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Erstes Buch

DER EINFACHE NACKTE SATZ

Einleitung: Die Satzbildung


§ 1. Die Syntax hat darzustellen, wie die Sprache in Sätzen oder
Satzäquivalenten auftritt. Eine Definition des Satzes ist hier nicht
erforderlich (vgl. KBühler, Kritische Musterung der neueren
Theorien des Satzes, Idg. Jahrb. 6, 1918, 1—20; JLohmann und
WBröcker, Zur Wesensbestimmung des Satzes, FuF 16, 1940,
356f.). Nach KBühler (Sprachtheorie, 1934) dient die mensch-
liehe Rede drei Zwecken: dem Appell oder der Auslösung, dem
Ausdruck oder der Kundgabe und der Darstellung. Während
Appell und Kundgabe den ersten Regungen des Sprachlebens ent-
stammen, aber auch auf höheren Stufen fortleben, sind diese in
erster Linie von der Darstellung beherrscht. Wir unterscheiden
danach drei Stufen der Satzbildung: Befehl und Wunsch, Gefühls-
ausdruck und Aussage,

‫ ־‬:»» W A■ AUSRUFESÄTZE
I. BEFEHL
, ?, 1. Der nominale Befehl '■
§ 2. Die älteste Form des Befehls ist rein nominal. Sie tritt als
der sog. Infinitivus absolutus des Verbums auf: ‫״ שמור‬Obacht“ Dt 5
12, ‫״ שמע‬höret“ eb. 1, 16, ‫״ זכור‬gedenket“ Ex 13, 3, ‫״ פתות‬zer-
bröckelt“ Lv 2,6, ‫״ נשוא‬hebet auf“ Nu 4,2. Diese einfachste Form

1 Hebräische Syntax 1 ! ‫י‬


des Befehls, in der auf den Angeredeten noch kein Bezug genommen
wird, hat die spätere Sprache aufgegeben; sie findet sich in der 1
Chronik (s. AKropat, Die Syntax des Autors der Chronik, § 7, 1) _■
nicht mehr.

2. Der Imperativ
§ 3. Aber auch die gewöhnliche Form des Befehls, der Impera- ‫ן‬
tiv, ist, wie seine Verwendung als Infinitivus constructus zeigt, aus i
einer Nominalform hervorgegangen, die sich im Ausdruck von .
Genus und Numerus in der Anrede den finiten Verbformen an-
geschlossen hat.
Dieselbe Form aber dient nicht nur dem strikten Befehl, son-
dem auch bloßen Ermahnungen, wie ‫ לצדקה‬.. ^7! ‫״‬säet Gerechtig-
keit“ Hos 10, 12, und Bitten: ‫״ תנה־נא להם ככר״כסף‬gib ihnen
doch ein Talent Silber“ 2 Kö 5, 22, ‫״ סורו ?א אל־בית עבדכם‬tretet
doch in das Haus eures Dieners ein“ Gn 19, 2, und Wünschen,
wie ‫״ אך אם־אתה לו שמעני‬wenn du, mich doch nur hören woll-
test“ Gn 23, 13, wo allerdings der Befehl schon mit der gewöhn-
liehen Form des Wunsches (s. § 8 b) kontaminiert ist (eine andere
Auffassung bei MMBravmann, Studies in Arabic and General
Syntax, 1953, 133, A. 1), ferner bei Gewährung von Bitten, wie
‫״ ויהי״מה ארוץ ויאמר לו רוץ‬ich möchte laufen. Und er antwortete: So
lauf“ 2 S 18, 23, ferner in Zusagen, Verheißungen, Segenswünschen,
Verwünschungen und Drohungen: ‫״ קצרו לפי־הטד‬so werdet ihr
der Gnade gemäß ernten“ Hos 10, 12, ‫״ והיה ברכה‬und du wirst
zum Segen werden“ Gn 12, 2, ‫״ אחתגו את הלי לאלפי לבבה‬Schwester,
du mögest zur Stammutter von Myriaden werden“ eb. 24, 60,
‫״ ומלטי את־נפשך ואת״נפע בנך‬SO wirst du dein Leben und das deines
Sohnes retten“ 1 Kö 1, 12, ‫״ וטהר‬und du wirst rein sein“ 2 Kö 5,
10, ‫״ ולהפלל בעדך והיה‬und er wird für dich beten, und du wirst
leben“ Gn 20,7 (vgl. eb. 42,18; 45,18), ‫״ ולעי ולאי‬und du sollst spüren
und sehn“ Jer 2, 19, ‫״ וראה בטוב לרו^לם‬und du wirst Jerusalems
Glück sehn“ Ps 128, 5, ^‫״ הילילו אניות תל‬ihr werdet heulen müssen,
ihr Tarsisschiffe“ Jes 23, 1.

2
3. Der Befehl durch eine Interjektion
§ 4. Eine urtümliche Form des Befehls weist durch eine der
Inteijektionen ‫הא‬, ‫הן‬, ‫ הנה‬auf dessen Gegenstand hin, wie
‫האדמה‬-‫לכם זרע וזרעתם את‬-‫״ הא‬da habt ihr Samen, nun besäet das
Feld“ Gn 47, 23, ‫״ הא לכי את־הילד הזה להינקהי לי‬da hast du den Kna-
ben, nun säuge ihn mir“ Ex 2,9 (nach S; vgl. Ez 16,43). Diese Inter-
jektionen dienen dann weiter nur dazu, die Aufmerksamkeit auf
eine Person oder Sache zu lenken, und sie vertreten mit dem folgen-
den Nomen einen ganzen Satz, wie ‫״ הן עם אהד‬sieh, ein einziges
Volk“ Gn 11,6, ‫״ הנה אשתך‬sieh, da ist deine Frau“ eb. 12,19, ‫והנה תנור‬
‫״ עשן‬sieh, ein rauchender Ofen“ eb. 15, 17, ‫״ הנני‬da bin ich“
eb. 22,1, ‫״ ויאמר הנני בני ויאמר הגה האש והעצים‬er sprach: Da bin ich,
mein Sohn. Der antwortete: Da ist das Feuer und die Holzstücke“
eb. 22, 7, ‫ מיקץ פךעה והגה הלום‬Jbund Pharao erwachte, da war es
nur ein Traum“ eb. 41, 7; aber auch: ‫״ הנה אנכי מת‬siehe (‫״‬wenn“)
ich tot bin“ Gn 50, 5. Seltener werden so Verbalsätze eingeführt:
‫ לאת״אדמסכם לפךעה‬... ‫״ הן קניתי אסכם‬seht, ich habe euch... und euer
Land für Pharao erworben“ Gn 47, 23, ‫״ הגה אביעה לכם רוחי‬sieh,
ich will euch meinen Geist ausgießen“ Prv 1, 23. Einen Satz
vertritt ‫ הן‬auch als bejahende Antwort auf eine Zweifelsfrage, wie
‫״ ויאמר לבן הן‬und Laban sprach: Ja.“ Gn 30, 34.
(Vgl. SMayer-Lambert, Sur la syntaxe de l’imperatif en Hebreu,
Revue des Etudes Juives 35, 106—109).

- ?1 '‫י‬ ‫•״‬ * ‫’׳‬

4. Der Jussiv als Befehlsform

§ 5a. Der Imperativ kann nicht negiert werden. Zum Ausdruck


des Verbotes dient die Kurzform des Imperfekts mit den Nega-
tionen ‫ לא‬und ‫אל‬, in denen sich ursprünglich die verschiedene
Stärke des Affekts ausdrückte, die später aber gleichwertig ge-
braucht werden: ‫״ אל״תביט אחריך‬schau nicht rückwärts“ Gn 19, 17,
‫״ דק את״בני לא תשב שמה‬aber meinen Sohn sollst du dorthin nicht
zurückfuhren“ eb. 24, 8, ‫״ ללא־נשאר ?הם איש‬und wir wollen niemand
von ihnen übriglassen“ 1 S 14, 36, ‫בי תעבד את־האדמה לא־תסף‬

1♦ 3•
‫״ תת־כחה לך‬wenn du die Erde bebaust, soll sie dir ihre Kraft nicht
wieder geben“ Gn4,12. In Gesetzen überwiegt ‫לא תעשה־לך פסל "לא‬
‫״‬du sollst dir kein Götzenbild machen“ Ex 20, 4.
b. Aber auch positive Befehle können durch die Kurzform des
Imperfekts als Jussiv ausgedrückt werden: ‫על״גחגך תלך ועפר תאכל‬
‫״ כל״ןמי חייך‬auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen
alle Tage deines Lebens“ Gn 3, 14. Ein Imperativ kann auch durch
das konstatierende Perfekt (s. § 41) fortgesetzt werden, wie ‫לך ןאספת‬
‫״ את״זקני ישראל‬geh und sammle die Ältesten Israels“ Ex 3, 16, 9
‫״ בא אל״פרעה ואמרת‬geh zu Pharao und sprich“ eb. 7,26,...‫סורו {א‬
‫״ והסכמתם והלכתם לדרככם‬kehret ein... und zieht am andern Morgen
eures Weges weiter“ Gn 19, 2, ‫״ ולכו לקראתם ואמרתם‬geht ihnen
entgegen und sagt“ Jos9,11, so auch nach einem Nominalsatz: Gn ■
47, 23 (s.o.), und in freier Anknüpfung an eine Aussage: 9 ‫ומלתם את‬
‫״ ערלת לבבכם‬und ihr sollt die Vorhaut eures Herzens beschneiden“
Dt 10, 16 (vgl. eb. 10,

5. Der Kohortativ
§ 6 a. Richtet sich die Aufforderung nicht an den Gesprächs- ,w
partner allein, sondern will sich der Redende mit diesem zu ge- g
meinsamer Tätigkeit verbinden, so tritt das Imperfekt in der dem ja
arabischen Energicus entsprechenden Form mit der Endung a auf; '1
dieser sog. Kohortativ wird oft durch die Flickwörter ‫ לך‬und
‫ לכה‬eingeleitet, wie ‫״ לכו ונלכה‬kommt, laßt uns gehen“ Jes 2, 5, j
‫״ לך ונקרבה באתד המקמות‬komm, wir wollen an eine der Stellen
herangehen“ Ri 19,13, ‫( נ^קה את״אביגוח‬Sam) ‫״ לכי‬komm, laß uns
unserm Vater Wein zu trinken geben“ Gn 19, 32, ‫לכו ונדזשבה‬
‫״ על״יךמ;הו מחשבות‬auf, wir wollen einen Anschlag auf Jeremia
machen“ Jer 18, 18. Für ‫ לכה‬kann auch die nach dem Muster
eines Imperativs flektierte Interjektion ‫ הבה‬usw. eintreten: ‫הבה נלבנה‬
‫״ לבנים‬auf laßt uns Ziegel brennen“ Gn 11, 3, ^‫יהמטפוןת א^ר״עלוך‬
‫״‬her mit deinem Umschlagtuch und fasse es“ Rt 3, 15.
b. Wie der Imperativ kann auch der Kohortativ, statt im eigent-
liehen Sinn, nur als Bitte um Erlaubnis auftreten, wie ‫נעברה־גא בארצך‬

4
‫״‬möchten wir doch durch dein Land hindurchziehen dürfen“ Nu
20, 17.
c. Die Aufforderung kann auch in der 1. ps. sing, auftreten
zunächst wohl im Selbstgespräch, dann aber auch um einen
Gesprächspartner über ein Vorhaben zu unterrichten, wie ‫ארדה ־נא‬
‫״ ואךאה‬ich will hinabsteigen und sehen“ Qn 18, 21, ‫אמלטה נא שמה‬
‫״‬ich will dorthin fliehen“ eb. 19, 20, ‫״ אמרתה הפעם‬jetzt will ich
sterben“ eb. 46, 30, ‫״ אל־אךאה במלת ה;לד‬ich mag den Tod des
Knaben nicht mitansehen“ eb. 21, 16, mit einem perf. als Fort-
Setzung: ‫״ האלך לקראתי לך‬soll ich hingehen und rufen“ Ex 2, 7.
d. Auch die Selbstaufforderung kann zur Bitte werden, wenn
die Ausführung des Vorhabens nicht vom Redenden abhängt, wie
‫״ אעברה ?אראך‬laß mich doch durch dein Land durchziehen “ Nu 21,
22; negativ: ‫אפלה‬-‫״ רביד־אדם אל‬in Menschenhände laß mich nicht
fallen“ 2 S 24, 14. Sie kann sich an einen imp. anschließen, wie
‫״ והביאה לי לאבלה‬bring mir, daß ich esse“ Gn 27, 4. j

II. WUNSCH

1. Nominale Wunschsätze
§ 7a. Wünsche können wie Befehle zunächst in nominaler Form
auftreten: ‫״ הלילה לך‬es sei fern von dir“ 1 S 20, 9, ‫״ אשרי האיש‬Heil
dem Mann!“ Ps 1,1, ‫ךב ליהוה רלגךעין‬.‫״ ס‬das Schwert für Jahwe und
Gideon!“ Ri 7,20, so auch als Aufforderung, wie ‫״ איש לאהליו‬jeder
zu seinem Zelte!“ 2 S 20, 1.
b. Statt als Ausruf kann der Wunsch auch als vollständige Aus-
sage auftreten, wie ‫״ שלום לכם‬Friede sei über euch“ Gn 43, 23,
‫לום‬# ‫״ ואתה‬möge es dir gut gehen“ 1 S 25,6, ‫״ ברוך אברם‬gesegnet sei
Abraham“ Gn 14, 19, ‫ר בקמרון‬#‫״ אהלי אתי לפני הנביא א‬wenn doch
mein Herr vor dem Propheten in Samaria wäre“ 2 Kö 5, 3;
verneint mit der subjektiven Negation ‫אל‬: ‫״ אל“טל ואל־מטר‬möge
kein Tau und kein Regen fallen“ 2 S 1, 21, ‫״ אל״דמי לכם‬möget ihr
keine Ruhe haben“ Jes 62,6, ‫״ אל״דמי״לך‬laß dir keine Ruhe“ Ps83,2.

5
c. In solchen Nominalsätzen kann die Grenze zwischen Ausruf
und Aussage sich verwischen. Als solche sind auch längere Sätze
aufzufassen, die uns zunächst als Wunsch erscheinen: ‫ארור אתה‬
‫״ מכל־ הבהמה‬verflucht seist du vor allen Tieren“ Gn 3, 14, ‫ארליך ארור‬
‫״ ומברכיך ברוך‬wer dir flucht, sei verflucht; wer dich segnet, sei geseg-
net“ eb. 27, 29.

2. Verbale Wunschsätze
§ 8a. Verbale Wunschsätze stehen im Imperfektum oder Jussiv,
negiert mit ‫אל‬, wie ‫&ט יהרה ביני וביניך‬£ ‫״‬Jahwe richte zwischen
dir und mir“ Gn 16, 5, ‫״ אלהיט ^ך‬Gott erbarme sich deiner“
eb. 43,29, ‫הילד הזה על״קךבר‬-‫״ תעב נא גפע‬möge die Seele des Knaben
in seinen Leib zurückkehren“ 1 Kö 17, 21, ‫ אלי‬,"C «mdge
meine Hand zu mir zurückkehren“ eb. 13, 6, ‫לאלקרבר עמנו אלהיט‬
‫״‬Gott möge nicht mit uns reden“ Ex 20, 19, ‫״ לאל"יתר אפך‬du
mögest nicht zürnen“ Gn 44, 18, ‫״ אל״נא תהי מריבה‬es möge kein
Streit entstehen“ eb. 13,8, ‫״ אל״נא ^ים אדני את״לבו‬mein Herr möge
nicht achten“ 1 S 25, 25, in der Form einer Selbstaufforderung:
‫ אפלה‬-‫אדם אל‬-‫ ומד‬... ‫נא בלדקהוה‬-‫״ נפלה‬möchten wir in die Hand
Jahwes fallen ... und möchte ich nicht in die von Menschen“ 2 S 24,
14 (1 Ch 21,13: ‫אפל‬-‫אדם אל‬-‫ ומד‬...‫יהרת‬-‫גא במ‬-‫)אפלה‬. Das perf. mit
‫ ר‬kann nicht nur das imperf., sondern auch einen Nominalsatz fort-
setzen, wie ‫ריבי ר^פטגי מידך‬-‫רודה להרה לד;ן לשפט ביני ובינך דרא דרב את‬
‫״‬so sei Jahwe Richter und entscheide zwischen dir und mir;
er möge zusehen und meine Sache verfechten und mich aus deiner
Hand durch sein Urteil retten“ 1 S 24, 16.
b. Der Wunsch kann auch durch die Interjektionen ‫ אהלי‬oder
‫ אבי‬eingeleitet werden: ‫״ אזזלי יפנו דרכי‬mögen meine Wege gerade
' sein“ Ps 119, 5, ‫״ אבי יבחן איוב‬daß Hiob geprüft würde“ Hi 34, 36.
Häufiger tritt dafür ‫ לו‬ein, das ein imperf. oder perf. einleiten kann,
wie ‫״ לו ישמעאל ידזיה לפניך‬wenn Ismael doch vor dir leben könnte“
Gn 17, 18, ‫ךך‬.‫״ לו יהי כךב‬möge es nach deinen Worten geschehen“
eb. 30, 34, ‫מתנו‬-‫״ לו‬Wären wir doch gestorben“ Nu 14, 2, ‫קןלעת‬-‫לוא‬
‫״ שמ?ם‬wenn du doch den Himmel zerreißen wolltest“ Jes 63, 19.

6
3. Wunschsätze in Frageform
§ 9. Wunschsätze können auch als Fragen auftreten, wie
‫״ מי־^מני שפט‬wenn mich doch jemand zum Richter machte“ 2 S
15, 4, ‫״ מי ?אכלנו בשר‬wenn man uns doch Fleisch zu essen gäbe“ Nu
11,4, ‫״ ומי ?תן את״העם הזה בלדי‬wenn doch dies Volk in meiner Hand
wäre“ Ri 9, 29. Dies ‫ מי לתן‬erstarrt immer mehr zu einer Partikel
und kann daher auch bei unerfüllbaren Wünschen stehen: ‫מי־?תן ערב‬
‫״‬wenn es doch Abend wäre“ Dt 28, 67. Es verbindet sich dann
auch mit Sätzen, wie ‫״ ומי ?תן פל״עם יהרה נביאים‬wenn doch das ganze
Volk Jahwes Propheten wäre“ Nu 11, 29. Das Subjekt des Satzes
kann als Suffix antreten, wie ‫מתי‬#? ‫קדם כימי אאה‬-‫״ מי־?תני כירתי‬wäre
ich doch wie in den früheren Monaten, wie in den Tagen, da Gott
mich bewahrte“ Hi 29, 2. Verbalbegriffe erscheinen zuweilen als
inf.: ‫״ מי־?מן מותי אני תדגהיף‬wenn ich doch an deiner Stelle gestorben
wäre“ 2 S 19, 1, oder als Partizip, wie ‫״ מי ?תן״לי שמע לי‬wenn doch
jemand mich hören wollte“ Hi 31, 35, als Verbum finitum im
perf.: ‫״ מי״?תן לדעתי‬wenn ich doch wüßte“ Hi 23,3, mit ‫ ו‬angeknüpft:
‫״ מי”?תן והלה לבבם זה להם ל?ךאה אתי‬Wäre doch dies ihr Herz geneigt,
mich zu fürchten“ Dt 5, 29, oder im imperf.: ‫מי“לתן תברא שאלתי‬
‫״‬wenn doch meine Bitte in Erfüllung ginge“ Hi 6, 8, ‫מי~?תן אפר‬
‫״ רלכתבון מלי מי“?תן בספר רתקו‬möchten doch meine Worte aufge-
schrieben, möchten sie doch schriftlich aufgezeichnet werden“ eb.
19, 23.

C 4. Anhang: Der Anruf : '

§ 10. Wie der Ausruf steht auch der Anruf eigentlich außerhalb
des Satzverbandes; er wird meist durch den Artikel determiniert,
wie ‫עה המלך‬#‫״ הר‬hilf, o König“ 2 S 14, 4, so auch in Apposition:
‫״ ?הושע הכהן הגדול‬Josua, der Hohepriester“ Sach 3, 8. Doch kann
der Artikel auch fehlen, wie ‫ ולרח‬.,. ‫״ שמש‬Sonne... und Mond“
Jos 10, 12, ‫״ שמעו עמים כלם‬hört, all ihr Völker“ 1 Kö 22, 28; Mi
1, 2. Hier verbindet sich die Anrede mit einem Pronomen 3. ps.

7
III. GEFÜHLSAUSDRUCK

1. Der Ausruf
‫ ׳‬W r
§ Ila. Entrüstung, Schmerz und Trauer können sich in ein- ‫ן‬ ‫ן‬
fachen Ausrufen entladen, wie ‫״ הפככם‬eure Verkehrtheit“ Jes 29, I (
16, die öfter von einer Interjektion begleitet sind, wie ‫״ הוי אתי‬weh, I ]
mein Bruder“ 1 Kö 13, 30, ‫״ אוי עיר הדמים‬o Blutstadt“ Ez 24, 6.9. I 1

So kann auch ein Adjektiv im Ausruf stehen, wie ‫לב עוד״יוסף בני תי‬ j
‫״‬genug, noch lebt mein Sohn Joseph“ Gn 45, 28, 2 ‫לב עתה הרף ידך‬ ‫ן‬
‫״‬genug nun, zieh deine Hand zurück“ 2 S 24, 16, ‫ לב עתה יהוה‬jI ‫ן‬
‫״‬genug nun, Jahwe“ 1 Kö 19, 4.
b. Als Kunstmittel der Rhetorik werden manchmal zwei mit-
einander zu vergleichende Begriffe einfach nebeneinandergestellt,
wie ‫ עיפה ושמועה טובה מארץ מרח^ץ‬#‫״ מים קדים עלתפ‬wie kaltes Wasser
für eine müde Seele ist eine gute Nachricht aus fernem Lande“
Prv 25, 25.
c. Die den Ausruf begleitende Interjektion kann aber auch nach ]
dem Muster der Aussagesätze mit der Präposition ‫ ל‬eingeführt ' j
werden, die dann als Apposition aufzufassen ist, wie ‫״ אוי״לי‬weh mir“
Jes 6, 5, ‫״ אוי לגי‬weh uns“ 1 S 4, 7, ‫״ ארי להם‬weh ihnen“ Hos 7,13, j [
‫״ אוי לנפשם‬weh ihnen“ Jes 3, 9, ‫״ אוי״לך‬weh dir“ Qph 10, 16 (cj), 1
‫״ האת למות‬weh dem Tode“ Sir 41, 2.

2. Die verwunderte Frage


§ 12. Die Verwunderung äußert sich in der Form der Frage,
wie ‫״ מה״נררא המקום הזה‬wie furchtbar ist dieser Ort“ Gn 28, 17,
‫״ מה״טבי אהליף‬wie schön sind deine Zelte“ Nu 24, 5, ‫מה־נכבדהיום‬
‫״ מלך ישראל‬welche Ehre hat sich heute der König von Israel er-
worben“ 2 S 6,20, ‫( מה״טובר ומה^פיו‬JWellhauseni ‫ה‬- statt ‫״ (ר‬wie gut
und schön ist es (das Land)“ Sach 9,17, ‫״ מה״אדיר שמך‬wie furchtbar
ist dein Name“ Ps 8, 2, ‫״ איך שבת בגש‬wie ist doch der Herrscher zur
Ruhe gekommen“ Jes 14, 4, ‫״ איכה ישבה בדד העיר רבתי עם‬wie sitzt
heute allein die volkreiche Stadt“ Thr 1, 1. Als ursprünglicher Aus-

1 Die kleinen Propheten 3. A., z. St.

8
ruf ist wohl auch die Versicherung der Existenz einer Sache mit
‫ ייש‬zu fassen, wie ‫״ יעז להוה במקום הזה‬Jahwes Dasein an diesem Orte“
Gn 28, 16. Doch ist diese Auffassung schon verblaßt, so daß eine
Präposition sich zwischen und seiner Dependenz einschieben
kann, wie ‫״ לש״לנו אב זקן‬wir haben einen alten Vater“ Gn 44, 20,
ja, daß ‫ יש‬seiner Dependenz sogar nachfolgen kann, die dadurch
zum Subjekt der Aussage wird, wie ‫״ וגם לסם לבלן י^“לי‬ich habe Brot
und Wein“ Ri 19, 19.

AUSSAGESÄTZE

I. NOMINALSÄTZE

1. Eingliedrige Nominalsätze
(s. HSchuchardt, Sprachursprung II., SBBA 1919, 867—69)
§ 13a. Ausrufe, die die Aufmerksamkeit erregen sollen (§ 4)
können auch als Satzäquivalente auftreten und bilden dann ein-
gliedrige Nominalsätze, die lediglich die Existenz des Subjektes
betonen, wie ‫״ עלב‬es ist Abend“ Ex 16, 6, ‫״ ובקר‬es ist Morgen“
eb. 16, 7, ‫״ עוד מעט וסקלר‬wenig fehlt, und sie würden mich steinigen“
eb. 17, 4, ‫״ עוד מעט מזער וכלה הנמי‬es ist nur noch kurze Zeit, dann
hört mein Zorn auf“ Jes 10, 25 (nach S; vgl. Jer 51, 33; Hos 1, 4;
Hag 2, 6; Ps 37, 10). <
b. Wie zu einem Ausruf, so kann auch zum Subjekt eines ein-
gliedrigen Nominalsatzes ein Attribut hinzutreten in Gestalt
eines Possessivsuffixes, wie ‫״ לדקם ולא למאזין חלקם ולא להלכי‬sie haben
Hände und tasten nicht, sie haben Füße und gehen nicht“ Ps 115, 7,
‫״ ופילגשו‬und er hatte ein Kebsweib“ Gn 22, 24, ‫״ לתליי‬er wurde
krank“ Qph 5, 16, mit Negation: ‫״ ואיטי‬und er verschwand“ Gn
5, 24, ‫״ ואינם‬und sie sind dahin“ Prv 12, 7. Ein solcher eingliedriger
Satz kann auch ein Nomen näher bestimmen, wie ‫להמטיר על"ארץ‬
‫״ לא־איש‬auf ein Land ohne Bewohner regnen zu lassen“ Hi 38,26.
So entstehen negative Komposita, wie ‫״ לא אל כלא אלוה‬Nichtgott“
Dt 32, 17. 21, ‫״ לא חכם‬unweise“ Hos 13, 13, ‫״ לא״דןסיד‬lieblos“
Ps 43, 1.

9
2. Zweigliedrige Nominalsätze
a. Wesen und Gebrauch des Nominalsatzes
§ 14a. Aus den eingliedrigen Nominalsätzen mit attributiven
Bestimmungen entwickeln sich zweigliedrige Nominalsätze, indem
das Attribut zum Prädikat, d. h. zum eigentlichen Ziel der Aus-
sage, wird. Das Hebräische macht wie die anderen semitischen
Sprachen vom Nominalsatz einen weiteren Gebrauch als die indo-
germanischen Sprachen (s. SRDriver, A Treatise on the Use of the
Tenses in Hebrew3, § 146; ABasset, HCazelles, SGrebaut, SClere,
JNougayrol, JJCaquot, MMalinine, AGuillaumont, Entretien sur
la phrase dite nominale, GLEGSIV 90—94; V9—11. 17—29.31).
b. Als Prädikat des Nominalsatzes erscheinen: a. Der Stoff zur
Form: ‫ רקירתיו עץ‬... ‫״ המזבח עץ‬der Altar und seine Wände waren
aus Holz“ Ez 41, 22, und mit einer Metapher: ‫מר־ואהלות קציעות‬
‫(״ כל״בגדסיך‬erfüllt von) Myrrhe, Aloe und Kassia sind alle deine
Kleider“ Ps 45, 9;
ß. der Inhalt zum Gefäß: ‫״ הדוד אחד סאנימטבות מאד‬der eine
Korb enthielt sehr gute Feigen“ Jer 24, 2;
‫ץ‬. das Maß und der Preis zu dem Gemessenen und Geschätz-
ten, das Zeitmaß zur Handlung oder zum Zustand: ‫מלא כל״הארץ‬
‫״ כבודו‬die ganze Erde füllt seine Herrlichkeit“ Jes 6, 3, ‫הלא־אלוה‬
‫״ גבה שמים‬ist Gott nicht hoch wie der Himmel?“ Hi 22, 12, ‫זה‬
‫״ עשרים שנה אנכי עמך‬es sind jetzt 20 Jahre, daß ich bei dir bin“ Gn
31,38;
8. die Teile zum Ganzen und das Geleit zum Führer: ‫ואני‬
‫״ מתי מספר‬ich bin wenige Mannen stark“ Gn 34, 30, (‫עתה הייתי ל^זני‬
‫״ מחבות‬jetzt bin ich zu zwei Lagern geworden“ eb. 32, 11 (danach
vielleicht ‫״‬Ich bin ein Haufen geworden“ GFreytag, Ahnen 1,80);
e. die Merkmale einer Sache in abstrakter Form oder in ihren
konkreten Erscheinungen: ‫״ השערה אביב והפותה גבעל‬die Gerste steht
in Ähren und der Flachs in Blüte“ Ex 9, 31, ‫״ והעת גשמים‬es ist
Regenzeit“ Esr 10, 13, ‫״ והארץ הלתה תהו ובהו‬und die Erde war wüste
und leer“ Gn 1, 2, ‫פה אחת וךברים אחדים‬$ ‫״ יהי כל״הארץ‬und dieganze

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