Leben verschafft, dann hilf mir später vielleicht, die Lücken in
deren Ausbildung zu schließen. Okay?

16 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Eine wirklich
wichtige WARNUNG

»
W enn du die Einführung überblättert hast, dann gehe bitte
zurück und lies sie. Du verstehst sonst den Aufbau des
Buches nicht und somit auch nicht den Inhalt.

» Von den meisten Büchern werden nur die ersten beiden Kapitel
gelesen. Glaube mir, du würdest es in diesem Fall bereuen.

» Dies ist kein „normales“ Buch, es kann wirklich dein Leben massiv
zum Positiven verändern. Die ersten Probeleser bezeichneten es gar
als eine Art „Hogwarts-Ausbildung“ (die Zauberausbildung von
Harry Potter).

» Dieses Buch enthält eine extrem hohe Daten- und Informations-


dichte: Kein Absatz enthält auch nur einen unnötigen Satz.

» Kein Satz enthält ein unnötiges Wort. Jedes Wort steht da, weil es
einen Sinn hat.

» Wenn du aktuelle Bücher gewohnt bist, dann weißt du, dass sie
üblicherweise fünf interessante Informationen enthalten. Der Rest
ist Blabla, weil man für fünf Seiten keine 30 Euro verlangen kann.

» Andere hätten aus den einzelnen Kapiteln jeweils ein eigenes Buch
gemacht. So erkläre ich zum Beispiel in einem Kapitel alles, was

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es zum Thema „Glücklichsein“ zu wissen gibt. Und das inklusive
aller Punkte, die man selbst aktiv beeinflussen kann.

» Trotz der hohen Datendichte habe ich mir die Mühe gemacht, es
leicht verständlich zu schreiben. So nehme ich dich mit auf die
Reise zurück zu meinen eigenen Erkenntnisprozessen und Erleb-
nissen, die mich erfolgreich gemacht haben.

» Wenn du dieses Buch wie die üblichen Bücher nebenbei konsu-


mierst, dann verpasst du 90 % des Inhaltes.

» Alles, was darin steht, ist ausschließlich auf Anwendung


geschrieben worden. Wenn etwas theoretisch klingt, lies es bitte
noch einmal und überlege dir, wie du es anwenden könntest.

» Dieses Buch kann man nicht einfach nur „lesen“, es sollte wirklich
durchgearbeitet werden: mit Notizen, eigenen Beispielen, Zusam-
menschriften und Skizzen. Behalte dabei immer eine Frage im
Kopf: „Wie kann ich das Gelesene für mich genau anwenden?“

» Du solltest die Informationen mit deiner Vergangenheit verglei-


chen und ausschließlich mit der Frage lesen: „Wie kann ich das für
mich und meine Umgebung anwenden?“

» Wenn du beginnst „querzulesen“, verpasst du mindestens 50 %


des Inhaltes, da die Kapitel exakt aufeinander aufbauen. Fange
bitte vorne an und gehe dieses Buch Seite für Seite durch.

» Da du Dinge erst anwenden kannst, wenn du sie immer und


immer wieder wiederholst, mache bitte Folgendes: Hole dir das
Hörbuch (gesprochen von mir persönlich und der deutschen
Stimme von „Gordon Gekko“ (Michael Douglas) aus dem Film
„Wall Street“) und höre es sooft du kannst (z. B. im Auto).
Du findest es auf meiner Webseite unter:
www.alex-fischer-duesseldorf.de/HB-bestellen

18 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Eine wirklich wichtige WARNUNG

» Lies das Buch einmal bis zum Ende. Dir werden ein paar Dinge
klar werden, einige werden dir noch nicht so wichtig erscheinen.

» Lies es (und/oder höre es) noch einmal und du wirst feststellen,


dass „da auf einmal Dinge drinstehen, die du vorher gar nicht
wahrgenommen hast“.

» Dieses Buch enthält über 668 sehr wichtige Informationen für


dein Leben. Tests auf meinen Workshops haben gezeigt, dass
Leser vor allem das nachvollziehen können, was sie a) bereits selbst
erlebt haben, b) bei anderen beobachtet haben oder c) bei einem
gerade aktuellen Problem einsetzen können.

Leider werden rund 90 % der Inhalte selbst bei aufmerksamen


Lesern faktisch nur „angeklebt“ statt in Fleisch und Blut über-
nommen. Echte Gelegenheiten zeigen sich oft völlig unverhofft
und nur kurz, darum solltest du entsprechend vorbereitet sein. Aus
diesem Grund habe ich für dich die „90-Tage-Challenge“ (drei
Workbooks und diverse Videos) erstellt.

Stelle dir vor, ich persönlich würde dich über 90 Tage, jeden
Tag 30–60 Minuten, coachen. Mit Aufgaben und Fragen, die
sicherstellen, dass du wirklich alles vollständig verstanden hast. Ein
Coaching, das diese über 668 extrem wichtigen Informationen
komplett in deine Art zu denken einbaut. Du wärst für jede Situ-
ation gewappnet. Willst du also wirklich im „driver‘s seat“ deines
Lebens sitzen? Dann starte noch heute die „90-Tage-Challenge“
unter: www.alex-fischer-duesseldorf.de/90TC-erklaervideo

» Die höchste Form des Verstehens bringt (neben mehrmaliger


Wiederholung) übrigens Folgendes: Erkläre den Inhalt anderen
anhand des Buches. Arbeite mit Leuten, die Probleme im Leben
haben, dieses Buch durch. Du selbst wirst am meisten davon
profitieren.

» Viel Erfolg!

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KAPITEL 08

Wenn du das
Gleiche machst
wie alle anderen
Das Pareto-Prinzip – ich dachte lange,
ich hätte es verstanden

V ilfredo Pareto war ein italienischer Ingenieur, Ökonom und Soziologe


im 19. Jahrhundert. Er entwickelte das sogenannte Pareto-Prinzip,
das einige Leute bereits zu kennen glauben. Genau genommen ist das
allerdings kein Prinzip, sondern eine mathematische Formel.

Pareto fand heraus, dass sich alles 80/20 teilt:

» 20 % der Weltbevölkerung halten 80 % des Vermögens.

» Umgekehrt halten 80 % der Bevölkerung nur 20 % des Vermö-


gens.

» 20 % der Kunden machen 80 % des Ertrags für ein Geschäft,

» wogegen 80 % der Kunden nur 20 % des Ertrags machen.

» Umgekehrt machen auch 20 % der Menschen 80 % des Ärgers


etc.

Aber Pareto gilt nicht nur für Wirtschaft, Menschen und Verkäufer,
sondern auch für Pflanzen, Bäume und sogar Planeten.

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Teil 1 – Kapitel 08

Der Baum vor meiner Tür produziert mit 20 % seiner gesamten Blätter
80 % seiner Nährstoffe. 20 % der Flüsse transportieren 80 % des Wassers
etc.

So weit, so gut, das wirst du vielleicht schon kennen. Allerdings ist den
meisten Leuten nicht bewusst, dass Pareto kein nettes Prinzip, sondern
tatsächlich eine mathematische Formel ist. Denn auch 80/20 teilt sich
wieder 80/20, mit folgender Konsequenz:

» Mit 20 % deiner Aktionen machst du 80 % deines Ergebnisses,


» mit 4 % deiner Aktionen machst du 64 % deines Ergebnisses und
» mit knapp 1 % deiner Aktionen machst du gut 51 % deines
Ergebnisses.

Gleiches gilt natürlich wieder für Kunden, Geld, Flüsse, Bäume etc.

Das Pareto-Prinzip

20 % 80 %

Aufwände Ergebnisse

20 % 80 %

4 % 64 %

Ergebnisse

20 % 80 %

1 % 51 %

Ergebnisse

64 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen

Irgendwann musst du für dich die Entscheidung treffen, auf welcher


Seite du stehen möchtest. Möchtest du die 20 % oder die 80 % sein?

Hierzu später mehr.

Lass dich nicht verarschen


Entschuldige bitte die Wortwahl, jedoch sagt kein anderer Satz es besser
aus. Was meine ich damit? Ich meine, dass ich im Laufe meiner Unter-
nehmerkarriere eins gelernt habe: Selten ist etwas so, wie es scheint.
Nichts passiert zufällig, und glaube auf keinen Fall Dinge blind mit der
Begründung „Ist halt so“!

De Beers
In unserer Gesellschaft ist es komplett üblich, dass ein Mann beim
Heiratsantrag seiner zukünftigen Frau einen Diamantring schenkt.
Forscht man in der Geschichte ein wenig nach, findet man heraus,
dass das vor den 60er-Jahren überhaupt nicht der Fall war. In den
60er-Jahren stellte sich der Quasi-Monopolist für Diamanten De
Beers mit seinem Marketingteam die Frage: „Wie können wir mehr
Diamanten verkaufen?“

Das Marketingteam hatte folgende Idee: Wie wäre es, wenn wir eine
massive Kampagne fahren, die folgenden Inhalt hat: „Wenn du als Mann
wirklich etwas auf dich hältst und deine Frau tatsächlich liebst, dann
gehört es sich, ihr beim Heiratsantrag einen Diamantring zu schenken.“
Gesagt, getan. Die Kampagne war gut gemacht, und somit stiegen die
Verkaufszahlen stark an.

Doch das reichte De Beers nicht. Deswegen änderte man nachfolgend


die Kampagne ein wenig ab: „Ein Mann, der wirklich etwas auf sich
hält, investiert mindestens einen Monatslohn in den Diamantring für
seine Angebetete.“

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Teil 1 – Kapitel 08

Als De Beers bemerkte, dass auch diese Kampagne funktionierte, wurde


sie wieder geändert: „Ein Mann, der etwas auf sich hält und seine Ange-
betete wirklich liebt, sollte auf jeden Fall zwei bis drei Monatsgehälter
in den Diamantring investieren.“ Klingt das romantisch? Als ich das
herausfand, konnte ich es kaum glauben.

Körperbehaarung
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellte die Rasierklingenindustrie fest,
dass ihre Zahlen stagnierten. Der Grund dafür war einfach der gesättigte
Markt. Was tun? Schlaue Marketingleute hatten dann die Idee, dass man
es einfach nur schaffen müsste, Körper- und Genitalbehaarung in der
öffentlichen Wahrnehmung mit „eklig“ zu verbinden. Schon würden
dreimal so viele Rasierklingen verkauft werden wie bisher. Gesagt, getan.
Der Rest ist Geschichte.

Versteh mich bitte nicht falsch, auch ich finde exzessive Körperbehaa-
rung nicht unbedingt schön. Ich finde es aber genauso merkwürdig, dass
man durch irgendwelche äußeren Zwänge dazu gebracht wird, „blitz-
blank“ zu sein, damit man nicht schräg angeschaut wird.

Hierzu benutzen die Marketingstrategen gewisse Mechanismen aus der


Gruppenpsychologie. Es werden über gewisse Mittel Trends installiert,
bis hin zum sozialen Zwang, einfach nur um Geld zu verdienen.

Die Geburt des Weihnachtsmannes


Inzwischen hat es sich schon langsam herumgesprochen, dass der
Weihnachtsmann keine biblische Figur ist und auch überhaupt nichts
mit unserer Kultur oder sonst was zu tun hat. Tatsächlich ist der Weih-
nachtsmann von Coca-Cola erfunden worden, mit dem Zweck, die
Markenfarbe positiv zu assoziieren (in Verbindung zu bringen).

Ist das nicht interessant, wie einem nach einer gewissen Zeit Dinge als
„natürlich“ erscheinen, obwohl sie künstlich installiert wurden?

66 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen

Lemminge
Vielleicht hast du schon einmal den Spruch „wie die Lemminge“ gehört.
Das bedeutet so viel wie „hirnlos ins Verderben stürzen“. Lemminge
sind so eine Art Meerschweinchen, denen man nachsagt, dass sie Selbst-
mord begehen und sich ins Meer stürzen würden, wenn sie sich zu stark
vermehren. Viele Leute glauben das.

Das ist jedoch keine zoologische Erkenntnis, sondern entstand in einem


Walt-Disney-Film. In diesem wurde das Ganze so dargestellt, als wäre es
Fakt. Tatsächlich wurden die Lemminge sogar mit ziemlicher Anstren-
gung über die Klippe geschubst und zum Abstürzen gebracht. Und das,
gekoppelt mit guter Kameraführung, bringt die Leute zu dem Glauben,
Lemminge würden tatsächlich Selbstmord begehen. Nein, leider wurde
wieder aus finanziellen Gründen ein Trugbild geschaffen.

Die Medien/Finanzmedien
An oben genannten Beispielen habe ich versucht darzustellen, wie
leicht es passieren kann, dass man falsche Informationen untergejubelt
bekommt. Man hört sie einfach sehr oft und nimmt sie deswegen als
gegeben (oder sogar als wahr) hin. Einer meiner Mentoren sagte einmal:
„Deine Entscheidungen sind nur so gut wie die Informationen, aufgrund
deren du sie triffst.“

Ich musste mich oft bei Fehlschlägen daran erinnern, wie recht er hatte.
Was will ich damit sagen? Die Antwort ist einfach! Woher bezieht man
üblicherweise seine Informationen? Von Medien, Blogs, Hörensagen
etc. Und glaube mir eines: Informationen werden nicht wahrer dadurch,
dass sie öfters wiederholt werden.

Gerade Zeitschriften und andere Medien müssen auch ihre Rech-


nung bezahlen und können nicht wirklich schreiben, was sie denken.
Das könnten sie nur, wenn sie wirklich finanziell unabhängig wären,
von Politik, Wirtschaft, Finanzwesen und den Marschrouten ihrer
Eigentümer.

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Teil 1 – Kapitel 08

BSE, Vogelgrippe und andere Feindbilder


„Divide et impera“ (lateinisch für „Zerschlage und herrsche“ oder „Teile
und herrsche“) ist eine beliebte Technik, mit der man Leute beschäf-
tigt hält. Die Schwarzen gegen die Weißen, die Republikaner gegen
die Demokraten, die Muslime gegen die Christen. Schon die Römer
herrschten mit diesem Leitsatz. Sie hetzten Völker gegeneinander auf,
was diese natürlich schwächte. So waren sie keine Bedrohung für die
Interessen Roms.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass ständig Angstszenarien aufgebaut


werden und dann wieder völlig vergessen sind? Zuerst das schreckliche
BSE bei Rindern. Dann die Vogelgrippe. Und heutzutage? Plötzlich alles
weg?

Vor Jahren waren die Zeugen Jehovas sehr gefährlich, dann die Sciento-
logen und jetzt die Muslime ... Könnte es sein, dass solche „Hypes“ auch
nichts anderes als geschickt gesteuerte Marketingkampagnen sind, um
zum Beispiel Medikamente zu verkaufen (Medikament Tamiflu gegen
Vogelgrippe) oder Rindfleischpreise an den Börsen zu beeinflussen?

Innovationen und weltverändernde Ideen werden dagegen oft ange-


griffen, da das Establishment oder wichtigtuerische „Autoritäten“ um
ihre Positionen fürchten. Wenn man im Mittelalter nicht glauben wollte,
dass die Erde eine Scheibe sei, sondern sich gar traute zu behaupten,
sie sei eine Kugel, dann wurde man als Ketzer auf dem Scheiterhaufen
verbrannt.

Heute ist das nicht unbedingt anders, die Methoden haben sich nur
geändert: Wenn du heute aus der Reihe tanzt, dann versuchen diese
Typen deine Reputation zu „kreuzigen“ oder deine Geschäftsgrundlagen
zu sabotieren. Beliebt ist auch immer, den Dissidenten als Witzfigur
oder Betrüger darzustellen. Es ist schon oft eine „verkehrte Welt“, in der
man die Guten angreift und die Bösen (sofern sie genug Geld haben)
beschützt.

68 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du das Gleiche machst wie alle anderen

Also:
» Glaube nichts, was dir nicht bewiesen wurde!
» Wenn du Dinge öfters hörst, dann heißt das nicht, dass sie wahr sind.
Gerade Geheimdienste arbeiten mit der Technik, dieselbe Lüge an
verschiedenen Orten zu verbreiten. Man will den Eindruck erwecken,
dass die Information wahr wäre, weil verschiedene Quellen das Gleiche
sagen.
» Hinterfrage auch das, bei dem du gar nicht auf die Idee kämest, es zu
hinterfragen!
» Lass dich nicht aufhetzen und bleib cool, wenn das nächste Mal eine
neue „Sau durchs Dorf getrieben“ wird.
» Reduziere passiven Nachrichtenkonsum (Fernsehen und Soziale Medien)
und beschäftige dich mehr mit nutzbringendem Wissen.
» Be a rulebreaker! Wenn du heutzutage nicht auf irgendeiner schwarzen
Liste stehst oder manche Leute sich nicht von dir auf die Füße getreten
fühlen, solltest du dir die Frage stellen, ob du wirklich aktiv genug bist,
um es zu etwas zu bringen.

Teste dein Verstehen:


+ Wie lautet die Pareto-Grundregel?
+ Wie errechnen sich die 4 % und das 1 %?
+ Warum wäre es schlau, seinen Fokus auf die 20/4/1 % zu richten?
+ Was passiert, wenn du diese Regel nicht anwendest?
+ Warum sollten bei dir „alle Alarmglocken läuten“, wenn alle in eine Richtung
rennen oder „Kreuzigt ihn!“ rufen?
+ Welche Entscheidungen solltest du treffen, damit du in Zukunft möglichst
wenig manipulierbar bist?
+ Im Workbook Nr. I der „90-Tage-Challenge“ auf Seite 33 findest du 20
Coachingfragen und Übungen, die dir dabei helfen werden, dass dir Pareto
wirklich in Fleisch und Blut übergeht, du jede Menge Zeit sparst, du wirklich
unbeeinflusst Entscheidungen treffen und Manipulation durchschauen wirst.

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KAPITEL 19

Wenn du den
Rhein flussaufwärts
schwimmst ...
Am Kaugummi kleben

K ennst du das: Du hast eine Aktivität (ein Business, eine Unterneh-


mung oder einfach etwas, das du dir vorgenommen hast) und es
fühlt sich an, als würdest du an Kaugummi kleben? Es ist unglaublich
zäh und braucht extreme Anstrengung, Fortschritte zu erzielen. Wenn
du es nicht kennst, herzlichen Glückwunsch, dann machst du viel
richtig. Ich kannte es zur Genüge.

Auch das lernte ich leider erst relativ spät. Ich hatte mich schon an die
gesamte Anstrengung des Lebens gewöhnt. Heute zurückblickend lache
ich darüber, wie die heutige Medizin über die Medizin des Mittelalters
lacht.

Wenn jeder das gleiche Problem hat,


erscheint es „normal“
Das Problem war aber bei mir, dass alle in meiner Umgebung ähnlich zu
kämpfen hatten. Sie hatten alle ähnliche Probleme mit Stress, Zeit, noch
mehr zu tun, Zeitmanagement etc. Irgendwie schien es für mich auch
nicht zu funktionieren, dass man sich tolle neue Geräte (Diktiergerät,
iPhone etc.) zulegte, mit der ursprünglichen Absicht, Zeit zu sparen.
Genau das Gegenteil war irgendwie der Fall. Je mehr Zeit ich „sparte“,
desto beschäftigter wurde ich.

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Teil 1 – Kapitel 19

Und jetzt passierte mit das Schlimmste, das einem eigentlich passieren
kann: Man hat tatsächlich ein Problem und denkt: „Das ist halt so ...“
Man kommt überhaupt nicht auf die Idee, dass dort etwas verkehrt
sein könnte. Woran das liegt, findest du im Kapitel „Wie der Verstand
auswertet und welche Streiche er dir dabei spielt ...“.

Zwei Arten von Faktoren,


die den Kaugummieffekt ausmachen
Aber bleiben wir zunächst bei dem Thema „anstrengend sein“. Irgend-
wann gelang mir ein kleiner Durchbruch. Nämlich die Erkenntnis, dass
es zwei Arten von Faktoren gibt:

1. interne Faktoren (in mir liegende Faktoren, Mindset),


2. externe Faktoren (Marktbedingungen, Ressourcen etc.).

Ich hatte ja, wie ich dir früher schon beschrieben habe, die Erkenntnis,
dass ich mir mit meinem Mindset selbst im Weg stehe (zum Beispiel
gegen meinen eigenen Purpose arbeite, nicht meine Stärken nutze, die
grundlegenden Erfolgsfaktoren zu Geld etc. nicht kenne etc.).

Durch diese Erkenntnis verbesserte sich mein Leben durchaus spürbar.


Aber es war immer noch Anstrengung vonnöten. Nicht mehr so überwäl-
tigend wie früher, aber irgendwie immer noch unangenehm. Jedenfalls
war ich noch nicht da, wo ich heute bin. Nämlich „mein Hobby zu
leben und damit Geld zu verdienen“.

Die Lösung liegt in der Physik


Doch wie so oft brauchte ich auch mal wieder einen Anstoß von außen.
Ich klagte mein Leid mit der immer noch vorhandenen Anstrengung
einem guten Freund und Philosophen, und der antwortete mir darauf
Folgendes: „Erinnere dich doch mal an den Physikunterricht.“

Hä? Physikunterricht?

140 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du den Rhein flussaufwärts schwimmst ...

Er sagte: „Na ja, vielleicht erinnerst du dich noch an den Satz, der besagt:
‚Jeder Kraft wirkt eine Gegenkraft entgegen.‘“

Ich sagte: „Ja, undeutlich erinnere ich mich daran zurück. Aber jetzt,
wo du es sagst, fällt es mir wieder ein.“ Klar, wenn ein Schrank auf dem
Boden steht, dann wirkt das Gewicht des Schrankes gegen den Boden.

Damit der Schrank dort stehen bleibt, muss der Boden die gleiche Kraft
dem Schrank entgegensetzen. Okay, so weit, so gut. Aber wie sollte mir
das helfen?

„Sieh mal, Alex, du fühlst doch Anstrengung, richtig?“ Ich antwortete:


„Ja klar, darüber beschwere ich mich ja.“

„Das bedeutet also übersetzt, du musst sehr viel Kraft aufwenden. Was
bedeutet das dann?“

Und auf einmal wusste ich, was er meinte. Klar, wenn ich sehr viel Kraft
aufwenden musste, musste entsprechende Gegenkraft vorhanden sein.
Wenn keine Kraft vorhanden wäre, würden meine Ziele und Absichten
ja einfach so durchflutschen.

Sofort fragte ich, deutlich interessierter, nach: „Wie meinst du das


genau?“ Er gab mir nur zur Antwort: „Denk darüber nach, du wirst es
jetzt schon selber ausknobeln ...“

Ich wusste, er hatte mich auf die richtige Spur gebracht, aber so
richtig verstand ich es noch immer nicht. Dann sah ich zufälligerweise
im Fernsehen einen Bericht über die vielen Todesfälle während der
Schwimmsaison im Rhein. Und auf einmal fiel der Satz, der mein Leben
veränderte:

„Jahr für Jahr ertrinken viele Menschen im Rhein, die plötzlich von der Strö-
mung erfasst werden. Diese Menschen beginnen dann gegen die Strömung
anzuschwimmen und nach einiger Zeit vor Erschöpfung zu ertrinken.“

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Teil 1 – Kapitel 19

Und genauso fühlte ich mich auch oft: als wenn ich gegen den Strom
schwömme. Und jetzt begann mir langsam Folgendes zu dämmern:
Könnte es sein, dass ich geschäftlich und auch in einigen privaten Berei-
chen „den Rhein flussaufwärts schwimme“, ohne es zu merken?

Sehr erfolgreiche, mittelmäßig


erfolgreiche und erfolglose Unternehmen
Ich begann Hunderte erfolgreicher Unternehmen zu analysieren, aber
auch gescheiterte Unternehmungen. Und ich begann sie anzuschauen
unter dem Gesichtspunkt: Lassen sie sich vom Rhein nach unten tragen
(nutzen sie also die vorhandenen Energieströme)? Oder gehen sie gegen
Energieströme vor, und wenn ja, gegen welche und was sind diese
Energieströme?

Über dieses Thema könnte ich wahrscheinlich allein zwei weitere Bücher
schreiben, aber ich kann dir nur sagen: Das, was ich fand, war fantas-
tisch. Darum füge ich diesen Passus hier ein. Damit du auch mal aus
diesem Gesichtspunkt auf dein Business und deine Unternehmungen in
deinem Leben schaust.

In diesem Buch wird natürlich schon ein kleiner Teil der Gesetzmäßig-
keiten beschrieben. Mit diesen solltest du dich besser nicht anlegen, da
du sonst verlierst, ohne es zu wissen.

Also, betrachte mal diesen Gesichtspunkt „den Rhein flussaufwärts oder


flussabwärts schwimmen“ und schau mal, ob du da Strömungen iden-
tifizieren kannst. Auch später im Buch werde ich noch mehrere Sachen
dazu verraten.

Beispiele für „Gegenströmungen“:


» die falsche Zielgruppe (meist nicht eng genug definiert -> jede
Menge Individualentscheidungen -> kann nur ein Genie)

» nicht automatisierte Standardabläufe, die 80 % deiner Zeit klauen

142 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wenn du den Rhein flussaufwärts schwimmst ...

» Kühlschränke in Sibirien verkaufen

» falscher Umgang mit wertvollen Kunden und Kontakten (kommt


später im Buch)

» Missachtung von Pareto im Leben

» und 47 andere Strömungen, die ich in einem Kurs zusammenge-


fasst habe

Resümee:
Immer dort, wo du besonders viel Kraft aufwenden musst, bedeutet es,
dass entsprechende Gegenkräfte am Arbeiten sind. Identifiziere sie und
versuche, sie so zu wandeln, dass du von ihnen getragen werden kannst.
Mache nicht den gleichen Fehler wie ich: dich mit dauerhafter Anstren-
gung abzufinden.

Sei aber bereit, Anstrengung zu unternehmen auf dem Weg zum letzt-
endlichen Surfen auf dem Rhein (alles muss anfangs mit Anstrengung in
Bewegung gesetzt werden; das heißt aber nicht, dass es dann immer so
bleiben sollte).

Diese Strategie und die Forschungsergebnisse, die ich dadurch erlangte,


waren genau wie Schwimmen im Rhein. Selbst für Profischwimmer gilt:
Schwimmt man in Bereichen mit viel Gegenströmung, kommt man nur
mühsam vorwärts. Wenn man aufhört, wie wild zu paddeln, wird man
wieder dorthin getragen, wo man vorher war, oder sogar zurückgeworfen.

Schwimmt jedoch ein wenig geübter Schwimmer in der richtigen Rich-


tung und nutzt die Kräfte und Energieströme des Rheins für sich, so
passiert Folgendes: Entweder er schwimmt, dann kommt er trotz mäßiger
Skills (Fähigkeiten) extrem effektiv voran und macht gute Fortschritte.
Oder unser ungeübter Schwimmer beschließt, ein Päuschen zu machen
und sich die Umgebung anzuschauen – dann wird er trotzdem von der

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Teil 1 – Kapitel 19

externen Energie in die richtige Richtung getragen. In diesem Buch zeige


ich dir viele dieser Energieströme auf, die dich stoppen oder pushen
können, je nachdem, wie du sie nutzt.

Teste dein Verstehen:


+ Wann scheinen Probleme keine zu sein (also normal)?
+ Woher kommt Anstrengung?
+ Welche „Gegenströmungen“ hast du für dich erkannt? Wie könntest du sie
drehen?
+ Auf Seite 71 meiner „90-Tage-Challenge“ (Workbook Nr. I) bekommst du 11
weitere Coachingfragen und Übungen, nach denen du bestehende Strömungen
noch besser erkennen und für deine Ziele (mit maximaler Aufwandseffizienz)
einsetzen kannst. Diese 11 Coachingfragen sind speziell für Menschen, die
Schlauheit harter Arbeit vorziehen.

144 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
KAPITEL 20

Bauanleitung für
einen Geldmagneten

G eldmagnet? Hört sich nach Quatsch an? Glaube mir, die


kommenden Absätze solltest du sehr sorgfältig lesen. Es gibt eine
Möglichkeit, wirklich einen Geldmagneten einzurichten, der Geld auf
scheinbar magische Weise anzieht. Tests und Erfolgsberichte haben das
Tausende Male eindeutig bewiesen.

Der Geldmagnet hat nur zwei Nachteile:

1. Er ist so simpel, dass er leicht unterschätzt wird.


2. Gerade weil er so gut funktioniert, beginnt man ihn zu
zerstören.

Der Geldmagnet funktioniert folgendermaßen: Nimm 10 % aller


Eingänge auf deinem Privatkonto (oder als Selbstständiger/Unternehmer
10 % der Deckungsbeiträge ( = das, was ein einzelner Geschäftsvorgang
nach Abzug der Herstellungskosten an Ertrag macht, jedoch vor Deckung
der Allgemeinkosten/Fixkosten)) und lege sie auf ein Sparkonto.

Dieses fasst du NIEMALS, NIEMALS, NIEMALS, NIEMALS an – du


nimmst nicht einmal einen Euro davon.

„Tolle Wurst …“, denkst du dir jetzt sicher. Doch bevor du dir ein
abschließendes Urteil bildest, bitte ich dich zu Ende zu lesen. Es gibt
hierzu nämlich wesentlich mehr zu wissen.

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Teil 1 – Kapitel 20

Wenn du dieses spezielle Konto (Rücklagenkonto, das du niemals


anfasst, auf das du 10 % aller Einnahmen bzw. Deckungsbeiträge über-
weist) einrichtest, installierst du den magischen Geldmagneten.

Wenn du bereits einige Finanzbücher gelesen hast, dann sagst du jetzt:


„Na toll, das haben ja schon viele vor dir geschrieben …“ Das ist leider
nicht ganz korrekt, denn die Leute haben zwar die 10 % beschrieben,
aber nicht, dass es ein Geldmagnet ist. Also auch nicht, warum er funk-
tioniert und warum er üblicherweise zerstört wird.

Warum der Geldmagnet funktioniert


Ich las ebenso diese Finanzbücher, und darin stand, dass man über das
Rücklagenkonto reich werde („Man bezahlt zuerst sich selber“). Das ist
falsch. Hierzu möchte ich mit dir den Rat teilen, den mir ein sehr, sehr
weiser Mann im März 2000 in den USA gegeben hat:

„Alex, es geht hier in keiner Weise darum, durch diese Rücklagen reich zu
werden. Diese Rücklagen, wenn du sie auf diese Art und Weise bildest,
sorgen dafür, dass immer mehr Geld angezogen wird.“

Ich fragte ihn, wie er das meinte: „Schau mal, es gibt universelle Gesetze,
die wir mit unseren heutigen Technologien noch nicht nachvollziehen
können (da war es wieder – das Beispiel mit dem Kindbettfieber). Auch
die Schwerkraft existierte schon lange, bevor Newton sie entdeckt hat.

Es scheint irgendwie in den Köpfen der Menschen verankert zu sein,


dass Geld knapp ist und immer von ihnen abhaut. Indem man diesen
Geldmagneten installiert und niemals einen Cent herunternimmt, führt
das zu einem Konto, dessen Guthaben immer nur steigt, steigt, steigt
und mehr wird. Ihr Deutschen habt sogar den Spruch ‚Geld kommt zu
Geld‘.

Und so scheint es hier auch zu sein. Aus irgendwelchen Gründen verän-


dert dieses Konto das Mindset der Leute und sorgt dafür, dass sie sich
dem Geld nicht verschließen, sondern es anziehen.“

146 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Bauanleitung für einen Geldmagneten

Sofort als ich wieder in Deutschland war, begann ich diesen Geldmag-
neten einzurichten. Damals waren die Geschäfte okay. Ich verdiente gut,
aber es war anstrengend, und Geld schien immer irgendwie knapp zu
sein. Ich ging also strikt jede Woche her und schaute, welche Deckungs-
beiträge beziehungsweise Geldeingänge ich hatte, und verteilte jeweils
10 % davon. Selbst wenn ich einen alten Stuhl für 100 Euro bei Ebay
verkaufte, legte ich 10 % davon zurück.

Drei Jahre später hatte ich so viel Geld auf meinen Konten (damit meine
ich nicht auf dem Geldmagnetenkonto, das war okay, aber auf allen
Konten häufte sich das Geld), dass ich den ersten und fatalen Fehler
machte:

Der fatale Fehler mit dem Geldmagneten


Ich dachte mir: „Warum noch weiter Rücklagen bilden? Ich habe ja
sowieso so viel Geld auf meinem Konto, das kann ich gar nicht ausgeben.“
Meine damalige Frau war übrigens gemeinsam mit mir mit den Rück-
lagen gestartet, und sie hatte das gleiche Phänomen: ein unglaublicher
Überfluss an Geld. Und sie machte den gleichen Gedankengang und
den gleichen Fehler.

Wieder drei Jahre später war so gut wie kein Geld mehr da. So magisch
es vorher nach oben ging (natürlich steckte viel Arbeit dahinter), so
schien jetzt irgendwie das Pech an meinen Händen zu kleben.

Ich konnte einfach nicht verstehen, wie sich alles von sehr einfach und
easy zu kompliziert und vom Pech verfolgt wandeln konnte.

Eines Nachts im Bett fielen mir wieder die Worte meines weisen Ratge-
bers aus den USA ein. Ich begann meine Umsatz- und Ertragsstatistiken
noch in der Nacht herauszukramen und zu vergleichen. Das tat ich in
Bezug auf die Zeitpunkte (die mir damals nicht bewusst waren), als
ich den Geldmagneten eingerichtet hatte und als ich aufhörte, ihn mit
„Strom“ zu versorgen. Und man konnte es absolut an den Statistiken
sehen.

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Teil 1 – Kapitel 20

Kurz nachdem ich den Geldmagneten eingerichtet hatte, gingen die


Erträge und Gewinne nach oben. Sobald ich aufgehört hatte, fingen sie
an nachzulassen. Kein Zweifel, totale zeitliche Übereinstimmung.

Am nächsten Morgen sprach ich meine damalige Frau darauf an, dass sie
mir auch ihre Zahlen zeigen sollte, und ich war fassungslos. Das exakt
gleiche Muster, das gleiche Phänomen.

Sofort begann ich natürlich den Geldmagneten wieder zu installieren


und mit Strom zu versorgen. Meine damalige Frau natürlich auch. Und
vier Jahre später … Was denkst du? Genau, vier Jahre später war wieder
so viel Geld da, dass es sich eigentlich nicht mehr gelohnt hätte, Rück-
lagen zu bilden.

Doch dieses Mal war ich schlauer, ich machte weiter damit. Um mich
nicht in Versuchung zu führen, jemals wieder dieses Konto anzufassen,
warf ich damals sogar PIN und TAN in den Schredder.

Eine weitere Geschichte möchte ich dir nicht vorenthalten, da es so


wichtig ist, dass du das wirklich völlig verinnerlichst. Im Jahr 2014 gab
ich meinem Freund und Geschäftspartner Hendrik Klöters vom Unter-
nehmerkanal den Tipp vom Geldmagneten.

Was ich an meinem Freund Hendrik wirklich schätze, ist, dass er zu


den Leuten gehört, die die Dinge sofort umsetzen. Gesagt, getan, der
Geldmagnet war installiert. Ein Jahr später erzählte er mir folgende
Geschichte:

„Alex, du glaubst nicht, was passiert ist. Ich habe den Geldmagneten
eingerichtet und es mindestens ein halbes Jahr lang einfach so gemacht,
wie du es gesagt hattest. Dann hatte ich auf einmal so viel Umsatz, dass
ich vor lauter Arbeit nicht mehr dazu kam, die Rücklagen zu bilden.
Ich hatte schlichtweg keine Zeit mehr, mich um die Überweisungen zu
kümmern.

148 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Bauanleitung für einen Geldmagneten

Irgendwann zwei Monate später, als es wieder etwas ruhiger wurde, erin-
nerte ich mich daran, dass ich zwei Monate keine Rücklagen gebildet
hatte. Ich begann diese nachzuholen und von da ab wieder zu bilden.
Es vergingen wieder zwei Monate. Dann war es Jahresende und Zeit für
eine Umsatzstatistikanalyse.

Ich schaute mir die Zahlen an und wunderte mich über zwei Punkte:
erstens, die Umsätze waren stetig nach oben gegangen; zweitens, in der
Mitte des Jahres war eine zwei Monate lange Delle.

Ich versuchte herauszubekommen, woran das gelegen haben könnte,


und es war für mich auch von den anderen Zahlen (und im E-Com-
merce gibt es sehr viele Zahlen) überhaupt nicht nachvollziehbar. Auf
einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Wann waren noch
einmal die zwei Monate, in denen ich vergessen hatte, die Rücklagen zu
bilden? Bingo! Die Delle war genau in diesem Zeitraum.“

Das Lustige an Hendriks Story ist, dass er es ja nicht bewusst nicht


gemacht hatte und auch nicht wie ich den Fehler gefunden und korri-
giert hatte.

Er hatte einfach zwei Monate ausgesetzt, dann wieder weitergemacht


und gar keine besondere Aufmerksamkeit darauf verwendet. Erst im
Nachhinein wunderte er sich über die Delle und stellte auch wieder die
zeitliche Übereinstimmung mit dem Geldmagneten fest.

Wie man den Geldmagneten sehen muss


Der Geldmagnet scheint also wie eine Art elektromagnetischer Geldma-
gnet zu sein. Er bezieht seinen „Strom“ aus dem Zufluss der regelmäßigen
10-%-Zuführung.

Intern in meinem Business nenne ich den Geldmagneten „Tabu-Rück-


lage“. Tabu-Rücklage deswegen, weil es absolut tabu ist, einen Euro von
dieser Rücklage zu nehmen, und weil es absolut tabu ist, die Stromver-
sorgung abebben zu lassen.

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Teil 1 – Kapitel 20

Einer meiner schlausten Mentoren ließ mir sinngemäß angedeihen:


„Eine Gesetzmäßigkeit erkennt man daran, dass sie bekannte
Phänomene/Erscheinungen erklärt und zukünftige Phänomene/
Erscheinungen vorhersagbar macht.“ Berücksichtige hierbei bitte
unbedingt den Abschnitt „Kindbettfieber“ in diesem Buch.

Der Geldmagnet und Schulden


Solltest du bereits Schulden haben, die du abbezahlst, wirst du jetzt
sicher denken: „Den Geldmagneten richte ich natürlich ein, nachdem
die Schulden bezahlt sind, denn auf Guthabenkonten bekommt man
so gut wie keine Zinsen. Ich zahle erst mal meine Schulden ab, da die
Schuldzinsen ja viel höher sind …“

Rein mathematisch hast du völlig recht. Das wäre auch logisch zu denken.
Ich empfehle dir (auch aus Hunderten von Tests) Folgendes: Nimm 5 %
zur Schuldentilgung und 5 % zur Einrichtung des Geldmagneten. Der
Geldmagnet funktioniert nicht über Mathematik, Schuld- und Gutha-
benzinsen, Kapitalertragssteuer etc.

Es ist einfach ein Konto, auf dem Geld liegt, dessen Guthaben perma-
nent ansteigt und das dafür sorgt, dass mehr Geld hereinkommt. Mache
bitte nicht diesen Fehler. Rechnerisch ist dieses Argument natürlich
völlig okay. In der Praxis wirst du einige Jahre später feststellen, dass
Mathematik, Guthaben- und Schuldzinsen nicht alles sind.

Teste dein Verstehen:


+ Was ist ein Geldmagnet und wodurch bekommt er seinen „Saft“?
+ Warum installiert man einen Geldmagneten, selbst wenn man Schulden abzahlt?
+ Was ist der größte Fehler, den man nicht machen sollte, sobald der Geldmagnet
seine Wirkung zeigt?
+ Schaue in das Workbook Nr. I auf Seite 74 für 9 weitere Coachingfragen und
Übungen, wie du den Geldmagneten richtig nutzt (welche Anlageformen sich
für das Rücklagenkonto eignen etc.).

150 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
KAPITEL 03

Ein Problem besteht


nur so lange, bis du
die richtige Frage
stellst …
Gemeinsamer Nenner meiner Schwierigkeiten

V ielleicht ist dir beim sorgfältigen Durchlesen bis hierher aufgefallen,


dass meine Hauptschwierigkeiten immer daran lagen, dass ich die
falschen und nicht die richtigen Fragen gestellt habe.

Solltest du ein sogenannter „Selektivleser“ sein, der also querliest und


sich einzelne Abschnitte herauspickt, so kann ich dir nur dringend
empfehlen, wirklich ganz am Beginn anzufangen. Denn ich habe in dieses
Buch keinen einzigen Satz hineingeschrieben, der nicht notwendig ist.
Außerdem ist auch die Reihenfolge der Thesen und Erlebnisse wichtig,
sonst werden die einzelnen Abschnitte für dich keinen Sinn ergeben.

Also: Meine Hauptfehler in den letzten 20 Jahren hatten eigentlich alle


einen gemeinsamen Nenner: Ich hatte die falsche Frage gestellt und
darauf natürlich dann auch falsche Antworten für mein Problem
erhalten. Aber um ehrlich zu sein, ist mir das noch nicht so lange
bewusst. Darum würde ich auch gerade dich für dieses Thema gerne ein
wenig sensibilisieren.

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Teil 2 – Kapitel 03

Ein aktiver Troublemaker


Lass mich dir eine kurze Story aus meiner Geschäftserfahrung der
letzten 20 Jahre erzählen: Ich hatte immer wieder das Problem, dass
sich Vertriebsleute mit dem Innendienst zankten. Es gab auch immer
wieder Ärger unter den Verkäufern. Dies führte dazu, dass mich wert-
volle Vertriebsleute verließen und ich oft unglaublich unter Stress kam.
Einfach dadurch, dass ich andauernd die Wogen glätten musste. Meine
falsche Frage war: „Wer macht denn hier immer den Stress?“

Das Komische war: Es schienen alle Stress zu machen, und das konnte
ja irgendwie nicht sein.

Erst als ich mir mal wirklich die Zeit nahm, mit jedem sehr intensiv und
ausnahmsweise mal nicht unter Stress zu sprechen, und sehr detaillierte
Fragen stellte, kristallisierte sich eine Sache heraus: Es war ein Buch-
halter, der natürlich aufgrund von Lohnabrechnungen sowohl mit dem
Innendienst als auch aufgrund von Provisionsabrechnungen mit den
Vertriebsmitarbeitern zu tun hatte.

Dieser Buchhalter erzählte andauernd den streitenden Parteien Dinge


wie: „Der da verdient viel mehr als du …“, „Der hat seine Provision
schneller erhalten als du. Bei dir hat die Geschäftsleitung gesagt, wir
sollen noch warten …“

Das ging so weit, dass ausgedruckte Lohnabrechnungen für Führungs-


kräfte stundenlang im Drucker liegen gelassen wurden. Natürlich, damit
sie auch jeder sehen konnte und möglichst viel Neid und Missgunst
aufkam. Und nicht die normalen Lohnabrechnungen wurden liegen
gelassen, sondern die, denen der Jahresbonus zu entnehmen war.

Dass das Sonderzahlungen waren, war allerdings auf den ersten Blick
nicht ersichtlich. Und so dachte jeder Mitarbeiter: „Die Führungskräfte
machen sich hier die Taschen voll.“ Diese Meinung wurde auch von
jenem Buchhalter durch fallen gelassene Kommentare immer weiter
befeuert.

190 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Ein Problem besteht nur so lange, bis du die richtige Frage stellst …

Was soll das bringen?


Es war so unglaublich, dass ich es erst nicht glauben wollte. Aber immer,
wenn ich wirklich genau nachverfolgte, wer was von wem gehört hatte
und wo der Ursprung dieser „Information“ lag, dann landete ich wieder
bei diesem besagten Buchhalter. Aber warum sollte jemand so etwas tun?
Was bringt ihm das?

Einer meiner Mentoren beantwortete mir die Frage mit: „Alex, ich
glaube, du hast keine Ahnung, wie viele Psychopathen es gibt. Diese
haben einfach Spaß daran, wenn Leute sich total in Streit verwickeln. So
können diese Typen dann ihre eigenen Dinger drehen.“

Am Ende der richtigen Frage


gab es erstaunliche Antworten
Bei genauer Inspektion stellte sich auch heraus, dass besagter Buchhalter
eine Buchungsleistung von höchstens einer Stunde pro Tag erbrachte.
Und das, obwohl er eigentlich acht Stunden da war.

Belege waren teilweise in Kisten versteckt und verschwunden. Was war


also mein Fehler? Ich habe die falsche Frage gestellt. Die richtige wäre
gewesen: „Wer hetzt die Leute, die sich dauernd streiten, gegeneinander
auf?“, anstatt der nicht lösungsorientierten Frage: „Wer macht Stress?“

Denn die, die Stress machten, taten dies deswegen, weil sie gegenein-
ander aufgehetzt wurden.

Interessant wird dieser Gedankengang übrigens auch, wenn man sich


so die dauernden Streitpunkte auf diesem Planeten anschaut. Beispiele
dafür wären Palästinenser gegen Israelis, Weiße gegen Farbige, Arm
gegen Reich, Demokraten gegen Republikaner. Es wäre sicher ein sehr
interessantes Thema, mit dem man sich länger beschäftigen könnte,
jedoch ist das nicht Teil dieses Buches.

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Teil 2 – Kapitel 03

Wem nützt es?


Einer meiner Lieblings-Geschichtslehrer hatte mir zu Gymnasialzeiten
einmal gesagt: „Alex, immer wenn etwas keinen Sinn ergibt in der Politik,
in der Wirtschaft oder wo auch immer, stell dir einfach die Frage: ‚Cui
bono?‘ (lateinisch für „Wem nützt es?“), und du wirst früher oder später
die Antwort finden.“ Hätte ich diese Frage dauerpräsent gehabt, wäre
mir im Leben viel erspart geblieben.

Beispiele falscher Fragen, die keine Antworten liefern


Weitere Beispiele für falsche Fragen: „Wie kann ich Geld machen?“
anstatt der Frage „Wie kann ich meinen Wert erhöhen und die Ziel-
gruppe finden, die meine Werte am meisten schätzt?“

Mir persönlich hat auch die Frage „Warum ist der jetzt so gemein/fies
zu mir?“ nie wirklich weitergeholfen. Was mir aber weitergeholfen hat,
war die Frage: „Habe ich andere schon einmal so behandelt, wie ich
jetzt gerade behandelt werde?“ Diese Frage kann das eine oder andere
schlechte Karma lösen ...

Wie wir in dem Kapitelabschnitt „Glaubenssätze“ gelernt haben, ist


„Wie kann ich meine Willenskraft steigern?“ ebenfalls die falsche Frage.
Die richtige wäre: „Wo und warum habe ich alte Entscheidungen und
Glaubenssätze, die mich jetzt in der Gegenwart beeinflussen?“

Probleme mit Zeitmanagement?


Ein weiteres Beispiel, wie die richtige Frage dein Leben verändern kann,
möchte ich dir an dieser Stelle nicht vorenthalten:

Kürzlich hat mich ein Geschäftspartner angerufen und mir folgende


Frage gestellt: „Alex, du musst mir unbedingt verraten, wie dein Zeit-
management geht, weil es ja unglaublich ist, wie viel du in kurzer Zeit
geschafft bekommst.“

192 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Ein Problem besteht nur so lange, bis du die richtige Frage stellst …

Ich sagte zu ihm: „Mario, da stellst du mir die falsche Frage. Die Frage
ist nicht, wie mein Zeitmanagement ist. Mein Zeitmanagement ist eher
mittelmäßig. Ich genieße es auch ab und zu mal, die Seele baumeln zu
lassen oder mit meinen Kindern zu spielen. Der Grund, warum ich
scheinbar so viel getan bekomme, liegt darin, was ich tue.“

Zunächst verstand er nicht, was ich meine. Ich sagte ihm: „Schau, meine
Erfahrung ist die (wie du ja weißt, bin ich Tagebuchführer), dass die
Punkte, mit denen ich die meiste Zeit verschwendet habe, Projekte
waren, die ich besser gelassen hätte. Projekte, die sich im Nachhinein
als Rohrkrepierer (wenn ein Geschoss im Lauf explodiert = geht nach
hinten los) herausgestellt haben oder als ineffizient und nutzlos.“

Und ich stellte ihm die Gegenfrage: „Mario, eine Frage: Wenn du alle
Projekte, die du mal gestartet und dann aufgegeben hast oder die nicht
funktioniert haben, zusammenrechnest – wie viel Zeit hättest du dann?“

Als Antwort kam schallendes Lachen. Und er bestätigte mir, dass das
stimmt. Dann hätte er ungefähr 80 % mehr Zeit. Also, in Bezug auf
Zeitmanagement ist nicht die Frage: „Wie mache ich Zeitmanage-
ment?“, sondern es ist vor allem die Frage: „Worin investiere ich meine
Zeit und wie stelle ich sicher, dass ich fünf Schritte nach vorne mache
und nur einen zurück?“

Die meisten Menschen (die aber immer noch erfolgreich sind), machen
meist fünf Schritte nach vorne und vier wieder zurück. Fünf Schritte
nach vorne und keinen zurück ist zwar theoretisch möglich, praktisch
jedoch unmöglich.

Das aber ist ein eigenes Fachgebiet, das wir hier nicht tiefer behandeln
können. Jedoch habe ich (natürlich) auch dazu diverse Videos auf meiner
Website und in meinem YouTube-Channel.

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Teil 2 – Kapitel 03

Teste dein Verstehen:


+ Warum findet man auf manche Fragen keine Antwort?
+ Welche Fragen solltest du stellen, wenn du um dich herum immer wieder Ärger
hast?
+ Wie kannst du dein Zeitmanagement wirklich schnell verbessern?
+ In meiner „90-Tage-Challenge“ (Workbook Nr. II) zum diesem Buch findest
du auf Seite 13 noch 7 weitere Übungen und Coachingfragen, mit denen du in
Zukunft bessere Fragen stellst und dadurch rasante Forschritte auf dem Weg zu
deinen Zielen machst.

194 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
KAPITEL 08

Wie die Macht


mit dir ist

Ich liebe coole Überschriften. Aber Spaß beiseite. Langsam dämmerte


mir anhand der vorherigen Beispiele, dass ich vielleicht nicht die übli-
chen Fragen stellen sollte, die jeder stellt. Und vor allem, dass ich nicht
die üblichen Leute fragen sollte, die jeder fragt.

Ein ebenfalls sehr erfahrener Freund und Partner von mir meinte:
„Alex, das ist sehr schlau, denn die Leute, die wirklich etwas können in
Management, Marketing etc., stellen sich nicht für 5.000 Euro an die
Uni. Leute, die etwas können, machen eigene Projekte und tauschen
nicht Zeit gegen Geld.“ Hier gibt es sicher Ausnahmen, die das aus
Berufung tun, aber grundsätzlich hatte er sicher recht.

Außerdem hatten die vorherigen Beispiele gezeigt, dass die Lösungen für
viele geschäftliche und private Probleme oft in ganz anderen Fachgebieten
lagen, als man hätte denken sollen. Dass sich meine größten Business-
probleme nicht durch Volkswirtschafts- oder Betriebswirtschaftslehre
lösen lassen würden, sondern durch Philosophie oder Physik, hätte ich
nie für möglich gehalten.

Also machte ich es wie Steve Jobs, begann mich auch in ganz anderen
Branchen umzuschauen und nicht nur mit den „Business-Nerds“ zu
sprechen.

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Teil 2 – Kapitel 08

Die ultimative Erfolgsregel


Ich hatte Gott sei Dank trotz der Fehler, die ich alle machte, eine Eigen-
schaft, die mich (ohne dass ich es willentlich tat) von vielen anderen
unterschied. Ich war extrem zäh. Und ich hatte schon in der Schule
gelernt, dass der gewinnt, der den längeren Atem hat.

Das, was ich dir jetzt nachfolgend erklären werde, ist eine einfache
Erfolgsregel, die sehr leicht durchzuführen ist – auch ganz ohne persön-
liche Fähigkeiten. Man muss nur verstehen, was es ist und dass es
existiert.

Zunächst ein paar Definitionen aus der Physik


Zunächst muss ich allerdings ein wenig allgemeiner ausholen und wieder
zurück in die Physik marschieren: Wie wir vorher schon beim Thema
Geld festgestellt haben, ist die Definition von Energie: „Teilchen in
Bewegung“.

Ich war immer auf der Suche nach einer Methode, mit der ich meine
Ziele mit 100-prozentiger Zuverlässigkeit Wirklichkeit werden lassen
könnte. Und dazu muss man nur eine Sache wissen. Wirklichkeit werden
heißt eigentlich „sich materialisieren“.

Und somit wären wir bei der Definition von Materie: Materie ist
„verdichtete Energie“.

Würde man also in ein Stück Stein mit einem (bisher noch nicht
gebauten) Superelektronenmikroskop hineinschauen, so würde man
dort sehen, dass die Moleküle allesamt nur aus zusammengepresster
Energie bestehen.

Der Beweis dafür ist das (radioaktive) Metall Uran, aus dem man
Atombomben baut. Es hat eine spezielle Eigenschaft: Es ist nicht sehr
„beständig“. Was bedeutet, dass die energetischen Teilchen keine stabile
Bindung haben und leicht zerfallen (die Verdichtung der Energie ist

218 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wie die Macht mit dir ist

instabil). Hierbei wird Energie frei (Explosion). Das heißt vereinfacht


gesagt: Der Übergang zwischen Materie und Energie ist bei Uran „auf
der Kippe“.

Und das war das, was ich unbewusst richtig gemacht habe: Ich setzte
mir ein Ziel und richtete meine Energie darauf. Ich begann also darauf
hinzuarbeiten, meine Energie dort hinzuschieben und Aktionen in
Richtung Ziel zu unternehmen (Werbung, Anrufe, Termine, Planungen,
Ausarbeitungen etc.).

Ich ließ mich durch nichts frustrieren, sondern blieb immer am Ball.
Und nach vielen Rückschlägen (Rückschläge sind erstaunlicherweise
auch etwas ganz anderes, als man ursprünglich denkt – doch dazu später
mehr) machte es auf einmal wie magisch „Plopp“ und das Ziel war da
(hatte sich materialisiert).

Was will ich damit sagen? Halte dich an folgende gültige Gesetzmä-
ßigkeit und du wirst Dinge erreichen können, die dir bisher komplett
vorenthalten waren:

Richte deine Energie auf ein lohnenswertes Ziel und lasse sie lange
genug darauf, bis es sich materialisiert. Denn Materie ist ja verdich-
tete Energie.

Früher hatte ich auch einmal einen Spruch aufgeschnappt: „Setze dir
hohe Ziele, dann hast du die wenigste Konkurrenz …“ Und auch dieser
Spruch ergab für mich jetzt Sinn, aus zwei Gründen:

1. Die meisten Leute trauen sich große Ziele gar nicht zu, deswegen
gibt es da kaum Konkurrenz. Viele arbeiten an mittelmäßigen
Zielen, die aufgrund der hohen Konkurrenz viel schwerer zu errei-
chen sind.

2. Die, die sich die großen Ziele zutrauen, haben aber selten genug
Durchhaltevermögen. Sie können nicht lange genug Energie auf
das Ziel richten, bis es sich materialisiert.

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Teil 2 – Kapitel 08

Der Fehler, der gemacht wird


Wie läuft es in der Praxis, wenn man dieses Gesetz nicht kennt?

1. Man setzt sich ein Ziel.


2. Man beginnt auf dieses Ziel Energie und Aufmerksamkeit zu
richten.
3. Dann tauchen Probleme auf.
4. Man beginnt seine Aufmerksamkeit und Energie auf die Probleme
zu richten und vom Ziel wegzunehmen.
5. Die Probleme werden größer und die Hindernisse ebenso.

Es dauerte lange Zeit, bis ich erkannte, dass ich oft den Fehler machte,
meine Energie von den Zielen herunterzunehmen. Das geschah natür-
lich, ohne dass ich es merkte. Ich gab mich exzessiv dem Lösen von
Problemen hin, anstatt mein Ziel weiterzuverfolgen.

Tatsächlich zog ich damit meinem Ziel den Stecker. Stattdessen fing ich
an, die Probleme und Hindernisse mit Energie zu versorgen (die sich
dann durch meine eigene Energie immer mehr „materialisierten“).

Energie Energie

Ein Problem tritt auf

Problem

Ziel Problem
Ziel

Verdichtete Energie auf das Ziel wird das Fehler: Dem Ziel wird der Stecker gezogen. Die
Ziel „materialisieren“. Probleme dagegen „materialisieren“ sich immer
stärker, weil zu viel Energie darauf gerichtet wird.

220 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Wie die Macht mit dir ist

Ich weiß, das klingt etwas theoretisch. Aber schau doch mal aus diesem
Gesichtspunkt auf deine Erfahrungen der letzten Jahre. Könnte es sein,
dass du

» a) die Dinge nicht lange genug mit Energie versorgt hast,

» b) deine Energie auf die falschen Sachen gerichtet hast,

» c) die Energie vom ursprünglichen Ziel auf andere Sachen


gerichtet hast oder

» d) deine Energie gegen andere Energie gerichtet hast (den Rhein


flussaufwärts schwimmen)?

In den nachfolgenden Kapiteln werde ich dir mehr darüber erzählen,


wie du es schaffst, deine Energie weiter fokussiert zu halten und „den
Rhein in Richtung deiner Zielsetzungen umzuleiten“. Dort wird diese
Theorie dann auch mit konkreten Beispielen untermauert.

Teste dein Verstehen:


+ Warum musst du ein klar umrissenes Ziel möglichst lange mit Energie versorgen?
+ Wie kann das in der Praxis aussehen, „Teilchen in Richtung Ziel“ zu schieben?
+ Welchen Fehler darfst du niemals machen, wenn Probleme oder Ablenkungen
auftreten?
+ An welchen vier Fehlern kann es liegen, wenn du ein Ziel nicht erreichst?
+ Wenn du in Zukunft viel schneller deine Ziele materialisieren und deinen
Hindernissen die Luft herauslassen möchtest, solltest du außerdem die 15
weiteren Coachingfragen und Übungen auf Seite 28 aus dem Workbook Nr. II
der „90-Tage-Challenge“ bearbeiten.

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KAPITEL 09

Pareto in der
Anwendung
Viele reden über Pareto, aber wie genau wendet man die
Regeln an?

D ie nächste Nuss, die es für mich zu knacken gab: Irgendwie wusste


ich, „mit Pareto liege ich richtig“, aber ich wusste nicht die genauen
Schritte, mit denen ich diese Formel anwenden sollte.

Ich fragte alle möglichen Leute, aber diesmal konnte mir wirklich gar
keiner helfen. Also musste ich es alleine ausknobeln. Darin hatte ich
ja schon Erfahrung und mich auch mit einigen wichtigen Prinzipien
vertraut gemacht.

So funktioniert’s
Stellen wir uns einmal vor, du bist Bäcker und hast 100 Kunden. Dann
wissen wir gemäß Pareto, dass 20 % von ihnen 80 % des Umsatzes
machen, während 20 % deiner Kunden 80 % der Arbeit machen. So
kann man das folgendermaßen unterteilen:

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Teil 2 – Kapitel 09

Das Pareto-Prinzip

20 % 60 % 20 %

Kunden GOOD MID BAD

Wir sehen hier also auf der linken Seite deine „Good 20“, auf der
rechten Seite sehen wir deine „Bad 20“ (die 80 % der Arbeit machen)
und irgendwo in der Mitte die verbleibenden 60 % („Mid 60“).

Als ich Pareto zwar kannte, aber nicht wirklich verstand, sagte ich
immer: „Nächstes Jahr werden wir die Kundenanzahl verdoppeln.“
Was ich dabei vergaß: Ich verdopple nicht nur die „Good 20“, sondern
vor allem auch die Arbeit/den Ärger („Bad 20“). Und das ist eine sehr
beliebte Art und Weise, den Rhein flussaufwärts zu schwimmen und
ungeheuer gestresst zu werden.

Du hast aber dieses Buch von Anfang an sehr genau gelesen, und
deswegen weißt du Folgendes:

1. 20 % der 100 Kunden machen 80 % des Umsatzes.


2. 20 % machen 80 % der Arbeit.

Folgende Vorgehensweise praktiziere ich nunmehr seit einigen Jahren,


und seitdem fühlt es sich an, als wenn ich mit einem Schnellboot den
Rhein nach unten fahren würde:

1. Trenne dich aktiv von den „Bad 20“, indem du sie entweder
aus deiner Mailingliste streichst oder dich aktiv von ihnen
verabschiedest.

20 % 60 % 20 %

Kunden GOOD MID BAD

224 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Pareto in der Anwendung

Vielleicht in der Art: „Es tut mir leid, aber irgendwie hat das mit
uns beiden nie wirklich geklappt, und das liegt wahrscheinlich
daran, dass wir von der Zielgruppe her nicht perfekt auf Sie aus-
gerichtet sind. Deswegen möchte ich Sie bitten, zum Mitbewerber
XY zu gehen, der, glaube ich, wirklich besser für Sie geeignet ist.“

2. Die „Mid 60“ versuchst du zu automatisieren oder zu delegieren.


Hier gilt die Regel: Sie werden geserviced (ich mache das mit
vollautomatisierten Serviceabläufen, bei Anrufen zum Beispiel
sind wir natürlich hilfsbereit), aber wir bewerben diese Zielgruppe
nicht proaktiv.

Automatisieren

20 % 60 %

Kunden GOOD MID

3. Jetzt kommen wir zu den „Good 20“, und hier wird es interessant.
Bei denen setzt du dich auf den Schoß. Geh mit ihnen essen,
werde ihr bester Freund, finde heraus, was sie wirklich für Pro-
bleme haben, was ihre Schwachstellen sind, welche Bedürfnisse
sie haben etc. Das sind deine VIPs. Wenn die VIPs Schnupfen
bekommen, stehst du mit der Apotheke da.

20 %

Kunden GOOD Fokussierung auf VIPs!

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Teil 2 – Kapitel 09

Energie wird ausschließlich auf die „Good 20“ gerichtet,


mit dem Ziel, diese zu vermehren
Erinnere dich daran, dass das, worauf du deine Energie richtest, mehr
wird, wie im vorherigen Kapitel beschrieben. Du beginnst also deine
Energie ausschließlich auf die „Good 20“ zu richten, mit dem Ziel, bis
zum nächsten Jahr aus den „Good 20“ wieder volle 100 Kunden zu
machen.

Ziel: „Good 20“ auf 100 % vermehren


20 %

Kunden GOOD

Bedenke auch, wie zuvor im Buch beschrieben: Die Zielgruppe kennt die
Zielgruppe.

Es kommt hierbei nicht darauf an, ob du exakt bis Ende des Jahres aus
den 20 dann 50 oder 100 gemacht hast. Es geht um das Prinzip, dass die
„Good 20“ in Zukunft deine neue 100-%-Basis werden sollen. Damit
hast du das Niveau extrem angehoben (Fokus auf die „Good 20“), und
außerdem hast du ab jetzt 80 % mehr Zeit, da du die „Bad 20“ losge-
worden bist.

Alle Jahre wieder


Am nächsten Jahresende hätte unser Bäcker aus den „Good 20“ in
unserem Beispiel wieder 100 gemacht, indem er seine ganze Energie
ausschließlich in sie investiert. Und sobald er das erreicht hätte, würde
er das gleiche Spiel wieder machen:

Er würde wieder unterteilen in „Good 20“, „Mid 60“ und „Bad 20“.
Vergiss aber nicht, du bist jetzt auf einem viel höheren Niveau als vorher.
Was vorher deine Top 20 waren, sind jetzt deine 100. Diese Durch-
schnitts-100 unterteilen sich wieder in „Good 20“, „Bad 20“ und „Mid
60“. Und dann machst du die Schritte 1 bis 3 und wiederholst das Jahr

226 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Pareto in der Anwendung

für Jahr. Ich habe jetzt dieses Beispiel nur in Bezug auf Kunden ange-
führt. Aber denk daran: Pareto gilt nun mal für alles. Du kannst das
Wort Kunden auch ersetzen durch:

» Aktivitäten
» Ernährungsgewohnheiten
» Sport
» Freunde
» etc.

Bedenke dabei, dass ich diese Regel nicht erfunden habe und Pareto
auch nicht. Pareto hat sie nur festgestellt. Wer sie installiert hat, weiß
ich nicht. Ich weiß aber, dass sie existiert wie ein Naturgesetz. Springst
du aus dem Fenster, schlägst du auf dem Boden auf. Verstößt du gegen
Pareto, schwimmst du den Rhein flussaufwärts.

Und nach diesen Prinzipien sind auch dieses Buch und all mein Content
aufbereitet. Ich versuche dir immer die wichtigsten Sachen zu geben
(„Good 20“), mit denen du den größten Nutzen erzielen kannst (80 %
des Ergebnisses), ohne dass du dich in sinnlosen Details verlierst („Bad
20“).

Teste dein Verstehen:


+ Definiere für dich die „Good 20“, „Mid 60“ und „Bad 20“.
+ Welche drei Schritte solltest du an jedem Jahresende an deinen Kontakten/
Aktivitäten etc. durchführen?
+ Worauf richtest du deine Energie und welches Ziel hast du dabei?
+ Um wirklich viel Zeit zu sparen und deutlich mehr Ergebnisse in der gleichen
Zeit zu erhalten, solltest du dir meine „90-Tage-Challenge“ anschauen und die
6 Übungen und Coachingfragen auf Seite 32 durcharbeiten.

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KAPITEL 11

Der blinde Schwimmer


Bin ich ein blinder Schwimmer?

A ls ich einem meiner Vorbilder mal mein Leid klagte, wie schwierig
es doch sei, sich in der Geschäftswelt nach vorne zu boxen, antwor-
tete er lapidar mit:

„Alex, sei nicht der blinde Schwimmer …“

Was für ein blinder Schwimmer? Was meinte er damit? Er sagte:


„Alex, was die erfolgreichen Leute von den nicht erfolgreichen unter-
scheidet, sind nicht ihre Fähigkeiten. Es ist ausschließlich, ob sie blinde
Schwimmer sind oder nicht.“

Ich verstand noch immer kein Wort. Er fuhr fort: „Stell dir vor, du bist
ein blinder Schwimmer und gehst an einen See. Du steigst ins Wasser
und möchtest zum anderen Ufer schwimmen, kannst es aber logischer-
weise nicht sehen. Du schwimmst und schwimmst und bist inzwischen
(ohne es zu wissen) schon über die Hälfte des Sees geschwommen.
Langsam bekommst du Zweifel. ‚Was, wenn es noch weit ist? Schaffe
ich es dann noch zurück? Also, wenn jetzt nicht gleich das Ufer kommt,
dann muss ich umkehren, sonst reicht meine Kraft nicht mehr.‘“

„Ja und?“, fragte ich. Er sagte: „Bei den erfolglosen Leuten passiert
meistens Folgendes: Sie sind ungefähr zehn Meter vom anderen Ufer
entfernt, verlieren den Mut und haben Angst, alles zu verlieren. Sie
wenden fünf Meter vorm Ufer und schwimmen den ganzen harten Weg
wieder zurück.“

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Teil 2 – Kapitel 11

Wow, das war hart. Konnte das stimmen? War das wirklich so? Ich
begann wieder einmal in meinem Gedächtnis zu kramen, ob ich dafür
Beispiele finden könnte. Mir kamen ein paar, aber es ergab für mich
noch nicht 100-prozentig Sinn.

Also begann ich, Leute in der Gegenwart zu beobachten: erfolgreiche,


erfolglose oder Ausgang unbekannt. Und wieder einmal hatte er recht.
Jetzt, nachdem er mir dieses Gleichnis erzählt hatte, wurde es mir völlig
klar:

Jeder hat seine ganz privaten Gefängnismauern


Die Leute sind von Gefängnismauern umgeben. Diese Gefängnismauern
repräsentieren die Hindernisse auf unserem Weg zum Glück. Und da
gibt es zwei Arten von Menschentypen:

Typ Nummer 1 macht Folgendes: Er sucht sich einen Vorschlag-


hammer und einen Teil der Mauer, von dem er annimmt (wie dick die
Mauer ist, kann man von innen nicht sehen), dass sie dort möglichst
instabil sein könnte.

Er beginnt dann mit aller Inbrunst auf die Mauer einzuschlagen. Eine
Stunde schweißtreibender Arbeit später und schon mit Schwielen an
den Händen sagt unser Freund: „Nee, hier geht es irgendwie nicht so
gut. Ich gehe mal woandershin und schaue, ob es da besser ist.“

Was unser Freund nicht weiß, ist, dass er die Betonwand schon sehr
geschwächt hat, dass die Stahlstreben im Inneren inzwischen schon
ermüdet und kurz vorm Reißen sind. All die investierte Energie bringt
keinen Return. Und so rennt unser Freund von „Gelegenheit“ zu „Gele-
genheit“. Er investiert andauernd Energie in wechselnde Gelegenheiten
und bekommt niemals das Ergebnis.

Und dann gibt es die anderen Leute (Typ Nummer 2). Die suchen
sehr bedächtig den Punkt ihrer Mauer, suchen sich das Handwerkszeug
sehr genau aus und treffen dann eine unwiderrufliche Entscheidung.

234 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Der blinde Schwimmer

Und dann beißen sie sich wie ein Terrier an dieser einen Stelle der
Betonwand fest. Diese Menschen wissen genau: Früher oder später gibt
die Betonwand nach. Und so ist es dann auch. Immer.

Der Wanderer und der Terrier


Es gibt also zwei Arten von Mindsets, das des Wanderers (rennt von
einer Gelegenheit zur anderen) und das des Terriers (sucht sich die Gele-
genheit sehr genau aus und verbeißt sich dann). Ich denke, ich habe
meine Terrierfähigkeiten inzwischen ziemlich gut entwickelt und halte
mich auch für einen inzwischen sehr zähen und durchhaltekräftigen
Kerl. Aber ich habe auch einen Trick. Immer wenn ich merke, dass
Selbstmitleid aufkeimt oder die Idee aufzugeben, denke ich an folgende
Geschichte:

Mein persönliches Durchhalte-Doping


Irgendwann in den 70er-Jahren lebte ein Inder namens Dashrath
Manjhi glücklich in seinem Dorf mit seiner geliebten Ehefrau. Das Dorf
war durch einen Berg von der nächstgrößeren Stadt abgeschnitten. Die
Luftlinie vom Dorf zu dieser Stadt betrug nur einen Kilometer, man
musste dafür jedoch über den gefährlichen Berg.

Eines Tages verletzte sich die Frau beim Überqueren des steilen Berges
schwer, und Manjhi musste sie auf seinen Händen in die Stadt tragen.
Da der Berg im Weg stand, musste er sie 70 Kilometer um den Berg
herumtragen, um sie ins nächste Krankenhaus zu bringen. Diesen
langen Weg überlebte seine Frau leider nicht.

Er traf den festen Entschluss, dass ein solches Unglück wie das seiner
Frau niemand anderem mehr beim Überqueren des Berges passieren
sollte. Er schnappte sich Hammer, Meißel und Brecheisen und begann
ausschließlich per Hand (Elektrizität war nicht vorhanden) und ohne
weitere technische Hilfsmittel, den Berg abzutragen. 90 Meter hohe
Felswände, Stück für Stück.

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Teil 2 – Kapitel 11

So fräste er sich einen Kilometer mit einer Breite von ca. 10 Metern
durch den Berg. Es dauerte ganze 22 Jahre, bis er es geschafft hatte. Was
für eine Leistung!

Aber was waren seine stärksten Werkzeuge? Hammer, Meißel, Brecheisen?

Nein, es waren Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und die unglaub-


liche Liebe zu seiner Zielsetzung: dass niemand anderem mehr das gleiche
Leid widerfahren sollte wie ihm damals mit seiner Frau. Jedes Mal, wenn
ich also weinerlich werde, erinnere ich mich an Manjhi. Danach komme
ich mir vor wie eine Heulsuse und ziehe es einfach durch.

Was macht den Schwimmer blind?


Einer meiner besonders erfolgreichen Kontakte sagte einmal zu mir:
„Alex, hast du dich schon einmal gefragt, woran es liegt, dass der blinde
Schwimmer nicht sehen kann?“

„Keine Ahnung, was meinst du damit?“

„Das, was dich blind werden lässt, ist die Größe des Projekts.“

Ich verstand kein Wort, was er mir wohl ansah. Er fuhr fort: „Alex,
nehmen wir mal an, du hast zwei Jobs: Vormittags verkaufst du
Tennisbälle, am Nachmittag sollst du dich um den Verkauf einer
Acht-Millionen-Immobilie kümmern. Du bist bei beiden Jobs neu, hast
keine Erfahrung und auch keine Kontakte. Schauen wir uns zunächst
den Halbtagsjob des Tennisballverkäufers an: Würdest du gleich in den
ersten zwei Tagen Tausende von Tennisbällen verkaufen?“

Ich antwortete: „Unwahrscheinlich, ich wäre vermutlich froh, wenn ich


am ersten Tag vier oder fünf verkaufen würde, am zweiten zehn Stück,
und nach einer Woche würde ich eigentlich ganz gerne pro Tag mindes-
tens bei 50 sein.“

236 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Der blinde Schwimmer

„Genau, du würdest dich also erst einmal Stück für Stück hocharbeiten
müssen und würdest dabei in etwa folgende Phasen durchlaufen:

Die erste Phase wäre, überhaupt mal den ersten Tennisball verkauft zu
bekommen.

Die nächste, irgendwie rauszubekommen, wie man Tennisbälle relativ


schnell verkauft und sich nicht stundenlang damit aufhält, das Hand-
werkszeug zu lernen. Also die Kontakte aufzubauen und herauszukriegen,
worauf Kunden wirklich abfahren.

Danach würde man irgendwann ausrechnen, wie viele Tennisbälle man


pro Tag verkaufen müsste, damit man gut davon leben könnte. Sagen
wir beispielsweise: 100 Stück.

Und dann würdest du eine Statistik machen und immer weiter analy-
sieren, auswerten und daran arbeiten. Alles mit dem Zweck, den täglichen
Umsatz über 100 zu bekommen, weil es ab da lebensfähig wäre.“

Ab wann lohnt sich ein Projekt?


Ich verstand nicht ganz: „Was meinst du denn mit lebensfähig?“

Worauf er erwiderte: „Na ja, mit lebensfähig meine ich, dass sich der
ganze Aufwand überhaupt lohnt, um ein lohnendes Geschäft zu sein.
Du könntest dir auch die Frage stellen: ‚Ab wann hat sich das Invest-
ment gerechnet?‘“

Das klang logisch. Er fuhr fort: „Wir sind uns also einig, dass man
mit einem Projekt, mit dem man sich nicht auskennt, nicht direkt am
Anfang von 0 auf 100 durchstarten kann. Es ist unrealistisch, dass man
ab dem zweiten Tag gleich die bestmöglichen Ergebnisse erzielt, richtig?“

Ich antwortete: „Na klar, ich würde mir einfach ausrechnen, ab welchem
Bereich der Tennisballverkauf wirklich ein lohnendes Geschäft ist. Dann

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Teil 2 – Kapitel 11

würde ich einfach darauf achten, dass meine Statistik Stück für Stück
immer weiter nach oben geht, bis ich in diesem Bereich bin, korrekt?“

„Ja, genau so macht man das. Man achtet einfach Stück für Stück darauf,
dass sich die Ergebnisse jeden Tag und jede Woche verbessern und
niemals nach unten gehen. Irgendwann ist man im überlebensfähigen
Bereich.“

Die Phasen jedes Projektes


So weit konnte ich das alles nachvollziehen. Ich verstand nur immer
noch nicht, was die Punkte sind, die mich blind machten. Darauf ange-
sprochen sagte er Folgendes:

„Wir fassen zusammen: Normalerweise hat man die Phase, dass man
erst mal in Bewegung kommen muss. Dann muss man rauskriegen, wie
das Ganze funktioniert. Dann strebt man sowohl durch Kraft als auch
Schlauheit an, dass die Statistik Stück für Stück in die Richtung geht, wo
der Bereich sich lohnt, korrekt?“ Ich stimmte zu.

„Und warum gibst du nicht einfach mittendrin auf?“

Ich dachte laut: „Warum sollte ich? Ich sehe ja die Fortschritte und dass
es in die richtige Richtung geht.“

Das Problem bei „Alles-oder-nichts-Projekten“


„Und genau das ist das Problem: Denk mal an den zweiten Job – eine
große Wohnanlage für acht Millionen Euro zu verkaufen. Hier hast
du ein klassisches Alles-oder-nichts-Projekt. Wird es verkauft, hast du
250.000 Euro verdient. Wird es nicht verkauft, hast du gar nichts. Es
gibt also offenbar keine Statistik, die du Stück für Stück nach oben
treiben kannst, was wahnsinnig frustrierend ist.“

Ich begann zu verstehen, deutete ihm aber an, er möge weitersprechen.


„Na, bei dem Beispiel mit den Tennisbällen dauert es vielleicht auch

238 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Der blinde Schwimmer

zwei Jahre, in denen du investieren musst (Zeit, Nerven, Kontaktaufbau,


Verluste etc.). So lange, bis der Tennisballverkauf ein wirklich lohnendes
Geschäft ist. Allerdings haben kleinteilige Geschäfte einen Riesenvorteil:
Du siehst den Fortschritt.“

„Aber das ist ja total frustrierend, wenn es keinen Fortschritt gibt“, erwi-
derte ich.

„Nein, nein“, korrigierte er mich, „es gibt sehr wohl Fortschritt, du


weißt nur nicht, wie du ihn erkennst. Die meisten machen den Fehler
zu sagen: ‚Mensch, jetzt habe ich es schon fünfmal versucht und habe
noch immer keinen Verkauf gemacht, das ist schlecht.‘ Sie fangen an ‚zu
wandern‘ und klopfen an einer anderen Stelle in die Betonmauer.“

„Eigentlich ist das wie bei dem Chinesischen Bambus, der drei Jahre
unterirdisch wächst und scheinbar keinen Fortschritt macht. Du musst
nur auf das Richtige schauen (beim Bambus in das Erdreich). Aber es
gibt halt offenbar keine Fortschrittsstatistik im klassischen Sinn.“

Hatte ich das richtig verstanden? Es gab schon Fortschritt, aber man sah
ihn nicht, ähnlich wie beim Chinesischen Bambus? Ich wollte es genauer
wissen: „Okay, aber woran erkenne ich denn jetzt, dass ich Fortschritte
mache?“

Woran ich bei großen Projekten erkenne,


dass ich auf dem richtigen Weg bin
„Du würdest Fortschritt daran erkennen, dass deine Versuche, zum
Ziel zu kommen, immer näher am Ziel scheitern.“

Hä? Er sah die Verwirrung in meinem Gesicht. „Alex, wenn du dieses


Immobilienobjekt in einem durchschnittlichen bis schwierigen Markt
(also kein Hype und auch kein toter Markt) das erste Mal vermarkten
würdest, würde Folgendes passieren:

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Teil 2 – Kapitel 11

» Du schaltest Werbung und kein Mensch meldet sich.

» Du schaltest weiter Werbung, auf einmal melden sich Leute per


E-Mail, die aber auf deine Anrufe nicht reagieren. Du machst
weiter.

» Auf einmal melden sich Leute, die auf deine Anrufe reagieren,
jedoch dann das Interesse sofort wieder verlieren. Du machst
weiter.

» Es melden sich Leute, die auf deine Anrufe reagieren und Interesse
an einem Termin haben. Bei der Besichtigung stellen sie jedoch
innerhalb von zwei Minuten fest, dass das Objekt nicht gefällt,
und brechen die Besichtigung ab. Du machst weiter.

» Die nächsten besichtigen ausgiebiger und sagen dann ab. Du


machst weiter.

» Die nächsten besichtigen bis zu Ende, machen die genaue Prüfung


und fordern auch ein Notarvertragsmuster an, um dann abzu-
sagen. Du machst weiter.

» Bei den nächsten steht dann schon der Notartermin und wird zwei
Tage vorher abgesagt.

Und das ist der Punkt, an dem selbst die Härtesten üblicherweise vor
Frust aufgeben. Sie wissen nicht, dass es vergleichbar ist mit einer
Statistik, die Stück für Stück nach oben geht.

Ich dagegen weiß: ‚Ha, dieses Mal ist es kurz vor dem endgültigen
Ergebnis gescheitert. Der nächste oder übernächste Anlauf wird zum
Ergebnis führen!‘ Und, lieber Alex, glaube mir, ich arbeite seit 30 Jahren
nach diesem Prinzip und es läuft immer auf die gleiche Art und Weise.

Ich habe auch jede Menge Freunde aus anderen Branchen.

240 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Der blinde Schwimmer

Immer wenn es um große Projekte geht, kannst du diesen Teil beob-


achten. Es ist die Wurzelbildung, die man auf den ersten Blick nicht
sieht, und das scheinbar andauernde ‚Scheitern kurz vor dem Ziel‘
ist kein schlechtes Zeichen, sondern ein gutes!“

Ich begann diese These zu beobachten


Ich nahm das erst mal so zur Kenntnis und wusste noch nicht, ob
ich das so recht glauben sollte. Gut, dieser Typ war ein sehr erfolgrei-
cher Mann und hatte mir schon viele hilfreiche Tipps gegeben. Aber
konnte das wirklich so sein? Fortan begann ich zu beobachten, ob diese
Gesetzmäßigkeit wirklich so ist. Und heute, fast 20 Jahre später, kann
ich dir eine Sache sagen. Es ist immer das Gleiche und es ist exakt so:

Bei großen Projekten erkennt man den Fortschritt (Vorgang der


Wurzelbildung) daran, dass sich der Punkt des Scheiterns immer
näher in Richtung Endergebnis (Ziel) bewegt.

Wenn du den Abschnitt „Wie die Macht mit dir ist“ genau gelesen
hast, verstehst du jetzt auch, warum. Jedes Projekt muss lange genug
energetisiert werden, um dahin zu kommen, wo man es haben möchte
(Ziel). Man muss also lange genug Energie hineinstecken, damit sich das
gewünschte Endergebnis materialisiert.

Den Fortschritt der Energetisierung erkennt man an oben genannter Regel.

Und das ist wirklich fies! Die Wurzelbildung (das scheinbare Scheitern
und der scheinbar nicht vorhandene Fortschritt) wird als Frustrations-
faktor wahrgenommen anstatt als Fortschritt wie bei der Statistik der
Tennisbälle. Kaum jemand kennt diese extrem wichtige Gesetzmäßig-
keit. Ich habe sie für dich veröffentlicht. Also, benutze sie weise, mein
Freund!

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Teil 2 – Kapitel 11

Resümee:
Je höher und je größer dein Ziel ist, desto länger muss Energie hineinge-
steckt werden (muss es energetisiert werden), damit es sich materialisiert.
Je größer das Ziel, desto länger dauern üblicherweise die Wurzelbildung
und der scheinbar nicht sichtbare Fortschritt. Fortschritt erkennst du
daran, dass dein Projekt immer näher am Ziel scheitert.

Purpose ist der Schlüssel


Du solltest in diesem Buch auf keinen Fall von Kapitel zu Kapitel
springen, sondern vorn anfangen und dich Stück für Stück nach hinten
vorarbeiten. Der Grund, warum ich das sage, ist, dass alle Beispiele und
Gesetze aufeinander aufbauen und du beim Querlesen zwei Drittel
verpassen würdest, die dich ein Vermögen kosten können.

Wenn du also bisher brav warst, dann weißt du, dass gemäß der vorher
beschriebenen Studie (Teil 1, „Kenne dein Warum“) die Chance, finan-
ziell unabhängig zu werden, 1 zu 1.350 gegen dich steht, wenn du nicht
deiner Passion folgst. Dieser Faktor wird sehr vernachlässigt, fast alle
konzentrieren sich auf „finanzielle Freiheit“. Auch die persönlichen
Beobachtungen, die ich gemacht habe, zeigen es eindeutig. Die Leute,
die ihren Job wirklich lieben, ihr persönliches Warum kennen und ihre
Passion leben, werden allesamt in recht kurzer Zeit finanziell frei.

Ein Beispiel dafür ist der bekannte Internetunternehmer Kris Stelljes,


den man von jedem noch so spannenden Fußballspiel ablenken kann,
indem man ihm einfach Fragen zu seinem Business stellt. Man sieht
einfach: Das ist seine Leidenschaft.

Wie du ja vorher gelesen hast, müssen gerade größere Herausforderungen


teilweise länger energetisiert werden, was sehr frustrierend sein kann.
Hierzu sagte ein Mentor von mir Folgendes: „Wenn du wirklich deiner
Passion folgst, dann fällt es dir total leicht, jeden noch so großen Frust zu
ertragen.“ Und das ist der Schlüssel. Ohne Energetisierung erfüllen sich

242 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Der blinde Schwimmer

keine großen Träume. Und ohne Passion keine Energetisierung. Also:


Finde und folge deinem Purpose. Ich habe die genauen Schritte für dich
dargelegt (das wurde vorher noch nie getan), also nutze sie.

Die Anti-Frust-Regel bei Projekten


Bei einem Mastermind (einem Treffen erfahrener Unternehmer zu einem
speziellen Thema mit dem Zweck, Erfahrungen auszutauschen und sich
gegenseitig zu inspirieren) ließ ein Unternehmer den Satz fallen: „Jaja, es
ist schon richtig: Man überschätzt völlig, was man an einem Tag getan
bekommt. Aber man unterschätzt total, was man in einem Jahr erledigt
bekommt.“

Lass diesen Satz mal eine Sekunde auf dich wirken. Blicke mal auf die
letzten Jahre zurück und schau, ob dieser Satz wahr sein könnte. Mir hat
diese Aussage total die Augen geöffnet. Ich rufe mir diese Regel jedes Mal
zurück, wenn ich gerade darüber genervt bin, dass ich wieder einmal
nicht geschafft habe, was ich mir eigentlich vorgenommen hatte. Und
es ist absolut richtig: Wenn ich ein Jahr zurückschaue, bin ich wirklich
baff, was wir (mein Team und ich) da alles erledigt haben.

Teste dein Verstehen:


+ Was ist mit „blinder Schwimmer“ gemeint?
+ Welche zwei Mindsets gibt es, mit denen man an große Herausforderungen
herangehen kann, und warum funktioniert nur eines davon?
+ Woran genau erkennt man bei großen Projekten den Fortschritt, auch wenn
scheinbar keine Ergebnisse da sind?
+ Welche drei Phasen muss jedes größere Projekt durchlaufen?
+ 13 weitere Coachingfragen und Übungen, mit denen du die Ausdauer und das
Durchhaltevermögen eines Marathonläufers bei deinen Projekten entwickelst,
findest du auf Seite 35 im Workbook Nr. II der „90-Tage-Challenge“.

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KAPITEL 20

Die Königsdisziplin:
strategische Planung

L eider ist das Wort „Strategie“ das wohl meistmisshandelte im Wirt-


schaftsleben. Und ich kriege regelmäßig Schmerzen, wenn Leute
über „Strategien“ sprechen. Warum das so ist? Weil ganz normale opera-
tive/taktische Vorgehensweisen als „Strategie“ bezeichnet werden.

Unter anderem deswegen blieb mir die Macht des Werkzeuges strate-
gische Planung lange Zeit verborgen. Das führte auch dazu, dass ich
lange Zeit geniale Strategien nicht sehen konnte, was ich dir mit diesem
Abschnitt ersparen möchte.

Zunächst zum besseren Verständnis die Definitionen dazu, auf deren


Anwendung und genaue Verwendung ich dann im Nachfolgenden
eingehen werde.

Definitionen
Strategie von gr. „strategos“ = General, von „stratos“ = Armee und
„agein“ = führen, also der übergeordnete Gesichtspunkt, wie man unter
Ausnutzung der Ressourcen seine (militärischen) Ziele erreicht. Und das
bei minimalem Verlust und maximalen Gewinnen.

Planung = die allgemein formulierte, schlaue Vorgehensweise/Idee,


wie man einen Istzustand möglichst einfach in einen Idealzustand
verwandelt.

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Teil 2 – Kapitel 20

Wahre Expansion = das Ausdehnen des eigenen Einflussbereichs in der


Art und Weise, dass man das eroberte Gebiet anstrengungsfrei aufrecht-
erhalten kann.

Zweck von Strategie = einen Krieg zu gewinnen

Zweck von Taktik = eine Schlacht (als Teil des Krieges) zu gewinnen

Strategische Planung = die übergeordnete, allgemeine Planung, wie


man seine Ziele zu erreichen gedenkt. Hierbei achtet man sehr genau
auf den sinnvollen, cleveren und brillanten Einsatz eigener Ressourcen,
aber auch der Ressourcen und Strömungen, die in der Umgebung
vorhanden sind. Man verfolgt das Ziel, bestehende Energievektoren
(gerichtete Strömungen) zu koordinieren. Nämlich so, dass man bei
seinen Zielsetzungen Rückenwind bekommt, anstatt „gegen den Strom“
zu schwimmen. All das mit der Absicht, die eigene Planung möglichst
ressourcenschonend Wirklichkeit werden zu lassen, entgegen allen
Hindernissen.

Theorie? Nein, es ist Erfolgsdynamit ...


Klingt nach grauer Theorie? Glaube mir, es ist Dynamit. Lass uns also
einsteigen: Man kann das Thema Strategie nicht verstehen, wenn man
nicht weiß, wie es ursprünglich verwendet wurde: im Militär und in
der Kriegsführung. Genau genommen hat sich die Wirtschaft erst seit
der Industriellen Revolution mit Management und Strategie auseinan-
dersetzen müssen. Die zivile Managementkultur ist also gerade einmal
200 Jahre alt, während man im Militär auf Tausende Jahre an Erfahrung
zurückschauen kann.

Um dieses mächtige Werkzeug (strategische Planung) also verstehen zu


können, sollte man sich zunächst einmal anschauen, was ein General
in einer Armee für eine Aufgabe hat: Der General bekommt von seiner
Regierung (im Geschäft wäre das die Geschäftsleitung) eine Zielsetzung,
die es zu erreichen gilt. Bei Apple war es zum Beispiel im Jahr 2001 „den
Musikmarkt erobern“.

292 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung

Aber bleiben wir zunächst bei der militärischen Verwendung, da man


hier die ganze Sache am leichtesten versteht.

Ein politisch unkorrektes Beispiel,


das dir aber die Augen öffnen wird
Nehmen wir an, du wärest der Generalstabschef von Deutschland, also
der oberste Militärführer. Du würdest von der Regierung den Auftrag
erhalten, Frankreich zu erobern und zu besetzen.

Deine Aufgabe als General wäre es, einen circa zweiseitigen strategi-
schen Plan auszuarbeiten, wie man dieses Ziel mit möglichst geringen
Verlusten und wenig Kraftaufwand erreicht. Und das Ganze gemäß
obenstehender Definition, unter Vorhersehung möglichst aller Eventu-
alitäten und unter Einbeziehung bestehender Kräfte und Strömungen.

Weil du ein sehr schlauer General bist und dir deine Soldaten wirklich am
Herzen liegen, arbeitest du folgenden (wirklich fiesen) strategischen Plan
aus:

1. Zunächst werden wir uns bei Frankreich einschleimen und mit ihnen einen
Freundschafts- und Brüderschaftsvertrag schließen.

2. Gleichzeitig schicken wir Agenten nach Paris, die die Aufgabe haben, innerhalb
des Landes Unruhe zu stiften. Sie werden Widerstand, Demonstrationen und
Unruhen organisieren. Außerdem sollen diese Agenten oppositionelle und revolu-
tionäre Gruppen finanzieren, so dass innerhalb Frankreichs ein möglichst großes
Durcheinander gestiftet wird. Dies stellt sicher, dass Frankreich zu beschäftigt ist,
um zu merken, was hinter seinem Rücken abläuft.

3. Gleichzeitig schließen wir mit den Spaniern, die eine gemeinsame Grenze
mit Frankreich haben, einen Geheimvertrag. Wir wissen, dass die Spanier ein
hohes Interesse am Ausbau ihrer Marine haben. Darum versprechen wir ihnen
Folgendes: Ihr helft uns, Frankreich einzunehmen, und dafür bekommt ihr das
komplette französische Marineequipment.

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Teil 2 – Kapitel 20

4. Dann, wenn unsere Agenten im Inneren Frankreichs genug Durcheinander ange-


richtet haben, bitten wir die Spanier, ihre gesamten Panzer vor der französischen
Grenze aufzufahren und sich möglichst bedrohlich für Frankreich zu verhalten.
Frankreich wird natürlich (durch die inneren Verwirrungen geschwächt, die
Geheimdienstarbeit überlastet) sofort in Alarmbereitschaft versetzt werden.

5. Was werden die Franzosen machen? Natürlich – sie werden ihr gesamtes
Kriegsgerät (Panzer, Artillerie, Bataillone etc.) an der spanischen Grenze zusam-
menziehen. Da mit Deutschland ja ein Brüder- und Freundschaftsvertrag besteht,
wird man diese Grenze natürlich als sicher ansehen.

6. Jetzt würde Deutschland Frankreich kontaktieren, scheinheilig behaupten, wie


böse die Spanier doch seien, und seine Hilfe anbieten.

7. Die Franzosen wären natürlich begeistert und würden ganz freiwillig ihre deut-
sche Grenze für deutsche Panzer und Armeen öffnen.

8. Die deutsche Armee würde in aller Seelenruhe durch Frankreich marschieren und
dann auf Höhe von Paris über Nacht den Regierungssitz übernehmen. Sobald
sich also die Atomwaffenkontrollcodes in unseren Händen befinden, klären wir
den Schwindel auf nach dem Motto „Ätsch, reingefallen ...“.

Wie viele deiner Soldaten wären dabei wohl ums Leben gekommen?
Wahrscheinlich zehn. Sie hätten sich totgelacht ...

Nur zum korrekten Verständnis: Meine Partnerin ist Halbfranzösin und


ich liebe Frankreich. Trotzdem wird auf diese Weise (und glaube mir, das
läuft heute noch immer so) in militärischen Angelegenheiten gehandelt.

Man muss natürlich wissen, dass die Wissenschaft der Militärstrategie


schon Tausende von Jahren alt ist, während die organisatorische und
Business-Strategie erst seit wenigen Jahrhunderten in Anwendung ist.
Ich will dir auch mit diesem Beispiel keine Anregung zu hinterhältigen
Techniken, wie sie im Militär benutzt werden, geben.

294 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung

Meine Seminare über strategische Planung haben mir aber gezeigt, dass
das Fachgebiet am leichtesten über dieses Beispiel verstanden wird.
Wenn du jetzt noch einmal auf oben genannte Definitionen schaust,
wird dir ziemlich klar werden, was damit gemeint ist.

Die Apple-Strategie
Das beste Beispiel für strategische Planung gibt sicherlich die Firma
Apple. Nehmen wir mal an, Steve Jobs hätte bei seiner Rückkehr zu
Apple 1997 das strategische Ziel ausgerufen, „den PC-Markt zu
erobern“. Wäre Apple dieses Ziel ohne intelligente strategische Planung
angegangen, wäre es ein Desaster geworden. Menschen mögen keine
Veränderung, und warum sollte man sich vom altbekannten Windows
auf das meinetwegen praktischere, aber für die meisten User völlig neue
Apple-System umgewöhnen wollen?

Die genialen Schachzüge


Apple machte also Folgendes: Sie suchten sich einen gänzlich unbe-
setzten Markt (digitale Musik) und bauten nicht einen mp3-Player,
sondern einen gesamten „Musikkosmos“.

Dieser Kosmos beinhaltete, dass man 1.000 Songs in seiner Tasche


dabeihaben, alte CDs archivieren und Musik direkt online kaufen
konnte, die sich voll automatisch mit dem iPod synchronisiert. Apple bot
der Musikindustrie eine Lösung für die Probleme, die sie mit digitalen
Märkten hatte (Raubkopien, keine ausgereiften digitalen Vermarktungs-
möglichkeiten, Einsparung teurer Vertriebswege etc.).

Da der iPod toll designt und dank iTunes extrem leicht zu bedienen
war, wurde dieses Produkt der Verkaufsschlager. Das Ganze war aller-
dings auch nur deswegen möglich, weil Apple einen völlig neuen Markt
eröffnete (das ist übrigens eine strategische Richtlinie von Apple; diese
Firma geht nie auf Verdrängungsmärkte, sondern eröffnet immer eigene
Märkte).

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Teil 2 – Kapitel 20

So ging es auch mir. Ich kaufte mir relativ schnell den iPod. Ich hasste
es nämlich, CDs kaufen zu müssen, auf denen mich eigentlich nur
ein Song interessiert, oder dass ich mir meine Musik nicht individuell
zusammenstellen konnte. Zumindest nicht ohne illegale Downloads.

Einige Zeit später kam das iPhone heraus, als Apple wieder durch eine
Innovation und einen kompletten Kosmos (Musik, Video, Apps und
E-Books) den Telefonmarkt komplett aufrollte. Während Nokia 20
verschiedene Modelle hatte (weil Leute ja individuelle Telefone wollten),
löste Apple das Problem anders.

Apple baute das iPhone so, dass es sich jeder selbst individuell gestalten
konnte. Das gefiel den Usern viel besser, und für Apple war es sehr
vorteilhaft, da die Entwicklungskosten für individuelle Prototypen sehr
hoch sind. Und es hat natürlich Vorteile, nur ein Modell entwickeln zu
müssen anstatt 20. Außerdem kann man natürlich bei einem Produkt
exzellenter sein, als wenn man seine Produktdesigner auf 20 Produkte
aufteilen muss.

Ich wehrte mich damals noch gegen das iPhone, da ich die physische
Tastatur des Nokia Communicator bevorzugte. Doch als immer mehr
Freunde mir zeigten, was für coole Apps es gab, von finanzmathemati-
schen Rechnern bis zu Computerspielen etc., war mir irgendwann klar,
dass jeder Widerstand zwecklos war. Also kaufte ich mir ein iPhone. Die
Bedienung war für mich sehr leicht, da ich ja über den iPod schon an
iTunes gewöhnt war (sehr schlau!).

Hier benutzt Apple übrigens die gute, alte Rockefeller-Strategie:


Verschenke die Öllampe und verdiene am Öl (Rockefeller wurde damals,
als es noch keine Elektrizität gab, reich damit, Öllampen zu verschenken
und das tatsächliche Geld mit der Belieferung mit Öl zu verdienen).

Einige Zeit später kam das iPad heraus, das die logische Weiterentwick-
lung des iPhones war. Natürlich kaufte ich mir das auch, da ich mich
auch hier nicht umstellen musste. Als ich dann mein Loft ausbaute,
fragte mich der Elektriker, ob ich auch gerne „Video on Demand“ hätte.

296 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung

Ich sagte: „Klar!“ Auf seine Frage, welches System wir denn gerne
nutzen möchten (das der Telekom, eines anderer freier Anbieter oder
Apple-TV), fragte ich ihn, was denn Apple-TV genau wäre.

Er sagte mir: „Es ist das Gleiche wie ein iPad. Die Basis ist iTunes und
die Bedienung erfolgt über das TV-Gerät und eine Fernbedienung.“
Da ich mir bisher gar nicht vorstellen konnte, wie andere „Video on
Demand“-Systeme funktionieren, entschied ich mich natürlich für
Apple-TV. Es war ja wie iTunes ...

Irgendwann brachte Apple immer mehr Funktionen heraus, wie iCloud,


automatische Backups etc. Ich stellte fest, dass die Apple-Systeme dann
am besten zusammenarbeiten würden, wenn ich auch ein MacBook
hätte. Und so war ich bereit, den Aufwand der Umstellung von Windows
auf Apple hinzunehmen. Steve Jobs hatte mich also in ganz kleinen
Schritten von einem mp3-Player- zum Apple-Vollnutzer gemacht. Sehr
schlau.

Weitere geniale Strategien von Steve Jobs


Aber das war nicht die einzige schlaue Strategie: Steve Jobs wusste natür-
lich, dass elektronische Geräte nur so gut sind wie die Software darauf.

Nokia löste dieses Problem, indem es Hunderte festangestellte Program-


mierer hatte, die Software für die eigenen Telefone programmierten.
Das war teuer und musste aufwendig gemanagt werden. Die Arbeit war
natürlich mittelmäßig, da die Programmierer auch nur mittelmäßig
motiviert waren. Sie tauschten nämlich Zeit gegen Geld.

Und deswegen machte Steve Jobs beim iPhone Folgendes: Er ließ ein
paar Apps programmieren, zur Demonstration der Möglichkeiten
des iPhones (Taschenrechner, Aktienkurse, Wetter etc.). Doch anstatt
Hunderte Programmierer einzustellen, fokussierte er sein Team auf nur
zwei Dinge:

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Teil 2 – Kapitel 20

1. einen extrem leicht zu bedienenden App Store zu programmieren,


2. ein Programmierer-Werkzeug zu programmieren, mit dem fremde
Leute nach Lust und Laune Software produzieren können. Er
hatte nämlich herausgefunden, dass es auf der ganzen Welt sehr
viele kreative Programmierer mit tollen Ideen gab, die jedoch alle
ein Problem hatten: keine Vertriebswege für ihre Software. Wie
sollten sie ihre tollen Programme und Apps verkaufen?

Jobs machte also Folgendes: Er stellte einen Marktplatz (iTunes und App
Store) zur Verfügung und ein Programmiertool, mit dem es sehr leicht
war, Apps zu programmieren. Dieses Programmiertool hatte einen Preis
von 450 Dollar und sorgte am ersten Abend dafür, dass 80 Millionen
US-Dollar Einnahmen aus dem Verkauf entstanden.

Wie genial ist das denn? Anstatt sich Fixkosten mit unmotivierten
Programmierern ans Bein zu binden, spannte er einfach alle Program-
mierer der Welt ein, kostenlos Software zu programmieren, die die
Produkte von Apple immer attraktiver machten.

Er sparte sich nicht nur die Kosten für die Softwareentwicklung, nein,
er verdiente auch noch Geld am Programmiertool. Und sobald eine App
über den App Store verkauft wird, kassiert Apple 30 %. Das Lustige
dabei ist aber, dass alle Beteiligten extrem happy sind, weil es Jobs einfach
genial verstand, die unterschiedlichen Bedürfnisse perfekt miteinander
zu verknüpfen. Und in der Mitte aller Verknüpfungen sitzt: Apple.

Ich habe mich sehr lange damit beschäftigt, sämtliche Strategien Apples
auszuknobeln, um von ihnen zu lernen. Ich denke, ich kenne inzwischen
90 %, jedoch würde deren Behandlung den Rahmen dieses Buches weit
sprengen und wäre Stoff für ein getrenntes Buch.

Bill Gates: Durch nur eine geniale Strategie zum Milliardär


Bill Gates von Microsoft brachte im April 1981 die Version 1.0 von
MS-DOS (Microsoft Disk Operating System) heraus. MS-DOS war das
Vorgängerbetriebssystem des späteren Microsoft Windows (das genau

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Die Königsdisziplin: strategische Planung

genommen auch ein wenig von Apple abgekupfert wurde). Bill Gates
hatte einem anderen Programmierer die Grundversion von MS-DOS,
die damals anders hieß, für 50.000 US-Dollar abgekauft.

Diese Software stellte er dem damaligen Marktführer für Personal


Computer, IBM, zu einem recht günstigen Preis zur Verfügung. Er
konnte IBM davon überzeugen, dass es wesentlich schlauer wäre, seine
PCs von Anfang an mit einem Betriebssystem auszustatten. Zu diesem
Zeitpunkt war es nämlich üblich, bloß die reine Hardware auszuliefern.

Er erklärte den Managern von IBM, dass sie sich viel größere Märkte
erschließen könnten (nicht nur von Computerfreaks, da man ja Infor-
matiker sein musste, um einen Computer überhaupt mal zum Laufen zu
kriegen), auch den breiten Markt der allgemeinen User. Das überzeugte
IBM, und „zufällig“ hatte er auch schon eine Lösung dafür … Der Rest
ist Geschichte.

Anstatt also mit MS-DOS loszumarschieren, eigene Vertriebsstrukturen


aufzubauen, Werbung zu machen etc., übernahm er in gewisser Weise
einfach die bestehende riesige geschäftliche Infrastruktur von IBM.
IBM verkaufte nämlich mit seinen Tausenden Außendienstmitarbeitern
und über Jahrzehnte gewachsenen Strukturen mal so ganz nebenbei das
Microsoft-Produkt. Ohne diese Strategie wäre Bill Gates nur ein kleiner
Fisch mit einer mittelmäßig erfolgreichen Softwarefirma.

Die Oprah-Strategie
Weißt du, wer aktuell die mächtigste Frau der Welt ist? Nein, es ist nicht
die amerikanische First Lady, sondern es ist die amerikanische Talk-
show-Moderatorin Oprah Winfrey. Warum, fragst du dich jetzt?

Ganz einfach: Oprah ist inzwischen so einflussreich, dass, wenn sie einen
amerikanischen Präsidentschaftskandidaten favorisiert, er mit an Sicher-
heit grenzender Wahrscheinlichkeit gewinnen wird. Wie hat sie das
geschafft? Wenn man weiß, dass Oprah aus ganz einfachen, niedrigen
Verhältnissen kam, ist das umso verwunderlicher.

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Teil 2 – Kapitel 20

Oprah hat jedoch eine einzige Strategie seit Jahren konsequent gefahren:
Wenn man prominente Persönlichkeiten interviewt, strahlt ein Teil der
Prominenz und Öffentlichkeitswirksamkeit auf den Interviewer ab.
Wenn man dann noch als Interviewer darauf achtet, dass man seinen
Interviewpartner stets gut dastehen lässt, so zieht einen dies automatisch
mit nach oben.

Würdest du zum Beispiel ein professionell produziertes Video-Interview


mit einem Prominenten aufnehmen und der Prominente würde in einem
sehr guten Licht dastehen, was würde dieser dann machen? Richtig – er
würde dieses Video an seine Kontakte weiterleiten. Und wen sehen seine
Kontakte neben ihm? Richtig. Sie würden dann dich sehen.

Natürlich hat Oprah nicht bei Präsidentschaftskandidaten angefangen


(wie auch, ohne Namen am Anfang?), sondern vielleicht erst einmal bei
Bürgermeistern. Und so hat sie sich dann Stück für Stück von Bürger-
meistern zu Senatoren bis zu Präsidentschaftskandidaten hochgearbeitet
(bzw. bei Schauspielern von C-Promis über B-Promis zu A-Promis …).
Du siehst also, fast alle großen Erfolgsgeschichten haben immer eine
Strategie, ohne die sie nie so groß geworden wären.

Ich habe in den letzten 15 Jahren 27 Hauptstrategien isolieren


können, plus die dazugehörigen Grundlagen und Fundamente.
Daraus ist eine elfseitige Checkliste entstanden, anhand derer
man sein Leben und sein Business strategisch überarbeiten kann.
Inzwischen muss ich feststellen, dass in letzter Zeit kaum noch neue
Strategien dazugekommen sind. Sämtliche neuen Erfolgsmodelle
scheinen immer nur eine Kombination dieser Hauptbausteine zu
sein.

Um ehrlich zu sein, ist mein Lieblingsfachgebiet strategische Planung


und schlaue Strategien zu entwickeln, so dass man extrem leicht an
sein Ziel kommt. Wenn dich dies auch interessiert, dann schau mal
auf meine Website. Denn dort werde ich diese strategische Checkliste
in Form eines Videokurses veröffentlichen, der jeden einzelnen Punkt
genau erklärt.

300 Reicher als die Geissens – Mit null Euro Startkapital in fünf Jahren zum Immobilien-Millionär
Die Königsdisziplin: strategische Planung

Resümee von Teil 1 und 2 dieses Buches:


Du siehst also, Erfolg hat sehr viel mit Wissen, Strategie und Durchhalte-
vermögen zu tun. Tatsächlich sind der Erfolg und das daraus resultierende
Geld in keiner Weise anrüchig. Das denken nur die Ahnungslosen, die
einfach nicht wissen, was alles hinter einem großen Erfolg steht. Sie sehen
nur die Spitze des Eisberges.

Du hast jetzt schon etwas mehr als die Spitze des Eisberges gesehen,
jedoch konnte ich in dieses Buch nur etwa 5 % dessen packen, was es
meiner Meinung nach zu wissen gibt.

Du musst auch nicht alles wissen. Wie viel, hängt natürlich davon ab,
welche Ziele du verfolgst und wo du irgendwann mal sein möchtest.
Wenn du aber diesen Content bisher cool fandest, dann kann ich dir
versichern, dass das, woran ich gerade an meiner Seite baue, dir wirklich
Spaß machen wird.

Dort will ich nämlich zu allen Sektionen des Lebens gemäß Pareto die
wichtigsten Informationen zusammentragen, die ich alle persönlich auf
Anwendbarkeit und Durchführbarkeit getestet habe. Jetzt hast du all
die Grundlagen, um gemäß Teil 3 dieses Buches die Geldmaschine
erfolgreich bauen und betreiben zu können.

Teste dein Verstehen:


+ Wie lauten die sechs unumgänglichen Definitionen, die du zu „strategischer
Planung“ kennen solltest?
+ Warum ist es sinnvoll, sich mit „strategischer Planung“ auseinanderzusetzen,
wenn man nicht „den Rhein flussaufwärts schwimmen“ möchte?
+ Liste fünf schlaue Strategien auf, die du kennst.
+ 14 weitere Coachingfragen und Übungen zum Kapitel findest du auf Seite 55
der „90-Tage-Challenge“ im Workbook Nr. II. Wenn du es vorziehst smart zu
sein, statt ein schwitzender „Galeerensklave“, solltest du diese durcharbeiten.

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