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Freie Energie

„Änderungen an der Software“


Frequenzen statt Skalpell

Nina Hawranke

Die Energetische und


H eilen mittels elektromagnetischer Felder, Schall,
Schwingungen und Licht, ja gar mit Skalarwellen,
kurz: mit „Energie“ – das klingt zunächst phantastisch.
Informationsmedizin, Dennoch befasst sich ein relativ junger Bereich der
im englischen Sprach- Medizin unter der interdisziplinären Einbeziehung von
(Quanten-)Physik und neuen technischen Geräten mit
raum „Energy Medicine“ eben diesen „Energien“: Die „Energy Medicine“, die sich
genannt, ist ein relativ jun- im deutschsprachigen Raum „Energetische und Infor-
ger Bereich der Medizin, der mationsmedizin“ (EIM) nennt, versteht sich als ganzheit-
für Diagnose und Therapie licher, komplementär zur klinischen Medizin stehender
Therapieansatz, der statt des jeweiligen dysfunktionellen
nicht-invasive Mittel wie Einzelaspekts im Körper die übergeordnete Steuerungs-
Licht, Schall und elektroma- bzw. Informationsebene betrachtet und auf dieser wirkt
gnetische Felder einsetzt. – Krankheit wird, vereinfacht gesagt, von der EIM als
fehlerhafte bzw. fehlende Informationsübertragung im
Organismus verstanden.

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Energiemedizin

„Energiebegriff unzureichend“ Aufgrund dieser Kontroverse wird der Begriff „Ener-


gie“ im Folgenden weitestgehend gemieden und, je nach

E in Artikel über die Energetische und Informations-


medizin sollte konsequenterweise zunächst eine
Definition von „Energie“ liefern, da dieser Begriff vage
Kontext, durch „Wirkung“ oder „Information“ ersetzt.

und nebulös ein breites Feld an möglichen Bedeutungen Was ist „Information“?
umfasst – „Energie“ ist oft das „große Unsichtbare“,
das allenfalls in Gestalt seiner Wirkung wahrnehm-
bar ist, selbst aber bislang von niemandem gesehen
wurde. Angesichts dieser semantischen Unschärfe ist
D ie EIM versteht „Krankheit“ vor allem als eine Stö-
rung im Informationsfluss des Körpers. Was aber
meint „Information“ im Hinblick auf den Körper? Dr.
die Verwendung des Wortes kritisch zu betrachten. Im Hendrik Treugut erklärt, dass es sich bei „Information“
Interview definiert Dr. Hendrik Treugut, der Vorsitzen- gleichsam um eine Botschaft handelt, die eine Verände-
de der Deutschen Gesellschaft für Energetische und rung im Empfänger bewirkt und nicht notwendigerweise
Informationsmedizin e. V. (DGEIM), „Energie“ im Sinne substanzgebunden sein muss:
der EIM wie folgt:
„Das informatorische Element – das sind Infor-
„Hier ist nicht die physikalische Energie gemeint, mationen, ‚Informations-Entitäten‘. Dies ist ein
sondern die physikalisch nicht fassbare ‚Lebens- Bereich, in dem vonseiten der Wissenschaft viel
Energie‘, die Lebenskraft. Die gebräuchlichsten diskutiert wird und wenig Übereinstimmung be-
Bezeichnungen hierfür sind Chi, Ki, Prana usw., steht; die Shannon’sche Definition von Information
alles Bezeichnungen aus asiatischen Ländern. Es greift hier nicht. Es handelt sich stattdessen dabei
gibt in nahezu allen Kulturkreisen über 100 ver- um Veränderungen einer Substanz oder kodierte
schiedene Namen für diese Lebenskraft bzw. Ener- Energie, die eben eine bestimmte Aussage, eine
gie, nur die moderne westliche Wissenschaft ist Absicht oder einen Sinn transportiert. Wesentlich
die einzige, die sie weder kennt noch kennen will dabei ist, dass damit etwas übertragen wird, das
und sich so aller damit verbundenen Heilungs- im menschlichen Organismus oder Bewusstsein
möglichkeiten [verschließt], sehr zum Nachteil Veränderungen hervorruft. Klassisches Beispiel da-
für die Patienten.“ für ist die Homöopathie, die eben nur Information
ohne Substanz und ohne Energie überträgt. Wer

Energiemedizin versteht Krankheit vor allem als eine


Störung im Informationsfluss des Körpers.

Problematisch ist der Energiebegriff jedoch nicht nur ihr (wie in der aktuellen Diskussion) anlastet, dass
aufgrund seiner aus westlich-konservativer Sicht schwer da ja ‚nichts‘ ist, hat das Wesen der Information
zu umgrenzenden Bedeutung, sondern noch aus einem nicht verstanden. Die gesamte Informationstech-
weiteren Grund, wie Prof. Harald Walach, Professor nologie, ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor, über-
für Forschungsmethodik komplementärer Medizin und trägt weder Substanz noch Energie, sondern nur
Heilkunde an der Europa-Universität Viadrina in Frank- Informationen.“
furt  / Oder, aufzeigt. Er bezeichnet den Begriff Energie
gar als „irreführend“, weil dieser „einen kausalen Der menschliche Organismus ist ein komplexes
Signalisationsprozess suggeriert“ und so eine nicht- System, dessen Funktionsweise auf zahlreichen ver-
lokale, nicht signalgebundene informatorische Kopplung schiedenen Regelmechanismen beruht, und ebenso
ausschließt,1 die, wie weiter unten gezeigt wird, eine vielfältig ist das Wesen der Informationen, die für eine
wichtige Rolle in neueren Forschungsansätzen wie auch Koordination innerhalb und zwischen den Systemen
in der EIM spielt. Dementsprechend hält auch Dr. Hendrik sorgen: „Die gesamte lebende Matrix ist alles zugleich
Treugut den „Energiebegriff [für] unzureichend“, da er – ein mechanisches, schwingendes (vibratorisches
„nicht den Feldaspekt des Organismus“ erfasse: oder oszillierendes), energetisches, elektronisches und
Informationsnetzwerk“, so beschreibt es der Biophysiker
„Es handelt sich hier weniger um eine Energie- und Zellbiologe James L. Oschman, ein Pionier der
übertragung als eine Auslösung (Triggerung) von Energiemedizin.3
Prozessen durch Informationsübertragung.“ 2 Oschman zufolge gibt es auch im Bereich der EIM keine
einheitliche „Lebenskraft“ bzw. „Energie“, sondern eine
Vielzahl komplex miteinander verknüpfter Informa-

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tions- und Regelsysteme. Der Funktionsweise dieses von sogenannten Zytoskelett zusammengehalten wird, einem
ihm als „lebende Matrix“ bezeichneten synergetischen feinen Netzwerk aus Röhrchen und Fasern, welches das
Netzwerks legt er einen elektromagnetischen Informa- Zellwasser großenteils bindet.6
tionstransfer zugrunde, was die Bedeutung chemischer Zahlreiche Studien belegen, dass Moleküle auch ohne
Botenstoffe, die in der konventionellen Vorstellung eine direkte Berührung miteinander kommunizieren. Wenn
große Rolle spielen, in den Hintergrund rücken lässt: sich ein Hormon einem Rezeptor nähert, wandelt sich
die elektronische Beschaffenheit beider Moleküle. Beide
„Früher dachten wir, die ‚Sprache des Lebens‘ be- „erkennen“ sich an ihrer spezifischen Frequenz und re-
stünde aus Nervenimpulsen und Molekülen, aber agieren aufeinander, indem sie Photonen aussenden und
jetzt sehen wir, dass diesen vertrauten Prozes- absorbieren, noch bevor es zu einem physischen Kontakt
sen noch eine tiefere Kommunikation zugrunde kommt.7 Dass sich die „richtigen“ Moleküle finden und
liegt. Unter den relativ langsam beweglichen Ak- erkennen, beruht laut Oschman auf einer mit Radio-
tionspotentialen und ‚Billardkugelinteraktionen‘ sender und Empfänger vergleichbaren Koresonanz.
von Molekülen befindet sich das Reich sehr viel Die vorwiegend elektromagnetische Natur molekularer
schnellerer und subtilerer Interaktionen von sub- Signale erklärt für ihn die „schnelle, subtile und inte-
atomarer, energetischer, elektromagnetischer und grierte Funktionsweise lebender Systeme“; Belege, auf
wellenartiger Dimension. Chemische Botenstoffe die Oschman sein elektromagnetisches Resonanzmodell
übertragen ihre Informationen letztlich elektro- stützt, beinhalten Studien von J. Benveniste und C. W.
magnetisch. Daher ist der elektromagnetische tat- Smith, die nachwiesen, dass Rezeptoren auf akustische
sächlich auch der primäre Code.“ 4 elektromagnetische Signale genauso reagierten, „als

Der Körper spricht zwei „Sprachen“: eine chemische


und eine elektromagnetische.

Dieser Definition liegt ein Kompromiss zugrunde, wären die Signalmoleküle selbst vorhanden“.8
denn „im Grunde wissen wir eigentlich immer noch Eine informatorische Wechselwirkung bleibt jedoch
nicht genau, was Elektrizität und Magnetismus wirklich laut Oschman nicht auf die spezifische Botenstoff-Rezep-
sind“, schreibt Oschman. „Grundeinheit ist das Elek­ tor-Verbindung beschränkt, sondern zieht sich – ähnlich
tron, und es besitzt Eigenschaften wie Ladung, Masse den durch einen Steinwurf ausgelösten kreisförmigen
und Schwerkraft, doch eine tiefer gehende Erklärung, Wellen in einem See – durch die gesamte lebende Matrix.
wodurch sie zustande kommen, fehlt noch immer.“ 5 Was in konventionellen Modellen vereinfacht als Sum-
Doch auch, wenn der zugrunde liegende Mechanismus mierung einzelner Teile dargestellt wird, ist Oschman
unbekannt ist, lässt sich die Wirkung im und auf den zufolge ein untrennbares synergetisches Ganzes, das
menschlichen Organismus recht präzise beobachten nur in seiner Gesamtheit betrachtet verstanden wer-
und beschreiben. den kann, denn „in der lebenden Matrix gibt es keine
Der Körper spricht somit zwei „Sprachen“: eine che- Grundeinheit, keinen zentralen Aspekt und keinen Teil,
mische und eine elektromagnetische. der zuerst da gewesen oder am wichtigsten wäre.“ 9
Das bedeutet, so Oschman, dass eine Veränderung der
Merkmale an einer Stelle der Matrix zugleich Verände-
Das Kommunikationssystem des Körpers rungen im gesamten übrigen System bedingt – zu dem
auch das Genom zählt.

W as das Kommunikationsnetzwerk der „lebenden


Matrix“ auszeichnet, ist nicht nur die Präzision
der Übertragung, sondern auch deren Geschwindigkeit.
Doch das bioelektrische Feld könnte neben der in-
formatorischen Stimulation von Prozessen zudem eine
wesentliche strukturierende Aufgabe versehen – eine
Mit der Diffusion chemischer Botenstoffe allein ist der entsprechende Hypothese stellte der amerikanische
rasche Informationstransfer kaum zu erklären. Der Anatomieprofessor Harold Saxton Burr bereits in der
konventionellen Biologie zufolge tauschen Moleküle, um ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf. Burr vertrat
sich zu verständigen, Informationen aus, indem sie in die Ansicht, dass elektromagnetische Felder eine Art
Billardkugel-Manier zusammenprallen. Nach diesem „Blaupause“ für lebende Systeme liefern:
Modell geschehen die Zusammenstöße relativ zufällig,
was der Praxis allerdings schon deshalb widerspricht, „Das Muster oder die Struktur eines biologischen
weil inzwischen entdeckt wurde, dass die Zelle kein mit Systems wird von einem elektrischen Feld festge-
Flüssigkeit gefüllter „Sack“ ist, der genügend Platz für legt, das von seinen Komponenten abhängt und
das Billardkugel-Prinzip bieten würde, sondern vom zugleich deren Ausrichtung bestimmt. Das Feld

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hält das Muster inmitten des ständigen Flusses Kräfte auf die beteiligten Gewebe einwirken. Mit
der Komponenten aufrecht. Durch diesen Mecha- anderen Worten, sie enthalten genaue Informati-
nismus kommen Ganzheit, Organisation und Kon- onen zu den Bewegungen, die gerade stattfinden.
tinuität zustande.“ 10 Diese Informationen werden elektrisch und elek-
tronisch durch die lebende Matrix geleitet und
Burr, der 40 Jahre lang einen Lehrstuhl an der School spielen eine Rolle bei der Kontrolle der Form.“ 13
of Medicine der Universität Yale innehatte, befasste sich
sein Leben lang mit den Auswirkungen elektrischer Eine wichtige Funktion, so sagt Oschman weiter,
Felder auf den menschlichen und pflanzlichen Orga- kommt hierbei dem alles umschließenden Bindegewebe
nismus. Viele seiner Thesen, die zu seinen Lebzeiten und den Zytoskeletten des Körpers zu. Diese bilden ein
auf starke Ablehnung stießen, wurden später durch Halbleiter-Netzwerk, das bioelektronische Signale durch
Studien belegt.11 die gesamte Matrix transportiert. Auch das Blut ist auf-
grund seines hohen Salzgehalts ein elektrischer Leiter
und überträgt die elektrischen Impulse des Herzens bis
„Unter Strom“ – das bioelektrische Feld in den letzten Winkel des Organismus – weshalb sich
ein Elektrokardiogramm (EKG) überall auf der Haut

Ü ber aufgekratzte Mitmenschen sagt man oft, sie


stünden „unter Strom“. Doch „unter Strom zu stehen“
ist nicht stimmungsabhängig – jeder Mensch tut dies in
aufzeichnen lässt.
Die inzwischen bestätigte Halbleiter-These14 stammt
von dem ungarischen Mediziner, Biochemiker und No-
jeder Verfassung, selbst im Schlaf. Unsere Muskeln belpreisträger Albert Szent-Györgyi. Er betrachtete das
erzeugen durch Kontraktionen permanent elektrische elektrische Informationssystem des Körpers bereits 1941
Felder, allen voran der Herzmuskel. „Wir wissen jetzt, als „Energiekontinuum“, in dem „einzelne Elektronen
dass jeder Herzschlag mit einem elektrischen Impuls im nicht länger nur zu einem oder zwei Atomen [gehören],
Herzmuskel beginnt“, so Oschman: sondern stattdessen zum ganzen System“.15 Auch der ös-
terreichische Arzt Alfred Pischinger, zu seinen Lebzeiten
„Diese Elektrizität kommt durch Teilchen mit elek- Professor für Histologie und Embryologie in Wien, wies
trischer Ladung zustande (Natrium-, Kalium-, im Rahmen seiner Forschungen zum System der Grund-
Chlorid-, Calcium- und Magnesiumionen), die in regulation einen nicht eingrenzbaren „elektrostatischen
großer Zahl durch Muskelzellmembranen fließen Grundtonus“ im Matrixsystem des Bindegewebes nach,
und Kontraktionen auslösen können. Diese Ströme dem eine wesentliche Bedeutung bei der Verteilung von
breiten sich auch im umliegenden Gewebe aus.“ 12 Hormonen, Neurotransmittern und pharmakologisch
wirksamen Stoffen zukommt.16
Nachweisbar sind diese elektrischen Felder mittels Wie leicht sich die bioelektrischen Prozesse aus dem
der Elektromyographie. Ein im Vergleich zum Herz Gleichgewicht bringen lassen, zeigt sich am Beispiel
relativ schwaches elektrisches Feld geht auch vom von Emotionen, die „primär elektrische Ereignisse im
Gehirn aus, wobei die Wertung „stark“ oder „schwach“ Nervensystem [sind], die im Gehirn starten und sich von
in diesem Zusammenhang nichts über
die biologische Bedeutung aussagt – ein
schwacher Strom ist nicht „unwichtiger“
als ein starker, sondern versieht lediglich
eine andere, aber gleichwertige Funktion.
Die Erzeugung elektrischer Felder ist
nicht auf das Muskelgewebe beschränkt,
auch Knochen und andere Gewebearten
generieren bei Kompression bzw. Dehnung
ein spezifisches elektrisches Muster, das
laut Oschman als „Information“ durch die
gesamte Matrix geschickt wird:

„Der wichtige Punkt ist, dass winzige


elektrische Pulsationen erzeugt wer-
den, wenn ein Knochen oder Knorpel
komprimiert, eine Sehne oder ein Band
gedehnt wird oder wenn sich die Haut
z. B. an einem Gelenk straffen oder fal-
ten muss. Diese Oszillationen geben mit
Das sind keine Tattoos, das ist Graffity. Ich bin eines
ihren Harmonien genau wieder, welche Nachts auf der Straße eingeschlafen.

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dort aus über den Körper ausbreiten“, so der deutsche Die Kollagenfasern des Bindegewebes sind in Wirk-
Arzt und Experte für Psychokinesiologie Dr. Dietrich lichkeit spiralig in Form einer Tripelhelix angeord-
Klinghardt. Unterdrückte Gefühle bauen Klinghardt net. In elektronischen Schaltkreisen gibt es drei
zufolge statische elektrische Ladungen im Gehirn auf, Arten, Spulen zu verbinden: Reihen-, Parallel- oder
die sich nicht über den gesamten Körper entladen, Reihen-Parallelschaltung. Der Auf bau des Binde-
sondern in einem messbaren Nervenstrom über den gewebesystems im Körper lässt sich am besten als
Hypothalamus, wodurch es zu einer Vielzahl an körper- Reihen-Parallelschaltung beschreiben.“ 19
lichen Symptomen, z. B. einer verminderten Blutzufuhr
in bestimmten Organen, kommen kann, die letztlich Oschman zufolge spielen für einen geregelten Mag-
alle auf einen gestörten elektrischen Informationsfluss netfluss Körperhaltung und Zustand des Gewebes eine
zurückzuführen sind – was in diesem Fall allerdings wichtige Rolle, denn nur bei einer achsenparallelen
von einer psychischen Grundkomponente angestoßen Ausrichtung der Fasern ist laut ihm ein ungehemmter
wurde.17 Fluss gewährleistet. Jede Beeinflussung dieser Anord-
nung in Form einer körperlichen Fehlhaltung wirkt sich
seiner Ansicht nach unmittelbar schwächend auf das
Subtile Kräfte – das biomagnetische Feld Magnetfeld aus.20
Das Biomagnetfeld kann bewusst durch „Willenskraft“

E benso, wie jeder Muskel im Körper bei jeder Bewe-


gung ein elektrisches Feld erzeugt, erzeugt er auch
ein magnetisches. Dabei generiert jede Kontraktion ein
beeinflusst bzw. verstärkt werden. So wies eine japa-
nische Studie von Seto et al. nach, dass Menschen, die
Kampfkunst- oder Meditationstechniken praktizieren,
spezifisches Magnetfeldmuster, eine „biomagnetische die Stärke ihres körpereigenen Magnetfeldes um das
Kennung“ sozusagen, die über den Körper hinaus auch Tausendfache steigern können.21 Und der amerikanische
in den umliegenden Raum ausgesendet wird. Für die me- Forscher Dr. John Zimmerman von der Universität Colo-
dizinische Diagnose ist die Entdeckung biomagnetischer rado fand mit Hilfe eines SQUID -Magnetometers heraus,
Felder von großem Wert, denn diese geben über Prozesse dass auch Heiler, die die Therapeutic-Touch-Methode
und Dysfunktionen im Körper oftmals präziser Auskunft (heilendes Handauflegen) anwenden, durch Konzentra­

Das menschliche Biomagnetfeld ist, wie die


einzelnen körperinternen Regelkreise, kein separates
Etwas mit festen Grenzen.

als das bioelektrische Feld, auf dessen Grundlage ver- tion das von ihren Händen ausgehende Magnetfeld ext-
schiedene Mess- und Diagnosegeräte arbeiten. So kann rem intensivieren können – so sehr, dass das Messgerät
die Magnetoenzephalographie (MEG) – beispielsweise in in seinem Versuch neu justiert werden musste, um die
Form des SQUID -Magnetometers – ein genaueres Bild der Höhe der Feldstärke erfassen zu können.22
Hirnaktivität liefern als die Elektroenzephalographie Das menschliche Biomagnetfeld ist, wie die einzelnen
(EEG), da Magnetfelder im Gegensatz zu elektrischen körperinternen Regelkreise, kein separates Etwas mit
Signalen Schädelknochen und Hirngewebe mühelos festen Grenzen, so Oschman, sondern nach außen hin
durchdringen können, ohne verzerrt zu werden.18 offen – und somit auch offen für Einflüsse von außen.
Das biomagnetische Feld des Körpers wird u. a. durch Dass beispielsweise geomagnetische Stürme und geopa-
das elektrische Feld des Herzens erzeugt. Graphisch thischer Stress in Zusammenhang mit gesundheitlichen
dargestellt gleicht es dem Magnetfeld, das von einer Beschwerden wie Herz-Kreislauf-Problemen, Krämpfen,
Spule ausgeht, durch die elektrischer Strom fließt. Auch Epilepsie und Gemütsveränderungen stehen, ist hinrei-
in anderer Hinsicht weist der Körperaufbau Parallelen chend bewiesen.23 Auf die Bedeutung all dessen für die
zu physikalisch-elektrotechnischen Geräten auf, wie medizinische Praxis wird weiter unten eingegangen.
Oschman beschreibt:

„Das biomagnetische Feld des ganzen Körpers Molekularer „Fingerabdruck“ –


wird in erster Linie von einem ersten Satz senk-
rechter Leiter ausgestrahlt, die aus den Muskeln elektromagnetische Frequenzen
und Bindegeweben der Wirbelsäule und der gro-
ßen Blutgefäße bestehen.
D ie kleinsten materiellen Informationsträger im
Körper sind die Moleküle. Moleküle enthalten
verschiedene elektrisch geladene Bestandteile (z. B.

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Protonen, Elektronen und Aminosäuren) mit jeweils 27 Megahertz Wundheilung und Nervenregeneration
eigenem, nach außen strahlendem elektromagneti- anregen und Schmerzen lindern kann.26
schen Feld, das sich entsprechend der Bewegungen der
Molekülkomponenten permanent wandelt. Moleküle
können ihrerseits elektromagnetische Felder aus ihrer Krankheit als Kommunikationsstörung
Umgebung absorbieren, die wiederum Einfluss auf die
Bewegung der Ladungen im Molekül nehmen. Es besteht
also eine Wechselwirkung. Dabei verfügt jedes Molekül
über spezifische Eigenschaften:
A ngesichts der komplexen Grundlagen dieses aus
vernetzten Kommunikationspfaden bestehenden
menschlichen Steuersystems erscheint es unzureichend,
den menschlichen Körper diagnostisch und therapeu-
„Der Fachbegriff für das Strahlungs- oder Absorp- tisch in einzelne Teile zerlegt zu betrachten, wie es die
tionsmuster lautet ‚Emissions-‘ bzw. ‚Absorptions- konventionelle westliche Medizin praktiziert. Die ver-
Spektrum‘. […] Das Spektrum eines Moleküls ist schiedenen Regelkreise des Körpers verhalten sich nicht
seine elektromagnetische ‚Signatur‘ oder ‚Finger- wie separate, linear verbundene Instanzen, sondern wie
abdruck‘, ein Erkennungsmerkmal, das mit äu- ein verwobenes Muster aus Wechselwirkungen über
ßerster Präzision die Bewegungen der Teilchen alle Ebenen hinweg. Während sich die herkömmliche
wiedergibt, aus denen es besteht. Diese ‚Finger- Medizin in Diagnose und Therapie zumeist auf einzelne
abdrücke‘ sind so charakteristisch, dass Chemiker Organe und Körperfunktionen konzentriert und die
sie zur Identifizierung unbekannter Substanzen synergetischen Verbindungen ausklammert bzw. sich
heranziehen können.“ 24 ihrer gar nicht bewusst ist, bezieht die EIM bereits bei

Elektromagnetische Interaktionen könnten für die


Steuerung der Körpersysteme bedeutsamer als
molekularchemische sein.

Ein jahrzehntelanges Dilemma, das Biologen und der Diagnose mit ein, dass „die lebende Matrix […] eher
Physiker in zwei Lager spaltete, war auf die Beobachtung ein dynamisches als ein statisches (fixiertes) System“ ist.
der Biologen zurückzuführen, dass Tiere und andere Jeder Schritt innerhalb eines Regelkreises geschieht
Organismen selbst auf schwächste elektromagnetische laut Oschman unter dem Einfluss des Gesamtenergie-
Reize sensibel reagieren – was die Physiker für unmög- felds des Körpers (sowie äußerer sekundärer Felder),
lich hielten, da sie lebende Organismen wie jede andere denn „das Verhalten eines Systems resultiert aus dem
Art von Materie behandelten und schlussfolgerten, dass Verhältnis von Signalempfang und Signalverarbeitung“.27
schwache Umgebungsfelder gemäß den physikalischen Oft, so meint er, lässt sich nicht sagen, ob ein bestimmter
Gesetzen keinerlei Wirkung auf Pflanzen und Tiere Rezeptor hormonell oder elektromagnetisch stimuliert
haben dürften. Der Widerspruch löste sich, als kürzlich wurde – einige Regelkreise könnten gar vollständig auf
entdeckt wurde, dass belebte Materie weit komplexer auf elektromagnetischer Übertragung beruhen, weshalb
Reize reagiert als unbelebte und sich nicht unbedingt Oschman neben der chemischen die Notwendigkeit einer
den konventionellen physikalischen Gesetzen gemäß „energetischen“ Pharmakologie sieht.28
„logisch“ verhält, denn „in lebenden Systemen können Neuere wissenschaftliche Ansätze gehen davon aus,
schwache Felder eine starke Wirkung haben, während dass elektromagnetische Interaktionen für die Steuerung
starke Felder oft nur eine schwache oder gar keine Reak- der Körpersysteme gar bedeutsamer als molekularche-
tion auslösen“.25 Wie sich eine Einflussnahme auswirkt, mische sein könnten. Als „ein neues Grenzgebiet“ be-
hat also nicht zwangsläufig etwas damit zu tun, ob ein zeichnete der australische Neurowissenschaftler William
elektromagnetischer Stimulus stark oder schwach ist, Ross Adey dieses wissenschaftlich junge Terrain, auf
sondern mit dem spezifischen Frequenzmuster. So kann, dem sich abzeichnet, dass „die biologische Organisation
um als Beispiel das moderne Phänomen „Elektrosmog“ eher auf physikalischen Prozessen auf atomarer Ebene
heranzuziehen, ein schwach strahlendes Elektrogerät als auf chemischen Reaktionen zwischen Biomolekülen
unter Umständen größere Störungen im Kommunikati- beruht“.29 Hierfür spricht auch die Entdeckung von Smith
onsnetzwerk des Körpers auslösen als ein stark strahlen- et al., dass sich bei organischen Funktionsstörungen
des. Es wurde nachgewiesen, dass Magnetfelder von 60 gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielen lassen,
Hertz in einem „Fenster“ von zwei bis zwölf Milligauss wenn statt einer medizinisch wirksamen Substanz deren
die Zellproliferation bei Brustkrebs fördern, während elektromagnetische „Signatur“ übertragen wird. Mit
das therapeutisch genutzte Diapulse-Gerät mit seinen dieser „Signatur“ lassen sich oft ebenso wirkungsvoll

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Regenerations- und Abwehrprozesse einleiten wie (Resonanzprinzip / Informationsübertragung), Kine-


mit chemisch wirkenden Pharmazeutika, dabei aber siologie (energetische / psychologische), Klangtherapie,
nebenwirkungsfrei.30 Lichttherapie, Magnetfeldtherapie, Meridiandiagnos-
Aus einer physikalischen Steuerung biochemischer tik, Mora-Diagnostik und -Therapie, Quantenmedizin,
Prozesse ergibt sich Oschman zufolge ein Schluss mit Rolfing, Segmentardiagnostik, Skalarwellentherapie,
weitreichenden Folgen für die Medizin: Softlaser-Therapie, Transkranielle Magnetstimulation
(TMS) und Zelluläre Matrix-Revitalisierungstherapie.
„Obwohl sich eine pathologische Veränderung als Dr. Hendrik Treugut fasst das Spektrum der EIM wie
chemisches Ungleichgewicht manifestieren kann, folgt zusammen:
ist ihre eigentliche Ursache immer elektromagne-
tischer Natur. Daher lässt sich das Gleichgewicht „[Die EIM] ist eine Medizin, die elektrische Ströme,
oft schon dadurch wiederherstellen, dass man dem Magnetfelder, elektromagnetische Schwingungen
Organismus die richtige oder ‚gesunde‘ Frequenz (wie z. B. auch Licht) und akustische Signale zur
zur Verfügung stellt, damit seine Schwingungen Diagnostik und Therapie einsetzt, also physikali-
durch den Mechanismus des ‚Entrainment‘ wie- sche Signale. Daneben verwendet sie jedoch auch
der zur Kohärenz zurückfinden.“ 31 nichtphysikalische Signale wie Informationen und
sogenannte feinstoffliche Energien, deren wissen-
schaftliche Einordnung schwierig ist.“

In der Sichtweise der EIM gibt es weder Endgültigkeit


noch Unveränderlichkeit; der Befund „chronisch“ wird
hier durch „stagnierend“ ersetzt.

Zwischenfazit Zu den für EIM -Diagnose und -Therapie relevanten


Messparametern zählen u. a. elektrischer Haut- bzw.

B etrachtet man das menschliche System als ein


auf Informationsfluss beruhendes, synergetisches
Regelkreis-Netzwerk, dann ließe sich „Krankheit“ als
Gewebewiderstand, elektrische Leitfähigkeit der Meri-
diane, Pulsschlag, Atemfrequenz, Hirnwellen, Blutdruck
und Temperatur. Auf alle Diagnose- und Therapieme-
Unterbrechung dieses Informationsflusses verstehen. thoden im Einzelnen einzugehen, würde den Rahmen
Daraus ergeben sich – im Rahmen dieser These – zwei dieses Artikels sprengen, in dem es vorwiegend um die
Folgerungen: Zum einen, dass „Krankheit“ nie auf nur der EIM zugrunde liegenden Wirkmechanismen geht.
eine Körperregion beschränkt ist, sondern sich eine Vereinfachend lässt sich als gemeinsamer Nenner all
Blockade des Kommunikationsstroms immer auf das dieser Methoden ausmachen, dass sie den Informati-
gesamte Netzwerk auswirkt, was bei der Diagnose onsfluss innerhalb des vernetzten Systems des Körpers
und Therapie zu berücksichtigen wäre. Zum anderen messen und / oder regulierend auf diesen einwirken.
eröffnet die in diesem Kontext gegebene Definition von Exemplarisch werden einige der oben genannten Me-
„Gesundheit“ als funktionierendem Informationsfluss thoden im Folgenden näher ausgeführt.
die aus therapeutischer Sicht elegante Möglichkeit, die Die konventionelle Medizin betrachtet die elektroma-
betroffenen Informationskanäle wieder zu öffnen und gnetischen Felder des Körpers zwar für die Diagnose
dadurch eine ganzheitliche und im wahrsten Sinne als bedeutsam, sieht diese jedoch zugleich als ein reines
systematische Heilung herbeizuführen. Nebenprodukt zellulärer Aktivität und daher als für
die Therapie irrelevant an. So haben zwar EKG , EEG
und MEG in Krankenhäusern und Arztpraxen Einzug
Diagnose- und Therapieformen der EIM gehalten, doch bei der Behandlung setzt man dort
weiterhin vor allem auf chemische Pharmakologie und

D as Diagnose- und Behandlungsspektrum der EIM


umfasst u. a. (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
die folgenden Methoden bzw. Einzelaspekte dieser
invasive Therapieformen. Dr. Hendrik Treugut bemängelt
zudem die Ausklammerung anderer Ebenen als der rein
körperlichen:
Methoden: Akupressur, Akupunktur / Elektroakupunk-
tur, Bachblütentherapie, Biofeedback, Biofeldtherapie, „Ich sehe das Manko im […] Negieren der subti-
Bioinformative Medizin, Biophotonen-Analyse, Biore- len (Lebens-)Energie und dem Missachten höherer
sonanztherapie, Chiropraktik, Farbtherapie, Felden- Steuerungsebenen im multidimensionalen Organis-
k rais-Methode, Frequenztherapie, Homöopath ie mus, also z. B. der informatorischen, psychischen

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und spirituellen Ebenen. Kybernetisch gesehen ent- In der Sichtweise der EIM gibt es weder Endgültigkeit
spricht der konventionellen Medizin lediglich die noch Unveränderlichkeit; der schulmedizinische Befund
‚Störgrößenelimination‘ in Akutsituationen, [sie] „chronisch“ wird hier durch „stagnierend“ ersetzt, denn
ist also recht schmalspurig und beschränkt sich durch „die Anwendung therapeutischer Energiefelder
weit überwiegend auf den rein somatischen Be- ‚kann sich ein stagnierender Heilungsprozess in einen
reich, die Körperebene. Sie ist zudem einem wis- aktiven Reparaturvorgang umwandeln‘, selbst nach 40
senschaftlichen Weltbild verbunden, das bereits Jahren erfolgloser Heilungsversuche“.35
vor über 100 Jahren als überholt galt.“ Doch auch in der herkömmlichen Medizin vollzieht
sich aufgrund neuer Erkenntnisse ein Wandel. So finden
Der EIM dagegen ist an einer Harmonisierung des Polaritätstherapie, Reiki und vergleichbare Methoden zu-
gesamten Körpersystems gelegen anstatt an der Ausmer- nehmend auch in konventionellen Kreisen Anerkennung,
zung einzelner Symptome, oder kurz: „Statt Reparaturen und Akupunktur, Homöopathie, Magnetfeldtherapie und
an der Hardware Änderungen an der Software.“ 32 Chiropraktik haben sich so gut wie etabliert. Insbeson-
In der Praxis bedeutet dies, dass die konventionelle dere der positive Einfluss der Magnetfeldtherapie wurde
Medizin beispielsweise die Ursache eines Leberproblems hinreichend nachgewiesen.36 Bei der PEMF -Therapie
allein in der Leber sucht und auch dort behandelt. Die (PEMF steht für „pulsierendes Elektromagnetfeld“) wer-
EIM bezieht mit ein, dass die Leber-Funktion nicht allein den beispielsweise durch ein künstlich erzeugtes Mag-
dem Leber-Organ entspricht, sondern im gesamten Kör- netfeld Ströme im Körpergewebe induziert, die identisch
per nachweisbar ist und eine Störung dieser Funktion sind mit den bewegungsbedingten elektromagnetischen
an verschiedenen Punkten die elektromagnetischen Aktivitäten in Knochen. Dies kann einen regelrechten
Eigenschaften des Gewebes verändert, weshalb „dem „Schnellstart“ bei der Heilung von Frakturen bewirken.
Arzt klar sein [sollte], dass er nicht am letzten Glied einer Doch nicht nur Hartgewebe, sondern auch Weichteilver-
Beziehungskette, sondern besser an vorgeschalteten letzungen können durch künstliche Magnetfelder positiv
wichtigen Schaltstellen therapeutisch ansetzen sollte“.33 beeinflusst werden. Beobachtet und nachgewiesen
Dass eine „Krankheit“ mit einem veränderten elektro- wurden u. a. Effekte wie vermehrte Kapillarisierung, ein
magnetischen Feld einhergeht, ist durch Studien belegt: Rückgang bei Schwellungen, Schmerzlinderung und eine
So wies die Molekularbiologin Barbara Brewitt nach, beschleunigte Nervenregeneration. Wirksam zeigt sich
dass die Leitfähigkeit von krankhaft verändertem Ge- die Magnetfeldtherapie deshalb, weil sie „eine Kaskade
webe, z. B. Tumorgewebe, im Allgemeinen zunimmt, was von Signaltransduktionsprozessen fördert, die von der
eine frühzeitige Diagnose und Behandlung ermöglicht, Zellmembran zum Zellkern und bis ins genetische
noch bevor ein Tumor zu erkennen ist. Zurückzuführen Material hinein reicht“.37
ist dies auf Veränderungen im Ionen- und Wassergehalt Zudem spielen in der EIM zwei Begriffe eine Rolle,
sowie pH-Wert der extrazellulären Flüssigkeit. Auch als die in der konventionellen Schulmedizin vernachlässigt
Methode zur Früherkennung von Brustkrebs hat sich die werden: Zum einen soll durch die systemischen Diag-
Messung der Gewebeleitfähigkeit bewährt.34 noseverfahren nicht nur der Ist-Zustand eines lebenden
Organismus erfasst werden können, sondern auch die

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Energiemedizin

Entwicklungstendenz; dies wird als Objektivierung der Meridianpunkte die Leitfähigkeit der verschiedenen
bezeichnet.38 Zum anderen steht der schematisierenden Gewebearten, der Organe und anderer Strukturen im
Vorgehensweise der Schulmedizin eine Individualisie- Körper gemessen. Daraus ergibt sich laut Doepp „quasi
rung von Patient und Krankheitsbild gegenüber. Eine ein Ganzkörper-Scan“, bei dem mittels sechs auf der
Behandlung wird spezifisch angepasst, „damit sie zum Haut angebrachter Elektroden 22 Stromflusskanäle
richtigen Zeitpunkt gegen bestimmte Beschwerden bzw. „Segmente“ erzeugt werden. Kurze, schwache
eines bestimmten Patienten hilft“.39 Individualisierung Stromimpulse werden durch den Körper geschickt und
bedeutet auch, dass der Arzt als diagnostizierende und dann aufgezeichnet, und anhand der Veränderungen
heilende Instanz hinter den Patienten zurücktritt: sollen Rückschlüsse auf etwaige Blockaden bzw. Sys-
temstörungen wie Über- oder Unterfunktion gezogen
„Die individualisierte Form der Energiemedizin werden können.43
kombiniert die Evidenz (digitalisierte Befunde) mit
einer Individualisierung und ist damit prinzipiell
allen anderen Arten der Medizin überlegen. […] Die richtige Wellenlänge
Die Methodik [der Meridian- und Segmentardiag-
nostik] läuft ab als ein Frage-Antwort-Spiel mit der
Ganzheit des Organismus, dessen Wissen über sich
selbst das des Arztes immer übersteigt. Der Arzt
W ie und ob ein künstlich erzeugtes elektromagneti-
sches Feld auf das körpereigene Kommunikations­
system wirkt, hängt nicht von der Stärke, sondern von
agiert in diesem Procedere als Lenker und Inter- der Schwingungsfrequenz ab. Als therapeutisch von
preter, aber nicht als Entscheider. Entscheiden soll Bedeutung haben sich insbesondere pulsierende Magnet-
derjenige, der anschließend die Heilung zu vollzie- felder mit einer Frequenz im sogenannten ELF-Bereich
hen hat, und das ist der Körper des Patienten.“ 40 erwiesen (ELF steht für „Extremely Low Frequency“,
also für „extrem niedrige Frequenz“). Als ELF-Wellen
Objektivierung und Individualisierung sind zentrale gelten Wellen mit einer Schwingungsfrequenz von bis
Aspekte im Bereich der EIM und verbinden Diagnose und zu 100 Hertz, wobei sich in der Therapie vor allem der

Die regenerierende Wirkung von bestimmten Fre-


quenzen ergibt sich daraus, dass sie Information auf
Gewebe übertragen.

Therapie zu einem holistischen Ansatz. Zudem sollen Bereich bis 30 Hertz bewährt hat.
mittels der EIM nicht nur Symptome einer ausgereiften In Forschung und Praxis hat sich bestätigt, dass eine
„Krankheit“ erfasst werden, sondern auch Vor- und Frequenz von zwei Hertz die Regeneration von Nerven
Frühstadien zum Zweck der gezielten Prävention. An- anregt, sieben Hertz Knochenwachstum und -reparatur
statt wie die konventionelle Medizin bloße „Störgrößen­ fördern und zehn Hertz die Heilung von Bändern an-
elimination“ zu betreiben, wie Dr. Hendrik Treugut es stoßen. Frequenzen von 15, 20 und 72 Hertz hemmen
nennt,41 setzt die EIM darauf, die Selbstregulation des Hautnekrosen und stimulieren Kapillarisierung sowie
Körpers zu fördern bzw. wiederherzustellen – möglichst Fibroblastenproliferation.44 Die von Dr. John Zimmerman
bevor eine Erkrankung entsteht. nachgewiesenen Felder, die von Therapeutenhänden
In der Diagnose bemüht sich die EIM darum, sensible, ausgehen, bewegen sich in einem Frequenzbereich von
aber störanfällige und subjektive Methoden mit stabilen 0,3 bis 30 Hertz, liegen meist jedoch bei sieben bis acht
und somit mess- und reproduzierbaren, dafür aber Hertz.
weniger sensiblen Untersuchungstechniken zu kombi- Auch dass eine dynamische Wechselbeziehung zwi-
nieren, um den Zustand des Patienten so authentisch schen dem elektromagnetischen Feld von Patient und
wie möglich erfassen zu können. Laut Dr. Manfred Therapeut bestehen kann – das Feld des Therapeuten
Doepp haben sich hier vor allem die Meridian- sowie also möglicherweise auf das des Patienten „eingeht“ –,
die Segmentardiagnostik als „so sensibel wie möglich wies Dr. Zimmerman mit seinem SQUID -Gerät nach: Er
[und] so stabil wie nötig“ bewährt.42 fand heraus, dass das „vom Therapeuten ausgesandte
Die Meridiandiagnostik bedient sich der Messung der Signal […] weder stetig noch konstant [ist], sondern [es]
elektrischen Hautwiderstände an den 364 offiziellen ‚wischt‘ oder ‚tastet‘ sich über eine bestimmte Bandbrei-
Akupunkturpunkten des Körpers. Aus einem erhöhten te von Frequenzen“, wobei diese Bandbreite besagter
Widerstand an bestimmten Punkten sollen sich diag- Bereich zwischen 0,3 und 30 Hertz ist.45
noserelevante Informationen ableiten lassen. Bei der
Segmentardiagnostik wird anstelle des Hautwiderstands

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Die regenerierende Wirkung von bestimmten Fre- es sich um eine chemisch, umwelt-, ernährungs- oder
quenzen ergibt sich laut Oschman daraus, dass „sie elektrisch bedingte allergische Reaktion handelt“. Smith
‚Information‘ auf Gewebe übertragen.“ 46 führt eine Studie an, im Rahmen derer Monro et al.
Darin zeigen sich Parallelen zwischen einem von Allergien mit neutralisierenden Frequenzen behandelten
außen zugeführten elektromagnetischen Feld und dem anstatt mit verdünnten Allergenen. Die Wirkung war
körpereigenen Informationsprozess, der im Falle einer vergleichbar.49
Verletzung bzw. Systemstörung in Gang gesetzt wird und
in dem die perineuralen Zellen, die jede Nervenfaser
im Körper mit einer Art Bindegewebshülle umgeben, Das Bewusstsein als „primärer
Oschman zufolge eine wichtige Rolle spielen:
Schaltkreis“ – Körper und Information
„Vom perineuralen System geht ein [von den im
ELF -Bereich schwingenden Hirnwellen gesteuer-
ter] ‚Verletzungsstrom‘ aus, der die Geweberepa-
ratur nach Verletzungen kontrolliert. […] Er wird
E inen Erklärungsansatz für die Funktionsweise
der verschiedenen EIM -Therapieformen allein im
medizinisch-physikalischen Bereich zu suchen, erweist
‚vor Ort‘ von Wunden erzeugt und besteht so lange sich wegen des zugrunde liegenden holistischen Prinzips
weiter, bis die Reparatur abgeschlossen ist. Ver- als problematisch. Daher scheint ein interdisziplinärer
letzungsstrom dürfte unter anderem die Funk­t ion Ansatz unter Miteinbeziehung von Quantenphysik,
haben, den restlichen Körper auf die Lage und Neurowissenschaft und Bewusstseinsforschung sinnvoll.
Ausdehnung einer Verletzung aufmerksam zu ma- Dass insbesondere letzterer Bereich von Bedeutung ist,
chen. Von ihm werden auch bewegliche Zellen aus zeigen die bereits erwähnten Untersuchungen von Seto,
der Haut, weiße Blutkörperchen und Fibroblasten Klinghardt und Zimmerman.
angelockt, damit sich die Wunde verschließt und Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass dem sub-
abheilt. Schließlich liefert der Verletzungsstrom an- til wirkenden Kommunikationsnetzwerk des Körpers ein
grenzenden Geweben ein Feedback über den Stand noch viel subtileres steuerndes System zugrunde liegt,
der Reparatur, indem er sich mit fortschreitender das im allgemeinen Sprachgebrauch als „Bewusstsein“
Heilung des verletzten Gewebes verändert.“ 47 bezeichnet wird. Synonym zu „Bewusstsein“ werden
häufig Begriffe wie „Geist“, „Seele“ oder „(freier) Wille“

Dass die fokussierte Ausrichtung des Bewusstseins


die materielle Welt beeinflusst und dabei Raum und
Zeit überwindet, ist hinreichend bewiesen.

Robert O. Becker, Spezialist für Elektrotherapie und verwendet; dem hier verwendeten Bewusstseinsbegriff
zu Lebzeiten Professor am Upstate Medical Center der wird jedoch die „eigenschaftslose“, religiös und phi-
State University of New York, hat sich eingehend mit der losophisch unbelastete Definition des Ingenieurs und
koordinierenden Rolle des Perineuriums bei Verletzun- Grenzwissenschaftlers Jörg Starkmuth zugrunde gelegt,
gen befasst. Er fand heraus, dass das perineurale System die besagt, dass das Bewusstsein „der Wesenskern des
hochsensibel auf Magnetfelder reagiert, womit er die Menschen“ ist: „Das, was übrig bleibt, wenn man alle
Basis für die Magnetfeldtherapie schaffte. mit dem Körper und dem Gehirn [Denken, Verstand, Ego
Doch Becker fand noch mehr heraus: Durch eine etc.] verbundenen Eigenschaften und Interpretationen
elektromagnetisch angestoßene Entdifferenzierung von wegnimmt“, denn „das Bewusstsein agiert auf einer
Fibroblasten in infizierten oder verletzten Körperarealen reinen Informationsebene“ 50 und ist Starkmuth zufolge
gelang es ihm, eine hohe Zahl embryonaler (und somit gleichsam der Navigator im unendlichen quantenphy-
totipotenter) Zellen zu erzeugen, wodurch eine raschere sikalischen Möglichkeitsraum, der durch fokussierte
Heilung von Knochen-, Haut- und Weichgewebe angeregt Wahrnehmung die Strukturen formt, die wir als „Re-
wurde. Auf einen möglichen Nutzen für die Krebsthe- alität“ erfassen. Dass die fokussierte Ausrichtung des
rapie wird von Oschman hingewiesen.48 Bewusstseins die materielle „Welt“ beeinflusst und dabei
Doch elektromagnetische bzw. Informationsfelder unser Raum-Zeit-Bezugssystem überwindet, ist hinrei-
sind nicht nur im Hinblick auf Wundheilung und Kno- chend bewiesen, nicht zuletzt durch die Experimente
chenregeneration relevant. So fand der britische Wis- des Physikers Helmut Schmidt und der Wissenschaftler
senschaftler Dr. Cyril W. Smith heraus, dass sich mittels Robert G. Jahn und Brenda J. Dunne von der Princeton
elektromagnetischer Felder allergische Reaktionen University.51 Vor diesem Hintergrund ließe sich Adeys
unterbinden lassen, und zwar „unabhängig davon, ob Annahme einer eher auf physikalischen Prozessen als

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auf chemischen Reaktionen beruhenden biologischen wusstsein bzw. die Bewusstseinsebene das ursächliche
Organisation um die immaterielle Größe „Bewusstsein“ Prinzip ist und das Gehirn sowie die DNS lediglich als
erweitern, die den physikalischen Prozessen regulierend Schnittstelle zwischen Körper und Bewusstsein dienen.
und formend vorgeschaltet ist. Das Bewusstsein wäre Der Gedanke selbst ist nicht neu: Schon Wissenschaft-
somit eine Art „Meta-Informationsfeld“ des Körpers. ler wie Roger Penrose, Charles S. Sherrington, Alva Noë
„Information“ – nach dem Quantenphysiker David Bohm und John C. Eccles gingen davon aus, dass das Gehirn
„in-formierend“, also in Form bringend oder formgebend zwar Bewusstsein übermittelt und die Erfahrung einer
– hat in diesem Zusammenhang zwar einen physisch subjektiven Realität ermöglicht, das Bewusstsein aber
wahrnehmbaren Effekt, ist jedoch selbst keine Form von nicht erschafft.54 Hier nun kommt die Quantenphysik
„Energie“, sondern nach Carl Friedrich von Weizsäcker mit dem Phänomen der Nicht-Lokalität ins Spiel. Nicht-
die „Ursubstanz“ der Erscheinungsformen „Energie“ Lokalität beschreibt einen nicht den Beschränkungen
und Materie (die auf grundlegendster Ebene ebenfalls der Raumzeit unterliegenden und daher ohne zeitliche
nicht-stofflich ist). Hierzu Jörg Starkmuth: Verzögerung – instantan – stattfindenden Kommunikati-
onsprozess, den der theoretische Nuklearphysiker Amit
„Information ist einfach nur Information, Struktur, Goswami als „signallose Fernwirkung“ bezeichnet.55
etwas mit Sinn. Das Bewusstsein nimmt reine In- Quantenphysikalische Begriffe im Zusammenhang mit
formation wahr. Wenn unser Bewusstsein die Welt makroskopischen, lebenden Systemen zu verwenden, ist
beobachtet, die wir über die Sinne wahrnehmen, etwas, das viele Quantenphysiker kritisch betrachten,
beobachtet es tatsächlich nichts anderes als die da quantenphysikalische Prinzipien ursprünglich als
von unserem Gehirn verarbeitete Information.“ 52 ausschließlich auf kohärente, in sich geschlossene,
mikroskopische Systeme anwendbar galten. Lebende
Dass Bewusstsein, Gedanken, Gefühle und Erinne- Systeme zeichnen sich hingegen aufgrund ihres Infor-
rungen ein reines Produkt neuronaler Prozesse sind, mationsaustauschs mit der Umgebung durch Dekohärenz
wie einige materialistisch orientierte Wissenschaftler aus, was die Möglichkeit einer Quantenkohärenz eigent-
postulieren, ist bis heute eine unbewiesene Hypothese lich ausschließen würde.56 Neuere Forschungen zeigen
geblieben. Zwar besteht eine nachgewiesene korrelative jedoch, dass Interferenz und somit auch Kohärenz sehr
Beziehung zwischen Bewusstseinserfahrungen und wohl in makroskopischen Systemen auftreten können,
Gehirnaktivität, doch sagt eine Korrelation allein nichts wie beispielsweise ein Experiment mit Fulleren-Mole-
darüber aus, welcher Aspekt die Ursache und welcher külen bewies, das der österreichische Quantenphysiker
die Folge ist. Vielmehr sprechen „Abnormitäten“ wie Anton Zeilinger schildert.57 Für ihn liegt die Proble-
Menschen ohne Gehirn53 oder „Phänomene“ wie Nahto- matik, Quanteneigenschaften auf den Makrokosmos
derfahrungen und Neuroplastizität dafür, dass das Be- zu übertragen, weniger darin, dass makroskopische
Objekte keine solchen Eigenschaften aufweisen, sondern
vielmehr in den beschränkten Möglichkeiten unserer
Wahrnehmung.58
Auch der eingangs erwähnte Prof. Harald Walach von
der Europa-Universität Viadrina weist auf die Wahr-
nehmungsschwierigkeiten in Bezug auf Verschränkung
und Nicht-Lokalität makroskopischer Systeme hin, die
„vielleicht auf einem sehr subtilen Niveau [stattfinden],
das unserem alltäglichen Zugriff entzogen ist“:

„Unsere Theorie der Welt ist im Wesentlichen kau-


sal. Deshalb denken wir vornehmlich kausal, neh-
men hauptsächlich kausal wahr, rekonstruieren
die Welt in unseren wissenschaftlichen Theorien
kausal […]. Das ändert aber nichts an der Tatsa-
che, dass möglicherweise parallel oder komplemen-
tär zum kausalen Strom der Welt ein korrelativer,
nicht-lokaler verläuft, dessen Phänomenologie und
Struktur noch weitestgehend unklar ist.“ 59
Schick‘ mir einfach eine SMS als Erinnerung,
dass ich dir eine Email schreiben soll, um Mit seiner „Schwachen Quantentheorie“, einer gene-
eine Skype-Session zu organisieren, damit ralisierten Form der quantenmechanischen Theorie,
wir die Vorbereitung einer Video-Konferenz macht Walach alle Arten von Systemen – biologische,
diskutieren können. psychologische, materielle wie immaterielle – im ab­
strakten Modell quantenphysikalisch behandelbar. Dass

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dieses Modell auch in der Praxis seine Berechtigung hat, rer Erinnerungen in Form messbarer und sich
deutet die nachgewiesene nicht-lokale Informations- ständig wandelnder elektromagnetischer Felder
übertragung – oder besser informatorische Korrelation60 empfängt. Diese elektromagnetischen Felder des
– innerhalb und zwischen lebenden Systemen an, auf Gehirns werden in diesem Ansatz nicht als Ursa-
die noch eingegangen wird. che, sondern als Auswirkungen und Folgeerschei-
Der Kardiologe und Nahtod-Forscher Pim van Lommel nungen des endlosen Bewusstseins betrachtet.“ 65
geht ebenfalls von einer Anwendbarkeit quantenphysi-
kalischer Prinzipien auf lebende Systeme aus und nimmt Körperliche Reaktionen unter Hypnose oder die orga-
an, dass das Bewusstsein nicht-lokal ist und die primäre nisch nachweisbare Wirkung von Placebos unterstützen
steuernde und formende Basis des Körpers darstellt: ebenfalls die Sicht, dass dem Bewusstsein eher ein
„Wir haben einen Körper, doch wir sind Bewusstsein.“ 61 ursächlicher als ein symptomatischer Charakter zuzu-
Gemäß der quantenphysikalischen Komplementarität schreiben ist. Dies spricht deutlich gegen die Hypothese
schreibt er dem Bewusstsein einen Wellen- und einen vom Bewusstsein als „Nebenprodukt neuronaler Aktivi-
Teilchenaspekt zu, wobei der „Teilchenaspekt – der tät“ und somit als bloße Illusion, denn „wie könnte eine
physische Aspekt unseres Bewusstseins in der materi- Illusion nachweisbare Veränderungen in der Struktur
ellen Welt, der als Wachbewusstsein erlebt wird – aus und Funktion des Gehirns bewirken?“ 66
dem Wellenaspekt des ‚vollkommenen‘ und ‚endlosen‘ Das wohl stärkste Indiz dafür, dass Nicht-Lokalität
Bewusstseins des nicht-lokalen Raums [entsteht], durch und Verschränkung nicht nur im quantenphysikalischen,
ein Kollabieren der Wellenfunktion“.62 Unterstützung sondern auch im medizinisch-biologischen Kosmos eine
erhält sein nicht-lokales Modell durch neuere For- Rolle spielen, findet sich in der nicht-lokalen informa-
schungsergebnisse, u. a. des Neurobiologen Herms torischen Kopplung, die zwischen lebenden Systemen

Ein „morphogenetisches Zellbewusstsein“ könnte die


Kontinuität eines lebenden Systems erklären.

Romijn und des Computerspezialisten Simon Berkovich, besteht und durch Experimente nachgewiesen wurde. In
die belegen, dass eine rein anatomische Speicherung mehreren Versuchen von Jacobo Grindberg-Zylberbaum
und Verarbeitung sämtlicher bewusst erfasster und et al. beispielsweise wurden sich nahestehende Test-
erfassbarer Informationen im Körper schlicht unmöglich personen in isolierten faradayschen Räumen unterge-
ist – eine Erklärung ergibt sich ihnen zufolge nur in bracht und eine der beiden Personen durch Lichtreize
Form einer nichtmateriellen Speicherung.63 Auch dass stimuliert. Für beide Probanden wurden parallel Elek-
die materielle Struktur des Körpers sich permanent troenzephalogramme erstellt, die zeigten, dass auch
verändert, weil sich die Quarks und Gluonen, aus denen die nicht stimulierte Person reagierte, und zwar ohne
die Neutronen und Protonen der Körperzellen bestehen, zeitliche Verzögerung in exakt dem Moment, in dem der
alle 10-23 Sekunden erneuern und unser Körper sich somit Versuchspartner den Lichtreizen ausgesetzt wurde. Da
alle 10 -23 Sekunden ab- und wieder aufbaut, könnte ein eine elektromagnetische „Verständigung“ aufgrund der
Indiz für den nicht-lokalen Charakter des Bewusstseins faradayschen Abschirmung ausgeschlossen ist, liegt eine
sein, das ansonsten – ebenso wie die diversen Körper- nicht-lokale informatorische Korrelation nahe.67 Auch
prozesse – in seiner Konstanz gestört werden müsste. J. L. Standish und weitere Wissenschaftler konnten teils
Ein „morphogenetisches Zellbewusstsein“ könnte die mittels EEG -Korrelationen, teils durch fMRT-Studien
Kontinuität eines lebenden Systems trotz der permanen- (fMRT steht für „funktionelle Magnetresonanz-Tomogra-
ten Neustrukturierung auf materieller Ebene erklären.64 phie“) nachweisen, dass zwischen voneinander isolierten
Die Wellenfunktion des nicht-lokalen Bewusst­ Personen eine nicht-lokale Verschränkung zu bestehen
seins könnte Van Lommel zufolge über die bio­ scheint – zumindest jedoch ein nicht mit herkömmlichen
elek t rom ag net i s chen Felder m it dem Kör p er physikalischen Methoden nachweisbarer Kommunikati-
kommunizieren: onsfluss bzw. eine informatorische Kopplung.68 Dr. Jean-
ne Achterberg, Karin Cooke et al. zeigten im Rahmen
„Diese Wellenfunktionen, in denen alle Aspekte eines Experiments mit hawaiianischen Heilern, dass eine
des Bewusstseins als Informationen gespeichert gezielte Fokussierung des Heilers die Gehirnfunktion
sind, sind ständig (nicht-lokal) im Körper und in des Probanden durch Aktivierung bestimmter Areale
seinem Umfeld gegenwärtig. Das Gehirn und der nachweislich verändern kann.69
Körper funktionieren nur wie eine Empfangssta- Der Physiker Herbert Fröhlich verglich das kohärente
tion, die in unserem Wachbewusstsein einen Teil Verhalten von Molekülen und Zellen mit einem Bose-
des gesamten Bewusstseins und einen Teil unse- Einstein-Kondensat, das, vereinfacht ausgedrückt, in

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der Quantenphysik einen Zustand bezeichnet, in dem „Im Gegensatz [zur Kontrollgruppe] zeitigten sämt-
sämtliche Teilchen eines Systems nicht nur einheitlich liche getesteten herkömmlichen Narkotika eine
handeln, sondern zu einer Einheit werden. Ein solches eindeutige und absolut reproduzierbare Wirkung
absolut kohärentes Verhalten wurde von Ashkan Farhadi auf das Gehirn von jeweils unterschiedlicher Stär-
und Kollegen nachgewiesen:70 ke und Dauer, ganz so, als hätten die Probanden
das jeweilige Narkotikum inhaliert. Diese Auswir-
„Eine Anzahl von [Epithelzellen des Darms] wur- kungen auf das Hirn konnten zunächst um die sti-
de durch toxische Substanzen geschädigt und si- mulierte Stelle herum lokalisiert werden, ehe sie
gnifikant verändert. Identische ‚Detektor‘-Zellen, sich im gesamten Gehirn ausbreiteten und nach
die sich in einer gewissen Distanz zu diesen Zel- mehreren Stunden allmählich schwanden. Eine
len befanden und chemisch und mechanisch von zerebrale Restwirkung (‚Kater‘) hielt jedoch in den
ihnen getrennt waren, veränderten sich ebenfalls meisten Fällen noch über zwölf Stunden lang an.“ 75
in signifikanter Weise, obwohl sie diesen toxischen
Substanzen nicht ausgesetzt waren. Dies deutet Die gleiche Wirkung wurde allerdings auch erzielt,
auf eine nicht-chemische und nicht-elektronische wenn die Probanden Wasser zu sich nahmen, das zuvor
Kommunikation zwischen diesen Zellen über Di- mittels Laserlicht, Blitzlicht oder Mikrowellen „infor-
stanzen hinweg hin: Ohne in direktem Kontakt miert“ worden war. Hu und Wu vermuten als zugrunde
zueinander zu stehen, reagieren die Zellen syn- liegendes Prinzip dieser nicht-lokalen informatori-
chron (kohärent).“ 71 schen Kopplung eine Quantenverschränkung zwischen

So ließe sich die Wirkung der Homöopathie als ein


nicht-lokaler Effekt deuten.

Farhadi und Kollegen halten es für möglich, dass Kern- bzw. Elektronenspin im Wasser und Kern- bzw.
diese Form der informatorischen Kopplung mittels Elektronenspin im Hirn.
Biophotonen72 stattfinden könnte; Van Lommel zieht Dieses Prinzip einer nicht-lokalen informatorischen
auch „virtuelle Photonen“ in Betracht. Als mögliche Korrelation könnte überall dort greifen, wo in der
Grundlage einer nicht-lokalen informatorischen Kor- Therapie keine unmittelbare chemische und / oder elek-
relation zwischen Organismen zieht er die Quanten- tromagnetische Einflussnahme zu beobachten ist – bzw.
spinkohärenz heran, die in der Photosynthese lebender könnte es, gemäß dem Modell Van Lommels, auch der
Systeme bereits nachgewiesen wurde.73 Eine nicht-lokale Kommunikation von Körperzellen mittels elektromagne-
Quantenverschränkung zwischen Materie und Licht tischen Schwingungen und biochemischen Botenstoffen
und die Informationsübertragung auf Grundlage von zugrunde liegen. Ein eindrucksvoller Hinweis darauf,
Elektronenspinresonanz, die Parallelen zu Van Lommels dass die Bewusstseinsebene die interzelluläre Kommu-
Modell aufweist, wiesen Dzmitry Matsukevich und nikation steuert, findet sich in einer Art Einstein’scher
Kollegen nach.74 „spukhafter Fernwirkung“ von Zellen desselben Or-
All diese Erkenntnisse könnten die Mechanismen ganismus aufeinander, die beispielsweise von Cleve
verschiedener EIM -Therapieformen erklären helfen. Backster nachgewiesen wurde:
So ließe sich beispielsweise die Wirkung der Homöo-
pathie als ein nicht-lokaler Effekt deuten, ein Ansatz, „In Backsters Versuchen wurden in dem Moment, in
der kürzlich durch einen Versuch von Huping Hu und dem man der Testperson aufwühlende oder sexuell
Maoxin Wu untermauert wurde. Die beiden Wissen- erregende Bilder zeigte, Reaktionen ihrer [zuvor
schaftler belegten die scheinbar nicht-lokale „Wirkung“ entnommenen] weißen Blutkörperchen verzeich-
bestimmter Medikamente und Narkotika, indem sie net, selbst wenn diese Zellen zwischen zwölf und
das pharmakologische Material in einem Glasbehälter zwanzig Kilometer entfernt von der Testperson, der
zwischen den Kopf des Probanden und eine Magnetspule sie entnommen worden waren, auf bewahrt wur-
hielten, die gepulste Magnetstrahlung im Bereich von den. Diese Aktivität der Zellen konnte sogar nach-
fünf Hertz und zehn Kilohertz abgab. Während in der gewiesen werden, wenn die Blutkörperchen sich
Kontrollgruppe, in der den Testpersonen nur Wasser abgeschirmt gegen elektromagnetische Strahlung
oder eine leere Phiole unter magnetischer Bestrahlung in einem faradayschen Käfig befanden.“ 76
an die Stirn gehalten wurde, „keinerlei ungewöhnliche
Empfindungen“ zu verzeichnen waren, erwies sich die Van Lommel vermutet, dass dieser Verschränkung ein
Wirkung auf die übrigen Versuchspersonen als immens: nicht-lokaler Informationsaustausch – oder korrekter:
eine informatorische Kopplung bzw. Korrelation – über

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die individuelle DNS zugrunde liegt, in der er einen für eine neue erweiterte Weltsicht, zu neuen Di-
„Resonanzort für das personenspezifische, nicht-lokale mensionen darstellen.“
Bewusstsein“ sieht.77 Da die EIM auf der Ebene der
physikalischen wie auch der nicht-lokalen Informati-
onspfade zwischen Bewusstsein und Körper ansetzt Die Situation der EIM
und selbst „in-formierend“ wirkt,78 anstatt am Ende
der Informationskette auf der Ebene der bereits „in-
formierten“ Materie zu arbeiten, wie es die Schulmedizin
praktiziert, sieht sie für sich eine größere Bandbreite
D as große Manko, mit dem die EIM zu ringen hat,
besteht derzeit noch in einem Mangel an aussa-
gekräftigen Studien, bedingt durch einen Mangel an
an therapeutischen Möglichkeiten. Fördergeldern. Laut Dr. Hendrik Treugut besteht hier
Wenn aber letztlich das Bewusstsein über Gesund- ein „großes Forschungsdefizit“, zurückzuführen auf
heit oder Krankheit entscheidet, warum kann sich fehlendes Interesse vonseiten des Staates und der Indus-
dann nicht jeder Patient einfach „gesund denken“? trie. Staatliche Mittel, darauf weisen er und Doepp in
Eine interessante Theorie hierzu hat Jörg Starkmuth einem Aufsatz hin, blieben aus, weil das Prinzip, mittels
aufgestellt. Sie besagt, dass wir uns im Alltag zumeist biologischer Felder zu therapieren, gemessen an den
innerhalb eines aus Überzeugungen, Meinungen und bereits angesprochenen „konventionellen“ Parametern
Glaubenssätzen bestehenden Bezugssystems bewegen, zu exotisch anmute, und privatwirtschaftliche Gelder
in dem „Weltbild“ und „Wahrnehmung“ sich gegenseitig flössen nicht, da die Industrie an keiner „Billigmedizin“
bedingen und eine koordinierende Rückkopplungsschlei- interessiert sei, die mit wenigen kostengünstigen Gerä-
fe bilden: „Ich glaube, was ich sehe, und ich sehe, was ten und wirksamer Prophylaxe auskomme, anstatt auf
ich glaube.“ 79 Oder anders ausgedrückt: „Weltbild“ und einem Fundament aus teuren Medikamenten, teuren
„Wahrnehmung“ wirken wie zwei Scheuklappen, die Geräten und umfangreichen invasiven Heilverfahren
uns nur eine eingeschränkte Sicht auf den unendlichen zu fußen.81

Das Bezugssystem, in dem wir uns bewegen,


wirkt gleichsam wie ein Realitätsfilter, der unsere
Wahrnehmung in festgelegten Bahnen hält.

quantenphysikalischen Möglichkeitsraum gewähren Eine „Statistik“ existiert daher momentan vorwiegend


und dementsprechend eine eingeschränkte Auswahl in Form von Ärzte- und Patientenberichten. In den USA
an möglichen „Pfaden“ oder „Wirklichkeiten“ bereit- durchgeführte Erhebungen zeigen, dass die Beliebtheit
halten – nämlich nur jene, die sich nicht außerhalb komplementärer Therapiemethoden in der amerikani-
unseres „Sichtfensters“ bzw. Erwartungshorizonts schen Bevölkerung wächst. Eine Harvard-Studie zeigte,
befinden.80 Das Bezugssystem, in dem wir uns bewegen, dass die US-Bürger 1994 insgesamt 13 Milliarden Dollar
wirkt gleichsam wie ein Realitätsfilter, der unsere für komplementär- und alternativmedizinische Behand-
Wahrnehmung in festgelegten Bahnen hält und dafür lungsmethoden ausgaben, und im Jahr 1997 waren es
sorgt, dass wir das Potential, über das wir als autonome bereits 27 Milliarden Dollar, also mehr als das Doppelte.
Bewusstseinsinstanz verfügen, auf Körperebene nicht Im November 1998 schließlich berichtete das Journal
voll ausschöpfen können – zumindest nicht, solange wir of the American Medical Association (JAMA), dass 42
die „Scheuklappen“ nicht ablegen. Dr. Hendrik Treugut Prozent der US-Bevölkerung auf alternativmedizinische
beschreibt die Rolle der EIM vor diesem Hintergrund im Methoden zurückgreife und die Zahl von insgesamt 629
Interview wie folgt: Millionen Konsultationen bei Alternativmedizinern die
Anzahl der Besuche bei Allgemeinärzten überflügelt
„Das Primat des Bewusstseins steht außer Zweifel. habe.82 Die EIM stellt einen Teilbereich dieser komple-
Das Bewusstsein ist letztlich alles und kann alles mentär- und alternativmedizinischen Methoden dar,
– aber nicht jeder kann alles und auch nicht jeder- lässt sich jedoch aus den statistischen Werten, die
zeit, wie wir wissen. Solange wir über menschli- allein Auskunft über die Beliebtheit, nicht aber über
ches Alltagsbewusstsein nicht hinauskommen, die Wirksamkeit alternativer Heilmethoden geben,
brauchen wir Hilfen, brauchen wir Krücken. [Die nicht isolieren.
Informations- und] Energiemedizin ist ein sol- Die Notwendigkeit einer ernsthaften wissenschaft-
ches Hilfsmittel unter vielen anderen. Neben den lichen Auseinandersetzung mit der EIM sieht Treugut
großen medizinischen Möglichkeiten besitzt [die schon allein deshalb gegeben, weil die noch weitgehende
Informations- und] Energiemedizin zudem eine Ignoranz dieses jungen Bereichs durch die konservative
eigene besondere Faszination und kann das Tor Forschung und Medizin die Entstehung einer undurch-

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sichtigen „Grauzone“ mit teilweise rein finanziellen Revolution‘ vollziehen. Alle Teile des Puzzles sind
Interessen fördere. Daher spricht sich Treugut für anerkannt.“ 86
kompetente Auf klärung und eine wissenschaftlich
gestützte Reglementierung aus: Ohnehin sagt die Bewertung „konventionell“ bzw.
„unkonventionell“ nichts über die Berechtigung einer
„[In dieser Grauzone] sind nicht nur Ärzte, sondern medizinischen Methode aus – eine wirksame Methode ist
auch Heilpraktiker und selbsternannte Therapeu- nicht weniger wirksam, nur weil sie erst wenige Jahre alt
ten tätig und es ist mittlerweile eine schillernde ist und auf anderen als den herkömmlichen, bekannten
und durchaus nicht immer seriöse Szene entstan- Prinzipien beruht. Zur Abgrenzung „unkonventioneller“
den. Es erscheint als ein Gebot der Vernunft und medizinischer Methoden vom etablierten Mainstream
der Verantwortung gegenüber einer nichtmedi- sagt der Wirtschaftsjournalist und Autor Andritzky:
zinischen Öffentlichkeit, diesen Bereich wissen-
schaftlich zu durchleuchten und Transparenz zu „Dass solche Methoden gemeinhin als unkonventi-
schaffen.“ 83 onell bezeichnet werden, bedeutet im Grunde nur,
dass sie nicht Teil des staatlich zum Monopol er-
Das vorrangige Problem des mangelnden Interesses klärten konventionellen Medizinsystems sind.“ 87
an der EIM durch die „konventionelle“ Medizin besteht
darin, dass ein nach wie vor breites Feld der Wissen- „Unkonventionell“ kann somit nur als wertneutrale
schaft den winzigen Bereich des Lebens, den sie begreift, Klassifizierung, nicht aber als qualitatives Urteil gelten,
als einzig existente Wirklichkeit betrachtet, ohne Raum das alle andersartigen Ansichten als minderwertig
für den weit größeren Prozentsatz dessen zu lassen, brandmarkt.
was sie – als systemimmanent „blinder“ Teil des Lebens Eine Veränderung im „konventionellen“ Konsens
– nicht begreift. Das Ausklammern unbekannter Wirk- zeichnet sich Dr. Hendrik Treugut zufolge in Ansätzen
mechanismen zugunsten altbewährter Systeme ist noch bereits ab. Er schätzt die gegenwärtige und zukünftige
immer die Regel in vielen Wissenschaftsbereichen, auch Situation der EIM alles in allem vielversprechend ein:

„Dass solche Methoden als unkonventionell bezeich-


net werden, bedeutet im Grunde nur, dass sie nicht
Teil des staatlichen Medizinsystems sind.“

wenn „selbst die waghalsigsten Prophezeiungen [der „Die gegenwärtige Situation der Energiemedizin
Wissenschaft] langfristig – und oftmals auch kurzfristig sieht so aus: an der Oberfläche beobachtet man
– lächerlich konservativ erscheinen“, wie der Radar- eine langsam, aber stetig wachsende Bekanntheit
Spezialist, Physiker, Erfinder und Sciencefiction-Autor und einen zunehmenden Einsatz energiemedizini-
Arthur C. Clarke anmerkt.84 scher Verfahren (nicht zuletzt durch die vielfältigen
Mehr Offenheit ließe sich beispielsweise durch ein Aktivitäten der DGEIM!) bei Ärzten und Patienten,
gezielt interdisziplinäres Herangehen fördern, wie es die was von den Universitäten und Medizinfunktionä-
EIM -Forschung bereits praktiziert, denn „Wissenschaft ren jedoch weitgehend ignoriert wird.
bedeutet […], aus einer offenen Geisteshaltung heraus
Fragen zu stellen“.85 Es bedeutet vor allem auch, solche Hinter den Kulissen haben die große Politik und
Fragen überhaupt zuzulassen und ernst zu nehmen, das große Geld die Energiemedizin jedoch schon
auch wenn die Antworten die Mauern des Bekannten lange entdeckt und wissen, dass diese neue Me-
einzureißen drohen. Dabei sind die physikalischen dizin nicht aufzuhalten ist und auch einen neuen
Grundlagen der EIM laut Oschman mit der konventio- interessanten Markt darstellt. In Deutschland und
nellen Wissenschaft durchaus vereinbar: der Schweiz z. B. formieren sich bereits potente
Anbieter in einzelnen Medizinsparten und wer-
„Keine der Arbeiten über elektromagnetische In- den demnächst in der Öffentlichkeit erscheinen, in
teraktionen zwischen Molekülen verletzt die aner- den USA überlegen einzelne Bundesstaaten schon,
kannten Gesetze der Chemie, Physik oder Biologie. wie sie energiemedizinische Hersteller in ihre
Der Übergang von einer Biologie starrer, zufällig Technologieparks locken. Auch die Kassen und
zusammenstoßender Strukturen zu einer Biolo- Versicherungen kennen das Ergebnis des Preis-
gie von Informationen, die mit Lichtgeschwin- Leistungs-Vergleichs mit der konventionellen Me-
digkeit reisen, lässt sich ohne ‚wissenschaftliche dizin. Der erwartete große Crash, von dem alle
informierten Leistungsträger auszugehen schei-

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Energiemedizin

nen und dem vielleicht noch ganz andere System- zwischen der Europa-Universität und der Internationa-
veränderungen folgen könnten, würde sicher auch len Gesellschaft für Biologische Medizin e. V. hat sich
das Gesundheitssystem durchschütteln. Wir sind seit dem Sommersemester 2010 auch die DGEIM gesellt.
dafür gerüstet, denn wir haben echte Alternati- Das zu diesem Studiengang gehörende Wahlpflichtmodul
ven anzubieten.“ „Energiemedizin“ kann auch als separater Lehrgang
belegt werden, für den keine akademische Ausbildung
Treugut sieht das Potential der EIM vor allem darin, als Zugangsvoraussetzung notwendig ist und der mit
dass sie „sanft, kostengünstig und vor allem effektiv in einem Zertifikat abgeschlossen wird.88
Bereichen [ist], wo die konventionelle Medizin wenig an-
zubieten hat, wie z. B. bei den chronischen Krankheiten“.
Einen wichtigen Schritt in Richtung wachsende Be- Anmerkung der Redaktion
kanntheit stellte der 2002 ins Leben gerufene Masterstu-
diengang „Komplementäre Gesundheitswissenschaften“ Die Website der Deutschen Gesellschaft für Energe-
in Graz dar, der allerdings im Winter 2010 eingestellt tische und Informationsmedizin e. V. (DGEIM) finden Sie
wird. Alternativ hierzu besteht an der Europa-Universität unter www.dgeim.de; ihr amerikanisches Pendant, die
Viadrina in Frankfurt (Oder) seit dem Sommersemester International Society for the Study of Subtle Energies
2009 die Möglichkeit, den Masterstudiengang „Komple- and Energy Medicine (ISSSEEM), unter der Adresse www.
mentäre Medizin – Kulturwissenschaften – Heilkunde issseem.org.
(Master of Arts)“ zu belegen. Zu diesem Partnerprojekt

24 Ebd., S. 99
Endnoten 25 Ebd., S. 136
26 Ebd., S. 71, 155
1 Walach, Prof. Dr. Dr. Harald: „Generalisierte Quanten-
theorie – Eine theoretische Basis zum Verständnis trans- 27 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 7
personaler Phänomene“ in Die andere Realität, 2010, 28 Oschman: „Energiemedizin“, S. 105
Nr. 2, S. 27 29 Ebd., S. 193
2 Treugut, Dr. med. Hendrik und Doepp, Dr. med. Man- 30 Ebd., S. 109
fred: „Energetische und Informationsmedizin (energy
medicine)“, http://tinyurl.com/27zyofq, S. 1 31 Ebd., S. 105f.
3 Oschman, James L.: „Energiemedizin: Konzepte und ihre 32 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 19
wissenschaftliche Basis“ (München: Urban & Fischer, 33 Ebd., S. 2
2009), S. 37 34 Oschman: „Energiemedizin“, S. 17f.
4 Ebd., S. 194 35 Ebd., S. 72
5 Ebd., S. 21 36 Thuile, Christian: „Magnetfeldtherapie: Theoretische
6 Ebd., S. 34 Grundlagen, Indikationen, praktische Anwendung“
7 Ebd., S. 105f. (Stuttgart: Verlag Haug, 2005), S. 68ff.
8 Ebd., S. 151f. 37 Oschman: „Energiemedizin“, S. 59ff., 137
9 Ebd., S. 35f. 38 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 10
10 Ebd., S. 169f. 39 Oschman: „Energiemedizin“, S. 194
11 Ebd., S. 14ff. 40 Doepp, Dr. Manfred: „Energie und Kosmos. Die Medizin
des 21. Jahrhunderts. Grundlagen und Fortschritte der
12 Ebd., S. 26 Energiemedizin“ (Edition CO’MED, 2008), S. 147, 246
13 Ebd., S. 39 41 http://tinyurl.com/323m8mw
14 Church, Dawson: „The Genie In Your Genes: Epigene- 42 Doepp: „Energie und Kosmos“, S. 63
tic Medicine and the New Biology of Intention“ (Fulton:
Elite Books, 2009), S. 139ff. 43 Ebd., S. 68f.
15 Zitiert ebd., S. 46 44 Oschman: „Energiemedizin“, S. 70
16 Oschman: „Energiemedizin“, S. 45 45 Ebd., S. 62
17 Klinghardt, Dr. Dietrich: „Lehrbuch der Psycho-Kinesio- 46 Ebd., S. 72
logie“ (Freiburg: Verlag Hermann Bauer, 1996), S. 55f. 47 Ebd., S. 75f.
18 Oschman: „Energiemedizin“, S. 26 48 Ebd., S. 47f., 178
19 Ebd., S. 129f. 49 Ebd., S. 112
20 Ebd. 50 Starkmuth, Jörg: „Die Entstehung der Realität. Wie das
21 Ebd., S. 61ff. Bewusstsein die Welt erschafft“ (Bonn: Eigenverlag,
2008), S. 122ff.
22 Ebd.
51 Lipton, Bruce und Bhaerman, Steve: „Spontane Evolu-
23 Ebd., S. 143, 154f. tion: Wege zum neuen Menschen“ (Burgrain: Koha-Ver-

Februar – März 2011   NEXUS 33 www.nexus-magazin.de 79


Energiemedizin

lag, 2009); Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, 70 Farhadi, Ashkan et al.: „Evidence for non-chemical, non-
S. 191ff. electrical intercellular signaling in intestinal epithelial
52 Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, S. 122 cells“; http://tinyurl.com/2b46gp2
53 www.rifters.com/real/articles/Science_No-Brain.pdf 71 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 312f.
54 Van Lommel, Pim: „Endloses Bewusstsein. Neue medi- 72 Zu Biophotonen s. Bischof, Marco: „Biophotonen: Das
zinische Fakten zur Nahtoderfahrung“ (Patmos-Verlag, Licht in unseren Zellen“ (Verlag Zweitausendeins, 2005)
2009) S. 217 sowie Popp, Fritz-Albert: „Biophotonen – Neue Horizonte
in der Medizin: Von den Grundlagen der Biophotonik“
55 Goswami, Amit: „Das bewusste Universum“ (Stuttgart: (Verlag Haug, 2006).
Lüchow-Verlag, 2007), S. 89
73 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 295f.
56 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 267
74 Ebd.; auch http://tinyurl.com/2c4nnef
57 Zeilinger, Anton: „Einsteins Schleier – Die neue Welt
der Quantenphysik“ (München: Verlag C. H. Beck, 2004), 75 http://tinyurl.com/2c2wy84, S. 3
S. 102ff. 76 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 317ff.
58 Ebd., S. 105 77 Ebd., S. 319
59 Walach: „Generalisierte Quantentheorie“, S. 28 78 Auf eine potentielle Verschränkung von Therapeuten-
60 „Nicht-lokale Informationsübertragung“ ist im Grunde und Patientenbewusstsein einzugehen, würde den Rah-
ein Widerspruch, denn wo Raum und Zeit keine Gültig- men des Artikels sprengen. Zur Verschränkung von
keit haben, kann auch nichts „übertragen“ werden, und „Individuen“ auf Bewusstseinsebene s. Lipton / Bhaer-
ebenso wenig gibt es auf Quantenebene eine „Wirkung“, man: „Spontane Evolution“.
da auch sie Kausalität voraussetzt. Da unsere in der 79 Starkmuth: „Die Entstehung der Realität“, S. 167. Hinzu
Raumzeit verankerte Sprache aber keine Begriffe bereit- mag eine Art Gruppenbewusstsein / kollektive Realitäts-
hält, um derartige Sachverhalte adäquat zu vermitteln schöpfung kommen, auf die Starkmuth ebenfalls eingeht.
(und Verstand und Wahrnehmung mit der Vermittlung 80 Eine ausführlichere Darstellung von Starkmuths The-
ohnehin überfordert wären), bleibt nur der Gebrauch sol- orie zum Verhältnis zwischen Wahrnehmung, Weltbild
cher „semantischer Krücken“. Vorstellen darf man sich und Realität s. Starkmuth: „Die Entstehung der Reali-
den „Übertragungs“-Prozess zwischen zwei Instanzen tät“, S. 121ff.
eher als Zugriff beider auf den gleichen Teilbereich des
quantenphysikalischen Informationsfeldes. 81 http://tinyurl.com/27zyofq, S. 18

61 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 339 82 Ebd., S. 16f.

62 Ebd., S. 284f. 83 Ebd., S. 15

63 Ebd., S. 208f. 84 Clarke, Arthur C.: „The Exploration of Space“ (Har-


per & Brothers, 1951), S. 111
64 Ebd., S. 299, 315
85 Van Lommel: „Endloses Bewusstsein“, S. 281
65 Ebd., S. 283
86 Oschman: „Energiemedizin“, S. 153
66 Ebd., S. 213f., 216f.
87 Zitiert unter http://tinyurl.com/27zyofq, S. 14
67 Ebd., S. 288
88 Näheres zum Studiengang „Komplementäre Medizin“
68 Ebd., S. 288f. unter http://tinyurl.com/y9dzog2 sowie unter www.
69 www.jeanneachterberg.com/achetal.pdf intrag-online.eu.

Über die Autorin


Nina Hawranke ist Jahrgang 1976 und studierte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Literaturübersetzen. Im Jahr 2004 erhielt sie für den besten Abschluss in ihrem Studiengang den
Preis des Bundesverbandes der Dolmetscher und Übersetzer. Seit 2003 ist sie als freie Übersetzerin,
Journalistin und Kolumnistin für verschiedene Verlage tätig.
Nina Hawranke hat bereits vier Artikel für das deutsche NEXUS-Magazin verfasst, zuletzt „OPC
– der Stoff, aus dem die Jugend ist“ (Ausgabe 26) und „Der Tod ist nicht der Tod – Instrumentelle
Transkommunikation als Draht zur Ewigkeit“ (Ausgabe 27).
Sie ist per Email unter n.hawranke@web.de zu erreichen.

80 www.nexus-magazin.de NEXUS 33  Februar – März 2011

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