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Vorwort
Zur Adventszeit mal wieder einmal etwas Neues probieren, dabei hilft der Conrad-
Elektronik-Kalender. Der Schwerpunkt dieses Advents sind Feldeffekt-Transistoren (FET).
Im Mittelpunkt steht der integrierte CMOS-Baustein 4007 mit insgesamt sechs
MOSFETs. Bauen Sie damit ganz unterschiedliche Schaltungen auf. Der letzte Versuch
am 24. Dezember eignet sich auch diesmal wieder als Schmuck für den Weichnachts-
baum, eine Schaltung mit sechs farbigen LEDs, die angenehme Lichteffekte erzeugt.
Wer möchte, kann sich bemühen, die einzelnen Schaltungen genauer zu verstehen.
Viele wollen aber vielleicht einfach nur alles richtig aufbauen und sich an der Funktion
der Schaltungen erfreuen. Um den unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden,
werden die meisten Versuche in zwei Stufen beschrieben. In einem Absatz geht es
darum, wie ein Versuch aufgebaut wird und wie das Experiment durchgeführt wird.
Der zweite Absatz beschreibt die elektronischen Hintergründe. Da kann es auch mal
etwas komplizierter werden. Und manchmal werden Fachausdrücke verwendet, die
man vielleicht noch nachschlagen muss. Im Mittelpunkt soll jedenfalls der Spaß stehen.
Und auch solche Versuche können Spaß machen, die man noch nicht so ganz versteht.
Die Türchen des Kalenders lassen sich am leichtesten öffnen, indem man sie nach
innen eindrückt und dann nach außen aufklappt. Das eigentliche Bauteil befindet sich
jeweils hinter einer umweltfreundlichen Abdeckung aus dünnem Karton, damit es
zuverlässig an seinem Platz bleibt. Es lässt sich herausnehmen, nachdem man sie nach
innen eingedrückt hat.
Hinter jedem Türchen des Kalenders finden Sie ein neues Bauteil. Je mehr Sie sich mit
den Schaltungen beschäftigen, desto mehr wird deutlich werden, dass kleine Variationen
jederzeit möglich sind. Entscheidend sind die Schaltpläne. Betrachten Sie die Aufbau-
zeichnungen nur als Vorschläge. Sie können die Bauteile oft bei gleicher Funktion etwas
anders auf die Steckplatine setzen, einzelne Drähte einsparen oder kürzere Verbindungen
nutzen. Aber auch Variationen in den Schaltungen sind oft möglich und sinnvoll.
Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!
Der Widerstand ist mit Farbringen versehen. Die Ringe tragen die Farben Gelb,
Violett und Rot und stehen für 4700 Ω (Ohm), bzw. 4,7 kΩ (Kiloohm). Ein zusätzlicher
goldener Ring steht für die Toleranzklasse 5%.
Eine LED darf grundsätzlich nicht direkt mit einer Batterie verbunden werden, sondern es ist immer ein
Vorwiderstand nötig, um den Strom zu begrenzen. Der Widerstand von 4,7 kΩ ist recht groß, sodass der
Strom mit deutlich unter 2 mA relativ klein ist. Die LED leuchtet nicht mit voller Helligkeit, aber immer
noch sehr gut sichtbar. Die Versuche in diesem Elektronik-Kalender arbeiten durchgehend mit Vorwider-
ständen von 4,7 kΩ, weil der geringe Strom Vorteile bei CMOS-Schaltungen bringt. Auch die Batterie-
lebensdauer verlängert sich mit kleinerem LED-Strom.
Für den ersten Versuch benötigen Sie zusätzlich eine 9-V-Blockbatterie. Der Versuch muss besonders
vorsichtig ausgeführt werden. Vermeiden Sie es, dass jemals beide LED-Anschlüsse gleichzeitig
die Batterieanschlüsse berühren! Es muss immer der Widerstand in Reihe angeschlossen werden.
Halten Sie beide Bauteile an die Batterie, wie es die Zeichnung zeigt. Der Stromkreis ist damit
geschlossen, die LED leuchtet.
Elektronische Schaltungen stellt man übersichtlich in Schaltbildern dar. Für jedes Bauteil gibt
es ein spezielles Symbol. Die LED besteht aus einem Dreieck für die Anode und einem geraden
Strich für die Kathode. Das deutet die Stromrichtung an. Zwei kurze Pfeile nach außen stehen für
das abgegebene Licht. Der Widerstand ist als rechteckiges Kästchen gezeichnet. Das Schaltbild
zeigt den geschlossenen Stromkreis mit Batterie, Widerstand und LED.
Das Steckfeld hat im mittleren Bereich 230 Kontakte, die jeweils durch vertikale Streifen mit 5 Kontakten
leitend verbunden sind. Zusätzlich gibt es am Rand 40 Kontakte für die Stromversorgung, die aus zwei
horizontalen Kontaktfederstreifen mit 20 Kontakten bestehen. Das Steckfeld verfügt damit über zwei
unabhängige Versorgungsschienen.
Das Einsetzen von Bauteilen benötigt relativ viel Kraft. Die Anschlussdrähte knicken daher leicht um.
Wichtig ist, dass die Drähte exakt von oben eingeführt werden. Dabei hilft eine Pinzette oder eine kleine
Zange. Ein Draht wird möglichst kurz über dem Steckbrett gepackt und senkrecht nach unten gedrückt.
So lassen sich auch empfindliche Anschlussdrähte wie die verzinnten Enden des Batterieclips ohne
Knicken einsetzen.
Mit dem Draht lässt sich auch ein einfacher Schalter bauen. Er besteht aus zwei blanken Drahtstücken,
die sich erst mit einem Fingerdruck berühren. Schneiden Sie dazu Drahtstücke von 2 cm Länge ab und
entfernen Sie die Isolierung komplett.
Ein zusätzlicher kurzer Draht wird als Zugentlastung eingebaut, um die weichen Anschlussdrähte zu schonen.
Der Batterieclip sollte immer verbunden bleiben, damit sich die Anschlüsse nicht übermäßig abnutzen.
Ein Tipp zum leichteren Umgang mit dem Steckboard: Schneiden Sie die Drähte am Ende schräg an, damit
sie eine scharfe Spitze erhalten und leichter in die Kontakte gesteckt werden können. Dies ist auch für
die Leuchtdioden, Widerstände und andere Bauteile sinnvoll und verhindert, dass die Anschlussdrähte
beim Einstecken umknicken.
MOSFETs müssen mit Vorsicht behandelt werden, weil sie durch hohe Spannungen zerstört werden.
Statische elektrische Aufladungen können zu einer Gefahr für elektronische Bauteile führen.
Alle CMOS-Typen der 4000er B-Reihe enthalten jedoch interne Schutzschaltungen, die das Arbeiten sehr
sicher machen. Dazu gibt es interne Schutzdioden, die Spannungen über der positiven Betriebsspannung
Vdd und unterhalb der negativen Betriebsspannung Vss begrenzen. Das Bild rechts zeigt das Prinzip. Diese
Schutzschaltung ist nur dann wirksam, wenn die Anschlüsse Vss (Minus) und Vdd (Plus) an der Batterie
liegen. Pin 7 und Pin 14 müssen also auch dann angeschlossen, werden, wenn nur ein einzelner Transistor
verwendet wird. Der IC ist damit relativ gut gegen statische Entladungen geschützt. Gleichzeitig führen
diese Schutzdioden aber dazu, dass eine falsch gepolte Betriebsspannung einen großen Strom verursacht,
der den IC zerstören kann. Achten Sie deshalb genau auf den richtigen Anschluss der Batterie.
Vor dem ersten Einsetzen des ICs müssen die Anschlüsse genau parallel ausrichtet werden, weil sie nach
der Produktion noch etwas zu weit nach außen stehen. Drücken Sie alle Beinchen einer Seite zusammen
auf eine harte Tischfläche, um sie passend auszurichten. Setzen Sie den IC dann richtig herum auf die
Steckplatine. Achtung, wenn er falsch herum eingesetzt wird, sind die Anschlüsse 7 und 14 vertauscht,
sodass die Betriebsspannung verpolt angeschlossen wird und den IC zerstört. Die Anschlüsse 1 und 14
liegen an der linken Seite. Sie ist durch eine Einkerbung gekennzeichnet.
Nach diesen Vorüberlegungen und dem sorgfältigen Einsetzen des ICs startet der erste Versuch.
Der N-FET N1 soll eine LED einschalten. Dazu muss sein Steuereingang (Pin 6) an +9 V gelegt werden.
Bei diesem Versuch wird nur ein Transistor verwendet. Nur die Anschlüsse 6, 7, 8 und 14 werden
angeschlossen, alle anderen bleiben frei.
Der N-FET kann mit einem NPN-Transistor verglichen werden. Der Source-Anschluss (Pin 7) entspricht dem
Emitter, der Drain-Anschluss (Pin 8) dem Kollektor. Die Steuerelektrode heißt Gate (Pin 6) und entspricht
der Basis. Im Unterschied zum NPN-Transistor ist das Gate aber vollständig isoliert. Der FET wird deshalb
allein durch eine anliegende Spannung gesteuert und benötigt keinen Steuerstrom.
Ändern Sie die Schaltung einmal so, dass Sie das Gate (Pin 6) an Masse legen. Die LED geht aus. Testen
Sie auch einmal einen offenen Gate-Anschluss. Das Ergebnis ist zufällig und kann durch Annähern mit dem
Finger beeinflusst werden. Bereits in einem Abstand von einigen Zentimetern kann sich der Zustand des
Transistors ändern. Verantwortlich dafür sind statische Ladungen und die damit verbundenen elektrischen
Felder.
Im Vergleich mit dem Versuch Nr. 4 zeigt sich, dass ein N-FET und ein P-FET die gleiche Funktion, aber
unterschiedliche Polarität haben. Alle Versuche, die mit einem N-FET durchgeführt werden können,
funktionieren auch mit einem P-FET. Testen Sie auch hier wieder den offenen Gate-Anschluss. Das Ergebnis
ist wie erwartet zufällig. Eine Verbindung zwischen Gate und Vdd dagegen schaltet die LEDs aus.
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Die Schaltung zeigt das Prinzip eines dynamischen Speichers, wie er im PC verwendet wird.
Jede Speicherzelle besteht im Wesentlichen aus einem kleinen Kondensator und einem FET. Weil die
Ladung des Kondensators nicht beliebig lange erhalten bleibt, muss sie in einem dynamischen Prozess
regelmäßig wieder aufgefrischt werden. Im Gegensatz zu dynamischen Speichern brauchen statische
Speicher eine solche Auffrischung nicht. Sie benötigen dafür aber mehr Bauteile. Ein entsprechender
Versuch wird an einem späteren Tag in diesem Kalender beschrieben.
7. Tag LED-Dimmer
Hinter dem siebten Türchen finden Sie einen hochohmigen Widerstand mit 10 Megaohm (10 MΩ). 7. Tag
Er trägt die Farbringe Braun, Schwarz, Blau. Mit ihm und den schon vorhandenen Bauteilen soll nun ein elek-
tronischer LED-Dimmer aufgebaut werden. Mit den beiden Schaltkontakten kann eine beliebige Helligkeit der
LEDs eingestellt werden. Statt einer direkten Verbindung reicht auch eine Berührung mit dem Finger, wobei
der Hautwiderstand beide Kontakte verbindet. Damit hat man einen Berührungssensor mit Dimmer-Funktion.
Nach dem Öffnen bzw. Loslassen der Kontakte bleibt die eingestellte Helligkeit lange konstant.
Der Speicher-Kondensator liegt diesmal zwischen Gate und Drain des P-FET. Dadurch entsteht eine Integrator-
Schaltung, deren Ausgangsspannung sich nur relativ langsam ändert. Mit 10 MΩ und 100 nF erhält man
normalerweise eine Zeitkonstante von einer Sekunde. Der Integrator vergrößert die Kapazität des Konden-
sators aber scheinbar um den Faktor seiner Spannungsverstärkung. In diesem Fall dauert es mehr als zehn
Sekunden, um die Helligkeit zwischen Maximum und Minimum zu verändern.
Die gleiche Funktion kann auch mit einem NFET erreicht werden. Betrachten Sie noch einmal den
Versuch vom Tag 4. Ändern sie die Schaltung so, dass ein LED-Dimmer mit dem N-FET N1 entsteht.
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8. Tag Rot-Grün-Speicher
8. Tag Einen Widerstand mit 4,7 kΩ (Gelb, Violett, Rot) finden Sie hinter dem Türchen Nr. 8. Er wird als weiterer
Vorwiderstand für eine LED eingesetzt. Die Drain-Anschlüsse beider Transistoren N1 und P1 werden nun
verbunden. Damit erhält man einen so genannten Inverter. Im Normalfall leitet immer nur einer der
beiden Transistoren. Bei hoher Eingangsspannung leitet der N-FET und schaltet den gemeinsamen Ausgang
gegen Vss. Bei kleiner Eingangsspannung leitet dagegen der P-FET und schaltet den Ausgang gegen Vdd.
Im Endergebnis ist die Ausgangsspannung gegenüber der Eingangsspannung umgekehrt (invertiert).
In dieser Schaltung kann die Eingangsspannung am Pin 6 des Inverters durch die Schaltkontakte aus
blankem Draht entweder hoch oder auf Null gesetzt werden. Statt eines direkten Kontakts reicht es auch,
zwei Drähte mit dem Finger zu berühren. Die LEDs können deshalb mit einfacher Berührung der Kontakte
umgeschaltet werden. Bei offenen Kontakten bleibt der vorhandene Zustand theoretisch unendlich lange
bestehen. In der Praxis können aber kleine Isolationsfehler die Eingangsspannung ändern. Versuchen Sie
einmal festzustellen, wie lange ein Zustand unverändert bleibt.
Unter der Voraussetzung, dass die Eingangsspannung entweder Null oder gleich der Betriebsspannung ist,
ist jeweils einer der beiden FETs vollständig gesperrt. Das besondere Merkmal der CMOS-Bausteine ist
daher, dass sie im statischen Betrieb fast ohne Eigenverbrauch arbeiten. Nur im Umschaltmoment durch-
läuft die Eingangsspannung einen Bereich, in dem beide FETs leiten. Bei halber Eingangsspannung ist die
Stromaufnahme maximal. Meist wird dieser Bereich jedoch sehr schnell durchlaufen, sodass die mittlere
Stromaufnahme gering bleibt. Man kann daher Schaltungen bauen, die eine extrem lange Batterielebens-
dauer haben. Ein Beispiel sind Digitaluhren, die länger als ein Jahr mit einer Batterie arbeiten.
9. Tag Drei-Stufen-Schalter
9. Tag Hinter dem neunten Türchen finden Sie eine gelbe LED. Sie soll hier zusammen mit der roten LED eingesetzt
werden. Der 10-MΩ-Widerstand liegt diesmal zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Inverters.
Am Ausgang stellt sich eine mittlere Spannung von etwa 4,5 V ein. Damit leuchten beide LEDs etwa halb hell.
Eine von beiden beleuchtete Fläche erscheint orange. Die beiden Kontakte am Eingang können jedoch dieses
Gleichgewicht verändern. Verbindet man einen Kontakt mit einem Stück Draht oder mit dem Finger, dann
leuchtet jeweils nur noch eine der beiden LEDs. So lassen sich drei Farben wählen: Rot, Gelb und Orange.
Der Widerstand zwischen Ausgang und Eingang des Inverters bewirkt in dieser Schaltung eine Gegenkopplung
und sorgt dafür, dass sich eine mittlere Spannung einstellt. Ist die Ausgangsspannung zu hoch, leitet der NFET
stärker und zieht sie etwas herunter. Ist sie zu tief, leitet entsprechend der PFET mehr und zieht die Ausgangs-
spannung etwas hoch. Im Endeffekt stellt sich bei offenen Schaltern eine Ausgangsspannung von ca. 4,5 V ein.
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Vielleicht haben Sie es bemerkt, der zweite 10-MΩ-Widerstand in der Schaltung zwischen Pin 13 und Pin 3
könnte auch durch eine Drahtbrücke ersetzt werden, die Funktion bliebe gleich. Allerdings hilft er dabei,
ungewollte Hochfrequenzschwingungen zu verhindern. Die Verbindungsleitungen in der Schaltung bilden
nämlich kleine Kondensatoren, die der Schaltung eine unerwartete und zufällige Funktion geben können.
Entfernen Sie einmal den ersten 10-MΩ-Widerstand zwischen Pin 6 und Pin 8 aus der Schaltung. Damit
gibt es keine Gegenkopplung mehr, und der Eingang ist extrem hochohmig. Beide Inverter zusammen
haben eine hohe Verstärkung. Elektrische Felder im Umfeld der Schaltung führen daher zu einem
Umschalten zwischen Grün und Rot, wobei der Zwischenzustand Gelb kaum noch beobachtet wird.
Der Versuch zeigt eine Eigenschaft aller CMOS-ICs, nämlich ihre extrem hochohmigen Eingänge. Zum
Umschalten reichen deshalb bereits kleinste Ströme aus. Eine LED als Fotodiode liefert bei mittlerer
Helligkeit nur wenige Nanoampere. Und trotzdem reichen solch kleine Ströme aus, um ein sicheres
Umschalten zu bewirken.
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Halten Sie Ihre Hand in die Nähe dieser Antenne und bewegen Sie Ihre Füße auf einem isolierenden
Bodenbelag. Dabei werden elektrische Ladungen bewegt, die den Ausgang umschalten. Mit etwas Übung
lassen sich die Ausgangszustände gezielt umschalten, ohne dass die Ursache sichtbar wird. Man könnte
meinen, dass mentale Kräfte die LEDs umschalten. Überraschen Sie Ihre Umgebung mit diesem kleinen
Zaubertrick!
Nehmen Sie die Schaltung in die Hand und bewegen Sie sich im Raum. In den meisten Fällen erzeugt
jeder Schritt eine Änderung des elektrischen Feldes. Die LEDs blinken im Takt Ihrer Schritte. Nähern Sie
die Antenne einem isolierten Netzkabel. Nun leuchten plötzlich beide LEDs. Die Netzleitung ist von einem
50-Hz-Wechselfeld umgeben, das die LEDs im 50-Hz-Takt umschaltet. Das schnelle Flackern ist kaum
erkennbar, sodass beide LEDs gleichzeitig zu leuchten scheinen. Der Elektrofeld-Sensor ist so empfindlich,
dass sogar in der Wand verlegte Stromleitungen aufgespürt werden können.
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Leuchten Sie mit einer hellen Lampe direkt auf die Sensoren, dann ergibt sich ein
schnelles Blinken.Bei mittlerer Raumhelligkeit dauert es bereits einige Minuten bis
zum nächsten Wechsel. Die Schaltung eignet sich auch als Lichtmessgerät.
Man kann z.B. vergleichen, welche von zwei Taschenlampen heller ist.
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Testen Sie auch einmal verschiedene Kombinationen der drei Kondensatoren, um unterschiedliche Blink-
frequenzen zu erreichen. Drei 100-nF-Kondensatoren in Reihenschaltung ergeben 33 nF. In Parallelschaltung
erreichen Sie dagegen 300 nF und damit eine fast zehnfach kleinere Blinkfrequenz.
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Jeder Lichtblitz ist kürzer als eine Millisekunde und daher auch nicht sehr hell. Zum Test können Sie einmal
mehrere Widerstände mit 4,7 kΩ in Reihe zur roten LED verwenden. Das verlängert die Lichtblitze und
macht sie deutlicher sichtbar. Drehen Sie die rote LED auch einmal um. Nun sieht man ein Dauerleuchten
der weißen LED, das periodisch kurz unterbrochen wird.
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In Sperrrichtung hält die Ladezeit von der jeweiligen Beleuchtung ab. Bei sehr hellem Licht folgen die
einzelnen Blitze schneller aufeinander, bei geringer Helligkeit sind die Pausen zwischen den einzelnen
Blitzen mehrere Minuten lang. Damit man bei mittlerem Licht nicht zu lange warten muss, wurde die
Kondensator-Reihenschaltung mit nur 25 nF verwendet.
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Das Ergebnis des Versuchs ist teilweise auch vom Zustand der Batterie abhängig.
Gerade eine stark verbrauchte Batterie kann bewirken, dass die Schaltung endlos
blinkt. Das liegt am erhöhten Innenwiderstand der Batterie. Bei jedem Einschalten 19. Tag
der LED bricht die Spannung um bis zu 1 V ein. Dieser Spannungssprung bewirkt
eine zusätzliche Rückkopplung auf den Eingang und verstärkt damit die Schwin-
gungen. Alkali-Batterien haben meist auch im entladenen Zustand einen geringen
Innenwiderstand. Bei einfachen Zink-Kohle-Batterien kann der Innenwiderstand
dagegen sehr groß werden.
Abhängig von Exemplarstreuungen des ICs und je nach Zustand der Batterie ist es
möglich, dass diese Schaltung bereits genügend Verstärkung aufweist, um anhal-
tende Schwingungen zu erzeugen. Das Pendel kommt in diesem Fall nie zur Ruhe.
Um die Helligkeit zu erhöhen, können Sie einen oder mehrere 4,7-kΩ-Widerstände
zum Vorwiderstand der weißen LED parallel schalten. Später in diesem Elektronik-
Kalender wird übrigens eine Schaltung vorgestellt, die mit mehr Verstärkung arbeitet
und andauernde Schwingungen garantiert.
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Zwei Punkte der Schaltung sind mit Drahtstücken nach außen geführt und können berührt werden.
Berühren Sie zunächst nur den Anschluss B. Die Schwingungen werden damit gestoppt, die LEDs gehen
aus. Das ist eigentlich erstaunlich, weil Sie nur einen Punkt berühren, nicht aber einen Stromkreis schließen.
Ihr Finger und damit der gesamte Körper wirkt in diesem Fall wie eine Platte eines Kondensators. Wegen
der großen Plattenabstände ist die Kapazität trotzdem gering und beträgt nur einige Pikofarad. Diese
Kapazität reicht aber aus, um den Signalgenerator zu stoppen.
Berühren Sie in einem zweiten Versuch die Anschlüsse A und B gemeinsam. Diesmal ist das Ergebnis
genau das Gegenteil: Die LEDs leuchten heller. Die Berührung hat nämlich den zweiten 10-MΩ-Widerstand
in der Schaltung überbrückt, damit die Gesamtverstärkung erhöht und die Frequenz bis auf etwa 5 kHz
erhöht.
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Die beiden grünen LEDs arbeiten auch hier wieder als kleine Kondensatoren und sorgen für eine hohe
Schaltfrequenz der Schaltung. Zugleich sind sie aber auch Lichtsensoren. Bei sehr hellem Licht steigt ihre
Leitfähigkeit so weit an, dass sie sich mehr und mehr wie Widerstände verhalten. Bei ausreichender
Helligkeit wird damit aus dem Signalgenerator plötzlich ein statisch rückgekoppeltes Flipflop. Damit
bleibt der Ausgang entweder im eingeschalteten oder im ausgeschalteten Zustand stehen. Entscheidend
ist, dass keine Schwingungen mehr vorhanden sind.
Damit fließt auch kein Wechselstrom über die Kondensatoren, die LEDs leuchten nicht mehr. Richten Sie
eine starke Lichtquelle auf die Sensor-LEDs, die LEDs am Ausgang sind aus. Wenn das Licht aber durch
einen Gegenstand oder eine Person abgeschattet wird, gehen die Ausgangs-LEDs wieder an.
Ersetzen Sie einmal den 10-MΩ-Koppelwiderstand zwischen den beiden Invertern (Pin 13, Pin 3) durch
den sehr viel kleineren Widerstand mit 4,7 kΩ. Damit steigt die Generatorfrequenz an, und die LEDs
leuchten heller. Bei starker Beleuchtung gehen
die LEDs wie bisher aus.
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Stellt man sich die entstehenden Schwingungen in einem Kreis vor, dann besteht zwischen zwei LEDs
immer eine Pasenverschiebung von 120 Grad, also von einem Drittel des Vollkreises. Um zu verstehen,
wie diese Schwingungen entstehen, kann man zunächst von drei Invertern ausgehen. Insgesamt wird die
Phase um 180 Grad gedreht. Die Kopplung vom Ausgang auf den Eingang ist also eine Gegenkopplung.
Man sollte erwarten, dass sich eine stabile mittlere Spannung einstellt. Durch die eingefügten RC-Glieder
wird eine Störung aber erst mit einer gewissen Zeitverzögerung nachgeregelt. Das führt zu einer
zusätzlichen Phasenverschiebung, die aus der Gegenkopplung eine Rückkopplung macht. Bei einer
bestimmten Frequenz ist die gesamte Phasendrehung gerade Null, sodass sinusförmige Schwingungen
entstehen.
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Falls Sie noch etwas mit der Schaltung experimentieren möchten, beachten Sie einmal die übrig
gebliebenen Bauteile. Es gibt noch drei weitere Kondensatoren mit 100 nF. Durch Parallelschaltung von
jeweils zwei Kondensatoren können Sie die Schaltung insgesamt mit halber Geschwindigkeit betreiben.
Umgekehrt läuft die Schaltung mit Reihenschaltungen jeweils zweier Kondensatoren doppelt so schnell.
Auch ein Widerstand mit 4,7 kΩ ist noch unbenutzt. Durch die Parallelschaltung zu einem vorhandenen
Vorwiderstand können Sie die entsprechende LED mit doppeltem Strom betreiben. Das bietet sich an,
falls eine der LEDs als zu schwach erscheint. Sicherlich gibt es noch viele andere sinnvolle Schaltungs-
varianten. Lassen Sie Ihrem Erfindungsreichtum freien Lauf!
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Am 24. Dezember bauen Sie dann mit den gesammelten Bauteilen ein größeres Projekt auf, mit dem Sie Ihren
Weihnachtsbaum schmücken können. Mehr wird nicht verraten, aber Sie dürfen gespannt sein!
Vorkenntnisse sind nicht nötig, wenn Sie Schritt für Schritt die Anweisungen des Buches befolgen. Am Ende besitzen
auch Einsteiger Grundkenntnisse in Sachen Elektronik und Schaltungen. Eine ideale Möglichkeit, auch junge Leute für
dieses spannende Thema zu begeistern! Das Einzige, was Sie zusätzlich benötigen, ist eine 9-Volt-Blockbatterie.
Plus! Weihnachts-Bonus
Das Know-how-Zertifikat 2012
Experimentieren, lernen – weiterbilden! Nach dem 24. Dezember können Sie Ihr erworbenes Wissen testen und
kostenlos das Jahres-Zertifikat unter www.conrad.de/zertifikat erwerben.
Damit bringen Sie nicht nur Ihre Freunde zum Staunen, Sie weisen damit auch Ihr Wissen in der Elektronik nach.
Plus! Sammel-Bonus
Die praktischen Wissens-Kärtchen
Schneiden Sie nach dem 24. Dezember die Infos auf der Rückseite des Kalenders aus. Sie werden Ihnen auch nach Weih-
nachten wertvolle Dienste leisten. Mit den Sammelkarten erweitern Sie jährlich, Schritt für Schritt, Ihr Elektronikwissen.
Impressum
Produziert im Auftrag der Firma Conrad Electronic SE, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau
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Wesentlichen den Schreibweisen der Hersteller.
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