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Prozess
Wie kann ein Forschungsprojekt geplant, durchgeführt und evaluiert werden
Wichtigste Gütekriterien
Objektivität
eines psychologischen Test gibt an, in welchem Ausmaß die Testergebnisse vom
Testanwender unabhängig sind
Phasen der Testanwendung
o Durchführung (Genaue & identische Vorgaben)
o Auswertung (Vorgaben im Testmanual)
o Interpretation (Vorgaben im Testmanual)
Wissenschaftliches Arbeiten: Unabhängig von eigener Meinung der Forscher/objektiv
Positionen Kritische Theorie & Konstruktivismus hinterfragen dies (aber wollen
auch Objektivität, fragen sich nur, inwiefern das möglich ist)
Reliabilität
= Zuverlässigkeit
eines psychologischen Test, kennzeichnet den Grad der Genauigkeit mit dem das
geprüfte Merkmal gemessen wird (Wie genau misst Test?)
Beispiel:
o Wiederholung eines Verfahrens gleiche Ergebnisse (Retest)
Vorsicht: Wiederholung dürfte nur zu gleichen Ergebnissen führen, wenn
sich das zu messende Merkmal (Messkriterium) nicht geändert hat (Intelligenz
ändert sich beispielsweise)
o Zweiteilung des Messinstruments (Split-half)
Erster Teil = Zweiter Teil
Voraussetzung: Merkmal ist intern konsistent
Gilt auch für wissenschaftliches Arbeiten
Validität
= Gültigkeit
eines psychologischen Test gibt an, wie gut der Test in der Lage ist, genau das zu
messen, was er zu messen vorgibt (Erfasst Test inhaltlich das, was er erfassen soll?)
Möglichkeiten
o Konstrukt (Was definiert das Merkmal?)
o Augenschein
o Außenkriterien (Einschätzungen von anderen = Testergebnisse?)
Gilt auch für wissenschaftliches Arbeiten
Untersuchungsarten
Explorative Untersuchungen
Bisher wenig Forschungsbefunde erste Erkenntnisse über Feld oder Gegenstand
oder Personengruppe
Offen & erkundend (auch mit offenen & qualitativen Methoden)
Keine bestimmten Annahmen/Hypothesen vorher
gewinnen diese nach ersten Ergebnissen
Populationsbeschreibende Untersuchungen
Wichtig für Sonderpädagogik
Gruppen von Personen näher beschreiben (Veränderungen,…)
Probleme:
o Population nicht erfassbar
Teilstichproben:
Zufallsstichprobe (selektiv und nicht genaue Repräsentation)
Geschichtete Stichproben (nach bestimmten Kriterien schichten z.B.
Geschlecht, Alter, Behinderung)
Klumpenstichprobe (Klumpen in einer Stichprobe z.B. Schulklassen)
o Rücklauf (ich brauche einen adäquaten Rücklauf, damit Stichprobe
repräsentativ ist und nicht zu klein oder selektiv ist)
Explanative Untersuchungen
Erklärende Untersuchungen
Empirische Erziehungswissenschaft: Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge
Es gibt schon einen adäquaten Forschungsstand Hypothesen
Bedingungen für Wirkungen suchen
o Zusammenhangshypothesen (Wie hängt A mit B zusammen?)
o Unterschiedshypothesen (Unterschiede von Teilgruppen)
Gruppe A & Gruppe B Test
o Veränderungshypothesen (Wie ändert sich Kriterium? Z.B. durch Training)
Vorher & Nachher Test
Kontrollgruppe
o Einzelfallhypothesen (Annahmen zu bestimmten Kind)
Hypothesen:
o Unspezifische Hypothesen: irgendwas ändert sich
o Spezifische Hypothesen: A ändert sich durch Training
Verfahrensweisen
Nach Methoden fragen
o Zählen/Auszählen (z.B. Welche Form von Behinderung ist in Gruppe
vertreten? Zählen)
o Urteilen: Urteil zu Sachverhalt verfassen (Rating-Skalen)
o Testen: objektive Erfassung von Kriterien durch Testverfahren
o Befragen: Mündlich (Interviews), Schriftlich (Fragebogen)
o Beobachten
o Messen (physiologische Merkmale erfassen z.B. Herzfrequenz,…)
Unterscheidung der grundsätzlichen Verfahrensweisen
o Qualitative Forschung
Unvoreingenommen & unmittelbar
Verbale Materialien (Text, Texterfassungen)
Nicht interpretierend und analysierend, sondern deutend und
sinnverstehend
Interaktion des Forscher mit dem Gegenstand in Betracht ziehen
Individuelles Vorgehen
idiografisch
Geisteswissenschaft
o Quantitative Forschung
Merkmale in Zahlen fassen
Quantifizierung
Analyse der Daten
Aus Basis von Hypothesen
Unterscheidung von bestimmten Variablen (AV-UV-Störvariablen)
Ausprägung eines Merkmals
Überindividuelle Befunde Informationen über größere Gruppen
gewinnen
nomostetisch/gesetzhafte
Empirie (aber Weiterentwicklung zu auch qualitativen Methoden)
Unterschiede Ebenen:
Datenmaterial
Forschungsmethoden
Gegenstand
Wissenschaftsverständnis (analysierend, sinnverstehend)
Anlage und Ablauf einer wissenschaftlichen Untersuchung nach Bortz und Döring 1995
1. Themafindung
o Spontan
o Basierend auf Forschungsbefunde
o Widersprüchliche Forschungsbefunde auflösen/untersuchen
o Replikation von Befunden kann man Befunde wiederholen?
o Überprüfung von Konzepten/Methoden (Förderprogramme)
Wirkungsstudien, Forschungsbefunde weiterentwickeln & neue generieren
2. Bewertung von Ideen
o V.a. bei spontanen Themen
o Ist die Idee tragfähig
o Präzisieren des Problems: Was ist wirklich das Thema, genaueres bestimmen
o Literatur dazu anschauen (Bibliothek)
o Forschungsstand anschauen
o Empirische Untersuchbarkeit?
o Kann ich das Ganze mit meinen Ressourcen untersuchen? (Zeit, Geld,…)
o Wissenschaftliche Tragweite, Was bringt es?
o Ethische Probleme berücksichtigen
Privatsphäre
Auslösung von Effekten (Depression)
Vermeidung von Beeinträchtigungen
Ethische Abwägung: Fortschritt/Nutzen vs. Beeinträchtigung
persönliche Verantwortlichkeit des Wissenschaftlers
Pflicht: Transparenz & Informationspflicht
Freiwilligkeit
Datenschutz/Anonymität
3. Untersuchungsplanung
o Genauere Planung zur späteren konkreten Durchführung
o Was ist realistisch?
Thema
Machbarkeit
o Literaturstudium: genaue Orientierung (Datenbanken)
o Vertiefte Beschäftigung & Dokumentation der Literatur
o Entscheiden für Untersuchungsart Validität
o Hypothesen formulieren
o Methoden/Auswertungsverfahren für tragfähige Befunde
o Forschungsbezogen arbeiten? (experimentell, Laboruntersuchung,
Felduntersuchung)
o Thema noch genauer fassen (Begriffe definieren)
Operationalisieren (Untersuchbare Begriffe)
o Untersuchungsobjekte (Stichprobe)
o Durchführung, Auswertung planen
o Planungsbericht
4. Theorieaufbereitung
o Aufarbeitung der Theorie (niederschreiben)
o Gründe:
Arbeitsökonomie
Neutralität (noch weiß ich nichts über meine Ergebnisse)
1. Problem beschreiben
2. Systematischer Literaturbericht
3. Zusammenfassen & Bewerten der Literaturbefunde
4. Theoretisch begründete Hypothesen ableiten
5. Durchführung
o Kernprobleme:
Versuchsleiterartefakte: Untersuchende Personen werden durch
Anwesenheit des Untersuchers verfälscht
unbewusste Lenkung
Untersuchte Person konzentriert sich auf Untersucher
Drop-Out: Ausfall von Teilen der Untersuchungsstichprobe
zu kleine Stichproben einer Gruppe (erst während der
Untersuchung merken)
6. Auswertung
o Analyse der gewonnenen Ergebnisse
o Verfahren schon vorher reflektieren/vorbereiten
o Mittelwertanalyse, Standardabweichung,…
o Überblick: Tabellen
o Probleme:
Missing-Data: Fehlen bestimmter Daten (z.B. Drop-Out)
Widersprüche, die nicht erklärbar sind (kritischer Blick auf
Untersuchung)
7. Berichterstattung
o Nüchterne Analyse und Aufarbeitung der gewonnenen Ergebnisse
o Tabellen & Grafiken
o Forschungsbericht, Zeitschriftenartikel, Buch,…
o Phase der Theorieaufarbeitung nutzen als Gerüst
o Diskussion der Ergebnisse (zum bisherigen Forschungsstand)
o Zusammenfassung & Ausblick (Wohin kann es weitergehen?)
o Limitationen: Begrenzungen/Fehler der eigenen Untersuchungen aufzeigen
Wie kann man es besser machen?