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Der Conrad-Adventskalender
mit 24 Experimenten
Schluss mit langweiligen Schokoladenkalendern!
Mit diesem Elektronik-Adventskalender verkürzen Sie die Wartezeit auf
Weihnachten durch interessante Experimente. Jeden Tag finden Sie ein
neues Bauteil hinter dem Türchen. Das beiliegende Handbuch stellt dazu
jeden Tag einen neuen Versuch vor – ohne Löten und perfekt geeignet für
Hobby, Schule, Studium, Ausbildung und Beruf!
Am 24. Dezember bauen Sie dann mit den gesammelten Bauteilen ein
größeres Projekt auf, mit dem Sie Ihren Weihnachtsbaum schmücken
können. Mehr wird nicht verraten, aber Sie dürfen gespannt sein!
Vorkenntnisse sind nicht nötig, wenn Sie Schritt für Schritt die Anweisun-
gen des Buches befolgen. Am Ende besitzen auch Einsteiger Grundkennt-
nisse in Sachen Elektronik und Schaltungen. Eine ideale Möglichkeit, auch
junge Leute für dieses spannende Thema zu begeistern! Das einzige, was
Sie zusätzlich benötigen, ist eine 9-Volt-Blockbatterie.
Plus! Weihnachts-Bonus
Das Know-how-Zertifikat 2009
Experimentieren, lernen – weiterbilden! Nach dem 24. Dezember können
Sie Ihr erworbenes Wissen testen und kostenlos das Jahres-Zertifikat unter
www.conrad.de/zertifikat erwerben.
Damit bringen Sie nicht nur Ihre Freunde zum Staunen, Sie weisen damit
auch Ihr Wissen in der Elektronik nach.
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Impressum
Produziert im Auftrag der Firma Conrad Electronic SE, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau
Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in elektronischen Medien.
Das Erstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, auf Datenträger oder im Internet, insbesondere als PDF, ist nur mit
ausdrücklicher Genehmigung des Verlags gestattet und wird widrigenfalls strafrechtlich verfolgt.
Die meisten Produktbezeichnungen von Hard- und Software sowie Firmennamen und Firmenlogos, die in diesem Werk
genannt werden, sind in der Regel gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen und sollten als solche betrachtet werden.
Der Verlag folgt bei den Produktbezeichnungen im Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.
Alle in diesem Buch vorgestellten Schaltungen und Programme wurden mit der größtmöglichen Sorgfalt entwickelt,
geprüft und getestet. Trotzdem können Fehler im Buch und in der Software nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Verlag und Autor übernehmen für fehlerhafte Angaben und deren Folgen keine Haftung.
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Vorwort
Es muss nicht immer Schokolade sein! Dieser Kalender enthält Leuchtdioden (LEDs)
und andere elektronische Bauteile, die man im Zusammenhang mit LEDs braucht. Nur
eine 9-V-Blockbatterie müssen Sie noch zusätzlich besorgen. Hinter 24 Türchen verber-
gen sich 24 Experimente. Dabei geht es nicht nur um einfache LEDs, sondern auch um
ganz besondere Typen bis hin zur automatisch wechselnden Mehrfarben-LED. Und am
24. Dezember bauen Sie einen eindrucksvollen elektronischen Schmuck für den Weih-
nachtsbaum.
Die Türchen des Kalenders lassen sich am leichtesten öffnen, indem man sie nach in-
nen eindrückt und dann nach außen aufklappt. Das eigentliche Bauteil befindet sich
jeweils hinter einer umweltfreundlichen Abdeckung aus dünnem Karton, damit es zu-
verlässig an seinem Platz bleibt. Die Abdeckung lässt sich herausnehmen, nachdem
man sie nach innen eingedrückt hat.
Damit es gleich richtig losgehen kann, finden Sie hinter dem ersten Türchen zwei Bau-
teile. Später reicht dann immer genau ein Bauteil für einen neuen Versuch. Bitte gön-
nen Sie sich jeden Tag im Dezember eine kleine Experimentierpause und bauen Sie al-
le Versuche sorgfältig auf, wie es im Handbuch beschrieben ist. Heben Sie gerade nicht
benötigte Bauteile gut auf, denn sie kommen bei den folgenden Versuchen wieder zum
Einsatz. Übrigens sind natürlich mit den Bauteilen sehr viel mehr als 24 Versuche mög-
lich. Vermutlich werden Ihnen noch ganz andere Schaltungsvarianten einfallen.
1. Die LED darf nicht direkt an eine Spannungsquelle gelegt werden, sondern man braucht im-
mer auch einen Widerstand. Ohne diesen Vorwiderstand würde die LED durch zu viel Strom
zerstört!
2. Die LED muss in der korrekten Richtung eingebaut werden. Sie besitzt zwei unterschiedliche
Anschlüsse. Der kurze Draht ist der Minuspol (Kathode) der längere Draht ist der Pluspol (Ano-
de). Wenn die LED eingebaut ist, kann man nur noch schlecht sehen, welches der kurze Draht
ist. Es gibt jedoch noch eine zweite Kennzeichnung. Der breitere untere Rand ist an der Katho-
denseite abgeflacht.
Hinter dem ersten Türchen finden Sie eine grüne LED und einen Widerstand. Zusätz-
lich benötigen Sie noch eine 9-V-Blockbatterie. Der erste Versuch muss besonders
vorsichtig ausgeführt werden. Vermeiden Sie es, dass jemals beide LED-Anschlüsse
gleichzeitig die Batterieanschlüsse berühren! Es muss immer der Widerstand in Reihe
angeschlossen werden. Halten Sie beide Bauteile so an die Batterie, wie es die Zeich-
nung zeigt.
Elektronische Schaltungen stellt man übersichtlich in Schaltbildern dar. Für jedes Bauteil gibt es
ein spezielles Symbol. Die LED besteht aus einem Dreieck für die Anode und einem geraden
Strich für die Kathode. Das deutet die Stromrichtung an. Zwei kurze Pfeile nach außen stehen
für das abgegebene Licht. Der Widerstand ist als rechteckiges Kästchen gezeichnet. Jeder Wider-
stand hat einen bestimmten Widerstandswert. Hier sind es 1000 Ohm = 1 Kiloohm (1 kΩ, im
Schaltbild kurz 1k). Das reale Bauteil ist mit Farbringen beschriftet (Braun, Schwarz, Rot für 1000
und Gold für +/-5 % Genauigkeit).
Das Schaltbild zeigt eine Reihenschaltung. Der Strom fließt durch Batterie, Widerstand und LED.
Der Widerstand hat dabei die Aufgabe, die Stromstärke auf einen sinnvollen Wert zu begrenzen.
Je größer der Widerstand, desto kleiner die Stromstärke. Bei 1 kΩ wird die LED zwar noch unter-
halb ihres maximal erlaubten Stroms betrieben, sie leuchtet aber schon recht hell.
Das Steckfeld hat im mittleren Bereich 230 Kontakte, die jeweils durch vertikale Streifen mit 5
Kontakten leitend verbunden sind. Zusätzlich gibt es am Rand 40 Kontakte für die Stromversor-
gung, die aus zwei horizontalen Kontaktfederstreifen mit je 20 Kontakten bestehen. Das Steck-
feld verfügt damit über zwei unabhängige Versorgungsschienen.
Das Einsetzen von Bauteilen benötigt relativ viel Kraft. Die Anschlussdrähte knicken daher leicht
um. Wichtig ist, dass die Drähte exakt von oben eingeführt werden. Dabei hilft eine Pinzette
oder eine kleine Zange. Ein Draht wird möglichst kurz über dem Steckbrett gepackt und senk-
recht nach unten gedrückt. So lassen sich auch empfindliche Anschlussdrähte wie die verzinnten
Enden des Batterieclips einsetzen, ohne sie zu knicken.
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Bauen Sie die Schaltung aus dem ersten Versuch noch einmal auf der Steckplatine auf. Wieder
handelt es sich um eine Reihenschaltung mit Widerstand und LED. Das Schaltbild zeigt die glei-
che Schaltung wie im ersten Versuch, aber mit einer etwas anderen Anordnung der Bauteile, die
dem realen Versuch möglichst ähnlich ist.
Versuchen Sie einmal, die LED in einem völlig abgedunkelten Raum als Leselampe zu verwen-
den. Das ist sicherlich ungewohnt und etwas anstrengend. Aber diese Lampe verbraucht auch
nur ein Tausendstel der elektrischen Leistung einer 60-Watt-Glühlampe.
Mit dem Draht lässt sich auch ein einfacher Schalter bauen. Er besteht aus zwei blanken
Drahtstücken, die sich erst mit einem Fingerdruck berühren. Schneiden Sie dazu Drahtstücke
von 2 cm Länge ab und entfernen Sie die Isolierung komplett.
Ein zusätzlicher kurzer Draht wird als Zugentlastung eingebaut, um die weichen Anschlussdrähte
zu schonen. Der Batterieclip sollte immer verbunden bleiben, damit sich die Anschlüsse nicht
übermäßig abnutzen.
Noch ein Tipp zur leichteren Arbeit mit dem Steckboard: Schneiden Sie die Drähte am Ende
schräg an, damit sie eine scharfe Spitze erhalten und leichter in die Kontakte gesteckt werden
können. Dies ist auch für die Leuchtdioden, Widerstände und andere Bauteile sinnvoll und ver-
hindert, dass die Anschlussdrähte beim Einstecken leicht umknicken.
Nach außen hin wird die Blink-LED wie eine normale LED angeschlossen. Ein Vorwiderstand ist
unbedingt erforderlich. Und die Einbaurichtung muss stimmen. Der kürzere Anschlussdraht ist
die Kathode (Minus-Anschluss).
8. Tag Dreier-Blinklicht
8. Tag
Eine interessante Schaltungsvariante ergibt sich mit der Reihenschaltung aus einer Blink-LED
und zwei normalen LEDs. Die Blink-LED schaltet dann auch die anderen LEDs. Nun blinken alle
drei im gleichen Takt. Die Reihenschaltung aller drei LEDs erfordert einen kleineren Vorwider-
stand, da sonst die Helligkeit zu gering ausfällt. Hinter dem achten Türchen finden Sie deshalb
einen Widerstand mit 220 Ω (Rot, Rot, Braun). Testen Sie die Schaltung aber auch einmal mit
den größeren Widerständen von 470 Ω und 1 kΩ. Die LEDs blinken dann immer noch, nur ent-
sprechend weniger hell.
9. Tag Helligkeitsstufen
9. Tag
Hinter dem neunten Türchen kommt ein weiterer Widerstand zum Vorschein. Er hat 2,2 kΩ
(Rot, Rot, Rot) und lässt nur noch wenig Strom hindurch. Bauen Sie eine LED-Leuchte mit zwei
Helligkeitsstufen. Im Grundzustand liegen zwei Widerstände mit zusammen 3,2 kΩ in Reihe.
Wenn Sie jedoch den Schalter schließen wird der 2,2-kΩ-Widerstand überbrückt. Der LED-Strom
wird dabei etwa dreifach größer und beide LEDs entsprechend heller. Testen Sie die Schaltung
auch mit anderen Widerständen von 470 Ω oder 220 Ω statt des 1-kΩ-Widerstands. Die Hellig-
keitsunterschiede werden damit noch größer.
Bestrahlen Sie unterschiedliche Gegenstände mit der UV-LED. Viele leuchten dann in einem hel-
len, manchmal in einem farbigen Licht. Weißes Papier leuchtet hellblau. Manche farbigen Kunst-
stoffe leuchten gelb, rot oder grün. Diesen Vorgang nennt man Fluoreszenz. Licht mit einer kur-
zen Wellenlänge regt Farbstoffmoleküle zur Abgabe einer anderen Wellenlänge an. Vieles er-
scheint im UV-Licht ganz anders. Untersuchen Sie auch einmal Eurogeldscheine. Im Papier sind
fluoreszierende Fasern enthalten, die dann hell leuchten.
Gelblich-grüne Leuchtfarbe, z. B. auf den Zeigern einer Uhr, erzeugt im UV-Licht ein grünliches
Leuchten, das nach der Bestrahlung noch anhält und nur allmählich schwächer wird. Ein ähnli-
ches Nachleuchten findet man bei manchen Bildschirmen in Fernsehern und Oszilloskopen. Mit
der UV-LED lässt sich eine Leuchtspur auf solchen Schirmen zeichnen.
Interessent ist auch die Untersuchung von Flüssigkeiten und Lebensmitteln. Oft sind natürliche
oder künstliche fluoreszierende Farbstoffe enthalten. In Bier sieht man z. B. einen gelblichen
Lichtkegel, andere Flüssigkeiten leuchten hellgrün. Salzgurken können einen Farbstoff enthalten,
der sie gelb-grün leuchten lässt.
Mit dem Transistor als Schalter wird hier eine Vierfach-Blinkschaltung aufgebaut. Die Blink-LED
schaltet zugleich die grüne LED und den Basisstrom des Transistors ein und aus. Immer wenn
Basisstrom fließt, schaltet der Transistor den Kollektorstrom ein. Die rote LED und die UV-LED
blinken daher im selben Takt.
In diesem Versuch wird die grüne LED „falsch herum“, also mit der Kathode am Pluspol einge-
baut. Sie leuchtet damit nicht. Aber die LED wird auf diese Wiese zu einer Fotodiode. Wenn
Licht auf die grüne LED fällt, fließt ein sehr kleiner Strom. Dieser wird durch beide Transistoren
so weit verstärkt, dass die rote LED gut sichtbar leuchtet.
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Testen Sie die Schaltung bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen. Je mehr Licht auf den Licht-
sensor fällt, desto heller leuchtet die rote LED. Wenn Sie die grüne LED mit der Hand abschatten,
wird auch die rote LED dunkel.
Die Schaltung regelt nicht nur verschiedene Eingangsspannungen aus, sondern auch unter-
schiedliche Lasten. Ganz egal, ob eine oder zwei LEDs im Kollektorkreis liegen, der Strom bleibt
gleich. Wenn Sie also den Schaltkontakt schließen, geht zwar die rote LED aus, die gelbe LED
wird aber dennoch nicht heller.
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Halten Sie ein Stück weißes Papier vor die LED. Die Linse projiziert dann drei Farbkreise,
die sich teilweise überschneiden. So können Sie die Farben einzeln beobachten. Eine vollständi-
ge Farbmischung gelingt mit einem trüben Medium wie Kerzenwachs.
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Wenn Ihrer Familie diese Farbeffekte gefallen, kann die LED-Schaltung vielleicht einen Platz an
der Spitze Ihres Weihnachtsbaums einnehmen. Möglicherweise tauchen aber auch Änderungs-
wünsche auf. Dann ist Ihr Erfindungsreichtum gefragt. Testen Sie unterschiedliche Widerstände,
um das Verhältnis der Helligkeiten einzelner Farben zu verändern. Mit den vorhandenen Bautei-
len lassen sich aber auch völlig andere Schaltungen aufbauen. Und vielleicht finden sich bald
einzelne LEDs an ganz anderer Stelle wieder. Sie könnten ja z. B. besondere Beleuchtungen für
eine Vitrine bauen oder einzelne LEDs in Kinderspielzeuge integrieren.
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Anhang
Bauteile im Kalender:
1: LED grün und Widerstand 1 kΩ 13: NPN-Transistor BC547B
2: Experimentiersteckboard und Batterieclip 14: LED gelb
3: Draht 15: NPN-Transistor BC547B
4: LED rot 16: Widerstand 100 kΩ
5: Widerstand 470 Ω 17: Widerstand 10 kΩ
6: Blink-LED 18: Dual-LED
7: Widerstand 1 kΩ 19: Widerstand 470 Ω
8: Widerstand 220 Ω 20: Widerstand 1 kΩ
9: Widerstand 2,2 kΩ 21: RGB-Farbwechsel-LED
10: Blink-LED 22: Widerstand 330 Ω
11: UV-LED 23: LED orange
12: Widerstand 330 Ω 24: Widerstand 470 Ω
Zusätzlich erforderlich: eine 9-V-Batterie
Der Widerstands-Farbcode
Gold 0,1 5%
Silber 0,01 10%
Literatur