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DAS GROSSE

BIBELLEXIKON
BAND I
VON A - K

Herausgegeben von
Helmut Burkhardt
Fritz Grünzweig †
Fritz Laubach
Gerhard Maier

SCM R.BROCKHAUS, WITTEN


BRUNNEN VERLAG GIESSEN
2. Sonderausgabe 2009

© 1962 /1980 The Illustrated


Bible Dictionary,
hrsg. von F. F. Bruce,
J. D. Douglas, N. Hillyer,
J. I. Packer, R. V. G. Tasker †,
Herausgegeben von: D. J. Wiseman u.a.,

Dr. Helmut Burkhardt The Universities and Colleges


Christian Fellowship,
Dr. h.c. Fritz Grünzweig † Inter-Varsity Press, Leicester

Dr. Fritz Laubach © für die deutsche Ausgabe: 1987


SCM R.Brockhaus
Dr. Gerhard Maier im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten

Umschlaggestaltung:
Fachberater: Dietmar Reichert, Dormagen

Prof. Dr. Otto Betz Satz: Breklumer Druckerei


Prof. Dr. Martin Metzger Manfred Siegel KG

Prof. Dr. Siegfried Mittmann Druck und Einband:


Golden House Products Company Limited
Prof. Dr. Hans-Peter Rüger
ISBN 978-3-417-26300-8
Bestell-Nr. 226.300
Redaktion: (SCM R.Brockhaus, Witten)
Klaus Günther M.A. ISBN 978-3-7655-5426-1
Bestell-Nr. 195.426
Dr. Uwe Swarat (Brunnen Verlag Gießen)
DAS GROSSE
BIBELLEXIKON
BAND II
VON L - Z

Herausgegeben von
Helmut Burkhardt
Fritz Grünzweig †
Fritz Laubach
Gerhard Maier

SCM R.BROCKHAUS, WITTEN


BRUNNEN VERLAG GIESSEN
NAIN

IV. STIL. Heil und Herrlichkeit. Er selbst Volkes Israel, (hrsg. von S. Herrmann)
21979;
In Kap. 1,2-14 entsprechen die An­ schafft diesen Schalom. Vom Sieg Ju­ H. Brandenburg: Die kleinen Pro­
fangsbuchstaben der Zeilen dem hebr. das ist nicht die Rede. Gottes Bote pheten, 31982; O. Eißfeldt: Einleitung in
Alphabet (alphabetischer Psalm). Al­ sieht den Sieg als gewiß voraus. Des­ das Alte Testament, 31964; K. Ellinger: Die
lerdings bereiten Anfang (V. 2f) und halb ruft er zu Freudenfesten auf, die Propheten Nahum, Habakuk, Zephanja,
Ende (V. 11-14) Schwierigkeiten; ent­ schon jetzt Gottes Sieg feiern. ATD 25, 71975; S. Fohrer: Geschichte der
weder ist der Text erweitert, umge­ V. 4-14 bilden eine meisterhafte israelitischen Religion, 1969; F. Horst: Die
stellt oder verstümmelt. Manche Sät­ Schilderung der Eroberung einer zwölf Kleinen Propheten, II, 21954; O. Kai­
ze sind kaum zu übersetzen, biswei­ Stadt (vgl. die Beschreibung des See­ ser: Einleitung in das Alte Testament,
len hilft die LXX weiter. Das Belage­ sturms und Schiffbruchs in Apg 27, 1969; E. Kautzsch: Die Heilige Schrift des
rungsheer und der Sturm auf Ninive 13-44). Aber nicht der Tathergang, Alten Testaments, "1923; M. Noth: Ge­
(2,4f; 3,2f) werden in lebendiger, bild­ sondern Gottes Handeln steht im schichte Israels, 21954; G. von Rad: Theo­
hafter Sprache geschildert. Der Be­ Mittelpunkt. Der Vorwurf, es fehle logie des Alten Testaments I, 1962, II,
richt vermittelt einen unmittelbaren der theologische Tiefgang, trifft nicht, 1965; W. Rudolph: Die kleinen Propheten,
Eindruck von dem, was N. geschaut da das Kap. als Ganzes verstanden KAT, 1975; E. Sellin: Das Zwölfpropheten­
und gehört hat. sein will: Gott hält hier das Gericht buch, Bd. II, 31930; R. von Ungern-Stern-
(beachte V. 2 den Befehl: »bewahre!«, berg, H. Lamparter: Der Tag des Gerichtes
V. DIE BOTSCHAFT NAHUMS. den Gott gibt; beachte auch V. 14). Gottes, 21975; A. Weiser: Das Buch der
N. freut sich auf den Fall Ninives Nach der Beschreibung, wie die Stadt zwölf kleinen Propheten, ATD 24,
(612 v.Chr.) und auf Assurs Unter­ Ninive erobert wird (2,4-11), z.B. wie 21956. M.H./Red.
gang. Diese Feinde hatten zwar das die Schleusen geöffnet werden (V. 7),
Gericht an Israel vollstrecken müssen, so daß Ninive zum Teich wird (V. 8),
aber so, wie sie es taten, wurde es ih­ folgt das Klagelied (12f), das die Vor­ NAIN. Der Name des Orts kommt
nen zur Schuld. N. läßt Gottes Ge­ züge und Taten des Verstorbenen be­ wahrscheinlich von hebr. naīm, »lieb­
rechtigkeit ahnen, die es Assur nicht singt. Nicht Ironie, sondern Tiefsinn lich« (GenR 98, 62a), worauf viel­
erlaubt, seinerseits nun Unrecht zu (vgl. Jes 46,Iff), wird deutlich: Gottes leicht auch die Namensform der alt-
tun. Zwar wird N., weil er kein Buß­ Jammer darüber, daß seine Geschöpfe latein. Übersetzung (Naim) hinweist.
wort an Juda richtet, mitunter zu den so handeln und so bestraft werden Nach Lk 7,11-17 erweckte Jesus in N.
Heilspropheten gerechnet, gegen die müssen. Am Ende (V. 14) steht Got­ den Sohn einer Witwe von den To­
Jeremia zu sprechen hatte (z.B. 6,14; tes Urteil: »Ich bin gegen dich!«. Dem ten, als der Trauerzug (wohl gegen
8,11; 23,9ff; 28). Aber wer Gott als Herrn Zebaoth (»dem Herrn der Spätnachmittag) »das Tor der Stadt«
den Richter allen Unrechts so deut­ himmlischen Heere«) stehen genü­ (Lk 7,12) verließ. Man hat gelegent­
lich darstellt wie N„ der läßt seine gend irdische Heere zur Verfügung. lich an einen von Josephus (belĭ.Jud.
Zuhörer nicht im unklaren darüber, So tröstet Gott Juda mitten im Ge­ IV, 511) genannten, textlich aber
daß Gott auch ihr Richter ist und Ju­ richt über Israel (das Nordreich ist in nicht ganz sicheren Ort (N)am in ’Ju­
das Unrecht strafen wird. Um 621 assyr. Gefangenschaft), daß die Welt­ däa gedacht (H. Klein, EvTh 32,
v.Chr., als Josia die Tempelreform mächte nur so lange (V. 14) Angst 1972, 469). Aber dabei handelt es
durchführte, die im Zusammenhang verbreiten können, wie er es zuläßt. sich eher um 'Ain (vgl. Jos 15,32
mit einer Erweckungsbewegung (s. Zu Kap. 3: RevEB; Jos 19,7) bei ’Hebron (O.
’Deuteronomium) zu sehen ist, war V. 1-7 gewähren eine Offenbarung Michel, O. Bauernfeind, Jüd. Krieg
ein Bußwort an Juda nicht nötig - der Pläne Gottes: Ninive muß fallen, II/l, 1963, 229).
auch nicht durch Jeremia. ein für N.s Zeitgenossen unvorstellba­ Nach dem Zusammenhang von Lk
Merkwürdig ist, daß die Propheten rer Gedanke angesichts der Macht 7,1-11 ist der Ort jedoch nahe bei
jener Zeit, ’Habakuk, ’Zefania, ’Jere­ dieser Weltstadt. Gott nennt (V. 1) ’Galiläa zu suchen. Lk 7,17 besagt nur:
mia, ’Obadja und Nahum sich gegen­ auch die Gründe für sein Urteil: Die Nachricht vom Wunder verbrei­
seitig nicht erwähnen (vgl. auch die »Blutschuld« (die mörderische Um­ tete sich über die unmittelbare Um­
Zeitgenossen ’Amos und ’Hosea, ’Je­ siedlungspolitik der Assyrer - 2Kön gebung bis hin nach ’Judäa (M. Bach­
saja und ’Micha). Hat ihr Schweigen 17,6 - und ihre Eroberungskriege, die mann, Jerusalem, 1980, 109-112), so
theologische Gründe? Beruft sich kei­ Gewalttätigkeit einer Weltmacht), daß ’Johannes der Täufer auf ’Ma-
ner zur Unterstützung seiner Autori­ »Lüge« (Diplomatie und Vertragsbrü­ chärus in ’Peräa davon hörte (vgl. Lk
tät auf einen anderen, weil alle von che) und »Rauben« (unredlich erwor­ 7,18ff). Die Überlieferung weist auch
Gottes Offenbarung erfüllt sind, die bener Besitz). V. 4 schildert die mindestens seit dem 4. Jh. (Eus.onom.
eine Unterstützung durch menschli­ Pracht der Weltstadt, die mit wirt­ 141,5) ohne jedes Schwanken auf ei­
che Autoritäten nicht erträgt? Gott schaftlichen Vorteilen und Annehm­ nen Ort, der mit dem kleinen arab.
kämpft leidenschaftlich gegen alles lichkeiten des Lebens die Oberschicht Dorf Nein, 8 km südöstl. von ’Naza­
Böse. Er wacht darüber, daß sein in ihren Bann schlägt. Auch »Hure­ reth und 35 km südwestl. von ’Ka-
Wille eingehalten wird. Die Völker rei« (Verführung des Volkes Gottes pernaum (vgl. Lk 7,1), zu identifizie­
werden gewarnt (V. 2; vgl. Am lf), zum Aberglauben) gehört mit zu den ren ist (ELS, 341-343). N. liegt am
denn Gott läßt ihr Unrecht nicht un­ Reizen Ninives, bzw. Assurs. Der Pro­ O-Rand der fruchtbaren ’Jesreel-Ebe-
gestraft. Juda muß das erlittene Un­ phet sieht mit Gottes Augen hinter ne, ein Grund zur Identifizierung mit
recht nicht selbst rächen (s.a. Röm die Kulissen und läßt sich vom äuße­ dem atl. ’Nea besteht aber nicht.
12,9). In großartigen Bildern (3-5) ren Glanz nicht täuschen. In V. 8-17 Daß N. nicht schon zu ’Samaria, son­
werden Gottes Macht, seine Güte finden wir ein Klagelied. Der ungläu­ dern noch zu Galiläa gehörte, ist gut
und Geduld beschrieben, mit der er bigen Stadt Ninive werden bedeuten­ möglich (Dalman, 207), allerdings
sein Volk zurückholen will. Trotz des de Städte vor Augen gestellt, die alle nicht sicher (W. Oehler, ZDPV 28,
Gerichtes über Israel (722 v.Chr.) schon gefallen sind. Im Hochmut 1905, 67). Wenig nördl. von N.
bleibt Gott seinem Volk treu, die Ge­ vom Erfolg geblendet, erkennt der verlief ein Zweig der großen Über-
schichte beweist seine Liebe für »die, Mensch die drohende Katastrophe landstraße von ’Ägypten nach ’Da­
die auf ihn trauen« (V. 7). nicht. Nachdem die Soldaten verblu­ maskus, mit welcher der Ort durch
Zu Kap. 2,1-14: tet sind (V. 13), haben sich auch die einen heute noch nachweisbaren
Kap. 2 ist Freudenbotschaft und Kaufleute davongemacht, die glän­ schnurgeraden Stichweg verbunden
ein Triumphlied (V. 1.3); es beginnt zende Verwaltung des Weltreichs ist war.
mit dem Trost an Juda, das lange un­ zusammengebrochen (V. 17). V. 18f N. liegt auf einem Plateau, und der
terdrückt war. V. 4-12 schildern den stimmt N. die Totenklage über Assur frühere (röm. oder byzantin. ?) Ort
Grund der Freude: Ninive ist gefallen. an. Die eigene Sünde rächt sich. Für war wesentlich größer als das heutige
Der Prophet sieht schon den Sieg Assur gibt es keine Rettung mehr. Dorf. Ein Rätsel ist bisher der Kera­
voraus. Gott läßt »Frieden« (Schalom, 612 v.Chr. wird Ninive erobert und mikbefund, denn auch eine neuere
V. 1) ansagen, der äußeres Glück und dem Erdboden gleichgemacht. Assur Oberflächenuntersuchung förderte
inneres Wohlbefinden umschließt. wird durch Babylon verdrängt. nur wenige byzantin. und früharab.
Gott sagt eine Heilszeit an, Rettung, Literatur: A. Alt: Zur Geschichte des Scherben zutage (J.F. Strange, IEJ 32,
NAMEN

1982, 255). Die rabbinische Literatur heute allg. übliche Sitte, für sein
bezeugt aber mindestens für die spät- Kind den N.n zu wählen, der einem
röm. Zeit einen jüd. Ort N. (Bill. II, gefällt, durchaus bekannt. Warum
161). Wenn Lk 7,llf von einer Stadt sonst würde man ein kleines Mäd­
(griech. polis) spricht, kann dahinter chen wohl "Debora (»Biene«, Ri 4,4)
der doppeldeutige Ausdruck einer oder "Ester (hebr. hαdαsså, »Myrte«)
semit. Quelle stehen (hebr. ʿīr, das nennen? Selbst da, wo der N. einen
ähnlich wie »Ort« im Dt. eine Stadt hochtönenden moralischen oder rel.
oder ein Dorf meinen kann). So Klang hat, darf man nicht ohne wei­
mag das »Stadttor« (Lk 7,12) nicht teres anrtehmen, daß die Eltern ihn
mehr als die Ausmündung der Dorf­ wegen seiner Bedeutung gewählt ha­
straße aus den eng zusammengebau­ ben und nicht vielmehr einfach des­
ten Häusern gewesen sein. Endgültige halb, weil er ihnen besonders gut ge­
Klarheit könnten aber erst systemati­ fiel. Aus einem N.n wie "Ahīkam
sche Grabungen bringen. (»mein Bruder ist auferstanden«)
5 km von N. entfernt liegt am kann man z.B. düstere Vermutungen
S-Fuß des Hügels "Moreh (arab. ableiten über den voraufgegangenen
Dschebel Ed-Dahī, Kleiner "Hermon) Verlust eines Familienangehörigen,
“Sunem, wo "Elisa einen Jungen vom der dann durch die Geburt eines wei­
Tode erweckte (2Kön 4,18-37). Auf teren Sohnes ausgeglichen wurde.
eine parallele Auferweckungsge­ Ahīkam ist jedoch ein angenehm
schichte des "Elia (lKön 17,17-24) klingender N. und mag, wo Gegenbe­
verweist die Ausdrucksform in Lk weise fehlen, lediglich aus diesem
7,15 (vgl. lKön 17,23). Offenbar war Grunde gewählt worden sein.
aber auch schon den Zeugen des Obwohl man mit zu hohen Erwar­ 1. Der Status-Name.
Wunders der Bezug zu Elia bewußt, tungen an die N.n und die Namenge­ Der erste Mann sagte von seiner
denn wenn sie Jesus als »neuerweck­ bung der Bibel herangehen kann, ist Frau, daß sie »Männin« heißen solle,
ten großen Propheten« (Lk 7,16) prei­ doch ohne Zweifel durchweg ein ge­ um so auf ihre gleichrangige (oder
sen, so denken sie wohl an den wie­ danklicher Hintergrund vorhanden, besser: ergänzende) Stellung hinzu-
dergekehrten Elia. Auch das Stadttor der bei der Übertragung eines N.ns weisen: Er ist ’ĭsch; sie ist ʿischschā. In
in Lk 7,12 könnte an die Elia-Ge­ sehr oft voll zur Geltung kam und der Bibel ist die Namengebung zu­
schichte erinnern (lKön 17,10). Wohl auch dort, wo er keine (oder keine meist die Aufgabe einer Autorität:
ohne Wert sind die widersprüchlichen uns erkennbare) Rolle bei der ur­ Der Schöpfer nennt den Mann und
Angaben von Apokryphen (PO 14, sprünglichen Namengebung zu spie­ seine Frau »Mensch« (IMo 5,2); in
828) über Namen und Geschick der len schien, im späteren Leben der be­ seiner Eigenschaft als Herr der
Witwe und ihres Sohns. Gräber aus treffenden Person seinen Anspruch Schöpfung gibt der Mensch den Tie­ 7,11).
ntl. Zeit liegen südöstl. des Orts zum geltend machte. Ein Beispiel: Wäh­ ren ihre N.n (IMo 2,19f); die Eltern
Berghang hin (Bagatti, 268-270). In rend Jesaja seine Söhne ganz bewußt tun das für ihre Kinder (die Mutter
der Dyzantin. Epoche war N. Haupt­ so benannte, daß sie bestimmte in 28, der Vater in 18 Fällen); ein be­
ort eines Unterdistrikts von Skytho- Aspekte von Gottes Botschaft an sein siegter König erhält einen anderen
polis (*Bet-Schean) und besaß eine Volk verkörperten (Jes 7,4; 8,1-4), N.n (2Kön 23,34) usw. Aber in IMo
Kirche zum Andenken an das Wun­ hätte sein eigener (nach unserer Be­ 2,23 »erkennt« der »Mann« seine
der. Auch unter dem Kreuzfahrern trachtungsweise »zufälliger«) N. Jesaja Frau als »Männin«, d.h. als gleichwer­
muß eine solche bestanden haben. (»Jahwe rettet«) nicht passender sein tige Ergänzung, als diejenige, die ge­
Noch im letzten Jh. sahen Besucher können für diese Propnetengestalt. meinsam mit ihm an der von Gott
die Ruinen zweier Kirchen, die in Die bibl. Auffassung von N.n und gegebenen Herrschaft über die Welt
Moscheen umgewandelt waren (V. Namengebung würde mißachtet, gin- teilhat (IMo l,28ff).
Guérin, Galilee I, 1868, 115-117). e man von der reinen Zufälligkeit 2. Der Anlaß-Name.
Diejenige an der Quelle erwarben die er elterlichen Wahl aus: die Verbin­ Die Geburt ihres Erstgeborenen
Franziskaner und bauten darüber eine dung, welche die Bibel zwischen N. hält "Eva für den wichtigen Zeit­
Kapelle. Archäologische Untersuchun­ und Person sieht, ist dafür zu eng punkt, in dem die Verheißung von ei­
gen wurden dabei nicht vorgenom­ und auch zu dynamisch. ner siegreichen Nachkommenschaft in
men. Erfüllung ging. Deshalb sagt sie: »Mit
Literatur: F.M. Abel: Geographie de la Hilfe des Herrn« - er erfüllte seine
Palestine II, 31967, 394f; B. Bagatti: Anti- I. BEDEUTUNGSVOLLE NAMENGE­ Verheißung; sie brachte ein Kind zur
chi villaggi cristiani di Galilea, 1971, 261- BUNG. Welt - »habe ich einen Mann ›erwor-
272; G. Dalman: Orte und Wege Jesu, Der allg. Eindruck, den wir von ben‹« (qanā), und nannte das Kind
41967, 205-207; C. Kopp: Heilige Stätten über die ganze Bibel verstreuten Aus­ »Kain« (qayin, IMo 4,1).
der Evangelien, 21964, 294-299; G. Kroll: sagen gewinnen, bestätigt unsere An­ 3. Der Ereignis-Name.
Auf den Spuren Jesu, '“1988, 232f; W.H. sicht, daß der große Heilsprophet Manchmal beinhaltet ein N. ein
Mare: NIDBA 328; R. Riesner: Zuversicht nicht zufällig einen theophoren N.n ganzes geschichtliches Ereignis: z.B.
und Stärke 5/1983, 45f; H. Schürmann: hatte, der sich auf die Heilsthematik »Babel« (IMo 11,9) oder »Peleg«
Lukasevangelium I, 21981, 398-405. R.R. bezog. Die Bibel erkennt darin Gottes (IMo 10,25). Beide Male ist die Na­
lenkende Vorsehung, die den gesam­ mengebung von der gleichen Art.
ten Lebenslauf vorherbestimmt. Sie Aber der ausführlich Derichtete Fall
NAJOTH. (Hebr. nwįt). Wie der beurteilt den N.n vermutlich noch von Babel läßt besser erkennen, um
LXX-Kodex Alexandrinus (nauiōth) spezieller als Verkörperung eines was es geht: Eigentlich war der N. ein
zeigt, dürfte die rabbinische Korrek­ Wortes Gottes, das seinen Träger zu Gottesurteil. Die Menschen hatten
tur (Qerēʾ) in najōt richtig sein. Zu­ dem Menschen formt, dessen Leben bereits bei sich selbst eine Neigung
sammen mit "Samuel hielt sich "Da­ den Namensinhalt zum Ausdruck zur Trennung oder Zerstreuung ent­
vid »zu Najoth in "Rama« auf (lSam bringt. Das ist jedenfalls die dynami­ deckt (11,4), und sie beabsichtigten,
19,18f.22, vgl. 20,1). N. ist kaum ein sche Sicht von N. und Namengebung, ihre eigenen Retter zu sein und durch
Ortsname, sondern wahrscheinlich die man in der ganzen Bibel findet ihren technischen Fortschritt (V. 3)
ein Spezialausdruck für eine Gemein­ und die sich so deutlich abhebt von mm NAMEN
diese Gefahr zu beheben. Der göttli­ JESU CHRISTI
schaftssiedlung von "Propheten (R. unserer statischen Sicht vom N.n als che Erlaß der Sprachenverwirrung (V.
Riesner, Jesus als Lehrer, 31988, einem »Etikett«, das seinen Träger s. Hoheitstitel Jesu Christi
6f) richtet sich gegen diese stolze Zu­
280). R.R. von anderen Menschen unterscheidet. versicht und Eigenmächtigkeit. Das
Die folgenden sieben Kategorien Wort, das die Menschen zu der von
NAME/NAMENGEBUNG. umfassen die meisten Situationen dy­ ihnen befürchteten Unfähigkeit zur
Den Menschen der Bibel war die namischer Namengebung: Kommunikation (V. 8) verurteilte,

1023
AUTOREN

M.Sch. R.H.M. S.M.


M. Schanz, Tübingen. R.H. Mounce, B.A., B.D., Th.M., S. Mittmann, Prof., Dr. theol., Bi-
Ph.D., Western Kentucky University. blisch-Archäologisches Institut, Uni­
M.Sch-Sch. versität Tübingen.
M. Schütz-Schuffert, Berlin. Ri.Sch.
R. Schneider, Theologin, Sulzfeld. S.S.S.
M.Schr. s’s’ Smalley, M.A., B.D., Ph.D., Ca­
M. Schröder, Tübingen. R.J.A.S. non Residentiary and Precentor of
R.J.A. Sheriffs, B.A., B.D., Ph.D., Rho­ Coventry Cathedral.
M.W. des University, Grahamstown.
M. Wacker, Studienassistent, Tübin­ T.C.M.
gen. R.J.B. T.C. Mitchell, M.A., Deputy Keeper,
R.J. Bauckham, M.A., Ph.D., Universi­ Department of Western Asiatic Anti­
N.H. ty of Manchester. quities, British Museum.
N. Hillver, B.D., S.Th., A.L.C.D., Hat-
herleight, Devonshire. R.J.T. T.H.J.
R.J. Thompson, M.A., B.D., Th.M., T.H. Jones, M.A., B.D., A.M.B.I.M.,
N.H.R. D.Theol., New Zealand Baptist Theo­ Hind Leys College, Shepshed, Leice­
N.H. Ridderbos, Prof. em„ Dr. theol., logical College, Auckland. stershire.
Freie Universität Amsterdam.
R.J.W. T.M.
O.B. • R.J. Way, M.A., Minister of St. Co- T. Moos, Alsbach.
O. Betz, Prof. em„ Dr. theol., Evange­ lumba's United Reformed Church,
lisch-Theologische Fakultät, Universi­ Leeds. T.P.
tät Tübingen. T. Pola, Prof., Dr. theol., Universität
R.K.H. Dortmund.
O.B.K. R.K. Harrison, M.Th., Ph.D., D.D.,
O.B. Knoch †, Prof., Dr. theol. University of Toronto. T.Sch.
T. Schirrmacherr, Prof., Dr. theol.
O.H. R.P.G. (NL), Rektor des Martin Bucer-Semi-
O. Hofius, Prof., Dr. theol., Evange- R.P. Gordon, M.A., Ph.D., University nars, Bonn.
lisch-Theologische Fakultät, Universi­ of Cambridge.
tät Tübingen. U.K.
R.P.M. U. Krolzik, Dr. theol., M.A., Kirchen-
O.K. R.P. Martin, M.A., Ph.D., Fuller Theo­ und Dogmengeschichtliches Seminar,
O. Kohler, Drs. phil., Stuttgart. logical Seminary, Pasadena, Califor­ Universität Hamburg.
nia.
P.Z. U.S.
P. Zimmerling, Dr. theol., PD Univer­ R.R. U. Swarat, Dr. theol., Pastor, Dozent,
sität Mannheim. R. Riesner, Prof., Dr. theol., Universi­ Theologisches Seminar des Bundes
tät Dortmund. Evangeĭisch-Freikirchlicher Gemein­
R.A.H.G. den in Deutschland, K.d.ö.R., Ham­
R.A.H. Gunner, B.A., M.Th., Brook­ R.S. burg.
lands Technical College, Weybridge, R. Scheffbuch, Prälat i.R., Korntal.
Surrey. U.Th.
R.Sch. U. Thümmel, Pfr., Niefern-Öschel-
R.A.S. R. Schippers †, Prof., Dr. theol. bronn.
R.A. Stewart, M.A., B.D., M.Litt.
R.S.W. U.W.
R.Ch. R.S. Wallace, M.A., B.Sc., Ph.D., Prof. U. Worschech, Prof., Dr. phil., Theo­
R. Chudaska, Pastor, Bergkamen- em„ Columbia Theological Seminary, logische Hochschule Frieαensau.
Oberraden. Decatur, Georgia.
U.We.
R.D. R.Sz. U. Westerheide, Theologin, Extertal-
R. Deines, Dr. theol., Dozent, Univer­ R. Schultz, B.A., M.D., M.A., Dozent, Silixen.
sität Jena. Freie Theologische Akademie, Gießen.
V.S.
R.E.N. R.T.B. V. Schmidt, Realschullehrer, Ratze­
R.E. Nixon †, Prof., M.A. R.T. Beckwith, Ph.D., M.A., Latimer burg.
House, Oxford.
R.Fi. W.B.
R. Findeisen, Neumünster. R.V.G.T. W. Bauder, Pfr. i.R., Asbach.
R.V.G. Tasker †, M.A., D.D.
R.F. W.Be.
R. Frische, Pfr., Eriswil i.E. R.W. W. Becker, Pfr., Neuried.
R. Westerheide, Pfr., Lemgo.
R.G. W.Bm.
R. Gebauer, Dr. theol., PD Universi­ S.F. W. Bühlmann, Prof., Dr. theol., Theo­
tät Gießen. S. Findeisen, Pastor i.R., Neumünster. logische Fakultät Luzern, Theologi­
sche Hochschule Chur.
R.F.U. S.K.
R.F. Uhlmann, Dr. theol., Pfr., Wil­ S. Kettling, Pfr. i.R., Schwäbisch W.B.S.
helmsdorf. Gmünd. W. Bittner, Dr. theol., Pfr., Eisenhüt­
tenstadt.
R.H. S.Ku.
R. Hille, Dr. theol., Pfr., Studienleiter, S. Kunz, Dr. theol., Pfr., Fränkisch- W.D.
Tübingen. Crumbach. W. Dietrich, Pastor i.R., Großschirma.

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