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Umlaut

Als Umlaut wird in der Sprachwissenschaft eine besondere Weise des Lautwandels von Vokalen
bezeichnet,[1] wie sie beispielhaft für verschiedene germanische Sprachen beschrieben ist.[2] Dabei wurde
die Aussprache eines Vokals assimilierend dem Vokal oder Halbvokal einer umgebenden Silbe
angeglichen, beispielsweise als i-Umlaut vor einem /i/-Laut. In der Geschichte des Hochdeutschen tritt i-
Umlaut im Althochdeutschen als Primärumlaut bei umgelautetem /a/-Vokal in Erscheinung, wiedergegeben
mit dem Schriftzeichen e. Im Mittelhochdeutschen sind weitere umgelautete Vokale schriftlich repräsentiert,
in neuhochdeutscher Sprache mit eigenen Graphemen, heute oft den Umlautbuchstaben ä, ö und ü.
Ähnliche Lautwandelprozesse aus dem i-Umlaut treten in anderen germanischen Sprachen auf; bei allen
wird die frühe Umlautung von *e nach *i vor folgendem i-Laut angenommen, ausgenommen das
Gotische.[3] Daneben sind Umlautentwicklungen vor einem /a/-Laut oder einem /u/-Laut als a-Umlaut
beziehungsweise u-Umlaut bekannt, zum Beispiel im Isländischen.

Die beim Lautwandel durch Umlauten jeweils entstandenen Laute – ein Umlautvokal bzw.
Umlautdiphthong – werden Umlaute genannt. Die gleiche Bezeichnung ist für die sie symbolisierenden
Buchstaben ä, ö, ü gebräuchlich; das diese von den Buchstaben a, o, u unterscheidende Zeichen ist das
Umlautzeichen (englisch: umlaut).[1]

Andere als die germanischen Sprachen haben dem Umlaut verwandte Erscheinungen. Dazu gehört
insbesondere die im Griechischen und dem Avestischen häufige Epenthese des i.

Inhaltsverzeichnis
Sprachgeschichtlicher Umlaut
Vokalveränderung
Ursache der Vokaländerung
i-Umlaut
u-Umlaut
a-Umlaut
Umlaut als Bezeichnung von Buchstaben
Artikulation in der deutschen Sprache
Artikulation im Schwedischen
Artikulation im Isländischen
Artikulation im Estnischen
Artikulation im Finnischen
Artikulation im Ungarischen
Darstellung von Umlauten
Darstellung und Eingabe in Computersystemen
Unicode
UTF-8
HTML
TeX und LaTeX
Andere Bereiche
Alphabetische Sortierung
Personennamen mit Umlauten
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise

Sprachgeschichtlicher Umlaut
Die Bezeichnung Umlaut im sprachhistorischen Sinne wurde von Jacob Grimm eingeführt, der auch das
Phänomen der Brechung für den a-Umlaut beschrieb. Vom Umlaut zu unterscheiden ist der Ablaut, der
eine andere etymologische Herkunft und Funktion hat.

Vokalveränderung

Der Umlaut ist die Veränderung der Artikulation (Zungen- und/oder Lippenstellung) eines Vokals in einem
Morphem, auf das eine Beugungs- oder Ableitungssilbe folgt oder früher folgte, die – im Falle des i-
Umlauts – den Vokal i oder den Halbvokal j enthält. Im Falle des u-Umlauts und des a-Umlauts erfolgt die
Änderung eines Vokals dementsprechend in die Richtung des Lautes u bzw. a (dazu Vokaldreieck oder
Vokaltrapez). Der Ausdruck Umlaut bezeichnet eigentlich den Vorgang, also die Vokalveränderung,
sekundär auch dessen Ergebnis, also die verschobenen Vokale.

In späterer Zeit trat Umlaut sehr häufig analogisch ein. Während er etwa in Gast – Gäste und Lamm –
Lämmer lautgesetzlich ist, ist er etwa in Nagel – Nägel und Wald – Wälder eine sekundäre Übernahme.

Ursache der Vokaländerung

i-Umlaut
→ Hauptartikel: i-Umlaut

Der helle Vokal i übt eine assimilierende Wirkung aus, indem er den Vokal einer vorausgehenden Silbe sich
selbst ähnlich, also heller macht. In althochdeutschen Zeugnissen tritt diese Wirkung zunächst nur beim ă in
Erscheinung, da dessen umgelautetes Allophon durch den Buchstaben e bezeichnet wird, sowie beim
schon früher eingetretenen Wandel von ë (germanisches e) > i. In späterer Zeit, deutlich seit dem
Mittelhochdeutschen, kommen auch bei den Vokalen â, ŏ/ô und ŭ/û je länger je mehr eigene Grapheme
(heute ä, ö, ü) oder Digraphen wie ae, oe, iu (für die Diphthonge üe < uo, öu < ou) auf. Der Umlaut blieb
auch erhalten, wenn das i oder j wegfiel oder zu Schwa abgeschwächt wurde. So heißt es im
Mittelhochdeutschen ich valle, aber du vellest (fällst), weil die zweite Person ursprünglich ein i hatte
(althochdeutsch fallis).

Eine spätere Entwicklung (durch Analogie) ist dagegen die Bildung des Verbs rüemen (rühmen, neben
ruomen) von ruom (Ruhm); hier konnte primär kein Umlaut eintreten, weil im Althochdeutschen das
ursprüngliche j der Infinitivendung wegen des vorherigen Wandels von -jan zu -en bereits verschwunden
war (germanisch *hrōmjan → althochdeutsch hruomen, ruomen).

Auch bei Substantiven, deren Stammvokal im Plural umgelautet wird (Mann – Männer), erklärt sich diese
Änderung durch den Einfluss eines früher in der Endsilbe der Pluralform stehenden i.
Anderseits kommt es auch nicht selten vor, dass scheinbar mit dem Verlust eines i oder j auch seine
Wirkung, der Umlaut, verschwunden ist (sog. „Rückumlaut“), so wie zum Beispiel im Mittelhochdeutschen
und Neuhochdeutschen im Infinitiv für gotisch brannjan (brennen) gesagt wird, aber im Imperfekt
mittelhochdeutsch brante (heute: brannte geschrieben), obwohl die entsprechende gotische Form brannida
lautet. Tatsächlich ist jedoch in solchen Fällen (lange Stammsilbe) primär nie ein Umlaut eingetreten (siehe
schon althochdeutsch brennen / branta / gi-brant !), da das im Gotischen zwischen dem Wortstamm und
der Ableitung des Imperfekts und des Partizip Perfekts noch erhaltene i im Westgermanischen schon vorher
ausgefallen war. In diese Kategorie fällt u. a. auch denken / dachte / gedacht, bringen / brachte / gebracht,
niederdeutsch sööken / sochte / (ge-)socht bzw. englisch to seek / sought / sought (suchen / suchte /
gesucht – wegen des Wandels von germanisch *sōkjan → suohhen im Hochdeutschen gänzlich ohne
Umlaut); der konsonantische Lautwandel (k/g → ch/gh, Schwund des n) ist auf den frühen Wegfall des i
zurückzuführen.

u-Umlaut

In den skandinavischen Sprachen (altnordische Sprachstufe, Isländisch, Färöisch), vielleicht auch im


Althochdeutschen (der Sachverhalt ist umstritten), hat auch u in der Folgesilbe die gleiche assimilierende
Kraft wie das i. In diesem Fall spricht man vom u-Umlaut.

a-Umlaut

Hierunter wird die Senkung vor einem a in der Folgesilbe verstanden; siehe a-Umlaut.

Umlaut als Bezeichnung von Buchstaben


Als Umlaut bezeichnet
man auch die Buchstaben
Ä/ä, Ö/ö, Ü/ü. Die damit
bezeichneten Laute sind
oft, aber nicht immer im
Ää Öö Üü
historischen Sinne
umgelautete Vokale. Die Bedeutung „Buchstabe für den Laut ä, ö oder ü“ ist also vom
Umlaut im sprachgeschichtlichen Sinne zu unterscheiden. Phonetisch liegt kein
besonderer Unterschied im Laut- oder Ausdruckswert zu den Grundvokalen vor.[4]

Die deutschen Umlautpunkte (allgemeiner auch Umlautzeichen genannt) entstanden


aus einem über a, o oder u geschriebenen kleinen e (siehe dazu Herkunft der
Umlautbuchstaben). Neue und alte
Umlautformen
Ein Trema hat dieselbe Gestalt wie Umlautpunkte, aber eine andere Funktion. Es weist
zum Beispiel in Aëlita auf die getrennte Aussprache von A und e hin. Zur in der
Datenverarbeitung gelegentlich notwendigen Unterscheidung von Umlaut und Trema siehe Trema.

Artikulation in der deutschen Sprache


→ Hauptartikel: Deutsches Alphabet
ä [ɛ], auch [æ] oder [e]
äu/eu [ɔɪ]
ö [ø] oder [œ]
ü [y] oder [ʏ]

Artikulation im Schwedischen

Im Schwedischen stehen die Buchstaben Ä ([ɛ] und [æ]) und Ö ([œ] und [ø]) am Ende des Alphabetes,
nach dem Å, welches ähnlich wie das deutsche O ausgesprochen wird. Den Buchstaben Ü gibt es in der
schwedischen Sprache mit Ausnahme ausländischer Namen nicht. Diese werden z. B. in Telefonbüchern
unter Y eingeordnet.[5]

Artikulation im Isländischen

Der Buchstabe Ö ist der letzte im isländischen Alphabet.

Gesprochen wird er: [œ], wie ein Ö in Löffel.

Beispiel: köttur (Katze)

Steht er jedoch vor nk, ng oder gi, so spricht man ihn wie [œy], ähnlich wie in feuille (Blatt)

Beispiel: fjallgöngumaður (Bergsteiger)

Artikulation im Estnischen

Im Estnischen stehen die Buchstaben Ä, Ö und Ü am Ende des Alphabets und gelten als eigenständige
Buchstaben. Eine Umschreibung von Ä als AE, Ö als OE und Ü als UE ist nicht möglich, da diese dann
als Diphthonge gelten würden.

Artikulation im Finnischen

Im Finnischen stehen die Buchstaben Ä ([æ]) und Ö ([œ]) am Ende des Alphabetes, nach dem Y, welches
wie das deutsche Ü als [y] ausgesprochen wird. Den Buchstaben Ü gibt es in der finnischen Sprache nicht.

Artikulation im Ungarischen

Im Ungarischen stehen die Buchstaben ö, ü und ő, ű nach o und u, wie o ó ö ő und u ú ü ű. Im


Ungarischen heißen Umlaute ékezet, auf Deutsch Beschmückung oder Verschönerung, wobei die Umlaute
mit Punkten kurz, die mit Strichen (˝, Doppelakut) lang auszusprechen sind.

Darstellung von Umlauten

In Frakturschriften wurden die Umlaute durch ein nachgestelltes oder über den Buchstaben gestelltes
kleines „e“ geformt (Beispiel: ae → a ). Die Konvention, Umlaute mit zwei Punkten über dem Buchstaben
zu bezeichnen, entwickelte sich im Deutschen aus einer vertikalen Ligatur von Vokal und einem darüber
angedeuteten Kurrent-e, das wie zwei verbundene Aufstriche (etwa wie 11) geschrieben wurde. Doch noch
im 19. Jahrhundert stellte bei den Großbuchstaben der Ersatz von Ä, Ö, Ü durch Ae, Oe, Ue die Normalität
dar; gewisse Frakturschriften verwandten damals selbst bei Kleinbuchstaben noch das übergeschriebene
„e“. Auch die Antiqua kannte im Fall von Großbuchstaben die übergestellten Punkte ursprünglich nicht,
sodass sich noch in älteren Texten des 20. Jahrhunderts häufig Ae, Oe, Ue statt Ä, Ö, Ü finden. In manchen
Ortsnamen wie zum Beispiel Aegidienberg,
Oettingen, Uelzen sowie regelhaft in der
Deutschschweiz (Aefligen, Oerlikon, Ueberstorf)
ist dies bis heute amtlich. Sonst ist diese
Umschreibung nur noch üblich, wenn der
verwendete Zeichensatz keine entsprechenden
Buchstaben zur Verfügung stellt (Beispiele: ä →
ae, Ä → AE oder Ae). In deutschsprachigen
Kreuzworträtseln werden Umlaute dagegen Entstehung der Umlautpunkte am Beispiel des ä
meistens als AE, OE und UE geschrieben.

In der Schreibschrift gibt es neben den zwei übergestellten Punkten auch noch andere Schreibweisen
(allographische Varianten). Die beiden häufigsten Varianten sind a) zwei kurze vertikale Striche anstelle der
Punkte (daher ist in Ostösterreich, wo diese Schreibweise bevorzugt wird, auch von ü-/ä-/ö-Stricherl die
Rede), b) ein horizontaler Strich über dem Buchstaben, der gerade oder leicht nach unten durchgebogen ist.
Dieser Strich kann sowohl dem u-Bogen als auch dem Reduplikationsstrich ähneln, durch den in der
deutschen Schreibschrift der Kleinbuchstabe u vom kleinen n respektive vom verdoppelten nn (n̄ )
unterschieden wird. Somit kann eine nachlässige Ausführung dieser Schreibweise zu einer Verwechselung
zwischen u, nn (n̄ ) und ü führen.

In der Werbegraphik und bei stilisierter Schrift werden die Umlautpunkte oft verfremdet; z. B. wird
stattdessen ein einzelner Punkt oder Strich oder ein anderes graphisches Merkmale verwendet, das
origineller wirken und den Umlaut trotzdem unterscheiden soll (vgl. etwa die Logos der FPÖ und der KPÖ
in Österreich).

Im Ungarischen sind dagegen zwei Formen der Umlautkennzeichnung jeweils als graphematisches
Merkmal zu werten, d. h., sie haben bedeutungsunterscheidende Funktion. Von den Punkten (Trema) zu
unterscheiden ist der so genannte Doppelakut (zwei nebeneinanderstehende Akut-Akzente), der wie der
einfache Akut-Akzent auf anderen Vokalbuchstaben der Kennzeichnung der langen Aussprache dient.

Im Finnischen können auch Akzentzeichen (Á, Ó) anstelle der Umlautpunkte verwendet werden. Diese
Schreibweise gilt aber als veraltet und wird nur noch selten in handschriftlichen Texten, sowie in der
Werbung (v. a. Lichtreklame) verwendet.

Im Nauruischen werden die Umlaute mit einer Tilde dargestellt (ä=ã, ö=õ, ü=ũ). Die Schreibung der Tilden
ist heutzutage jedoch nicht mehr üblich, sodass Wörter mit Umlauten in der Regel ohne Tilden geschrieben
werden.

Darstellung und Eingabe in Computersystemen

Da frühe Computertechnologie oft ohne Rücksicht auf nationale Besonderheiten entwickelt wurde, war die
Darstellung von Umlauten in vielen Bereichen, wenn überhaupt, nur durch spezielle Anpassungen
möglich.

Im Sieben-Bit-ASCII-Zeichensatz sind Umlaute nicht enthalten, weshalb viele ältere Computersysteme sie
nicht ohne weiteres darstellten. Allerdings waren nach ISO 646 zwölf Zeichen zur Verwendung für
nationale Sonderzeichen vorgesehen. Von diesen wurden für die Darstellung des deutschen Alphabets vor
der Einführung erweiterter Zeichensätze sieben Zeichen ([\]{|}~) zur Darstellung der deutschen Umlaute
und des Eszett (ÄÖÜäöüß) benutzt (DIN 66003). Für den ASCII-Code war ursprünglich auch die
zusätzliche Verwendung des ASCII-Anführungszeichens (") als Umlaut-Zeichen gedacht, analog zur
Doppelverwendung der Tilde (~), des Zirkumflex (^) und des Gravis (`).
Die ASCII-Erweiterung ISO 8859-1 (Latin 1) enthält alle Umlaute.
Fast alle modernen Computer benutzen auch den im Jahr 1991
erstmals veröffentlichten Unicode-Standard und können Umlaute
verarbeiten und darstellen. Da die älteren ISO-Kodierungen nicht
mit der verbreiteten UTF-8-Kodierung für Unicode
übereinstimmen, können sich auch auf modernen Computern
Probleme mit der Darstellung von Umlauten ergeben.

In der Eingabeaufforderung von Microsoft Windows wird aus


Kompatibilitätsgründen immer noch der alte IBM-PC-Zeichensatz
verwendet, sodass Umlaute und ß dort andere Codenummern
haben als in anderen Windows-Programmen.
Umlaute auf deutscher
Durch fremdsprachige optische Zeichenerkennung wird aus ü
Computertastatur
manchmal fälschlicherweise ii, wie beispielsweise Miihe statt
Mühe, was manchmal von Deutsch-Unkundigen weiterverwendet
wird.

Je nach Tastatur gestaltet sich die Eingabe von Umlauten unterschiedlich – auf Tastaturen im deutschen
Sprachraum gibt es eigens dafür vorgesehene Tasten, auf anderen Tastaturbelegungen kann Tastatur-
Belegungs-Software verwendet werden, um Umlaute einzugeben.

Unicode

In Unicode gibt es zwei unterschiedliche Kodierungsformen von Umlauten: decomposed (‚zerlegt‘) und
precomposed (‚vorher zusammengesetzt‘).

Die Form decomposed wird durch das Folgen des Zeichens U+0308 (COMBINING DIAERESIS)
gebildet, was eigentlich ein nachträglich auf den Vokal gesetztes Trema bedeutet.

Die Form precomposed ist folgendermaßen definiert und kodiert:

Kodierung in Unicode
Unicode
Zeichen Name
Position Bezeichnung
Ä U+00C4 Latin capital letter A with diaeresis Lateinischer Großbuchstabe Ä
Ö U+00D6 Latin capital letter O with diaeresis Lateinischer Großbuchstabe Ö
Ü U+00DC Latin capital letter U with diaeresis Lateinischer Großbuchstabe Ü
ä U+00E4 Latin small letter a with diaeresis Lateinischer Kleinbuchstabe ä
ö U+00F6 Latin small letter o with diaeresis Lateinischer Kleinbuchstabe ö
ü U+00FC Latin small letter u with diaeresis Lateinischer Kleinbuchstabe ü

UTF-8

In der URL-Kodierung werden Umlaute nach UTF-8 und mit vorangestelltem %-Zeichen kodiert, und
auch in E-Mails sollten Umlaute als UTF-8 kodiert werden. Letzteres sollte jedes moderne E-Mail-
Programm umsetzen.
Die Umlaute in URLs
Zeichen Unicode Unicode binär UTF-8 binär UTF-8 hexadezimal
Ä U+00C4 00000000 11000100 11000011 10000100 %C3%84
Ö U+00D6 00000000 11010110 11000011 10010110 %C3%96
Ü U+00DC 00000000 11011100 11000011 10011100 %C3%9C
ä U+00E4 00000000 11100100 11000011 10100100 %C3%A4
ö U+00F6 00000000 11110110 11000011 10110110 %C3%B6
ü U+00FC 00000000 11111100 11000011 10111100 %C3%BC

HTML

Weil man im HTML-Quelltext ursprünglich nicht die Zeichenkodierung festlegen konnte, musste man
Umlaute mittels sogenannter benannter Zeichen (named entities) verwenden, die aus einem einleitenden &,
einem symbolischen Namen und einem schließenden ; bestehen. Heute ist jedes beliebige Unicode-
Zeichen darstellbar, indem man die dezimale Nummer mit &# und ; bzw. die hexadezimale Nummer mit
&#x und ; umschließt. Ferner gibt es nun die Möglichkeit, den Zeichensatz per Meta-Anweisung (<meta
... />) im HTML-Dokument festzulegen, wodurch die Darstellung der Umlaute mittels benannter Zeichen
meist nicht nötig ist.

Allgemein gilt, dass das benannte Zeichen eines Vokals mit zwei Punkten darüber in HTML nach
folgendem Schema gebildet wird: & gefolgt vom Vokal gefolgt von uml;.

Kodierung in HTML
HTML
Zeichen Unicodeposition
hexadezimal dezimal benannt
Ä U+00C4 &#x00C4; &#196; &Auml;
Ö U+00D6 &#x00D6; &#214; &Ouml;
Ü U+00DC &#x00DC; &#220; &Uuml;
ä U+00E4 &#x00E4; &#228; &auml;
ö U+00F6 &#x00F6; &#246; &ouml;
ü U+00FC &#x00FC; &#252; &uuml;

TeX und LaTeX

TeX und LaTeX können den Umlaut über beliebige Zeichen setzen. Dazu gibt es zwei Befehle

im Textmodus für den Textsatz erzeugt \"a ein ä


im mathematischen Modus erzeugt \ddot a das Formelzeichen
mit dem Paket yfonts können Umlaute mit einem hochgestellten e für manche Fonts mit
\* erzeugt werden.

Mit dem (veralteten) Paket german.sty oder mit dem Paket babel vereinfacht sich die Eingabe der
deutschen Umlaute zu "a, "o und "u. Durch Angabe einer passenden Option zum Paket inputenc ist
es auch möglich, die Umlaute im Textmodus direkt einzugeben.
Moderne TeX-Implementationen wie XeTeX und LuaTeX unterstützen Unicode direkt und erlauben daher
die Eingabe von Umlauten ohne Notwendigkeit von Zusatzpaketen.

Andere Bereiche

In Domainnamen können Umlaute mittels des Kodierungsverfahrens IDNA genutzt werden.

Bei Schreibmaschinen gibt es neben der üblichen Bauform mit separaten Umlauten auch Bauformen, bei
denen die Umlaute aus separaten Zeichen für die Buchstaben und den Umlautpunkten zusammengesetzt
wurden.

Heavy-Metal-Umlaute dienen dazu, Bandnamen ein fremdartiges Erscheinungsbild zu geben und „Härte“
auszudrücken.

Alphabetische Sortierung

Die Sortierung von Wörtern, die Umlaute enthalten, ist sowohl vom Land als auch vom Zweck abhängig.
Näheres hierzu siehe Alphabetische Sortierung.

Personennamen mit Umlauten

Personen mit Umlauten im Namen haben häufig Probleme, da viele elektronische Systeme Umlaute nicht
verarbeiten können und man auf Umschreibungen (ae, oe, ue) ausweichen muss. Gerade in
Personalausweisen und Reisepässen ist der Name dann in zweierlei Weise geschrieben, einmal richtig und
in der maschinenlesbaren Zone (MRZ) mit Umschrift der Umlaute, was besonders im Ausland für
Verwirrung und Verdacht auf Dokumentenfälschung sorgt. Österreichische Ausweisdokumente können
(müssen aber nicht) eine Erklärung der deutschen Sonderzeichen (auf Deutsch, Englisch und Französisch,
z. B. 'ö' entspricht / is equal to / correspond à 'OE' ) beinhalten.

Das deutsche Namensrecht (Nr. 38 NamÄndVwV) erkennt Sonderzeichen im Familiennamen als Grund
für eine Namensänderung an (auch eine bloße Änderung der Schreibweise, z. B. von Schröder zu
Schroeder, gilt als solche). Am 1. Oktober 1980 stellte das Bundesverwaltungsgericht noch einmal fest,
dass die technisch bedingte fehlerhafte Wiedergabe von Sonderzeichen auf elektronischen Systemen ein
wichtiger Grund für die Änderung des Familiennamens sein kann (der Kläger wollte die Schreibweise
seines Namens von Götz in Goetz ändern, war aber damit zunächst beim Standesamt gescheitert;
Aktenzeichen: 7 C 21/78).

Literatur
Richard Wiese: Phonologie und Morphologie des Umlauts im Deutschen. In: Zeitschrift für
Sprachwissenschaft, 1987, 227–248.
Richard Wiese: Phonological versus morphological rules: on German umlaut and ablaut. In:
Journal of Linguistics 32 (1), 1996, 113–135.

Weblinks
Commons: Umlaut (https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Umlaut?uselang=de) –
Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Umlaut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Christian Lehmann: Umlaut (https://www.christianlehmann.eu/ling/lg_system/grammar/morp
h_syn/umlaut.html), Eingehende Darstellung der deutschen Vokalveränderung
Umlaute (https://www.youtube.com/watch?v=KNoU5KtbFAo) Lehrvideo

Einzelnachweise
1. Vgl. Eintrag Umlaut (https://www.duden.de/rechtschreibung/Umlaut) in Duden online;
ähnlich im Englischen, siehe umlaut (https://www.merriam-webster.com/dictionary/umlaut?sr
c=search-dict-box) in Merriam-Webster.
2. Vgl. Fausto Cercignani: Early „Umlaut“ Phenomena in the Germanic Languages. In:
«Language», 56/1, 1980, S. 126–136.
3. Fausto Cercignani: Alleged Gothic Umlauts. In: «Indogermanische Forschungen», 85, 1980,
S. 207–213.
4. Maximilian Weller, Grete Keienburg-Weller: Das Sprechlexikon. Lehrbuch der Sprechkunde
und Sprecherziehung. Econ Verlag, Düsseldorf 1957, S. 259.
5. Svenska skrivregler

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Diese Seite wurde zuletzt am 4. Januar 2022 um 16:43 Uhr bearbeitet.

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