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Erde hatte eine Sprache und einheitliche Rede“ eb.

11, 1, ‫ובני עמון‬


‫״ משמעתם‬und die Ammoniter werden ihnen untertänig“ Jes 11, 14
(so auch ‫״ כי כל דיבן משמעת‬denn ganz D. war untertänig“ Mesa 28), /‫ז‬
‫״ עמןזנדבת‬dein Volk ist willig“ Ps 110, 3, ‫גתיבוניה שלום‬-‫״ וכל‬und
alle ihre Pfade sind Heil“ Prv 3, 17, ‫״ כל־העם להלה שלום‬alles Volk
soll in Frieden leben“ 2 S 17, 3, ‫״ ואני תפלה‬ich bin im Gebet“ Ps
109, 4, ‫״ משפטי”יהוה אמת‬die Gerichte Jahwes sind wahr“ eb. 19,10;
C die Deutung zu dem zu Deutenden: ‫שלשת השלגים שלשת למים‬
‫״ הם‬die drei Ranken bedeuten drei Tage“ Gn 40, 12, ‫שבע פרת‬
‫״ הטבת שבע שנים הנה‬die 7 fetten Rinder bedeuten 7 Jahre“ eb. 41, 26.
c. Der zweigliedrige Nominalsatz ist zunächst zeitlos und steht
daher von allgemeinen Erfahrungen, wie ‫״ נוצר תורה בן מבין‬der die
Tora hält, ist ein verständiger Sohn“ Prv 28, 7; doch kann der
Nominalsatz auch auf die verschiedenen Zeitstufen bezogen
werden: , /
a. auf die Gegenwart: ‫״ קול !ימי אחיף צעקים אלי‬die Stimme des
Blutes deines Bruders schreit zu mir“ Gn 4, 10;
ß. auf die Vergangenheit: ‫״ ונהר יצא מעדן‬und ein Fluß ging von
Eden aus“ Gn 2,10, ‫״ וגה בן־שש מאות שנה והמבול הלה מלם על״האלץ‬und
Noah war 600 Jahre alt, als die Wasserflut über die Erde kam“ eb.
7,6;
‫ץ‬. auf die Zukunft: ‫״ לדו בכל ללד כל בו‬seine Hand wird gegen
jedermann sein, und jedermanns Hand gegen ihn“ Gn 16, 121•

b. Das Subjekt des Nominalsatzes


§ 15. Das Subjekt ist meist ein Substantiv. Dies kann aber ver-
treten werden:
a. durch ein Adjektiv an Stelle eines Konkretums, wie denn die
Bezeichnungen von Konkreten vielfach aus Adjektiven entstanden
sind, vgl. ‫״ אנוש‬Mensch“, ‫״ אנשים‬Männer“ mit arab. 'anis ‫״‬ge-
sellig“, ‫״ אדם‬Mensch“ mit ‫״ אדם‬rot“. Aber auch Abstrakta können

1 FSchwally, Zum hebr. Nominalsatz, ZDMG 68, 111—117, wollte unter


Hinweis auf das Arabische und Syrische die in die Vergangenheit fallenden
Nominalsätze durchweg als Nebensätze auffassen, sieht sich aber zur Erklärung
z. B. von Gn 18, 2 zu künstlichen Annahmen genötigt.

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2. Zweigliedrige Nominalsätze
a. Wesen und Gebrauch des Nominalsatzes
§ 14a. Aus den eingliedrigen Nominalsätzen mit attributiven
Bestimmungen entwickeln sich zweigliedrige Nominalsätze, indem
das Attribut zum Prädikat, d. h. zum eigentlichen Ziel der Aus-
sage, wird. Das Hebräische macht wie die anderen semitischen
Sprachen vom Nominalsatz einen weiteren Gebrauch als die indo-
germanischen Sprachen (s. SRDriver, ATreatise on theUse of the
Tenses in Hebrew3, § 146; ABasset, HCazelles, SGrebaut, SG16re,
JNougayrol, JJCaquot, MMalinine, AGuillaumont, Entretien sur
la phrase dite nominale, GLEGSIV 90—94; V9—11. 17—29.31),
b. Als Prädikat des Nominalsatzes erscheinen: a. Der Stoff zur
Form: ‫ וקירתיו עץ‬... ‫״ המזבת עץ‬der Altar und seine Wände waren
aus Holz“ Ez 41, 22, und mit einer Metapher: ‫מר״ואהלות לפציעות‬
‫(״ פל״בגדתיף‬erfüllt von) Myrrhe, Aloe und Kassia sind alle deine
Kleider“ Ps 45, 9;
ß. der Inhalt zum Gefäß: ‫״ הדוד אחד חאניסטבות מאד‬der eine
Korb enthielt sehr gute Feigen“ Jer 24, 2; ‫׳‬
y. das Maß und der Preis zu dem Gemessenen und Geschätz-
ten, das Zeitmaß zur Handlung oder zum Zustand: ‫מלא כל“הארץ‬
‫״ כבודו‬die ganze Erde füllt seine Herrlichkeit“ Jes 6, 3, ‫הלא“אלוה‬
‫״ גבה שמים‬ist Gott nicht hoch wie der Himmel?“ Hi 22; 12, ‫זה‬
‫אנכי עמך‬ ‫״ עוזרים‬es sind jetzt 20 Jahre, daß ich bei dir bin“ Gn
31,38;
S. die Teile zum Ganzen und das Geleit zum Führer: ‫ואני‬
‫״ מתי מספר‬ich bin wenige Mannen stark“ Gn 34, 30, ‫ועתה הייתי לשני‬
‫״ מחנות‬jetzt bin ich zu zwei Lagern geworden“ eb. 32, 11 (danach
vielleicht ‫״‬Ich bin ein Haufen geworden“ GFreytag, Ahnen 1,80);
s. die Merkmale einer Sache in abstrakter Form oder in ihren
konkreten Erscheinungen: ‫״ זז^רה אביב (הפשתה גבלל‬die Gerste steht
in Ähren und der Flachs in Blüte“ Ex 9, 31, ‫״ ןהעתג^מים‬es ist
Regenzeit“ Esr 10, 13, ‫״ והארץ הלתה תהו ובהו‬und die Erde war wüste
und leer“ Gn 1,2, ‫״ רהי כל־הארץ שפה אתת ודבלים אהלים‬und dieganze

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Erde hatte eine Sprache und einheitliche Rede“ eb. 11, 1, ‫ובני עמון‬
‫״ משמעתם‬und die Ammoniter werden ihnen untertänig“ Jes 11, 14
(so auch ‫״ כי כל דיבן משמעת‬denn ganz D. war untertänig“ Mesa 28),
‫״ עמך ניצת‬dein Volk ist willig“ Ps 110, 3, ‫״ וכל״גתיבתיה ^לום‬und
alle ihre Pfade sind Heil“ Prv 3, 17, ‫״ כל־העם להיה ^לום‬alles Volk
soll in Frieden leben“ 2 S 17, 3, ‫״ ואבי תפלה‬ich bin im Gebet“ Ps
109, 4, ‫״ משפטי״יהוה אמת‬die Gerichte Jahwes sind wahr“ eb. 19,10;
die Deutung zu dem zu Deutenden: ‫שלשת השרגים שלשת ימים‬
‫״ הם‬die drei Ranken bedeuten drei Tage“ Gn 40, 12, ‫שבע פרת‬
‫וגים הגה‬0 ‫״ העבת עבע‬die 7 fetten Rinder bedeuten 7 Jahre“ eb. 41, 26.
c. Der zweigliedrige Nominalsatz ist zunächst zeitlos und steht
daher von allgemeinen Erfahrungen, wie ‫״ נוצר תורה בן מבין‬der die
Tora hält, ist ein verständiger Sohn“ Prv 28, 7; doch kann der
Nominalsatz auch auf die verschiedenen Zeitstufen bezogen
werden:
a. auf die Gegenwart: ‫״ קול דמי אחיך צעקים אלי‬die Stimme des
Blutes deines Bruders schreit zu mir“ Gn 4, 10;
ß. auf die Vergangenheit: ‫״ ונהר יצא מעדן‬und ein Fluß ging von
Eden aus“ Gn 2,10, ‫הארץ‬-‫״ ונח בן־שש מאות שנה והמבול ה;ה מלם על‬und
Noah war 600 Jahre alt, als die Wasserflut über die Erde kam“ eb.
7,6; . • bM
y. auf die Zukunft: ‫ בכל ולד צל בו‬i‫״ יד‬seine Hand wird gegen
jedermann sein, und jedermanns Hand gegen ihn“ Gn 16, 121.

b. Das Subjekt des Nominalsatzes


§ 15. Das Subjekt ist meist ein Substantiv. Dies kann aber ver-
treten werden:
a. durch ein Adjektiv an Stelle eines Konkretums, wie denn die
Bezeichnungen von Konkreten vielfach aus Adjektiven entstanden
sind, vgl. ‫״ אנוש‬Mensch“, ‫״ אנשים‬Männer“ mit arab. *anis ‫״‬ge-
sellig“, ‫״ אדם‬Mensch“ mit ‫״ אדם‬rot“. Aber auch Abstrakta können

1 FSchwally, Zum hebr. Nominalsatz, ZDMG68, 111—117, wollte unter


Hinweis auf das Arabische und Syrische die in die Vergangenheit fallenden
Nominalsätze durchweg als Nebensätze auffassen, sieht sich aber zur Erklärung
z. B. von Gn 18, 2 zu künstlichen Annahmen genötigt.

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durch Adjektiva vertreten werden, wie ‫״ גבה קומתו‬die Höhe seiner
Statur“ 1 S 16, 7 (wo also nicht mit BH3 ‫ גבה‬gelesen zu werden
braucht, s. SRDriver, Notes, z.St.), ‫״ בגדל זרועך‬mit der Größe deiner
Macht“ Ex 15, 16 (BH3 ‫ כגדל‬wie Ps 79, 11);
b. durch ein Personalpronomen, ein Demonstrativ oder Inter- :
rogativ: ‫ב אנכי עמכם‬#‫״ גר~ןתר‬ein Fremdling und Beisasse bin ich bei
euch“ Gn 23, 4, ‫״ זה פתרנו‬das ist seine Deutung“ eb. 40, 12, '
‫״ מי״כמכה באלם‬wer ist wie du unter den Göttern?“ Ex 15, 11;
c. durch ein Adverb, das ursprünglich ein Substantiv war:
‫״ טוב״מעט ביראת יהוה‬besser ist wenig in Gottesfurcht“ Prv 15, 16;
d. durch eine Präposition mit ihrer Dependenz: ‫ביכמוךכפךעה‬
‫״‬denn du bist wie Pharao“ Gn 44, 18, ‫״ ומ^ם על׳־כלי העבדה‬einige
waren über die Dienstgeräte gesetzt“ 1 Ch 9, 28, wo die ursprüng-
liehe nominale Natur der Präposition p (s. § 111) noch empfunden
wird;
e. durch einen Satz, s. § 141.
f. An Stelle eines Satzes tritt meist ein Infinitiv auf: ‫לא״טוב היות‬
‫״ קאדם לבדו‬es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei“ Gn 2, 18,
‫״ טוב תתי אתה לך מתתי אתה לאיש אחר‬es ist besser, daß ich sie dir als
einem andern Manne gäbe“ eb. 29, 19. j
> g. Da der Infinitiv im bekleideten Satz meist mit ? zur Angabe
des Zweckes verbunden wird, so tritt dies ‫ ל‬oft auch vor den inf. als |
Subjekt, wie ‫די ל^ת עמכם רע‬: ‫״ ^־לאל‬es steht in meiner Macht
(s. CBrockelmann, ZAW 26, 29ff.) dir Böses zu tun“ Gn 31, 29,
‫״ לאתע^ה כן במקומנו לתת הצעירה לפגי הבכירה‬das tut man in unserm
Lande nicht, die jüngere Tochter vor der älteren wegzugeben“
eb. 29, 26, ‫יהוה‬-‫״ ואם רע בעיניכם לעבד את‬wenn es euch mißfällt,
Jahwe zu dienen“ Jos 24, 15, ‫הגה עזמע מבת טוב להקציב מחלב אילים‬
‫״‬Gehorsam ist besser als Opfer, zu hören besser als Widderfett“
1 S 15, 22, ‫״ ועלי לתת לך‬mir liegt es ob dir zu geben“ 2 S 18, 11,
‫״ אם־טוב בעירך לבוא אתי בבל בא‬wenn du mit mir nach Babel kommen
willst, so komme“ Jer 40,4, ‫״ טוב לחסות ביהוה מבטה באדם‬es ist besser,
auf Jahwe zu vertrauen, als sich auf Menschen zu verlassen“ Ps 118,
8, ‫״ כי אין לבוא‬denn es ist nicht erlaubt, einzutreten“ Est 4, 2.

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c. Das Genus des Subjekts und des Nomens überhaupt
(KAlbrecht, Das Geschlecht der hebr. Hauptwörter, ZAW
15,313ff; 16,41ff; HRosenberg, Das Geschlecht der Hauptwörter in
der Mischna, MGWJ 52, 1908, Heft 3—12; EASpeiser, The
So-called Feminine Ending -(a)t, in: Studies in Semitic Forma-
tives, JAOS 56, 1936, 33—46)
§ 16a. Die gewöhnliche Fem.-Endung at, t, dient ursprünglich
nicht zum Ausdruck des natürlichen Geschlechtes (Sexus), das
vielmehr durch besondere Wortstämme unterschieden wird, wie
‫״ אב‬Vater“, ‫״ אם‬Mutter“, #‫״ אי‬Mann“, ‫ה‬#‫^ א‬inta) ‫״‬Frau“, 5‫ר‬1‫מ‬
‫״‬Esel“, ‫״ אתון‬Eselin“, ‫״ אלל‬Widder“, ‫״ רתל‬Mutterschaf“. Daher
können auch Adjektiva zu solchen Bezeichnungen weiblicher
Wesen der Fem.-Endung entbehren, wie ‫כול‬# ‫״ דב‬eine der Jungen
beraubte Bärin“ Hos 13,8, ‫״ מרחם‬Erstgebärende“ Jes 49,15 (s.BH3),
‫״ אלפינו מסבלים‬unsere Rinder sind trächtig“ Ps 144,14 (BH3 falsch:
‫(אלפינו‬.
b. Später wird die Endung at, t aber auch zur Unterscheidung
der Geschlechter gebraucht, wie ‫״ פר‬Farre“, fern. ‫“ עגל •פרח‬Kalb“,
fern. ‫עגלה‬, meist aber dient weiter eine Form für beide Geschlechter,
wie ‫״ בזקר‬Rind“ masc. 1 Kö 5, 3, fern. Gn 33, 13.
c. Öfter bildet die Fem.-Endung von Kollektiven Einzelwörter,
wie ‫״ אמה‬Schiff“ zu ‫״ אני‬Flotte“; ‫״ צידה‬ein Stück Wildpret“ zu
‫ד‬3 ‫״‬Wild“; ‫ערה‬# ‫״‬einzelnes Haar“ zu ‫ער‬# ‫״‬Haar“; ‫ירה‬# ‫״‬Lied“
zu ‫יר‬# ‫״‬Gesang“; ‫נצה‬, ‫״ ציצה‬Blume“ zufj, ‫ ;ציץ‬#‫״ לערתהךב‬Honig-
wabe“ 1 S 14, 27, zu ‫ה לער‬3#‫ו‬# ‫״‬Lilie“, ‫״ לבנה‬Backstein“ u. a.
sind Formen, neben denen das Kollektiv nicht mehr belegt ist.
d. Adjektiva, die Abstrakta bezeichnen, treten meist als fern, auf,
aber auch als masc., wie ‫״ טוב ורע‬Gutes und Böses“ Gn 2, 9.
e. Pronomina erscheinen gleichfalls meist als fern., wie ‫״ זאת‬die-
ses“ Gn 3, 14; doch finden sich auch masc.: ‫״ חה״׳לף האות‬dies sei
dir das Zeichen“ Ex 3, 12, und so oft: 1 ‫ כזה לכזה‬Kö 14, 5, ‫כךבריכם‬
‫״ כן״הוא‬wie ihr sagt, so ist es“ Gn 44, 10. Als Suffix überwiegt das
fern., wie ‫״ ובה אלע‬daran werde ich erkennen“ eb. 24, 14, ‫ביאתה‬
‫ים‬#‫״ אתם מבק‬denn dies sucht ihr“ Ex 10, 11, ‫״ ומי ישיבגה‬wer wird es

13
‫ן‬
abwenden?“ Jes 43,13. So wird auch der inf. meist als fern, behandelt,
wie ‫״ הנקלה בעיניכם התחתן במלך‬scheint euch die Verschwägerung
mit dem König gering?“ 1 S 18, 23; doch findet sich auch das
masc.: ‫״ כי״לע ומר עזבך את" יהוה אלהלך‬denn böse und bitter ist es, daß
du Jahwe, deinen Gott, verläßt“ Jer 2, 19, ‫לא״טוב הלת האדם לבדי‬
‫״‬es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei“ Gn 2, 18, ‫טובתתי אתה‬
‫״ לך‬es ist besser, daß ich sie dir gebe usw.“ eb. 29, 19 (s.o.).
f. Endlich kann das fern, auch Kollektivbegriffe ausdrücken, wie
‫״ דלת הארץ‬die Armen des Landes“ Jer 40, 7, ‫בת ערוער‬#‫״ יו‬ihr
Bewohner von Aroer“ eb. 48, 19, so auch das bekannte ‫לום‬#‫בתירו‬
‫״‬Bewohner Jerusalems“ Sach 9, 9 als Kollektiv zu ,?”l?, und ‫בתולת‬
‫ת״מ?רץם‬3 ‫״‬jungfräuliche Bewohner Ägyptens“ Jer 46, 11.
g. In st.-cstr.-Verbindungen richtet sich das Genus des Regens
manchmal nach dem des Rectum. Das masc. ‫ גן‬ist in Verbindung
mit dem als Landesnamen femininen ‫ עדן‬in ‫ גן עדן‬Gn 2, 15 fern.;
‫ נגפן‬sonst fern., aber in 2 ‫ גפן שךה‬Kö 4, 39 masc.; ‫״ כרם‬Weinberg“,
sonst masc., aber in der Verbindung ‫ כלם קמר‬Jes 27, 2 fern. Auch a
sonst wechselt das Geschlecht, z. B. in Körperteilbezeichnungen:
‫ון‬#‫״ ל‬Zunge“, gewöhnlich fern., aber masc. Ps 22, 16; ‫״ פנים‬Ange-
sicht“ masc., aber fern. Ez 21, 21; ‫״ רות‬Wind“ ist meist fern., aber
masc. in 2 ‫ רוח להרה‬S 23, 2; 1 Kö 18, 12, ‫ רוחו‬jes 34, 16, ^‫רוודאי‬
‫״‬Atem“ Prv 18, 14, ‫״ תסקךים‬Ostwind“ Ex 10, 13, ‫״ רות״ים‬West-
wind“ eb. 10, 19. Manchmal richtet sich das Genus eines Wortes
im Parallelismus nach dem Wort im anderen Glied, wie ‫ער‬# masc.,
aber fern, wie ‫ עיר‬in Jes 14,31; ‫״ כבוד‬Ehre“ Gn 49, 6 fern, nach ‫נפש‬.

d. Der Numerus des Nomens: Singular


§ 17. Der masc. Singular kann zur Bezeichnung von Menschen-
und Tierklassen dienen, wie ‫״ קדש‬Tempelbuhlknaben“ 1 Kö 14,24,
‫״ הארב‬die im Hinterhalt liegenden Feinde“ Ri 20, 37, ‫״ המשחית‬die
verwüstende Schar“ 1 S 13,17, ‫ והמאסף‬... ‫״ ולחלוץ‬die Gerüsteten... ’
und der Nachtrab“ Jos 6,9, ‫״ עצור ועזוב‬die noch unter Tabu Stehenden
und die Reinen“ = alle Dt 32, 36; 1 Kö 14,10 (s. FSchwally, Der
heilige Krieg, 59 f.; anders ASYahuda, ZA 16, 240 ff., EKutsch,

14
VT 2, 1952, 60ff, PPSaydon, VT 2, 1952, 371 ff), ‫״ לעה צאן‬Klein-
viehhirten“ Gn 47, 3, ‫״ ישב אהל‬Zeltbewohner“ eb. 4, 20, , ‫יושב‬
‫״ הארץ‬dieBewohner desLandes“ Ex 34,12, ‫״ איש לשראל‬dieIsraeliten“
Jos 9, 6, ‫״ איש להודה‬diejudäer“ 1 S 11, 8,‫הבת‬-‫ וכל‬...‫הבן‬-‫״ פל‬alle
Söhne... und alle Töchter“ Ex 1,22, ‫לי עזור תזמור צאן ועבד לשפתה‬-‫ולהי‬
^und ich habe Rinder, Esel, Kleinvieh, Knechte und Mägde“ Gn
32,6, ‫ עקרו״עזור‬... ‫״ הרגו איש‬sie töteten die Männer . . . und
lähmten die Rinder“ eb. 49, 6, ‫״ הדגה‬die Fische“ Ex 7,18; Nu 11,5,
‫״ סוס ופרד‬Pferde und Maultiere“ 1 Kö 18, 5, so auch von Sachen:
‫״ ?רי העץ‬Baumfrüchte“ Ez 36, 30, ‫״ אבן לקןרה‬Edelsteine“ 1 Kö 10, 2,
‫״ ולב הלל (כבד פגר‬eine Menge von Erschlagenen und ein Haufe
von Leichen“ Na 3, 3, ‫״ ומלאתם תוצריה הלל‬und ihr fülltet ihre
Straßen mit Erschlagenen“ Ez 11, 6, so auch: ‫ומהגר אשר״יגור בלשראל‬
‫״‬und von den Beisassen, die in Israel wohnen“ eb. 14, 7, ‫מה״דודך‬
‫״ מדור‬was ist dein Geliebter unter den Geliebten?“ Cant 5, 9.
So können auch Völker- und Stammesnamen, die eigentlich die
Angehörigen bezeichnen, statt ihrer selbst eintreten, wie ‫הע?ללןי‬
‫ והכנעני‬Nu 14, 43 (Gn 10,18; 12,6 usw.). So läßt man Menschen-
gruppen von sich selbst im sing, reden: Gn 34, 30; 1 S 5, 10; 30, 22
usw.

e. Der Numerus des Nomens: Dual


§ 18 a. Der Dual, der im wesentlichen auf natürliche Paare ■.
beschränkt ist, vertritt bei Gliedmaßen auch den Plural, wie
‫הל?ם‬.‫ע‬3‫״ אך‬vier Füße“ Lev 11,23, ‫״‬sechs Hügel“ Jes 6,2,
m ‫״ ע?«ה‬sieben Augen“ Sach 3,9, ‫״ עלע העדם‬drei Zähne“ (Zin-
ken) 1 S2,13 (‫ עדם‬eigentlich ‫״‬Zahnreihen“), daher auch ‫פל״הבךכים‬
‫״‬alle Knie“ 1 Kö 19, 18, ‫״ כל־הידים‬alle Hände“ Ez 7, 17.
b. Nur scheinbar liegt ein Dual vor in den Tageszeitangaben:
‫״ צהרים‬Mittag“, ‫״ ערבלם‬Abend“. Das Moabitische hat auch hier ‫צהרם‬
gegenüber der Dualendung 200‫“״ מאתן‬. Zugrunde liegt nicht ein
erstarrtes suff. 3. pl., wie HBauer OLZ 17, 1914, 7 f. annahm, dem
EMahler, ZDMG 68, 677 ff. folgte, sondern die ursprüngliche
Lokativendung am, wie in den Ortsnamen ‫ חלנלם‬usw., die die

15
Punktatoren auch in ‫ יר^זלים‬sahen. Erst als man diese Endung al!
Dual umdeutete, kam die Verbindung ‫ בין העךבים‬auf.

f. Der Numerus des Nomens: Plural

§ 19a. Ein Plural der kleineren Anzahl wird durch Beifügung


des Zahlwortes ‫״‬zwei“ ausgedrückt, wie ‫״ עזרם עצים‬ein paar Holz,
stücke“ 1 Kö 17, 12.
b. Der Plural kann wie in anderen Sprachen (zum Englischen
s. MDeutschbein, System d. neuengl. Syntax3, § 79) zum Ausdruck
gesteigerter Gefühlsbetonung dienen bei Abstrakten, wie ‫אמונות‬
‫״‬Treue“ Prv 28, 20, ‫ בינות‬Jes 27, 11, ‫ תבונות‬eb. 40, 14 ‫״‬Einsicht“,
‫״ חכמות‬Weisheit“ Prv 1, 20, ‫״ תמות‬Zorn“ eb. 22, 24, ‫״ מורים‬Blind-
heit“ Gn 19, 11, ‫״ עועים‬Verkehrtheit“ Jes 19,14, ‫ מקדם מימי‬TriÄ
‫״ עולם‬und sein Ausgang von Osten in der Vorzeit“ Mi 5, 1, in
jüngerer Sprache namentlich bei Verbalabstrakten, wie ‫כפרים‬
‫״‬Sühnung“ Ex 29, 36, ‫לומים‬# ‫״‬Vergeltung“ Jes 34, 8, ‫״ דלוחים‬Ent-
lassung“ Ex 18, 2, usw.1
c. Emphatisch, gefühlsbetont ist auch der pl. maj. zur Bezeich-
nung höherer Wesen, wie ‫״ עשי‬mein Schöpfer“ Hi 35, 10, nament-
lieh ‫״ אלהים‬Gott“, das als einheitlicher Begriff mit Adjektiven im
sing, verbunden wird, wie ‫״ אלהים צדיק‬gerechter Gott“ Ps 7,10, aber
mit dem pl.: ‫״ אלהים חיים‬der lebendige Gott“ 1 S 17, 26; daher
stehen auch die adjektivischen Beinamen Gottes im pl., wie ‫קדושים‬
‫״‬der Heilige“ Jos 24, 19, so auch ‫ אדונים‬und ‫״ בעלים‬Herr“, ‫אדנים‬

1 Bei ‫״ רחמים‬Erbarmen“ ist der Sitz der Gefühle zur Bezeichnung dieser
selbst geworden. In ‫״ חיים‬Leben“, ‫״ בתולים‬Jungfrauenschaft“, ‫״ בחוךים‬Jüng-
lingsalter“ ist der Plural durch Umdeutung von Konkreten, wie ‫״ בח״ים‬unter
den Lebenden“ usw., entstanden. Danach bildet man auch solche Ausdrücke zur
Bezeichung der Lebensalter, wie ‫״ נעורים‬Jugend“, ‫״ זקונים‬Greisenalter“, und
der Sexualzustände, wie ‫״ כלולים‬Brautstand“, ‫״ שכולים‬Kinderlosigkeit“, ‫זנונים‬
‫״‬Hurerei“. ‫״ בחורים‬Jünglingsalter“ wird von ‫״ בחוךים‬junge Leute“ durch den
Vokalismus unterschieden.
Mit dem pl. des Abstraktums will OEißfeldt (Jahwe Zebaoth, Miscellanea
Academica Berolinensa II, 1950, S. 128—150) auch den pl. des Konkretums
‫ צבא‬gleichsetzen, obwohl ein solcher Übergang nicht wahrscheinlich ist.

16
‫״ קשה‬ein harter Herr“ Jes 19, 4, ‫״ אדניהם נפל‬ihr Herr fällt“ Ri 3,
25, ‫״ בעליו‬sein Besitzer“ Ex 21, 29.
d. Orte und Flächen werden oft durch den pl. bezeichnet, weil
man sie als Mehrzahl von Punkten auffaßte, wie ‫״ מתלות‬zu
Füßen“, ‫״ מראיות‬ZU Häupten“, ‫״ עברים‬jenseitige Gegend“, ,‫צוארים‬
‫״ צוארות‬Hals“ u. a. Später faßte man auch ‫״ שמים‬Himmel“ so auf,
das durch rein formale Analogie aus einem sing, umgebildet war.1

g. Indetermination
§ 20a. Die Indetermination, die im allgemeinen unbezeichnet
bleibt, wird vereinzelt durch das Zahlwort ‫ אחד‬ausgedrückt, wie
‫״ איש אחד‬ein Mann“ 1 S 1, 1, ‫״ אשה אחת‬eine Frau“ Ri 9, 53.
b. Das Nomen ohne Artikel steht in gehobener Rede oft deter-
miniert: ‫״ קנה שמים וארץ‬der Himmel und Erde geschaffen hat“
Gn 14, 19, ‫צבו מלכי״אךץ‬:‫״ קז‬die Könige der Erde stellen sich auf“
Ps 2, 2, ‫״ ארץ רעשה גם־שמלם נטפו‬die Erde erbebte, und der Himmel
troff“ Ri 5, 4. Das gilt insbesondere für die Namen der Himmels-
gegenden, wie ‫״ מקדם‬von Osten“ Gn 11, 2, ‫״ כדם‬von Westen“ eb.
12, 8, ‫״ נגבה‬nach Süden“ Jos 15, 1, ‫״ קדמה‬nach Osten“ eb. 15, 5,
‫״ צפונה‬nach Norden“ eb. 15, 5, ‫״ מזרחה‬nach Osten“ eb. 11, 8,
und bei Völkernamen im pl., wie ‫״ פלשתים‬die Philister“ Gn 10, 14;
1 S 13, 3, ‫״ מלך צידגים‬der König der Sidonier“ 1 Kö 16, 31, ‫כשדים‬
‫״‬die Chaldäer“ Jer 52, 7; Ez 1, 3, und Beamtentiteln, wie ‫רב־טבחים‬
‫״‬Führer der Leibwache“ 2 Kö 25, 8.

h. Determination durch den Artikel


§ 21a. Volle demonstrative Kraft hat der Artikel noch in Zeit-
bestimmungen, wie ‫״ היום‬heute“, ‫״ הלילה‬heint“, ‫״ השנה‬heuer“,
‫״ הפעם‬diesmal“.
b. Durch den Artikel werden determiniert:
a. Wörter, die schon einmal genannt sind: ‫ויאמר אלהים יהי״אור‬
‫ר‬i‫״ רהי״אור וירא אלהים את״הא‬und Gott sprach: Es werde Licht! Und
es ward Licht, und Gott sah das Licht“ Gn 1, 3. 4;
1 Der pl. 2 ‫ת‬1‫ קבר‬Ch 16, 14 und ‫קברים‬. Hi 17, 1 ist wohl mit AKropat,
Synt. d. Chr., §§ 8, 10 auf die verschiedenen Grabkammern zu beziehen.

2 Hebräiiche Syntax 17
ß. Wörter, die durch die Situation als gegeben vorausgesetzt sind 1
wie ‫״ רהי היום‬es geschah eines Tages“ (an dem damals in Betracht I
kommenden Tage) 2 Kö 4,8; Hi 1,6 usw., ‫״ בספר‬schriftlich“ 1 S 10, I
25, ‫״ והדזנית ב?ד״שאול‬und die Lanze war in Sauls Hand“ eb. 18,10, |
‫״ חרץ הנער‬und der (selbstverständlich anwesende) Diener lief“ I
Nu 11, 27, ‫״ וישב על״הבאר‬und er setzte sich an den (überall vor« ]
handenen) Brunnen“ Ex 2, 15; vgl. Nu 5, 25; Jos 2, 15; Ri 4, 1g; 1
1 S 19, 3 usw.;
y. Wörter, die bei wiederholten Handlungen jedesmal in ‫ן‬
Betracht kommen: ‫״ ובא האלי (הדוב‬sooft ein Löwe oder ein Bär I
kam“ 1S 17,34 (vgl.BH3), ‫רוזחבאר העם במערות ובסותים ובסלעים ובצלחים‬
‫״ ובברות‬und das Volk verbarg sich in Höhlen, Schluchten, Klüften, ,
Gruben und Zisternen“ eb. 13, 6.
c. Den Artikel erhalten Wörter, die an sich determiniert sind, .
und zwar
a. solche, die einzig in ihrer Art sind, wie ‫״ השמש‬die Sonne“, ‫הארץ‬
‫״‬die Erde“. Daher können Adjektiva mit dem Artikel superla-
tivischen Sinn haben, wie ‫״ הקטן‬der Jüngste“ 1 S 16, 11, ‫״ הצערה‬die
Kleinste“ eb. 9, 21, ‫״ הגדלה‬die Älteste“ Gn 29, 16;
ß. die Bezeichnungen für Gattungen und Stoffe im sing, und pl.,
wie ‫^ם הזהב‬-‫״ א^ר‬wo Gold war“ Gn 2, 11, ‫ואברם כבד מאד במקנה‬
‫״ בכסף ובזהב‬und Abram war schwerreich an Vieh, Silber und Gold“
eb. 13, 2, ‫״ והמת מלא האגוזים והגידם‬und das Haus war voll Männer
und Frauen“ Ri 16, 27, ‫זפט האלהים‬£ ‫הר^ע‬-‫הצדיק ואת‬-‫״ את‬Gerechte
und Ungerechte richtet Gott“ Qph 3,17, und so regelmäßig bei Ver-
gleichen, wie ‫״ כשלג ?לביני‬sollen weiß werden wie Schnee“ Jes 1,18;
y. die Abstrakta von Eigenschaften und Tätigkeiten:...‫ואת״ האנשים‬
‫״ הכו בסנורים‬die Männer ... schlugen sie mit Blindheit“ Gn 19,11,
‫״ רמלא את״החכמה ואת״ה^בוגה ואת־הדעת‬und er ward erfüllt mit Weis-
heit, Einsicht und Erkenntnis“ 1 Kö 7, 14, ‫אתה גמלתני הטובה ואני‬
‫״ גמלתיך הרעה‬du hast mir Gutes getan, und ich habe dir Böses ver-
gölten“ 1 S 24, 18;
Abstrakta, die nach ihren einzelnen Erscheinungen bezeichnet
werden, bleiben indeterminiert, wie ‫״ האין עוד חכמה בתימן‬ist keine
\

Weisheit mehr in Theman?“ Jer 49, 7, ‫ובלב כל״חכס״לב נתתי חכמה‬


‫״‬und in das Herz jedes Weisen habe ich Weisheit gegeben“ Ex
31,6, ‫״ ר^ב־לי רעה תחת טובה‬und er vergalt mir Böses für Gutes“ 1 S
25, 21.
3. Maßbegriffe, die in der Idee nur einmal vorhanden sind,
wie ‫״ באמה‬nach der Elle“ Ex 26, 2, ‫״ האיפה והבת‬ein Efa und ein
Bath“ Ez 45, 11, ‫ החמר‬eb., ‫ ה^ל‬eb. 45, 12.
s. Gattungs- und Eigenschaftswörter, die, auf Individuen be-
zogen, zu Eigennamen werden, wie ‫״ הבעל‬der Herr“, ‫״ הנהר‬der
Euphrat“, ‫״ היאר‬der Nil“, ‫״ הלבנון‬der Libanon“. So kann auch
‫אחד‬, wenn es eine Einzelperson aus einer Gruppe heraushebt,
determiniert werden, wie Gn 2, 11; 4, 19; 10, 25; aber es kann
auch als Zahlwort indeterminiert bleiben, wie 1 S 1,2 (s. SRDriver,
Notes, z. St.) und sogar ‫״ הראש אחד‬die eine Abteilung“ 1 S 13, 18
und ‫״ את״אחד מהנערים‬einen von den Knechten“ eb. 9, 3.
d. Determiniert sind die durch einen folgenden Genetiv im st.
cstr. oder durch ein Possessivsuffix näher bestimmten Nomina.
Aber st.-cstr.-Verbindungen eines Partizips mit Präposition und
Dependenz (§ 73) gelten als indeterminiert, können daher durch
den Artikel näher bestimmt werden: ‫״ דךך השכוגי באהלים‬auf den
Weg zu den in Zelten Wohnenden“ Ri 8, 11 (in BH3 zu Unrecht
angezweifelt). *-R ‫י‬

i. Personalpronomina
§ 22a. Das Personalpronomen der 1. ps. sing, kann in beschei-
dener Anrede an einen Höhergestellten durch ‫ עבי‬vertreten werden,
wie ‫״ פי עבדף ערב את״הנער מעם אבי‬denn dein Knecht hat sich bei
seinem Vater für den Knaben verbürgt“ Gn 44, 32.
b. So wird auch die direkte Anrede an die 2. ps. bei einem
Höhergestellten vermieden: ‫״ אל"יחר בעיני אדני‬mein Herr möge nicht
böse sein“ Gn 31, 35.
c. Das pron. 3. ps. sollte eigentlich nur als Rückweis auf bereits
genannte Personen oder Sachen gebraucht werden. Es tritt aber
auch auf, wenn diese sich aus dem Zusammenhang und aus der

2* 19
Situation ergeben. So heißt es: ‫״ אל״מירא מפניהם‬fürchte dich nicht
vor ihnen“ Jer 1, 8, obwohl noch keine Personen genannt sind,
sondern in ‫״ אשי א?זלחף תלך‬wohin ich dich schicken werde, 1
sollst du gehen“ eb. 1, 7 nur von einem allgemeinen Ortsbegriff J
die Rede ist.
d. Insbesondere tritt das pron. 3. ps. als Hinweis auf die Bewohner 1
eines Landes oder Ortes auf, wie ‫ לק אז־ץאת אלהים במקום הזה והימני‬I
‫״‬aber es gibt an diesem Ort keine Gottesfurcht, und man wird t
mich töten“ Gn 20,11, ; ‫ ולא רדפו אחרי ?ני‬... ‫וחזי דומה אלהים ?גל״הערים‬
‫עקב‬: ‫״‬der Schrecken Gottes befiel die Städte, ... und sie verfolgten
die Söhne Jakobs nicht“ eb. 35, 5, ‫יטקו העדרים‬. ‫כי מךה?אר ההוא‬
‫״‬denn aus diesem Brunnen pflegten die Anwohner ihre Herden
zu tränken“ eb. 29, 2, ‫״ עיר נכרי אשר לא״מבגי י&ראל המה‬eine fremde
Stadt, deren Bewohner nicht zu den Israeliten gehört“ Ri 19, 12
(wo also nicht nach BH3 ‫ נכרים‬zu lesen ist), ‫זעקת סדם ועמדה‬
‫״ כי״רבה וחטאתם כי כבדה מאד‬das Geschrei über Sodom und Go-
morra ist groß, und ihre Sünde ist sehr schwer“ Gn 18, 20, ‫ובית‬
‫״ שמעז קצרים‬die Bewohner von Beth-Semes waren bei der Ernte‘‘
1 S 6, 13, ‫מלכם‬-‫ ר_קת את״עטרת‬... ‫״ רלך רבתה‬und er ging nach
Rabba ... und nahm die Krone ihres Königs“ 2 S 12, 29.30
(JWellhausens, D. Text und SRDrivers, Notes Bemerkung, daß das
Suffix in ‫ מלכם‬keine Beziehung habe, trifft also nicht zu: trotzdem
mag die Lesart der LXX ‫״‬Milkom“ ursprünglich sein). Daher
kann der Dichter Jes 62, 10 aus der Anrede an Zion unmittelbar .
zu den Bewohnern mit ‫ עברו‬übergehen.

k. Demonstrativpronomina \ > ‫ן‬


§ 23a. Die Demonstrativa bewahren manchmal noch ihre ur- J
sprüngliche deiktische Kraft, wie ‫״ זה משה‬Mose da“ Ex 32,1, ‫עמה זה‬
‫״‬jetzt also“ 1 Kö 17, 24. Daher kann ‫ זה‬an der Spitze eines Satzes HZ
auch auf einen Plural bezogen werden: ‫״ זה~לי עשרים שנה‬das sind I. d<
mir 20 Jahre“, d. h. ‫״‬es ist nun 20 Jahre her“ Gn 31, 41 (vgl. Jos
14, 10), ‫״ זה עטר פעמים‬das sind nun 10 Mal“ Nu 14,22 (vgl. eb. 22, ■' ‫י‬,‫נץ‬
28; 24,10), ‫״ זה ימים ר?ים‬das ist nun schon lange her“ Jos 22,3.

20
b. Das Hebr. macht noch keinen Unterschied zwischen dem
Hinweis auf die Nähe und die Ferne, die beide durch ‫ זה‬bezeichnet
werden, wie ‫״ גדר מזה תדר מזה‬je eine Mauer auf beiden Seiten“ Nu
22, 24; vgl. 2 S 2, 13, ‫״ זה ?שפיל וזה ירים‬den einen erniedrigt, den an-
dern erhebt er“ Ps 75, 8.
c. Stehen ‫ זה‬und ‫ היא‬nebeneinander, so dient ersteres als Hin-
weis, letzteres als wiederaufnehmender Rückweis: ‫אשר אמר אליך זה‬
‫ילך‬. ‫״ ילך אתך הוא‬der, von dem ich dir sage, dieser soll mit dir gehen,
der soll mit dir gehen“ Ri 7, 4.
d. Als Attribut steht das Demonstrativum nur selten voran, wie
‫״ זאת הפעם‬diesmal“ Gn 2, 23. Nachstehend wird es wie andere
Adjektiva dem determinierten Nomen durch den Artikel ange-
glichen, der nur selten fehlt, wie ‫״ משבעתי זאת‬von diesem meinem
Schwur“ Gn 24,8, ‫״ אתתי אלה‬diese meine Zeichen“ Ex 10,1, T19?
‫״ אלה‬diese deine Knechte“ eb. 11, 8, ‫״ אל״עריך אלה‬zu diesen
deinen Städten“ Jer 31, 21. Das gilt auch für das demonstrative
‫הוא‬: ‫״ המקום ההוא‬dieser Ort“ Gn 22, 14, ‫״ בעת ההוא‬zu dieser Zeit“
Nu 22, 4. Danach ist für ‫״ בלילה היא‬in dieser Nacht“ Gn 19, 33 5‫ל?ל‬
‫ ההוא‬ZU lesen (Gn 24, 8 s. o. und Mesa 3, auf die BH3 verweist, sind
anders gestaltet). ,
e. Substantiviert mit Präpositionen dienen die Demonstrativa
als Adverbien, wie ‫״ בזה‬hier“ Gn 38,21, ‫״ כזאת וכזאת‬so und so“, 2 S
17,15, ‫״ מזה‬von hier“ Gn 42, 15, ‫״ כזה רכזה‬so und so“ 1 Kö 14, 5,
‫״ על זאת‬deswegen“ Am 8,8, ‫״ בזאת‬unter der Bedingung“ Gn 34,15,
‫״ בזאת‬trotzdem“ Lv 26, 27, ‫״ בכל״זאת‬bei alledem“ Jes 5, 25.

-i l, Ersatz des Pronomen Indefinitum


(FBlake, The Expression of Indefinite Pronominal Ideas in Hebrew,
JAOS 34, 115—228)
§ 24a. Wie in vielen Sprachen kann auch das Interrogativum
‫ ימה‬das in indirekten Fragen in Gestalt eingliedriger Nominalsätze,
den Begriff der Existenz mit ausdrückt, zum Indefinitum werden,
wie ‫״ ובל״;ךעה מה‬sie weiß nichts“ Prv 9, 13, ‫ץראיתי מה והגדתי לך‬
‫״‬und wenn ich etwas sehe, werde ich es dir melden“ 1 S 19, 3>

■ > '‫י‬
2L
‫( בנער באבשלום‬sic lege) ‫״ שמרו מה‬achtet wohl auf den Knaben Ab-
salom“ 2 S 18,12.
b. Hat der Redende eine bestimmte Person oder Sache im Sinn,
die zu nennen er sich scheut, so wird sie mit wiederholten Demon-
strativen umschrieben: ‫״ כזה לכזה עשה לי מיכה‬so und so hat Micha
mir getan“ Ri 18, 4; aber auch das einfache Demonstrativum
kann unbestimmten Sinn haben, wie ‫זה בכה וזה אמר בכה‬. ‫״ ויאמר‬und
der eine sagte so, der andre anders“ 1 Kö 22,20, ‫ולהי עד״צה ועד״^ה‬
‫״‬und es geschah bis dahin“ eb. 18, 45.
c. Soll der Name einer Person nicht genannt werden, so wird er
durch ‫ פלגי‬ersetzt, dessen ursprüngliche Bedeutung nicht mehr zu
erkennen ist, oft in Verbindung mit ‫ יאלמני‬wie ‫שבה״פה פלגי א למגי‬
‫״‬nimm hier Platz, N.N.“ Rt 4, 1. Soll es ein Substantiv näher
bestimmen, so wird es diesem im Genitiv untergeordnet, wie
‫״ אל״מקום פלגי אלמני‬an den und den Ort“ 1 S 21, 3; 2 Kö 6, 8.
d. Das Zahlwort für ‫״‬eins“, das ja auch als unbestimmter Artikel
dient, kann auch das Indefinitum ersetzen, wie ‫״ אהד העם‬einer aus
dem Volk“ 1 S 26,15. Die Präposition ‫ נמן‬die ursprünglich zu dem
folgenden Nomen gehörte, tritt dann vor ‫ אחד‬selbst und verstärkt
so den Eindruck der Unbestimmtheit, wie ‫״ ועשה מאחת מהנה‬und
wenn einer eins von diesen tut“ Lv 4, 2, ‫״ אשד"חטא מאחת מאלה‬der
eine von diesen Sünden begangen hat“ eb. 5, 13. Schließlich
bleibt dann ‫ מן‬nur beim ersten Gliede stehen: ‫פי־יהיה בך אביון מאחד‬
‫״ אהין‬wenn einer deiner Brüder arm ist“ Dt 15, 7.
e. Aber auch Nomina können ihre konkrete Bedeutung ver-
lieren und so Indefinita vertreten, wie ‫אס״יוכל איש למנות את־עפר‬
‫״ הארץ ט״זךעך למנה‬wenn man den Staub der Erde zählen kann,
soll auch dein Same gezählt werden“ Gn 13, 16, ‫איש ממנו את־ קברו‬
‫״‬jeder von uns sein Grab“ eb. 23, 6, ‫״ להמה מבאים איש מנחתו‬und sie
• brachten jeder seine Gabe“ 1 Kö 10,25, ‫״ כמער״׳איש‬nach dem Raum
eines jeden“ eb. 7, 36. So auch im pl., wie ‫רותרו אנשים ממנו עד״בקר‬
‫״‬und einige ließen davon bis zum Morgen übrig“ Ex 16, 20.
f. Für Sachbezeichnungen tritt ‫״ דבר‬Wort“ ein: ‫ולא למות מפל“לבגי‬
‫״ לשראל דבר‬und von der ganzen Habe Israels soll nichts sterben“

22
Ex 9, 4, ‫״ ולנער לא״תעשה דבר‬und dem Mädchen sollst du nichts
tun“ Dt 22, 26.
Über die paronomastische Umschreibung des Indefinitum s. § 49.

m. Das Prädikat des Nominalsatzes


§ 25. Neben den Substantiven kann das Prädikat des Nominal-
satzes auch vertreten werden durch:
a. ein Adjektiv oder Partizip: ‫״ אלגי ידע כי״הללךים רכים‬mein Herr
weiß, daß die Kinder zart sind“ Gn 33, 13. Determiniert wird das
Adjektiv zu besonderer Hervorhebung, wie ‫יהוה הצדיק ואבי (עמי ה ךשעים‬
‫״‬Jahwe ist der Gerechte, und ich und mein Volk sind die Frevler“
Ex 9,27, oft im Sinn eines Superlativs, wie ‫אלפי הדל במנשה ואנכי הצעיר‬
‫״ בבית אבי‬mein Geschlecht ist das geringste in Manasse, und ich
bin der geringste meiner Familie“ Ri 6, 15, ‫״ אוץם הרבים‬denn ihr
seid die meisten“ 1 Kö 18, 25, ‫״ הקטן‬der jüngste“ 1 S 16, 11;
17, 14, ‫״ הצעדה‬das kleinste“ eb. 9, 21;
b. ein Pronomen, wie ‫״ מי״האיש הלזה‬wer ist dieser Mann“ Gn 24,
65;
c. ein Adverb.
a. der Zeit: ‫״ כי״תמול אנלנו ולא נדע‬denn ein Gestern sind wir un-
vermerkt“ Hi 8, 9;
ß. des Ortes: ‫״ אשר בע^ר הילדן ימה‬die jenseits des Jordans nach
Westen wohnten“ Jos 5, 1, ‫״ ופניהם אחלגית‬ihr Gesicht war nach
rückwärts gewandt“ Gn 9, 23;
‫ץ‬. der Art und Weise: ‫״ שכלך הרבה מאד‬dein Lohn ist sehr reich“
Gn 15, 1, ‫״ מעט לרעים היו (מי שני ודי‬wenig und schlimm waren die
Tage meines Lebens“ eb. 47, 9, ‫״ כה יליה‬so (zahllos) soll dein
Same sein“ eb. 15, 5;
d. eine Präposition mit ihr^Dependenz: ‫״ וראשו בשמים‬seine
Spitze soll sein im Himmel“ Gn 11, 4, ‫״ וכדה על״שכמה‬ihr Krug war
auf ihrem Nacken“ eb. 24, 15, ‫״ הנה״רבקה לפלך‬siehe, Rebekka
steht vor dir“ eb. 24, 51, ‫״ דבר־תזוה אליו‬das Wort Jahwes (erging)
an ihn“ eb. 15, 4;
e. einen Satz, und zwar

23
a. einen Substantivsatz, s. § 140—145; .<
ß. einen inf. als Vertreter eines Satzes: . ‫כי מ^פטי לאסף גוים לקבץ‬
‫״ ממלכות‬es liegt mir ob, Völker und Reiche zuhauf zu bringen“ I
Zeph 3,8 (s.BH8), so namentlich ‫ היה ל‬ZUm Ausdruck eines unmittel- 1
bar bevorstehenden Ereignisses, s. § 47.

n. Paronomasie im Nominalsatz
§ 26. Subjekt und Prädikat sind identisch oder vom selben 1
Stamm abgeleitet, um festzustellen, daß das Subjekt die ihm
eigentümliche Tätigkeit ausübt, wie ‫״ ןכל־הנבאים נכאים‬alle Propheten
wahrsagten“ 1 Kö 22, 12, ‫״ הבוגד בוגד‬der Verräter übt Treulosig-
keit“ Jes 21, 2, oder um das Subjekt zugleich als handelnd und
leidend darzustellen: ‫״ אדריך ארור ומברכיך ברוך‬wer dir flucht, sei
verflucht; wer dich segnet, sei gesegnet“ Gn 27, 29 (s. HReckendorf,
Über Paronomasie in den semitischen Sprachen, 1909, S. 78ff.). ;

0. Die Wortfolge im Nominalsatz


(CAlbrecht, ZAW 7, 1887, 218ff.; 8, 1888, 249ff.).
§ 27a. Die normale Stellung Subjekt-Prädikat (Subj.-Pr.) bedarf
keiner Belege. ?
b. Ein durch eine Präposition mit Dependenz vertretenes Pr.
steht nicht selten an der Spitze, weil es das eigentliche (psycholo-
gische) Subjekt der Aussage ist, wie ‫״ ועמו ארבע מאות איש‬er hatte
400 Mann bei sich“ Gn 33, 1.
c. Das Pr. kann auch als dominierende Vorstellung an die
Spitze treten: ‫״ עד הגל הזה‬Zeuge ist dieser Steinhaufe“ Gn 31, 52,
‫״ גור אריה יהודה‬ein junger Löwe ist Juda“ eb. 49, 9, (‫אם־אמת ה;ה‬
‫״ הדבר הזה‬wenn das Wort Wahrheit ist“ Dt 22,20. So stets beim pron.
als Subjekt: ‫״ כי״עפראתה‬denn Staub bist du“ Gn 3, 19, ‫אחים אנחנו‬
‫״‬wir sind Brüder“ eb. 42,13, ‫״ אשתו זאת‬dies ist sein Weib“ eb. 12,12.
d. Auch das adjektivische Pr. tritt gern an die Spitze: ‫לא״טוב חיות‬
‫״ האדם לבדו‬es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei“ Gn 2, 18,
‫ל עוני מנשא‬1‫״ גד‬meine Strafe ist zu groß, um sie ertragen zu können“
eb. 4, 13, ‫״ פי רבה רעת האדם‬daß die Sünde des Menschen groß war“

24
eb. 6, 5, ‫״ ארורה האדמה בעבורף‬verflucht ist die Erde deinetwegen“
eb. 3,17, ‫״ פי־עירם אנכי‬denn ich bin nackt“ eb. 3,10, ‫פי״ירא אלהים אתה‬
‫״‬daß du gottesfürchtig bist“ eb. 22, 12.
e. Auch eine Präposition mit ihrer Dependenz tritt gern an die
Spitze des Satzes: ‫״ ואל״אישך ה^זוקןתך‬nach deinem Manne geht dein
Verlangen“ Gn 3, 16, ‫״ מהרן אנסנו‬aus Haran sind wir“ eb. 29, 4.
f. Gegen Albrechts Annahme (ZAW 7, 1887, 220), daß das Pr.
auch ohne besonderen Nachdruck an der Spitze stehen könne, s.
AKropat, Synt. d. Chr., S. 25.
■‫׳‬ ‫׳‬
p. Die Kongruenz im Nominalsatz
§ 28a. Das adjektivische Prädikat richtet sich in Genus und
Numerus nach dem Subjekt; das Pr. des Duals steht im fern, pl.:
‫״ ועיני לאה רכות‬Leas Augen waren matt“ Gn 29, 17.
b. Abweichungen von der Kongruenz entstehen:
a. Wenn Frauen von sich selbst reden, verwenden sie das Pr.
im masc.: ‫אגדעו מקןטרים למלכת השמלם‬-‫״ וכי‬denn wir räuchern der
Himmelskönigin“ Jer 44, 19.
ß. Die Bedeutung des Subjekts überwiegt die Form. Kollektiva
singularischer Form, die Personen bezeichnen, können mit einem
pl. verbunden werden: ‫״ ובית שאול הלכים ודלים‬während Sauls Haus
immer schwächer wurde“ 2 S 3,1, so auch ‫״ וכל״הארץ בוכים‬das ganze
Land weinte“ eb. 15, 23 (vgl. 1 Kö 10, 24), und von Tieren: ‫הב<ןר‬
‫״ היו חרוזות‬die Rinder pflügten“ Hi 1, 14, ‫״ צאנך נתנות לאיביף‬dein
Kleinvieh wird deinen Feinden gegeben“ Dt 28, 31.
‫ך‬. Plurale, die einen einheitlichen Begriff bezeichnen, können mit
dem sing, verbunden werden: ‫״ ורזזמי ךשעיט א?!רי‬und das Innere
der Frevler ist grausam“ Prv 12, 10. Plurale von Partizipien, die
distributiv zu verstehen sind, können mit dem sing, verbunden
werden: ‫״ וארריף ארור‬der dir flucht, soll verflucht sein“ Nu 24, 9,
‫״ ותמכיה מאשר‬und die sich daran halten, sind beglückt“ Prv 3, 18
(gegen BH3).
8. Während normalerweise das Pr. dem Subj. sich anpaßt, folgt
ein auf etwas Vorhergehendes zurückweisendes Demonstrativ als

25
Subj. im Genus dem Pr.: ‫״ זאת ?ריתי‬dies ist mein Bund“ Gn 17,10 j
‫״ הוא העיר ה?דולה‬dies ist die große Stadt“ eb. 10, 12, [ ^‫לה תולדת נח‬
‫״‬das ist Noahs Stammbaum“ eb. 6, 9, ‫״ אלה הלברים‬dies sind die 1
Worte“ Dt 1, 1.

q. Ellipsen im Nominalsatz
§ 29a. In der Antwort auf eine Frage fehlt öfter das Subj.: 1
‫נא הכתנת בגף הוא אם־לא ויכירה ויאמר כתנת בגי‬-‫״ הכר‬Sieh, ob dies der I
Rock deines Sohnes ist oder nicht. Da betrachtete er ihn und sprach: I
Es ist der Rock meines Sohnes“ Gn 37, 32. 33, ‫ ויאמרו אליו איה שרה‬I
‫״ אשתך ויאמר הגה ?אהל‬sie fragten ihn: Wo ist Sara, deine Frau? Und er I
antwortete: Dort im Zelte“ eb. 18, 9, ‫ מאמר הקולך זה מי דוד ויאמר דוד‬I
‫״ קולי‬und er fragte: Ist das deine Stimme, mein Sohn David? Und 1
David antwortete: Ja“ 1 S 26, 17. Häufig sind elliptische Sätze als ‫ן‬
Antworten auf unausgesprochene Fragen: ‫וימצאהו איש והנה תעה בשלה‬
‫״‬ein Mann fand ihn (in welcher Lage?), und siehe, er irrte auf
dem Felde umher“ Gn 37, 15, ‫״ הושב כספי וגם הנה באמתדןתי‬mein ‫י‬
Geld ist mir zurückerstattet, und nun ist es in meinem Sack“ eb.
42,28, ‫פרעה בבקר הנה יצא המ^מה‬-‫״ לך אל‬geh in der Frühe zu Pharao,
und siehe, er geht ans Wasser“ Ex 7, 15 (wo also nicht nach LXX
‫ הוא‬zu ergänzen ist; vgl. noch Gn 24, 30; Ex 8, 16).
b. Die ganze Situation kann als Subj. des Nominalsatzes gelten:
‫״ לא "עת האס ף המקנה‬es ist jetzt nicht Zeit, die Habe zu sammeln“
Gn 29, 7, so auch einfach ‫״ ולא״עת‬während es nicht Zeit ist“, d.h.
‫״‬zur Unzeit“ Hi 22, 16. Danach ist auch Hag 1, 2 zu schreiben:
‫״ לא עת״בית יהוה להבנות‬es ist jetzt nicht Zeit, Jahwes Haus zu bauen“,
und nicht etwa das durch Dittographie entstandene ‫ עת״בא‬mit
FHitzig (Die zwölf kl. Propheten, z. St.) als ‫ עת בא‬zu lesen, da ‫בוא‬
nie von der Zeit gebraucht wird. j

3. Dreigliedrige Nominalsätze
§ 30a. Das pron. 3.ps. zwischen Subj. und Pr. leitet eigentlich
einen selbständigen Nominalsatz ein, dessen Subj. als dominierende
Vorstellung (s. § 123) herausgehoben ist. Doch verschiebt das

26
Sprachgefühl das pron. schon in die Stellung eines Bindegliedes;
es steht nicht nur, wenn beide Glieder determiniert sind: ‫יהוה הוא‬
‫״ האלהים‬Jahwe ist der wahre Gott“ Dt 4, 35, ‫ליט‬#‫״ ויוסף הוא ה‬und
Joseph ist der Machthaber“ Gn 42, 6, sondern auch bei adjektivi-
schein Prädikat: ‫למים הם אתני‬# ‫ים האלה‬#‫״ האנ‬diese Männer leben
mit uns in Frieden“ Gn 34, 21.•Es kann auch bei voranstehendem
Pr. auftreten, wie ‫״ צדיק הוא יהרה‬Jahwe ist gerecht“ Thr 1, 18,
‫״ אתת היא יונתי‬eine ist meine Taube“ Gant 6, 9, ‫״ אלה הם מועדי‬dies
sind meine Festzeiten“ Lv 23, 2, so auch in der Frage: ‫מי הוא זה מלך‬
‫״ הכבוד‬wer ist der König der Ehre?“ Ps 24, 10. Es kann auch zu
einem pron. 1. u. 2. ps. als Subj. treten, wie ‫״ אני״הוא המדבר‬ich bin
es, der spricht“ Jes 52, 6, ‫״ אתה״הוא מלכי‬du bist mein König“ Ps 44,
5. Es kann auch neben einer verbalen Kopula zur Angabe der Zeit
stehen, wie ‫ר־_יענה באש הוא האלהים‬#‫״ לדדה האלהים א‬und der Gott,
der im Feuer antwortete, war der wahre Gott“ 1 Kö 18, 24.
SRDriver, Tenses3, App. V § 200 hat den Ursprung dieser Kon-
struktion zuerst erkannt, leugnete aber die Kopulanatur des pron.
Er sah sich daher zu sehr künstlichen Erklärungen für das pron. 3.
ps. neben solchen der 1. und 2. ps. sowie bei voranstehendem
Prädikat genötigt. Mit TRoordai schreibt er dem pron. im ersteren
Fall die Bedeutung ‫״‬selbst“ zu, die es sonst nie hat; bei voran-
stehendem Prädikat will er das pron. als Apposition zu diesem ange-
sehen wissen, wofür es sonst keine Beispiele gibt. Jedenfalls liegt eine
Analogiebildung vor, die erst möglich wurde, als der ursprüngliche
Sinn der Konstruktion dem Sprachgefühl nicht mehr lebendig war.
b. Auch der aus einem Ausruf entstandene Existenzialausdruck
kann auf die Stufe einer Kopula herabsinken. Daß der ur-
sprüngliche Sinn schon verblaßt ist, zeigt sein Auftreten auch in
Nebensätzen, wie ‫ף משלח את״אחינו אתנו‬#‫״ אם־י‬wenn du wirklich
unsern Bruder mit uns schicken willst“ Gn 43, 4, ‫ך מושיע‬#‫אם״י‬
‫ראל‬#‫״ ב^ךיאתה‬wenn du wirklich durch meine Hand Israel retten
willst“ Ri 6,36, ‫ים דזסד ואמת‬#‫זכם ע‬£‫״ אם־‬wenn ihr wirklichRecht und
Treue üben wollt“ Gn 24, 49.

1 TRoorda, Grammatica Hebraea, 1831, §563.

27
c. Soll der an sich zeitlose Nominalsatz einer bestimmten Zeit
Sphäre zugewiesen werden, so tritt das Verb ein, wie ‫והנחש היה ערום‬ I dem
‫״ מכל מת ה^דה‬und die Schlange war schlauer als alles Getier I wen
Feldes“ Gn 3, 1, namentlich als Rückhalt für eine Negation, wie wah
‫״ לא״היו ?בדיך מרגלים‬deine Knechte waren keine Kundschafter“
eb. 42, 11, oder zum Ausdruck modaler Verhältnisse: ‫זכרמקבה ;היו‬
‫״‬ ' . /sie sollen Männchen und Weibchen sein“ eb. 6, 19. §
satz
2 S
4. Beteuerung und Hervorhebung im Nominalsatz
Sch
(JEitan, Revue des Etudes Juives 74, 1922, 1—16) jekt
§ 31a. Die Wahrheit einer Aussage kann wie im Arabischen Für
p ’SaT durch die Interjektion ‫ ל‬vor dem Subj. oder dem Präd. bekräftigt 1 S
werden, wie PHaupt, Johns Hopkins Univ. Circulars 13, 1894, Prv
S. 107f. und öfter in SBOT, z. B. zu Nu 9, 15; 32, 15; Ez 14,15 (vgl, Rü(
auch AKropat, Synt. des Chr., S. 4—6; FNötscher, Zum emphati- b
sehen Lamed, VT 3, 1953, 372—380) gezeigt hat, während man aus<
früher auch an solchen Stellen die Präposition sehen wollte: ‫ן^כלכ‬ Teil
‫״ חי הוא טוב מן־האתה המת‬denn wahrlich, ein lebendiger Hund ist ren<
besser als ein toter Löwe“ Qoh 9, 4, ‫לכל העיר האלהים את׳״רותר‬ c

‫״‬fürwahr, jeder, dessen Geist Gott angeregt hat“ Esr 1, 5, ‫לכל חית‬ neg
‫״‬un
‫״ ייאלץ‬kurz, alle Lebewesen der Erde“ Gn 9, 10 (vgl. eb. 23, 10; Ex
Lar
27, 3. 19), ‫״ לגבי״חמר גביכם‬Lehmgewölbe sind eure Gewölbe“ Hi
d
13, 12, so namentlich am Schluß längerer Aufzählungen, wie
rhei
‫רי מלאכת המלך‬#‫בטי הסראל ושרי האלפים והמאות רל‬# ‫רי‬#‫רי האבות ו‬# ‫ןבו‬1‫מן‬
blei
‫״‬und es erboten sich die Häupter der Familien und der Stämme
neii
der Tausend- und Hundertschaften, die Häupter des königlichen
er i
Dienstes“ 1 Ch 29, 6.
2 b. Vereinzelt dient auch^‫ את‬zur Hervorhebung: ‫מר ממות את"האשה‬ zun

‫״‬bitterer als der Tod ist das Weib“ Qph 7, 26, falls es nicht von
?‫מוצא‬ ‫ ך‬abhängt, ‫י״ת?ל‬#‫ את״כל״אלה אב‬#‫ר אלף אי‬#‫מנה״ע‬# ‫״ רפלו מברמן‬es Stu

fielen von Benjamin 18000 Mann, lauter streitbare Männer“ Ri


. 20, 44. Auch das Subjekt kann durch ‫ את‬hervorgehoben werden, hicl
wie Jer 38, 16; Ez 35, 10; Da 9, 13; Neh 9, 19 (s. AKropat, Synt.
d. Chr., S. 2ff.; anders JBlau, Zum angebl. Gebrauch von ‫ את‬vor

28
dem Nominativ, VT 4, 1954, 7—19). Auch ‫ פי‬kann so gebraucht
werden: ‫״ סי פרעה פי מרגלים אתם‬beim Leben Pharaos, ihr seid
wahrlich Kundschafter“ Gn 42, 16.

5. Die Verneinung im Nominalsatz


§ 32a. Die gewöhnliche Negation ‫ לא‬kann auch im Nominal-
satz auftreten: ‫״ ^דף לא״אסרות‬deine Hände sind nicht gebunden“
2 S 3, 34, ‫״ הלללך לא סללי״חרב‬deine Erschlagenen sind nicht vom
Schwert erschlagen“ Jes 22, 2, so namentlich bei pronominalem Sub-
jekt: ‫״ כי לא מךגלים אוןם‬daß ihr keine Kundschafter seid“ Gn 42, 34.
Für ‫ לא‬tritt vereinzelt ‫ כלתי‬ein: ‫״ הוא בלתי טהור‬er ist nicht rein“
1 S 20, 26, sehr selten ‫בל‬: ‫״ ולבו בל״עמך‬sein Herz ist nicht mit dir“
Prv 23, 7, ‫^ב‬-‫פנים במעפט בל‬-‫״ הפר‬beim Gericht auf die Person
Rücksicht zu nehmen ist nicht gut“ eb. 24, 23.
b. Vereinzelt kann auch ein rhetorischer Fragesatz eine Negation
ausdrücken: ‫״ מה־לבו חלק בדוד ולא״נזזלה בבן״ישי‬wir haben keinen
Teil an David und kein Erbe am Sohne Isais“ 1 Kö 12, 16, wäh-
rend der Paralleltext 2 S 20, 1 ‫ אין‬für ‫ מה‬liest.
c. Aus verneinten Nominalsätzen entstehen dann scheinbare
negative Komposita, wie ‫״ לא אל‬Nichtgott“, ‫ לא אלה‬dass., ‫לא הכם‬
‫״‬unweise“, ‫״ לא דוסיד‬unfromm“, #‫״ ארץ לא״אי‬ein menschenleeres
Land“ Hi 38, 26.
d. Häufiger ist die Negation ‫ אץ‬im Nominalsatz, die aus einer
rhetorischen Frage mit ‫״ אץ‬wo“ entstanden ist. Der Diphthong
bleibt erhalten, wenn es dem Subj. folgt und dessen Existenz ver-
neint oder allein ein Subj. vertritt, wie in ‫ אס״אץ‬Ex 17, 7, sonst wird
er in unbetonter Silbe wie andere Diphthonge kontrahiert. ‫ אץ‬ist
zunächst die Negation zu ‫?ש‬. und verneint die Existenz, wie ‫ואדם אץ‬
‫״‬Menschen gab es noch nicht“ Gn 2, 5; es sinkt dann wie auf die
Stufe einer verneinten Kopula herab, wie ‫״ אין כיהוה אלהיגו‬nicht ist
(ein Gott) wie Jahwe, unser Gott“ Ex 8,6, ‫״ אץ״ץםף בבור‬Joseph war
nicht mehr in der Grube“ Gn 37, 29, ‫״ תבן אין נתן לעבדיך‬Stroh wird
deinen Knechten nicht gegeben“ Ex 5, 16. Wohl infolge seiner
halbverbalen Funktion verbindet es sich‫׳‬mit verbalen Suffixen als

29
Verneinung der Existenz, wie ‫״ יוסף איננו ושמעון איגגו‬Joseph und Si-
meon sind nicht mehr“ Gn 42, 36, wie als Kopula: ‫והסנה איננו אפל‬
‫״‬der Dornbusch ward nicht verbrannt“ Ex 3, 2, ‫אינני נתן לכם תבן‬
‫״‬ich gebe euch kein Stroh mehr“ eb. 5, 10.
e. Zwei aufeinander folgende Negationen heben sich nicht auf,
sondern verstärken sich: ‫״ אין כסף לא נה^זב‬Silber wurde nicht ge-
achtet“ 1 Kö 10, 21, ‫המבלי אין״אלהים בל^ראל א^ם הלכים לדר בבעל‬
‫״ זבוב‬Geht ihr, weil es keinen Gott in Israel gibt, den Baal-Sebub
zu befragen?“ 2 Kö 1, 3. ‫ז‬

II. DER VERBALSATZ

1. Wesen und Gebrauch des Verbalsatzes


§ 33. Während der Nominalsatz von einem Merkmal des Subj.
berichtet, stellt der Verbalsatz es als handelnd oder in einem
Zustand begriffen dar. Dabei werden die näheren Umstände
einer Handlung oft als selbständig aufgefaßt und als die Haupt-
Sache betrachtet, wie ‫״ בבית אלהיר יעמיקו שחתו‬im Hause seines
Gottes haben sie ihm eine tiefe Grube gegraben“ Hos 9, 8. 9, ‫היי‬
‫״ המעמיקים מיהוה לסתר עצה‬weh denen, die ihren Rat vor Jahwe zu
verbergen suchen“ Jes 29, 15. .<

2. Das Subjekt des Verbalsatzes ‫ן‬


ß. Das normale Subjekt und sein Ersatz
§ 34a. Das Subjekt des Verbalsatzes ist meist ein Substantiv. Es
kann aber auch durch ein Adverb vertreten werden, wie ‫תם״הרבה‬
‫״ נפל מן״העם‬viele von dem Volk sind gefallen“ 2 S 1,4, so auch durch
die Präposition ‫ מן‬in ihrer ursprünglichen Bedeutung ‫״‬Teil“: ‫י?אי‬
‫״ מן״י׳עם ללקט‬einige aus dem Volk gingenaus, zu sammeln“ Ex 16,
27, ‫״ ומן־המ^כילים יכשלו‬und einige von den Verständigen werden
straucheln“ Da 11,35, ‫הבקר‬-‫״ ואם־ץתר מב^ר המלאים ומךהלתם עד‬und
wenn etwas von dem Einsetzungsopferfleisch und dem Brot bis

30
zum Morgen übrigbleibt“ Ex 29, 34, ‫ ל^קי‬... ‫לץ מן־הב^ר‬:‫״ ללא־‬und
nichts von dem Fleisch ... soll bis zum Morgen bleiben“ Dt 16, 4,
‫״ כי לא לפל מדבר להרה ארצה‬denn von Jahwes Wort wird nichts zur
Erde fallen“ 2 Kö 10, 10, ‫לפל מ&ערת רא^ו אךצה‬-‫״ אס‬wenn ein Haar
von seinem Haupt zu Boden fällt“ 1 S 14, 45 (s. 2 S 14, 11; 1 Kö 1,
52), pleonastisch vor ‫ אתי‬s. § 24d. Der inf. wird auch als Subj.
nach dem Muster des adverbialen Gebrauchs durch ‫ ל‬eingeführt:
‫״ אז הרחל לקרא בשם להרה‬damals fing man an, den Namen Jahwes an-
zurufen“ Gn 4, 26, ‫״ ולא ירכל לראת את״האלץ‬und man konnte die
Erde nicht sehen“ Ex 10, 5.
b. Das pronominale Subj. ist meist schon in der Verbalform ent-
halten, kann aber noch durch Hinzufügung eines selbständigen
Pronomens hervorgehoben werden: ‫״ אנכי אשירה‬ich will singen“
Ri 5, 3, ‫״ אנכי העליתי אסכם‬ich habe euch heraufgeführt“ eb. 6, 8,
namentlich wenn es sich um eine Gegenüberstellung handelt,
‫״ ואתם עזבתם אותי‬ihr habt mich verlassen“ eb. 10, 13, ‫לבער רךפי‬
‫״ ואל־אבשה אני‬meine Verfolger sollen zuschanden werden, nicht ich“
Jer 17, 18, ‫״ לען אעד אתה שלחת בעמכה ספרים‬weil du in deinem Namen
Briefe geschickt hast“ eb. 29, 25, ‫״ נחגר פשענר רמךינר אתה לא סללת‬wir
haben gefrevelt und waren widerspenstig, und du hast nicht
verziehen“ Thr 3, 42. Daher steht das pron. oft beim imp.: ‫קרב אתה‬
‫״‬tritt heran“ Dt 5, 27, ‫״ קרם אתה‬steh auf“ Ri 8, 21, ‫״ עאל אתה‬frage“
1 S 17, 56, ‫״ סב אתה‬kehr um“ eb. 22, 18, und vor einem Nomen mit
Suffix: ‫״ דברתי אני עס״לבי‬ich sprach bei mir selbst“ Qph 1,16, ferner,
wenn sich an das erste ein weiteres Subj. anschließt: ‫כאשר עשינר‬
‫״ אנדזנר ואבתינר מלכינר והריני‬wie wir, unsre Väter, Könige und Fürsten
getan haben“ Jer 44, 17 und so oft. öfter aber steht das pron.
auch ohne besonderen Nachdruck: ‫״ אני אמרתי‬ich sprach“ Jes 38,
10, ‫״ רעתה אנכי נתתי‬jetzt habe ich gegeben“ Jer 27, 6, ‫הלא אתם שנאתם‬
‫״ אותי‬habt ihr mich nicht gehaßt?“ Ri 11, 7, ‫אנכי אהלה לכם לראע‬
‫״‬ich will euer Haupt sein“ eb. 11, 9.
Soll das Subj. besonders / hervorgehoben werden, so kann es
mit ‫ את‬verbunden werden: ‫״ אתו התל‬er selbst begann“ 1 S 14, 35
(Vgl.§31b).

31
b. Impersonalien
§ 35a. Witterungserscheinungen, die in vielen Sprachen un-
persönlich aufgefaßt werden, stellt das Hebr. meist als Handlungen
Gottes dar: ‫״ כי לא המטיר הזרה אלהים על־האלץ‬denn Gott hatte noch
nicht auf die Erde regnen lassen“ Gn 2, 5 (vgl. eb. 7,4; Am 4, 7;
Hi 38, 26), ‫״ (יהרה) בריק ברק‬blitze (Jahwe)“ Ps 144, 6. Doch tritt
auch schon das natürliche Subjekt ein: ‫״ כי רות יהרה נשבה בו‬denn
Gottes Wind hatte es angeweht“ Jes 40, 7, ‫ועל העבים אצרה מהמטיר‬
‫״ עליו מטר‬und den Wolken werde ich verbieten, zu regnen“ eb.
5,6. Die Tageszeiten erscheinen als Subjekt: ‫״ הבקר אור‬es wurde hell“
Gn 44,3. Zuweilen aber fehlt auch dies schon, wie ‫״ לאור‬es wurde hell“
1 S 29,10 (vgl. 2 S 2, 32), W ‫״‬es dunkelt“ Jer 13,16 (vgl. Mi 3,6).
So tritt auch öfter das neutrische fern, für Witterungserscheinungen
ein, wie ‫״ תמטיר‬es regnet“ Am 4,7, ‫״ תשלג‬es schneit“ Ps 68,15, ‫וסביביו‬
‫״ נשערה מאד‬und um ihn herum wird es sehr stürmen“ eb. 50, 3.
b. Leibliche und geistige Eindrücke werden meist mit dem
empfindenden Körperteil als Subj. ausgedrückt (vgl. auch GFJean,
Tentatives d’explication du ‫״‬moi“ chez les anciens peuples de
!,Orient mediterraneen, RHR 121, 1940,111—127), wie ‫רצתהנפ^י‬
‫״‬ich bin zufrieden“ Jes 42,1, ‫״ ונאוה נ??ך‬du begehrst“ Dt 12, 20,
‫״ מחר אפו‬sein Zorn entbrannte“ Gn 39, 19. Aber ein solches Sub-
jekt fehlt auch schon oft, wie ‫״ מחר לקץ מאד‬und Kain ward sehr
zornig“ Gn 4, 5 (vgl. eb. 31, 36), ‫״ אלעחר בעיני אדני‬mein Herr möge
nicht zürnen“ eb. 31, 35. Damit mischt sich die Redensart ‫אל״ירע‬
‫״ בעיני פ׳‬es möge dir nicht mißfallen“, die aber selbst schon erstarrt
ist und daher mit Adverbien verbunden werden kann, wie ‫אל״ירע‬
‫״ בעיניך על״הנער‬es möge dir nicht mißfallen wegen des Knaben“
Gn 21,12. Vgl. auch 2 S 11,25 mit dem Gegenstück: (s. 1.) ‫כי״ליטב‬
‫״ אל־אבי את״הרעה‬wenn meinem Vater das Böse gefallt“ 1 S 20,13.
So fehlt auch das Subj. bei: ‫״ צר״לי עליך‬ich war deinetwegen be-
kümmert“ 2 S 1, 26, ‫״ בצר לי‬als ich in Not war“ eb. 22, 7, fr ‫מצר‬
‫״‬er warin Not“ Gn 32,8 (vgl. Hi 20,22), ‫״ כאשר צר לכם‬da ihr in Not
seid“ Ri 11, 7, ‫״ ותצר לישראל מאי‬und Israel geriet in große Not“
eb. 10,9; so auch: ‫״ לא״יגוח לך‬du wirst keine Ruhe haben“ Jes 23,12,

32
‫״ מר״לי‬es ist mir bitter“ Rt 1, 13 u. a. ‫יחם לו‬. ‫״ ולא‬er wurde nicht
warm? 1 Kö 1, 1.
c. Unpersönliche Passiva werden zu Verben mit Präpositionen ge-
bildet, wie ‫״ לאהרלך לא זונה‬hinter dir hurte man nicht“ Ez 16, 34,
‫״ אל“ימעט לפניך את כל״התלאה‬all die Mühe möge dir nicht zu gering
erscheinen“ Neh 9, 32, ‫״ לא הובת״לגו‬Ruhe ward uns nicht gewährt“
Thr 5, 5, ‫״ נךפא׳לנו‬uns wurde Heilung geschaffen“ Jes 53, 5,
‫״ עגלת ב קן ר אשר לא״עבד בה‬ein junges Rind, mit dem noch nicht ge-
arbeitet ist“ Dt 21, 3.
d. Danach werden auch die Akkusative, die mit ‫ את‬eingeführt
sind, mit diesem ins Passiv gesetzt, wie ‫״ רגד לרבקןה את״דברי ע^ו‬man
hinterbrachte Rebekka Esaus Worte“ Gn27, 42, ‫רולד לדעוך* את״עירד‬
‫״‬Irad wurde Henoch geboren“ eb. 4, 18, ‫״ יתן את״הארץ‬man gibt
das Land“ Nu 32, 5 (vgl. Ex 21, 28; Jos 9, 24; 2 S 21, 11. 22;
1 Kö 18, 13; Jer 35, 14; 38, 4; Prv 16, 33), danach auch beim inf.:
‫״ ביום הולדת אתך‬am Tage, da du geboren wurdest“ Ez 16, 4.
Zur Geschichte dieser Konstruktion, deren unpersönlichen Cha-
rakter AKropat, Synt. d. Ghr., S. 3, zu Unrecht bestreitet, s. FGiese-
brecht, ZAW 1,1881,264f., gegen KAlbrecht, ZAW47, 1929,274ff.
Solche unpersönliche Passiva finden sich auch im Keltischen,
s. HWinkler, Uralaltaische Völker u. Sprachen, 1884, S. 183; HPe-
dersen, Vergl. Gr. d. kelt. Sprachen, § 625.
e. Zuweilen wird das unpersönliche Passiv mit dem psychologischen
Subj. in Kongruenz gebracht, wie ‫״ רברגבה לך גם־את״זאת‬und man
wird dir auch diese geben“ Gn 29,27 (s. aberBH3z. St.), ‫את־ארבעת אלה‬
‫״ ילדו‬diese vier wurden geboren“ 2 S 21, 22, ‫ולא תנתן את״העיר הזאת‬
‫״‬diese Stadt wird man nicht aufgeben“ 2 Kö 18, 30 — Jes 36, 15.

: c. Das allgemeine Subjekt


§ 36. Das allgemeine Subj. (‫״‬man“) wird ausgedrückt
a. durch das Passiv, s. § 35 c;
b. durch ‫איש‬: ‫״ צה״אמר האיש‬so spricht man“ 1 S 9,9, so auch in
Abhängigkeit von einem Nomen: ‫״ מיהוה מצעדי״גבר כוננו‬von Jahwe
werden einem die Schritte gelenkt“ Ps 37, 23;

3 Hebräische Syntax 33
c. durch die 3. ps. pl.: ‫״ ולכל־העם הגידו‬und dem ganzen Volke
meldete man“ 2 S 19, 9, ‫קעו לאדני המלך נערה בתולה‬3‫״ ן‬man wird
meinem Herrn, dem König, ein jungfräuliches Mädchen suchen“
1 Kö 1, 2, ‫״ ידכאום לפני"?ש‬die man schneller als einen Rohrbau
(s. Friedr. Delitzsch, D. Buch Hiob, 1902, S. 144) niederwirft“ Hi4,19;
d. durch die 3. ps. sing.: ‫״ קרא שמה בבל‬man nannte seinen
Namen Babel“ Gn 11, 9; vgl. eb. 16, 14; Jos 7, 26, ‫״ ויאמר‬und man
sprach“ Gn 48, 1; 1 S 16, 4, ‫ךזל‬5 !‫״ א^ר לא״הניף עליה‬über die man
noch kein Eisen geschwungen“ Jos 8, 31; doch setzt der Chr. an
solchen Stellen schon den pl. für den sing, ein, s. AKropat, Synt,
d. Chr. S. 7.
e. durch die 2. ps. sing, in ‫״ עד״״באף‬bis man kommt“ Gn 19,22;
Ri 6, 4, das durch den Chr, meist durch ‫ עד לבא‬ersetzt wird,
s. AKropat, Synt. d. Chr., S. 7. ;

d. Das unbestimmte Subjekt .....


§ 37. Das unbestimmte Subj. (‫״‬jemand“) wird ausgedrückt:
durch Paronomasie zwischen Prädikat und Subj., das determiniert
oder undeterminiert sein kann: ‫״ ןכי״ימות מת‬wenn jemand stirbt“
Nu 6, 9, ‫״ לא“ינוס להם נס‬niemand von ihnen soll entrinnen“ Am
9, 1, ‫״ אשר ?ראה הראה אותה‬was jemand sehen wird“ Jes 28, 4.
Vereinzelt wird das Verbum fin. fortgelassen: ‫״ אלי קרא משעיר‬zu
mir ruft man von Seir“ Jes 21, 11, ‫״ כמשק גבים שוקק בי‬wie Heu-
schrecken überfällt man ihn“ eb. 33, 4. . , ;

3. Paronomasie zwischen Subjekt und Prädikat


(HReckendorf, Paronomasie, 84ff).
§ 38a. Außer dem §37 besprochenen Gebrauch zum Ausdruck
des unbestimmten Subjekts dient die Paronomasie dazu, um das
Subj. in der ihm eigentümlichen Tätigkeit oder dem ihm bestimm-
ten Geschick vorzuführen, wie ‫״ לצדק ?מלך~מלך‬gerecht soll ein
König herrschen“ Jes 32, 1, so auch bei Abstrakten: ‫וירע להם רעה‬
‫״ גדלה‬es mißfiel ihnen gar sehr“ Neh 2,10, ‫יוכיח הוכה מכם‬-‫)> ומה‬Wie
kann Zurechtweisung von euch zurechtweisen“ Hi 6, 25.

34
b. Weiter bringt die Paronomasie zum Ausdruck, daß das Subj.
die Handlung, die es an andern ausübt, selbst erleidet: ‫פל״אכללך‬
‫״ ;אכלו‬alle, die dich verzehren, sollen verzehrt werden“ Jer 30,16;
C. und bei Passiven, daß das Subj. das Produkt der Handlung ist:
‫״ כיתלד ;לד״לנו‬denn ein Knabe ist uns geboren“ Jes 9, 5.

4. Das Prädikat des Verbalsatzes

a. Die Verbalstämme
§ 39a. Der Grundstamm erscheint in aktiver Bedeutung, wie
‫״ הרג‬tötete“, und in neutrischer, wie ‫״ כבי‬war schwer“, J£J ‫״‬war
alt“ (eig. bärtig), die durch Überführung von Adjektiven in verbale
Flexion entstanden sind. Doppelformen, wie sie in andern semi-
tischen Sprachen nicht selten sind, hat das Hebr. nur in ‫מלא‬
‫״‬füllen“ und ‫״ מלא‬voll sein“. Bei den Verben III j (‫ )ל״ה‬ist dieser
Unterschied schon durch formelle Analogie ausgeglichen, daher ‫ספה‬
‫״‬wegraffen“ und ‫״‬zugrunde gehen“, ‫״ פנה‬wenden“ und ‫״‬sich
wenden“, ‫״ רעה‬pascere“ und ‫״‬pasci“. Das geschieht auch bei
starken Verben, wie ‫״ ערך‬gleichstellen“ und ‫״‬gleichen“, ‫צפן‬
‫״‬verbergen“ und ‫״‬verborgen sein“, ‫״ צרר‬zusammenschnüren“
und ‫״‬eng sein“, ‫״ רתץ‬waschen“ und ‫״‬sich waschen“.
b. a. Das Intensiv hat öfter numerisch intensive Bedeutung in
Bezug auf das Subj., wie ‫םביבתינו פלחך השור‬-‫פל‬-‫הקהל את‬. ‫עתה ?להכו‬
‫״ את ;רק השדה‬nun wird dies Volk unsere ganze Umgebung aufzehren,
wie ein Rind das Kraut des Feldes verzehrt“ Nu 22, 4, und in
Bezug auf das Objekt, wie ‫״ שלח‬senden“ (an alle Stämme Israels)
Ri 20, 6, ‫״ רתל מבכה על״בניה‬Rahel weint über ihre Söhne“ Jer 31,
15.
ß. Von Intransitiven, namentlich von Verben der Bewegung, malt
es die einzelnen Momente, wie ‫״ הלך‬wandeln“ Ps 81, 14, ‫קדם‬
‫״‬entgegenkommen“ Hi 3, 12, ‫״ קרב‬sich gemessenen Schrittes,
nahen“ eb. 31, 37 (s. Friedr. Delitzsch, D. Buch Hiob, 169).
‫ץ‬. Das Intensiv kann auch sonst wiederholte Handlungen be-
zeichnen, wie ‫״ צחק‬scherzen“, ‫אל‬# ‫״‬betteln“.

3• 35
8. Die Bemühung um das Zustandekommen der Handlung
führt zur Bedeutung des Kausativs, die aber immer noch den Neben-
sinn des Eifers enthält, wie ‫״ גדל‬mit Sorge großziehen“ 2 Kö 10, 6
neben ‫״ הגדיל‬groß machen“ Gn 19, 19, ‫״ כבד‬ehren“, ‫״ אבד‬ver-
nichten“. Wie das eigentliche Kausativ, so hat auch ein solches
Intensiv oft deklarativen Sinn, wie ‫״ צדק‬für gerecht erklären“,
‫״ נקה‬für unschuldig erklären“.
e. Denominative Intensiva bedeuten, daß die Tätigkeit an dem
durch das Nomen bezeichneten Objekt ausgeübt wird: ‫״ עב‬sich
mit dem Nachtrab befassen, d. h. ihn schlagen“, ‫״ כהן‬das Priester-
amt verwalten“, ‫״ בכר‬zur Erstgeburt machen“, öfter auch eine
Tätigkeit zur Beseitigung des Objekts, wie ‫״ שרש‬entwurzeln“,
‫״ דשן‬von Asche reinigen“, ‫״ סקל‬entsteinen“ (AGötze, The So-
Called Intensive Verbs in the Semitic Languages, JAOS 62, 1942,
1-8).
c. Das Kausativ hat außer seiner eigentlichen Bedeutung, der
Veranlassung, die als Gewährung wie als Zwang aufgefaßt werden
kann, oft deklarativen Sinn, wie ‫״ הצדיק‬für gerecht erklären“,
‫״ הרשיע‬für schuldig erklären“. Es kann auch ausdrücken, daß ein
Zustand am Subj. in Erscheinung tritt, wie ‫״ השמץ‬fett werden“,
‫״ האדים‬rot werden“, ^55 ‫״‬schweigen“, ‫״ השקיט‬Ruhe halten“,
oder daß das Subj. eine bestimmte Art zu handeln in Aktion setzt,
wie ‫״ החטיא‬sündigen“, ‫״ היטיב‬gut handeln“, ‫״ השכיל‬klug handeln“,
‫״ הסכיל‬töricht handeln“. Endlich ist es denominativ, wie ‫המטיר‬
‫״‬Regen machen“, ‫״ קריע‬Samen erzeugen“, ‫״ הבכיר‬Erstgeburt
haben“, ‫״ האזין‬Ohren machen“ und ‫״‬hören“, ‫״ הקרץ‬Hörner be-
kommen“, ‫״ השריש‬Wurzel treiben“.
In einigen Fällen geht die kausative Bedeutung in die des Ghoativs
über, wie ‫״ רנן‬jubeln“ ‫״ הךנץ‬in Jubel ausbrechen“, ‫״ זעק‬rufen“
‫״ ה!עיק‬einen Ruf erheben“, ‫״ בקע‬eindringen“ ‫״ הבקיע‬durchbre-
chen.“ Schließlich kann der Unterschied zwischen Grundstamm
und Kausativ ganz verwischt werden, so daß sie sich nur in der
Konstruktion unterscheiden: ‫ דרך‬und ‫ היריך‬mit akk. ‫״‬nieder-
treten“, ‫ עתר‬und ‫״ העתיר‬beten“, ‫ גטה‬und ‫״ הטה‬spannen“ u. a. Ein

36
sekundäres Kausativ ist auch ‫״ הכה‬schlagen“, als Neubildung zum
imperf. ‫ ניכה‬das eigentlich zum qal gehört.
d. a. Die Reflexiva des Intensivs bezeichnen die Handlung
als innerhalb der Sphäre des Subjekts sich abspielend wie des
Intensivs: ‫״ הטהר‬sich reinigen“, ‫״ התפתח‬sich die Fesseln lösen“,
‫״ התהלך‬wandeln“.
ß. Bei mehreren Subjekten wird das Reflexiv zum Ausdruck
der Gegenseitigkeit, wie ‫״ התראה‬sich gegenseitig ansehen“ Gn
42, 1.
‫ך‬. Wie das Intensiv kausativ-deklarative Bedeutung hat, so be-
zeichnet das Reflexiv ‫״‬sich für etwas ausgeben, als etwas dar-
stellen“, wie ‫״ ה^גדל‬sich groß stellen“, ‫״ התחלה‬sich krank stellen“,
‫״ התנבא‬als Prophet auftreten“. /
8. Erst in der jüngeren Sprache wird das Intensiv-Refl. auch
als Passiv verwendet, wie ‫״ תתהלל‬wird gelobt“ Prv 31, 30, ‫והתכתי‬
‫״‬wird vergessen“ Qph 8, 10. ‫<׳‬.
e. Das Reflexiv des Grundstammes, das ni, hat zwar manch-
mal noch reflexive Bedeutung, wie ‫״ נשאל‬für sich etwas erbitten“,
oft mit dem Sinn ‫״‬eine Handlung erdulden“, wie ‫״ נמצא‬sich finden
lassen“, ‫״ בךרש‬sich suchen lassen“, wird aber meist schon als Passiv
verwandt, an Stelle des nur noch in einzelnen Resten erhaltenen
eigentlichen Passivs (‫״ ל^ה‬wurde genommen“, ‫״ יתן‬wird gegeben“),
wie ‫״ בולי‬geboren werden“, ‫״ נקבר‬begraben werden“. Es tritt
auch als Passiv zum Intensiv und zum Kausativ, wie ‫״ נכבד‬geehrt
werden“ zu ‫״ נכחד כפבד‬vertilgt werden“ zu ‫הכךדד‬.

b. Die ,, Tempora“ — ihre Deutung


§ 40a. Das Hebr. hat nur zwei finite Verbalformen, eine mit
Affixen und eine mit Präfixen gebildete, die ursprünglich entgegen-
gesetzte Bedeutung gehabt haben müssen. Man bezeichnet sie
herkömmlicherweise als Perfekt und als Imperfekt ohne Rücksicht
auf den Gebrauch der ebenso genannten Formen in den klassischen
Sprachen und ohne Bezug auf die drei subjektiven Zeitstufen vom
Standpunkt des Redenden.

37
b. Diesen Sprachgebrauch suchte SRDriver in seinem Treatise
on the Use of the Tenses in Hebrew3 (1892) zu erklären, indem er
die beiden Formen auf die von GCurtius1 für das Griechische auf•,
gezeigten objektiven Aspekte oder Aktionsarten ‫״‬Vollendet“ und I
‫״‬Unvollendet“ bezog. Drivers Auffassung schlossen sichJPedersen
Israel I-II, 113ff., Hebr. Gr.2, § 29. 119. 126, MCohen, Le
Systeme verbal semitique et l’expression du temps, Publ. de
l’ecole des langues or. viv. Ve Serie t. XI (1924) und HFleisch, Sur
le Systeme verbal du semitique commun et son evolution dans les
langues semitiques anciennes, MUB 27, 1947/48, 37—60, an,
indem er es mit HBauers These von der Priorität des Zeitpunktes
vor den Aktionsarten verband.
c. Da aber Drivers These sich nur durch z. T. sehr gekünstelte
Interpretationen des Textes durchführen ließ, kehrte HBauer in
seiner Diss. Die Tempora im Semitischen, ihre Entstehung und ihre
Ausgestaltung in den Einzelsprachen (BAss VIII, 1, 1910, 1—53)
zu der Auffassung zurück, daß auch die semitischen Tempora Zeit-
stufen ausdrückten. Für den vorliegenden Tatbestand stellte er die
Hypothese auf, daß das Semitische ursprünglich nur eine, die
präfigierende Verbalform besessen habe, obwohl auch in den
hamitischen Sprachen sich affigierende Tempora finden. Diese
Form wäre ursprünglich zeitlos gewesen, daher er sie Aorist nannte.
Die Affixform sei aus einem Nominalsatz hervorgegangen, daher
er sie Nominal nannte. Er glaubte, diese Form, das hebr. Perfekt,
mit JBarth2 dem akkadischen sogenannten Präsens ikasad gleich-
setzen zu müssen, und schrieb ihr je nach der Bedeutung des Ver-
bums selbst die eines Perfekts (qätal ‫״‬er ist Mörder“ = ‫״‬er hat
getötet“) oder eines Präsens (jada‘ ‫״‬er ist kundig“ = ‫״‬er weiß“)
zu. Erstere sei in den westsemitischen Sprachen durchgedrungen
und habe die Präfixform auf die Zeitstufen Präsens und Futur ein-
geschränkt, während im Akkadischen die Neubildung für das
Präsens eingetreten sei und die alte Präfixform auf die Vergangen-
1 GCurtius, Erläuterungen zu meiner griech. Schulgrammatik, 171—179,
2 JBarth, ZA 2, 1887, 375—386.

38
heit eingeschränkt habe. Da diese Bedeutung im Hebr. in der
Kurzform mit Waw sich erhalten hat, glaubte Bauer hier eine
Mischung beider Systeme zu erkennen. Die einwandernden He-
bräer hätten den neuen Typus mitgebracht, aber mit dem von den
ansässigen Kanaanäern bewahrten älteren Typus gemischt.
d. Bauers Auffassung wurde in der Hauptsache (aber ohne die
Hypothese einer Sprachmischung) von GBergsträsser, Hebr. Gr;
II, § 3, übernommen. Dagegen suchte GRDriver, Problems of the
Hebrew Verbal System, O.T. Studies II, 1936, gerade diese
Annahme zu stützen. Bauer folgt in der Hauptsache auch FRBlake,
A Resurvey of Hebrew Tenses, 1951.
e. Bauers Hypothese aber läßt sich nicht mehr halten, seit sich
herausgestellt hat, daß das sogen. Präsens des Akkadischen ur-
sprünglich den zweiten Radikal verdoppelt zeigte, also nicht, wie
JBarth angenommen hatte, dem westsemitischen Perfekt, sondern,
wie schon PHaupt1 vermutet hatte, dem ebenso gebildeten Indikativ
imperf. des Äthiopischen (jenagger) entspricht. Beide sind ursprüng-
lieh Ausdruck für die durative Aktionsart, die in den andern
Sprachen durch die Konkurrenz des Intensivs ausgeschieden
worden ist. Daher suchte Verf. (Die ‫״‬Tempora“ des Semitischen,
Ztschr. für Phonetik und allgemeine Sprachwiss. 5, 1951, 133—154)
die Tempora als die in manchen Sprachen zu beobachtenden sub-
jektiven Aspekte zu erklären, unter denen der Redende einen Vor-
gang als geschehen einfach konstatieren (Perfekt) oder in seinem
Verlauf (kursiv) darstellen will (Imperfekt) .
f. Der Versuch des Japaners MSekine, die Auffassung der Aspekte
durch Begriffe der Gestaltpsychologie zu ersetzen, hat das Problem
nicht gefördert; vgl. ZAW 58, 1940/41, 133—141.

r. Das Perfekt . ; ‫ל‬ , ,

§41. Als subjektiver Aspekt konstatiert das Perfekt:


a. Handlungen oder Vorgänge; es ist daher die gewöhnliche
Form des Berichts, auch für wiederholte Handlungen, wie ‫^ ועלה‬b
1 PHaupt, The Journal of Royal Asiatic Society NS 10, 1878, 244—251.

39
‫״ האיש ההוא מעירו מ;מים ;מימה‬und dieser Mann zog von Zeit zu Zeit
von seiner Stadt hinauf“ 1 S 1, 3; •<
b. Eigenschaften in verbal flektierten Adjektiven, wie ‫״ קטנתי‬ich
bin klein“, ‫״ זקנתי‬ich bin alt“1, ‫״ מה״׳סבו אי״ליף לעקב‬wie schön sind
deine Zelte, Jakob“ Nu 24, 5, ‫״ מה־גדלו מע^יך יהןה‬wie groß sind
deine Werke, Jahwe“ Ps 92, 6 (s. § 12), ‫ מאלץ כן גבהו‬tntä ‫כי״גבהו‬
‫״ ךרכי מדרכיכם‬wie der Himmel höher ist als die Erde, sosindmeine
Wege höher als die euren“ Jes 55, 9;
j 6) c. Gemütszustände und geistige Tätigkeiten, wie ?‫״ אהב‬du liebst“
Gn 22, 2, ‫״ שמחתי‬ich freue mich“ 1 S 2, 1, ‫״ חפצתי‬ich habe Ge-
fallen“ Ps 40, 9, ‫״ ;דעתי‬ich weiß“ Gn 21, 26, ‫״ זכךתי‬ich gedenke“
Jer 2, 2, ‫״ שנאתי מאסתי חגיכם‬ich hasse und verachte eure Feste“
Am5, 21;2
d. den Zusammenfall (Koinzidenz) zwischen Aussage und Voll-
zug der Handlung, wie ‫״ השתדזריתי‬ich verbeuge mich“ 2 S 16, 4,
‫״ הלימתי‬ich erhebe“ (die Hand) Gn 14,22, ‫״ נשבעתי‬ich schwöre“ eb.
22, 16, ‫״ ;עצתי‬ich rate“ 2 S 17, 11, ‫״ נתתי‬ich gebe“ Gn 15, 18;
e. in rhetorischen und ablehnenden Fragen gewinnt das perf,
»‫ג׳‬ für unser Sprachgefühl modalen Sinn: ‫ והלכתי‬... ‫החדלתי את״מתקי‬
‫״ לנוע על״העצים‬soll ich meine Süße aufgeben ... und hingehen, um
über den Bäumen zu schweben?“ Ri 9, 11, ‫אתרי בלתי דדתה״לי עדנה‬
‫״‬soll mir, nachdem ich verblüht, Lust zuteil werden?“ Gn 18, 12,
‫״ עד״מתי מאנת‬bis wann willst du dich weigern?“ Ex 10, 3;
f. das perf. konstatiert nach einem imperf. künftige Ereignisse
und Zustände, die als sicher zu erwarten sind, wie: ‫ואברהם היו‬
‫בו כל גרי הארץ‬-‫״ ;ה;ה לגוי גדול לעצום ונבךכו‬und Abraham wird zu
einem großen, mächtigen Volk werden, und durch ihn werden

1 Gen 32, 11 und eb. 18, 13.


2 Die scheinbar naheliegende Analogie des griechischen 018a ‫״‬ich weiß“,
pijiv/jpai ‫״‬ich erinnere mich &rr7jxa ‫״‬ich stehe“, xa9‫^׳‬p.a1 ‫״‬ich sitze“, lateinisch
novi, odi darf nicht dazu verleiten, die hebr. Formen als resultative Perfekta auf-
zufassen. Schon FBopp, Vergl. Gr., § 515 und GCurtius, Gr. Verbum2 II, 170f.
sahen in diesen Formen vielmehr Intensiva, s. OJespersen,PhilosophyofGrammar
269ff.; CSarauw, Festschrift f. V. Thomsen, 19IX 59ff. sieht in ihnen mit Recht
Parallelen zum akkadischen Permansiv. v

40
alle Völker der Erde gesegnet“ Gn 18, 18; nach einem Partizip:
‫האךץ וידעתם‬-‫״ להגה אנכי הולך היום ?דרך כל‬siehe, ich bin heute im
Begriff, den Weg aller Welt zu gehen, und dann werdet ihr erkennen“
Jos 23, 14; so auch, um das nach der Schilderung eines Zustandes
dann daraus zu erwartende Ergebnis vorzuführen: ‫לךאת אלוהים‬-‫רק אין‬
‫״ במקום הזה והרגוני‬es gibt hier keine Gottesfurcht, und so wird man
mich töten“ Gn 20, 11; nach einem anderen Nominalsatz: ‫והגה‬
‫האדמה הזאת‬-‫בתיך אל‬# rp ‫ר״תלך‬#‫מךתיך בכל א‬#‫״ אנכי עמך ו‬ich bin bei dir
und werde dich behüten, wohin du auch immer gehst, und in dies
Land zurückzuführen“ eb. 28, 15; so auch nach einem Verbot, wie
‫מע^ם בקולי‬# ‫ ללא‬...‫אלהי האמרי‬-‫״ לא תיךאו את‬fürchtet nicht die Götter
derAmoriter ..., so daß ihr auf meine Stimme nicht hört“ Ri 6, 10;
nach einer Aufforderung: ‫בית עבדכם לליבי לרזהצו רגליכם‬-‫סורו נא אל‬
‫״ והשכמתם רדזלכרזם לדךככם‬kehrt doch ein in das Haus eures Dieners*
übernachtet und wascht eure Füße, und am andern Morgen wan-
dert eures Weges weiter“ Gn 19, 2, ‫ראל‬#‫זקני ל‬-‫״ לך לאספת את‬geh
und sammle die Ältesten Israels“ Ex 3, 16, ‫בא אל״פרעה ואמלת אליו‬
‫״‬geh zu Pharao und sage ihm“ eb. 7, 26, ‫לפתה לבבכם‬-‫מרר לכם פן‬#‫ה‬
‫ ותרה אף־׳להוה בכם‬... ‫ם‬5‫״ לסך‬hütet euch, daß sich euer Herz nicht
betören lasse und ihr abfallt ... und Jahwe gegen euch zürne“ Dt
11, 16. 17; nach dem zu einer Wunschpartikel erstarrten ‫לתן‬-‫מי‬
(s. § 9):‫לתן והיה לבבם זה להם ללךאה אתי‬-‫״ מי‬möchte doch dies ihr Herz
geneigt sein, mich zu fürchten“ Dt 5, 29; so auch nach dem imperf.
zur Schilderung von Gewohnheiten: fr ‫לל אמו והעלתה‬-‫ה‬#‫ומעיל קטן תע‬
‫״ מלמים למיטה‬und seine Mutter machte ihm einen kleinen Rock und
brachte ihn von Zeit zu Zeit hinauf“ 1 S 2, 19, ‫הבאר ההוא‬-‫כי מן‬
‫האבן מעל פי הבאר והשקר‬-‫הרעים וגללו את‬-‫מה כל‬#-‫ ונאספו‬... ‫קר העדרים‬#2
‫הבאר למקמה‬-‫האבן על פי‬-‫יבו את‬#‫הצאן וה‬-‫״ את‬denn aus diesem Brunnen
pflegten sie die Herden zu tränken ... und dort versammelten sich
alle Hirten, wälzten den Stein von der Mündung des Brunnens,
tränkten das Vieh und brachten den Stein wieder an seine Stelle
am Brunnen“ Gn 29, 2. 3 (s. BH3); nach einem inf.: ‫בללדכן‬
!‫הע?ך״ות וראית‬-‫״ את‬wenn ihr die Hebräerinnen entbindet, sollt ihr
schauen“ Ex 1, 16;

41
g. das abgeschlossen vorliegende Ergebnis einer Handlung: ‫ממן״העץ‬
‫״ א^ר צויתיף לבלתי אכל־ממגו אכלת‬hast du von dem Baum, von deni
zu essen ich dir verboten, gegessen?“ Gn 3, 11; so auch Erfahrungen
als Ergebnis einer Tatsachenreihe: ‫״ כי" הלל רשע על״תאות נפשו‬denn
der Frevler lobt nur die Lust seiner Seele“ Ps 10, 3;
h. in Nebensätzen steht das perf. auch als relatives Tempus der
Vergangenheit: ‫״ ויכל אלהים ביום הטביעי מלאכתו א^ר עשה‬am siebenten
Tage beendete Gott das Werk, das er geschaffen hatte“ Gn 2,2;
und für das in Zukunft zum Abschluß Gelangende (fut. exactum):
‫כלו ל^ת‬-‫״ גם לגמליף א^אב עד אס‬auch für deine Kamele will ich
schöpfen, bis sie aufgehört haben zu saufen“ Gn 24, 19;
i. so steht das perf. in Zustandssätzen und neben dem imperf.:
‫״ והם תכו לרנלף לשא מדברתיף‬und sie werden zu deinen Füßen geduckt,
und er bringt die dir zugetriebenen Opfer“ Dt 33, 3 (s. HSNy-
berg, ZDMG 92, 343), ‫״ ;תלצבו מלכי״ארץ ורוזנים נוםדו״;חד‬die Könige
der Erde werden sich aufstellen, und die Fürsten werden sich ver-
abreden“ Ps 2, 2;
k. so steht das perf. auch in allgemeinen Sentenzen: ‫כאשר ;נוס‬
‫;דו על״הקיר ונ^כו הנחש‬, ‫״ אי׳ש מפני הארי ופגעו הדב ובא הבית לסמך‬wie
wenn jemand vor einem Löwen flieht, und ein Bär ihm begegnet,
oder er tritt ins Haus und lehnt seinen Arm an die Wand, und es
beißt ihn eine Schlange“ Am 5, 19. :

#& d Das Imperfekt


§ 42 a. Das den Verlauf einer Handlung schildernde (kursive)
Imperfekt kann sich als subjektiver Aspekt auch auf Ereignisse der
Vergangenheit beziehen, namentlich nach ‫ אז‬: ‫״ אז לשיר״משה‬da sang
Mose“ Ex 15,1, ‫״ אז לבנה ;הרשע מזבח ליהוה‬da baute Josua Jahwe einen
Altar“ Jos 8, 30. Aber in der jüngern Sprache tritt dafür schon
das perf. ein: ‫״ אז בנה את״המלוא‬damals baute er die Aufschüttung“
1 Kö 9, 24. Der Chr. kennt das imperf. nach ‫ אז‬nur noch an zwei
entlehnten Stellen (AKropat, Synt. d. Ghr., S. 17). Ebenso kann
auch das negative ‫״ טךם‬noch nicht“ mit dem kursiven Aspekt ver-
bunden werden: ‫״ וכל עזיה ה^דה טרם ;הלה בארץ‬es gab noch keine

42
Feldgewächse auf Erden“ Gn 2, 5, ‫״ טלם ישכבו‬sie hatten sich noch
nicht schlafen gelegt“ eb. 19,4, ‫״ אני טרם אכלה לדבר אל~ל?י‬ich hatte
noch nicht aufgehört zu überlegen“ eb. 24,45, ‫רהי״הוא טרם כלה לדבר‬
‫״‬und er hatte noch nicht aufgehört zu reden“ eb. 24,15, ‫בטרם אמות‬
‫״‬bevor ich sterbe“ eb. 27, 4; vgl. Ex 1, 191.
b. Auch ohne diese Adverbien kann das imperf. vergangene
Ereignisse mit lebhafter Anteilnahme darstellen : ‫ת‬1‫בי“אדבר אל״נב‬
‫״ התרעאלי ואמר לו‬ich sprach zu Naboth aus Jesreel und sagte ihm“
1 Kö 21,6, 600‫עלה על״הצנה‬: ‫מאות זהב‬-‫ש‬# ‫ ״‬Gramm Gold ließ er auf
jedes Schild auftragen“ eb. 10, 16; vgl. eb. 10, 17.
c. Regelmäßig wechselt die Erzählung den durch J eingeführten
kursiven Aspekt in seiner Kurzform mit dem sie eröffnenden
konstatierenden perf. Die Überlieferung über die Aussprache des ‫ו‬
mag an einzelnen Stellen unsicher sein, denn die 2. Kolumne der
Hexapia des Origenes schreibt oft ou an Stelle von ‫״‬wa“ (s.
EBronno, Studien über hebr. Morphologie, S. 235; ASperber, He-
brew Based upon Greek and Latin Translations, HUCA12/13,139).
Die Erzählung mit ‫ תהי‬ist so geläufig geworden, daß sie auch im
Beginn historischer Bücher in Anknüpfung an einen nur vorge-
stellten Zusammenhang erscheint. Die geringste Unterbrechung
durch Änderung der Wortstellung führt zum Wiedereintritt des
konstatierenden Perfekts: ‫מהי אתר הדברים האלה והאלהים נסה את״אברהם‬
‫״‬darauf versuchte Gott Abraham“ Gn 22, 1, ‫מצא אללם לוטהפסתה‬
‫״ והדלת סגר אתריו‬Lot ging zu ihnen hinaus und verschloß die
Tür hinter sich“ eb. 19, 6. Das imperf. mit ‫ י‬kann auch ein
Partizip, das eine Person durch eine Handlung charakterisiert,
fortsetzen: ‫ד מבא לי‬:‫״ מי“אפוא הוא הצד״צ‬wer war denn der Mann,
der das Wild eijagte und mir brachte?“ Gn 27, 33, :‫הוה ממית ומחיה‬
‫״ מוריד שאול ר?ל‬Jahwe tötet und belebt, führt in die Se’ol und
wieder herauf“ IS 2,6 (vgl. HBirkeland, Acta Or. XIII, 15), ‫הנוטה‬

1 Die Stellen, an denen ‫ טרם‬mit dem perf. verbunden ist — vgl. HEwald,
Ausführliches Lehrbuch der hebräischen Sprache8, 1870,828f. —, sind alle ver-
dächtig, wie JWellhausen, Der Text der Bücher Samuelis, S. 52 zu 1 S 3, 7 und
S. 157 n. 1 gezeigt hat.

43
‫״ כדק עמלם ולמאוןם כא?ל לעבת‬der den Himmel wie ein Tuch auf.
gespannt und wie ein Zelt zum Wohnen errichtet“ Jes 40, 22
‫״ רגע הים ויהמו גליי‬er regt das Meer auf, so daß die Wogen wallen“
Jer 31, 35, ‫״ ארמי אבד אבי וירד מצרימה‬mein Vater war ein schwei-
fender Aramäer und kam so nach Ägypten“ Dt 26, 5 (AOSchulz
Über das Impf, und Perf. mit ♦‫ו‬ im Hebr., Diss. phil. Königsb,
1900; JHehn, Waw conversivum, Festschrift für K. Budde, 1920,
83 bis 92; FRBlake, The Hebrew waw conversive, JBL 63, 1944,
271 bis 295; LKöhler, Syntactica IV, VT 3, 1953, 299—305.
d. Der kursive Aspekt dient manchmal auch zum Ausdruck
sich wiederholender Handlungen der Vergangenheit: 5?^‫ן??ן‬1‫?ת‬
‫יום‬-‫יעלה הענן (לא יסעו עד‬. ‫סעו בני ה^ראל בכל מסעיהם ואם־לא‬: ‫מעל המשבן‬
‫״ העלתו‬wenn die Wolke sich vom Zelt erhob, brachen die Israeliten
insgesamt auf; wenn sie sich nicht erhob, brachen sie nicht auf,
bis sie sich erhob“ Ex 40, 36. 37. Die Wiederholung kann zur
Gewohnheit werden: ‫״ כי כן תלבשף בנות־המלך הבתולת‬denn so pflegten
sich die unverheirateten Töchter des Königs zu kleiden“ 2 S 13,18,
‫״ רהי מדי עברו ;סר שמה‬und sooft er vorbeikam, kehrte er dort ein“
2 Kö 4, 8, ‫״ דחיו שניהם ערומים האדם ואשתו ולא ?תבששו‬und sie waren
beide, Adam und sein Weib, nackt, schämten sich aber nicht“
Gn 2, 25, ‫ם‬31‫הדגה א^ר״נאכל במצתםך‬-‫״ זכךנו את‬wir denken an die
Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen pflegten“ Nu 11,5;
so auch von dauernder Verpflichtung: ‫וסביבות בית״האלהים ;ליבו‬
‫״‬rings um das Gotteshaus sollten sie übernachten“ 1 Ch 9, 27.
e. In der Dichtung kann das imperf. auch einmalige Hand-
lungen der Vergangenheit lebhaft vergegenwärtigen: ‫מהמת יכס;מו‬
‫״‬die Tiefen bedeckten sie“ Ex 15, 5, ‫״ יאבד יום אולד בו‬zugrunde
gehe der Tag, an dem ich geboren“ Hi 3, 3 (wo aber das modale
imperf. des Hauptsatzes das Tempus des Nachsatzes nach sich
gezogen hat).
f. In der Prosa dient der kursive Aspekt meist zum Ausdruck der
Gegenwart oder der Zukunft, so von einmaligen Handlungen:
^‫״ מה״^ב‬was suchst du?“ Gn 37, 15, oder von seit jeher geübten
Bräuchen: ‫ן לא־יאכלו ?ני־לעראל את־גיד הגעה‬3‫״ על־‬deshalb essen di«

44
Israeliten die Hüftsehne nicht“ Gn 32, 33, von der Zukunft: (‫לאופרת‬
‫״ כל־בשר ערד ממי המבול‬und es wird kein Geschöpf wieder von der
Flut vernichtet werden“ Gn 9, 11,
g. Als relatives Tempus kann sich das imperf. auch auf Ereignisse,
die in der Vergangenheit bevorstanden, beziehen: ‫כישמעוכי״־שם‬
‫״ יאכלו לחם‬denn sie hatten gehört, daß sie dort Brot essen wür-
den“ Gn 43, 25, ‫״ ואלישע חלה את״סליו א^ר ;מות בו‬und Elisa war an
der Krankheit erkrankt, an der er sterben sollte“ 2 Kö 13, 14, ‫דדם‬
‫״ השמש דרה עמד עד״יקם גל איביו‬und die Sonne ruhte und der Mond
stand still, bis sich das Volk an seinen Feinden gerächt hatte“ Jos
10’ 13‫־‬
‫־ ׳‬ ;
e. Die Modi ;
§ 43. Uber den Gebrauch des Jussivs in Wunschsätzen s. § 8, so
noch: ‫״ חאנף ותחז בציון עינינו‬sie werde geschleift, unser Auge soll sich
an Zion weiden“ Mi 4, 11, ‫כם‬$‫״ ריהי״ק להרה אלהי״צבארת א‬und dann
sei Jahwe, der Gott Zebaoth, mit euch“ Am 5,14, ‫ה את״אדןאב‬$‫מי;פ‬
‫״ כעל דפל ברמת גלעד‬wenn doch einer den Ahab verführte, daß er
hinaufziehe und bei Ramoth in Gilead falle“ 1 Kö 22, 20.

f. Die Partizipien
(SRDriver, Tenses3, S. 165 ff; FRBlake, Resurvey S. 28 ff.)
§ 44. Das Partizipium dient zur Charakteristik des Subjekts
auf Grund seiner Handlungen, die in jede der drei subjektiven
Zeitsphären fallen können, und zwar:
a. in die Gegenwart: ‫•״ את״אחי אנכי מבקש‬ich suche meine Brüder“
Gn 37, 16, ‫״ ומד לתמר לאמר הנה חמיך עלה תמנתה לגז צאנו‬und man
meldete der Thamar: Sieh, dein Schwiegervater kommt zur
Schafschur herauf nach Thimnath“ eb. 38,13, ‫כל״המצרה אשר אנכי‬
‫״ מצוף היום‬das ganze Gebot, das ich heute befehle“ Dt 11, 8;
b. in die Zukunft: ‫הארץ‬-‫בעה אנכי ממטיר על‬0 ‫״ פי ל;מים ערד‬denn
nach 7 weiteren Tagen werde ich auf die Erde regnen lassen“ Gn 7,
4, ‫״ כי”אני נתן את" פלשתים מדף‬denn ich werde die Philister in deine
Hand geben“ 1 S 23, 4, ‫עתה חת;צבו וךאו את״הדבר הגדול הזה א^ר‬-‫גס‬

45
‫״ יהוה עשה לעיניכם‬nun stellt euch auf und schaut das große Werk, das
Jahwe vor euren Augen tun wird“ eb. 12, 16, ‫בי למשובת השגה מלך‬
‫״ ארם עלה ?ליך‬denn nach Verlauf eines Jahres wird der König von
Syrien gegen dich heraufziehen“ 1 Kö 20, 22;
c. in die Vergangenheit, von sich wiederholenden Handlungen
oder andauernden Zuständen, wie ‫״ ובהר יצא מעדן‬und ein Strom
floß von Eden aus“ Gn 2,10, ‫^מע *ולמה‬-‫שבא שמעת את‬-‫״ ומלפת‬und die
Königin von Saba hörte das Gerücht von Salomo“ 1 Kö 10, 1,
‫״ רק בבמות הוא מזבח ומקטיר‬aber auf den Höhen opferte und räucherte
er“ eb. 3,3, ‫ אכלים ושתים ומומחים‬... ‫״ ?הודה רשראל‬Juda und Israel...
aßen und tranken und freuten sich “ eb. 4, 20. So kann auch das
part. durch ein perf. fortgesetzt werden: ‫הוי בנה עיר בדמים ?כונן קריה‬
‫״ בעולה‬weh über den, der eine Stadt mit Blut erbaut hat und einen
Flecken mit Frevel errichtet“ Hab 2, 12 (wo 1 QpHab X 6 ‫וכונן‬
liest).
d. Das part. steht besonders gern, wenn der Satz durch ‫ ?י‬ein-
geleitet ist, wie ‫״ פי ידע אלהים‬denn Gott weiß“ Gn 3, 5, ?‫הלא‬
‫״ אנכי אתו‬denn ich fürchte mich vor ihm“ eb. 32,12; und daspart,
tritt dann oft hinter das Subj.: ‫״ פי אתה אה״ם מבקשים‬denn das ver-
langt ihr“ Ex 10, 11. Doch ist diese Stellung nicht notwendig.
Erst in der Mischna wird das part. mit Personalpronomen der
regelmäßige Ausdruck des Präsens, s. GSiegfried-HStrack, Lehr-
buch d. neuhebr. Sprache u. Litteratur, 1884,81f. und KAlbrecht,
Neuhebr. Grammatik, 1913, 117—119.
e. Wie in jedem Nominalsatz kann auch beim part. die Zeit-
stufe oder eine modale Färbung durch ‫ דדה‬ausgedrückt werden, wie
‫״ גס״תמול גם־שלשם הליסם מבקשים‬gestern wie vorgestern begehrtet ihr“
2 S 3, 17, ‫״ ויהי מבדיל‬und es soll scheiden“ Gn 1, 6.
'■ ./;*‫־׳‬..‫'־׳‬/-! ‫י‬

g, Die Infinitive ? :
§ 45. Die Zugehörigkeit der Infinitive zum Verbum finitum zeigt
sich darin, daß sie das Subjekt nicht als Nomina, die sie sind, im
Casus adnominalis, zu sich nehmen, sondern im Nominativ, wie
‫״ רגום אתו באבנים פל״העדה‬die ganze Gemeinde soll sie steinigen“

46
Nu 15,35, ‫ות־אתו כל־מצאו‬3‫״ לבלתי ה‬damit ihn nicht jeder, der ihn
findet, erschlage“ Gn 4, 15, ‫״ לגם שמה רוצח‬damit ein Totschläger
dorthin entfliehe“ Dt 4, 42, ‫״ למות שם אנחנו ובעירנו‬damit wir und
unser Vieh dort sterben“ Nu 20, 4, ‫״ כהניף עבט את־נןרימיו‬als ob der
Stab den schwinge, der ihn erhebt“ Jes 10,15, ‫לחברך בראשית הלחם‬
‫״ או התירוש‬damit das Brot oder der Most zuerst gesegnet werden“
lQSVI5f. Daher wird der inf. auch durch die subjektive Negation
‫ אל‬verneint: ‫אולתו‬3 ‫(״ פגוש לב שפול באיש ואל־פסיל‬es ist besser) einer
der Jungen beraubten Bärin zu begegnen, und nicht einem Tor
in seiner Verkehrtheit“ Prv 17, 12.

h. Der Infinitivus absolutus


§ 46. Wie der Infinitivus absolutus in Befehlssätzen als Kom-
mando dient (s. § 2), so kann er auch in Aussagesätzen das Verbum
finitum vertreten, und zwar
a. in nachdrücklichen Zusagen: ‫״ אכול והותר‬essen und übriglassen
werdet ihr“ 2 Kö 4, 43, und in unwilligen Fragen: ‫ךי יסור‬#‫הרב עם״‬
‫״‬hadern mit dem Ewigen willst du und ihn tadeln?“ Hi 40, 2;
b. in lebhafter Erzählung: ‫תהו ןדבר״^א הרו עמל והוליד און‬-‫בטוח על‬
‫״‬auf das Nichts verlassen sie sich, reden Nichtiges, gehen schwanger
mit Mühe und zeugen Sünde“ Jes 59, 4 (vgl. Hi 15, 35). So ist
auch Hos 10, 4 mit JWellhausen, Die kl. Propheten3, z. St. nach
der LXX ‫ דבר‬statt ‫ דברו‬ZU schreiben.
c. als Fortsetzung des Verbum finitum (vgl. ARubinstein, VT 2,
1952, 362—367): ‫ ובחר אתו מפל״^כטי ^ראל‬... ‫״ הנגלה נגליתי‬habe
ich mich nicht offenbart ... und ihn vor allen Stämmen Israels
erwählt?“ 1 S 2, 27. 28, ‫ל&בעה ^תו‬-‫זרעתם הךבה והבא מעט אכל ואין‬
‫״ ואין״לעכרה לבוש ןאין״לחם לו‬ihr säet viel und bringt wenig ein,
esset und werdet nicht satt, trinket und werdet nicht voll, kleidet
euch und werdet nicht warm“ Hag 1, 6, ‫הקריבו מלכי אשור‬
‫״ את״כל״הארצות ונתן את־אלהיקם באש‬die Könige Assyriens haben alle
Länder verwüstet und ihre Götter ins Feuer geworfen“ Jes 37, 18. 19
(s. BH3), ‫ ושאול לו באלהים‬... ‫״ למה קשרו^ם עלי‬warum habt ihr euch
gegen mich verschworen .‫־‬.. und seinetwegen Gott befragt?“ 1 S

47
22,13, ‫ וכרות עמר הבלית‬....‫לבבי נאמן‬-‫״ ומצאת את‬du fandest sein Herz
treu ... und schlossest mit ihm einen Bund“ Neh 9, 8, ‫ועל הר״סיגי‬
‫״ ירדת ודבר עמהם משמלם‬du stiegst auf den Berg Sinai hinab und
redetest mit ihnen vom Himmel her“ eb. 9, 13, ‫ומרדנו וסור ממצותך‬
‫״‬wir waren abtrünnig und von deinen Geboten....... gewichen“
Da 9, 5; nach dem perf. cons.: ‫ודחיד להמר עליו‬-‫ןספדועליו כמספד על‬
‫״ פהמר על״הבכור‬und sie klagen über ihn, wie man über das einzige
Kind trauert, und sind bitterlich betrübt wie über den Verlust
des Erstgeborenen“ Sach 12, 10; nach einem imperf.: ‫זאת גע^ה לרם‬
‫״ והחיה אותם‬dies werden wir an ihnen tun und sie am Leben lassen“
Jos 9, 20, ‫דות בכסף לקנו וכתוב בספר וחתום והעד עךים‬$ ‫״‬Felder werden
sie für Geld kaufen, es schriftlich machen, besiegeln und Zeugen auf-
stellen“ Jer 32,44. (Scheinbar steht der inf. abs. nach Präpositionen
in ‫״ אחרי שתה‬nach dem Trinken“ 1 S 1, 9, ‫״ לרךאה‬zu erscheinen“
Ri 13, 21; 1 S 3, 21; wahrscheinlich ist der Text an beiden Stellen
verderbt; für ‫ עזוב‬falsch punktiert ist ‫ עד שוב‬in Jos 2, 16).

/r 4 i. Der Infinitivus constructus


§ 47. Der Infinitivus constructus dient in Verbindung mit
einer Präposition als adverbielle Bestimmung im Satz an Stelle
eines Nebensatzes, und zwar eines Zeitsatzes :‫ויהי כראות אחאב את״אליהו‬
‫״ ויאמר אדזאב אליו‬als Ahab Elia sah, sprach er“ 1 Kö 18,17, ‫בן־ארבעים‬
‫גה אנכי בשלח מעזה ע^ד״להוה אתי מקדעז בתע לרגל את־האלז‬$ ‫״‬Jahre 40
war ich alt, als der Knecht Gottes Mose mich von Kades-Barnea
aussandte, das Land zu erkunden“ Jos 14, 7, ‫באכלם מעבור הארץ‬
‫״‬da sie vom Getreide des Landes aßen“ eb. 5, 12, ‫והלה כתפשכם‬
‫״ את״העיר תציתו את״העיר באש‬sobald ihr die Stadt erobert habt, sollt
ihr sie im Feuer verbrennen“ eb. 8, 8, ‫״ עד״הסיךכם החרם מקרבכם‬bis
ihr den Bann aus eurer Mitte entfernt habt“ eb. 7, 13; oder eines
Finalsatzes: ‫״ ללבן הלך לגזז את״צאנו‬Laban ging aus, um seine Schafe
scheren zu lassen“ Gn 31, 19. Insbesondere dient der inf. cstr. mit
‫ ל‬zum Ausdruck unmittelbar bevorstehender Handlungen (tempus
instans), wie ‫״ להוה להושיער‬Jahwe wird mich retten“ Jes 38, 20,
‫יעזבי העמק‬-‫״ כי לא להררים את‬denn es war nicht möglich, die Bewohner

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