Sie sind auf Seite 1von 12

Fachthemen

Natalie Stranghöner DOI: 10.1002/stab.201710501


Christoph Lorenz
Heinz Friedrich

Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken


mit Kategorie-1-Schäden
Durch die in den letzten Jahren enorm gestiegenen Verkehrs­ 1-Schäden bezeichnet werden (s. Bild 1). Diese Schäden
belastungen und damit einhergehenden gestiegenen lokalen Be- sind bauweisenunabhängig zum einen darin begründet,
anspruchungen im Deckblech kommt es bei bestehenden Stahl- dass in den letzten Jahren die Verkehrsbelastung enorm
brücken mit orthotropen Fahrbahnplatten vermehrt zu Ermü- zugenommen hat und damit die lokalen Beanspruchungen
dungsschäden im Bereich der geschweißten Anschlüsse der im Deckblech gestiegen sind. Zum anderen rühren die Er-
Längsrippen an das Deckblech (Kategorie-1-Schäden). Der vor- müdungsschäden der orthotropen Fahrbahnplatten aus
liegende Beitrag gibt einen Überklick über existierende Verstär- mangelnder Erfahrung bei der Konstruktion derselben in
kungsmaßnahmen, die bereits in Pilotprojekten erprobt wurden den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts her.
sowie aktuelle Forschungsarbeiten zur Verstärkung von ortho­ Prognosen zur zukünftigen Entwicklung des Schwer-
tropen Fahrbahnplatten mit Kategorie-1-Schäden. verkehrs gehen von einem Zuwachs von bis zu 40 % aus
[1]. Zusätzlich stellt eine mögliche Umstellung der Zwil-
Retrofitting methods for orthotropic steel deck plates with cate-
lingsbereifung auf Super-Single-Reifen ein zusätzliches
gory-1-damages. Due to a high increase of traffic load during the
Problem für den Stahlbrückenbestand dar, da sich hier-
last decades orthotropic steel deck plates show more and more
durch die lokalen Beanspruchungen im Deckblech weiter
fatigue damages in the welded connection between longitudinal
erhöhen würden. In der Regel sind die Bestandsbauwerke
stiffeners and steel deck plate (category-1-damages). This contri­
bution gives an overview about existing retrofitting methods weder für die heutigen noch für die zukünftig noch höhe-
which have already been applied in pilot projects and currently ren Beanspruchungen ausgelegt, so dass der nachhaltigen
investigates renovation techniques for retrofitting catego­ Zukunftssicherung des Bestandes eine besondere Bedeu-
ry-1-damages. tung zukommt. Hierzu müssen nachhaltige Ertüchtigungs-
maßnahmen entwickelt werden, die die Nutzungsdauer
bestehender Stahlbrücken deutlich verlängern.
1 Einleitung
2  Ertüchtigungskonzepte bei Kategorie-1-Schäden
Stahlbrücken mit orthotropen Fahrbahnplatten aus den
1960er Jahren weisen häufiger Risse im Bereich des An- Die Ertüchtigung von Kategorie-1-Schäden umfasst im We-
schlusses Deckblech – Längsrippe auf, die als Kategorie- sentlichen zwei Aspekte: die Instandsetzung der An-

Bild 1.  Kategorie-1-Schäden
Fig. 1.  Category-1-damages

562 © Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Stahlbau 86 (2017), Heft 7
N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Bild 2.  Ertüchtigungsmaßnahmen bei Kategorie-1-Schäden an orthotropen Fahrbahnplatten


Fig. 2.  Retrofitting methods for category-1-damages of orthotropic steel deck plates

schlussnähte zwischen Längsrippen und Deckblech sowie (BASt) durchgeführt (s. Abschnitt 4). Am Institut für Me-
eine geeignete Verstärkungsmaßnahme, um die Beanspru- tall- und Leichtbau und dem Institut für Straßenbau und
chungen der Schweißnähte zu reduzieren. Verkehrswesen, beide Universität Duisburg-Essen, wurde
Die Instandsetzung der gerissenen Schweißnähte er- 2016 ein Forschungsvorhaben zur Verwendung eines mo-
folgt in der Regel nach den Empfehlungen nach DVS- difizierten Asphaltbelags aus einem hohlraumreichen As-
Merkblatt 1709 [2], auf die im Rahmen dieses Beitrags phaltgerüst mit nachträglicher Verfüllung (HANV) zur
nicht weiter eingegangen wird. Die Schäden in den Erhöhung der mittragenden Wirkung des Asphaltbelags
Schweißnähten treten vornehmlich in den Rollspuren des abgeschlossen. Die wichtigsten Ergebnisse hieraus sind in
Schwerlastverkehrs infolge der aus den Radlasten hohen Abschnitt 3 dargestellt.
örtlichen Ermüdungsbeanspruchung auf. Da sich gerade in
den Sommermonaten die lastverteilende Wirkung des As- 2.1  Sandwich Plate System
phaltbelags durch eine Verringerung der Steifigkeit deut-
lich reduziert, müssen Verstärkungsmaßnahmen auch in Das Sandwich-Platten-System (SPS) besteht aus zwei
den Sommermonaten eine ausreichende Steifigkeit aufwei- Stahlblechen, welche durch einen Polyurethan-Elastomer-
sen, damit sich die Beanspruchungen in den Schweißnäh- Kern kraftschlüssig miteinander verbunden werden (s.
ten permanent reduzieren lassen. Bild 3). Die Herstellung des SPS erfolgt in zwei Schritten:
Verstärkungsmaßnahmen für Kategorie-1-Schäden Zunächst werden die Verstärkungsbleche mit Abstandshal-
lassen sich nach [3] in die folgenden drei Bereiche untertei-
len:
–– Verstärkung der Stahlstruktur
–– (Teil-)Substitution des Asphaltbelags und
–– Modifikation des Asphaltbelags

Eine Übersicht über die einzelnen Verstärkungsmaßnah-


men ist in Bild 2 dargestellt. Als am vielversprechendste
Maßnahmen zur nachhaltigen Verstärkung von orthotro-
pen Fahrbahnplatten haben sich bisher das Sandwich
Plate System (SPS) und der stahlfaserverstärkte ultrahoch-
feste Beton (UHPC) herausgestellt. Beide Maßnahmen
wurden bereits in Pilotprojekten erprobt und werden ge-
sondert in den Abschnitten 2.2 und 2.3 beschrieben. Zum
Aufkleben zusätzlicher Stahlbleche auf das vorhandene Bild 3.  Prinzipieller Aufbau des Sandwich Plate Systems
Blech der orthotropen Fahrbahnplatte werden derzeit Un- (SPS)
tersuchungen bei der Bundesanstalt für Straßenwesen Fig. 3.  Sandwich plate system (SPS) – schematic overview

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 563


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

tern und Randleisten auf das Deckblech montiert, so dass auch die Hängebrücke über die Saar bei Mettlach instand-
ein luftdichter Hohlraum entsteht. Anschließend wird das gesetzt. Dabei wurde der SPS-Überbau aus einzelnen Pa-
Polyurethan in den Hohlraum injiziert, wodurch nach dem neelen hergestellt, die komplett in der Werkstatt vorgefer-
Erhärten eine zug- und schubfeste Verbundkonstruktion tigt wurden und dann auf der Baustelle nur noch zusam-
entsteht. mengefügt werden mussten. Die gesamte Montagezeit
Ursprünglich wurde das SPS für den Schiffbau entwi- konnte hierbei im Vergleich zu klassischen Bauweisen um
ckelt, wo es der Verstärkung von Fahrbahnkonstruktionen die Hälfte reduziert werden (s. auch [13]). Zusätzlich kam
wie beispielsweise bei Lkw-Decks von Fährschiffen diente. das SPS-System bei der Verstärkung der orthotropen Fahr-
Wegen des Erfolgs im Schiffbau wurde die SPS-Technik bis bahnplatte der Brücke Grande-Duchesse Charlotte in Lu-
hin zum Einsatz bei einem Pilotprojekt, der Schönwasser- xemburg zum Einsatz, bei der infolge einer geplanten Nut-
parkbrücke auf der BAB 57 bei Krefeld, auch als Instand- zungsänderung der Verkehrsquerschnitt angepasst und die
setzungsmaßnahme für orthotrope Fahrbahnplatten auf orthotrope Fahrbahnplatte verstärkt wurde (s. auch [14]).
Stahlbrücken weiterentwickelt. Umfangreiche Beschrei-
bungen des Projekts sowie der durchgeführten Unter­ 2.2  Stahlfaserverstärkter ultrahochfester Beton
suchungen bis hin zum Einbau beim Pilotprojekt sind u. a.
in [4] bis [10] gegeben. Nachfolgend werden die wichtigs- Der Einsatz von hochfestem Beton mit Stahlfasern
ten Ergebnisse des Projekts dargestellt. (UHPC) wurde in den Niederlanden bis hin zur Praxisreife
Mit Hilfe der SPS-Technik lässt sich eine deutliche entwickelt (s. u. a. [10] und [15] bis [19]). Hierbei wird der
lokale Spannungsreduktion im Deckblech von bis zu 50 % herkömmliche Asphaltbelag durch einen stahlfaserver-
erzielen [10]. Daraus resultiert auch eine erhebliche Redu- stärkten, bewehrten Hochleistungsbeton ersetzt, der in
zierung der Spannungsschwingbreiten, wodurch die Wirk- Ortbetonbauweise hergestellt wird. Um die Wirksamkeit
samkeit des SPS als Instandsetzungsmaßname von ortho- dieser Methode zu gewährleisten, ist ein ausreichender
tropen Fahrbahnplatten eindeutig nachgewiesen ist. Mitt- Verbund zwischen Deckblech und Betonbelag sicherzu-
lerweite ist die SPS-Maßnahme seit 10 Jahren auf der stellen. Ein zweikomponentiges Epoxidharz mit einge-
Schönwasserparkbrücke im Einsatz und weist keine er- streutem Bauxit-Korn hat sich als beste Methode erwiesen,
kennbaren Beschädigungen auf. Daher kann das SPS-Sys- um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Deckblech
tem derzeit auch als dauerhaft eingestuft werden. Die Pra- und Belag herzustellen. Anfängliche Probleme bezüglich
xistauglichkeit wurde im Rahmen der Untersuchungen zu der Gradiente des Stahldeckblechs sowie der Ebenheit der
dem Pilotprojekt ebenfalls nachgewiesen. Durch die Wahl Fahrbahn konnten im Rahmen von Weiterentwicklungen
eines „Standardasphaltbelags“ von mindestens 8 cm Dicke weitestgehend gelöst werden. Um Hohlräume zu vermei-
ist eine Belagserneuerung mit den üblichen Verfahren den, wurden die Bewehrungsführung sowie die Lage und
möglich. Untersuchungen an Fahrbahnelementen der D- die Durchmesser der Bewehrung optimiert. Eine ausrei-
Brücke sowie das Pilotprojekt der Schönwasserparkbrücke chende und gleichmäßige Griffigkeit des Fahrbahnbelags
belegen die Beständigkeit des SPS gegen Heißasphalt­ wurde dadurch geschaffen, dass die Betonoberfläche auf-
einbau. geraut und anschließend ein Dünnbelag aufgebracht
Bei der Durchführung des Pilotprojekts zeigten sich wurde. Die Verwendung von Betonfertigern sorgt für eine
jedoch auch die Grenzen des SPS. Der Einbau des SPS ist ebenere Fahrbahn gegenüber dem Betoneinbau mittels Ab-
witterungsabhängig und feuchteempfindlich, so dass eine zugsbohle.
Einhausung der Arbeitsstelle zwingend erforderlich wird. Die Reduzierung der Spannungen und Dehnungen im
Durch den erhöhten Fahrbahnaufbau werden ergänzende Deckblech durch die Verwendung des hochfesten Betons
bauliche Maßnahmen an den Fahrbahnübergängen sowie mit Stahlfaserverstärkung konnte sowohl im Labor als
an den Schrammborden notwendig. Dadurch wird das auch bei den durchgeführten Pilotprojekten eindeutig
SPS zu einer sehr kostenintensiven Verstärkungsmaß- nachgewiesen werden. Allerdings birgt auch diese Instand-
nahme. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass durch das setzungsmaßnahme Herausforderungen. Der Einbau des
SPS je nach Dicke des oberen Bleches ein Zusatzgewicht hochfesten Betons erfordert eine sehr hohe Ausführungs-
von etwa 100 kg/m2 auf die bestehende Brücke aufge- qualität. Wie beim SPS muss auch für eine Instandsetzung
bracht wird. mit hochfestem Beton der gesamte Arbeitsbereich einge-
Aufbauend auf den am Pilotprojekt gewonnenen Er- haust werden. Das Aufbringen des zusätzlichen Dünn­
fahrungen wurde die SPS-Technologie stetig weiterent­ belags geht mit einer geringfügigen Erhöhung des Gesamt-
wickelt. Umfangreiche numerische und experimentelle gewichts einher und kann die Kosten dieser Instandset-
Untersuchungen, insbesondere in Bezug auf die Ermü- zungsmaßnahme um das Doppelte steigern [10]. Inwieweit
dungsfestigkeit des SPS-Systems, wurden in [11] durchge- der aufgebrachte Dünnbelag dauerhaft ist bzw. in welchen
führt. Auch in der Praxisanwendung wurde die SPS-Tech- Intervallen dieser erneuert werden muss, was mit zusätz­
nologie weiter optimiert, wobei sich hierbei nicht nur auf lichen Kosten einherginge, ist noch zu untersuchen.
die Instandsetzung bestehender Brückenbauwerke, son- Als Pilotprojekt in Deutschland wurde stahlfaser­
dern auch auf eine SPS-Anwendung in neuen Brückenbau- verstärkter, ultrahochfester Beton im Rahmen von In-
werken konzentriert wurde (s. auch [12]). standsetzungsmaßnahmen einer Bahnquerung der Landes-
Als Verstärkungsmaßnahme für bestehende Brücken- straße L 1239 in Beimerstetten eingesetzt. Die aus diesem
bauwerke kam das SPS-System noch vier weitere Male zur Pilotprojekt gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grund-
Anwendung. Bei der Sanierung zweier Brückenbauwerke lage dafür dienen, dieses Verfahren auch bei der Instand-
in Kanada wurde die bestehende Betonfahrbahnplatte setzung der Rheinbrücke Maxau der BAB 10 bei Karlsruhe
durch ein SPS-System ersetzt. In ähnlicher Weise wurde einzusetzen.

564 Stahlbau 86 (2017), Heft 7


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

3 Einsatz von modifiziertem Asphalt zur Verstärkung 3.1  Experimentelle Untersuchungen


von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden
Zur Bewertung einer Steigerung der mittragenden Wir-
Im Rahmen des Forschungsprojekts „Verstärkung von kung eines modifizierten Asphaltbelags wurden sowohl
Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden“, welches vom Ins- statische als auch dynamische 5-Punkt-Biegeversuche in
titut für Metall- und Leichtbau sowie dem Institut für Stra- Anlehnung an [22] durchgeführt (s. Bild 4). Hierbei wur-
ßenbau und Verkehrswesen, beide Universität Duisburg- den die folgenden Varianten untersucht:
Essen, durchgeführt und von der BASt finanziert wurde, (1) Stahlblech ohne Belag (Referenz)
wurde untersucht, ob sich durch die Verwendung eines (2) Stahlblech + Haftschicht + Pufferschicht + Gussasphalt
modifizierten Asphaltbelags in Form eines hohlraumrei- (3) Stahlblech + Haftschicht + Gussasphalt (ohne Puffer-
chen Asphaltgerüsts mit nachträglicher Verfüllung (HANV) schicht)
die mittragende Wirkung des Fahrbahnbelags erhöhen und (4) Stahlblech + Haftschicht + Pufferschicht + HANV
sich die lokalen Beanspruchungen im Deckblech dadurch ­(Epoxidharz)
reduzieren lassen. Hierfür wurden sowohl statische als (5) Stahlblech + Haftschicht + HANV (­Epoxidharz, ohne
auch dynamische 5-Punkt-Biegeversuche bei unterschied- Pufferschicht)
lichen Temperaturen durchgeführt. Die Prüfkörper bestan-
den aus einem Stahlblech mit Gussasphaltbelag und Puf- Zusätzlich wurde eine HANV-Variante untersucht, bei der
ferschicht nach ZTV-ING Teil 7, Abschnitt 4 [20] und einer das hohlraumreiche Asphaltgerüst mit Bioharz verfüllt
Abdichtung nach Bauart 1. Als Variante wurde ein hohl- wurde. Da diese Prüfkörper jedoch in anderen Abmessun-
raumreiches Asphaltgerüst mit nachträglicher Verfüllung gen als die übrigen Prüfkörper geliefert wurden, lassen sich
(HANV, verfüllt mit Epoxidharz) untersucht. Außerdem die Ergebnisse nicht miteinander vergleichen und werden
wurde untersucht, ob sich eine zusätzliche Erhöhung der im Rahmen dieses Beitrags auch nicht weiter vorgestellt.
mittragenden Wirkung einstellt, wenn bei der Aufbringung Die Versuchskörper bestanden aus rechteckigen
des Fahrbahnbelags auf die Pufferschicht verzichtet wird. Stahlplatten mit den Abmessungen 700 mm × 200 mm ×
Die Bewertung der mittragenden Wirkung erfolgte über 12 mm. Die Prüfkörper wurden mit einem Dichtungssys-
den Vergleich der an der Unterkante des Stahlblechs ge- tem nach Bauart 1 gemäß ZTV-ING Teil 7, Abschnitt 4
messenen Verformungen. versehen, wobei jeweils zwei Prüfkörper mit und zwei
Zusätzlich zu den experimentellen Untersuchungen Prüfkörper ohne Pufferschicht hergestellt wurden. Das
wurden numerische Untersuchungen durchgeführt, um komplette Versuchsprogramm ist in Tabelle 1 zusammen-
den prinzipiellen Einfluss der Belagssteifigkeit und der gestellt.
Schubsteifigkeit der Pufferschicht auf die Spannungen im Die Steifigkeit von Asphaltbelägen ist sowohl tempe-
Deckblech zu erfassen. Die numerischen Untersuchungen ratur- als auch belastungsfrequenzabhängig. Aus diesem
erfolgten an einem 3D-Finite-Elemente-Modell der ortho- Grund wurden zunächst statische Versuche bei Raumtem-
tropen Fahrbahnplatte der Stahlbrücke Duisburg-Neuen- peratur (+20 °C) und bei einer erhöhten Temperatur
kamp. (+50 °C) durchgeführt. Ziel war es, den prinzipiellen Ein-
Eine ausführliche Beschreibung aller im Rahmen des fluss der Temperatur auf die Steifigkeit des modifizierten
Forschungsprojektes durchgeführten experimentellen und Belags im Vergleich zum standardmäßig verwendeten
numerischen Untersuchungen ist im Abschlussbericht ent- Guss­asphalt zu erfassen. In der zweiten Versuchsreihe
halten, der auf der Homepage der BASt zum kostenlosen sollte die Dauerhaftigkeit des modifizierten Belags nachge-
Download bereitgestellt werden wird [21]. Im Weiteren wiesen werden. Hierzu wurden dynamische Versuche
wird nur auf die wichtigsten Ergebnisse eingegangen. ebenfalls bei Raumtemperatur und bei –5 °C durchgeführt.

Tabelle 1.  Übersicht über durchgeführte Kleinbauteilversuche


Table 1.  Overview of performed small scaled component tests

Asphaltvariante Bezeichnung Prüfung Temperatur Anzahl


I-II statisch +20; +50 [°C] 41)
mit Pufferschicht GAP
V-VIII dynamisch +20; –5 [°C] 4
Gussasphalt
I-II statisch +20; +50 [°C] 41)
ohne Pufferschicht GAoP
V-VIII dynamisch +20; –5 [°C] 4
I-II statisch +20; +50 [°C] 41)
mit Pufferschicht HEP
V-VIII dynamisch +20; –5 [°C] 4
HANV-Epoxidharz
I-II statisch +20; +50 [°C] 41)
ohne Pufferschicht HEoP
III-VII dynamisch +20; –5 [°C] 4
Summe der Bauteilversuche 322)
1) Die statischen
Versuche wurden bei +20 °C und +50 °C jeweils an den zwei gleichen Prüfkörpern durchgeführt.
2) In der Summe wurden 40 Bauteilversuche durchgeführt. Die Versuche an der Variante HANV-Bioharz werden hier nicht vorgestellt,
da sich die Ergebnisse aufgrund anderer Prüfkörperabmessungen nicht vergleichen lassen.

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 565


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Die Bauteilversuche erfolgten in Anlehnung an [22]


als 5-Punkt-Biegeversuche. Hierbei wurde das Stahlblech
an drei Stellen vertikal frei verdrehbar gelagert. Die Last­
einleitung erfolgte im Gegensatz zu [22] direkt über den
Asphaltbelag. Um zu starke Verformungen im Bereich der
Lasteinleitung zu vermeiden, wurden unter den Lasteinlei-
tungspunkten Stahlplatten zur Lastverteilung angeordnet.
Der prinzipielle Aufbau ist in Bild 4 dargestellt. Während
der kompletten Versuchsdauer wurden die aufgebrachte
Kraft sowie die Verformungen an vier Stellen an der Un-
terkante des Blechs gemessen (s. Bilder 4 und 5).
Bei den statischen Versuchen wurden die Prüfkörper
stufenweise mit einer Druckkraft beansprucht (s. Bild 6).
Zur Vermeidung von zu starken Verformungen im Bereich Bild 4.  Schematischer Aufbau der 5-Punkt-Biegeversuche
der Lasteinleitung wurde in Anlehnung an [10] das maxi- Fig. 4.  Schematic test setup of five point bending tests
male Lastniveau der Versuche bei +50 °C auf 15 kN abge-
senkt.
Für die dynamischen Versuche wurde in Anlehnung
an [22] anhand von vorgegebenen Durchbiegungen des
Stahlblechs ein Lastkollektiv aus sechs Laststufen mit ins-
gesamt 10 000 Lastspielen bestimmt, mit dem die Prüfkör-
per sinusförmig mit einer Belastungsfrequenz von 2 Hz bei
konstanter Unterlast beansprucht wurden. Planmäßig
wurde dieses Lastkollektiv 100-mal aufgebracht, so dass
die Prüfkörper in der Summe mit 1 Millionen Lastwech-
seln beansprucht wurden. Die einzelnen Oberlasten sowie
die zugehörigen Lastwechselzahlen sind in Tabelle 2 zu-
sammengestellt.
Die Bewertung der Versuchsergebnisse umfasste im
Wesentlichen zwei Aspekte. Zum einen wurden die Prüf-
körper optisch auf eventuelle Schädigungen untersucht.
Bild 5.  Versuchsaufbau und Einrichtung der Wegtaster
Zum anderen wurden aus den Messwerten normierte Fig. 5.  Test setup and application of displacement trans­
Kraft-Verformung-Kurven erstellt. Hierzu wurden die vier ducers
gemessenen Verformungen an der Unterkante des Stahl-
blechs zu einem Mittelwert zusammengefasst. Mit Hilfe
der normierten Kraft-Verformung-Kurven wurden an-
schließend Verformungsmodule für jeden Prüfkörper als
Steigung der Kraft-Verformung-Kurven bestimmt, die wie-
derum als Kriterium zur Bewertung der einzelnen Varian-
ten dienten. Der prinzipielle Ablauf der Versuchsauswer-
tung ist in den Bildern 7 bis 9 dargestellt.
Die einzelnen Versuchsvarianten unterscheiden sich
in den Auswertungen wie folgt: Bei den statischen Ver­
suchen wurde zur Bestimmung des Verformungsmoduls
jeweils der letzte Lastzyklus zugrunde gelegt. Bei den Ver-
suchen bei +20 °C erfolgte die Auswertung zwischen 30 kN
und 50 kN. Da das Lastniveau bei den statischen Ver­
suchen bei +50 °C abgesenkt wurde, erfolgte die Auswer- Bild 6.  Kraft-Zeit-Verlauf der statischen Versuche
tung hier zwischen 5 kN und 15 kN. Bei den dynamischen Fig. 6.  Load-time diagram of static tests
Versuchen wurde für jede Laststufe des Lastkollektivs eine
Kraft-Verformung-Kurve erstellt, wobei hier jeweils das
letzte Lastspiel einer Laststufe verwendet wurde. Der Ver- Tabelle 2.  Lastkollektiv der dynamsichen Versuche
Table 2.  Load spectrum of dynamic tests
formungsmodul wurde nur für die größte Laststufe zwi-
schen 30 kN und der Maximallast bestimmt. Belastung [kN] Durchbiegung [mm] Anzahl Lastwechsel
Die Versuchsergebnisse der statischen Versuche sind
46,44 0,95 59
in Tabelle 3 zusammengefasst. Der Vergleich der Varianten
bei +20 °C zeigt, dass sich bei der Verwendung eines HANV 41,56 0,85 59
und gleichzeitigem Verzicht auf die Pufferschicht der ge- 36,67 0,75 180
ringste Verformungsmodul, also die größte Steifigkeit ein- 31,78 0,65 277
stellt. Die Reduzierung des Verformungsmoduls beträgt
26,89 0,55 1 218
hier 31 %. Die Verwendung des HANV mit Pufferschicht
weist zwar gegenüber dem Referenzsystem eine Steigerung 22,00 0,45 8 207

566 Stahlbau 86 (2017), Heft 7


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Bild 7.  Normierte Kraft-Verformung-Kurve der statischen Bild 9.  Bestimmung des Verformungsmoduls


Versuche – exemplarische Darstellung einer Variante Fig. 9.  Determination of modulus of deformation
Fig. 7.  Normalized load-displacement diagram of static tests
– generic representation of one variation

der Steifigkeit um 10 % auf, diese fällt jedoch geringer aus Versuche bei +50 °C ausgewertet. Die Ergebnisse belegten,
als der Verzicht auf die Pufferschicht beim Gussasphalt dass sich die Versuche bei +50 °C nicht dazu eignen, das
(Steigerung 17 %). Zusätzlich ließ sich beobachten, dass Tragverhalten der untersuchten Varianten bei hohen Tem-
die Gussasphalt-Prüfkörper nach Versuchsende deutlich peraturen zu bewerten.
Eindrückungen im Bereiche der Lasteinleitungsplatten Die Ergebnisse der dynamischen Versuche sind in
auswiesen. An den mit HANV-Belag ausgeführten Prüfkör- ­Tabelle 4 zusammengefasst. Die Ergebnisse bei +20 °C zei-
pern konnten keine sichtbaren Schädigungen festgestellt gen, dass der Verzicht auf die Pufferschicht die mit­
werden. tragende Wirkung des Gussasphalts erhöht. Bei reiner
Die Ergebnisse der statischen Versuche bei +50 °C las- Betrachtung der Verformungsmodule weisen die HANV-
sen zunächst vermuten, dass die Verwendung von unter- Varianten größere Werte auf. Bei den dynamischen Versu-
schiedlichen Belagsvarianten keinen Einfluss auf die Stei- chen ist jedoch gerade die Bewertung der Dauerhaftigkeit
figkeit des Verbundsystems Stahlblech + Belag haben. Im von Interesse. Die Prüfkörper aus Gussasphalt versagten,
Rahmen der Versuchsauswertung wurde jedoch deutlich, unabhängig von der Pufferschicht, bei Raumtemperatur
dass sich die Imperfektionen der Stahlbleche aufgrund des bereits nach wenigen 10 000 Lastwechseln, während die
reduzierten Lastniveaus bei diesen Versuchen nicht aus- HANV-Varianten die kompletten 1 Millionen Lastwechsel
gleichen lassen. Auf diesem geringen Lastniveau wurden ohne sichtbare oder messbare Schädigung aufnehmen
die gemessenen Verformungen mehr von den vorhande- konnten.
nen Imperfektionen der Bleche als von der Steifigkeit des Bei den dynamischen Versuchen bei –5 °C zeigt sich
Belags beeinflusst. Dies ließ sich zum einen durch den Ab- ein ähnliches Bild. Die Verformungsmodule liefern für die
gleich mit den Kraft-Verformung-Kurven bei +20 °C erken- Variante Gussasphalt ohne Pufferschicht die besten Werte,
nen, die erst ab einem Lastniveau von ca. 20 kN komplett wobei die Differenz zu den HANV-Varianten nicht so deut-
„angedrückt“ waren, was sich durch den Knick in den Kur- lich ausfällt wie bei den Versuchen bei Raumtemperatur.
ven äußert. Zum anderen wurden die Versuche bei +20 °C Bei –5 °C konnten alle Varianten 1 Millionen Lastwechsel
zum Vergleich auch auf dem gleichen Lastniveau wie die ohne sicht- oder messbare Schädigungen aufnehmen.

Bild 8.  Normierte Kraft-Verformung-Kurven der dynamischen Versuche – exemplarische Darstellung einer Variante
Fig. 8.  Normalized load-displacement diagram of dynamic tests – generic representation of one variation

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 567


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Tabelle 3.  Ergebnisse der statischen 5-Punkt-Biegeversuche


Table 3.  Results of static five-point-bending tests

Mittelwert Abweichung der Verformungsmodule


Prüftemperatur
Asphaltvariante Verformungsmodul1) von GAP als Referenzsystem
[°C] [mm/kN] Verhältnis Variante/GAP prozentuale Steigerung2) [%]
Ergebnisse bei Raumtemperatur +20 °C – ausgewertet zwischen 30 kN und 50 kN
GAP 20 0,0175 – –
GAoP 20 0,0145 0,83 –17
HEP 20 0,016 0,91 –9
HEoP 20 0,012 0,69 –31
Ergebnisse bei hoher Temperatur +50 °C – ausgewertet zwischen 5 kN und 15 kN3)
GAP 50 0,0225 – –
GAoP 50 0,022 0,98 –2
HEP 50 0,0235 1,0 0
HEoP 50 0,023 1,0 0
1) Mittelwert aus zwei Versuchen
2) Verhältnis aus Mittelwert Variante/Mittelwert GAP
3) Lastniveau für Auswertung zu niedrig – Ergebnisse abhängig von Imperfektionen der Prüfkörper

Tabelle 4.  Ergebnisse der dynamischen 5-Punkt-Biegeversuche


Table 4.  Results of dynamic five-point-bending tests

Mittelwert Abweichung der Verformungsmodule


Prüftemperatur
Asphaltvariante Verformungsmodul1) von GAP als Referenzsystem
[°C] [mm/kN] Verhältnis Variante/GAP prozentuale Steigerung2) [%]
Ergebnisse bei Raumtemperatur +20 °C – ausgewertet zwischen den Lastwechseln 40 000 und 50 0003)
GAP 20 0,0036 – –
GAoP 20 0,0022 0,44 –39
HEP 20 0,0076 1,52 +111
HEoP 20 0,0046 1,12 +56
Ergebnisse bei hoher Temperatur –5 °C – ausgewertet zwischen den Lastwechseln 990 000 und 1 000 000
GAP 50 0,0031 – –
GAoP 50 0,0018 0,72 –28
HEP 50 0,0027 1,08 +8
HEoP 50 0,0032 1,28 +28
1) Mittelwert aus zwei Versuchen
2) Verhältnis aus Mittelwert Variante/Mittelwert GAP
3) Die Prüfkörper mit Gussasphaltbelag versagten bereits
nach wenigen 10 000 Lastwechseln, weswegen bei dem Vergleich der Steifigkeiten
auch die Prüfkörper mit HANV-Belag bei den gleichen Lastwechselzahlen ausgewertet wurden. Die Prüfkörper mit HANV-Belag wiesen
auch nach 1 Millionen Lastwechsel keine sichtbaren Schädigungen auf.

3.2  Bewertung der Verstärkungsmaßnahme HANV +20 °C, dass die Verformungsmodule der HANV-Varianten
höhere Werte aufwiesen und diese die 1 Millionen Last-
Eine abschließende Bewertung der untersuchten Varianten wechsel ohne Schädigung aufnehmen konnten, während
konnte anhand der durchgeführten Versuche nicht vorge- die Gussasphalt-Varianten versagten. Ohne weiterfüh-
nommen werden. Prinzipiell gilt für alle Varianten, dass je rende Untersuchungen lässt sich somit keine eindeutige
Variante und Temperatur nur zwei Prüfkörper getestet Aussage über die untersuchten Varianten treffen. Eine Ten-
wurden. Da es teilweise zu großen Streuungen in den Ein- denz, dass ein verfüllter offenporiger Asphaltbelag eine
zelergebnissen kam, reicht der Prüfumfang nicht aus, um erhöhte mittragende Wirkung gegenüber herkömmlichem
eine eindeutige Bewertung der Varianten vorzunehmen. Gussasphalt aufweist, ist jedoch erkennbar.
Die statischen Versuche bei +50 °C konnten aufgrund der
Imperfektionen der Prüfkörper in Kombination mit dem 3.3  Numerische Untersuchungen
geringen Lastniveau nicht zur Bewertung herangezogen
werden. Obwohl die ermittelten Verformungsmodule di- Zur prinzipiellen Bewertung des Einflusses der Belagsstei-
rekt den Einfluss der mittragenden Wirkung widerspiegeln figkeit auf die Spannungen in den Verbindungen zwischen
sollten, zeigte sich bei den dynamischen Versuchen bei Deckblech und Längsrippen wurden numerische Unter­

568 Stahlbau 86 (2017), Heft 7


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

suchungen an einem 3D-Finite-Elemente-Modell durchge- Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden auch


führt. Als Geometrie wurde ein Teilstück der orthotropen Spaltzug-Schwellversuche durchgeführt, mit denen der
Fahrbahnplatte der Stahlbrücke Duisburg-Neuenkamp E-Modul von Asphalten in Abhängigkeit von der Tempera-
abgebildet und mit dem Ermüdungslastmodell 3 nach DIN tur und der Beanspruchungsgeschwindigkeit bestimmt
EN 1991-2 [23] beansprucht. Hierbei wurden Längsrippen, werden kann. Als Referenzwert ist in Bild 10 der E-Modul
Längsträger und Querträger mit Schalenelementen abge- von Gussasphalt, wie er derzeit standardmäßig auf Stahl-
bildet, der Asphaltbelag sowie das Deckblech mit Volu- brücken eingesetzt wird, bei +50 °C und einer Belastungs­
menelementen. Um trotz unterschiedlicher Freiheitsgrade frequenz von 1 Hz dargestellt. Hieraus lässt sich ableiten,
von Volumen und Schalenelementen die Lasten übertra- dass der derzeit verwendete Asphalt gerade in den Som-
gen zu können, wurden an den Verbindungen zwischen mermonaten eine sehr niedrige Steifigkeit aufweist und
Deckblech und Längsrippen die entsprechenden Freiheits- eine Erhöhung der Belagssteifigkeit zu einer deutlichen
grade gekoppelt. Generell wurden zwei verschieden Mög- Reduzierung der lokalen Beanspruchung führen kann.
lichkeiten zur Abbildung des schubweichen Verbunds zwi-
schen Fahrbahnbelag und Stahldeckblech untersucht. In 4 Verstärkung des Deckblechs orthotroper Fahrbahnplatten
Variante I wurde der Verbund mittels Kontaktelementen durch Aufkleben von Stahlblechen
hergestellt. In Variante II wurde die Pufferschicht direkt
durch ein eigenes Layer innerhalb des Fahrbahnbelags ab- Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Verstärkung des
gebildet. Da sich Variante II als wesentlich effizienter be- Deckblechs orthotroper Fahrbahnplatten durch Aufkle-
züglich der Rechenzeit erwies und beide Varianten quali- ben von Stahlblechen“ untersucht die BASt einen weite-
tativ dieselben Ergebnisse lieferten, wurden die ausführ­ ren Lösungsansatz. Auch mit dieser Verstärkungsvariante
lichen Parameterstudien mit Variante II durchgeführt. soll eine Reduzierung der Durchbiegungen und Spannun-
Aus 36 verschiedenen Laststellungen des Ermüdungs- gen an den Schweißnähten erreicht werden. Die geplante
lastmodells wurde die ungünstigste Laststellung für die Wirkung lässt sich jedoch nur erzielen, wenn es gelingt,
Spannungen im Bereich der Anschlüsse der Längsrippen eine vollflächige, kraftschlüssige und dauerhafte Verbin-
an das Deckblech bestimmt. Für diese Laststellung erfolgte dung zwischen dem vorhandenen Deckblech und den Ver-
anschließend eine Parameterstudie, in der die Steifigkeit stärkungsblechen herzustellen. Während klassische Ver-
des Asphaltbelags von 300 MPa bis 17 000 MPa erhöht bindungsverfahren wie Nieten, Schrauben oder Schwei-
wurde. Die Spannungen wurden jeweils an dem Punkt in ßen hierfür nur bedingt geeignet sind, lässt sich mit dem
der Verbindung zwischen Längsrippe und Deckblech aus- Fügeverfahren „Kleben“ eine gleichmäßige Spannungs-
gewertet, der bei einem E-Modul von 300 MPa die größte bzw. Kraftverteilung über die gesamte Klebfläche errei-
Spannung aufwies. Zur Bewertung sind hier die Querspan- chen.
nung, also die Spannungen senkrecht zur Haupttragrich- Die Abwicklung erfolgt in vier aufeinander bezogenen
tung der Brücke gewählt, da diese Spannungen maßgeb- Projekten:
lich durch die Lastverteilung des Belags beeinflusst wer- (1) Computer-Simulation
den. In Bild 10 ist der Verlauf der Querspannungen in (2) Optimierung der Klebtechnologie
Abhängigkeit der Steifigkeit des Asphaltbelags dargestellt. (3) Dauerfestigkeitsuntersuchungen
Aus dem Kurvenverlauf lässt sich ableiten, dass gerade im (4) Entwicklung und Prüfung von Konstruktionsdetails
Bereich von niedrigen Asphaltsteifigkeiten eine bereits ge-
ringe Erhöhung der Steifigkeit zu einer deutlichen Span- Das Ziel ist es, den klebtechnischen Prozess auf die spe­
nungsreduzierung führt. ziellen Rahmenbedingungen abzustimmen, die bei der Ver-
stärkung von orthotropen Fahrbahnplatten bestehen. Die
ersten drei Projekte sind abgeschlossen. Die wichtigsten
Ergebnisse daraus werden in den folgenden Abschnitten
erläutert. Eine ausführliche Veröffentlichung des Gesamt-
vorhabens ist nach Abschluss des vierten Projekts im Jahr
2019 vorgesehen.

4.1 Computer-Simulation

Im Rahmen des Projekts „Computer-Simulation“ wurden


die Auswirkungen einer Verstärkung des Deckblechs von
12 mm auf 18 mm und auf 24 mm an dem Beispiel der
orthotropen Platte der stählernen Rheinbrücke Duisburg-
Neuenkamp numerisch untersucht. Die Modellierung der
Belastung entspricht dem Ermüdungslastmodell 3 des
Euro­codes 1. Für vier unterschiedliche Lastfälle wurden
die örtlichen Durchbiegungen des Deckbleches zwischen
Bild 10.  Einfluss der Belagssteifigkeit auf die Spannungen den Kelchblechen, die Vergleichsspannungen im Deck-
im Anschluss Längsrippe – Deckblech blech und die Vergleichsspannung in der Schweißnaht
Fig. 10.  Stresses in the welded connection between longitu- zwischen Kelchblech und Deckblech bestimmt. Die erziel-
dinal stiffeners and deck plate as a function of the surface’s ten Ergebnisse zeigen, dass die örtlichen Durchbiegungen
stiffness und Spannungen der Fahrbahnplatte sowie die Spannun-

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 569


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Bild 11.  Vergleich der örtlichen Durchbiegungen


Fig. 11.  Comparison of local deflections

gen in der Schweißnaht zwischen dem Deckblech und plikationsverfahren auf die erzielten Klebschichtdicken
den in Richtung der Fahrstreifen verlaufenden aussteifen- und die in Erscheinung getretenen Fehlstellen.
den Blechen entscheidend reduziert werden können (s. Um die optimale Blechgröße zu ermitteln, wurden bei
Bild 11). den Versuchen Bleche unterschiedlicher Länge und Breite
Damit ist der rechnerische Nachweis erbracht, dass verwendet. Aufgrund des relativ geringen Anteils an Fehl-
die Verstärkung des Deckblechs eine sinnvolle Maßnahme stellen auch bei den größeren Blechen sind für den späte-
ist, die orthotropen Platten bestehender Stahlbrücken ren Praxiseinsatz Verstärkungsbleche mit Abmessungen
nachhaltig instand zu setzen, um Risse im Fahrbahnbelag, von etwa 900 mm × 300 mm zu empfehlen. Für potenzielle
im Deckblech und in der untersuchten Schweißnaht zu Klebstoffe wurden bestimmte Anforderungen in Bezug auf
vermindern. Voraussetzung für eine Anwendung in der den Gebrauchszustand und die Verarbeitbarkeit definiert.
Praxis ist, dass der Verbund zwischen der bestehenden Die verwendeten Klebstoffe haben sich als tauglich erwie-
Fahrbahnplatte und dem verstärkenden Blech, der durch sen und sollten auch weiterhin im Rahmen des Forschungs-
Kleben erreicht werden soll, den Belastungen des Schwer- vorhabens „Verstärkung des Deckblechs orthotroper Fahr-
verkehrs standhält. bahnplatten durch Aufkleben von Stahlblechen“ Anwen-
dung finden. Durch die Applikation des Klebstoffs mit
4.2  Optimierung der Klebtechnologie unterschiedlichen Zahnspachteln wurden sowohl die
Klebschichtdicke als auch der Anteil der Fehlstellen maß-
Das vorrangige Ziel des Projekts „Optimierung der Kleb- geblich beeinflusst (s. Bild 12).
technologie“ war es, den klebtechnischen Prozess auf die Die erarbeiteten Randbedingungen und Vorgaben für
speziellen Rahmenbedingungen abzustimmen, die bei der Bleche, Klebstoffe und Applikationsverfahren repräsentie-
Instandsetzung von orthotropen Fahrbahnplatten vorherr- ren eine optimierte Lösung für den klebtechnischen Pro-
schen. Sowohl Klebstoff und Applikationsverfahren als zess. Die gewonnenen Ergebnisse bilden eine wesentliche
auch die aufzuklebenden Bleche müssen im Hinblick auf Grundlage sowohl für die Durchführung der weiteren Pro-
einen erfolgreichen Praxiseinsatz bestimmte Anforderun- jekte im Gesamtvorhaben als auch für eine Anwendung
gen erfüllen. Diese Anforderungen wurden definiert, geeig- der Klebtechnik auf Stahlbrücken generell.
nete Produkte bzw. Verfahren ausgewählt, ein Versuchs-
programm erarbeitet und die entsprechenden Klebver­ 4.3 Dauerfestigkeitsuntersuchungen
suche durchgeführt. Im Rahmen des Projekts wurden 24
Probekörper mit den Abmessungen 1 000 mm × 500 mm × Ziel des Projekts „Dauerfestigkeitsuntersuchungen“ war
18 mm hergestellt. Die Klebungen erfolgten mit Epoxid- es, sowohl die Existenz einer Dauerfestigkeit der für die
harz-Klebstoffen, die für die Bauteilverstärkung mit Stahl- Instandsetzung von orthotropen Fahrbahnplatten opti-
lamellen zugelassen sind. Die Probekörper unterscheiden mierten Klebverbindungen nachzuweisen als auch zu zei-
sich durch die jeweilige Kombination der Bleche, Kleb- gen, dass das Niveau dieser Dauerfestigkeit ausreicht, um
stoffe und Applikationsverfahren. den Beanspruchungen infolge des Straßenverkehrs nach-
Um die Klebflächen beurteilen und bewerten zu kön- haltig zu widerstehen.
nen, wurden die hergestellten Klebverbindungen nach ei- Für eine Beurteilung der Ergebnisse der Dauerfestig-
ner ausreichend langen Aushärtezeit wieder getrennt. An- keitsversuche sind Vergleichswerte aus den tatsächlich auf-
hand von Gegenüberstellung und Vergleichsbetrachtungen tretenden Beanspruchungen infolge des Straßenverkehrs
konnten Rückschlüsse und Empfehlungen für die Praxis von orthotropen Fahrbahnplatten erforderlich. Um die
abgeleitet werden. Das Hauptaugenmerk richtete sich da- maßgeblichen Werte zu ermitteln, wurden unterschied­
bei auf die Einflüsse von Blechgröße, Klebstoffen und Ap- liche Ansätze verfolgt:

570 Stahlbau 86 (2017), Heft 7


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

Bild 12.  Relation zwischen Klebschichtdicke und Fehlstellenanteil


Fig. 12.  Relation between thickness of adhesive layer and percentage of voids

Bild 13.  Wöhler-Diagramm
Fig. 13.  Wöhler diagram

–– Schlussfolgerungen aus einem Belastungskollektiv, das dargestellt (s. Bild 13). Aufgrund der großen Streuungen
bei zurückliegenden Untersuchungen der BASt-Projekte wurde darauf verzichtet, aus diesen Werten eine Wöhler-
ermittelt wurde kurve zu generieren. Größere Abweichungen der Kleb-
–– Gegenüberstellung unterschiedlicher Lastmodelle aus schichtdicke innerhalb eines Probekörpers scheinen sich
den gültigen Bemessungsvorschriften (DIN EN 1991-2) negativ auf die Dauerfestigkeit der Klebverbindung auszu-
–– Betrachtung der aktuellen Entwicklung bei den Achs­ wirken. Das gleiche gilt für Probekörper mit einem hohen
lasten und bei den Lkw-Reifen Anteil an Fehlstellen. Die erzielten Ergebnisse zeigen je-
doch auch, dass es bei der Verwendung hinreichend ebe-
Im Rahmen der Dauerfestigkeitsprüfungen wurden 35 Pro- ner Bleche möglich sein sollte, die Abweichungen zu be-
bekörper in 5-Punkt-Biegeversuchen an der BASt-Hydro- schränken.
pulsanlage getestet. Aus den aufgezeichneten Daten lassen Unter der Voraussetzung der vorgenannten Ausfüh-
sich die Durchbiegungen darstellen und die kritischen rungsqualität erreichen sämtliche bei einer Oberlast von
Lastwechselzahlen ermitteln. Für die weitere Versuchsaus- 60 kN getesteten Probekörper eine Anzahl von 107 Last-
wertung wurden die geklebten Bleche mit Hilfe von Ham- wechseln schadlos. Die Versuchsergebnisse liegen selbst
mer und Meißel getrennt. Anschließend wurden die Kleb- gegenüber den Einwirkungen des Lastmodells 1 (55,5 kN)
flächen der Bleche fotografiert, die tatsächliche Kleb- auf der sicheren Seite. Verglichen mit dem maximalen pra-
schichtdicke bestimmt und der Anteil der Fehlstellen (d. h. xisrelevanten Wert (44 kN) beträgt der Abstand 16 kN
die nicht verklebten Flächen) ermittelt. bzw. 36  %. Gegenüber dem Ermüdungslastmodell 3
Anhand der gemessenen Durchbiegungen wird das (22,2 kN) beträgt der Abstand 37,7 kN bzw. 63 %.
Potenzial der Verstärkung durch Aufkleben von Stahlble- Im Rahmen des Projekts konnte nachgewiesen wer-
chen deutlich. Die Messwerte liegen um mehr als 60 % un- den, dass sich mit dem Fügeverfahren Kleben für diesen
ter den rechnerischen ermittelten Durchbiegungen für Ble- Anwendungsfall dauerfeste Verbindungen herstellen las-
che ohne Verbund. Für alle getesteten Probekörper mit sen. Die erzielten Ergebnisse zeigen, dass sich die zwischen
einem Fehlstellenanteil von weniger als 25 % sind die er- den Längsrippenstößen auftretenden Durchbiegungen
zielten Lastwechselzahlen in einem Wöhler-Diagramm durch aufgeklebte Bleche signifikant reduzieren lassen.

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 571


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

gorie-1-Schäden). Bisher erfolgreich erprobte Verstär-


kungsmaßnahmen sind das SPS-System sowie der Einsatz
von UHPC auf dem Deckblech. Im Rahmen aktueller For-
schungsvorhaben konnte auch gezeigt werden, dass zum
einen der Verzicht auf die Pufferschicht unter dem Asphalt
sowie der Einsatz eines nachträglich verfüllten hohlraum-
reichen Asphaltgerüsts (HANV) und zum anderen die Ver-
stärkung des Deckblechs durch das Aufkleben von Stahl-
blechen zu Steigerungen der Steifigkeit der Fahrbahnplatte
führen und damit einen positiven Effekt bewirken. Diese
durchaus vielversprechenden Varianten gilt es aber noch
bis zur Praxisreife abschießend zu untersuchen und dann
einem Praxistest zu unterziehen.

Literatur

[1]  Bundesverkehrswegeplan 2030, BMVI, Berlin, 2016.


[2]  DVS-Merkblatt 1709:2008-05: Instandsetzung und Verstär-
kung orthotroper Fahrbahnplatten. Merkblatt, DVS. Aus-
schuss für Technik, Arbeitsgruppe „Schweißen im Bauwesen“.
Düsseldorf: DVS Verlag GmbH, Mai 2008.
[3]  Sedlacek, G., Paschen, M.: Untersuchung zur nachhaltigen
Instandsetzung von orthotropen Fahrbahnplatten. Experten-
gespräch Instandsetzung orthotroper Fahrbahnplatten, Bun-
desanstalt für Straßenwesen BASt, Bergisch Gladbach,
19.10.2005.
[4]  Hamme, M., Naumann, J., Prehn, W.: Pilotprojekt zur
­Instandsetzung orthotroper Platten. Stahlbau 76 (2007), H. 7,
S. 432–437. DOI: 10.1002/stab.200710047
[5]  Minten, J., Sedlacek, G., Paschen, M., Feldmann, Geßler, A.:
SPS – Ein neues Verfahren zur Instandsetzung und Ertüchti-
gung von stählernen orthotropen Fahrbahnplatten. Stahlbau
76 (2007), H. 7, S. 438–454. DOI: 10.1002/stab.200710048
Bild 14.  Durchbiegungen bei 60 kN
[6]  Kennedy, S.: Das Sandwich-Platten-System (SPS). Stahlbau
Fig. 14.  Deflections at 60 kN
76 (2007), H. 7, S. 455–464. DOI: 10.1002/stab.200710049
[7]  Matuschek, J., Stihl, T., Bild, S.: Verstärkung der orthotropen
Stahlfahrbahn der Schönwasserbrücke mittels Stahl-Elasto-
mer-Sandwich (SPS). Stahlbau 76 (2007), H. 7, S. 465–471.
Unter einer Belastung von 60 kN verringert sich die Durch- DOI: 10.1002/stab.200710050
biegung bei einem 12-mm-Blech von 1,3 mm durch das [8]  Friedrich, H.: Schönwasserbrücke: Untersuchungen zur ther-
Aufkleben eines 6-mm-Verstärkungsblechs auf unter mischen Beanspruchung von SPS beim Einbau bituminöser
0,4 mm (s. Bild 14). Somit verfügt diese Verstärkungsmaß- Fahrbahnbeläge. Stahlbau 76 (2007), H. 7, S. 472–437. DOI:
nahme über das Potenzial, die Entwicklung von Schäden 10.1002/stab.200710051
in Form von Rissen im Bereich von Anschlüssen am Deck- [9]  Farmer, I.: Sandwich plate system for new build and repair.
The Structural Engineer 7 (2006), March.
blech (Kategorie-1-Schäden) deutlich zu beschränken. Zur
[10]  Sedlacek, G., Paschen, M., Feldmann, M., Geßler, A., Möl-
Gewährleistung der entsprechenden Ausführungsqualität
ler, S., Steinauer, B., Scharnigg, K.: Instandsetzung und Ver-
werden Grenzwerte für den Anteil der Fehlstellen sowie stärkung von Stahlbrücken unter Berücksichtigung des Be-
für die Abweichungen der Klebschichtdicke vorgestellt. lagssystems. BASt-Bericht B 76, 2011.
Damit ist die grundsätzliche Anwendbarkeit der Ver- [11]  Teixeira de Freitas, S.: Steel plate reinforcement of ortho-
stärkung des Deckblechs orthotroper Fahrbahnplatten tropic bridge decks. Dissertation, TU Delft, 2012.
durch Aufkleben von Stahlblechen nachgewiesen. Darauf [12]  Feldmann, M., Sedlacek, G., Möller, S., Geßler, A., Unger-
aufbauend werden nun im Rahmen des abschließenden mann, D., Kalameya, J.: Herstellung von Stahlfahrbahnen in
Projekts „Entwicklung und Prüfung von Konstruktions­ Sandwichbauweise mit verringertem Schweißaufwand. For-
details“ ausgewählte Aspekte der baupraktischen Ausfüh- schungsbericht P268, Forschungsvereinigung Stahlanwen-
rung näher beleuchtet. dung e.V., Düsseldorf, 2010.
[13]  Stihl, T., Chassard, C., Feldmann, M., Bild, S.: Neue Tech-
nologie für die Hängebrücke über die Saar in Mettlach –
5  Zusammenfassung und Ausblick
Brückfahrbahn aus Sandwich Plate System (SPS). Stahlbau
82 (2013), H. 3, S. 179–187. DOI: 10.1002/stab.201310029
Durch die in den letzten Jahren enorm gestiegenen Ver- [14]  Gesella, H., Schwarz, W., Didier, G.: Planung und Aus-
kehrsbelastungen und damit einhergehenden gestiegenen schreibung der Ertüchtigung der Brücke Grande-Duchesse
lokalen Beanspruchungen im Deckblech kommt es bei be- Charlotte in Luxemburg mit neuesten Technologien. Stahlbau
stehenden Stahlbrücken mit orthotropen Fahrbahnplatten 85 (2016), H. 4, S. 242–253. DOI: 10.1002/stab.201610374
vermehrt zu Ermüdungsschäden im Bereich der geschweiß- [15]  De Jong, F. B. P.: Renovation techniques for fatigue cracked
ten Anschlüsse der Längsrippen an das Deckblech (Kate- orthotropic steel bridge decks. Dissertation, TU Delft, 2007.

572 Stahlbau 86 (2017), Heft 7


N. Stranghöner/C. Lorenz/H. Friedrich · Instandsetzung und Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden

[16]  Denkinger, M. D., Buitelaar, P.: Ertüchtigung orthotroper [22]  TL/TP-ING:2010: Technische Lieferbedingungen und tech-
Fahrbahnplatten von Stahlbrücken. Stahlbau 75 (2006), H. 7, nische Prüfvorschriften für Ingenieurbauten – Teil 7 Abschnitt
S. 602–604. 4: Technische Prüfvorschriften für die Prüfung der Dichtungs-
[17]  Leendertz, J. S.: Erfahrungen aus den Niederlanden – As- systeme für Brückenbeläge auf Stahl – TP BEL-ST. FGSV-
pekte zur Ermüdung von orthotropen Fahrbahnplatten in den Verlag (2010).
Niederlanden. Expertengespräch: Instandsetzung orthotroper [23]  DIN EN 1991-2:2010-12: Eurocode 1: Einwirkungen auf
Fahrbahnplatten, BASt, Bergisch Gladbach, 19.10.2005. Tragwerke – Teil 2: Verkehrslasten auf Brücken; Deutsche
[18]  Leendertz, J. S., de Jong, F. B. P.: Schadens-, Reparatur- und Fassung EN 1991-2-:2003 + AC:2010. Berlin: Beuth Verlag
Ertüchtigungsmaßnahmen an Stahlbrücken mit orthotropen GmbH.
Fahrbahnplatten in den Niederlanden. Stahlbau 76 (2007),
H. 7, S. 503–508. Autoren dieses Beitrages:
[19]  Leendertz, J. S., den Besten, C., van Dooren, F., Sliedrecht, Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Natalie Stranghöner,
H., de Vries, J.: Erfahrungen aus den Niederlanden. Experten- natalie.stranghoener@uni-due.de,
gespräch: Neue Entwicklungen im Stahlbrückenbau, BASt, Christoph Lorenz, M.Sc.,
Bergisch Gladbach, 22.10.2008. christoph.lorenz@uni-due.de,
[20]  ZTV-ING Teil 7, Abschnitt 4:2010-10: Zusätzliche Techni-
sche Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbau- Universität Duisburg-Essen,
ten, Brückenbelag auf Stahl mit einem Dichtungssystem. Institut für Metall- und Leichtbau,
FGSV-Verlag 2010. Universitätsstraße 15,
[21]  Stranghöner, N., Lorenz, C., Raake, V., Straube, E., Knauff, 45141 Essen
M.: Verstärkung von Stahlbrücken mit Kategorie-1-Schäden.
Universität Duisburg-Essen, Abschlussbericht zum For- Dipl.-Ing. Heinz Friedrich,
schungsprojekt FE 15.0473/2009/CRB, im Auftrag der Bun- Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt),
desanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach. BASt Referat B2 – Stahlbau, Korrosionsschutz,
Schriftenreihe B; Heft B 136. Dortmund: Verkehrsblatt-Verlag Brüderstraße 52,
2017. http://bast.opus.hbz-nrw.de/frontdoor.php?source_ 51427 Bergisch Gladbach,
opus=1799 friedrich@bast.de

Stahlbau 86 (2017), Heft 7 573

Das könnte Ihnen auch gefallen