Sie sind auf Seite 1von 52

SAP Library

HELPX.TRM_RM
Zinskurven-Framework

PUBLIC | CUSTOMER | INTERNAL | CONFIDENTIAL | STRICTLY CONFIDENTIAL


Document Version: 7104 – <Date>

Zinskurven-Framework 7104 1
SAP Library

Copyright
© 2013 SAP AG. Alle Rechte vorbehalten.

Dokument-Klassifikation der SAP-Bibliothek: PUBLIC

Weitergabe und Vervielfältigung dieser Publikation oder von Teilen daraus sind, zu welchem
Zweck und in welcher Form auch immer, ohne die ausdrückliche schriftliche Genehmigung
durch die SAP AG nicht gestattet. In dieser Publikation enthaltene Informationen können
ohne vorherige Ankündigung geändert werden.

Die von SAP AG oder deren Vertriebsfirmen angebotenen Softwareprodukte können


Softwarekomponenten auch anderer Softwarehersteller enthalten. Produkte können
länderspezifische Unterschiede aufweisen.

Die vorliegenden Unterlagen werden von der SAP AG und ihren Konzernunternehmen
(„SAP-Konzern“) bereitgestellt und dienen ausschließlich zu Informationszwecken. Der SAP-
Konzern übernimmt keinerlei Haftung oder Gewährleistung für Fehler oder
Unvollständigkeiten in dieser Publikation. Der SAP-Konzern steht lediglich für Produkte und
Dienstleistungen nach der Maßgabe ein, die in der Vereinbarung über die jeweiligen Produkte
und Dienstleistungen ausdrücklich geregelt ist. Aus den in dieser Publikation enthaltenen
Informationen ergibt sich keine weiterführende Haftung.

SAP und andere in diesem Dokument erwähnte Produkte und Dienstleistungen von SAP
sowie die dazugehörigen Logos sind Marken oder eingetragene Marken der SAP AG in
Deutschland und anderen Ländern.

Zusätzliche Informationen zur Marke und Vermerke finden Sie auf der Seite
http://www.sap.com/corporate-en/legal/copyright/index.epx#trademark.

Zinskurven-Framework 7104 2
SAP Library

Icons in Body Text


Icon Meaning
Caution
Example
Note
Recommendation
Syntax
Additional icons are used in SAP Library documentation to help you identify different types of
information at a glance. For more information, see Help on Help General Information
Classes and Information Classes for Business Information Warehouse on the first page of any
version of SAP Library.

Typographic Conventions
Type Style Description
Example text Words or characters quoted from the screen. These include field names, screen
titles, pushbuttons labels, menu names, menu paths, and menu options.
Cross-references to other documentation.
Example text Emphasized words or phrases in body text, graphic titles, and table titles.
EXAMPLE TEXT Technical names of system objects. These include report names, program
names, transaction codes, table names, and key concepts of a programming
language when they are surrounded by body text, for example, SELECT and
INCLUDE.
Example text Output on the screen. This includes file and directory names and their paths,
messages, names of variables and parameters, source text, and names of
installation, upgrade and database tools.
Example text Exact user entry. These are words or characters that you enter in the system
exactly as they appear in the documentation.
<Example text> Variable user entry. Angle brackets indicate that you replace these words and
characters with appropriate entries to make entries in the system.
EXAMPLE TEXT Keys on the keyboard, for example, F2 or ENTER.

Zinskurven-Framework 7104 3
SAP Library

Zinskurven-Framework.......................................................................................................... 5
1 Zentrale Begriffe des Zinskurven-Frameworks ................................................................ 6
2 Referenzzinsen............................................................................................................... 8
3 Zinskurven...................................................................................................................... 9
3.1 Zinskurvenart.......................................................................................................... 10
3.2 Aufbau von Zinskurven ........................................................................................... 11
3.2.1 Interpolation (Zinskurven-Framework) .............................................................. 15
3.2.2 Extrapolation.................................................................................................... 17
3.2.3 Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve berechnen ....................................... 18
4 Basis-Spreads und Basis-Spread-Kurven...................................................................... 19
4.1 Manuelle Eingabe von Basis-Spread-Werten .......................................................... 21
5 Customizing für Credit-Spreads .................................................................................... 23
6 Credit-Spreads und Credit-Spread-Kurvenstrukturen..................................................... 41
6.1 Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen .................................................... 42
6.2 Referenzeinheiten bearbeiten ................................................................................. 44
6.3 Referenzeinheiten zu Geschäftspartnern zuordnen................................................. 45
6.4 Credit-Spread-Werte eingeben ............................................................................... 46
7 Zusammengesetzte Kurven .......................................................................................... 47

Zinskurven-Framework 7104 4
SAP Library

Zinskurven-Framework

Über das Zinskurven-Framework können Sie Referenzzinsen definieren und deren Werte
hinterlegen. Auf der Basis der Referenzzinsen können Sie Zinskurven erzeugen, die Sie bei
der Ermittlung von Markt-to-Market-Barwerten über die Preisrechner benötigen. Es ermöglicht
ihnen außerdem, Basis-Spreads sowie Credit-Spreads zu erfassen und diese bei den
Berechnungen zu berücksichtigen, indem Basis-Spread-Kurven und Credit-Spread-Kurven
erzeugt und zu den Zinskurven hinzugefügt werden, so dass die Berechnungen dann auf
Basis der zusammengesetzten Kurven erfolgen.

Integration
Die Funktionen des Zinskurven-Framework steht Ihnen mit den folgenden Business Functions
zur Verfügung:

TRM, Zinskurven-Framework (reversibel) [External]

TRM, Credit-Spreads (reversibel) [External]

Funktionsumfang
Zentrale Begriffe des Zinskurven-Frameworks [Page 6]

Referenzzinsen [Page 8]

Zinskurven [Page 9]

o Zinskurvenart [Page 10]

o Aufbau von Zinskurven [Page 11]

Interpolation [Page 15]

Extrapolation [Page 17]

Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve berechnen [Page 18]

Basis-Spreads und Basis-Spread-Kurven [Page 19]

o Manuelle Eingabe von Basis-Spread-Werten [Page 21]

Customizing für Credit-Spreads [Page 22]

Credit-Spreads und Credit-Spread-Kurvenstrukturen [Page 40]

o Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen [Page 42]

o Referenzeinheiten bearbeiten [Page 44]

o Referenzeinheiten zu Geschäftspartnern zuordnen [Page 45]

o Credit-Spread-Werte eingeben [Page 46]

Zusammengesetzte Kurven [Page 47]

Zinskurven-Framework 7104 5
SAP Library

1 Zentrale Begriffe des Zinskurven-Frameworks

Referenzzins Siehe auch: Referenzzins [External]

Aufzinsungsrhythmus Der Aufzinsungsrhythmus bestimmt, wie oft Zinsen berechnet


werden.

Zahlungsfrequenz Das Zeitintervall zwischen Zinszahlungen.

Zinsberechnungsmethode Ist ein Tagezählverfahren für die Zinsrechnung. Sie ist durch den
Quotienten aus Tagemethode und Basistagemethode definiert.

Die Tagemethode bestimmt, wie die zu verzinsenden Tage


zwischen zwei gregorianischen Kalenderzeitpunkten gezählt
werden.

Die Basistagemethode bestimmt, wieviel Tage ein Zinsjahr zum


Zwecke der Zinsrechnung haben soll.

Zinskurvenart Eine Zinskurvenart enthält zu verschiedenen Währungen jeweils


eine Zinskurvenstruktur. Die Zinskurvenstruktur bildet zum
Gültigkeitsdatum als Zinskurve die Grundlage für die
Barwertberechnung.

Eine Zinskurvenart deckt ein Marktsegment, wie z.B.


den Swapmarkt oder Rentenmarkt ab.

Eine Zinskurve wird für die Bestimmung des


Opportunitätszinssatzes (z.B. für eine Produktgruppe
wie Darlehen) benutzt.

Jeder Zinskurvenart können Sie beliebig viele Währungen


zuordnen. Durch die Zuordnung von Referenzzinsen als
Stützstellen zu den Währungen der Zinskurvenart werden die
Zinskurvenstrukturen bestimmt.

Zinskurve Kurve, die aus einem Satz von Referenzzinssätzen


unterschiedlicher Laufzeiten aufgebaut wird. Eine Zinskurve wird
eindeutig durch das Gültigkeitsdatum, die Zinskurvenart und die
Währung beschrieben.

Basis-Spread Basis-Spreads sind Auf- oder Abschläge auf einer Seite eines
Basis-Swaps, die den Swap zu einem fairen Geschäft machen.
Sie können im Preisrechner bei der Berechnung von
Diskontfaktoren und Forwardzinsen verwendet werden. Der
Spread bezieht sich auf den ersten der beiden zugeordneten
Referenzzinsen.

Cross-Currency-Spread:

3-Monats-EURIBOR vs. 3-Monats-USD-Libor, 5 Jahre


Laufzeit

Zinskurven-Framework 7104 6
SAP Library

Der Spread ist der Auf- oder Abschlag auf die EUR-
Seite.

Tenor-Spread:

3-Monats-EURIBOR vs. 6-Monats-EURIBOR, 3 Jahre


Laufzeit

Der Spread ist der Auf- oder Abschlag auf die 3-Monats-
Seite.

Basis-Spread-ID Schlüssel, unter dem ein Basis-Spread definiert ist. Es kann sich
dabei um einen Cross-Currency-Spread oder um einen Tenor-
Spread handeln.

Basis-Spread-Kurvenart Eine Basis-Spread-Kurvenart enthält für jedes Währung/Tenor-


Paar eine Basis-Spread-Kurvenstruktur:

Ein Laufzeitpaar (wie 3 Monate versus 6 Monate) für


eine bestimmte Währung definiert eine Tenor-Basis-
Spread-Kurve.

Ein Währungspaar für einen bestimmten Tenor definiert


eine währungsübergreifende Basis-Spread-Kurve.

Am Gültigkeitsdatum generiert die Basis-Spread-Kurvenstruktur


eine Basis-Spread-Kurve, die bei der Barwertberechnung mit
einer Zinskurve kombiniert wird.

Sie können jeder Basis-Spread-Kurvenart beliebig viele


Währung/Tenor-Paare zuordnen. Das Währung/Tenor-Paar wird
auf einer abstrakten Ebene definiert. Die konkrete Beziehung zu
den notierten Marktdaten wird definiert, indem die Basis-Spread-
IDs den Stützstellen zugeordnet werden. Die Basis-Spread-
Kurvenstrukturen basieren auf den zugeordneten Basis-Spread-
IDs. Die diesen Basis-Spread-IDs zugeordneten
zugrundeliegenden Referenzsätze müssen folgende
Voraussetzungen erfüllen:

Ihre Währung muss zu der Währung der Basis-Spread-


Kurve passen.

Ihre Laufzeit muss mit dem Tenor der Basis-Spread-


Kurve übereinstimmen.

Basis-Spread-Kurve Eine Basis-Spread-Kurve ist die zu einem bestimmten Datum


gültige Ausprägung einer Basis-Spread-Kurvenart zu einem
konkreten Währungs-tenor-Übergang, die bei der
Barwertberechung mit einer Zinskurve kombiniert wird.

Eine Basis-Spread-Kurve existiert nicht eigenständig, sondern


wird nur im Zusammenhang mit der Erzeugung einer
zusammengesetzten Kurve verwendet.

Credit-Spread Ein Credit-Spread-Wert bezieht sich immer auf eine


Referenzeinheit, eine Credit-Spread-ID, eine Notierungsart und
ein Kursdatum.

Credit-Spread-ID Schlüssel, unter dem ein Credit-Spread definiert ist.

Zinskurven-Framework 7104 7
SAP Library

Um Marktdaten für Credit-Spreads speichern zu können,


müssen Sie zusätzlich Referenzeinheiten definieren.

Referenzeinheit Die Referenzeinheit ist die Bezugsgröße für einen Credit-


Spread.

Referenzeinheiten können beispielsweise sein:

Geschäftspartner (sog. Referenzschuldner)

Buchungskreise (um eigene Credit-Spreads abzulegen)

Wertpapierkennnummern

Ratings

Credit-Spread- Eine Credit-Spread-Kurvenstruktur definiert die Laufzeitstruktur


Kurvenstruktur einer Credit-Spread-Kurve.

Am Gültigkeitsdatum generiert die Credit-Spread-Kurvenstruktur


gemeinsam mit einer Referenzeinheit eine Credit-Spread-Kurve,
die bei der Barwertberechnung mit einer Zinskurve kombiniert
wird.

Credit-Spread-Kurve Eine Credit-Spread-Kurve ist die zu einem bestimmten Datum


gültige Ausprägung einer Credit-Spread-Kurvenstruktur
gemeinsam mit einer Referenzeinheit, die bei der
Barwertberechung mit einer Zinskurve kombiniert wird.

Eine Credit-Spread-Kurve existiert nicht eigenständig, sondern


wird nur im Zusammenhang mit der Erzeugung einer
zusammengesetzten Kurve verwendet.

Zusammengesetzte Kurve Eine zusammengesetzte Kurve besteht aus genau einer


Zinskurve und einer beliebigen Anzahl von Spread-Kurven. Die
Eigenschaften der Zinskurve legen die Eigenschaften der
resultierenden zusammengesetzten Kurve fest.

Das Zinskurven-Framework ermöglicht es Ihnen, ein Set an


Basis-Spread-Kurven abzuleiten, die zu der Zinskurve
hinzugefügt werden, sowohl für Forward-Zinskurven und als
auch für Zinskurven, die in der Auswertungsart/Bewertungsregel
zugeordnet werden. Darüberhinaus kann eine Credit-Spread-
Kurve für die Diskontierung abgeleitet werden.

2 Referenzzinsen

Im Customizing hinterlegen Sie für Referenzzinsen Zinskonditionen. Zinskonditionen


beschreiben für das dem Referenzzins zugrundeliegende Zinsgeschäft, wann und wieviel
Geld gezahlt wird. Damit beeinflussen sie die Berechnungen, die beim Aufbau von
Zinskurven durchgeführt werden. Die am Referenzzins einstellbaren Zinskonditionen
bedeuten im Einzelnen:

Zinskurven-Framework 7104 8
SAP Library

Währung: Währung, in der das zugrundeliegende Zinsgeschäft geführt wird.

Zinsberechnungsmethode: Angabe der Tagezählmethode und der Methode, nach der


die Anzahl der Tage pro Jahr berechnet werden.

Laufzeit/Zeiteinheit: Angabe der Laufzeit des zugrundeliegenden Zinsgeschäftes in


der spezifizierten Zeiteinheit.

Zahlungsrhythmus: Angabe der Zeitabstände, in denen Zinszahlungen erfolgen. Über


den Zahlungsrhythmus kann auch zwischen Par- und Zerozinssätzen unterschieden
werden.

Compounding-Frequenz: Angabe der Periodendauer, innerhalb der verzinst wird.


Eingezahltes Kapital verzinst sich innerhalb von einem Jahr nach der folgenden
Gleichung:

R m
K1 K 0 (1 100 m
)

m gibt dabei die Compounding-Frequenz an, z. B. entspricht m=4 vierteljährlichem


Compounding.

Kalender: Der hier ausgewählte Kalender bildet die Basis für die in den Feldern
Anzahl der Geschäftstage bezüglich Zinsfeststellung und Verschiebung auf Werktag
bei Valuta getroffenen Einstellungen. Haben Sie die Zinsberechnungsmethode
actW/252 ausgewählt, dann ermittelt das System die Feiertage über diesen Kalender
bei vorausgesetzten 252 Arbeitstagen pro Jahr.

Fixing-Periode: Angabe der Dauer in Werktagen zwischen dem Datum der


Zinsfixierung und dem Beginn der ersten Zinsperiode. Es werden nur positive Werte
berücksichtigt, negative Werte werden auf Null gesetzt.

Verschiebung auf Werktag bei Valuta: Angabe der Richtung, in die der
Zahlungstermin verschoben wird, falls er auf einen Feiertag fällt. Der verschobene
Zahlungstermin kann sowohl vor als auch nach dem ursprünglich auf den Feiertag
fallenden Termin liegen.

Fälligkeitstermine am Monatsende: Entscheidet darüber, ob Fälligkeitstermine auf


das Monatsende gelegt werden sollen, wenn der Beginn der Zinslaufzeit auf einem
Monatsende liegt.

Forward-Zinskurvenart: Zinskurvenart, mit der die Forward-Zinssätze für den


ausgewählten Referenzzins berechnet werden.

3 Zinskurven

Zinskurven werden bei Barwertberechnungen verwendet.

Um Zinskurven zu erzeugen, müssen Sie zunächst Zinskurvenarten definieren. Aus der


Anwendung heraus wird, dann die benötigte Zinskurve basierend auf den Einstellungen zur
Zinskurvenart, zur Zinskurve und zu den Referenzzinsen sowie auf den aktuellen Marktdaten,
die Zinskurve berechnet.

Zinskurven-Framework 7104 9
SAP Library

Weitere Informationen
Zinskurvenart [Page 10]

Aufbau von Zinskurven [Page 11]

o Interpolation [Page 15]

o Extrapolation [Page 17]

o Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve berechnen [Page 18]

3.1 Zinskurvenart

Eine Zinskurvenart ist die abstrakte Beschreibung einer Gruppe von konkreten Kurven. Sie
enthält zu verschiedenen Währungen jeweils eine Zinskurvenstruktur.

Sie definieren Zinskurvenarten unter Verwendung von Attributen, die die Marktdatenselektion
beeinflussen, und Eigenschaften wie Zahlungsrhythmus und Compounding-Frequenz sowie
beliebig vielen Währungen. Anschließend ordnen Sie die Referenzzinssätze als Stützstellen
zu den Währungen der Zinskurvenart zu. Dabei können Sie nur Referenzzinsen zuordnen,
deren Währung zur ausgewählten passt.

Die Zinskurvenstruktur bildet zum Gültigkeitsdatum als Zinskurve die Grundlage für die
Barwertberechnung.

Struktur
Eigenschaften der Zinskurvenart, die die Berechnung von Zinssätzen definieren (siehe auch:
Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve berechnen) [Page 18]:

Zahlungsrhythmus

Compounding-Frequenz

Notierungsart (hat nur informativen Charakter)

Maximales Alter

Eigenschaft, die die für den Aufbau einer konkreten Kurve verwendbaren Marktdaten
definiert.

Extrapolationsmethode

Basis-Spread-Kurvenart

Diese Einstellung ist relevant, wenn eine Kurve für die Forward-Berechnungen
verwendet wird.

Von der Zinskurvenart zur konkreten Zinskurve kommen Sie über die Kombination mit einer
Währung.

Auf dieser Ebene ordnen Sie einen Kalender und eine Zinsberechnungsmethode zu. Dann
ordnen Sie die Referenzzinsen zu, die zum einen die Marktdaten liefern und zum anderen
das Zeitgitter festlegen.

Die Attribute Underlying-Laufzeit und Underlying-Zeiteinheit der Zinskurve werden verwendet,


um geeignete Basis-Spread-Kurven für eine bestimmte Basis-Spread-Kurvenart zu finden, die
mit der Zinskurve für die Forward-Berechnung kombiniert werden können.

Zinskurven-Framework 7104 10
SAP Library

Beispiel

Wenn Sie eine Zinskurve aus Swap-Sätzen versus 3-Monats-EURIBOR aufbauen, ist
die Underlying-Laufzeit der Zinskurve 3 und der Zeitraum Monat.

Beispiel
Eine Zinskurvenart deckt ein Marktsegment, wie z.B. den Swapmarkt oder Rentenmarkt ab.

3.2 Aufbau von Zinskurven

Mit dieser Funktion können Sie Zinskurven aufbauen. Eine Zinskurve definiert sich über die
ihr zugeordneten Referenzzinssätze. Aus den Marktdaten, die zu den einzelnen
Referenzzinssätzen vorhanden sind, baut das System die Zinskurve auf, d. h. es berechnet
an den über die Referenzzinssätze definierten Stützstellen Diskontfaktoren und stetig
verzinste Zerosätze.

Funktionsumfang

Der Zinskurve
zugeordnete
Referenzzinssätze,
Marktdaten
entsprechend der
Zinskurveneinstellung
‚Maximales Alter‘

Schritt 1: Bootstrapping–Verfahren unter Berücksichtigung der Einstellungen


der Referenzzinssätze

Äquivalente
Stetig verzinste Darstellungen
Zerosätze Diskontfaktoren

Schritt 2: Zinssätze basierende auf den Einstellungen der Zinskurve berechen

Zinssätze entsprechend der


Kurveneigenschaften bzw. der
Einstellungen des Referenzzinssatzes
bei Forward-Berechnungen (z.B.
Zahlungsrhythmus, Compounding-
Frequenz, Zinsberechnungsmethode
etc.)

Überblick: Aufbau der Zinskurve

Die Berechnung der Diskontfaktoren führt das System über das Bootstrapping-Verfahren
durch. Dieses Verfahren stellt sicher, dass die Diskontfaktoren aus den gegebenen
Marktdaten arbitragefrei berechnet werden. Dabei werden vom System folgende Schritte
durchgeführt:

1. Marktdaten finden

Suchen der Zinssätze zu einem spezifizierten Datum für alle der Zinskurve
zugeordneten Referenzzinssätze. Es wird dabei das Verfahren Direktes Zurücklesen
unter Angabe eines Höchstalters angewandt:

Zinskurven-Framework 7104 11
SAP Library

o Bestimmung des Lesedatums unter der Bedingung Datum kleiner oder gleich
spezifiziertes Datum für die der Zinskurve zugeordneten Referenzzinsen.
Dazu sucht das System von dem spezifizierten Datum aus das aktuellste
Datum in der Vergangenheit, zu dem Marktdaten vorhanden sind, d. h. das
System setzt das Lesedatum ausgehend von dem spezifizierten Datum
solange jeweils um einen Tag zurück, bis für mindestens einen zugeordneten
Referenzzins ein Zinssatz gefunden wurde.

o Überschreitet das gefundene Lesedatum das Höchstalter (Lesedatum kleiner


als das spezifiziertes Datum minus Höchstalter), dann verhält sich das
System so, als wären keine Marktdaten vorhanden. Die Zinskurve wird in
diesem Fall nicht aufgebaut.

o Ist das Lesedatum nicht zu alt, liest das System die für dieses Datum und für
alle der Zinskurve zugeordneten Referenzzinsen die vorhandenen Zinssätze
aus der Marktdatentabelle und baut mit den am Lesedatum gefundenen
Zinssätzen die Zinskurve zum spezifizierten Datum auf. Diese Zinskurve ist
dann zum spezifizierten Datum gültig.

Das zulässige Höchstalter (in Tagen) legen Sie im Customizing der


Marktdaten unter Stammdaten Einstellungen zu Referenzzinsen
und Zinskurven Zinskurvenarten definieren fest.

Wenn das System zu einem als erforderlich gekennzeichneten


Referenzzins keinen Zinssatz findet, dann wird keine Kurve
aufgebaut.
Ende des Hinweises
2. Zahlungsbeträge und -zeitpunkte für die zugeordneten Referenzzinssätze berechnen

Aus den Zinskonditionen der Referenzzinssätze berechnet das System die


Zahlungsbeträge und Zahlungszeitpunkte der einzelnen Referenzzinssätze, zu denen
Marktdaten gefunden wurden:

o Beginn der ersten Zinsperiode berechnen:

Dieses Datum ergibt sich aus dem Gültigkeitsdatum plus Fixing-Periode. Zur
Ermittlung der Geschäfts- und Feiertage verwendet das System den am
Referenzzins angegebenen Kalender. Falls Sie keinen Kalender angegeben
haben, ignoriert das System die Anzahl der Geschäftstage bezüglich
Zinsfeststellung, d. h. der Beginn der ersten Zinsperiode ist in diesem Fall
gleich dem Gültigkeitsdatum. Der Beginn der ersten Zinsperiode entspricht
dem Datum, an dem für das dem Referenzzins zugrundeliegende
Zinsgeschäft das Kapital eingezahlt wird.

o Zahlungstermine berechnen:

Aus den Angaben Laufzeit/Zeiteinheit und Zahlungsrhythmus am


Referenzzins berechnet das System die Zahlungstermine, ausgehend vom
Beginn der ersten Zinsperiode.

Laufzeit: 3 Jahre, Zahlungsrhythmus: jährlich, Beginn der ersten


Zinsperiode: 17.5.2011

Es werden die Zahlungstermine 17.5.2012, 17.5.2013, 17.5.2014


erzeugt.

Zinskurven-Framework 7104 12
SAP Library

o Je nachdem, welche Customizing-Einstellung Sie für das Kennzeichen


Verschiebung auf Werktag bei Valuta am Referenzzins gewählt haben,
verschiebt das System die im letzten Schritt bestimmten Zahlungstermine auf
Werktage gemäß der angegebenen Regel. Die verschobenen
Zahlungstermine werden im folgenden Schritt verwendet.

o Berechnung der Quotienten aus Anzahl Tage geteilt durch Anzahl Tage im
Jahr für jede einzelne Zinsperiode des Referenzzinssatzes gemäß der im
Customizing am Referenzzins angegebenen Zinsberechnungsmethode. Als
Beginn einer Zinsperiode gilt dabei jeweils der Zahlungstermin der vorherigen
Zinsperiode (oder Beginn der ersten Zinsperiode, falls die aktuelle
Zinsperiode die erste Zinsperiode ist) und als Ende einer Zinsperiode der
Zahlungstermin der aktuellen Zinsperiode.

o Berechnung der einzelnen Zinszahlungen:

Multiplikation des gefundenen Zinssatzes mit den eben bestimmten


Quotienten aus Anzahl Tage geteilt durch Anzahl Tage im Jahr. Abweichend
dazu ergibt sich bei einem Zerozinssatz mit einer Laufzeit von länger als
einem Jahr der Zinsanteil C der Rückzahlung aus der folgenden Gleichung:

C 1 0 0 ((1 R /100)q 1)

Mit R: Zerozinssatz, q: Quotient aus Anzahl Tage geteilt durch Anzahl Tage
im Jahr.

o Anschließend setzt das System das Datum der Kapitalrückzahlung auf den
Zahlungstermin der letzten Zinsperiode.

3. Sortieren der Marktdaten

Das System sortiert die gefundenen Zinssätze nach Laufzeit aufsteigend und
berechnet die Diskontfaktoren dann rekursiv in genau dieser Reihenfolge.

4. Berechnung der Diskontfaktoren

Jeder Referenzzinssatz stellt zusammen mit dem quotierten Zinssatz implizit einen
wohldefinierten Zahlungsstrom von n Zinszahlungen Ci (berechnet im Schritt
Zahlungshöhe und -zeitpunkte für die zugeordneten Referenzzinssätze berechnen)
samt Rückzahlung von 100 bereit. Die quotierten Zinssätze notieren zu pari, d. h. der
Barwert des Zahlungsstroms aller zukünftigen Zahlungen ist gleich seiner Restschuld
von 100. Zur Barwertberechnung multipliziert das System jede einzelne Zahlung
(Zinsen und Kapitalrückzahlung) mit einem Diskontfaktor di. Sie erhalten die
Barwertgleichung (d0 ist dabei normalerweise gleich 1, d0 ist ungleich 1, wenn der
Beginn der ersten Zinsperiode ungleich dem Gültigkeitsdatum ist):

n
100d 0 d iC i 100d n
i 1

Zinskurven-Framework 7104 13
SAP Library

Das System nutzt nun aus, dass die Zinskurve bis zum Zeitpunkt Tn-1 bereits
aufgebaut ist, und somit die Diskontfaktoren d0 bis dn-1 der Zahlungszeitpunkte T0 bis
Tn-1 bereits bekannt sind. Als bekannt gilt hierbei, dass diese Diskontfaktoren
entweder bereits vorher berechnet wurden oder durch Interpolation (Zinskurven-
Framework) [Page 15] gewonnen werden können. Zur Berechnung von dn wird obige
Gleichung nach dn aufgelöst, wie die folgende Gleichung zeigt:

n 1
100 d 0 d iC i
d n 100
i 1
C n

Dadurch erhalten Sie Diskontfaktoren für alle von den Referenzzinssätzen


vorgegebenen Laufzeiten. Dieses Vorgehensweise wird als Bootstrapping-Verfahren
bezeichnet.

5. Diskontfaktoren für Zerozinssätze mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr
berechnen

Für Zerozinssätze mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr berechnet das System
die Diskontfaktoren abweichend zu obigem Verfahren nach der Gleichung, die in
folgender Abbildung dargestellt wird:

q
dn d 0 (1 R / 100 )

Für Zerozinssätze mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr wird demnach eine
Compounding-Frequenz von einem Jahr angenommen.

6. Berechnung des Diskontfaktors d0

Wenn der Zahlungszeitpunkt T0 für den Diskontfaktor d0 bereits nach allen


Zahlungszeitpunkten (Stützstellen) liegt, die bisher in der Zinskurve aufgebaut
wurden, nimmt das System an, dass die Continuous-Compounding-Zerozinssätze
zwischen der letzten verfügbaren Stützstelle und T0 und zwischen T0 und dem ersten
Zinsszahlungstermin gleich sind. Als Stützstelle gilt implizit auch das
Gültigkeitsdatum der Zinskurve, an dem der Diskontfaktor immer gleich 1 ist.

Falls aber eine Stützstelle mit längerer Laufzeit existiert, interpoliert das System d0.

Der Referenzzins mit der kürzesten Laufzeit in der Zinskurve hat eine
Laufzeit von einem Monat, der Zahlungsrhythmus ist monatlich, und der
Beginn der Zinsperiode liegt zwei Arbeitstage nach Zinsfixierung (nach dem
Gültigkeitsdatum des Zinssatzes).

In diesem Fall nimmt das System an, dass die Continuous-Compounding-


Zerozinssätze zwischen dem Gültigkeitsdatum der Zinskurve / des
Zinssatzes und dem Beginn der Zinsperiode und zwischen Beginn und Ende
der Zinsperiode gleich sind. Mit dieser Annahme kann d0 vom System
berechnet werden.

Zinskurven-Framework 7104 14
SAP Library

7. Auffüllen von Swap-Gaps

Auffüllen von Swap-Gaps durch Interpolation von Parzinssätzen

Nicht immer sind dem System alle Diskontfaktoren d0 bis dn-1 bereits bekannt. Sind
z. B. einer Zinskurve Referenzzinssätze für 1, 2, 3, 4, 5, 7 und 10 Jahre Laufzeit
zugeordnet, dann fehlen die Stützstellen (die Swap-Gaps) bei 6, 8 und 9 Jahren,
damit das System die oben angegebene Gleichung anwenden kann. Beispielsweise
fehlt zur Ermittlung von d7 der Diskontfaktor d6. EineExtrapolation [Page 17] zur
Ermittlung von d6 kann das System noch nicht durchführen, da dies nur auf der fertig
aufgebauten Zinskurve möglich ist. Deshalb muss das System diese Lücken auf eine
andere Art und Weise füllen. Dies geschieht durch lineare Interpolation, d. h. zur
Berechnung des Zinssatzes für 6 Jahre interpoliert das System die Parsätze der
Referenzzinssätze mit den Laufzeiten 5 und 7 Jahren linear und taggenau, wie die
Gleichung in folgender Abbildung zeigt:

(T7 T6 ) R5 (T6 T5 ) R7
R6
T7 T5

Es wird in diesem Beispiel angenommen, dass bei allen Zinssätzen einmal jährlich
eine Zinszahlung erfolgt.

Für Laufzeiten Ti der beteiligten Referenzzinssätze ist dabei jeweils die tatsächliche
Anzahl von Tagen geteilt durch 365 einzusetzen. Diese Interpolation von
Parzinssätzen findet ausschließlich während dem Aufbau der Zinskurve zum
Auffüllen der Swap-Gaps statt. Auf der fertig aufgebauten Zinskurve interpoliert das
System dagegen nach dem im Abschnitt Interpolation beschriebenen Verfahren. Falls
die Zinskonditionen von zwei aufeinander folgenden Referenzzinssätzen
unterschiedlich sind, sich also z. B. die Zinsberechnungsmethoden von R5 und R7
unterscheiden, dann berechnet das System zum Zeitpunkt T5 einen zu pari
notierenden Zinssatz in der Zinsberechnungsmethode von R7, und setzt diesen
Zinssatz in obige Formel ein. Weitere Informationen zur Berechnung von Zinssätzen
finden Sie unter Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve berechnen [Page 18].
Damit das System die obige Formel anwenden kann, müssen die Zinskonditionen der
beteiligten Zinssätze identisch sein (bis auf die Laufzeit).

Nach dem Auffüllen der Lücken berechnet das System die noch fehlenden
Diskontfaktoren (siehe Berechnung der Diskontfaktoren). Nachdem alle
Diskontfaktoren bis zur Stützstelle mit der längsten Laufzeit berechnet worden sind,
ist die Zinskurve aufgebaut.

3.2.1 Interpolation (Zinskurven-Framework)

Mit dieser Funktion kann das System Zinssätze für Laufzeiten, die nicht im System hinterlegt
sind, interpolieren.

Funktionsumfang
Aus den beim Aufbau der Zinskurve an den Stützstellen berechneten Diskontfaktoren d
berechnet das System Zerozinssätze ZCC mit kontinuierlicher Verzinsung (Continuous-
Compounding-Zero) durch Auflösen der folgenden Gleichung nach Z:

Zinskurven-Framework 7104 15
SAP Library

ZccT
d e
Dabei wird die Laufzeit T grundsätzlich im Format ACT/365 dargestellt und zwischen
Gültigkeitsdatum der Zinskurve und Zahlungstermin gemessen.

Auf den Zinssätzen mit dieser Darstellung interpoliert das System linear und taggenau, d. h.
der interpolierte Continous-Compounding-Zerosatz ZX ergibt sich aus der in folgender
Abbildung dargestellten Gleichung:

T2 TX Z1 TX T1 Z 2
ZX
T2 T1

Das System berechnet den Diskontfaktor dX dann nach der in folgender Abbildung
dargestellten Gleichung:

ZxTx
dX e

Zinssätze
vor
Interpolation

Stützstelle 1 Stützstelle 2 Stützstelle 3 Stützstelle 4 Stützstelle 5

Bereich, in dem interpoliert wird


Zinssätze
nach
Interpolation

Stützstelle 1 Stützstelle 2 Stützstelle 3 Stützstelle 4 Stützstelle 5

Zinskurven-Framework 7104 16
SAP Library

3.2.2 Extrapolation

Auf der fertig aufgebauten Zinskurve wird vom System extrapoliert, falls ein Zinssatz oder
Diskontfaktor zu einer Laufzeit angefordert wird, die größer als die längste Laufzeit aller
Stützstellen der Zinskurve ist.

Funktionsumfang
Im Customizing zur Zinskurve können Sie zwischen den folgenden Verfahren wählen:

1. Kontinuierlich verzinslichen Zerosatz konstant halten

Es wird angenommen, dass der stetig verzinste Zerosatz für alle Laufzeiten im
Extrapolationsbereich gleich dem letzten verfügbaren stetig verzinsten Zerosatz in
der Zinskurve ist.

Dabei gilt die Gleichung, die in folgender Abbildung dargestellt ist:

ZCC(T Tn) ZCC(Tn)

2. Parzinssatz konstant halten

Es wird angenommen, dass der letzte verfügbare Parzinssatz in der Zinskurve,


konvertiert in kontinuierlich verzinsliche Darstellung, gleich dem kontinuierlich
verzinslichen Forward-Zinssatz im gesamten Extrapolationsbereich ist. Dadurch
erhält man nahezu konstante Parzinssätze für Laufzeiten im Extrapolationsbereich.
Diese Option bedeutet aber nicht, dass Parzinssätze im Extrapolationsbereich exakt
gleich dem Parzinssatz auf der letzten Stützstelle sind. Das System führt folgende
Berechnungsschritte durch:

o Berechnung des Parzinssatzes basierend auf den an der Zinskurve


eingestellten Konditionen für die letzte Zinskurvenstützstelle (weitere
Informationen finden Sie unter Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve
berechnen [Page 18]).

Wenn Sie im Customizing zur Zinskurve als Zahlungsrhythmus ‘Zerozinssatz,


eine Zinszahlung am Ende der Laufzeit’ gewählt haben, nimmt das System
abweichend von dieser Einstellung eine Zahlungsfrequenz von einem Jahr
für den konstant zu haltenden Parzinssatz an.
Ende des Hinweises
o Konvertierung des Parzinssatzes P in eine kontinuierlich verzinsliche
Darstellung (m = Anzahl der Zinszahlungen pro Jahr) und Berechnung des
Faktors F, wie in folgender Abbildung dargestellt:

P
F exp(m log(1 100m
))

Zinskurven-Framework 7104 17
SAP Library

o Berechnung des Diskontfaktors d(T), wie in folgender Abbildung dargestellt:

T Tn
dT Tn d Tn F

o Berechnung des kontinuierlich verzinslichen Zerozinssatzes, wie in folgender


Abbildung dargestellt:

log( d (T Tn ))
Z CC (T Tn ) T

3. Kontinuierlich verzinslichen Forwardsatz konstant halten

Es wird angenommen, dass der kontinuierlich verzinsliche Forwardsatz auf der


letzten Zinskurvenstützstelle gleich dem kontinuierlich verzinslichen Forward-Zinssatz
im gesamten Extrapolationsbereich ist. Das System führt folgende
Berechnungsschritte durch:

o Bestimmung der Steigung der Interpolationsgeraden zwischen der vorletzten


und letzten Zinskurvenstützstelle, wie in folgender Abbildung dargestellt:

Z CC ( Tn ) Z CC ( Tn 1 )
s T n Tn 1

o Berechnung des kontinuierlich verzinslichen Forwardsatzes an der letzten


Zinskurvenstützstelle, wie in folgender Abbildung dargestellt:

f (Tn ) sTn ZCC(Tn )

o Berechnung des kontinuierlich verzinslichen Zerosatzes, wie in folgender


Abbildung dargestellt:

Z CC (T Tn ) f (T n ) ( Z CC (T n ) f (T n )) TTn

3.2.3 Zinssätze aus der aufgebauten Zinskurve


berechnen

Zinskurven-Framework 7104 18
SAP Library

Mit der einmal aufgebauten Zinskurve werden die Zinssätze basierend auf den in der
Zinskurve eingestellten Zinskonditionen berechnet. Der Zinssatz R notiert zu pari, wenn für R
die Bedingung gilt, die mit der Gleichung in folgender Abbildung dargestellt ist:

n
100 d 0 d i Rq i 100 d n
i 1

Die Quotienten qi aus Tagedifferenz und Tage im Jahr sowie die Zahlungstermine i ergeben
sich aus den Konditionen des Zinssatzes. Zur Berechnung von R löst das System, die
Gleichung nach R auf, wie die folgende Abbildung darstellt:

R 100 dn0 dn
di qi
i 1

Die Diskontfaktoren di hat das System entweder bereits beim Aufbau der Zinskurve berechnet
oder diese stammen aus der Interpolation mit Continous-Compounding-Zerosätzen.

Dabei wird vorausgesetzt, dass die letzte, und nicht die erste Zinsperiode verkürzt ist, wenn
die Laufzeit kein ganzzahliges Vielfaches des Zahlungsrhythmus ist.

Berechnung von Zerozinssätzen mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr

Soll ein Zerozinssatz mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr berechnet werden,
verwendet das System abweichend zu obigem Verfahren die Gleichung, die in folgender
Abbildung dargestellt ist:

R 100 (( d 0 / d n )1 / q 1)

D. h. für Zerozinssätze mit einer Laufzeit von länger als einem Jahr nimmt das System eine
Compounding-Frequenz von einem Jahr an.

4 Basis-Spreads und Basis-Spread-Kurven

Basis-Spreads sind Auf- oder Abschläge auf einer Seite eines Basis-Swaps, die den Swap zu
einem fairen Geschäft machen. Der Spread bezieht sich auf den ersten der beiden
zugeordneten Referenzzinsen.

Sie können Tenor-Spreads und Währungs-Spreads pflegen. Die Definition von Basis-Spreads
ist die Voraussetzung für folgende Aktivitäten:

Hochladen von Basis-Spread-Marktdaten in das System

Aufbauen von Basis-Spread-Kurven aus Basis-Spreads mit unterschiedlichen


Laufzeiten

Zinskurven-Framework 7104 19
SAP Library

Struktur
Um Basis Spreads abzubilden, müssen Sie im Customizing des Treasury and Risk
Management unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Stammdaten Basis-
Spreads Basis Spreads definieren Basis-Spread-IDs anlegen.

Einer Basis-Spread-ID ordnen Sie zwei Referenzzinssätze, die Laufzeit und die Zeiteinheit
zu.

Wenn Sie einen Tenor-Spread darstellen wollen, ordnen Sie zwei Referenzzinssätze
mit derselben Währung und unterschiedlichen Laufzeiten zu. Der erste Referenzzins
ist der, dem der Spread hinzugefügt wird. Die Eigenschaften des ersten Referenzzins
bestimmen damit die Quotierung des Basis-Spread.

Wenn Sie einen Währungs-Spread darstellen wollen, ordnen Sie zwei


Referenzzinssätze mit derselben Laufzeit und unterschiedlichen Währungen zu. Der
erste Referenzzins ist der, dem der Spread hinzugefügt wird. Die Eigenschaften des
ersten Referenzzins bestimmen damit die Quotierung des Basis-Spread.
Ende des Hinweises
Im Bereich Erweiterte Eigenschaften können Sie bestimmte Einstellungen des zugeordneten
Referenzzinssatzes übersteuern, indem Sie das Kennzeichen Erweiterte Einstellungen
setzen. Wenn Sie dieses Kennzeichen setzen, dann werden folgende Felder eingeblendet:

Zahlungsrhythmus

Compounding-Frequenz

Fixing-Periode

Arbeitstagverschiebung

Kalender

Zinsberechnungsmethode

Fälligkeit zum Monatsende

Sie können diese Einstellungen überschreiben.

Beispiel

Sie wollen einen Tenor-Spread abbilden, der den Zuschlag auf die 3-Monatsseite eines
Laufzeit-Basisswaps 3-Monats-EURIBOR versus 6-Monats-EURIBOR, mit einer Laufzeit von
5 Jahren bildet.

Sie machen folgende Einstellungen:

Basis-Spread-ID Ref1 Ref2 Laufzeit Zeiteinheit

EUR3M6M EURIBOR3M EURIBOR6M 5 Jahr

Mit dem Hilfs-Programm FTBBYC_BSPRD_CUST_HELP können Sie mehrere ähnliche Basis-


Spreads parallel anlegen. Lesen Sie die hierzu die Programm-Dokumentation im System.
Ende des Hinweises

Zinskurven-Framework 7104 20
SAP Library

Die konkreten Werte der Basis-Spreads zu einem bestimmten Datum hinterlegen Sie manuell
im Bereichmenü des Treasury and Risk Management unter Grundfunktionen
Markdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe Basis-Spreads Basis-Spreads
eingeben .

Neben der manuellen Eingabe der Basis-Spread-Werte können Sie die Basis-Spread-Werte
auch wie bei den anderen Marktdaten auch z.B. über den Datafeed [External], die
Dateischnittstelle oder über die Marktdatenübernahme aus Tabellenkalkulation [External]
einlesen.

Siehe auch:

Manuelle Eingabe von Basis-Spread-Werten [Page 21]

Marktdatenverwaltung [External]

Basis-Spread-Kurven

Sie können Basis-Spreads im Preisrechner bei der Berechnung von Diskontfaktoren und
Forwardzinsen berücksichtigen. Dafür definieren Sie im Customizing Treasury and Risk
Management unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Stammdaten Basis-
Spreads Basis-Spread-Kurvenarten definieren Basis-Spread-Kurvenarten, auf deren
Basis dann die Basis-Spread-Kurven erzeugt werden, die dann zusammen mit der Zinskurve
die zusammengesetzte Kurve bilden, auf deren Basis dann die Berechnungen durchgeführt
werden.

In der Definition der Basis-Spread-Kurvenarten werden keine Einstellungen bezüglich der von
der Kurve abgeleiteten Zinssätze hinterlegt, da Basis-Spread-Kurven nicht als eigenständige
Kurven angelegt werden, sondern nur im Zusammenhang mit der Erzeugung einer
zusammengesetzten Kurve verwendet werden. Um von der Kurvenart zu einer konkreten
Kurve zu kommen wird ein konkretes Paar von Währung/Tenor-Kombinationen (Währung
1/Tenor 1 <-> Währung 2/Tenor 2) gebraucht.

Die hinterlegte Notierungsart auf der Ebene der Basis-Spread-Kurvenart dient nur zur
Information.

Das hinterlegte maximale Alter ist für die gezogenen Marktdaten für eine konkrete Kurve
relevant. Die auf der Ebene der konkreten Kurve hinterlegte Notierungsart beeinflusst die
Selektion der Marktdaten.

Siehe auch: Zusammengesetzte Kurven [Page 47]

4.1 Manuelle Eingabe von Basis-Spread-Werten

Über diese Funktion erfassen Sie manuell Basis-Spread-Werte in die Marktdatentabellen. Ein
Basis-Spread-Wert bezieht sich immer auf eine Basis-Spread-ID, eine Notierungsart und ein
Kursdatum. Sie können sowohl positive als auch negative Basis-Spread-Werte erfassen.

Voraussetzungen
Sie müssen die Basis-Spreads im Customizing des Treasury and Risk Management unter
Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Stammdaten Basis-Spreads Basis-Spreads
definieren anlegt haben.

Aktivitäten
1. Rufen Sie die Funktion im Anwendungsmenü des Treasury and Risk Management
unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe

Zinskurven-Framework 7104 21
SAP Library

Basis-Spreads Basis-Spreads eingeben (Transaktion RMBSM) oder im Customizing


unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe
Basis-Spreads Basis-Spreads eingeben auf.

2. Wählen Sie Anzeigen oder Ändern und Sie gelangen in den Anzeige-
/Änderungsmodus für die Marktdatentabelle für die Basis-Spread-Werte.

Sie können die Menge der angezeigten Basis-Spread-Werte über die Felder Basis-
Spread ID, Notierungsart und Kursdatum einschränken.
Ende des Hinweises
Über (Anzeigen <-> Ändern) können Sie zwischen dem Anzeige- und
Änderungsmodus wechseln.

3. Im Änderungsmodus können Sie neue Basis-Spread-Werte erfassen oder die


vorhandenen Basis-Spread-Werte ändern.

Erfassen von Basis-Spread-Werten

1. Wählen Sie Neue Einträge.

2. Wählen Sie die Basis-Spread ID und die Notierungsart aus.

3. Geben Sie das Notierungsdatum ein.

4. Hinterlegen Sie die Basis-Spread-Werte in Basispunkten, wobei ein


Basispunkt einem Hundertstel-Prozentpunkt entspricht.

5. Wählen Sie (Neue Eingabezeile), um einen weiteren Basis-Spread-Wert


zu erfassen.

6. Wenn Sie eine Zeile falsch erfasst haben, dann markieren Sie die Zeile und
wählen (Löschen).

Ändern von Basis-Spread-Werten

Sie können die vorhandenen Basis-Spread-Werte ändern oder löschen.

Um einen Wert zu löschen, markieren Sie die Zeile und wählen (Löschen).

4. Sichern Sie ihre Eingaben.

Zinskurven-Framework 7104 22
SAP Library

5 Customizing für Credit-Spreads


Funktionsumfang
Marktdaten
Damit Sie Marktdaten für Credit-Spreads im System hinterlegen können, müssen Sie zunächst die folgenden Einstellungen vornehmen:

Customizing/Funktion Pfad Bemerkungen

Credit-Spread-IDs Customizing: Treasury and Risk Management In dieser Customizing-Aktivität legen Sie Credit-
definieren (View Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Spread-IDs an, indem Sie deren Eigenschaften
V_FTBBYCCSPRD) Stammdaten festlegen.

Im Bereich Marktdatennotierung können Sie


definieren, wie das Zinskurven-Framework die
Marktdaten interpretiert. Hierzu setzen Sie folgende
Felder:

Zahlungsrhythmus

Aufzinsungsrhythmus

Fixing-Periode

Arbeitstagverschiebung

Kalender

Zinsberechnungsmethode

Fälligkeit zum Monatsende

Im Bereich Experteneinstellungen sollten Sie im Feld


Verwendung die Standardeinstellung auswählen, es

Zinskurven-Framework 7104 23
SAP Library

sei denn, Sie wollen eine eigene Konvertierungslogik


implementieren, um die Marktdaten zur Verwendung
im Zinskurven-Framework in Spreads zu
umzuwandeln.

Referenzeinheiten Bereichsmenü: Treasury and Risk Management Sie müssen außerdem die Referenzeinheiten
bearbeiten (Transaktion Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Manuelle anlegen, auf die sich ihre Credit-Spreads beziehen.
RMRE) Marktdateneingabe Credit-Spread-Kurven Den Referenzeinheiten können Sie Geschäftspartner,
Buchungskreise und Wertpapierkennnummern
Referenzeinheiten für zuordnen. Sie können aber auch allgemeinere
Geschäftspartner Referenzeinheiten für Ratings oder Branchen
anlegen (Transaktion definieren.
RMREBP)
Für die Anlage der Referenzeinheiten für ihre
Geschäftspartner steht Ihnen der Report
Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen
(Transaktion RMREBP) zur Verfügung.

Siehe auch:

Referenzeinheiten bearbeiten [Page 44]

Referenzeinheiten für Geschäftspartner


anlegen [Page 42]

Einstellungen für den Datafeed

Credit-Spreads- Customizing: Treasury and Risk Management In diesem Schritt definieren Sie die
Notierungsarten Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Konvertierungsschlüssel für Credit-Spread-
umschlüsseln (View Stammdaten Datafeed Übersetzungstabelle Notierungsarten.
V_MDUDFCS) Datafeed-Umschlüsselungen definieren
Definieren Sie die externen Namen für die benötigten
Notierungsarten. Erkundigen Sie sich bei Ihrem
Datafeed-Provider, welche Namen
(Instrumenteigenschaften) von Ihrem externen
Partnerprogramm erkannt werden.

Zinskurven-Framework 7104 24
SAP Library

Credit-Spreads Customizing: Treasury and Risk Management In diesem Schritt definieren Sie, wie Credit-Spreads
definieren (View Grundfunktionen Marktdatenverwaltung über das externe Partnerprogramm Ihres Datafeed-
V_DFCU10) Stammdaten Datafeed Übersetzungstabelle Anbieters importiert werden.

Notation:

Referenzeinheit: BP_DEUBA

Credit-Spread-ID: 5_YEAR

Notierungsart: 2 (bid)

Relevante Datafeed-Notation:

Instrumentname: DB5YEUAM=R

Datenherkunft: DDS

Instrumenteigenschaft: BID

Voraussetzungen

Sie müssen die Credit-Spread-ID definieren

Sie müssen Referenzeinheiten definieren

Die Funktionalität Realtime-Kursversorgung


setzt voraus, dass Ihr externes
Partnerprogramm realtimefähig ist. Fragen
Sie Ihren Datafeed-Anbieter, ob Ihr externes
Partnerprogramm diese Voraussetzung erfüllt
und auf einmalige Anfrage aus dem System

Zinskurven-Framework 7104 25
SAP Library

regelmäßig Marktdaten liefern kann.

Aktivitäten

1. Legen Sie fest, wie Sie Ihre Zinssätze über


das externe Partnerprogramm und somit über
den Datafeed importieren wollen.

2. Falls Sie eine Kurshistorie im System


aufzeichnen wollen, müssen Sie das
Kennzeichen "Marktdaten in R/3 permanent
speichern' setzen.

3. Außerdem können Sie festlegen, ob die


Kursversorgung nur per Anfrage aus dem
System oder ständig realtime durch das
externe Partnerprogramm Ihres Datafeed-
Anbieters erfolgt.

4. Sichern Sie Ihre Eingaben.

Um den Aufwand erheblich zu verringern, führen Sie


zunächst folgende Aktivitäten aus:

1. Credit-Spread-IDs definieren

2. Codes für Credit-Spread-Notierungsarten


konvertieren

3. Referenzeinheiten definieren

4. R/3-Stammdaten importieren

Auf diese Weise werden die meisten Einstellungen in


dieser Aktivität bereits automatisch gefüllt und

Zinskurven-Framework 7104 26
SAP Library

müssen nicht manuell gefüllt werden.


Ende des Hinweises

Einstellungen für die Dateischnittstelle

Schlüssel für Customizing: Treasury and Risk Management In diesem Arbeitsschritt legen Sie die Zuordnung der
Notierungsarten Grundfunktionen Marktdatenverwaltung von Ihrem Datenlieferanten benutzten Notierungsarten
konvertieren (View Stammdaten Dateischnittstelle Credit-Spreads auf die im Systems verwendeten Notierungsarten fest.
V_MDUCS)
Ordnen Sie jeder im SAP-System verwendeten
Notierungsart die entsprechende externe Notierungsart
(= vom Datenlieferanten verwendete Bezeichnung) zu.
Stellen Sie sicher, dass für die Notierungsarten eine
1:1-Zuordnung garantiert ist. Eine Konvertierung der
Schlüssel findet erst statt, wenn Sie für eine im System
verwendete Notierungsart die relevante externe
Notierungsart erfassen.

Systemnotation:

1 (Middle)

2 (Bid)

3 (Ask)

Datenlieferant-Notation:

MID

BID

ASK

Zinskurven-Framework 7104 27
SAP Library

Credit-Spreads in Barwertermittlung berücksichtigen


Damit die Credit-Spreads bei der Barwertermittlung berücksichtigt werden können, muss das System während der Barwertberechung eines Finanzgeschäfts
eine passende Credit-Spread-Kurve erzeugen. Um dies zu ermöglichen, müssen Sie zunächst die folgenden Einstellungen vornehmen:

Customizing/Funktion Pfad Bemerkungen

Credit-Spread-Kurvenstrukturen Customizing: Treasury and Risk In dieser Customizing-Aktivität definieren Sie Credit-
definieren (Transaktion RMCSC) Management Grundfunktionen Spread-Kurvenstrukturen und verwenden dabei
Marktdatenverwaltung Stammdaten Attribute, die die Selektion der Marktdaten beeinflussen.
Darüber hinaus ordnen Sie Credit-Spread-IDs zu, um
die Laufzeitstruktur der Kurve zu definieren.

In Verbindung mit einer Referenzeinheit beschreibt eine


Credit-Spread-Kurvenstruktur eine bestimmte Credit-
Spread-Kurve. Aus diesem Grund können Credit-
Spread-Kurvenstrukturen zu Referenzeinheiten
zugeordnet werden.

Legen Sie neue Credit-Spread-Kurvenstrukturen an.

1. Geben Sie eine vierstellige ID für die Credit-


Spread-Kurvenstruktur ein.

2. Wählen Sie Anlegen.

Beim Anlegen einer neuen Credit-Spread-


Kurvenstruktur können Sie die Funktion
Kopieren verwenden. Geben Sie die ID einer
bereits vorhandenen Credit-Spread-
Kurvenstruktur ein und wählen Sie Kopieren.

Geben Sie im folgenden Bild die ID für die neue


Struktur ein. Das System legt die neue Struktur

Zinskurven-Framework 7104 28
SAP Library

mit denselben Einstellungen an. Geben Sie die


neue Struktur-ID ein und wählen Sie Ändern,
um die erforderlichen Änderungen an der neuen
Struktur vornehmen zu können.
Ende des Hinweises
3. Geben Sie einen beschreibenden Text für die
Credit-Spread-Kurvenstruktur ein.

4. Setzen Sie im Bereich


Marktdateneigenschaften die Notierungsart und
das maximale Alter. Diese Attribute beeinlussen
die Selektion der Marktdaten (Credit-Spreads).

5. Wählen Sie im Bereich Credit-Spread-


Kurvenstruktur die Credit-Spread-IDs aus,
indem Sie die Taste Neue Credit-Spread-IDs
verwenden, die Ihnen eine Liste der
verfügbaren Credit-Spread-IDs anbietet.

6. Sichern Sie Ihre Eingaben.

Darüber hinaus stehen Ihnen für die Credit-Spread-


Kurvenstrukturen folgende Funktionen zur Verfügung:

Credit-Spread-Kurvenstrukturen ändern oder anzeigen

1. Geben Sie die ID der Credit-Spread-


Kurvenstruktur ein.

2. Wählen Sie Bearbeiten oder Anzeigen.

3. Machen Sie die notwendigen Änderungen und


sichern Sie Ihre Eingaben.

Zinskurven-Framework 7104 29
SAP Library

Credit-Spread-Kurvenstrukturen prüfen

1. Geben Sie eine ID für die Credit-Spread-


Kurvenstruktur ein.

2. Wählen Sie Springen.

3. Das System überprüft die Credit-Spread-


Kurvenstrukturen und die zugeordneten Credit-
Spread-IDs auf Konsistenz.

Vorhandene Inkonsistenzen und Vorschläge


zur Behebung der Inkonsistenzen werden
ausgewiesen. Vor der Verwendung der Credit-
Spread-Kurvenstrukturen sollten Sie alle
Inkonsistenzen behoben haben.

Credit-Spread-Kurvenstrukturen löschen

1. Geben Sie die ID der Cedit-Spread-


Kurvenstruktur ein und wählen Sie Löschen.

2. Das System löscht alle Tabelleneinträge


abhänging von der Credit-Spread-
Kurvenstruktur.

Credit-Spread-Kurvenstrukturen transportieren

1. Geben Sie die ID der Credit-Spread-


Kurvenstruktur ein und wählen Sie
Transportieren.

2. Das System transportiert die Credit-Spread-


Kurvenstruktur. Bei diesem Transport werden
aus Konsistenzgründen die Stammdaten der
zugeordneten Credit-Spread-IDs mit

Zinskurven-Framework 7104 30
SAP Library

transportiert.

Verwendungsnachweis

1. Geben Sie die ID der Credit-Spread-


Kurvenstruktur ein.

2. Wählen Sie Verwendungsnachweis.

3. Sie erhalten eine Liste aller Referenzeinheiten,


denen die ausgewählte Credit-Spread-
Kurvenstruktur zugeordnet ist.

Ermittlung der Referenzeinheiten

Referenzeinheiten zu Bereichsmenü: Treasury and Risk Für manche Geschäftspartner sind keine Credit-Spread-
Geschäftspartnern zuordnen Management Market Risk Marktdaten verfügbar, so dass diese Geschäftspartner
(Transaktion RMBPRE_ASSIGN) Analyzer/Portfolio Analyzer/Accounting nicht direkt als Referenzeinheit im System angelegt
Analyzer/Analyzer für Commodities werden können. Dennoch kann es zu
Auswertungssteuerung Bewertungszwecken nötig sein, auch für diese
Bewertungseinstellungen Geschäftspartner eine möglichst geeignete Ersatz-
Credit-Spread-Kurve zu verwenden. Je nach fachlichem
Konzept gibt es individuell sehr unterschiedliche
Ansätze hierfür (Suche über Ratings, Branchen, Länder,
ähnliche Unternehmen, Indizes etc.).

Diese alternativen Referenzeinheiten können vom


System nicht automatisch den Geschäftspartnern
zugeordnet werden, deshalb müssen Sie in dieser
Funktion den betroffenen Geschäftspartnern die
zugehörige Referenzeinheit zuordnen.

Referenzeinheitsableitungs-IDs Customizing: In dieser Customizing-Aktivität definieren Sie die


definieren (Viewcluster Ableitungs-IDs für Referenzeinheiten
VC_FTBB_YC_REF_ENTITY_DERI) Treasury and Risk Management mandantenübergreifend. Eine
Analyzer Basiseinstellungen Bewertung Referenzeinheitsableitungs-ID steuert, wie das System

Zinskurven-Framework 7104 31
SAP Library

die Referenzeinheiten ableitet, die den in das


Finanzgeschäft bzw. die Bestände involvierten
Geschäftspartner oder Ihre eigene Firma abbilden. Auf
der Grundlage der Credit-Spread-Kurvenstrukturen
dieser Referenzeinheiten legt das System Credit-
Spread-Kurven an, die zur Laufzeit zu Zinskurven
hinzugefügt werden, um zusammengesetzte Kurven zu
bilden. Die ID ist relevant für Zinskurvenarten, die in der
Auswertungsart/Bewertungsregel angegeben sind und
z.B. bei der Abzinsung verwendet werden.

Anmerkungen:

Ihre Referenzeinheitsableitungs-IDs müssen mit


dem Präfix 'X', 'Y' oder
'Z' (Kundennamensraum) beginnen.

Sie müssen für jede


Referenzeinheitsableitungs-ID für
Geschäftspartner und eigene Firmen eine BAdI-
Implementierung anlegen, in der die
Referenzeinheitsableitungs-ID als BAdI-
Filterwert verwendet wird.

Wenn die oben genannten Voraussetzungen erfüllt sind,


werden die für Auswertungszwecke (wie die Abzinsung)
zu den Zinskurven hinzugefügten entsprechenden
Credit-Spread-Kurven aus der Referenzeinheit geholt.
Hierbei orientiert sich das System an der BAdI-
Implementierung mit der Referenzeinheitsableitungs-ID
als Filterwert.

Aktivitäten

1. Wählen Sie Ableitung für Geschäftspartner oder


Ableitung für Ihre eigenen Firmen.

Zinskurven-Framework 7104 32
SAP Library

2. Wählen Sie Neue Einträge.

3. Geben Sie die vierstellige


Referenzeinheitsableitungs-ID sowie einen
Kurz- und einen Langtext für die ID ein.

4. Geben Sie alle benötigten Ableitungs-IDs ein


und sichern Sie Ihre Eingaben.

BAdI: Referenzeinheiten für eigene Customizing: Dieses Business Add-In (BAdI) wird im Treasury and
Firma ableiten Risk Management (FIN-FSCM-TRM) verwendet, um
(BADI_FTBBYC_REF_ENTITY_OWN Treasury and Risk Management Referenzeinheiten für Ihre eigenen Firmen und somit
) Analyzer Basiseinstellungen Bewertung Credit-Spread-Kurven für Ihre eigenen Firmen zu
Spread-Kurvenableitung Auswertungszwecken, wie Abzinsung, abzuleiten. Der
BAdI-Filter Referenzeinheitsableitungs-ID für Ihre
eigenen Firmen ist der einzige Weg, um Credit-Spread-
Kurven für Ihre eigenen Firmen abzuleiten (siehe auch
Customizing-Aktivität Referenzeinheitenableitungs-IDs
definieren).

Entweder verwenden Sie die von SAP ausgelieferte


BAdI-Implementierung (siehe die
Standardimplementierung) oder Sie haben die
Möglichkeit, entsprechend der
Referenzeinheitsableitungs-ID, die Sie für Ihre eigenen
Firmen angelegt haben, Ihr eigenes Coding anzulegen.

Voraussetzungen

Sie haben Referenzeinheiten definiert (mit der Funktion


Referenzeinheiten bearbeiten - Transaktion RMRE), die
Ihre eigenen Firmen abbilden, für die das Kennzeichen
In Credit-Spread-Kurve verwenden gesetzt ist und für
die Credit-Spread-Kurvenstrukturen angegeben sind.

Zinskurven-Framework 7104 33
SAP Library

Aktivitäten

Informationen über die Implementierung von BAdIs im


Rahmen des Erweiterungskonzepts finden Sie in der
SAP-Bibliothek von SAP NetWeaver unter BAdIs -
Einbettung in das Enhancement Framework [External].

Dieses BAdI verwendet das Interface


IF_EX_FTBBYC_REF_ENT_DER_OWN. Um weitere
Informationen zu erhalten, zeigen Sie das Interface im
Class Builder an.

SAP liefert die Standard-BAdI-Implementierung


BADII_REF_ENTITY_DERI_BP_001 aus, die der
Referenzeinheitsableitungs-ID für Ihre eigenen Firmen
STD entspricht.

1. Wertpapierkennnummer

2. Geschäft/Bestand BuKrs

3. AuswArt BuKrs.

BAdI: Referenzeinheiten für Customizing: Dieses Business Add-In (BAdI) wird im Treasury and
Geschäftspartner ableiten Risk Management (FIN-FSCM-TRM) verwendet, um
(BADI_FTBBYC_REF_ENTITY_BP) Treasury and Risk Management Referenzeinheiten für Geschäftspartner und somit
Analyzer Basiseinstellungen Bewertung Credit-Spread-Kurven für Geschäftspartner zu
Spread-Kurvenableitung Auswertungszwecken, wie Abzinsung, abzuleiten. Der
BAdI-Filter Referenzeinheitsableitungs-ID für
Geschäftspartner ist der einzige Weg, um Credit-
Spread-Kurven für Geschäftspartner abzuleiten (siehe
auch Customizing-Aktivität

Zinskurven-Framework 7104 34
SAP Library

Referenzeinheitenableitungs-IDs anlegen).

Entweder verwenden Sie die von SAP ausgelieferte


BAdI-Implementierung (siehe die
Standardimplementierung) oder Sie haben die
Möglichkeit, entsprechend der
Referenzeinheitsableitungs-ID, die Sie für
Geschäftspartner angelegt haben, Ihr eigenes Coding
anzulegen.

Voraussetzungen

Sie haben Referenzeinheiten definiert (mit der Funktion


Referenzeinheiten bearbeiten - Transaktion RMRE), die
Geschäftspartner abbilden, für die das Kennzeichen In
Credit-Spread-Kurve verwenden gesetzt ist und für die
Credit-Spread-Kurvenstrukturen angegeben sind.

Aktivitäten

Informationen über die Implementierung von BAdIs im


Rahmen des Erweiterungskonzepts finden Sie in der
SAP-Bibliothek von SAP NetWeaver unter BAdIs -
Einbettung in das Enhancement Framework [External].

Dieses BAdI verwendet das Interface


IF_EX_FTBBYC_REF_ENT_DER_BP. Um weitere
Informationen zu erhalten, zeigen Sie das Interface im
Class Builder an.

SAP liefert die Standard-BAdI-Implementierung


BADII_REF_ENTITY_DERI_BP_001 aus, die der
Referenzeinheitsableitungs-ID für Geschäftspartner

Zinskurven-Framework 7104 35
SAP Library

STD entspricht.

1. Wertpapierkennnummer

2. GP-Hierarchie

3. Zuordnungstabelle

Auswertungsart definieren und Customizing: In dieser Customizing-Aktivität wurde sowohl in der


einstellen (Transaktion CFMEVAL) Auswertungsart als auch in der Bewertungsregel die
Treasury and Risk Management Registerkarte Auswertungssteuerung um die
Analyzer Basiseinstellungen Bewertung Einstellungen für die Credit-Spreads erweitert.

Dort hinterlegen Sie nun in dem Bereich Credit-Spread-


Kurvenableitung, die folgenden Einstellungen die die
Ermittlung der Referenzeinheiten steuern:

Ableitungs-ID für Geschäftspartner

Diese Ableitungs-ID steuert, wie das System


Referenzeinheiten ableitet, die den am
Geschäft oder am Bestand beteiligten
Geschäftspartner darstellen. Auf der Grundlage
der Credit-Spread-Kurvenstrukturen dieser
Referenzeinheiten legt das System Credit-
Spread-Kurven an, die zur Laufzeit zu
Zinskurven hinzugefügt werden, um
zusammengesetzte Kurven zu bilden.

In der Customizing-Aktivität Ableitungs-IDs für


Referenzeinheiten anlegen können Sie eigene
Ableitungs-IDs definieren.

Wenn Sie die Regeln definieren möchten, nach


denen die Referenzeinheiten abgeleitet werden,

Zinskurven-Framework 7104 36
SAP Library

müssen Sie eine Implementierung für BAdI:


Referenzeinheiten für Geschäftspartner ableiten
mit der Ableitungs-ID als Filterwert anlegen.

SAP liefert die Standardableitungsregel STD


aus, bei der das System wie folgt vorgeht:

Im Allgemeinen berücksichtigt das System nur


Referenzeinheiten, für die das Kennzeichen In
Kurve verwenden gesetzt ist. Folgende
Suchschritte werden durchgeführt:

1. Bei Anleihepositionen sucht das


System anhand der
Wertpapierkennnummer nach einer
Referenzeinheit. Wenn es eine
Referenzeinheit findet, verwendet das
System sie; andernfalls setzt es die
Suche über den Geschäftspartner fort.

2. Das System sucht wie folgt anhand von


Geschäftspartnern (OTC-
Geschäftskontrahent oder
Anleihenemittent) nach einer
Referenzeinheit:

3. Wenn eine Geschäftspartner-


Hierarchieart angegeben ist, wird die
höchste Firma der Hierarchie ermittelt;
andernfalls verwendet das System den
Geschäftspartner selbst.

4. Das System sucht anhand des so


ermittelten Geschäftspartners nach
einer Referenzeinheit. Wenn es eine
Referenzeinheit findet, verwendet es

Zinskurven-Framework 7104 37
SAP Library

diese.

5. Wenn das System keine


Referenzeinheit findet, die den
Geschäftspartner darstellt, sucht es
nach einer Ersatzreferenzeinheit (z.B.
einer Referenzeinheit zu einem Rating),
die dem Partner in der Transaktion
RMBPRE_ASSIGN zugeordnet ist.

GP-Beziehungstyp

Wenn Sie hier einen Beziehungstyp


hinterlegen, dann ermittelt das System die
Referenzeinheit für den Geschäftspartner über
den der Geschäftspartner des Geschäfts mit
diesem Beziehungstyp verbunden ist.

Dies können Sie nutzen, um z.B. alle


Unternehmen eines Konzerns über die Credit-
Spreads des Mutterkonzerns zu bewerten. In
den Geschäftspartner Stammdaten der
Tochterunternehmen ordnen Sie den
Mutterkonzern über den Beziehungstyp Ist
Tochter von zu und in der Auswertungsart
geben Sie diesen Beziehungstyp ein. Dann wird
für alle Tochterunternehmen die Referenzeiheit
des Mutterkonzerns ermittelt.

Ableitungs-ID für Ihre eigenen Firmen

Hinterlegen Sie die Ableitungs-ID zur Ermittlung


der Referenzeinheit für ihre eigenen Firmen

Standardbuchungskr.

Zinskurven-Framework 7104 38
SAP Library

Durch die Eingabe eines


Standardbuchungskreises können Sie
beeinflussen, wie das System die
Referenzeinheit für Ihre eigenen Firmen
ableitet.

Abhängigkeiten

Wie sich die Einstellung auswirkt, hängt von der


für die Ableitung der Referenzeinheit für Ihre
eigenen Firmen gewählten Ableitungs-ID ab.

Die Implementierung der ausgelieferten


Standardableitungs-ID STD zur Ableitung für
eigene Firmen berücksichtigt den
Standardbuchungskreis auf folgende Weise:

1. Das System sucht nach einer


Referenzeinheit für den Buchungskreis
des Geschäfts/der Position.

2. Wenn es keine entsprechende


Referenzeinheit findet, sucht es nach
einer Referenzeinheit für den
Standardbuchungskreis.

Wenn für Ihre Firma – unabhängig vom


jeweiligen Buchungskreis – nur eine Credit-
Spread-Kurve vorhanden ist, können Sie eine
Referenzeinheit für einen bestimmten
Buchungskreis definieren, den Sie dann als
Standardbuchungskreis in der
Auswertungsart/Bewertungsregel eingeben.

Zinskurven-Framework 7104 39
SAP Library

Kennzeichen Abweichend.max. Alter

In der Definition der Credit-Spread-


Kurvenstrukturen wird das maximale Alter der
Marktdaten eingegeben.

Wenn Sie dieses Kennzeichen setzen, können


Sie das maximale Alter für Auswertungszwecke
neu definieren.

Maximales Alter

Zinskurven-Framework 7104 40
SAP Library

6 Credit-Spreads und Credit-Spread-


Kurvenstrukturen

Sie können Credit-Spreads entweder manuell erfassen oder automatisch von einem
Marktdatenlieferanten übernehmen (per Datafeed, Dateischnittstelle oder Excel-Upload).

Die Definition von Credit-Spread-IDs und Referenzeinheiten ist die Voraussetzung für
folgende Aktivitäten:

Hochladen bzw die manuelle Erfassung von Credit-Spread-Marktdaten in das System

Definiton von Credit-Spread-Kurvenstrukturen aus Credit-Spreads mit


unterschiedlichen Laufzeiten

In Kombination mit der Referenzeinheit definiert eine Credit-Spread-Kurven-Struktur


eine konkrete Credit-Spread-Kurve, welche im Rahmen des Zinskurven-Frameworks
mit Zinskurven kombiniert werden kann. Siehe auch: Zusammengesetzte Kurven
[Page 47]

Voraussetzungen
Um Credit-Spreads abzubilden, müssen Sie im Customizing des Treasury and Risk
Management unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Stammdaten
Credit-Spread-Kurven Credit-Spread-IDs definieren Credit-Spread-IDs anlegen.

In der ID beschreiben Sie den Credit-Spread. Im Bereich Credit-Spread Definition


geben Sie die Laufzeit in den möglichen Einheiten Tag, Monat und Jahr an sowie
eine Beschreibung.

Im Bereich Marktdaten-Quotierung füllen Sie die folgenden Felder:

o Zahlungsrhythmus

o Compounding-Frequenz

o Fixing-Periode

o Arbeitstagverschiebung

o Kalender

o Zinsberechnungsmethode

o Fälligkeit zum Monatsende

Credit-Spread-Kurvenstrukturen

Sie können Credit-Spreads im Preisrechner bei der Berechnung von Diskontfaktoren


berücksichtigen. Dafür definieren Sie Credit-Spread-Kurvenstrukturen im Customizing
des Treasury and Risk Management unter Grundfunktionen
Marktdatenverwaltung Stammdaten Credit-Spread-Kurven Credit-Spread-
Kurvenstrukturen definieren , auf deren Basis dann ausgehend von einer
Referenzeinheit die Credit-Spread-Kurven erzeugt werden. Diese bilden dann
zusammen mit der Zinskurve und den eventuell zusätzlich erzeugten Basis-Spread-
Kurven die zusammengesetzte Kurve, auf deren Basis dann die Berechnungen
durchgeführt werden.

Zinskurven-Framework 7104 41
SAP Library

In der Definition der Credit-Spread-Kurvenstrukturen werden keine Einstellungen


bezüglich der von der Kurve abgeleiteten Zinssätze hinterlegt, da Credit-Spread-
Kurven nicht als eigenständige Kurven angelegt werden, sondern nur im
Zusammenhang mit der Erzeugung einer zusammengesetzten Kurve verwendet
werden.

Durch die Zuordnung einer Credit-Spread-Kurvenstruktur zu Referenzeinheiten


entsteht für jede dieser Referenzeinheiten eine konkrete Kurve (die Referenzeinheit
ist auch Schlüsselfeld in der Marktdatentabelle).

Das hinterlegte maximale Alter und die hinterlegte Notierungsart beeinflussen die
Selektion der Marktdaten.

Sie können Referenzeinheiten, für welche Credit-Spreads mit gleichen Laufzeiten


und Quotierungseigenschaften (wie Zahlungsfrequenz, Tageberechnungsmethode
etc.) vorliegen, die gleiche Credit-Spread-Kurvenstruktur zuordnen. Das reduziert die
Menge der im System zu definierenden Credit-Spread-Kurvenstrukturen beträchtlich.
Weiterhin reduziert dies den Customizing-Aufwand für den Fall, dass für einen
zusätzlichen Geschäftspartner Credit-Spread-Kurven verwendet werden sollen:
Sofern es eine passende (hinsichtlich der Laufzeiten und Quotierungseigenschaften
der Credit-Spreads) Credit-Spread-Kurvenstruktur gibt, muss gar kein neues
Customizing angelegt werden. Es reicht aus, eine neue Referenzeinheit anzulegen,
der Sie die schon existierende Credit-Spread-Kurvenstruktur zuordnen.
Ende des Hinweises
Referenzeinheiten

Im Bereichsmenü des Treasury and Risk Management unter Grundfunktionen


Markdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe Credit-Spread-Kurven
Referenzeinheiten bearbeiten (Transaktion RMRE) bzw. mit Hilfe des ebenfalls dort
vorzufindenden Reports Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen [Page 42]
(Transaktion RMREBP) legen Sie die benötigten Referenzeinheiten an.

Siehe auch: Referenzeinheiten bearbeiten [Page 44]

Die konkreten Werte der Credit-Spreads zu einem bestimmten Datum hinterlegen Sie
manuell im Bereichmenü des Treasury and Risk Management unter
Grundfunktionen Markdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe Credit-
Spread-Kurven Credit-Spreads eingeben . Siehe auch: Credit-Spread-Werte
eingeben [Page 46]

Neben der manuellen Eingabe der Credit-Spread-Werte können Sie die Credit-
Spread-Werte auch wie bei den anderen Marktdaten z.B. über den Datafeed
[External], die Dateischnittstellen [External] oder über die Marktdatenübernahme aus
Tabellenkalkulation [External] einlesen.

6.1 Referenzeinheiten für Geschäftspartner


anlegen

Mit diesem Programm können Sie Referenzeinheiten für mehrere Geschäftspartner


gleichzeitig anlegen.

Zinskurven-Framework 7104 42
SAP Library

Aktivitäten
Selektion
1. Rufen Sie die Funktion unter Treasury and Risk Management Grundfunktionen
Marktdatenverwaltung Manuelle Marktdateneingabe Credit-Spread-Kurven
Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen (Transaktion RMREBP) auf.

2. Geben Sie die Geschäftspartner ein, für die Sie Referenzeinheiten anlegen wollen.

3. Wählen Sie die Geschäftspartnerrollen aus, für die Referenzeinheiten angelegt


werden sollen. Die Rollen Kontrahent, Emittent und Hausbank werden
standardmäßig gesetzt.

Wenn Sie keinen Geschäftspartner eingeben und die Standardeinstellungen der


Geschäftspartnerrollen nicht ändern, selektiert das System alle vorhandenen
Geschäftspartner, denen diese Rollen zugeordnet sind.
Ende des Hinweises
4. Geben Sie das Präfix (maximal fünfstellig) für die Referenzeinheits-ID der neuen
Referenzeinheiten ein. Die Standardeinstellung ist BP_.

5. Kennzeichen Vorhandene Einträge überschreiben: Geben Sie an, ob


Referenzeinheiten mit derselben ID überschrieben werden sollen oder nicht. Wenn
Sie dieses Kennzeichen setzen, überschreibt das System bereits vorhandene
Referenzeinheiten.

6. Kennzeichen Duplikate vermeiden: Geben Sie an, ob doppelte Referenzeinheiten für


einen Geschäftspartner erlaubt sind. Wenn Sie dieses Kennzeichen setzen und das
Überschreiben vorhandener Referenzeinheiten nicht erlaubt haben, legt das System
für die Geschäftspartner keine zweite Referenzeinheit mit derselben ID an und die
bereits vorhandenen Referenzeinheiten bleiben unverändert.

7. Wenn Sie die Referenzeinheiten im Zinskurven-Framework verwenden wollen,


setzen Sie das Kennzeichen In Credit-Spread-Kurve verwenden. Ordnen Sie die
Credit-Spread-Kurvenstrukturen den Credit-Spread-Kurven Bid, Ask und Middle zu.

8. Führen Sie die Funktion aus.

Ergebnis
Das System legt für jeden selektierten Geschäftspartner eine Referenzeinheit an.

Die ID der Referenzeinheiten besteht aus dem Präfix und dem Geschäftspartnernamen.

Wenn Sie das Kennzeichen In Credit-Spread-Kurve verwenden gesetzt haben, werden


darüber hinaus Credit-Spread-Kurvenstrukturen den neuen Referenzeinheiten zugeordnet.

Mit der Funktion Referenzeinheiten bearbeiten [Page 44] (Transaktion RMRE) können Sie die
Referenzeinheiten überarbeiten.

Beispiel
Wenn Sie den Bericht mit den Standardwerten der Selektionsparameter ausführen, legt das
System neue Referenzeinheiten für alle Geschäftspartner mit den Rollen Kontrahent, Emittent
und Hausbank an.

Die Referenzeinheiten werden mit BP_PARTNER bezeichnet, wobei PARTNER für den
Namen des Geschäftspartners steht. Vorhandene Einträge werden nicht überschrieben und
Duplikate sind nicht zulässig.

Zinskurven-Framework 7104 43
SAP Library

6.2 Referenzeinheiten bearbeiten

Die Referenzeinheit ist die Bezugsgröße für einen Credit-Spread.

Referenzeinheiten können beispielsweise sein:

Geschäftspartner (sog. Referenzschuldner)

Buchungskreise (um eigene Credit-Spreads abzulegen)

Wertpapierkennnummern

Ratings

Sie müssen Referenzeinheiten definieren, damit Sie

Credit-Spread-Werte im System hinterlegen können

Credit-Spread-Kurven im Zinskurven-Framework verwenden können

Sie können Referenzeinheiten über diese Funktion anlegen und ändern. Für die automatische
Anlage von Referenzeinheiten zu ihren Geschäftspartnern steht Ihnen der Report
Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen [Page 42] zur Verfügung.

Für manche Geschäftspartner sind keine Credit-Spread-Marktdaten verfügbar, so dass diese


Geschäftspartner nicht direkt als Referenzeinheit angelegt werden können. Dennoch kann es
zu Bewertungszwecken nötig sein, auch für diese Geschäftspartner eine möglichst geeignete
Ersatz-Credit-Spread-Kurve zu verwenden. Hierfür können Sie die Funktion
Referenzeinheiten zu Geschäftspartnern zuordnen [Page 45] (Transaktion RMREBP_ASSIGN).
Ende des Hinweises

Aktivitäten
1. Rufen Sie die Funktion im Bereichsmenü des Treasury and Risk Management unter
Grundfunktionen Markdaten verwaltung Manuelle Marktdateneingabe Credit-
Spread-Kurven Referenzeinheiten bearbeiten (Transaktion RMRE) auf.

Sie gelangen auf die Übersicht über alle bisher definierten Referenzeinheiten. Sie
können die vorhandenen Referenzeinheiten anzeigen oder ändern bzw. neue
Referenzeinheiten anlegen.

2. Wählen Sie (Anzeigen -> Ändern) um vom Anzeige in den Änderungsmodus zu


wechseln. Im Änderungsmodus können Sie nun die vorhandenen Referenzeinheiten
ändern oder eine neue Referenzeinheit anlegen.

3. Um eine neue Referenzeinheit anzulegen, wählen Sie Neue Einträge.

1. Vergeben Sie im Feld Referenzeinheit eine höchtens 9-stellige ID bzw. eine


Kurzbezeichnung für die Referenzeinheit, sowie eine zusätzliche
Bezeichnung im gleichnamigen Feld.

Zinskurven-Framework 7104 44
SAP Library

2. Im Bereich Definition hinterlegen Sie im Bereich Standardattribute auf


welchen Geschäftspartner oder welchen Buchungskreis oder welche
Kennnummer sich die Referenzeinheit bezieht.

Für diese Standardattribute kann das Zinskurven-Framework automatisch die


passende Referenzeinheit ableiten.

Wenn Sie andere Arten von Referenzeinheiten abbilden möchten, dann


können Sie Kombinationen der Attribute im Bereich Zusätzliche Attribute
auswählen. Folgende Attribute stehen Ihnen zur Verfügung:

Bewertungsverfahren

Bewertung

Branchensystem

Branche

Land

Währung

Auf diese Weise können Sie allgemeinere Credit-Spread-Marktdaten


hinterlegen, z.B. für den Fall das für einen ihrer Geschäftspartner keine
spezifischen Credit-Spread-Marktdaten zur Verfügung stehen. Diese
Referenzeinheiten müssen Sie dann manuell einem Geschäftspartner
zuordnen, da eine automatische Zuordnung durch das System nicht möglich
ist. Siehe auch: Referenzeinheiten zu Geschäftspartners zuordnen [Page 45]

3. Im Bereich Einstellungen für Verwendung im Zinskurven-Framework setzen


Sie das Kennzeichen In Kurve verwenden, wenn Sie möchten, dads die
zugehörigen Credit-Spread-Kurven in den zusammengesetzten Kurven des
Zinskurven-Framework verwendet werden sollen.

Dann müssen Sie außerdem zuordnen, welche Credit-Spread-


Kurvenstrukturen für die Credit-Spread-Kurven für Bid, Ask und Mid
verwendet werden sollen.

4. Sichern Sie ihre Eingaben.

Beispiel
Referenzeinheit Geschäftspartner Buchungskreis Wertpapierkennnummer

BP_AA AA

CC_1000 1000

SID_123456 DE123456

6.3 Referenzeinheiten zu Geschäftspartnern


zuordnen

Für manche Geschäftspartner sind keine Credit-Spread-Marktdaten verfügbar, so dass diese


Geschäftspartner nicht direkt als Referenzeinheit im System angelegt werden können.
Dennoch kann es zu Bewertungszwecken nötig sein, auch für diese Geschäftspartner eine

Zinskurven-Framework 7104 45
SAP Library

möglichst geeignete Ersatz-Credit-Spread-Kurve zu verwenden. Je nach fachlichem Konzept


gibt es individuell sehr unterschiedliche Ansätze hierfür (Suche über Ratings, Branchen,
Länder, ähnliche Unternehmen, Indizes etc.).

Diese alternativen Referenzeinheiten können vom System nicht automatisch den


Geschäftspartnern zugeordnet werden, deshalb müssen Sie in dieser Funktion den
betroffenen Geschäftspartnern die zugehörige Referenzeinheit zuordnen.

Siehe auch: Zusammengesetzte Kurven [Page 47]

Aktivitäten
1. Rufen Sie die Funktion unter Treasury and Risk Management Market Risk
Analyzer / Portfolio Analyzer / Accounting Analyzer Auswertungssteuerung
Bewertungseinstellungen Referenzeinheiten zu Geschäftspartnern zuordnen
(Transaktion RMBPRE_ASSIGN) auf.

2. Wählen Sie (Anzeigen -> Ändern) um vom Anzeige in den Änderungsmodus zu


wechseln. Im Änderungsmodus können Sie nun die vorhandene Zuordnungen
ändern oder eine neue Zuordnungen anlegen.

3. Um eine neue Zuordnung anzulegen wählen Sie den Geschäftspartner aus und
ordnen diesem dann die gewünschte Referenzeinheit zu.

4. Sichern Sie ihre Eingaben.

Beispiel
Geschäftspartner Referenzeinheit

CC Rating_CC

DD_AG ITRX_EUR_NONFIN

6.4 Credit-Spread-Werte eingeben

Über diese Funktion erfassen Sie manuell Credit-Spread-Werte in den Marktdatentabellen.

Ein Credit-Spread-Wert bezieht sich immer auf eine Referenzeinheit, eine Credit-Spread-ID,
eine Notierungsart und ein Kursdatum.

Voraussetzungen
Sie müssen die Credit-Spread-IDs im Customizing des Treasury and Risk
Management unter Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Stammdaten
Credit-Spread-Kurven Credit-Spread-IDs definieren anlegt haben.

Sie müssen die Referenzeinheiten angelegt haben. Für das Anlegen der
Referenzeinheiten stehen Ihnen die folgenden Funktionen zur Verfügung:

o Referenzeinheiten für Geschäftspartner anlegen [Page 42] (Transaktion


RMREBP)

o Referenzeinheiten bearbeiten [Page 44] (Transaktion RMRE)

Zinskurven-Framework 7104 46
SAP Library

Aktivitäten
1. Rufen Sie die Funktion im Anwendungsmenü unter Treasury and Risk
Management Grundfunktionen Marktdatenverwaltung Manuelle
Marktdateneingabe Credit-Spread-Kurven Credit-Spreads eingeben
(Transaktion RMCSM) auf.

2. Wählen Sie Anzeigen oder Ändern und Sie gelangen in den Anzeige-
/Änderungsmodus für die Marktdatentabelle für die Credit-Spread-Werte.

Sie können die Menge der angezeigten Credit-Spread-Werte über die Felder
Referenzeinheit, Credit-Spread ID, Notierungsart und Kursdatum einschränken.
Ende des Hinweises
Über (Anzeigen <-> Ändern) können Sie zwischen dem Anzeige- und
Änderungsmodus wechseln. Im Änderungsmodus können Sie neue Credit-Spread-
Werte erfassen oder die vorhandenen Credit-Spread-Werte ändern.

3. Erfassen von Credit-Spread-Werten

Wählen Sie Neue Einträge. Alternativ markieren Sie Einträge und kopieren Sie die
markierten Zeilen über (Kopieren).

4. Wählen Sie die Referenzeinheit, die Credit-Spread-ID und die Notierungsart aus.

5. Geben Sie das Notierungsdatum ein.

6. Hinterlegen Sie die Credit-Spread-Werte in Basispunkten, wobei ein Basispunkt


einem Hundertstel-Prozentpunkt entspricht.

7. Wählen Sie (Neue Eingabezeile), um einen weiteren Credit-Spread-Wert zu erfassen.

8. Wenn Sie eine Zeile falsch erfasst haben, dann markieren Sie die Zeile und wählen
(Löschen). Ändern von Credit-Spread-Werten Sie können die vorhandenen Credit-
Spread-Werte ändern oder löschen. Um einen Wert zu löschen, markieren Sie die
Zeile und wählen (Löschen).

9. Sichern Sie ihre Eingaben.

7 Zusammengesetzte Kurven

Jede zusammengesetzte Kurve besteht aus genau einer Zinskurve und einer beliebigen
Anzahl von Basis-Spread-Kurven. Die Eigenschaften der Zinskurve legen die Eigenschaften
der resultierenden zusammengesetzten Kurve fest.

Das Zinskurven-Framework ermöglicht es Ihnen, ein Set an Basis-Spread-Kurven abzuleiten,


die zu der Zinskurve hinzugefügt werden, sowohl für Forward-Zinskurven und als auch für
Zinskurven, die in der Auswertungsart/Bewertungsregel zugeordnet werden. Darüberhinaus
kann eine Credit-Spread-Kurve abgeleitet werden.

Zinskurven-Framework 7104 47
SAP Library

Schritt 1 (Bootstrapping) für alle involvierte Kurven

Spread-Kurve 1: Spread-Kurve N:
Zinskurve:
Stetig verzinste
Stetig verzinste … Stetig verzinste
Zerosätze Zerosätze
Zerosätze

Zwischenschritt: Stetig verzinste Zerosätze addieren, Stützstellen von Zinskurve geerbt

Zusammen-
gesetzte Kurve: Diskontfaktoren der
Stetig verzinste zusammengesetzten
Zerosätze Kurve

Schritt 2: Zinssätze basierend auf den Eigenschaften der Zinskurve berechnen (wenn erforderlich)

Zinssätze der zusammengesetzten Kurve


entsprechend der Zinskurven-Eigenschaften
bzw. der Einstellungen des
Referenzzinssatzes bei Forward-
Berechnungen (wie Zahlungsrhythmus,
Compounding-Frequenz etc.)

Erzeugung der zusammengesetzten Kurve

1. Ableitung der Basis-Spread-Kurven

o Ermittlung der Basis-Spread-Kurvenart

Zunächst wird die Basis-Spread-Kurvenart ermittelt. Dies ist entweder die


Basis-Spread-Kurvenart (bid/ask), die in der relevanten
Auswertungsart/Bewertungsregel zugeordnet wurde oder bei Forward-
Berechnungen die Basis-Spread-Kurvenart, die der Zinskurvenart der
relevanten Zinskurve für Forward-Berechnungen zugeordnet wurde.

o Ermittlung der konkret zu verwendenden Basis-Spread-Kurve

Unterschieden nach Forward-Berechnungen und


Auswertungsprozessen liefert SAP Ihnen BAdIs aus, mit Hilfe derer
die konkret zu verwendende Basis-Spread-Kurve der relevanten
Basis-Spread-Kurvenart ausgewählt wird.

Die BAdIs gehören zum Erweiterungsspot


ES_FTBBYC_SPREAD_CURVES_DER. Sie finden die BAdIs im
Customizing des Treasury and Risk Management unter Analyzer
Basiseinstellungen Bewertung Spread-Kurvenableitung :

BAdI BADI_FTBBYC_SPREAD_CURVES_EVAL BAdI:


Ableitung der Basis-Spread-Kurve für Auswertungszwecke

BAdI BADI_FTBBYC_SPREAD_CURVES_FORW BAdI:


Ableitung der Basis-Spread-Kurve für Forward-Berechungen

SAP liefert Standard-Implementierungen (z.B.


BADII_BSPRD_DER_FWD_001 für die Ermittlung der Basis-Spread-
Kurve(n) für Forward-Berechnungen zum BAdI
BADI_FTBBYC_SPREAD_CURVES_FORW) und Implementierungs-
Beispielklassen aus, die sie verwenden können.

Zinskurven-Framework 7104 48
SAP Library

Für die Ermittlung der Basis-Spread-Kurve(n) für


Auswertungszwecke liefert SAP z.B. zwei Implementierungs-
Beispielklassen für das BAdI
BADI_FTBBYC_SPREAD_CURVES_EVAL BAdI: Basis-Spread-Kurven
für Auswertungszwecke ableiten. Sie müssen nun noch ihre eigenen
Implementierungen anlegen, dabei können Sie sich an den
Implementierungs-Beispielklassen orientieren:

CL_FTBBYC_EX_BSPRD_DER_EVAL001 Beispiel: Ableitung


von Währungs-Spreads für die Abzinsung

CL_FTBBYC_EX_BSPRD_DER_EVAL002 Beispiel:
Währungskombination von risikofreien
Abzinsungswährungen

Im Customizing unter Treasury and Risk Management unter


Analyzer Basiseinstellungen Bewertung Auswertungsart
definieren ordnen Sie pro Auswertungsart/Bewertungsregel auf der
Registerkarte Auswertungssteuerung im Bereich Basis-Spread-
Kurvenableitung eine 4–stellige ID jeweils für die beiden Fälle
Forward-Berechnung (Feld Spread-Ableit.-ID (Forward)) und
Auswertungszwecke (Feld Spread-Ableit.-ID (Ausw.)) zu. Diese 4–
stellige-ID verwenden Sie in den BAdI-Implementierungen als
Filterwert.

Beispiel

Die ausgelieferte Implementierung BADII_BSPRD_DER_FWD_001


verwendet beispielsweise den Filterwert TENO. Um diese
Implementierung zu nutzen, müssen Sie den Wert TENO in der
relevanten Auswertungsart/Bewertungsregel auf der Registerkarte
Auswertungssteuerung im Bereich Basis-Spread-Kurvenableitung im
Feld Spread-Ableit.-ID (Forward) eintragen.

Wenn der Tenor einer Zinskurve von der Laufzeit des


Referenzzinssatzes abweicht, dann sucht die Implementierung
TENO nach einer passenden Tenor-Spread-Kurve. Auf diese Weise
können Sie beispielsweise eine Swap-Kurve vs. 6–Monats-
EURIBOR als Forward-Kurve für alle EUR Referenzzinssätze wie
den 3–Monats-EURIBOR zuordnen. Die Spread-Kurven-Ableitung
wird dann nach einer passenden Spread-Kurve suchen um die 3–
Monats Forward-Kurve aus der 6–Monats-Zinskurve und der 3–
Monats/6–Monats-Tenor-Spread-Kurve zu konstruieren.

2. Ableitung der Credit-Spread-Kurven

Bei ausgehenden Zahlungen wird die Credit-Spread-Kurve des eigenen


Unternehmens angewandt, bei eingehenden Zahlungen die Credit-Spread-Kurve
ihres Geschäftspartners. Die Ableitung Credit-Spread-Kurven erfolgt über die
Referenzeinheiten. Es werden nur Referenzeinheiten berücksichtigt, bei denen das
Kennzeichen Verwendung in Kurven gesetzt wurde.

Ermittlung der Referenzeinheiten

Das System bestimmt getrennt die ‚eigene‘ Referenzeinheit sowie die des
Geschäftspartners. Für beide Fälle gibt es Standard-Ableitungs-Logiken, welche Sie
durch eigene Implementierungen der BAdIs BAdI: Referenzeinheit für Ihre eigenen
Firmen ableiten sowie BAdI: Referenzeinheit für Geschäftspartner ableiten ersetzt
werden können. Dafür ermittelt das System zunächst die Ableitungs-IDs die in der
relevanten Auswertungsart/Bewertungsregel für die Ableitung der Referenzeinheiten
zugeordnet sind.

Zinskurven-Framework 7104 49
SAP Library

o Standardableitung bei OTC-Geschäften

Referenzeinheit für ihre eigene Firma

Die Standardimplementierung sucht zunächst eine Referenzeinheit


für den Buchungskreis des Geschäfts. Gibt es keine Referenzeinheit
für diesen Buchungskreis, wird eine Referenzeinheit für den in der
Auswertungsart/Bewertungsregel hinterlegten Buchungskreis
gesucht.

Referenzeinheit für ihren Geschäftspartner (in der Rolle Kontrahent)

Die Standardimplementierung prüft zunächst ihre Einstellungen in


der Auswertungsart/Bewertungsregel auf der Registerkarte
Auswertungssteuerung im Bereich Credit-Spread-Kurvenableitung.

Wenn Sie dort im Feld Geschäftspartner Beziehungstyp


keinen Eintrag hinterlegt haben, dann sucht das System eine
Referenzeinheit für den Geschäftspartner des Geschäfts.

Wenn Sie dort im Feld Geschäftspartner Beziehungstyp


einen Beziehungstyp hinterlegt haben, dann bestimmt das
System zunächst den über diesen Beziehungstyp mit dem
Geschäftspartner verbundenen Geschäftspartner und sucht
die Referenzeinheit für diesen verbundenen
Geschäftspartner. Dies können Sie nutzen, um z.B. einen
Geschäftspartner mit dem Credit-Spread des Mutterkonzerns
zu bewerten. In diesem Fall würden sie dann in der
Auswertungsart/Bewertungsregel den Beziehungstyp
auswählen, der einer Tochtegesellschaft zugeordnet wird.

Wenn der Geschäftspartner in den Geschäftspartner-


Stammdaten nicht über diesen Beziehungstyp mit einem
anderen Geschäftspartner verbunden ist, dann ermittelt das
System die Referenzeinheit für den Geschäftspartner des
Geschäfts.

Wenn das System für die so ermittelten Geschäftspartner keine


Referenzeinheiten findet, dann wird in der Zuordnungstabelle
Geschäftspartner zu Referenzeinheiten zuordnen (Transaktion
RMBPRE_ASSIGN) nach einer dem Geschäftspartner zugeordeten
Referenzeinheit gesucht.

Zinskurven-Framework 7104 50
SAP Library

Ableitung der Referenzeinheit (OTC-Finanzgeschäft)

Auswertungsart Finanzgeschäft
ermitteln prüfen

Buchungskreis ermitteln
GP-Beziehungstyp in
Auswertungsart ermitteln Geschäftspartner (Rolle
Kontrahent) ermitteln
Referenzeinheit ermitteln

Keinen Beziehungstyp gefunden


Referenzeinheit gefunden
Beziehungstyp gefunden
Keine Referenzeinheit
Verbundenen GP gefunden
ermitteln
Buchungskreis der
Auswertungsart ermitteln

Referenzeinheit ermitteln
Referenzeinheit ermitteln
Referenzeinheit gefunden

Referenzeinheit gefunden
Keine Referenzeinheit gefunden

Referenzeinheit aus
Zuordnungstabelle lesen

Referenzeinheit gefunden
o
o Standardableitung bei Wertpapierbeständen

Das System sucht zunächst nach einer Referenzeinheit für die


Wertpapierkennnummer. Wenn es für die Kennnummer keine
Referenzeinheit gibt, dann wird nach der Referenzeinheit des Emittenten
gesucht. Bei Aktivbeständen wird hierbei der Geschäftspartner, bei
Passivbeständen der Buchungskreis verwendet. Das weitere Vorgehen
entspricht dem Vorgehen bei OTC-Geschäften.

Ableitung der Referenzeinheit (Gattungsbestand)

Depot-Gattungsbestand lesen

Wertpapierkennnummer ermitteln

Referenzeinheit ermitteln

Referenzeinheit gefunden
Keine Referenzeinheit
gefunden
Passivbestand
Emittent ermitteln Buchungskreis ermitteln
Aktivbestand
GP-Beziehungstyp in
GP (Rolle Emittent) ermitteln Auswertungsart ermitteln
Referenzeinheit ermitteln

Referenzeinheit
Keine Referenzeinheit gefunden
Keinen Beziehungstyp gefunden
gefunden
Beziehungstyp gefunden
Buchungskreis der
Verbundenen GP ermitteln Auswertungsart ermitteln

Referenzeinheit ermitteln
Referenzeinheit ermitteln
Referenzeinheit gefunden

Referenzeinheit gefunden
Keine Referenzeinheit gefunden

Referenzeinheit aus Referenzeinheit gefunden


Zuordnungstabelle lesen

Ermittlung der Credit-Spread-Kurve

Zinskurven-Framework 7104 51
SAP Library

Die Credit-Spread-Kurve ergibt sich aus der der ermittelten Referenzeinheit


zugeordneten Credit-Spread-Kurvenstruktur und der getroffenen Bid/Ask
Entscheidung.

3. Erzeugung der zusammengesetzten Kurve

Zunächst werden die Zinskurve und die Basis-Spread-Kurven sowie die Credit-
Spread-Kurven aufgebaut. Als Ergebnis stehen nun die jeweiligen Zerosätze zur
Verfügung. Siehe auch: Aufbau von Zinskurven und [Page 11], Basis-Spreads und
Basis-Spread-Kurven [Page 19] und Credit-Spreads und Credit-Spread-
Kurvenstrukturen [Page 40]

Nun wird die zusammengesetzte Kurve konstruiert indem die Zerosätze an den
Stützstellen der einen ‘führenden’ Zinskurve addiert werden. Die Stützstellen der
Zinskurve werden für die zusammengesetzte Kurve übernommen. Wenn nötig
werden die Zerosätze der Basis-Spread-Kurven sowie der Credit-Spread-Kurven
durch Interpolation oder Extrapolation berechnet.

o Interpolation

Basierend auf der zusammengesetzten Kurve wird die Interpolation analog


zum Vorgehen bei den Zinskurven durchgeführt. Siehe auch: Interpolation
[Page 15]

o Extrapolation

Basierend auf der zusammengesetzten Kurve wird die Extrapolation analog


zum Vorgehen bei den Zinskurven durchgeführt. Siehe auch: Extrapolation
[Page 17]

o Berechnung der Zinssätze aus der zusammengesetzten Kurve

Basierend auf der zusammengesetzten Kurve werden die Zinssätze analog


zum Vorgehen bei den Zinskurven berechnet. Siehe auch: Zinssätze aus der
aufgebauten Zinskurve berechnen [Page 18]

Zinskurven-Framework 7104 52

Das könnte Ihnen auch gefallen