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Claudio Specht 8329346

1.
H. Könnte einen Anspruch gegen M. Auf die Zahlung von 700
Euro haben, hierzu müsste zwischen H und M ein
rechtswirksamer Kaufvertrag nach § 433 (1) Satz 1 BGB über
100 Bierkrüge zustande gekommen sein.

Ein Kaufvertrag besteht besteht aus zwei aufeinander


bezogenen Willenserklärungen dem Angebot und dessen
Annahme. Die Äußerung des H. dem M. 100 Bierkrüge für
7€/Stk zu verkaufen könnte ein Angebot im Sinne von §145
sein, hierfür müsste es die wesentlichen Bestandteile des
potentiellen Kaufvertrages beinhalten, sie einen
Rechtsbindungswillen Erklärenden vermuten lassen sowie
durch einfaches Bejahen anzunehmen sein. Ware, Preis und
Lieferdatum sind vereinbart, auch ein Rechtsbindungswille des
H ist zuerkennen.
Hieraus folgt das H. ein rechtsverbindliches Angebot
abgegeben hat.

Dieses Angebot könnte durch M. Angenommen worden sein,


hierzu ist zu prüfen ob die Erklärung des M. 50 Bierkrüge
abzunehmen so wie die als bejahender Ausruf missverstandene
Frage „Deal?“ als Angebotsannahme zu verstehen sind. Die
Erklärung des M. stellt an sich keine keine Bejahung des
Angebots sondern ein Gegenangebot seinerseits dar, weil M.
das Angebot des H. abwandelt. Dennoch muss geprüft werden
wie H. die Äußerung des M. zu verstehen hatte, nach § 133
BGB ist der wirkliche Wille und nicht wörtliche Ausdruck
ausschlaggebend, dem H. wäre es also aufgrund der
offensichtlich gestörten Leitung zu zumuten gewesen erneut
nach zu fragen, auch wird in der deutschen Sprache eine Frage
durch ansteigen der Tonhöhe am Wortende angezeigt, auch
wenn es sonst keinerlei lexikalische oder syntaktische Hinweise
auf eine Frage gibt. Der Ausruf „Deal?“ wäre also bei
sorgfältigem hinhören vom Ausruf „Deal“ aufgrund des
Unterschiedes in der Intonation zu unterscheiden gewesen.
Weiter hin ließe sich auch eine Sorgfaltspflicht des
Erklärungsempfängers aus § 149 BGB ableiten, der dem
Empfänger bei ihm bekannten Störungen der Kommunikation
auferlegt diese dem Erklärenden mitzuteilen.

Daher fehlt eine Wirksame Annahme des Kaufvertrags, ein


Vertrag nach § 433 kommt nicht zustande, ein Rechtsanspruch
auf Zahlung von 700€ kann aus diesem nicht abgeleitet
werden.
Claudio Specht 8329346

2.
D. könnte einen Rechtsanspruch gegen F. Über einen
Kaufvertrag nach § 433 BGB Abs.1 Satz 1 auf die zahlung von
300 Euro haben.

Hierfür müssen zwei aufeinander gerichtete übereinstimmende


Willenserklärungen der Vertragsparteien bestehen, Angebot
und dessen Annahme. Ein Angebot über den Verkauf des
Dirndls könnte in der ersten Email der D. zusehen sein, hierfür
müsste sich diese auf die wesentlichen Vertragsbestandteile
festgelegt haben nach § 145 BGB, dies ist durch die Nennung
von Preis, Modell und Größe erfüllt. Auch ein
Rechtsbindungswille ist aus der Erklärung abzuleiten das D.
Kleid vorrätig hat und an die F zu versenden bereit ist.
Da ein rechtsverbindliches Angebot der D. vorliegt ist nun
fraglich ob dieses durch die F. angenommen wurde. Die von der
F um 22 Uhr versendete Email ist eindeutig als Annahme des
Angebots zu werten, fraglich bleibt lediglich ob die
Antragsannahme der F, durch die um 23:30 Uhr versendete
Email wirksam widerrufen wurde. Hierzu hätte F zeitgleich oder
unmittelbar auf die Antragsannahme folgend diese widerrufen
müssen. Hier sind jedoch 1,5 Stunden verstrichen, jedoch
handelt es sich bei der Annahme um eine Empfangsbedürftige
Willenserklärung. Eine solche wird jedoch erst mit der
Kenntnisnahme durch die empfangende D. wirksam. Da D.
gleichzeitig Kenntnis von Annahme und Widerruf erlangt, hat
die F. ihre Annahme des Vertrags wirksam widerrufen. Es greift
auch kein Vertrauensschutz da bei zeitgleicher Kenntnisnahme
kein Vertrauen in die Wirksamkeit des Vertrages besteht.

Daher ist ein Kaufvertrag welcher die Ansprüche der D. gegen


die F. begründen könnte nicht zustande gekommen.

Abwandlung: In diesem Fall würde der Widerruf durch einen


Anruf am nächsten Vormittag erfolgen, also nicht unmittelbar. D.
vertraut schon auf die Wirksamkeit des Vertrages als der
Widerruf diese erreicht, der Widerruf wirkungslos und der
Kaufvertrag rechtskräftig.

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