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40  DEUTSCH IM BERUF Deutsch perfekt

So nicht!
Illustration: Nadia Snopek/Shutterstock.com

Leider kann es jedem passieren: Mobbing gibt es häufiger, als viele denken.
So schützen Sie sich und Kollegen.
SCHWER  PLUS
Deutsch perfekt DEUTSCH IM BERUF  41

Allgemein Auch außerhalb der Firma können Sie Hilfe suchen: Es gibt On-
Mobbing, das sind systematische diskriminierende Handlungen line-Foren, Selbsthilfegruppen und Mobbingberatungsstellen.
gegenüber einer Person mit dem Ziel, dieser zu schaden oder - Wehren Sie sich! Denn wer einfach alles schweigend hin-
sie aus einer Gemeinschaft auszustoßen. Dies passiert zum nimmt, wird immer mehr zum Opfer. Sprechen Sie mit dem
Beispiel durch das Erzählen von falschen Tatsachen und Ge- Mobber – am besten, wenn eine weitere Person dabei ist. Und
rüchten, durch Schikane, soziale Isolation und manchmal sogar wehren Sie sich verbal in Situationen, in denen Sie angegriffen

⋅⋅
durch das Androhen von Gewalt. Meistens handelt es sich beim werden:
Mobbing um einen Prozess, der langsam und über eine lange Ich habe gehört, Sie erzählen … über mich. Welches Ziel haben Sie

⋅⋅⋅⋅
Zeit passiert, und bei dem eine ganze Gruppe von Menschen eigentlich damit?
mitmacht. Ich lasse das nicht mit mir machen.

⋅⋅⋅⋅
Laut einer Statistik von Statista ist in Deutschland leider unge- Ich dulde diese Gemeinheiten nicht länger.
fähr jeder Siebte schon am Arbeitsplatz gemobbt worden. Die Ich fordere Sie auf, mich ab sofort mit Respekt zu behandeln.
häufigste Art des Mobbing ist das Vorenthalten von Informa- Ich möchte nicht so behandelt werden. Sie möchten ja auch nicht,

⋅⋅
tionen. dass ich Sie so behandle.
Falls Ihnen etwas nicht gefallen hat, das ich getan habe, dann teilen

⋅⋅⋅⋅
Wortfamilie Sie mir das sachlich mit, aber nicht so.
Das Wort Mobbing kennen Sie bestimmt. Im Deutschen gehören Sie haben nicht das Recht, diese Lügen über mich zu erzählen.

⋅⋅⋅⋅ ⋅⋅⋅⋅
diese Wörter dazu: Was habe ich Ihnen denn getan, dass Sie sich so zu mir verhalten?
das Mobbing Ich kann Ihr Verhalten nicht länger akzeptieren.

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der Mobber, die Mobberin Sie haben mir in der letzten Zeit gezielt Informationen vorenthalten.
der Gemobbte, die Gemobbte Wenn das so weiter geht, sehe ich mich gezwungen, mit der Ge-

⋅⋅⋅⋅
mobben, er mobbt, sie mobbten, sie hat/wurde gemobbt schäftsleitung über Sie zu sprechen.
Wenn Sie mich weiter mobben, gehe ich zum Betriebsrat.
Wie reagieren? Ich habe keine Probleme damit, rechtliche Schritte gegen Sie einzu-
Mobbing ist keine Seltenheit und kann leider jedem passieren. leiten, wenn Sie mich noch länger so behandeln.
Oft hat Mobbing schlimme Konsequenzen wie psychische und - Schreiben Sie im Detail auf, wann, wie und von wem Sie ge-
physische Krankheiten. Was also tun in so einer Situation? mobbt wurden. Man spricht von einem sogenannten Mobbing-
Gegen Mobbing sollte man sich definitiv so schnell wie möglich tagebuch. Denn falls Sie rechtlich vorgehen wollen, müssen Sie
wehren. Und am besten nicht allein: das Mobbing beweisen können.
- Suchen Sie sich intern und extern Verbündete! Sprechen Sie - Stärken Sie sich selbst. Yoga, Sport, Meditation oder andere Ho-
mit Kollegen und Kolleginnen, auf die Sie sich verlassen können. bbys können Stress reduzieren. Oder machen Sie einen Kurs,
Sprechen Sie außerdem mit dem Betriebsrat, mit Ihrem Chef um selbstsicherer sprechen zu lernen und aus Ihren Schwächen
und mit der Personalleitung. Machen Sie das Mobbing zum schließlich Stärken zu machen.

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Thema: - Denken Sie immer daran: Ihre Gesundheit hat die höchste Pri-
Ich weiß nicht, ob Sie es schon gemerkt haben. Aber … schickt mir orität! Falls also keine der unternommenen Handlungen hel-
schon seit ein paar Wochen keine Mails mehr, die eigentlich an das fen und Sie noch immer leiden, schaffen Sie sich Alternativen!
ganze Team gehen sollten. Und ich werde auch schlecht behandelt. Auch wenn niemand gern aufgibt, kann es gut für Sie sein, sich

⋅⋅
Das muss sich ändern. intern oder extern neu zu bewerben. Achtung: Falls Sie den Job
Ich werde von … gemobbt. Und ich brauche Ihre Hilfe, damit das wechseln möchten, sollten Sie auf keinen Fall kündigen! Der

⋅⋅
aufhört. Arbeitsvertrag sollte auch nicht auf beidseitigem Einverständ-
Ich muss Sie leider darauf aufmerksam machen, dass es im Team ei- nis gekündigt werden. Sie müssen sich immer von Ihrer Firma
nige Leute gibt, die mich mobben. Ich weiß nicht genau, warum. Aber kündigen lassen, sonst bekommen Sie bis zu zwölf Wochen kein
es wird immer schlimmer, und deshalb muss sofort etwas passieren. Arbeitslosengeld.

die H„ndlung, -en  die Schikane, -n , von: der/die Verb•ndete, -n  n“cht m“t s“ch m„chen gezielt , hier: mit Absicht die Schwæche, -n 
, hier: Aktion; Tun schikanieren = mit Absicht , hier: Unterstützer l„ssen  ,  hier: Sache, die jemand
s“ch gezw¢ngen sehen, zu  
unnötig Probleme machen , m nicht akzeptieren nicht so gut kann
ausstoßen aus  die Personalleitung, -en  , hier: leider … müssen
, hier: nicht teilnehmen „ndrohen  ,  Leiter der Angestellten d¢lden  s“ch sch„ffen 
die Geschæftsleitung, -en 
lassen an , hier: sagen, dass man … einer Firma , akzeptieren , hier: für sich möglich
,  Besitzer einer Firma oder
tun wird machen
das Ger•cht, -e  aufmerksam m„chen  die Gemeinheit, -en  Manager, der eine Firma
,  Neuigkeit, die schnell vorenthalten , hier: , hier: hinweisen ,  böse Sache leitet auf beidseitigem
weitergesagt wird: Man jemandem … nicht erzählen Einverständnis ,  so, dass
h“nnnehmen  der Resp¡kt  r¡chtliche Schr“tte ein-
weiß nicht, ob sie wirklich beide Seiten erklären, dass
s“ch wehren gegen  , akzeptieren , hier: ≈ Akzeptanz leiten , hier: juristische
wahr ist. sie mit der Entscheidung
, hier: kämpfen gegen Handlungen unternehmen
„ngegriffen , attackiert s„chlich , objektiv einverstanden sind
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1. Sich wehren S

Was können Sie zu Mobbern sagen? Verbinden Sie!

1. Ich lasse das A haben Ihre Aktionen


eigentlich?
2. Welchen Zweck
B sachlich, was Ihnen
3. Ich möchte nicht nicht gefällt.

4. Sagen Sie mir bitte C Gemeinheiten nicht


ganz länger.

5. Ich dulde diese D mehr so behandelt


werden.
Kollegen werden gemobbt 6. Ich fordere Sie auf,
Falls einer Ihrer Kollegen oder Kolleginnen gemobbt werden, E mich mit Respekt zu
sollten Sie auch schnell reagieren. Sprechen Sie die Mobber behandeln.
und die gemobbte Person an. Informieren Sie das Opfer über
Gerüchte, die im Umlauf sind. Sprechen Sie Mitläufer und Mit- F nicht mehr mit mir
machen!

⋅⋅
läuferinnen an, und sensibilisieren Sie sie:
Warum haben Sie eigentlich ein Problem mit …? Der/Die ist doch

⋅⋅
ganz nett und macht gute Arbeit.
Ist Ihnen eigentlich schon aufgefallen, wie unfreundlich Sie zu …
sind? Warum denn eigentlich? Er/Sie war bisher doch immer sehr

⋅⋅
nett zu Ihnen. 2. Mit Kollegen sprechen S
Was da läuft, grenzt langsam an Mobbing. Wollen Sie wirklich ein

⋅⋅
Teil davon sein? Das sind doch nicht Sie. Was passt? Ergänzen Sie!
Ich finde, … ist ein toller Kollege/ eine tolle Kollegin, und ich verstehe
nicht, warum ihn/sie so schlecht behandelt wird. Das muss anders aufgefallen – behandelt – Problem – Gruppe
werden, und zwar sofort.
Nehmen Sie die Probleme des Opfers ernst. Aber leiten Sie keine 1. Warum haben Sie eigentlich ein
Schritte gegen das Mobbing ein, ohne vorher das Okay des/der mit Herrn Krause? Der ist doch ein netter Kollege!
Gemobbten zu haben.
2. Ist Ihnen eigentlich schon , wie
unhöflich Sie zu Frau Brass sind? Warum denn?

3. Wollen Sie wirklich ein Teil von der


sein, die Herrn Niethammer
mobbt?

4. Ich verstehe nicht, warum Frau Köster so schlecht


“m }mlauf sein  auffallen 
wird. Das muss anders werden.
Illustration: Nadia Bormotova/Shutterstock.com

, hier: weitererzählt , hier: bemerkt werden


werden
laufen  
der M“tläufer, -  , hier: passieren
, hier: Person, die beim
gr¡nzen „n  Lösungen:
Mobbing mitmacht, aber
,  fast so sein wie
nicht aktiv damit anfängt
¡rnst nehmen 
sensibilisieren 
, hier: wichtig finden
1F 2A 3D 4B

2. aufgefallen

, hier: machen, dass man


4. behandelt
1. Problem

über das Thema nachdenkt


3. Gruppe
5C 6E

2.
1.

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