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Deutschland hat viele Probleme mit ungesteuerter Migration.

Der Staat muss klare


Signale senden und handeln: Dazu gehört auch Abschiebung. Doch stattdessen fährt
man auf bequemen Nebengleisen – wie die pfälzische Ministerpräsidentin.
Abschiebung mag ein hässliches Wort sein. Es ist jedoch das deutlichste Wort im
ganzen Kontext des Umgangs mit Flüchtlingen und Asylbewerbern, die sich doch
eigentlich mehr und mehr als Armutsmigranten entpuppen. Ein wichtiges Wort, weil es
hart ist.

Denn Menschen, die ein Recht auf Verlassen ihrer Heimat besitzen mögen, haben kein
automatisches Einreise- oder dann Bleiberecht in einem ihnen genehmen Land. Das hat
gerade in einem bemerkenswerten Interview der linksliberale Philosoph Julian Nida-
Rümelin betont. Wenn Asylbewerbern negativ beschieden wird, müssen sie wieder
gehen. Weil die Gesellschaft und die Politik das so wollen.

Alle Umfragen der jüngsten Zeit besagen, dass das Unwohlsein und die Unsicherheit
der Bürger hauptsächlich darin begründet ist, dass dieses klare staatliche Handeln
vermisst wird, Ja und Nein zu sagen. Dass zu wenig abgeschoben wird, hat viele
Gründe, aber soll man sich dem fatalistisch ergeben?

So entsteht der Eindruck, jeder, der es nach Deutschland geschafft habe, könne auch
irgendwie bleiben, was die Glaubwürdigkeit der Politik vollends untergräbt. So ist auch
die Stimmung in einen Negativstrudel geraten, der jegliche konstruktive Debatte über
Deutschland als selbstbewusstes und selbstbestimmtes Einwanderungsland enorm
erschwert.

Weltoffen und doch Grenzen aufzeigend


Deutschland ist ein Land, das weltoffen ist, aber auch Grenzen zu ziehen lernen muss.
Doch weil sich in den entscheidenden, zugegeben hochkomplexen Fragen nichts tut,
werden wohlfeile Nebenschauplätze aufgebaut.
Neben dem grünen Insistieren auf großzügigem Familiennachzug gehört in diese
Kategorie auch der Vorstoß der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer,
abgelehnten und nur noch geduldeten Migranten oder Flüchtlingen noch ohne Bescheid
den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Was nicht falsch ist, muss noch lange
nicht richtig sein.
Statt sich vorrangig um jene Hunderttausende zu kümmern, die in Deutschland bleiben
können, denn auch hier gilt es, Kärrnerarbeit im Bildungsbereich und auf dem
Arbeitsmarkt zu leisten, wird das Pferd sozusagen von hinten aufgezäumt.

Bernhard Schlink hat dieses Sich-Verlieren im Klein-Klein einmal


„Vergerechtlichung“ genannt. Politik verkümmert zur Sozialpolitik und die zur elenden
Symbolpolitik. Ob Malu Dreyer wirklich glaubt, damit den Nerv der Deutschen zu
treffen?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist eine deutsche
Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministerium des Innern, für Bau
und Heimat (BMI) mit Sitz in der ehemaligen Südkaserne in Nürnberg. 12. Januar 1953
als „Bundesdienststelle für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge“. 1965
Umbenennung in „Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge“ und seit
1. Januar 2005 „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge“
Hauptsitz Nürnberg
Behördenleitung Präsident Hans-Eckhard Sommer, Vizepräsidentin Andrea
Schumacher (seit 6. Juli 2018)[1], Vizepräsidentin Ursula Praschma (seit 1. Mai 2020)
[2]
Bedienstete rund 8.141 (Stand: 2020)

Deutschland ist nach wie vor ein Einwanderungsland, doch die Nettozuwanderung geht
seit vier Jahren zurück. 2019 wanderten unterm Strich 327.000 Menschen mehr zu als
ab. Das hat vor allem einen Grund.
Im vergangenen Jahr sind rund 327.000 Menschen mehr nach Deutschland zugezogen
als aus Deutschland fortgezogen. Die Nettozuwanderung ging damit das vierte Jahr in
Folge zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im
Jahr davor lag das Plus noch bei rund 400.000 Menschen. Insgesamt zogen der
Wanderungsstatistik zufolge im Jahr 2019 rund 1,559 Millionen Menschen nach
Deutschland, während 1,232 Millionen ins Ausland wegzogen.

Die Statistik erfasst sowohl ausländische als auch deutsche Staatsbürger, die das Land
verlassen oder – womöglich wieder – nach Deutschland ziehen. Der Rückgang liegt
nach Angaben der Statistiker daran, dass weniger Menschen nach Deutschland
zuwanderten und zugleich mehr ausländische Staatsbürger das Land wieder verließen.

So wanderten im vergangenen Jahr 1,346 Millionen Ausländer ein, was gegenüber


2018 ein Minus von 38.000 bedeutete. Gleichzeitig zogen 961.000 ausländische
Staatsbürger fort, ein Plus von 37.000.
Der Effekt bei den ausländischen Staatsbürgern geht auch auf die Europawahl 2019
zurück. Die Meldebehörden hätten im Rahmen der Wahl viele noch in Deutschland
gemeldete, aber tatsächlich bereits fortgezogene EU-Staatsangehörige nachträglich
abgemeldet, wenn diese nicht mehr an ihrer registrierten Adresse wohnten.

Der Wanderungsüberschuss von EU-Staatsangehörigen sank damit deutlich von


202.000 im Jahr 2018 auf 113.000, die Zahl der Zuzüge verringerte sich vor allem bei
Polen und Kroaten. Aus dem nicht europäischen Ausland lag das Bürgerkriegsland
Syrien mit einem Zuwanderungsplus von 31.000 Menschen vorne. Es folgte Indien,
von wo 22.000 mehr Menschen zu- als wegzogen. In den zehn Jahren von 2010 bis
2019 verdreifachte sich die Zahl der indischen Zuwanderer von 13.000 auf rund
39.000. Statistische Auswertungen zeigten, dass indische Staatsangehörige den größten
Teil der Inhaber der für ausländische Fachkräfte gedachten Blue Cards ausmachen.
Die USA verlieren derweil an Attraktivität für deutsche Auswanderer. Im vergangenen
Jahr erreichte die Auswanderung in die Vereinigten Staaten das niedrigste Niveau seit
1991, teilte das Statistische Bundesamt mit. Es seien nur 10.000 Deutsche mehr in die
USA ausgewandert, als von dort zurückkehrten. Nachdem die USA von 1991 bis 2004
noch das beliebteste Auswanderungsziel waren, liegen sie mittlerweile hinter der
Schweiz und Österreich.

Der Statistik zufolge lag der gesamte „Wanderungsverlust“ deutscher Staatsbürger


2019 bei 58.000 Menschen. Es sind also 58.000 Menschen mehr ins Ausland gezogen,
als nach Deutschland zurückkehrten.

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