Sie sind auf Seite 1von 152

J. F.

Hönig ] Abdominoplastik
Johannes Franz Hönig

Abdominoplastik
Prinzip und Technik

Mit 174 farbigen Abbildungen


in 192 Einzeldarstellungen
Prof. Dr. Dr. med. Johannes Franz Hönig
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
Georg-August-Universität Göttingen
Plastische und Ästhetische Chirurgie
im Georgs-Palast
Georg-Strasse 36
30159 Hannover

ISBN 978-3-7985-1816-2 Steinkopff Verlag

Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek


Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des
Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung
oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei
nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist
auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepub-
lik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungs-
pflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.
Steinkopff Verlag
ein Unternehmen von Springer Science+Business Media
www.steinkopff.com
© Steinkopff Verlag 2008
Printed in Germany
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch
ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Mar-
kenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr
übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literatur-
stellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.
Planung und Redaktion: Dr. med. Gertrud Volkert, Petra Elster
Herstellung: Klemens Schwind
Zeichnungen: Cornelia Kaubisch, Göttingen
Umschlaggestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg
unter Verwendung einer Grafik von Prof. Dr. Dr. med. J. F. Hönig
Satz: K+V Fotosatz GmbH, Beerfelden
Druck und Bindung: Stürtz GmbH, Würzburg
SPIN 11595380 105/7231 – 5 4 3 2 1 0 – Gedruckt auf säurefreiem Papier
Man muss ins Gelingen verliebt sein . . .
Ernst Bloch (1885–1977)
Vorwort

D as in den letzten Jahren wachsende Interesse an Maßnahmen, die der Kon-


turverbesserung des Abdomens dienen, führte zu dem Entschluss, den Stand
der zahlreichen in der Literatur beschriebenen Methoden und Entwicklungen
der Abdominoplastik und ihre klinische Bedeutung zusammenfassend darzu-
stellen. Zweck war es, einen Überblick über die aktuellen Techniken und Ver-
fahren in einem knappen Rahmen zu liefern und gleichzeitig eigenen Erfah-
rungen, die im Laufe eines Jahrzehntes auf diesem Gebiet gesammelt wurden,
Ausdruck zu verleihen.
Viele chirurgisch-methodische Fragen sind in den letzten Jahren gelöst,
neue Konzepte und Methoden entwickelt und etabliert worden. Dazu gehören
neben der Einbeziehung des superfiziellen Fasziensystems (SFS) in das chi-
rurgische Konzept der Abdominoplastiken, die auf die Beschreibungen eines
meiner verehrten Lehrer – Ted Lockwood – Anfang der 1990er Jahre zurück-
geht auch die videoendoskopisch assistierten Verfahren. Diese wurden zwi-
schenzeitlich zu einer hohen Perfektion gebracht und haben heute einen fes-
ten Platz in der Abdominoplastik gefunden.
In den vergangenen Jahren wurden die vorhandenen Verfahren der Abdo-
minoplastik verbessert, verfeinert und standardisiert. Damit verbunden setz-
ten sich schonende Operationstechniken durch wie z. B. die Lipabdominoplas-
tik nach Saldanha.
Bei der Konzeption dieses Buches waren wir bestrebt, durch schematische
Zeichnungen und Gleichartigkeit der Abbildungen in Größe und Ausführung
eine einheitliche Darstellung zu erzielen und die Unterschiede der einzelnen
Operationsmethoden deutlich zum Ausdruck zu bringen.
Mit diesem Werk sollen dem operativ tätigen Kollegen Planung und Kon-
zeption der Abdominoplastik vermittelt und ihm Schritt für Schritt das ope-
rative Vorgehen praxisnah erläutert sowie in zahlreichen schematischen Farb-
zeichnungen veranschaulicht werden.

Göttingen, im Mai 2008 Johannes F. Hönig


Dank

M it großem Geschick und viel Einfühlungsvermögen, aber auch mit erheb-


licher Geduld wurden die Zeichnungen wieder von Frau Cornelia Kaubisch
hergestellt. Sie hat erneut in großartiger Weise vermocht, die einzelnen Ope-
rationsschritte detailgenau zeichnerisch umzusetzen. Ihr bin ich zu sehr gro-
ßem Dank verpflichtet.
Mein ganz besonderer Dank gebührt Frau Dr. Volkert im Steinkopff Verlag,
die die Entstehung dieses Buches wieder aktiv unterstützt hat. Sie war wie bei
den vorherigen Projekten jederzeit ein kompetenter Ansprechpartner und war
stets aufgeschlossen, meinen Anliegen und Vorschlägen Rechnung zu tragen.
Dass das Buch in einer ansprechenden Form sowie einer großzügigen Auf-
machung und Gestaltung vorliegt, die den heutigen Ansprüchen mehr als ge-
recht wird, verdanke ich im Steinkopff Verlag Herrn Schwind, Frau Elster und
wiederum ganz besonders Frau Dr. Volkert.
Schließlich möchte ich mich auch bei meinen Freunden und Kollegen und
nicht zuletzt bei meinen Studenten bedanken, die mir über viele Semester
hinweg in unzähligen Gesprächen und Diskussionen manche Anregung für
dieses Buch gegeben haben.

Johannes F. Hönig
Inhaltsverzeichnis

1 Historische Entwicklung der Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

2 Konfiguration des Abdomens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7


Ideale ästhetische Abdominalkontur
und geschlechtsspezifische Unterschiede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Altersveränderungen des Nabels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Mons-pubis-Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand . . . . . . . . . . . . . . . 13


Äußere Abdominalwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
] Haut, Binde- und Fettgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
] Nerven, Gefäße und Lymphe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
– Nervale Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
– Präoperative nutritive Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
– Postoperative nutritive Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
– Lymphe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Muskuloaponeurotische Schicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
] M. rectus abdominis und Faszien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
] Mm. obliqui externus et internus
und M. transversus abdominis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

4 Pathophysiologie der anterioren Bauchwand . . . . . . . . . . . . . . . . . 27


] Rektusmuskeldiastasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
] Ventrale Hernien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

5 Vorbereitung einer Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31


Klassifikationen der Abdominalwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
] Äußere Abdominalwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Abdominoklassifikation Typ I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Abdominoklassifikation Typ II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Abdominoklassifikation Typ III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Abdominoklassifikation Typ IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Abdominoklassifikation Typ V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Abdominoklassifikation Typ VI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
XII ] Inhaltsverzeichnis

] Muskuläre Abdominalwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Muskuläre Abdominoklassifikation Typ A . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Muskuläre Abdominoklassifikation Typ B . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Muskuläre Abdominoklassifikation Typ C . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Muskuläre Abdominoklassifikation Typ D . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Indikationen und Kontraindikationen für eine Abdominoplastik . . 40
Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Präoperative Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Vorbereitende Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Lagerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik . . . . 43


Liposuktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
] Historische Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
] Fettgewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Embryologie des Fettgewebes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Anatomie der Fettzellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Fettverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
] Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
] Präoperative Beurteilungsparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
] Liposuktionsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
– Traditionelle Aspirationslipoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
– Superfizielle Liposuktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
– Nichtmaschinelle Liposuktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
] Tumeszenzlösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
] Liposuktionen einzelner Körperregionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Hüften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Gesäß und Oberschenkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
Reithosendeformität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Oberschenkelinnenseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
] Schnittführungsdesign . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Typ-I-Abdominoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
Typ-II- und -III-Abdominoklassifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Typ-IV-Abdominoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Typ-V-Abdominoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Dissektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Typ-I-Abdominoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Typ-II- und -III-Abdominoklassifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Typ-IV- und -V-Abdominoklassifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Typ-VI-Abdominoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Inhaltsverzeichnis ] XIII

] Muskuloaponeurotische Plastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
– M.-rectus-abdominis-Faszien-Plastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
– M.-obliquus-Advancement-Plastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
– Korsettplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Korsettplastik nach Appiani . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Korsettplastik nach Gonzales und Guerrerosantos . . . . . . . . . . . . 65
Superiore Korsettplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Inferiore Korsettplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Pararektale vertikale Korsettplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
– H-förmige muskuloaponeurotische Plastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
– Ventrale Hernienplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
Technik der Hernienplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
] Reinsertionen und Plastiken des Bauchnabels . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
– V-förmige Umbilikoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
– I-förmige Umbilikoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
Fettgewebsplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Hautresektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Steppnähte des Dermis-Fett-Lappens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

7 Spezielle Prinzipien und Techniken


der klassischen Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
Micro-Abdominoplastik (Typ I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
Mini-Abdominoplastik (Typ II und III) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Medi-Abdominoplastik (Typ IV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90
Reverse-Abdominoplastik (Typ VI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Designkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
Modifizierte Abdominoplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
] M-U-Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103
Designkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Festlegung der Inzisionslinien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Operationstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
] Modifizierte Medi-Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Endoskopisch unterstützte Abdominoplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Videoendoskopisch assistierte Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . 112
Indikationen und Kontraindikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
Ballondissektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
Prinzipien und Techniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
Verbände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
Postoperatives Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
XIV ] Inhaltsverzeichnis

Postoperative Komplikationen und ihre Behandlung . . . . . . . . . . . . . 120


Serome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Hämatome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Hautnekrosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Primäre Infektionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Pulmonale Embolien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Narbenhypertrophien und Keloide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Elevationen des Mons pubis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Adjuvante Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
] Brustaugmentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
– Subpektorale Mammaaugmentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
– Subglanduläre Mammaaugmentation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
] Entnahme von autogenem Gewebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
] Rippenentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
] Weichgewebsentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
Vermeidung von intra- und postoperativen Risiken . . . . . . . . . . . . . 124
Intraoperatives Blutungsrisiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Hyperhydrierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Intraabdomineller Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Liposuktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124
Dog-Ear-Bildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Postoperativer Schmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Wundheilungsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Fettnekrosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Serom- und Hämatombildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Ödeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Drainagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Nabelposition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Postoperative epigastrische Protrusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Rektusdiastase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Plikationsplastiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
Nähte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Stufenbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Narben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Striae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

8 Allgemeine Konzepte der Abdominoplastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139
1 Historische Entwicklung
der Abdominoplastik

A bdominoplastiken sind heute sowohl bei 1899. Vielen seinen Patienten verhalf er da-
Frauen als auch bei Männern häufig durch- durch zu einer verbesserten Körperkontur
geführte Operationen, nachdem sich seit den und ermöglichte ihnen ein unbeschwerteres
1970er Jahren das ästhetische Körperbe- Leben ohne die vielmals quälende Intertrigo.
wusstsein deutlich verändert hat. Es sind je- Seit jener Zeit ist eine Vielzahl verschiede-
doch überwiegend Frauen, die sich einer Ab- ner Techniken, Methoden und Regime ent-
dominoplastik unterziehen wollen, da sie wickelt worden, die sich vornehmlich in ihren
mehr dem Modediktat unterworfen sind und Schnittführungen, Muskel-, Faszien- und/
auch in der Dessous- und Bademode eine oder Fettgewebsplastiken unterscheiden
„gute Figur“ zeigen möchten. (Abb. 2). Sowohl vertikale, mediale und trans-
Der Literatur zufolge wurde erstmals eine versale Schnittführungen wie auch die Kom-
Abdominoplastik bei einer Patientin zur bination dieser Möglichkeiten wurden be-
Behandlung einer Abdominalhernie am schrieben, die zu mehr oder minder zufrie-
5. April 1890 von Darmers und Marx über denstellenden Ergebnissen führten (Abb. 3).
eine transversale suprapubische spindel- Hatte man dem für die Ästhetik wichtigen
förmige Inzision, die von der Spina iliaca Nabel bislang wenig Beachtung geschenkt,
anterior zur Gegenseite reichte, durch- änderte sich das nach der Veröffentlichung
geführt. Dabei resezierten die Chirurgen zur der Arbeit von Beck im Jahre 1917. Er
Konturverbesserung des Abdomens 2 kg des schlug vor, den Nabel in die transversale
Dermis-Fett-Gewebes. Bis zu jener Zeit hatte Narbe zu integrieren und die Neoposition
man sich auf konservative Behandlungs- des Nabels erstmals oberhalb der transver-
methoden beschränkt, die u. a. diätetische
Maßnahmen, physikalische Therapien und
die Anlage supportiver Korsetts vorsahen.
Chirurgische Behandlungen des protusiven
Abdomens bestanden nicht.
Erst durch den Gynäkologen Howard At-
wood Kelley (Abb. 1), Professor am John
Hopkins Hospital in Baltimore, USA, erlang-
te die Abdominoplastik aus rein ästhetisch
plastisch-chirurgischer Sicht neue Bedeu-
tung. Er gilt heute als Vater der Abdomino-
plastik. Sein Verdienst war es nicht nur, die
Gynäkologie von der Geburtshilfe zu trennen
und sie als eigenständiges Fach zu etablie-
ren, sondern auch die Fettschürzenplastik zu
inaugurieren. Er setzte sich intensiv mit der
operativen Fettschürzenkorrektur aus ästhe-
tischer Sicht auseinander und veröffentlichte
die Technik der Abdominoplastik erstmals Abb. 1. Howard Atwood Kelly.
2 ] 1 Historische Entwicklung der Abdominoplastik

Abb. 2. Entwicklung der Abdominoplastiken. AP = Abdominoplastik; FNP = Floated Navel Plasty; Endo-AP = endoskopisch assis-
tierte Abdominoplastik; MIC = minimalinvasiv chirurgische Abdominoplastik.

salen Inzisionslinie mit in das chirurgische das chirurgische Konzept der Abdomino-
Konzept einzubeziehen, um den ästhetischen plastik, die auf die Beschreibungen von Ted
Anforderungen Rechnung tragen zu können. Lockwood Anfang der 1990er Jahre zurück-
1940 erweiterte Somalo die Abdominoplastik geht, ließen sich gegen Ende des 20. Jahr-
und beschrieb die zirkuläre Dermolipekto- hunderts Verbesserungen der funktionellen
mie. Spadafora führte 1962 die anterolaterale und ästhetischen postoperativen Langzeit-
horizontale Hautresektion zur Straffung der ergebnisse erzielen. Ein verfeinertes intra-
inguinalen und lateralen hypogastrischen und postoperatives Management führte im
Region ein, die die Basis der modernen weiteren Verlauf der Jahre schließlich zu re-
transversalen Schnittführungen der folgen- duzierten Komplikationsraten und kosme-
den Jahre darstellt. Mit der Einbeziehung tisch zufriedenstellenden postoperativen Er-
des superfiziellen Fasziensystems (SFS) in gebnissen (Abb. 4).
1 Historische Entwicklung der Abdominoplastik ] 3

Abb. 3. Historische Entwicklung der horizontalen sowie


der kombiniert horizontalen und vertikalen Schnittführungen.
4 ] 1 Historische Entwicklung der Abdominoplastik

Abb. 4. Entwicklung des intra- und postoperativen Managements der Abdominoplastik.

Ziel aller dieser in einem Zeitraum von Nach den ursprünglich in den 1960er Jah-
100 Jahren entwickelten Techniken ist die ren propagierten horizontalen Schnittfüh-
Konturverbesserung des Abdomens durch rungen von Spodafora, Callia und modifi-
Resektion überschüssigen Gewebes sowie ziert nach Pitanguy, die die inguinale Region
durch Muskel- und Faszienraffung und die in Höhe des Mons pubis überquerten und
Vermeidung von ästhetisch unbefriedigenden entsprechend der damaligen Mode die Nar-
sichtbaren Narben bei gleichzeitiger Verjün- ben durch die Bikinihöschen verdecken lie-
gung der Nabel- und Mons-pubis-Region. ßen, etablierte sich in den 1970er Jahren die
so genannte W-Schnittführung nach Reg-
1 Historische Entwicklung der Abdominoplastik ] 5

nault (Abb. 5). Obwohl diese Methode viel-


fach noch heute als Standardverfahren im
europäischen Raum gilt, sind die ästheti-
schen Langzeitergebnisse zum Teil enttäu-
schend und unbefriedigend. Häufig ist initial
die zentrale Bauchdecke zu sehr gespannt
und der inguinale und laterale Anteil des
Abdomens durch eine Hauterschlaffung ge-
kennzeichnet. Die Narbe liegt sehr hoch, die
Mons-pubis-Region ist unnatürlich positio-
niert, laterale Narben werden sichtbar und
hypertrophisch, weil sie natürliche Hautlini-
en kreuzen. Ungünstige und ästhetisch un-
befriedigende breite Narbenbildungen supra-
pubisch mit teils überhängenden Gewebs-
anteilen über und unterhalb der Narbe, eine
Schnittführung weit oberhalb der Schambe-
haarung, eine schlechte Betonung der Taille
sowie eine asymmetrische und irreguläre hy-
pertrophische Narbenbildung sind nicht sel-
ten Gründe für die Unzufriedenheit der Pa-
tienten nach dieser klassischen Abdomino-
plastik.
Überarbeitete Prinzipien, der Einsatz der
Liposuktion als adjuvante Maßnahme sowie
die Weiterentwicklung und die Modifikatio-
nen einiger Operationstechniken ermög-
Abb. 5. Suprapubischer Narbenverlauf nach der klassischen
lichen heute die Verwirklichung ästhetisch
Abdominoplastik nach Regnault.
anspruchsvoller Ergebnisse in der Abdomi-
noplastik. Die Konzepte und Methoden fo-
kussieren sich dabei auf einen spannungs-
freien Wundverschluss ohne das Risiko von
Lappennekrose, Narbenerweiterungen, Nar-
benhypertrophien oder Mons-pubis-Elevatio-
nen.
2 Konfiguration des Abdomens

felsohne verschiedene ästhetische Grundele-


Ideale ästhetische Abdominalkontur mente der weiblichen Form gibt, die zeitlos,
und klassisch und unabhängig von der Größe der
geschlechtsspezifische Unterschiede Person sind (Abb. 6–8). Dazu gehören folgen-
de Merkmale:
] ein straffes laterales und inguinales Gewebe
D ie ideale weibliche Abdominalkontur soll-
mit deutlich konkav ausgebildeter Taille,
te zwischen den Brüsten und den Hüften als
] ein zentrales, moderat gestrafftes Abdomi-
eine Einheit aufgefasst werden, wobei es zwei-
nalgewebe mit milder Konvexität des Hy-
pogastriums und geringgradiger Konkavi-
tät des Epigastriums,
] eine deutliche Abzeichnung (Betonung)
der Mm. recti bei vertikaler Konkavität im
Bereich des Epigastriums,
] ein vertikal orientierter Umbilikus,
] eine dezente S-förmige anteriore und late-
rale Bauchwandsilhouette.

Die ideale männliche Konfiguration des Ab-


domens unterscheidet sich deutlich von der
weiblichen. Beim Mann bilden der kosto-
chondrale Rand und der obere Becken-
kammrand nahezu eine Linie, sodass von
vorne betrachtet die laterale Abgrenzung des
Abdomens nahezu linear verläuft und die
Taille kaum definiert ist. Die paramedianen
prominenten Mm. recti formen eine mediane
Konkavität, die sich vom Xiphoid bis zum
Nabel erstreckt. Unterbrochen werden die
konvexen Mm.-recti-Anteile durch horizon-
tale Insertionen. Lateral der Mm. recti lässt
sich erneut eine Konkavität abgrenzen, die
Linea semilunaris, die leicht konkav zur Mit-
te und auslaufend zum Mons pubis führt.
Diese Linie markiert den Übergang zwischen
„flacher“ Muskulatur und Rektusscheide.
Das kaudale Ende der lateral flachen Mus-
keln am inguinalen Ligament stellt sich als
Abb. 6. Ideale weibliche Abdomensilhouette. In der frontalen querer Sulkus vom Pubis bis zur Spina iliaca
Ansicht ist die Kontur der Rektusmuskulatur erkennbar. anterior dar (Abb. 9).
8 ] 2 Konfiguration des Abdomens

Abb. 7. Schräg-laterale Ansicht der weiblichen Abdomenkon- Abb. 8. Ideale weibliche Abdominalkontur in frontolateraler
tur. Deutlich erkennbar ist die dezente S-förmige anteriore Ansicht. Der Abstand zwischen der unteren kostochondralen
und laterale Bauchwandsilhouette. Thoraxapertur und der oberen Beckenkammschaufel beträgt
in der Regel zwischen 7 und 9 cm; er ist mitbestimmend für
die Definition der Taille.

Beim weiblichen Geschlecht hingegen seits nicht deutlich hervortreten und die
überragt der laterale Rand des Beckens deut- Übergänge zwischen Abdomen und unterer
lich die kostochondrale Apertur, sodass die Extremität im Bereich der Inguinalregion ei-
Taille akzentuiert wird – ein Kennzeichen nen „sanften“ flachen Übergang aufweisen.
der weiblichen Körperkontur (Abb. 10). Die Auch ist das Ausmaß hypogastrischer Rek-
weniger stark ausgebildete Abdominalmus- tusdiastasen bei Frauen wesentlich größer als
kulatur und deutlicher ausgeprägte subkuta- bei Männern.
ne Fettansammlungen erschweren die Ab- Im Vergleich zum Mann ist das subkutane
grenzung einzelner muskulärer Strukturen Fettgewebe bei der Frau unterhalb und um
des Abdomens. Dennoch lässt sich die ana- den Nabel herum deutlich vermehrt, über-
tomische muskuläre Struktur erahnen, trotz ragt die laterale Prominenz der Mm. recti in
der Tatsache, dass die Mm. recti mit ihren Form einer Lyra, begrenzt durch die Linea
Intersectiones tendineae und die Linea semi- semilunaris, und läuft zum Mons pubis hin.
lunaris sowie die Mm. obliqui externi beid- Fettansammlungen in dieser Region führen
Ideale ästhetische Abdominalkontur und geschlechtsspezifische Unterschiede ] 9

Abb. 9. Frontale Ansicht des männlichen Abdomens. Durch Abb. 10. Weibliche Konfiguration des Abdomens in frontaler
die stärkere muskuläre Ausprägung der Abdominalwand ist Ansicht. Der laterale Rand des Beckens überragt – im Gegen-
die Taille weniger ausgeprägt als beim weiblichen Geschlecht. satz zum Mann – deutlich die kostochondrale Apertur. Die
Der kostochondrale Rand bildet mit dem oberen Becken- Taille wird dadurch betont.
kammrand nahezu eine Linie.

deshalb zur Ausbildung einer suprapubi- Im Vergleich zu weiblichen Personen wei-


schen Falte, die besonders gut in sitzender sen Männer eine dickere und weniger elasti-
Position zu erkennen ist. sche Haut auf, wie Mladick in seinen Unter-
Unerwünschte Fettansammlungen, die den suchungen bestätigen konnte. So ist der zu
Anlass zu einer Körperkonturierung bei vie- resezierende Hautüberschuss bei Männern
len Männern liefern, finden sich in der Regel deutlich geringer als bei Frauen. Hinsichtlich
in der Region zwischen dem 2. und 4. Lum- der zu wählenden kaudalen transversalen
balwirbel. Diese Konturveränderung lässt suprapubischen Inzisionen ist bei Männern
sich in Übereinstimmung mit Matarasso in zu beachten, dass die Region der Schambe-
den meisten Fällen durch eine multidirektio- haarung im Gegensatz zu den weiblichen Pa-
nale Fettabsaugung über multiple Zugänge tienten nicht deutlich abgegrenzt ist und
(mehr als 5) bei unterschiedlichen intraope- dass daher die Inzision aus ästhetischen
rativen Lagepositionen des Patienten erfolg- Gründen höher angelegt werden sollte als
reich behandeln. bei Frauen.
10 ] 2 Konfiguration des Abdomens

Der Nabel selbst wird in der Literatur als


Altersveränderungen des Nabels eine narbenförmige Depression, umgeben
Dem Nabel kommt ein hoher Stellenwert in von einer natürlichen Hautfalte, die einen
der Ästhetik des Abdomens zu. In ventraler Durchmesser von 1,5–2 cm aufweist, be-
Ansicht ist der Nabel in der Körpermitte auf schrieben. Er liegt in der Mittellinie in Höhe
einer Linie zwischen Xiphoid und Mons pu- der Spina iliaca superior anterior, ist flach
bis lokalisiert. Die Form des Nabels variiert und bei jungen Patienten vertikal angeordnet
mit dem Alter und bei Frauen zusätzlich mit (Abb. 11). Mit zunehmendem Alter wird er
der Anzahl der Schwangerschaften. ovalär, horizontal orientiert, eingezogen und
verdeckt durch subkutane tiefe Fettansamm-
lungen um den Nabel herum (Abb. 12). Ge-
wichtszunahmen und Schwangerschaften in
Verbindung mit dem Älterwerden führen
ebenfalls zu einer horizontal erweiterten
Formveränderung des Umbilikus (Abb. 13).
Klinische Untersuchungen von Craig u.
Mitarb. bestätigen, dass ein schmaler T-
förmiger oder vertikal orientierter Bauchna-
bel mit einer kleinen Andeutung einer kra-
nialen Verdeckung ästhetisch am attraktivs-
ten empfunden wird, was bei der Reinsertion
des Bauchnabels in der klassischen Abdomi-
noplastik Beachtung finden sollte. Allerdings
wird häufig ein ästhetisch ansprechender
Bauchnabel nach Reinsertion infolge Bildung
von zum Teil hypertrophischen oder auch
Abb. 11. Nabel im jugendlichen Alter. Der Nabel ist von ei- ringförmigen Narben, die zur Deformation
ner natürlichen Hautfalte umgeben und weist eine nar- des Neoumbilikus führen, vermisst.
benförmige Depression auf. Er ist bei jugendlichen Patienten
flach und vertikal angeordnet.

Abb. 12. Nabel im 4.–5. Dezennium. Er ist zunehmend hori- Abb. 13. Nabel nach Gewichtszunahme und Multiparus. Es
zontal-ovalär orientiert und wird kranial durch eine subkuta- findet sich hier eine horizontal erweiterte Formveränderung
ne, tiefe paraumbilikale Fettansammlung verdeckt. des Nabels.
Mons-pubis-Region ] 11

Mons-pubis-Region
Die Mons-pubis-Region stellt eine ästheti- stellen. Die dreieckförmige Mons-pubis-Re-
sche Einheit dar, die besondere Aufmerk- gion steht in einem engen ästhetischen Zu-
samkeit in der Abdominoplastik erfordert. sammenhang mit dem Abdomen und sollte
Ebenso wie das Haarwachstum im Bereich keinesfalls im Rahmen einer Abdomino-
des Körperstammes weist auch die Mons-pu- plastik in ihrer Konfiguration durch exzessi-
bis-Region geschlechtsspezifische Unterschie- ve Nahtspannungen beim Wundverschluss
de auf, die u. a. durch die äußere Form und verformt werden. Deshalb ist bei der
das Haarwachstum in diesem Gebiet gekenn- Konzeption des Schnittführungsdesigns da-
zeichnet sind. Im Vergleich zu den männ- rauf zu achten, dass es infolge der Wund-
lichen Personen ist beim weiblichen Ge- kontraktion nicht zu einer kranialen Verzie-
schlecht die Körperbehaarung weniger stark hung des Mons pubis mit Exposition der an-
ausgeprägt und mehr oder minder scharf auf terioren Vulvakommissur kommen kann,
die Mons-pubis-Region beschränkt. Ihre was zu schmerzhaften Irritationen führen
Oberbegrenzung ist bei Frauen deutlicher als würde. Um dieses Risiko einer kranialwärts
bei Männern definiert und ragt selten transluzierten Mons-pubis-Region zu ver-
2–3 cm über die Mons-pubis-Region hinaus. mindern, ist es nach Abschluss der Muskel-
Nach eigener Erfahrung ist in den meisten Faszien-Plikation ratsam, die Mons-pubis-
Fällen eine Reduktion des suprapubischen Region und den kranialen Dermis-Fett-Lap-
Fett- und Haaranteils im Rahmen der Abdo- pen mit einer tiefen Ankernaht an der su-
minoplastik erforderlich, um eine Harmonie perfiziellen Faszie im Bereich der Symphyse
zwischen Xiphoid und Mons pubis herzu- zu fixieren.
3 Anatomie und Physiologie
der Abdominalwand

D ie Anatomie der Bauchwand baut sich aus Die Abdominalkontur ist das Ergebnis
Haut, subkutanem Fett, superfizieller Fettfas- von Funktion und Struktur verschiedener
zie (Campers-Faszie), einer tiefen Fettfaszie anatomischer Schichten der Abdominalwand,
(Scarpa-Faszie), Muskeln und ihren Aponeu- wobei der Abdominalinhalt die äußere Form
rosen, Fascia transversa und Peritoneum auf mit bestimmt.
(Abb. 14).

4
5

3
6

Abb. 14. Bauchwand nach rechtsseitiger Entfernung


des adipodermalen Gewebes; Ansicht von ventral.
1 = M. pectoralis major
2 = M. seratus anterior
3 = M. obliquus externus abdominis
4 = Fettgewebe
5 = ventrale Faszie und Aponeurose
des M. rectus abdominis
6 = Venengeflecht
14 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

1
2

3
4
5
6
7

Abb. 15. Querschnitt durch die vordere Bauchwand oberhalb des Nabels.
1 = Kutis; 2 = Fettgewebe; 3 = Faszie des M. obliquus externus abdominis;
4 = M. obliquus externus abdominis; 5 = M. obliquus internus abdominis;
6 = M. transversus abdominis; 7 = M. rectus abdominis

Epigastrium tendieren, weisen weibliche Per-


Äußere Abdominalwand sonen paraumbilikale, hypogastrische und in
der Region der Beckenkammschaufel gelegene
Fettansammlungen auf.
] Haut, Binde- und Fettgewebe
Im Bereich des Abdomens lassen sich zwei
unterschiedliche subkutane Fettschichten er-
Haut, subkutanes Bindegewebe und Fettge- kennen, die oberflächliche und die tiefere
webe bilden die oberflächliche Schicht der Fettschicht (Abb. 16). Die oberflächliche (su-
Abdominalwand. perfizielle) Fettschicht ist gekennzeichnet
Im Vergleich zu anderen Körpergeweben durch kleinere Fettlobulae, die von multiplen
ist die Abdominalhaut deutlich dicker und perpendikularen Septen umschlossen wer-
weist eine Stärke zwischen 0,75 mm und 2 den. Diese Anordnung verleiht der Schicht
mm auf. Die fibrösen und elastischen Bündel eine mehr oder weniger kompakte Textur.
der Haut sind in einer Weise angeordnet, die Die tiefere Fettschicht, auch als Gallaudet-
den relaxierten Zuglinien entsprechen. Sie Faszie bekannt, zeichnet sich durch größere
sind transversal und leicht kranial konkav Fettlappen aus, die in ein loses Bindegewebs-
orientiert und stehen in enger Beziehung zu netz eingebettet sind. Obwohl sich beide
Alter, Schwangerschaften und Gewichtsver- Fettschichten in ihrer Dicke in Abhängigkeit
änderungen. Überdehnungen dieser fibrösen von verschiedenen Faktoren unterscheiden,
Strukturen der Dermis können zu Striae scheint die superfizielle Fettschicht eine
führen und weisen auf wenig elastisches Po- größere Konstanz hinsichtlich der Dicke auf-
tenzial hin. zuweisen.
Die subkutane Fettgewebsschicht besteht Separiert werden beide Fettschichten
aus Fettlobulae, die von feinen fibrösen Tra- durch die so genannte Scarpa-Faszie, die
beculae und Lamellen durchzogen werden sich deutlich im unteren Abdomen abgren-
(Abb. 15). Die Menge des Abdominalfettes zen lässt. In enger Nachbarschaft findet sich
ist verglichen mit dem in anderen Körper- das lockere vaskuläre subkutane Netzwerk,
regionen enorm und repräsentiert eine der was die Gefahr beinhaltet, dass es bei einer
größten Fettreserven des Körpers. Dicke und radikalen Fettentfernung zur Zerstörung der
Verteilung des Fettgewebes bestimmen mit Faszie mit einem erhöhten Blutungsrisiko
die äußere Form des Abdomens. Während und einer Lappennekrose des Abdominal-
Männer zu Fettdepots zwischen Nabel und flaps kommen kann.
Äußere Abdominalwand ] 15

Abb. 16. Schematische Illustration und Vergleich des sub-


kutanen Fettgewebes in unterschiedlichen anatomischen SF
Körperregionen (aus Hönig JF: Ästhetische Chirurgie. Stein- 1 TF
kopff, Darmstadt 2000). Die Querschnitte verdeutlichen die
Unterschiede in dem Fettverteilungsmuster, der Architektur
SF
und der Größe zwischen subkutaner und tiefer Fettgewebs-
schicht. Die tiefere Fettschicht, auch als Gallaudet-Faszie be-
zeichnet, weist größere Fettläppchen auf, die in ein loses 2 TF
Bindegewebsnetz eingebettet sind.
1 = Abdomen; 2 = Paralumbalregion; 3 = Hüftbereich; 4 =
Oberschenkelregion; SF = superfizielle Fettschicht; TF = tiefe SF
Fettschicht
3
TF
Die maximale Anheftung der Scarpa-Fas-
zie ist sehr unterschiedlich. Weniger adhä-
4 SF
rent ist sie im unteren Abdomen und lässt
sich deshalb dort gut von der Rektusscheide
und dem M. obliquus externus beidseits
ablösen, während bei der Präparation nach
kranial in Richtung des Xiphoids die Adhä-
sionen stärker werden und sich dabei die
Dissektionen schwieriger gestalten (Abb. 17).

Abb. 17. Querschnitt durch die vordere Bauchwand oberhalb 1 = Fascia ventralis des M. obliquus externus abdominis;
des Nabels unter besonderer Berücksichtigung der Rektus- 2 = subkutanes Fettgewebe; 3 = tiefes Fettgewebe; 4 = M. ob-
scheide. In der Mitte angeordnet sind der M. rectus abdomi- liquus externus abdominis; 5 = M. obliquus internus abdomi-
nis und lateral von oben nach unten der M. obliquus externus nis; 6 = M. transversus abdominis; 7 und 10 = Fascia transver-
mit dem darunter liegenden M. obliquus internus abdominis salis und Peritoneum parietale; 8 und 11 = M. rectus abdomi-
und weiter unten dem M. transversus abdominis. Deutlich zu nis; 9 Vagina rectus abdominis (Lamina posterior)
erkennen ist die Beteiligung der Aponeurose der seitlichen
Bauchwandmuskeln am Aufbau der Rektusscheide.
16 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

Im Bereich des Beckenkamms und des in- ] Nerven, Gefäße und Lymphe
guinalen Ligamentes wird das fibröse Netz-
werk der subkutanen Schicht zunehmend Nervale Versorgung
dichter. Es ist fest mit dem darunter liegen-
den Gewebe verbunden, speziell in der In- Die kutane nervale Versorgung der Abdomi-
guinalregion. Deshalb sollte das Gebiet der nalwand erfolgt durch die interkostalen Ner-
vaskulären Versorgung des superfiziellen Ge- ven der spinalen Nervenäste T6 bis T12 so-
webes, das den tieferen Schichten des Abdo- wie die Nn. ilioinguinales und iliohypogast-
mens zugeordnet wird, im Rahmen der Ab- rici (Abb. 18). Nach einer Abdominoplastik
dominoplastik soweit wie möglich geschont sind die Dermatome in der Regel verändert.
werden, um Ischämien und Nekrosen zu ver-
meiden. Präoperative nutritive Versorgung
Die nutritive Versorgung der Haut erfolgt
durch segmentale Äste der subkostalen, in-
terkostalen und lumbalen Arterien, der su-

Abb. 18. Thorakoabdominale Nerven. Abb. 19. Nutritive Versorgung der äußeren Abdominalwand
1 = Interkostalnerv durch segmentale Äste der subkostalen, interkostalen und
2 = Ramus cutanaeus des lateralen Subkostalnerven (Th 12) lumbalen sowie Femoralarterienäste. Die motorische Versor-
3 = N. cutanaes lateralis gung des M. rectus abdominis (1 und 2) erfolgt von der Un-
4 = Schnittrand M. obliquus externus abdominis terseite her.
5 = Schnittrand M. obliquus internus abdominis 1 = M. rectus abdominis, ventrale Ansicht; 2 = M. rectus ab-
dominis, dorsale Ansicht; 3 = Vagina des M. rectus abdominis
(Lamina posterior); 4 = A. epigastrica inferior; 5 = A. femoralis
Äußere Abdominalwand ] 17

1 B

C
2

D
3

Abb. 20. Epi- und hypogastrisch arterielle nutritive Versor- Abb. 21. Richtlinien für eine sichere Liposuktion nach Matta-
gung der Bauchwand. rasso in Anlehnung an die nutritive Versorgung der Bauch-
1 = A. epigastria superior mit periumbilikalen Perforatorarte- decke nach Huger.
rien; 2 = A. epigastrica inferior superficialis; 3 = A. circumflexa A = kritische Zone der Liposuktion; B = limitierte Zone der Li-
iliaca superficialis; 4 = A. femoralis mit cranial abgesetzter A. posuktion; C = unkritische Zone; D = sichere Zone
epigastria superficialis

perfiziellen und inferioren Perforansgefäße lauf von der A. femoralis communis in die
der M.-rectus-abdominis-Scheide sowie Scarpa-Faszie, die muskulokutanen Perfo-
durch die superfiziellen Äste der Femoralar- ransgefäße, durchtrennt und ligiert.
terien (Abb. 19 u. 20). Weil in der Regel die paraumbilikal kali-
Der venöse Abfluss hingegen variiert, läuft berstärkeren und zahlreicher werdenden Ge-
aber in der Regel parallel zu den Arterien. fäße im weiteren Verlauf der Präparation zu
Bei der initialen kaudalen Inzision der unterbinden sind, ist bei der klassischen Ab-
Haut werden bei der Abdominoplastik die dominoplastik darauf zu achten, die Perfo-
superfiziellen inferioren epigastrischen Gefä- ransgefäße aus dem M. obliquus im Bereich
ße und die Äste der suprafiziellen puden- der lateralen Präparationsgrenze soweit wie
dalen sowie iliakalen Gefäße in ihrem Ver- möglich zu schonen, um eine ausreichende
18 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

sichere Nutrition des präparierten Adomi- Die territorialen Grenzbereiche werden


nalflaps zu gewährleisten. auch Wasserscheiden genannt, da unter phy-
siologischen Bedingungen der lymphvaskulä-
Postoperative nutritive Versorgung re Strömungswiderstand zu den regionären
Lymphknoten geringer ist als in Richtung
Huger untersuchte die nutritive Versorgung der anderen Quadranten.
der Bauchdecke nach Abdominoplastiken In Höhe des Rippenbogens wird die Lym-
und teilte die Versorgung in drei Zonen ein: phe zu den Begleitlymphgefäßen der Inter-
] Zone 1, die sich im mittleren Abdomen kostalgefäße drainiert und mündet in die in-
befindet und vornehmlich von den tiefen terkostalen Lymphknoten. Paraumbilikal
epigastrischen Gefäßen versorgt wird; wird der oberflächliche Abfluss der Lymphe
] Zone 2, die die nutritive Versorgung vor- zu allen vier Quadranten drainiert, die tiefe-
wiegend aus den iliakalen Externagefäßen ren Schichten des Nabels fließen zu den un-
erhält und der unteren Abdominalregion teren epigastrischen, tiefen lumbalen, iliaka-
zugeordnet wird; len Begleitlymphgefäßen oder über das Liga-
] Zone 3, die die laterale Zone des Abdo- mentum teres hepatis zur V. portae.
mens und der Taille kennzeichnet und Bedingt durch diese diversen Drainage-
über die Interkostal-, Subkostal- und Lum- möglichkeiten der Lymphe führen zirkuläre
balgefäße versorgt wird. Inzisionen ober- oder unterhalb, wie sie z.
B. beim body lift vorkommen, nur in extre-
Unabhängig von der operativen Technik men Ausnahmefällen zu Lymphödemen.
wird bei der klassischen Abdominoplastik
die nutritive Versorgung der Zone 1 und
hauptsächlich der Zone 2 unterbrochen. Die
nutritive Versorgung des Abdominalflaps er- Muskuloaponeurotische Schicht
folgt somit aus der Zone 3 und über die Kol-
lateralen der Gefäße der A. circumflexa iliaca Um eine ästhetisch ansprechende Konfigura-
superficialis der Zone 2. Dies veranlasste tion der medialen Abdominalwand zu erzie-
Matarasso, Richtlinien für eine sichere Lipo- len, müssen Muskeln und Faszien als funk-
suktion entlang imaginärer Linien von der tionelles und strukturelles System in das chi-
Submammär- zur Inguinalfalte aufzustellen rurgische Konzept mit einbezogen werden,
(Abb. 21). worauf schon bereits Grazer 1973 hingewie-
sen hat.
Lymphe
] M. rectus abdominis und Faszien
Der Lymphabfluss der ventralen Rumpfwand
ist in vier Quadranten angeordnet und folgt Die Mm. recti abdominis liegen in einer bin-
dem Venenverlauf. Die Trennung zwischen degewebigen Rektusscheide. Diese symmet-
den Abflussgebieten liegt horizontal ober- risch angelegten Muskeln erstrecken sich als
halb des Nabels entlang einer nach kranial paramediane muskuläre Bänder vom kosto-
hin konvexen Linie unterhalb des Rippenbo- chondralen Rand zum Mons pubis. Oberhalb
gens und vertikal entlang der Mittellinie. der Mitte, zwischen Nabel und Symphyse,
Größtenteils wird die Lymphe den Nn. axil- wird die Rektusscheide in ein vorderes und
lares und inguinales superfizialis zugeführt, hinteres Blatt unterteilt (Abb. 22 u. 23). Etwa
die in die Blutbahn über zwei Lymphsysteme in der Mitte zwischen Nabel und Symphyse
in den jeweiligen angulus venosus ihrer endet das hintere Blatt der Rektusscheide in
Körperseite drainieren. An den territorialen Form der Linea arcuata. Die Fascia abdomi-
Grenzen liegen die epifazialen Kollektoren, nalis des M. pectoralis major ist kranial mit
die jeweils radiär zu den axillären und ingui- dem vorderen Blatt der Rektusscheide fest
nalen Lymphknoten verlaufen. verwachsen.
Muskuloaponeurotische Schicht ] 19

Abb. 22. Anatomische Übersicht der muskulären Bauchwand. Abb. 23. Muskeln des Stammes in der lateralen Ansicht;
1 = Schnittrand des M. pectoralis major; 2 = M. pectoralis mi- M. pectoralis major und M. obliquus externus abdominis wur-
nor; 3 = oberer Schnittrand des M. rectus abdominis; den entfernt.
4 = Schnittrand des M. internus abdominis; 5 = Vagina des M. 1 = M. pectoralis minor; 2 = M. serratus anterior; 3 = Schnitt-
rectus abdominis (Lamina posterior) mit Übergang zur Linea rand des M. pectoralis major; 4 = Gallaudet-Faszie; 5 = subkuta-
arcuata; 6 = Peritoneum; 7 = unterer Schnittrand des M. nes Fett; 6 = M. obliquus internus abdominis; 7 = Scarpa-Faszie;
rectus abdominis; 8 = M. pectoralis major; 9 = M. obliquus ex- 8 = Spina iliaca anterior superior
ternus abdominis; 10 = ventrale Faszie und Aponeurose des
M. rectus abdominis; 11 = M. rectus abdominis; 12 = Fibrae
intercrurales; 13 = M. pyramidalis

Der etwa 1 cm breite, aus straffem Binde- gewebe vorzufinden ist, kommt es zu einer
gewebe bestehende Streifen, die Linea alba, grubenförmigen Vertiefung, in der der Na-
zieht vom Xiphoid zur Symphyse (Abb. 24 u. belstrang als narbiger Rest übrig geblieben
25). Im Bereich des Nabels befindet sich eine ist. Die Struktur der Linea alba und ihrer
Aussparung der Linea alba, deren Rand als Faszien ist sehr komplex. Die Faszien setzen
Anulus umbilicalis palpabel ist. Da im Gebiet sich aus der Aponeurose der drei Muskeln
des Nabelrings spärliches subkutanes Fett- des Abdomens zusammen.
20 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

1
2
3
4
5

Abb. 24. Querschnitt des Abdomens oberhalb des Nabels 1 = Linea alba; 2 = subkutanes Fett; 3 = tieferes Fettgewebe;
unter besonderer Berücksichtigung der Rektusscheide und 4 = M. rectus abdominis; 5 = Vagina des M. rectus abdominis
des Peritoneums. (Lamina posterior)

1
2
3
4
5

Abb. 25. Querschnitt durch die Bauchwand in Höhe des Na- 1 = Linea alba; 2 = subkutanes Fett; 3 = tieferes Fettgewebe;
bels, der sich in der Mitte nach vorne wölbt. Lateral davon 4 = M. rectus abdominis; 5 = Vagina des M. rectus abdominis
sind M. rectus abdominis, Peritoneum parietale und Fascia (Lamina posterior)
transversalis zu erkennen.
Muskuloaponeurotische Schicht ] 21

Oberhalb der Linea arcuata (semilunaris) werden, d. h. einschließlich der Tiefenfaszie,


teilt sich die Aponeurose des M. obliquus in- um Hernien und Erschlaffungen der Abdo-
ternus in zwei Schichten. Eine Schicht fusio- minalwand vorzubeugen.
niert mit der Aponeurose des M. obliquus Kreuzvernetzungen der bindegewebigen
externus ventral des M. rectus, die andere Fasern der Faszien, speziell der Faszien der
bildet den posterioren Anteil der Faszien, Mm. obliqui externus et internus, ziehen
nachdem sie sich mit der Aponeurose des über die Linea alba hinweg, sodass sich Fa-
M. transversus abdominis vereinigt hat. Un- sern aus der Tiefenaponeurose des M. obli-
terhalb der Linea semilunaris fügen sich die quus externus abdominis mit Fasern der
drei Faszienschichten ventral des M. rectus Aponeurose des M. obliquus internus abdo-
abdominis zusammen, sodass die posteriore minis der kontralateralen Seite vereinigen
Schicht lediglich aus der Fascia transversalis (Abb. 27–29).
besteht (Abb. 26). Dabei sei angemerkt, dass Die Abdominalkontur ist das Ergebnis von
der M. obliquus externus im lateralen Be- Funktion und Struktur verschiedener anato-
reich nicht mit dem M. obliquus internus fu- mischer Schichten der Abdominalwand und
sioniert. Somit besteht nur die laterale Hälfte der drei Muskeln Mm. obliqui internus et ex-
der anterioren Faszie des M. obliquus exter- ternus abdominis und M. transversus abdo-
nus aus zwei Faszien, was besonders im un- minis. Die resultierende Kraft dieser drei
teren Abdomen deutlich und für den Wund- Muskeln kann bis zu 20 kg in transversaler
verschluss nach der TRAM-Flap-Entnahme Richtung auf die Linea alba und die Rektus-
wichtig wird. Nachdem der TRAM-Flap mo- scheide übertragen, wie McVay u. Mitarb. in
bilisiert worden ist, muss der laterale Anteil ihren Untersuchungen herausfanden.
der Faszie in zwei Schichten verschlossen

1
2
3
4
5

Abb. 26. Querschnitt durch das Abdomen unterhalb der Li- 1 = Linea alba; 2 = subkutanes Fett; 3 = tieferes Fettgewebe;
nea arcuata. Die Muskelbäuche des M. rectus abdominis sind 4 = M. rectus abdominis; 5 = Peritoneum parietale und Fascia
stärker ausgebildet und dichter zusammengerückt. Deutlich transversalis
zu erkennen ist die Vagina des M. rectus abdominis mit der
Lamina anterior und der Lamina posterior.
22 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

1
2

Abb. 27. Kaudaler Teil der anterioren Bauchwand


in der Ansicht von dorsal. Der innere Leistenring,
das Lig. interalveolare und der Eingang in den Ca-
nalis femoralis sind dargestellt.
1 = Linea arcuata; 2 = Vasa epigastrica inferior

3
4
9
10 5
8 11 6
7

Abb. 28. Querschnitt durch die vordere Bauchwand oberhalb 1 = Vagina des M. rectus abdominis (Lamina anterior);
des Nabels unter besonderer Berücksichtigung der Faszien 2 = Faszie des M. obliquus externus abdominis; 3 = subkuta-
und Muskeln zueinander. In der Mitte angeordnet der M. rectus nes Fettgewebe; 4 = M. obliquus externus abdominis; 5 = La-
abdominis (9 und 11) und lateral von oben nach unten der M. mina des M. obliquus externus abdominis inferior; 6 = M. ob-
obliquus externus abdominis (4) mit dem darunter liegenden liquus internus abdominis; 7 = M. transversus abdominis;
M. obliquus internus abdominis (6), weiter unten der M. trans- 8 = Peritoneum parietale und Fascia transversalis; 9 = M.
versus abdominis (7). Deutlich zu erkennen ist die unterschied- rectus abdominis; 10 = Linea alba; 11 = Vagina des M. rectus
liche Beteiligung der Aponeurosen der seitlichen Bauchwand- abdominis (Lamina posterior)
muskulatur am Aufbau der Rektusscheide.

Abb. 29. Kreuzvernetzung der bindegewebigen Fasern und


Faszien, speziell der Faszie des M. obliquus externus et inter-
nus abdominis mit der Linea alba sowie der Fasern aus der
tiefen Aponeurose des M. obliquus externus abdominis mit
den Fasern der Aponeurose des M. obliquus internus abdomi-
nis, die sich mit der kontralateralen Seite jeweils vereinigen.
Muskuloaponeurotische Schicht ] 23

Es erübrigt sich daher von selbst, bei der ] Mm. obliqui externus et internus
muskuloaponeurotischen Plastik auf eine be- und M. transversus abdominis
sonders sorgfältige Rekonstruktion mit kräf-
tigen Materialien hinzuweisen, um Hernien Die drei Muskeln, Mm. obliqui externus et in-
und Bauchdeckenerschlaffungen zu vermei- ternus abdominis sowie M. transversus abdo-
den. Dabei spielt der M. rectus abdominis minis, die die anteriore laterale Abdominal-
an sich eine untergeordnete Rolle, vielmehr wand bilden, sind einander so zugeordnet,
kommt den Faszien die größte Bedeutung dass ein Netz aus zwei schrägen Muskeln,
zu, vor allem im Hinblick auf das Auftreten den Mm. obliqui internus et externus abdomi-
von Hernien. Unter Hernien versteht man nis, und einem transversalen Muskel, dem M.
ein Hervortreten von parietalem Peritoneum transversus abdominis, gebildet wird. Durch
mit oder ohne Bruchsackinhalt durch eine die spezielle Winkelanordnung der Muskeln
Lücke im Bereich der Linea alba. Im Gegen- zueinander ist es möglich, den Abdominalin-
satz dazu ist die Rektusdiastase durch ein halt zu vergrößern, ohne die Abdominalspan-
weites Auseinanderweichen der medianen nung zu erhöhen (Abb. 30 u. 31).
Ränder der Rektusmuskeln gekennzeichnet.

Abb. 30. Verspannung der Bauchwand durch die einzelnen Abb. 31. Verspannung der Bauchwand. An der vertikalen
Muskeln. Die Quergurtung des Abdomens erfolgt durch die Verspannung beteiligen sich unterhalb des Nabels ungekreuz-
horizontale Muskelschlinge des M. transversus abdominis, die te Anteile der Aponeurose des M. obliquus externus abdomi-
Schräggurtung durch die schräg verlaufende Muskelschlinge nis (rot); schräg verlaufend dazu die Muskelschlinge des
des M. obliquus externus abdominis einer Seite (rot) mit M. obliquus externus et internus abdominis.
dem M. obliquus internus abdominis der Gegenseite (hell-
blau). Die vertikale Verspannung erfolgt durch die Mm. recti
abdominis (schwarz).
24 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

Der überwiegende Teil aller drei Muskelfa-


sern „inseriert“ in der medialen Rektus-
scheide, nur die posterioren Fasern der Mm.
obliqui internus et externus abdominis ver-
laufen von den unteren Rippen zum Becken-
kamm, ohne zur Rektusscheide zu gelangen.
Die übrigen Fasern der Mm. obliqui internus
et externus abdominis erreichen die Rektus-
scheide quer, während der M. transversus
abdominis die Rektusscheide perpendikulär
erfasst (Abb. 32 u. 33).

Abb. 32. Verspannungssysteme von Muskeln und Apo-


neurosen im Bereich der Bauchwand:
rot = M. obliquus externus abdominis; blau = M. obliquus
internus abdominis; violett = M. transversus abdominis

3
4
9
10 5
8 11 6
7

Abb. 33. Querschnitt durch die vordere Bauchwand oberhalb 1 = Vagina des M. rectus abdominis (Lamina anterior);
des Nabels unter besonderer Berücksichtigung der Faszien 2 = Faszien des M. rectus abdominis und des M. obliquus ex-
und Muskeln zueinander. In der Mitte angeordnet der M. rectus ternus abdominis; 3 = subkutanes Fettgewebe; 4 = M. obliqu-
abdominis (9 und 11) und lateral von oben nach unten der M. us externus abdominis; 5 = Lamina des M. obliquus externus
obliquus externus abdominis (4) mit dem darunter liegenden abdominis superior; 6 = M. obliquus internus abdominis;
M. obliquus internus abdominis (6), weiter unten der M. trans- 7 = M. transversus abdominis; 8 = Peritoneum parietale und
versus abdominis (7). Deutlich zu erkennen sind die unter- Fascia transversalis; 9 = M. rectus abdominis dexter; 10 = Li-
schiedlichen Beteiligungen der Aponeurosen der seitlichen nea alba; 11 = Vagina des M. rectus abdominis (Lamina pos-
Bauchwandmuskulatur am Aufbau der Rektusscheide. terior)
Muskuloaponeurotische Schicht ] 25

Im dorsalen Bereich fusionieren M. obli- Dieser Umstand ermöglicht dem M. transver-


quus internus und M. transversus abdominis sus abdominis einen deutlichen mecha-
mit anderen aponeurotischen Strukturen der nischen Vorteil gegenüber den schräg verlau-
lumbosakralen Faszie, die an den vertikalen fenden Muskeln. Durch diese Besonderheit
und transversalen Wirbelkörperfortsätzen in- wird es dem M. transversus abdominis
serieren. Dadurch formen die Fasern des möglich, im mechanischen Sinn als zirkulärer
mittleren Drittels des M. transversus abdomi- „Kompressor“ der Abdominalwand zu fungie-
nis einen kontinuierlichen aponeurotischen ren, verstärkt durch den Ansatz an der inne-
Gürtel, der das Abdomen zirkulär umgibt. ren Fläche des Brustkorbs (Abb. 30, 34–36).

Abb. 34. Muskeln des Stammes in der lateralen Ansicht. Abb. 35. Anatomie der muskulären Bauchwand mit M. rectus
M. pectoralis major und M. obliquus externus abdominis wur- abdominis, Mm. obliqui externus et internus sowie M. trans-
den entfernt. versus abdominis.
1 = M. pectoralis minor; 2 = M. serratus anterior; 3 = Schnitt- 1 = Schnittrand des M. obliquus externus abdominis
rand des M. pectoralis major; 4 = Gallaudet-Faszie; 5 = sub- 2 = Schnittrand des M. obliquus internus abdominis
kutanes Fettgewebe; 6 = M. obliquus internus abdominis;
7 = Scarpa-Faszie; 8 = Spina iliaca anterior superior
26 ] 3 Anatomie und Physiologie der Abdominalwand

So wird dem M. transversus abdominis Plikation der Rektusscheide und dies, ob-
die Aufgabe der Konturierung der Abdomi- wohl man vielfach der Auffassung ist, dass
nalwand zuteil, speziell der Formung der dadurch keine ästhetisch befriedigende Tail-
Taille. Einige Autoren nutzten dieses Prinzip, lenkonturierung und keine Korrektur der
wie z. B. Pina 1980, indem sie eine Plikation epigastrischen Fülle zu erzielen sind. Es kön-
sowohl der anterioren als auch der posterio- nen nämlich nur der M. obliquus externus
ren Rektusscheide und damit des M. trans- abdominis und ein Teil des M. obliquus in-
versus abdominis vornahmen, allerdings auf ternus abdominis gespannt werden, der M.
Kosten einer Inzision der anterioren Rektus- transversus abdominis bleibt unbeeinflusst.
scheide. Dabei ist jedoch anzumerken, dass Darüber hinaus wird die spinale Stabilität
der M. transversus abdominis nicht leicht durch den funktionellen Einfluss der abdo-
zugänglich ist. Deshalb bevorzugen einige minalen Muskulatur beeinträchtigt, die einen
Autoren bei der muskulären Erschlaffung Effekt auf den intraabdominalen Druck aus-
der Bauchwand nach wie vor die anteriore übt.

Abb. 36. Querschnitt des Abdomens oberhalb des Nabels 1 = Linea alba; 2 = subkutanes Fettgewebe; 3 = tieferes Fett-
unter besonderer Berücksichtigung der Rektusscheide und gewebe; 4 = M. rectus abdominis; 5 = Vagina des M. rectus
des Peritoneums. abdominis (Lamina posterior)
4 Pathophysiologie
der anterioren Bauchwand

I nfolge der hormonellen Umstellung wäh- Diese Vergrößerung der muskuloaponeuroti-


rend der Schwangerschaft und des Wachs- schen Schichten erfolgt in einer relativ kur-
tums des Fötus vergrößern sich und er- zen Zeit und bildet sich daher nach Ab-
schlaffen sowohl die Mm. recti abdominis schluss der Schwangerschaft nur unvollstän-
als auch die Mm. obliqui internus et exter- dig zurück mit unterschiedlichem Haut- und
nus sowie der M. transversus abdominis. muskuloaponeurotischem Tonizitätsverlust.
Post partum und auch mit zunehmendem
Alter besteht in der Regel eine generelle Er-
schlaffung der Abdominalmuskulatur mit
Auseinanderweichen von M. rectus und M.
obliquus externus abdominis (Abb. 37).

Abb. 37. Exzentrische Vergrößerung des Abdomens während


der Schwangerschaft durch Erschlaffung und Vergrößerung
der Bauchwandmuskulatur.
28 ] 4 Pathophysiologie der anterioren Bauchwand

] Rektusmuskeldiastasen

Rektusmuskeldiastasen ohne Hautüberschuss Position (Supination) erforderlich. Kommt


werden oft im Epigastrium bei Männern be- es dabei zu einer deutlichen anterioren Exkur-
obachtet, die älter als 40 Jahre sind. Die Kor- sionsbewegung des Abdomens, ist dies ein
rektur derartiger protuberanter Veränderun- Hinweis auf eine bestehende Muskelerschlaf-
gen stellt häufig eine Indikation zur endo- fung ohne signifikante intraabdominale Adi-
skopisch assistierten Abdominoplastik dar. positas.
Um diese epigastrischen Rektusmuskel- Eine partielle Aufrichtung des Oberkörpers
diastasen erfassen zu können, ist eine genaue aus der liegenden in die sitzende Position er-
Beobachtung der Veränderungen des Erschei- fasst dabei zusätzlich Rektusdiastasen und
nungsbildes von der stehenden zur liegenden ventrale Hernien (Crunch-Test) (Abb. 38 u. 39).

Abb. 38. Lagerung zur Erfassung epigastrischer Rektusdiastasen und Hernien.


Aus der supinen Lage heraus versucht der Patient seinen Oberkörper aufzurichten.

Abb. 39. Bei Vorliegen einer epigastrischen Rektusdiastase kommt es zur Vorwölbung
von intraabdominalem Gewebe.
4 Pathophysiologie der anterioren Bauchwand ] 29

] Ventrale Hernien

Unter Hernien der Mittellinie des Abdomens tur und ihrer Muskelscheiden. Es handelt sich
versteht man ein Hervortreten von parieta- hierbei nicht um eine echte Hernie, sie ist je-
lem Peritoneum mit oder ohne Bruchsack- doch häufig mit einer Nabelhernie vergesell-
inhalt durch eine Lücke im Bereich der Li- schaftet (Abb. 40).
nea alba. Die Hernien der Mittellinien wer- Epigastrische Hernien entstehen durch ei-
den eingeteilt in epigastrische Hernien, Na- nen unphysiologischen Überdruck im Abdo-
belhernien und gemischte Hernien, welche men, durch Zwerchfellkontraktionen im
aus einer epigastrischen und einer Nabelher- Rahmen aller bronchopulmonalen Erkran-
nie bestehen. kungen sowie bei Aszites. Eine posttraumati-
Die Rektusdiastase ist eine Verbreiterung sche Ursache infolge eines direkten Traumas
der Linea alba zu einer ausgedünnten, meist ist ebenfalls beschrieben worden, kommt
schwachen Aponeurose. Beim Stehen oder aber sehr selten vor. Ätiologisch betrachtet
Pressen tritt eine Vorwölbung ohne Bruch- liegt der epigastrischen Hernie eine Textur-
sack auf, es kommt dabei zu einem Auseinan- schwäche der medianen Aponeurose zugrun-
derweichen der Rektus-abdominis-Muskula- de, vermutlich aufgrund einer verminderten

2
3a

Abb. 40. Ventrale Hernien; bei der epigastrischen Hernie Die schwierig zu diagnostizierende Spieghel-Hernie ist im la-
kommt es zu einem Auseinanderweichen der beiden Rektus- teralen Hypogastrium lokalisiert (3a) und gelegentlich bei as-
muskeln und der medianen Aponeurose. Der Querschnitt ver- thenischen Patienten durch dezente Vorwölbung der Bauch-
deutlicht die Hernierung des Peritoneums (1). Bei der Nabel- decke charakterisiert, da sie von der Aponeurose des M. obli-
hernie wölbt sich das Peritoneum bis unter die Haut vor, da quus abdominis bedeckt ist (3).
im Nabelbereich das subkutane Gewebe fehlt (2).
30 ] 4 Pathophysiologie der anterioren Bauchwand

Anzahl von Sehnenfasern, die die Mediane Die Spieghel-Hernie, benannt nach dem Ana-
kreuzen. Die Inzidenz der Hernien bei Er- tom Adrian van den Spieghel, tritt durch die
wachsenen beträgt bis zu 5%. Lücke in der fascia Spiegheli, also dem Teil
Die Ätiopathogenese der Nabelhernie ent- der Bauchwandaponeurose, der am Kreu-
spricht der der epigastrischen Hernie, wobei zungspunkt der linea arcuata und dem latera-
sich bei der Nabelhernie das Peritoneum bis len Rand der Rektusscheide liegt. Diese selte-
an die Haut des Nabels vorwölben kann, da ne Hernie durchbricht die Aponeurose des M.
im Nabelbereich das Subkutangewebe fehlt. obliquus internus abdominis und befindet
Sie tritt bei Patienten mit sehr adipösen sich somit unterhalb der Aponeurose des M.
Bauchdecken auf. obliquus externus (Abb. 40). Bei der Narben-
hernie handelt es sich um eine echte iatrogene
Hernie, die vorwiegend nach Wundinfektio-
nen und nach Längsinzisionen auftritt.
5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

D ie chirurgischen Prinzipien der Abdomi- Blutversorgung, der Vermeidung von Dog-


noplastik haben sich seit der Beschreibung Ear-Bildungen und einer schnellen Rekon-
von Paule Regnault und Ivo Pitanguy im valeszenzzeit angepasst.
Jahre 1975 nicht signifikant geändert, ob-
wohl seither eine enorme Vielfalt an Varian-
ten beschrieben worden ist. Während in der
Vergangenheit die Abdominoplastik durch Klassifikationen der Abdominalwand
relativ uniforme operative Eingriffe mittels
eines tiefen Hüft-zu-Hüft-Schnittes charakte- ] Äußere Abdominalwand
risiert war, wird sie heute den individuellen
anatomischen Besonderheiten unter Berück- Unter dem Einfluss der Liposuktion wurde in
sichtigung einer zu erwartenden kosmetisch den 1980er Jahren eine Klassifikation der Ab-
unauffälligen Narbenbildung, einer guten dominalwand erstellt und diese später zusätz-

Abb. 41. Algorithmus der Abdominoplastiken entsprechend rurgische, endoskopisch assistierte Abdominoplastik; OAP = ob-
ihrer Klassifikation. liquus externus abdominis Plastik; RFP = Rektus-Faszien-Plika-
AP = Abdominoplastik; FNP = Floated Navel Plasty; INF-RSP = tion; SNP = superiore Nabelplastik; TMP = transversale Muskel-
inferiore Rektus-Scheiden-Plikation; MIC = minimalinvasiv chi- plastik
32 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

lich in Subklassifikationen unterteilt, um mit ] Abdominoklassifikation Typ I


ihrer Hilfe Behandlungsstrategien festlegen Zu dieser Kategorie zählen junge (Nullipa-
zu können. In den 90er Jahren erfolgte eine rus-)Patienten mit normaler Haut- und Mus-
weitere Subklassifikation durch Matarasso keltonizität, aber mit exzessiven infraumbili-
und später durch Avelar in die Typklassifika- kalen subkutanen Fettansammlungen (Abb.
tionen I A bis III A, um den minimalinvasiven 42 u. 43).
endoskopisch assistierten Abdominoplastiken
Rechnung tragen zu können (Abb. 41).

Abb. 42. Typ-I-Abdomenklassifikation Abb. 43. Typ-I-Abdomenklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
Klassifikationen der Abdominalwand ] 33

] Abdominoklassifikation Typ II
Patienten ohne nennenswerte Erschlaffung
der muskuloaponeurotischen Schicht und
mit einem geringgradigen hypogastrischen
Hautüberschuss sowie Tonizitätsverlust gehö-
ren dieser Klassifikation an. Sie weisen zum
Teil geringe suprapubische Fettansammlun-
gen auf (Abb. 44 u. 45).

Abb. 44. Typ-II-Abdomenklassifikation Abb. 45. Typ-II-Abdomenklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
34 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

] Abdominoklassifikation Typ III


Patienten dieser Klassifikation ähneln denen
der Typ-II-Klassifikation. Allerdings weisen
sie zusätzlich eine milde Erschlaffung der
aponeurotischen Schicht im suprapubischen
Bereich mit Tonizitätsverlust der Haut auf.
In der Regel handelt es sich dabei um Multi-
parus-Patienten (Abb. 46 u. 47).

Abb. 46. Typ-III-Abdomenklassifikation Abb. 47. Typ-III-Abdomenklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
Klassifikationen der Abdominalwand ] 35

] Abdominoklassifikation Typ IV
Patienten mit einer Erschlaffung der musku-
loaponeurotischen Schicht vom Xiphoid bis
zum Mons pubis, einem moderaten hypogas-
trischen Hautüberschuss, einer mäßigen bis
deutlichen Hauterschlaffung und einer An-
sammlung von unterschiedlichen Mengen an
Fett sowie einer Nabel-Pubis-Distanz von
mehr als 14 cm gehören dieser Gruppe an
(Abb. 48 u. 49).

Abb. 48. Typ-IV-Abdomenklassifikation Abb. 49. Typ-IV-Abdomenklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
36 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

] Abdominoklassifikation Typ V
Signifikante Haut- und Muskelerschlaffungen
mit ober- und unterhalb des Nabels unter-
schiedlich großen Mengen von Fettansamm-
lungen, einem Tonizitätsverlust der Haut und
einer Erschlaffung der Muskulatur sowie des
aponeurotischen Systems charakterisieren
diese Patienten der Typklassifikation V (Abb.
50 u. 51).

Abb. 50. Typ-V-Abdomenklassifikation Abb. 51. Typ-V-Abdomenklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
Klassifikationen der Abdominalwand ] 37

] Abdominoklassifikation Typ VI
Patienten dieser Klassifikation kennzeichnen
größere Mengen an Hautüberschuss oder
unerwünschten Fettansammlungen oberhalb
des Bauchnabels im Epigastrium. Häufig be-
steht gleichzeitig eine Indikation zu einer
Mastopexie, Brustaugmentation oder Mam-
mareduktion; oft weisen diese Patienten be-
reits submammäre Narben nach Mamma-
plastiken auf (Abb. 52 u. 53).

Abb. 52. Typ-VI-Abdomenklassifikation Abb. 53. Typ-VI-Abdominoklassifikation


in Frontalansicht. in schräg-lateraler Ansicht.
38 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

] Muskuläre Abdominalwand ] Muskuläre Abdominoklassifikation Typ B


Sie ist gekennzeichnet durch eine Rektusdia-
Ergänzend zu den klassischen Einteilungen stase wie bei Typ A, aber mit einer zusätz-
des Abdomens nach Matarasso hat Nahas ei- lichen Erschlaffung des lateralen und hypo-
ne Klassifikation des Abdomens von Typ A gastrischen muskuloaponeurotischen Systems
bis Typ D erstellt, die sich an der Muskel- (Abb. 55). Die Klassifikation wird häufig erst
erschlaffung der Abdominalwand orientiert intra operationem erstellt, nachdem bereits
und die entsprechenden operativen Maßnah- eine Rektus-Scheiden-Plikation erfolgt ist,
men festlegt. aber dennoch eine Muskelerschlaffung weiter-
hin besteht. Nahas sieht hier eine zusätzliche
] Muskuläre Abdominoklassifikation Typ A Plikation des M. obliquus externus abdominis
Als Typ A wird eine Rektusdiastase infolge als so genannte L-förmige Plikation vor.
einer Schwangerschaft bei erhaltener Taille
definiert (Abb. 54). Diese wird durch eine
Rektus-Scheiden-Plikation korrigiert.

Abb. 54. Muskuläre Abdominoklassifikation vom Typ A, die Abb. 55. Muskuläre Abdominoklassifikation vom Typ B.
durch eine dezente Rektusdiastase charakterisiert ist. Diese ist gekennzeichnet durch eine Rektusdiastase wie bei
Typ A, aber mit zusätzlicher Erschlaffung des lateralen und
hypogastrischen muskuloaponeurotischen Systems.
Klassifikationen der Abdominalwand ] 39

] Muskuläre Abdominoklassifikation Typ C ] Muskuläre Abdominoklassifikation Typ D


Die Einordnung in diesen Typ basiert auf Diese charakterisiert eine Rektusdiastase bei
der Beobachtung, dass eine kongenitale late- nicht definierter Taille (Abb. 57). Als opera-
rale Fehlinsertion des M. rectus abdominis tive Korrektur ist eine anteriore Rektus-
am Rippenbogen vorliegt, häufig in Kom- Scheiden-Plikation in Kombination mit ei-
bination mit umbilikalen und epigastrischen nem M.-obliquus-externus-abdominis-Advan-
Hernien, möglicherweise auch als Folge von cement durchzuführen.
Schwangerschaften (Abb. 56). Operativ ist
eine Rektus-Scheiden-Plikation nach Eröff-
nung der Rektusscheide mit dorsaler Mobili-
sation der Rektusmuskulatur, einer Invagina-
tion der Linea alba und Mobilisation der
Mm. recti abdominis zur Mittellinie, die
noch an der anterioren Rektusscheide fixiert
sind, mit anschließender Fixation an der in-
vaginierten Linea alba vorzunehmen.

Abb. 56. Abdominoklassifikation vom Typ C. Abb. 57. Abdominoklassifikation vom Typ D.
Definitionsgemäß liegt hier eine kongenitale laterale Fehlin- Diese ist gekennzeichnet durch eine deutliche Rektusdiastase
sertion des M. recti abdominis am Rippenbogen vor. bei nicht definierter Taille.
40 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

Diese Klassifikation hat sich hinsichtlich der


· Hautüberschuss
intraoperativen chirurgischen Behandlung
· Fettansammlungen
des muskuloaponeurotischen Systems als
· Rectus abdominus – Diastasen
sehr hilfreich erwiesen und lässt sich hier
· Hernien
am Beispiel einer Schwangerschaft erläutern.
· Muskelerschlaffungen
Im Rahmen der Schwangerschaft kommt es
zu einer Elongation und transversalen Erwei-
terung der Abdominalwand mit einem Ver- Abb. 58. Indikationen zur Abdominoplastik.
lust der Betonung der Taille und einer
Förderung von Rektusdiastasen. Nach Ab-
schluss der Schwangerschaft wird durch den · Allgemeine Herz-Kreislauferkrankungen
Einfluss vermehrter Muskelkraft eine ver- · Hämorrhagische Diatesen
tikale Reduktion des muskuloaponeuroti- · Ausgedehnte abdominelle Narben
schen Systems verursacht. Da im Bereich der · Adipositas per magna
Diastase nur das aponeurotische Gewebe · Z. n. ausgedehnten abdominalen Eingriffen
vorzufinden ist, kommt es demzufolge auch
nicht zu einer Kontraktion des Gewebes Abb. 59. Relative und absolute Kontraindikationen der Abdo-
nach der Schwangerschaft. Deshalb ist so- minoplastik.
wohl eine vertikale wie eine horizontale
muskuloaponeurotische Plastik erforderlich,
um die Veränderung adäquat korrigieren zu Rahmen der Korrektur einer Adipositas per-
können. magna kann sie in die so genannte abdomi-
Weil im Bereich des Nabels die Rektus- nale Klassifikation Typ I bis VI mit entspre-
scheiden nicht pliziert werden können, be- chenden Subklassifikationen unterteilt wer-
steht trotz einer Rektus-Scheiden-Plikation den. Eine Übereinstimmung mit den Zielen
nach wie vor eine gewisse muskuloaponeu- und Wünschen des Patienten und den Unter-
rotische Erschlaffung, die durch eine M.-ob- suchungsergebnissen ist bei der Erstellung
liquus-externus-abdominis-Plastik reduziert eines Behandlungsplanes unerlässlich. Eben-
wird, was gleichzeitig zur Betonung der Taille so ist die am wenigsten invasive Behand-
führt. lungsalternative in die Überlegungen mit
Bei der muskulären Abdominoklassifikati- einzubeziehen.
on vom Typ C reicht allerdings die alleinige
anteriore Rektus-Scheiden-Plikation nicht ] Kontraindikationen (Abb. 59). Eine absolute
aus. Diese führt in der Regel zu einem Rezi- Kontraindikation besteht bei Patienten mit
div oder einer partiellen Diastase in unmit- schweren medizinischen Erkrankungen oder
telbarer Höhe des Xiphoids und täuscht bei ausgeprägten psychischen Leiden wie bei-
der klinischen Untersuchung häufig eine spielsweise Dysmorphophobie sowie bei be-
Hernie vor. Deshalb ist eine Approximation stehenden chronischen obstruktiven Lungen-
der Rektus-abdominis-Muskeln sehr sinnvoll. erkrankungen.
Patienten, die eine intensive Diät vor sich
haben, sollten den Eingriff verschieben. Eine
relative Kontraindikation besteht für Frauen,
Indikationen und Kontraindikationen die noch eine Schwangerschaft planen, und
für eine Abdominoplastik für Patienten mit bestimmten Grunderkran-
kungen, die mit einem erhöhten Narkoserisi-
] Indikationen. Indiziert ist die Abdomino- ko einhergehen. Ein hoher Nikotinkonsum
plastik bei erschlafftem Abdomen mit Haut- stellt ebenfalls eine Kontraindikation für die-
überschuss, Fettakkumulationen, Rektus-ab- sen Eingriff dar, da wegen der verschlechter-
dominis-Diastasen und Hernien (Abb. 58). ten Durchblutung das Risiko für Wundhei-
Als Abdominoplastik post partum oder im lungsstörungen deutlich erhöht ist.
Vorbereitende Maßnahmen ] 41

Präoperative Untersuchungen Vorbereitende Maßnahmen


Schwangerschaft, Gewichtszunahme, Life- Wochen vor der geplanten Abdominoplastik
style, Hormone und frühere abdominale Ein- sollten adipöse Patienten eine Gewichtsre-
griffe sind Faktoren, die zu einem Konturver- duktion erfolgreich abgeschlossen haben
lust des Abdomens führen können. Ziel einer und diätetisch weiter kontrolliert werden.
Abdominoplastik ist es, durch bestmögliche 2–3 Wochen vor der Abdominoplastik, die
und minimalinvasive Maßnahmen bei opti- neben der Resektion von Dermis-Fett-Gewe-
malem Nutzen-Risiko-Verhältnis überschüs- be auch eine muskuloaponeurotische Plastik
sige Haut zu resezieren, Hernien zu schließen, – ggf. in Kombination mit einer Hernienkor-
die erschlaffte Bauchdecke zu spannen und rektur – vorsieht, sollten die Patienten 1–2
die Weichgewebskontur durch eine ergänzen- kg schwere Sandsäcke auf ihrem Abdomen
de Fettabsaugung zu verbessern. tragen, um das postoperative Risiko der Re-
Die klinische Untersuchung erfolgt bei spirationsinsuffizienz zu reduzieren. Neben
völlig entkleidetem Patienten mit dezenter der routinemäßigen laborchemischen Erfas-
Bedeckung der Mons-pubis-Region. Dabei sung der Urin- und Blutparameter sind die
wird die zirkumferenzielle ästhetische Ein- Befunderhebungen aus dem EKG und den
heit des Abdomens bei liegendem, sitzen- Röntgenaufnahmen des Thorax sowie der
dem, gebeugtem und stehendem Patienten LWS bedeutsam.
ohne und mit eingezogenem Bauch beurteilt. Unmittelbar vor dem Eingriff ist dem Pa-
Die Form des Thorax, die Projektion der tienten ein Abführmittel zu verabreichen,
Rippen, die Körperproportionen, die Nabel- sind Abdomen, Pubis und Hüften mit anti-
form und -lokalisation, Narben, Hernien, septischen Lotionen zu waschen und die
Diastasen, die Beschaffenheit von Haut und Haut ggf. zu rasieren.
Muskeln, die Lokalisation von unerwünsch-
ten Fettansammlungen sowie die Dicke der
Haut werden notiert. Bei liegendem Patien-
ten mit aktiv angehobenen Beinen wird die
abdominale Muskulatur untersucht und er-
gänzend durch Valsalva-Versuche werden
ventrale Hernien mit erfasst.
Aufnahmen von vorn und seitlich sowie
im 458-Winkel, die den oberen und unteren
Teil von Hüften und Brust mit erkennen las-
sen, werden angefertigt; dabei sind die Arme
auf dem Rücken in Höhe des Gesäßes zu
verschränken. Die Befunde werden doku-
mentiert und den Abdominoklassifikationen
zugeordnet.
42 ] 5 Vorbereitung einer Abdominoplastik

Lagerung Anästhesie
Die Positionierung des Patienten für die Ab- In der Regel empfiehlt es sich, die Abdomi-
dominoplastik ist ähnlich bedeutsam wie der noplastik in allgemeiner Intubationsnarkose
operative Eingriff bei Mammaplastiken. Der durchzuführen, wobei auch eine Kehlkopf-
Patient befindet sich in Supinationsstellung maske zur Anwendung kommen kann. Alter-
mit Anhebung des Oberkörpers um 158. Die nativ können hohe Epiduralanästhesien
Arme werden dabei in einem Winkel von durchgeführt werden in Kombination mit In-
40–508 beidseits abduziert. Das Gesäß des filtrationsanästhesien im superioren Dissek-
Patienten sollte sich in der Ruheposition des tionsbereich. Dabei empfehlen sich eine nor-
OP-Tisches befinden, sodass der Trochanter motensive Hypotension und eine periopera-
zwischen der Verbindung zum Rücken und tive i.v. Antibiotikagabe; ein entsprechendes
dem Unterteil des OP-Tisches positioniert Flüssigkeitsregime ist anzustreben.
ist. Dabei wird es möglich, den Patienten in
eine 308-Flexionsstellung zu bringen, der so
genannten „Semi-Flower“-Position, die einen
spannungsfreien Wundverschluss ermöglicht
(Abb. 60).

Abb. 60. Lagerung des Patienten auf dem OP-Tisch zu einer


Abdominoplastik. Der Oberkörper ist um 158 angehoben. Die
Arme werden dabei in einem Winkel von 40–508 beidseits
abduziert. Das Gesäß befindet sich in der Ruheposition des
OP-Tisches.
6 Allgemeine Prinzipien und Techniken
der Abdominoplastik

Fettabsaugung nach Zocchi (1993). Durch


Liposuktionen diese verbesserten Methoden und eine stren-
ge Indikationsstellung gewann die Fettabsau-
] Historische Entwicklung gung an Bedeutung und hat sich heute als
Standardverfahren etabliert.
N achdem Dujarrier im Jahre 1921 mit Prinzipiell wurde bei den frühen Techni-
ken der Liposuktion das Unterhautgewebe
Uterus-Küretten versucht hatte, Fett im Be-
reich der Knie und Waden zu entfernen und großflächig von den Muskelfaszien abgelöst,
dabei u. a. den N. femoralis verletzte, was im was durch die jeweilige Blutversorgung limi-
Folgenden letzten Endes dazu führte, dass tiert war. Illouz hingegen beschritt den Weg
das Bein amputiert werden musste, geriet der alleinigen Tunnelierung des Fettgewebes
diese Form der Lipektomie in Misskredit. mit dünnen vorn abgerundeten Kanülen, die
Erst durch größere Erfahrung und nach der es ermöglichten, die Gefäß-Nerven-Struktu-
Weiterentwicklung der Instrumente erlebte ren zu erhalten und unter Unterdruck das
die geschlossene Lipektomie eine Renais- Fettgewebe über diese Kanülen gezielt abzu-
sance. Die anfänglich in Misskredit geratene saugen.
Technik, d. h. die Fettabsaugung mit groß-
kalibrigen und „scharfen“ Kanülen, die so
genannte „Fischer-Technik“ (Apard u. Gior- ] Fettgewebe
gio Fischer 1974), und die später in modifi-
zierter Form bekannt gewordene „Kessel- ] Embryologie des Fettgewebes. Während des
ring-Methode“ haben sich seit den 1980er 3. und 4. Gestationsmonats bilden sich aus
Jahren nach Weiterentwicklung der Instru- den Adipoblasten Adipozytenvorläuferzellen,
mente durchsetzen können. Maßgeblich dazu die sich differenzieren zu reifen Fettzellen,
beigetragen haben die Konfigurationsverän- die extrinsischen und intrinsischen neuroen-
derungen der Kanülen; so wurden jetzt dokrinen Regulatorien unterliegen. Während
kleinkalibrige an der Spitze abgerundete des 1. Lebensjahres vergrößern sie sich um
Kanülen mit basal kleinen Öffnungen (Illouz das Dreifache, teilen sich in den ersten 5
1977) und grazilere Instrumente verwendet. Jahren und wachsen zunehmend bis zum
Aber auch die operativen Methoden wurden Adoleszententum.
verbessert, so das Tumeszenzverfahren (Il- Die Anzahl der Fettzellen ist genetisch
louz 1980, Fournier u. Otteni 1981), das spä- festgelegt. Sie wird aber durch alimentäre
ter von Klein (1987) maßgeblich weiterent- Zufuhr zusätzlich beeinflusst, sodass es ne-
wickelt wurde, die Inauguration der super- ben der Vergrößerung der Zellen auch zu ei-
fiziellen Fettabsaugung nach Gasparotti ner erneuten Zellteilung und damit zu einer
(1990) oder auch die ultraschallassistierte Vermehrung kommen kann.
44 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

] Anatomie der Fettzellen. Das Fettgewebe die tiefe Fettschicht ein irreguläres fibröses
kommt als eigenständiges Gewebe in Form und lockeres Netzwerk mit darin einge-
so genannter Fettorgane vor sowie vermischt schlossenen areolaren Fettkörpern aufweist.
mit anderen Bindegewebsarten, meist mit lo- Makroskopisch lässt sich das subkutane Fett
ckerem Bindegewebe. Die einzelnen Fettge- durch die vertikale Kompartimentierung er-
webszellen sind von vertikalen Fasern umge- kennen, während das tiefe Kompartiment ei-
ben. Zwischen den Fettzellen liegen Bündel
kollagener Fibrillen. Die einzelnen Fettzellen
werden vom Bindegewebe zu traubenförmi-
gen Läppchen zusammengeschlossen, die
makroskopisch erkennbar sind. Das Fett-
gewebe ist reichlich mit Blutgefäßen und
marklosen Nervenfasern versorgt. Zusätzlich
enthält das Fettgewebe neben Adipozyten
auch Fibroblasten und Makrophagen.

] Fettverteilung. Sie variiert geschlechts-, al-


ters- und rassenspezifisch. Frauen haben im
Vergleich zu Männern eine höhere totale
Fettkörperrate. Während Frauen vornehm-
lich Fettansammlungen im Bereich der Hüf-
ten, des Stammes und der Oberschenkel auf-
weisen (gynoider Typ), sind Männer durch
das so genannte androide Fettverteilungs-
muster charakterisiert mit einer Fettan-
sammlung im Bereich des Stammes und des
Abdomens. Diese unterschiedlichen Vertei-
lungsmuster sind genetisch und metabolisch
definiert.
Neugeborene weisen lediglich 20% der
Adipozytenzellen Erwachsener auf. Mit zu-
nehmendem Alter kommt es zu einer ver-
mehrten Fettansammlung im Bereich des
Abdomens subkutan und intraabdominal
mit gleichzeitiger Abnahme des subkutanen
Fetts im Bereich der Extremitäten und einer
Zunahme von intramuskulärem Fett. Dabei
werden zusätzlich rassenspezifische Unter-
schiede deutlich; so kommt es z. B. bei afri-
kanischen Dunkelhäutigen zu einer vermehr-
ten Fettansammlung im Gebiet der Hüften.
Histomorphologisch betrachtet lässt sich
im Bereich des Stammes und der unteren
Extremität eine oberflächliche und eine tiefe
Fettschicht unterscheiden, die durch eine
dünne Faszie voneinander getrennt sind. Das
oberflächliche subkutane Fett, das zwischen
Haut und oberflächlicher Muskulatur liegt,
ist gekennzeichnet durch enge kompakt
strukturierte fibröse Septierungen, während Abb. 61. Fettverteilungsmuster des Körpers in Dorsalansicht.
Liposuktionen ] 45

nen traubenförmigen Charakter zeigt. Die zung zur chirurgischen Gewebsresektion


tiefe Fettschicht ist ausgeprägter im perium- vorgenommen werden. Als Monotherapie
bikalen, paralumbalen und glutealen Bereich eignet sie sich zur lokalen Entfernung von
sowie im Oberschenkel- und Hüftgebiet Fettgewebsansammlungen im Bereich der
(Abb. 61). Diese Regionen korrespondieren Hüften, der Oberschenkel, der Knie und des
mit den sehr oft zu beobachtenden uner- Abdomens, wobei die Fettabsaugung an den
wünschten, diätetisch nicht beeinflussbaren Hüften prozentual am häufigsten vorgenom-
Fettansammlungen bei weiblichen Patienten. men wird.
Hier bietet sich häufig eine aspirative Lipek-
tomie an.
Die tiefe Fettschicht weist je nach anato- ] Präoperative Beurteilungsparameter
mischer Region eine unterschiedliche Dicke
zwischen 1,5 cm im Trochanter- und 10 cm Zur Beurteilung der Fettschichtdicke emp-
im paralumbalen Bereich bei sehr adipösen fiehlt sich der von Illouz angegebene stati-
Frauen auf. Sie reicht lateral bis über das sche und dynamische „Pinchtest“, d. h. das
Abdomen und distal über die Oberschenkel Zusammenfalten der Haut zwischen Daumen
hinaus und verliert sich weiter distal unter und Zeigefinger (Abb. 62).
Vereinigung der Faszien mit der Muskelfas- Durch Anspannung der Muskulatur (dy-
zie. Daher sind derartige Gebiete, wie z. B. namischer Test), wobei sich der Patient auf
die Region der Fascia lata sowie der Bereich die Zehenspitzen stellt, lässt sich die tatsäch-
des Unterschenkels und des oberen Abdo- liche Fettschicht in etwa bestimmen, und
mens, nur unter größter Sorgfalt zu behan- man kann erkennen, ob es sich um eine rei-
deln, um keine unerwünschten Irregularitä- ne Reithosendeformität oder eine Pseudode-
ten zu erzeugen. formität handelt. Bei Kontraktion der Gesäß-
Unerwünschte Fettansammlungen durch muskulatur z. B. bleibt die echte Reithosen-
erhöhte alimentäre Zufuhr oder auch als Fol- deformität bestehen und verändert nicht sig-
ge einer polygenetischen Veranlagung im nifikant ihre Lage.
Sinne einer Adipositas gehen häufig mit Be- Neben der allgemeinen Beurteilung der
gleiterkrankungen und Folgemorbidität ein- Fettschichtdicke ist ebenso die ungefähre
her. Heute ist bereits jeder dritte Erwachsene
in den westlichen Industrieländern überge-
wichtig.

] Indikationen

Da die Spätresultate abhängig von dem Alter,


der Hautbeschaffung und dem Grad des
Übergewichtes sind, stellen Patienten über
40 Jahre mit mehr als 25% Übergewicht
nicht mehr den idealen Kandidaten für eine
isolierte Liposuktion dar. Häufig hat man es
jedoch mit weitaus älteren Patienten zu tun,
so dass aufgrund der Hautbeschaffenheit der
reinen Liposuktion Grenzen gesetzt sind.
Hier ist die Kombination von Dermolipekto-
mie und Liposuktion gerade im Abdomen-
bereich indiziert. Abb. 62. Beurteilung der Fettschichtdicke durch Zusammen-
Die Liposuktionstechnik kann als alleinige falten der Haut zwischen Daumen und Zeigefinger nach dem
Behandlung (Monotherapie) oder als Ergän- Vorschlag von Illouz.
46 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Einschätzung der postoperativen Hautretrak- ] Liposuktionsverfahren


tionsfähigkeit von klinischer Bedeutung.
Diese lässt sich durch die Festlegung einer Nach der Einführung der aspirativen Lipo-
definierten Strecke beim liegenden und ste- plastik durch den Initiator Schrudde (1964)
henden Patienten, z. B. bei der Reithosende- und ihrer Etablierung mit nach vorn abge-
formität, bestimmen. Ergibt sich eine Stre- rundeten Kanülen, die basale Öffnungen ent-
ckendifferenz in diesem Fall von mehr als 16, halten, werden heute zunehmend schmale
dann ist mit einer kosmetisch unbefriedi- Kanülen mit einem Durchmesser zwischen
genden Hautretraktion zu rechnen und ent- 1,5 und 4 mm und drei axialen Öffnungen
sprechend aufzuklären (Abb. 63–65). (Mercedes-Kanülen) in einem definierten
Allerdings lässt sich die Kontraktions- Abstand zur Kanülenspitze verwendet. Diese
fähigkeit der Haut bei normaler Beschaffen- Kanülen sind weniger traumatisierend und
heit nach der von Illouz angegebenen For- einfacher zu handhaben. Allerdings ist zu
mel abschätzen. Danach ist nach Liposukti- beachten, dass durch die Fettabsaugung
on nicht mit einem Hautüberschuss zu rech- nicht die Zellulitis und auch nicht die Adi-
nen, wenn die Höhe der Fettansammlung positas oder die Falten beseitigt werden
(D) der Hälfte ihres Radius (R) entspricht. können. Das postoperative Ergebnis hängt
D < 12 R, d. h. mit anderen Worten: Eine un- von der richtigen Indikationsstellung, dem
erwünschte Fettansammlung von 10 cm chirurgischen Vorgehen und der zu entfer-
Durchmesser sollte höchstens eine Dicke von nenden Fettmenge ab. Um ausreichend sub-
2,5 cm aufweisen. Wenn sich die Deformität kutanes Fettgewebe zu belassen, hat sich das
allerdings als weitaus dicker darstellt, dann intraoperative Zusammenlegen der Haut
lässt sich der Durchmesser der zu behan- (Pinchtest) bewährt. Dabei sollte in der Re-
delnden Region durch Untertunnelung ver- gel eine mindestens 2 cm starke Hautfalte
größern, um somit eine tolerable Hautre- zwischen Daumen und Zeigefinger belassen
traktion ohne Überschuss entsprechend der werden, um eine Überkorrektur zu vermei-
angegebenen Formel zu erzielen und/oder den (Abb. 66).
alternativ in mehreren voraus zu berechnen- Als hilfreich haben sich dabei anatomische
den Sitzungen abzusaugen. Datenblätter erwiesen, auf denen die abge-
saugte Menge eingetragen wird.

Abb. 63. Erfassung der postoperativen Hautretraktion. Bei ei- wird zur Erfassung der Retraktionsfähigkeit des Gewebes in
nem Längenverlust einer definierten Strecke an der lateralen der liegenden Position ein 30 cm langes Maßband am obe-
Oberschenkelseite zwischen stehender und liegender Position ren und unteren Ende auf dem lateralen Oberschenkelbereich
des Patienten von mehr als 1/6 ist damit zu rechnen, dass fixiert und die Strecke auf der Haut mit A und auf dem
die Haut eine schlechte Retraktionskraft aufweist. Klinisch Maßband mit A' markiert.
Liposuktionen ] 47

Abb. 64. Beim Wechsel aus der liegenden in die stehende Abb. 65. Klinische Erfassung der Retraktionsfähigkeit der
Position wird bei dieser Illustration deutlich, dass es in die- Haut. Kommt es beim Wechsel aus der liegenden in die ste-
sem Fall nicht zu einem Längenverlust der Markierungslinie hende Position zu einem Längenverlust von mehr als 1/6 an
auf der lateralen Oberschenkelhaut gekommen ist. A und A' der markierten Strecke an der lateralen Oberschenkelseite, so
korrespondieren (entsprechen einander). Es handelt sich hier ist nur mit äußerster Zurückhaltung eine Liposuktion ange-
um einen idealen Kandidaten für eine Lipoplastik. zeigt. A und A' weichen voneinander ab. Eine Retraktion der
Haut ist nur in geringem Umfang zu erwarten.

Traditionelle Aspirationslipoplastik
Eine definierte Flüssigkeitsmenge wird in Pumpen, gezielt Fett abgesaugt. Dies wird
Abhängigkeit von der zu erwartenden aspi- nach mehrmaliger Tunnelierung mit stump-
rativen Fettmenge mit dem Ziel der mecha- fen Kanülen ohne Unterdruck kreuzweise
nischen Blutstillung und der besseren Lös- ausgeführt unter weitgehender Schonung der
lichkeit des Fettgewebes infiltriert. Dann Gefäß-Nerven-Bündel und der Hautligamen-
wird in Abhängigkeit von der zu entfernen- te. Dabei ist eine radiäre Absaugung über
den Fettmenge in der Regel in Intubations- mehrere Hautinzisionen vorzunehmen, bis
narkose unter perioperativer Antibiotikagabe die gewünschte Fettmenge entfernt ist.
bei einem Unterdruck von 1 bar Nach Verschluss der Inzisionen werden
(= 100 000 Pa) mit nach vorn abgerundeten Kompressionsverbände oder auch Strümpfe
Kanülen muskelnah maschinell, d. h. mit bzw. Strumpfhosen und/oder Mieder unun-
48 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Abb. 66. Pinchtests zur Beurteilung der subkutanen Fett-


schichtdicke. Nach einer Fettabsaugung sollte in der Regel
mindestens eine 2 cm starke Hautfalte zwischen Daumen
und Zeigefinger belassen werden. Nichtmaschinelle Liposuktion
Ende der 1980er Jahre inaugurierten Fournier
und Toledo ein nichtmaschinelles, vakuum-
unterstütztes superfizielles Fettaspirationsver-
terbrochen zur kontrollierten Wundretrakti- fahren mittels großvolumiger Spritzen, das
on und Vermeidung von Hämatom- und Se- unter dem Namen „Syringe-Technik“ bekannt
rombildungen angelegt und für einen Zeit- wurde. Diese Technik entspricht im Wesentli-
raum von 3–6 Wochen in Abhängigkeit von chen dem superfiziellen Liposuktionsverfah-
der entfernten Menge des Fettgewebes getra- ren, wobei zur Korrektur der Zellulitis zusätz-
gen. Ab der 3. Woche können physikalisch- lich fibröse Ligamente mit scharfen ga-
therapeutische Maßnahmen wie z. B. eine belförmigen Instrumenten subkutan scharf
Lymphdrainage adjuvant eingeleitet werden. durchtrennt werden und zur Konturverbes-
serung nach konventionellem Liposuktions-
Superfizielle Liposuktion verfahren dann subkutan autogenes Fett inji-
ziert wird. Nach Auffassung von Lewis führt
Die superfizielle Liposuktion nach Gasparotti diese Methode zu herabgesetzten Blutverlus-
wird bei Patienten mit schlaffer Hautbeschaf- ten, einem geringen Hämatom- und Serom-
fenheit nach postoperativ aufgetretenen Hau- risiko und einer schnelleren Rekonvaleszenz
tirregularitäten durch muskelnahe Fettabsau- – allerdings auf Kosten der Operationszeit.
gung und bei milder Zellulitis empfohlen.
Diese Technik basiert auf einer Fettreduktion
aller Fettgewebsschichten durch zentrifugal ] Tumeszenzlösungen
abnehmende Kanülenkalibergrößen, um so
eine effektive Wundretraktion zu ermög- Die reine Liposuktion ohne vorhergehende
lichen. Das subdermale Fettgewebe wird da- Infiltration des Fettgewebes mit einer defi-
bei mit sehr dünnen, bis zu 1,5 mm kaliber- nierten Flüssigkeit wurde von Fournier und
starken 3-löcherigen Kanülen entfernt, bis Otteni popularisiert, wobei allerdings Blut-
eine gleichmäßige Kontur erzielt wird. Irregu- verluste in Abhängigkeit vom Aspirations-
laritäten und Defizite werden durch autogene volumen zwischen 5% und 54% – mit einem
Fettinjektionen korrigiert. Durchschnitt von 40% – auftraten.
Liposuktionen ] 49

Illouz infiltrierte bei seinen angegebenen und in den ersten postoperativen Stunden be-
Verfahren unabhängig von der Menge des währt. Bei Aspirationsvolumina < 2500 cm3 ist
aspirativen Fettgewebes pro Region zwischen zusätzlich mehrstündlich eine Ausschei-
100 und 300 cm3 einer definierten Flüssig- dungsbilanz zu erstellen, um die zu ersetzen-
keit, sodass nur noch 20–25% des Aspirati- de Flüssigkeitsmenge zu bestimmen, wobei
onsvolumens Blut aufwiesen. Hetter setzte die größte Flüssigkeitsmenge postoperativ zu
1983 der von Illouz angegebenen Lösung substituieren ist. Größere Aspirationsvolumi-
1 : 400 000 Epinephrin und 0,25% Lidocain na sollten nach allgemeiner Auffassung unter
hinzu und erzielte eine weitere Abnahme des stationärer Überwachung und unter Monito-
Blutverlustes. ring zur Flüssigkeitsbilanzierung sowie -sub-
Durch Infiltration von definierten Lösun- stitution durchgeführt werden.
gen und Mengen lässt sich das Fettgewebs-
kompartiment temporär vergrößern bei
gleichzeitiger mechanischer Blutstillung ] Liposuktionen einzelner Körperregionen
(Abb. 67). So wird die Verwendung von
kleinkalibrigen Kanülen möglich mit dem ] Abdomen. Als Zugang werden die bilatera-
Ziel der gezielten Modellation der Fettge- le Stichinzision in der Leistengegend sowie
websregionen. eine Stichinzision im Nabel gewählt (Abb.
Etabliert haben sich die als Wet- und Su- 68). Die Absaugung erfolgt tunnelierend in
perwet-Technik bezeichneten Verfahren, wo- der „Criss-cross“-Technik, ohne die großen
bei sich im Unterschied zur Wet-Technik bei perforierenden Gefäße um den Nabel zu ver-
der Superwet-Technik das Verhältnis der letzen. Für eine präzise Lokalisation der Fett-
Aspiration zur Infiltrationsmenge zwischen 1 gewebsansammlung ist das Einzeichnen von
und 3 bewegt bzw. die Haut durch die Infilt- topographischen Höhenkurven präoperativ
rationsmenge einen blassen Charakter auf- im Stehen mit anschließender Kontrolle im
weist. Dadurch lassen sich der Anteil des Liegen von entscheidender Bedeutung, um
Blutvolumens in der aspirativen Fettgewebs- auch die Lageveränderung des Pannikulus
menge auf 2–3% reduzieren und eine Blut- zu ermessen. Es erleichtert intraoperativ Art
transfusion vermeiden. Die Indikation zur und Umfang der Liposuktion.
Bluttransfusion richtet sich bei der aspirati-
ven Lipoplastik nach dem Abfall des Volu- ] Hüften. Entsprechend den Hautspaltlinien
mens und der Größe des Hämatokritwertes, werden die Stichinzisionen neben der Spina
wobei ein Volumenabfall um 25% oder ein iliaca angelegt.
HK-Wert unter 30 nach wie vor eine Indika-
tion zur Bluttransfusion darstellt. ] Gesäß und Oberschenkel. Bei der Fettpols-
Nach Auffassung von Rohrich und eigenen terentfernung im Gesäßbereich ist darauf zu
klinischen Erfahrungen hat sich bei einem zu achten, dass mediokaudal in der Glutealregi-
erwartenden Aspirationsfettvolumen von on nur moderat Fett entfernt wird, um Kon-
1000–2500 cm3 die Infusion von kristalloiden turdefekte mit Weichteilabsenkungen, die
Lösungen im Verhältnis 1 : 1 intraoperativ zur Verdeckung der Infraglutealfalte führen
können, zu vermeiden. Der horizontale Fett-
Menge Substanz
wulst unterhalb der Gesäßfalte, der häufig in
der Literatur als „Banana-Region“ bezeichnet
1000 ml Ringer Lactat wird, lässt sich in Kombination mit der
50 ml Lidocain 1% trochantären Liposuktion korrigieren, wenn
1 ml Epinephrin 1 : 1000 der Zugang lateral der Infraglutealfalte ange-
1051 ml erwärmt auf 38 8C legt wird. Entsprechend lässt sich auch über
die Inzision mit einer gebogenen Kanüle das
Abb. 67. Zusammensetzung der Tumeszenzlösungen nach unerwünschte Fettpolster im medialen Ober-
Hönig. schenkelbereich absaugen.
50 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

hat sich dabei die digitale Kontrolle während


des Absaugungsprozesses. Während die
rechte Hand die Absaugkanüle führt, wird
mit der linken Hand der Effekt der Absau-
gung durch Zusammenlegen der Haut zwi-
schen Daumen und Zeigefinger und das Er-
fassen von Unregelmäßigkeiten durch Auf-
legen der flachen palmaren Handfläche auf
die abzusaugende Region kontrolliert.

] Oberschenkelinnenseite. Diese weist häufig


ein großes Fettpolster mit darüber liegender
dünner Haut auf, die nur eine geringe
Schrumpfungstendenz im Vergleich zu ande-
ren Regionen nach Fettabsaugung aufweist.

] Schnittführungsdesign

Lokalisation und Länge der Inzision variie-


ren bei der klassischen offenen Abdomino-
plastik je nach Klassifikation des Abdomens
und der Art des chirurgischen Vorgehens.
Lockwood erkannte, dass der hypogastri-
sche Gewebsüberschuss bei der Typ-V-Abdo-
minoklassifikation nicht ausreichend zufrie-
Abb. 68. Kreuzweise suprapubische und umbilikale überlap- denstellend durch eine zentral-kaudale Ge-
pende Liposuktionskanäle und ihre Richtungen im Hypo- und websverlagerung zu korrigieren war, sondern
Epigastrium. nur durch eine laterale „Gewebsverteilung“
beseitigt werden konnte. Er verglich dies
häufig mit Längsfalten eines Bettlakens, die
man nur durch Zug an den Ecken korrigie-
] Reithosendeformität. Die Übergänge zu den ren kann. Die laterale Gewebsspannung hat
oberen, hinteren und unteren Fettdepots am zudem noch den Vorteil, dass sie zwangsläu-
Gesäß sind fließend und müssen bei der fig zur Verminderung der suprapubischen
aspirativen Lipoplastik mit berücksichtigt Hautspannung führt und damit die Elevation
werden. Die Gesäßfalte korrespondiert mit der Mons-pubis-Region mit Freilegung der
den ischiokutanen Ligamenten, die unter- Labia minora ausbleibt bei gleichzeitiger
schiedliche Tonusierungen aufweisen können Hautspannung im Sinne der Rejuvenation
und entsprechend die Gesäßfalte konfigurie- im inguinalen und anterolateralen Ober-
ren. Bei trochantären Fettpolstern, so ge- schenkelbereich. Darüber hinaus kommt es
nannten Reithosendeformitäten, eignet sich zu einer Betonung der Taille. Es handelt sich
aus klinischer Erfahrung am besten die Inzi- dabei um eine Vorgehensweise, bei der das
sion außerhalb der Deformität kaudal oder superfizielle Fasziensystem (SFS) mit in das
kranial der Hüftregion. Dabei wird schicht- chirurgische Konzept einbezogen wurde. Es
weise zunächst der tiefe Fettanteil mit groß- fand später unter dem Namen „High Tension
kalibrigen Kanülen und anschließend mit Plastic“ Eingang in die Literatur.
kleineren, 2,5–3 mm kaliberstarken Kanülen Verständlich wird das Konzept nach Lock-
superfiziell abgetragen, ohne die Fascia lata wood bei der konventionellen Schnittfüh-
oder die Muskulatur zu verletzen. Bewährt rung zur Behandlung der Typ-V-Abdomino-
Liposuktionen ] 51

klassifikation. Nach Anzeichnen der Schnitt- ] Typ-I-Abdominoklassifikation. Es werden le-


führung im Stehen (s. u.) verschiebt sich die diglich Stichinzisionen zur Einführung der
obere laterale Inzisionslinie im Liegen seit- Liposuktionskanülen im suprapubischen Be-
lich des Bauchnabels um einige Zentimeter reich, in der Haargrenze, in der Nabelregion
nach kranial. Diese Besonderheit sollte des- und im lateralen Gebiet der Taille angelegt,
halb bei der Planung der Inzisionen und der um eine kreuzweise Absaugung des Fettge-
späteren Position der Narbe besondere Be- webes im Hypogastrium zu ermöglichen
rücksichtigung finden. (Micro-Abdominoplastik) (Abb. 69 u. 70).

Abb. 69. Anordnung der Stichinzisionen zur Einführung der


Liposuktionskanülen im Bereich des Hypo- und Epigastriums
bei der Typ-I-Abdominoklassifikation.

Abb. 70. Lagerung zur Liposuktion des Hypo- und Epigastri- quadrantenweise. Die Kanüle wird dabei parallel zur Abdomi-
ums. Der Patient wird in supiner hyperextendierter Position nalwand geführt. Die Gleichmäßigkeit der Fettgewebsabsau-
gelagert. Dies wird erreicht, indem ein Kissen unter dem Ge- gung im tieferen Fettgewebe lässt sich durch den Pinchtest
säß bis in die Lumbalregion platziert wird, um eine Lordosie- kontrollieren.
rung der Lumbalregion zu erzielen. Die Aspiration beginnt
52 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

] Typ-II- und -III-Abdominoklassifikationen. fikation die kaudale Inzision nicht zu weit


Hier erfolgt die Abdominoplastik über eine lateralwärts geführt werden, um eine Durch-
10–12 cm lange konkave suprapubische prä- trennung der Lymphbahnen zu vermeiden,
trichale Inzision, die in einer natürlichen da es sonst zu lang anhaltenden ödematösen
Hautfalte liegen soll (Mini-Abdominoplastik) Schwellungen des Weichgewebes kommen
(Abb. 71). Entsprechend dem Vorschlag von kann.
Nahas sollte bei der Typ-II-Abdominoklassi-

Abb. 71. Lokalisation der suprapubischen Inzision


bei der Typ-II- und Typ-III-Abdominoklassifikation.
Die Inzision sollte in der Länge 12 cm nicht überschreiten.

] Typ-IV-Abdominoklassifikation. Das Abdo- Dissektion der Bauchdecke kranial bis zu


men dieser Klassifikation lässt sich über eine den Rippenbögen, wobei eine Erweiterung
deutlich konkav konfigurierte ca. 20 cm lan- mit oder ohne Absetzen des Bauchnabels
ge, ebenfalls suprapubisch angelegte Inzisi- möglich ist (Medi-Abdominoplastik) (Abb.
on, die idealerweise in einer Hautfalte liegt, 72–74).
korrigieren. Dieser Zugang ermöglicht die
Liposuktionen ] 53

Abb. 72. Darstellung der Typ-IV-Abdominoklassifikation.


Hier weist die suprapubische Inzision eine Länge von
15–20 cm auf, wobei die ansteigenden Schenkel bis in die
Inguinalfalte hinauf reichen.

Abb. 73. Darstellung der suprapubischen Mm.-recti-abdomi-


nis-Approximation durch Plikation der Rektusscheide bei der
Typ-IV-Abdominoklassifikation.

Abb. 74. Längsschnitt der Floated Navel Plasty. Navel Plasty sollte der Nabel postoperativ nicht mehr als
Der Bauchnabel wurde epifaszial der Rektusscheide von der 4 cm kaudalwärts verlagert werden, um den ästhetisch stö-
Basis abgesetzt, nachdem die Gefäße umstochen und der renden Disproportionen vorzubeugen.
Stumpf an der Rektusscheide fixiert wurden. Bei der Floated
54 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

] Typ-V-Abdominoklassifikation. Hier wird am


stehenden Patienten die Schnittführung an-
gezeichnet (Abb. 75). Das Ausmaß der Haut-
exzision wird durch Traktion der redundan-
ten Hautfalten bestimmt. Die Unterminie-
rung der Haut im lateralen und kranialen
Bereich wird durch punktförmige Linien
markiert. Es erfolgt das Anzeichnen der Spi-
na iliaca superior beidseits und der kaudalen
suprapubischen Inzisionslinie im Abstand
von 5–6 cm zur anterioren Vulvakommissur
nach Markierung der Mittellinie vom Xi-
phoid zur anterioren Vulvakommissur.
Rechts und links werden, abhängig von der
Größe des Patienten, auf der suprapubischen
Linie von der Mittellinie aus 3–4 cm rechts
und links abgetragen, so dass die suprapubi-
sche Gesamtlänge etwa 6–8 cm beträgt. Von
den Endpunkten werden beidseits Linien zur
Spina iliaca anterior superior im Bereich ei-
ner inguinalen Falte leicht konkav nach kau-
dal gezogen. In einem konvex nach kranial –
je nach Indikation – knapp oberhalb des Na-
bels verlaufenden Bogen werden die beiden
Spinae iliacae anteriores miteinander ver-
bunden. An den suprapubischen Enden der
Inzisionslinie werden lotrecht vertikale Lini- Abb. 75. Markierung zur Festlegung der kaudalen und late-
ralen Inzisionsränder am stehenden Patienten.
en nach kranial gefällt, die die kraniale bo-
genförmig verlaufende Inzisionslinie schnei-
den, um somit keine Längendifferenzen zu
produzieren. Zur endgültigen Festlegung der
kaudalen Inzisionslinie kann diese bei re-
dundantem pubischem Gewebe zusätzlich
kaudal konkav um 1–2 cm nach dem Vor-
schlag von Baroudi in den behaarten pubi-
schen Teil verlagert werden (Abb. 76, 77).
Liposuktionen ] 55

Abb. 76. Schnittmuster zur Korrektur der Typ-V-Abdomino-


klassifikation am stehenden Patienten. Die vertikalen Linien
A–C und B–D kennzeichnen die lateralen Begrenzungen der
Mm. recti abdominis.

Abb. 77. Inzisionslinien zur Korrektur der Typ-V-Abdomino-


klassifikation am liegenden Patienten.
56 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

währleisten. Bei der Typ-IV-Klassifikation


Dissektionen gestaltet sich die Dissektion häufig durch
Das Ausmaß der Hautdissektion von der da- den limitierten suprapubischen Zugang
runter liegenden muskuloaponeurotischen schwieriger als bei der Typ-V-Abdomenein-
Schicht hängt von den Abdominoklassifika- teilung. Die Verwendung von Lichtretrakto-
tionen vom Typ I bis VI ab. ren erleichtert die Dissektion vor allem
dann, wenn der Nabel in seiner Position un-
] Typ-I-Abdominoklassifikation. Hier wird le- verändert bleiben soll. In den Fällen, in de-
diglich eine geschlossene Liposuktion durch- nen bei der Typ-IV-Klassifikation der Nabel
geführt, d. h. durch wabenförmige Tunnelie- an der Basis abgesetzt und anschließend
rungen wird Fettgewebe subkutan abgesaugt. 2–3 cm kaudalwärts verlagert wird, ist es rat-
sam, das paraumbilikale Gewebe großzügig
] Typ-II- und -III-Abdominoklassifikationen. Es zu mobilisieren, um ausreichend großen
beschränkt sich bei diesen Klassifikationen Raum und gute Sicht für die Muskelabdomi-
die Dissektion vom Mons pubis bis zum noplastik oberhalb des Nabels zu gewährleis-
Umbilikus und lateral bis zur anterioren ten. Die mediale Spaltung des dissezierten
Axillarlinie beidseits in einer Höhe 5–8 cm Abdominalflaps bis zum Nabel – selten bis
oberhalb des Nabels. Dabei ist darauf zu zum Nabel erforderlich – erleichtert bei der
achten, dass das kutane Gewebe komplett Typ-V-Klassifikation des Abdomens die pro-
unterminiert wird, damit sich nach der mus- ximale Dissektion und die M.-rectus-Abdo-
kuloaponeurotischen Plastik das Gewebe op- minoplastik.
timal anlegt und die gewünschte ästhetische
abdominale Kontur erzielt wird.
] Typ-VI-Abdominoklassifikation. Bei den sel-
] Typ-IV- und -V-Abdominoklassifikationen. ten durchzuführenden Abdominoplastiken
Diese erfordern die trapezförmige Dissektion der Typklassifikation VI nach Rebello und
vom Mons pubis bis zum Xiphoid und zu Franco modifiziert nach Baroudi wird die
den Rippenbögen. Lateral der Mm. recti ab- Dissektion des Gewebes von der Submam-
dominis wird bis zur vorderen Axillarlinie märfalte aus durchgeführt. Dabei erstreckt
das Gewebe durch vertikales Spreizen der sich die subkutane Unterminierung des Ab-
Scherenbranchen mobilisiert, um eine siche- dominalflaps von der Submammärfalte beid-
re nutritive Versorgung des präparierten Ab- seits bis in Höhe des Nabels und lateral da-
dominalflaps durch die Kostalgefäße zu ge- von (Abb. 78).

Abb. 78. Submammäre Inzision und Ge-


weberesektion (schraffiert) bei der Typ-
VI-Abdominoklassifikation. Die Dissektion
erfolgt etwa bis in Höhe des Nabels in
der Mittellinie und lateral davon etwas
kaudalwärts.
Dissektionen ] 57

] Muskuloaponeurotische Plastiken M.-rectus-abdominis-Faszien-Plastik

Nahas empfiehlt, eine Rektus-Scheiden-Plika- Eine Diastase der Rektusmuskulatur wird


tion immer bis zum Xiphoid fortzuführen, nicht bei allen Abdominoplastiken gesehen.
um postoperative epigastrische Protrusionen Die normale Distanz der Mm. recti abdomi-
zu vermeiden. Ebenso ist es ratsam, in einer nis voneinander beträgt 2–5 cm. Wird diese
2. Sitzung nach erfolgter Abdominoplastik Distanz überschritten oder liegt eine deutli-
die Feinkorrekturen durch Liposuktionen che Erschlaffung der abdominalen Muskula-
durchzuführen, die sich dann deutlich besser tur vor, empfiehlt sich die Approximation
gestalten als nach intraoperativem Vorgehen. der Rektusscheide durch Plikation der Fas-
zien (Abb. 79). Sie erfolgt mit nicht resor-
bierbarem Nahtmaterial der Stärke 2 ´ 0
durch U- oder X-förmige Einzelknopfnähte
doppelreihig vom Xiphoid bis zum Nabel
und vom Nabel bis zum Mons pubis bzw.
vice versa. Dadurch werden die anatomische
Prominenz des Abdomens reduziert und die
erschlaffte Rektusmuskulatur gespannt.

Abb. 79. Intraoperative Ansicht der Rektus-Faszien-Plikation


zur Approximation der Mm. recti abdominis.
58 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

M.-obliquus-Advancement-Plastik
Um die Taille bei deutlich erschlaffter Abdo- Fettgewebe reduziert bzw. entfernt werden.
minalmuskulatur zu betonen und zu akzen- Zur Medialverlagerung der Mm. obliqui exter-
tuieren, können zusätzlich die Mm. obliqui ni abdominis wird die laterale Rektusfaszie im
externi abdominis nach der Technik von unteren Abdomen inzidiert. Dann wird
Psillakis medialwärts verlagert werden. Zwar stumpf in die avaskuläre Schicht zwischen
wurde auch die mediale Verlagerung des der Aponeurose des M. obliquus externus
sehr dünnen M. obliquus internus von eini- und internus abdominis eingegangen. Die in-
gen Autoren beschrieben, dieses Verfahren nere Schicht der Aponeurose des M. obliquus
wurde aber vielfach wieder verlassen, weil externus abdominis wird lateral der Rektus-
die Ergebnisse in keinem akzeptablen Nut- scheide von kaudal im suprapubischen Be-
zen-Risiko-Verhältnis standen. reich in einer nach lateral verlaufend kon-
Form und Größe der Taille werden be- kaven Linie bis zu den Rippen separiert.
stimmt durch die Dicke des subkutanen Fett- Lateral wird die Dissektion bis zur vorderen
gewebes und die Position der Mm. obliqui in- Axillarlinie fortgesetzt, ohne die dort reichlich
terni und externi abdominis. Deshalb sollten vorhandenen Gefäße zu verletzen. Nach aus-
zur Betonung der Taille die Mm. obliqui ex- reichender Mobilisation erfolgt zur Betonung
terni medial approximiert und das subkutane der Taille die mediokaudale Verlagerung des

Abb. 80. Querschnitt durch die vordere Bauchwand unter- mitte). Schematische Darstellung nach Rektus-Faszien-Rha-
halb des Nabels. Deutlich zu erkennen sind die Diastase phie unterhalb des Nabels (unten im Bild). Durch sich über-
zwischen den Mm.-recti-abdominis-Bäuchen und die Faden- kreuzende Einzelknopfnähte im Übergangsbereich von der
führung zur Approximation der Mm. recti abdominis (oben Vagina der Mm. recti abdominis zu der Linea alba lassen sich
im Bild). Approximation und Plikation der Rektusfaszie (Bild- die beiden Rektusbäuche approximieren.
Dissektionen ] 59

Muskels, die nicht selten bei deutlicher Er- Weil sich in der Regel in Höhe des Nabels
schlaffung der abdominalen Muskulatur die im Hypogastrium die größte Distanz zwi-
Mittellinie überschreiten kann (Abb. 80–84). schen den Mm. recti abdominis befindet,
Um eine Verziehung des Nabels zu ver- sollte zur Betonung der Taille in allen ande-
meiden, empfiehlt es sich, die Fixierung der ren Fällen bei moderater muskulärer Er-
approximierten schrägen Muskeln mit zwei schlaffung der Bauchwand zusätzlich eine
nicht resorbierbaren Nähten der Stärke 2 ´ 0 vertikale semilunare Plikation der Faszie des
in Höhe des Nabels beidseits vorzunehmen. M. obliquus externus abdominis von den
Durch diese Maßnahme lässt sich der Tail- Rippenbögen bis zur Spina iliaca anterior
lenumfang im Durchschnitt um 10 cm redu- superior erfolgen, wobei die semilunare Dis-
zieren, wobei die Variation zwischen 6 und tanz in ihrer größten Ausdehnung 4 cm
18 cm liegt. oberhalb des Nabels aufweisen sollte.

Abb. 81. Intraoperative Situation vor der Rektus-Scheiden-


Plikation und der lateralen M.-obliquus-externus-abdominis-
Advancement-Plastik.

Abb. 82. Intraoperative Situation nach abgeschlossener Rek-


tus-Faszien-Plikation und M.-obliquus-externus-abdominis-Ad-
vancement-Plastik zur Betonung der Taille.
60 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Abb. 83. Intraoperativer Situs bei erweiterter schräger M.-ob-


liquus-externus-abdominis-Advancement-Plastik nach Psillakis
zur verstärkten Betonung der Taille.

Abb. 84. Intraoperative Situation nach Abschluss der Mm.-


recti-abdominis- und Mm.-obliqui-externi-abdominis-Plastik
nach Psillakis.
Dissektionen ] 61

Korsettplastiken Systems und Protuberanz des Abdomens


empfiehlt sich die M.-obliquus-externus-ab-
Zur Betonung der Taille bei deutlich er- dominis-Korsettplastik nach Appiani. Dazu
schlaffter Abdominalmuskulatur haben sich wird aus dem lateromedialen Flankenanteil
verschiedene Plikationen und Imbrikationen ein ca. 6–9 cm breiter Muskel-Faszien-Strei-
des muskuloaponeurotischen Systems – so fen im Muskelfaserverlauf des M. obliquus
genannte Korsettplastiken – etabliert, die externus abdominis unter Einbeziehung des
sich in Art und Umfang des Verfahrens un- 10. und 11. Interkostalnervs mit Anteilen der
terscheiden. anterioren Rektus-Faszien-Scheide unterhalb
des Nabels bis zur anterioren Axillarlinie
] Korsettplastik nach Appiani. Bei extremer präpariert (Abb. 85 u. 86). Die lateralen Re-
Erschlaffung des muskuloaponeurotischen sektionsränder des M. obliquus externus ab-

Abb. 85. Korsettplastik nach Appiani.


Bei dieser Technik wird aus dem lateromedialen Flankenanteil
ein 6–9 cm breiter Streifen im Faserverlauf des M. obliquus
externus abdominis herausgelöst.

Abb. 86. Intraoperative Darstellung der anterioren muskulä-


ren Bauchwand nach Herauslösen des M.-obliquus-abdomi-
nis-Faszien-Streifens unter Einbeziehung des 10. und 11. In-
terkostalnervs mit Anteilen der anterioren Rektusfaszie.
62 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

dominis werden unter Funktionserhalt durch riert wird, sondern dass bei dem Verfahren
Einzelknopfnähte wieder adaptiert (Abb. 87). nach Psillakis der Medialverlagerung des M.
Die herausgelösten Muskelstreifen werden obliquus externus abdominis etwa 1,5 cm
ventral unterhalb des Nabels überlappend im unterhalb des Nabels ein anteriores Rektus-
Sinne eines Gürtels bzw. Korsetts mit nicht re- Faszien-Segment der Größe 6 ´ 6 cm mit he-
sorbierbaren Nähten vereinigt (Abb. 88). Das rausgelöst und nach Mobilisation des M. ob-
dient der Akzentuierung der Taille, unterstützt liquus externus abdominis beide Anteile un-
die Rektusmuskulatur und wirkt auf die Re- terhalb des Nabels überlappend vernäht wer-
duktion der abdominellen Protuberanz ein. den (Abb. 89–92). Damit werden eine ver-
Modifikationen dieses Prinzips bestehen mehrte Stabilität und ein funktioneller Ein-
darin, dass nicht ein Muskelstreifen des M. fluss auf die untere Abdominalkonfiguration
obliquus externus abdominis herauspräpa- erzielt.

Abb. 87. Korsettplastik nach Appiani.


Die lateralen Resektionsränder des M. obliquus externus ab-
dominis werden unter Funktionserhalt durch Einzelknopfnäh-
te wieder adaptiert.

Abb. 88. Korsettplastik nach Appiani.


Die herausgelösten Streifen des M. obliquus externus abdo-
minis werden ventral unterhalb des Nabels überlappend im
Sinne eines Gürtels miteinander vereinigt.
Dissektionen ] 63

Abb. 89. Intraoperativer Situs der modifizierten Appiani-


Technik. Die Modifikation besteht darin, dass nach Inzision
der M.-obliquus-externus-abdominis-Faszien-Scheide – lateral
des M. rectus abdominis – unterhalb des Nabels zusätzlich
ein anteriores M.-rectus-Faszien-Segment der Größe 6 ´ 6 cm
mit herausgelöst wird und nach Mobilisation des M. obliquus
externus abdominis beide Anteile unterhalb des Nabels über-
lappend vernäht werden.

Abb. 90. Modifikation der Appiani-Technik. Darstellung des


intraoperativen Situs nach Mobilisation des M. obliquus ex-
ternus abdominis mit dem dazugehörigen M.-rectus-Faszien-
Streifen.
64 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Abb. 91. Verlagerung des M. obliquus externus abdominis


der rechten Seite nach medial.

Abb. 92. Intraoperativer Situs nach Abschluss der modifizierten


Plastik des M. obliquus externus abdominis nach Appiani.
Dissektionen ] 65

] Korsettplastik nach Gonzales und Guerrero- muskuloaponeurotischen Systems in Kombi-


santos. Psillakis und Appiani stellten M.-obli- nation mit einer tiefen abdominalen derma-
quus-externus-abdominis-Korsettplastiken len Korsettplastik, die so genannte inferiore
vor, die die Abdominalwand in erster Linie Korsettplastik. Der Dermis-Fett-Lappen ver-
im Bereich des Mesogastriums und weniger stärkt dabei die Abdominalwand im Bereich
im Epigastrium konturieren. Gonzalez und des Hypogastriums und kann ggf. auch zur
Guerrerosantos modifizierten deshalb diese Rekonstruktion des muskuloaponeurotischen
Technik und bezogen neben dem Epi- auch Systems herangezogen werden. Das Verfah-
das Mesogastrium mit in ihr chirurgisches ren stellt eine Alternative zur reinen musku-
Konzept der Korsettplastik ein. lären Konturierung und Spannung des Hy-
Die modifizierte Korsettplastik nach Gon- pogastriums dar.
zalez und Guerrerosantos, die inferiore und Diese Methode ermöglicht einen span-
superiore Korsettplastik, konturiert sowohl nungsfreien Wundverschluss und gleichzeitig
die Taille von der 8. bis 12. Rippe – die epi- bei sekundären Abdominoplastiken auch
gastrische Region – durch die so genannte eine Umformung von horizontalen Narben
superiore Korsettplastik als auch das Meso- nach konventionellen Abdominoplastikinzi-
und Hypogastrium. Das Mesogastrium wird sionen in eine schräg-vertikal verlaufende
durch vertikomediale Plikation des muskulo- Narbe bei gleichzeitiger Spannung der late-
aponeurotischen Systems akzentuiert; das ralen abdominalen und inguinalen Gewebe
Hypogastrium durch Plikation des lateralen (Abb. 93–96).

Abb. 93. Korsettplastik nach Gonzales und Guerrerosantos. Anschließend wird in Supination der Punkt A'' definiert, der
Die schraffierten Zonen markieren die deepithelisierten Antei- der Spina iliaca superior anterior entspricht. Das überschüs-
le der kutanen Flaps. Beim stehenden Patienten wird das la- sige adipodermale Gewebe wird unterhalb des Bauchnabels
terale hypogastrische adipodermale Gewebe cranial oberhalb gefaßt und Punkt C bestimmt. Er ergibt sich aus dem
der Spina iliaca superior anterior verlagert und unter Span- Schnittpunkt der Falte mit der vorderen Axillarlinie oberhalb
nung des Gewebes die Spina iliaca superior anterior mit A der Spina iliaca superior.
markiert. Im relaxierten Zustand verlagert sich dieser Punkt Punkt B definiert den lateralen Endpunkt der suprapubischen
laterokaudal ca. 3–6 cm unterhalb der Spina iliaca superior Inzision. Er liegt etwa 3–4 cm von der Mittellinie entfernt.
anterior. Der so entstehende zu deepithelisierende Hautanteil wird zur
Pexie des Flankengewebes herangezogen.
66 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Abb. 94. Intraoperativer Situs. Darstellung nach muskuloapo-


neurotischer Plastik im Hypo-, Meso- und Epigastrium. Die
Pfeile markieren die Vektoren der Verlagerung der Gewebe
einschließlich des SFS (Superfizielles Fasziensystem) zur Straf-
fung des inguinalen Gewebes nach dem Vorschlag von Lock-
wood.

Abb. 95. Intraoperativer Situs mit Illustration der oberen Kor-


settplastik, gebildet durch Plikation der Mm. obliqui externi
abdominis und Plikation der Rektus-Faszien-Scheide sowie
durch die inferiore Korsettplastik, geformt durch die deepi-
thelisierten inferioren Dermis-Fett-Lappen, die mediokranial
verlagert worden sind.
Dissektionen ] 67

Abb. 96. Modifizierte Korsettplastik nach Gonzales und Guer-


rerosantos nach Abschluss der Abdominoplastik und nach
dem Wundrandverschluss. Im Hypogastrium sind die dee-
pithelisierten Dermis-Fett-Lappen durch die dunkle Farbe an-
gedeutet.
68 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

] Superiore Korsettplastik. Nach erfolgter ] Inferiore Korsettplastik. Die inguinalen


Rektus-Faszien-Plikation wird eine 12 cm dreieckförmigen deepithelisierten Hautlap-
lange sichelförmige Inzision der Faszie des pen werden zur Mittellinie nach erfolgter
M. obliquus externus abdominis in einem Rektusscheidenplastik mobilisiert. Zur Mobi-
Abstand von 1–1,5 cm medial des Muskelfa- lisation des Dermis-Fett-Lappens erfolgt die
serverlaufs angelegt, ohne dabei die Faszie Unterminierung des Gewebes durch Absaug-
des M. obliquus internus abdominis zu ver- kanülen und durch vertikale Spreizung der
letzen. Der M. obliquus externus abdominis Scherenbranchen zunächst bis zur Spina ilia-
wird entlang des Spatiums oberhalb des M. ca superior anterior und anschließend – je
obliquus internus abdominis, das ein wenig nach klinischer Indikation – bis 10 cm ober-
Fett enthält, bis zur medialen Axillarlinie halb der äußeren Gesäßfalte und des latera-
von der 8. Rippe bis zur Spina iliaca supe- len Oberschenkels. Die deepithelisierten Der-
rior anterior disseziert. Nach sorgfältiger mis-Fett-Lappen werden kraniomedialwärts
Blutstillung wird der M. obliquus externus verlagert und anschließend an der Rektus-
abdominis kraniomedialwärts verlagert (Abb. faszie mit nicht resorbierbaren Nähten der
97, 98). Dabei sollte er die untere kostochon- Stärke 2 ´ 0 vereinigt. Dadurch werden der
drale Thoraxapertur von der 8. Rippe bis äußere Gesäßanteil angehoben, die Inguinal-
zwei Querfinger unter der 12. Rippe bede- falten nivelliert, die Haut gespannt und die
cken. Die Fixation erfolgt an der Rektus- alte quer verlaufende Abdominalnarbe, so-
scheide mit Nylonfäden der Stärke 2 ´ 0. In fern vorhanden, in eine V-förmige umge-
Ausnahmefällen können die beiden Muskel- wandelt.
faszien miteinander vereinigt werden.

Abb. 97. Dissektion der Bauchdecke mit anschließender Mus-


kel- und Faszienrhaphie. Links wurde der M. obliquus exter-
nus abdominis semilunar von der 8. Rippe bis zur Spina ilia-
ca anterior superior und bis zur vorderen Axillarlinie dis-
seziert. Dabei wird die untere kostochondrale Apertur (rechts
oben im Bild) sichtbar.
Dissektionen ] 69

Abb. 98. Hohe Korsettplastik.


Intraoperativer Situs nach Muskel- und Faszienrhaphie; deutlich
zu erkennen ist die medialwärts gerichtete Verlagerung der
Mm. obliqui externi abdominis über der unteren Thoraxapertur
an der Rektus-Faszien-Scheide zur Akzentuierung der Taille.

] Pararektale vertikale Korsettplastik. Sie ist des M. obliquus externus abdominis kaudal-
indiziert bei nicht adipösen Patienten mit ei- und medialwärts über der unteren Thoraxa-
ner weiten kaudalen Thoraxapertur zwischen pertur zu erzielen. Dies akzentuiert die Taille
der 8. und 10. Rippe. Dabei wird nach der und macht die Resektion der unteren Rippen
anterioren Rektus-Scheiden-Plikation 1 cm in der Regel überflüssig. Die anschließende
lateral der Mittellinie der M. obliquus exter- Fixation erfolgt mit einer doppellagigen
nus abdominis semilunar von der Mons-pu- Nahtreihe, wobei der mediale Anteil des M.
bis-Region in Höhe der medialen Axillarlinie obliquus externus abdominis mit dem latera-
zwischen der 10. und 11. Rippe unter Scho- len Anteil durch Transfixationsnähte in einer
nung der Interkostalnerven inzidiert. Die an- vertikal bogenförmig verlaufenden Linie ver-
schließende Dissektion erfolgt mit der Sche- einigt wird. Allerdings ist die Position dieser
re in Richtung des Muskelfaserverlaufs im Naht je nach Ausprägungsgrad und Spann-
Spatium zwischen dem M. obliquus externus kraft der Bauchwandmuskulatur individuell
abdominis und dem M. obliquus internus unterschiedlich angeordnet. In seltenen Fäl-
abdominis. Die Dissektion wird großzügig len kann die Naht auf der Rektusscheide zu
ausgeführt, um eine maximale Verlagerung liegen kommen.
70 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

H-förmige muskuloaponeurotische Plastik


Eine H-förmige Doppelkonturplikation des Präparation des Abdominalflaps erfolgt tra-
muskuloaponeurotischen Systems führt pezförmig in Richtung auf das Xiphoid. An-
durch Reduktion der vertikalen und trans- schließend wird das Plikationsmuster mit
versalen Distanzen des Abdomens zur Beto- Methylenblau angezeichnet. Die vertikalen
nung der Taille und verstärkt die Abdomi- Plikationslinien können in Abhängigkeit von
nalwand bei gleichzeitiger Verminderung der Rektusdiastase und der Muskelerschlaf-
der Wundrandspannung durch eine verbes- fung sowohl parallel als auch ellipsenförmig
serte kaudale Verlagerung des mobilisierten angelegt werden. Sie bewegen sich innerhalb
Weichteilgewebes (Abb. 99). Pathophysiolo- der M.-rectus-abdominis-Grenzen zwischen
gisch betrachtet führen intraabdominale 3 und 12 cm. Die Plikation beginnt in der
Fettakkumulationen nicht selten zu intraab- epigastrischen Region in der Mitte der Ellip-
dominalen Raumforderungen und damit zu se in Höhe des Xiphoids. Analog wird im
einer intraabdominalen Druckerhöhung mit Hypogastrium vorgegangen.
der Folge einer Rektusdiastase und einer Diese Form der H-förmigen muskuloapo-
Protrusion des Abdomens durch Erschlaf- neurotischen Plikationen ist indiziert bei Pa-
fung der Muskulatur (Abb. 100). tienten der Typ-IV- bzw. der Typ-V-Abdo-
Bei der H-förmigen Abdominoplastik er- menklassifikation. Der Vorteil dieser musku-
folgt deshalb die hypogastrische Inzision ca. loaponeurotischen Plastik besteht in der bes-
5 cm oberhalb der anterioren Vulvakommis- seren Adjustierung des mobilisierten Hautge-
sur, ähnlich wie bei den Typ-III- und Typ- webes, in der Verringerung der Xiphoid-
IV-Abdominoklassifikationen. Die weitere Mons-pubis-Distanz sowie in der spannungs-

Abb. 99. H-förmige muskuloaponeurotischen Plastik. Intra-


operativer Situs nach Abschluss der Muskel- und Faszienrha-
phie. Diese führen durch Reduktion der vertikalen und trans-
versalen Distanzen des Abdomens zur Betonung der Taille
und verstärken die Abdominalwand bei gleichzeitiger Vermin-
derung der Wundrandspannung im suprapubischen Bereich.
Dissektionen ] 71

Abb. 100 a, b. Epigastrische Rektusdiastase bei erhaltener


Kontinuität der Aponeurose mit Vorwölbung der Linea alba.
a Die Mm. recti abdominis sind in der Mittellinie auseinander
gewichen. b Die Korrektur erfolgt über einen suprapubischen
Zugang mit gleichzeitiger Abdominoplastik (Querschnitt).

freieren kaudalwärts gerichteten Verlagerung traindikation der offenen klassischen Abdo-


des Hautlappens. Darüber hinaus können bei minoplastik auch zur Behandlung von ven-
dieser Methode entsprechend der Form und tralen Hernien dar, um Durchblutungs-
der Größe die Nabelposition variiert und eine störungen des Dermis-Fett-Gewebe-Lappens
Akzentuierung der Rippenbögen mit geringe- zu vermeiden.
rer Depression im Epigastrium erzielt werden.
] Technik der Hernienplastik. Nach schmaler
längs-ovalärer Zirkumzision des Nabels so-
Ventrale Hernienplastiken wie Präparation des abdominalen Gewebe-
lappens nach kranial bis zum Xiphoid – oh-
Der plastische Verschluss rezidivierender ne dabei die lateralen Perforatoren zur Vital-
Hernien stellt nach wird vor eine große chi- erhaltung des Lappens zu gefährden (Erhalt
rurgische Herausforderung dar. Während bei der interkostalen Perforatoren) – wird die
der traditionellen Hernienplastik erneut ent- Hernie identifiziert und der Herniensack
lang der vertikalen Narbe eingegangen und freipräpariert. Sind die Faszien weitgehend
die Hernie identifiziert und verschlossen intakt, kann ein primärer Verschluss durch
wird, ermöglichst die suprapubische Inzision invertierte 8er-Nähte in doppelter Reihe
bei der ästhetischen Abdominoplastik einen durch eine Rektus-Faszien-Scheiden-Appro-
exzellenten Zugang zu allen Schichten der ximation durchgeführt werden sofern die
anterioren Abdominalwand. Kommitante Hernie eine Größe von etwa 4 cm nicht über-
Hernien können somit erfasst und gleichzei- schreitet. Kommt es allerdings zum Einreißen
tig plastisch verschlossen werden. Aus- der Ränder der Faszie, bietet sich eine Ver-
geprägte und lange subkostale oder parame- stärkung mit einem alloplastischen „onlay
diane Narben stellen allerdings eine Kon- bzw. sublay“ Netz an, das über die Rektus-
72 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

oder M.-obliquus-externus-abdominis-Fas- obliqui externi abdominis zur Mitte hin


zien bzw. je nach Indikation als standardi- ebenfalls mobilisiert und über der Rektus-
siertes retromuskuläres Netz gelegt wird und scheide – soweit möglich – miteinander ver-
somit die Spannung aufnimmt. Sollte der einigt (Abb. 103). Dies akzentuiert zum ei-
primäre Hernienverschluss bei kleinen Her- nen die Taille und das Epigastrium sowie
nien unmöglich sein, wird lateral der Rek- zum Teil auch das Hypogastrium und redu-
tusscheide (lateral der Linea semilunaris) die ziert zum anderen das Risiko eines Hernien-
M.-obliquus-externus-abdominis-Aponeurose rezidivs.
von der M.-obliquus-internus-abdominis- Lassen sich die Ränder der M.-obliquus-
Aponeurose soweit wie möglich nach kranial externus-Aponeurose nicht spannungsfrei
und kaudal separiert, wobei die M.-obliquus- miteinander vereinigen, so können sie über
internus-abdominis-Faszie an der Rektus- einem Mesh vernäht werden bzw. sollte eine
scheide verbleibt (Abb. 101 u. 102). retromuskuläre alloplastische Netzplastik an-
Durch Reduktion des lateralen Zuges lässt gestrebt werden. Sie führt langfristig zu gu-
sich somit die Rektusscheide nach medial ten Ergebnissen mit hoher Patientenzufrie-
über dem Herniendefekt mobilisieren und denheit. Anschließend wird die Abdomino-
mit der benachbarten kontralateralen Rek- plastik gegebenenfalls mit weiteren musku-
tusscheide durch eine mehrschichtige Naht loaponeurotischen Plastiken fortgeführt.
vereinigen. Anschließend werden die Mm.

Abb. 101. Intraoperativer Situs bei einer kleinen epigastri-


schen Hernie. Da die Hernie nicht primär verschlossen wer-
den kann, erfolgt die Separation der Aponeurose des M. obli-
quus externus abdominis und die anschließende Mobilisation
und Verlagerung zur Mittellinie hin.
Dissektionen ] 73

Abb. 102. Hernienverschluss durch eine Rektus-Faszien-


Scheiden-Plikation nach Inzision der Aponeurose des M. obli-
quus externus abdominis. Dadurch werden die mediale Mo-
bilisation und die Approximation der M.- rectus-Bäuche
ermöglicht.

Abb. 103. Hernienverschluss durch Mobilisation und Appro-


ximation der Mm. obliqui externi abdominis und Vereinigung
im Bereich der Mittellinie an der Rektus-Faszien-Scheide. In-
traoperativer Situs.
74 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

] Reinsertionen und Plastiken des Bauchnabels

Die Nabelform ist von erheblicher ästhetischer eine gewisse Fülle bei gleichzeitiger Nabelde-
Bedeutung. Um ein anspruchsvolles kosmeti- pression und freier Mobilisation des Nabel-
sches Ergebnis zu erzielen, ist die postoperati- stiels zu ermöglichen (Abb. 104 u. 105).
ve Form des Nabels entscheidend. Zur Wieder- Die Reinsertion des Nabels sollte mit äu-
herstellung der natürlichen anatomischen ßerster Sorgfalt erfolgen, um den modernen
Struktur des Nabels haben sich zwei Verfahren ästhetischen Kriterien Rechnung zu tragen.
herauskristallisiert. Ihnen gemeinsam ist, dass Dabei haben sich generell zwei Methoden
die Fascia superficialis mit der Haut des Na- etabliert: die umgekehrte V- und die I-förmi-
bels vereinigt wird, um der Nabelumgebung ge Umbilikoplastik.

Abb. 104. Reinsertion des Bauchnabels. Abb. 105 a, b. Reinsertion des Bauchnabels.
Nach Öffnung der Bauchdecke für die Reinsertion des Bauch- a Querschnitt durch die Bauchdecke. b Um der Nabelumge-
nabels wird zur Wiederherstellung der natürlichen anato- bung eine gewisse Fülle bei gleichzeitiger Nabeldepression
mischen Struktur des Nabels die Fascia superficialis mit der zu verleihen, wird die Fascia superficialis mit der Haut des
Haut des Nabels vereinigt. Dadurch wird der Nabelumgebung Nabels vereinigt und anschließend der Nabelstiel durch Sus-
eine gewisse Fülle verliehen und eine freie Mobilisation des pensionsnähte im Bereich der Rektus-Faszien-Scheide ge-
Nabelstiels bei gleichzeitiger Nabeldepression ermöglicht. staucht.
Dissektionen ] 75

V-förmige Umbilikoplastik
Der umgekehrten V-förmigen Nabelöffnung
wird dann der Vorzug gegeben, wenn der
Nabel in seinem kranialen Anteil einen
leichten Hautüberhang aufweist und in sei-
nem unteren Bereich flach in die abdominale
Kontur auslaufen soll.
Es wird eine nach oben V-förmige Inzisi-
on der Abdomenkutis von 1,5 cm in der Mit-
tellinie in einem Abstand von ca. 15–17 cm
oberhalb der anterioren Vulvakommissur an-
gelegt, die durch die Spannung, d. h. die Mo-
bilisation des abdominalen Gewebelappens, a
nach kaudal aufklappt. Mit zwei Klemmen
wird das in der Schnittfläche sichtbar gewor-
dene subkutane Fettgewebe erfasst und unter
Zug wird ein breitbasiger flacher Konus he-
rausgelöst, um eine entsprechende natürliche
Depression paraumbilikal zu erzeugen. Aus
dem zuvor ausgeschnittenen Nabel wird kau-
dal zwischen 7 und 5 Uhr ein dreieckförmi-
ges Hautsegment bis in Höhe der Aponeuro-
se scharf herausgetrennt, in das der kaudal
gestreckte Kutislappen der Bauchdecke ein-
gepasst und mit Naht sowohl an der Apo-
neurose als auch an der Nabelbasis fixiert
wird (Abb. 106). Dadurch wird zum einen
die Spannung der Bauchdecke nach der Ver-
lagerung reduziert und zum anderen eine
natürliche para- und subumbilikale Konkavi- b
tät nach modellierenden subkutanen Fett-
plastiken wieder hergestellt. Dieses Vorgehen
vermindert eine zirkuläre Narbenbildung. Es
Abb. 106 a, b. Reinsertion des Bauchnabels; Längsschnitt.
handelt sich bei der umgekehrten V-förmi- a Dargestellt ist die V-förmige Umbilikoplastik. In einem Ab-
gen Umbilikoplastik um eine Modifikation stand von 15–17 cm oberhalb der anterioren Vulvakommissur
der von Juri u. Mitarb. beschriebenen Tech- wird in der Mittellinie des Dermis-Fett-Lappens eine V-förmi-
nik. ge Inzision vorgenommen. b Der Nabelstiel wird vom Nabel-
teller bis zu seiner Basis eingeschnitten. Die Spitze des „V“
des Dermis-Fett-Lappens wird an der Basis des Nabels einge-
näht und mit dem Nabelstiel und dem Nabelteller vereinigt
(A und B). Dadurch wird eine zirkuläre Narbenbildung ver-
mieden und die Wundrandspannung im suprapubischen Be-
reich reduziert.
76 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

I-förmige Umbilikoplastik
Um den ästhetischen Ansprüchen bei mini- operativ einen tiefen vertikal positionierten
malem Risiko der Minderperfusion des sub- Umbilikus. Die Nahtdistanz von der Dermis
umbilikalen Gewebes gerecht zu werden, hat des Nabels zur Linea alba hängt dabei von
sich die vertikale schlitzförmige Reinsertion der Dicke des Pannikulus ab und variiert er-
des Nabels ohne Durchtrennung von Gefä- heblich. Anschließend erfolgt die vertikale
ßen bewährt. Inzision der Kutis im Bereich der Neopositi-
Nach schmaler, längsovalärer Umschnei- on des Nabels, wobei nach Empfehlungen
dung des Bauchnabels unter Belassung eines von Pascal und LeLouarn die Neoposition
minimalen paraumbilikalen Fettanteils er- des Nabels etwa 2–5 cm kranial der errech-
folgt nach myoaponeurotischer Abdomino- neten Neoposition erfolgen sollte, um die
plastik und Festlegung der Neoposition des hypogastrische Spannung im Bereich des
Bauchnabels zunächst die subdermale Fixie- verlagerten abdominalen Gewebelappens zu
rung des Nabels superior und inferior an reduzieren. Dazu wird ein vertikales lan-
der Linea alba mit nicht resorbierbaren Näh- zettförmiges Kutisstück von ca. 1,2–1,5 cm
ten der Stärke 3 ´ 0. Diese Nähte fixieren den Länge reseziert; anschließend wird eine ver-
Nabel in der Mittellinie, verlagern die Narbe tikale Spreizung des residualen subkutanen
tief in den Nabel hinein und kreieren post- Fettgewebes mit einer Schere durchgeführt.

Abb. 107. Paraumbilikale Fettgewebsplastik des Abdomino-


flaps bei I-förmiger Umbilikoplastik. Nach I-förmiger Kutisinzi-
sion erfolgt eine neoparaumbilikale Fettgewebsplastik in ei-
nem Abstand von 2–3 cm entlang der vertikalen Insertion
der Bauchdecke.
Dissektionen ] 77

Es erfolgt eine sehr moderate Fettgewebs-


plastik paraumbilikal durch Resektion von
subkutanem Fettgewebe in einem Abstand
von 2–3 cm entlang der vertikalen Inzision
(Abb. 107). Somit wird die subumbilikale
nutritive Gewebsversorgung bis zur Mons-
pubis-Region geschont. a
Traktionsnähte in 3- und 9-Uhr-Position
(Pascal und LeLouarn) im Gebiet der Nabel-
basis und des subkutanen Gewebes im pro-
ximalen Bereich der vertikalen Inzision in
der Bauchdecke zur Reinsertion des Nabels
spannen das Epigastrium und akzentuieren
postoperativ den Nabel. Nach Legen der
Traktionsnähte wird der Nabelteller hin-
durchgezogen. Die Fixierung an den Abdo- b
minalflap erfolgt durch vier subdermale Eck-
nähte mit Fäden der Stärke 3 ´ 0, um die
Wundränder des Abdominalflaps in Rich- Abb. 108 a, b. Reinsertion des Nabels bei I-förmiger Umbili-
tung des Nabels zu evertieren (Abb. 108). koplastik; Längsschnitt.
Der weitere Wundverschluss um den Nabel a Zur Spannung des Epigastriums und Akzentuierung des Na-
herum wird mit fortlaufender Naht der Stär- bels erfolgen Traktionsnähte in 3-Uhr- und 9-Uhr-Position in
ke 5 ´ 0 ausgeführt. der Region der Nabelbasis und des subkutanen Gewebes im
proximalen Bereich der vertikalen Inzision der Bauchdecke.
b Nach Legen der Traktionsnähte erfolgen das Hindurchzie-
hen des Nabeltellers und die Fixierung der epigastrischen Re-
gion im paraumbilikalen Bereich mit Nähten. Dadurch wird
das Epigastrium zusätzlich gespannt und die suprapubische
Spannung reduziert.
78 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

Fettgewebsplastiken Hautresektionen
Die Formangleichung des subkutanen Fett- Die Größe der Hautresektionen hängt ab vom
gewebes ist ein wichtiger Bestandteil der Ab- Hautüberschuss und den unterschiedlichen
dominoplastik zur Erzielung eines ästhetisch Abdominoklassifikationen. Während die
ansprechenden postoperativen Ergebnisses. Hautresektionen bei der Typ-II- bis Typ-IV-
Erzielt werden kann diese durch Liposuktion Abdominoklassifikation die Inguinallinie
bzw. eine Kombination mit scharfer Resekti- nicht überschreiten, sind bei Typ-V-Klassifi-
on des Fettgewebes unter Sicht. kationen Hautresektionen bis zum Nabel
Bei Patienten der Typ-III-Abdominoklassi- und lateral bis zur Spina iliaca superior – ggf.
fikation besteht das Ziel darin, durch Fett- extendiert bis zur posterioren Axillarlinie und
absaugung wieder eine Lyraform des Abdo- im Extremfall sogar darüber hinaus nach dem
mens zu erreichen, indem das Fettgewebe in Vorschlag von Lockwood – vorzunehmen, um
der Mittellinie oberhalb des M. rectus semi- die gewünschte ästhetische Konfiguration des
lunar und infraumbilikal reduziert wird. Bei Abdomens zu erzielen.
der direkten Fettresektion wird scharf unter- Bei Mini-Abdominoplastiken (Typ II bis
halb der superfiziellen Faszie Fett bis zur III) wird die zu resezierende Haut maximal
Höhe des Nabels reseziert. Zur Akzentuie- nach mediokaudal verlagert und mit der Pi-
rung der Mittellinie in der epigastrischen tanguy- bzw. Lockwood-Hautmarkierungs-
Region empfiehlt sich die streifenförmige zange wird in dieser Position der Hautüber-
Resektion einschließlich einer Reduktion von schuss markiert. Dann werden der Gewebe-
Anteilen der Fascia superficialis vom Xi- lappen moderat relaxiert. Der Überschuss
phoid bis zum Nabel. Dies kann durch Lipo- wird markiert sowie scharf nach kaudal
suktion oder durch Lipektomie erfolgen. Al- schräg verlaufend abgesetzt, nachdem zuvor
lerdings nicht selten zu Lasten einer mögli- der Gewebelappen in der Mitte gespalten
chen vermehrten Serombildung. und mit einer Situationsnaht fixiert worden
Bei der Maxi-Abdominoplastik besteht die ist. Es ist ratsam, den lateralen Anteil des
Notwendigkeit der Ausdünnung des Abdo- Abdominalflaps nach medial zu transluzie-
minalflaps, um stufenförmige Übergänge zu ren, um so möglichst lateralen „Dog-Ear“-
vermeiden. Aus eigener klinischer Erfahrung Bildungen vorzubeugen.
hat sich dabei bewährt, die subkutane Mons- Bei Medi-Abdominoplastiken wird in der
pubis-Region durch Liposuktion und in Aus- Regel lediglich ein großer hypogastrischer
nahmefällen durch Lipektomie zu resezieren. Hautanteil reseziert, wobei die kaudale Inzi-
Nur wenig subkutanes Fettgewebe sollte zur sion an ihren Enden bogenförmig oder
Gewährleistung einer sicheren Nutrition im winklig – je nach Ausmaß – in der inguina-
hypogastrischen Anteil des abdominalen len Region in Richtung Spina iliaca anterior
Flaps entfernt werden. Ist allerdings aus äs- in einer entsprechenden Hautfalte verläuft.
thetischen Gründen die subkutane Fett- Das Prinzip der Hautresektion ist gleich.
schicht im Abdominalflap zu konturieren, so Die Maxi-Abdominoplastiken erfordern
sollte man sich auf die Entfernung des Fett- der Einfachheit halber schon zu Beginn der
gewebes unterhalb der Scarpa-Faszie bis ca. supraumbilikalen Dissektion die mediale
7–8 cm oberhalb des Nabels und nach lateral Spaltung des Lappens. Nach erfolgter myofas-
auslaufend beschränken. zialer Abdominoplastik wird der kraniale
Hautmantel unter Spannung latero- und me-
diokaudal mit mehrfach fixierten Backhaus-
Klemmen transluziert. Der Hautüberschuss
wird mit der Lockwood-Hautmarkierungs-
zange markiert, relaxiert und erneut markiert
und kaudal schräg auslaufend scharf reseziert,
Hautresektionen ] 79

wobei sich die Resektion des Hautüberschus- nach kranialer Translokation des submam-
ses in vier Teilen, dem Vorschlag von Baroudi mären Gewebes nicht in jedem Fall reseziert,
folgend, empfiehlt (Abb. 109). sondern deepithelisiert und ggf. zur Mam-
Bei der Reverse-Abdominoplastik (Typ maaugmentation herangezogen werden kann,
VI) wird nach dem Vorschlag von Rebello nachdem zuvor im Bereich der Mittellinie
und Franco und modifiziert von Baroudi der Hautgewebslappen in Höhe des Ster-
ähnlich vorgegangen, allerdings mit dem Un- nums mit einer Situationsnaht fixiert worden
terschied, dass der laterale Hautüberschuss ist (Abb. 110).

Abb. 109. Hautresektion nach Mobilisierung und Verlagerung


des Abdominoflaps und Reinsertion des Bauchnabels. Dazu
werden die einzelnen Gewebelappen nach mediokaudal ver-
lagert und die Inzisionslinie mit der Demarkatorzange nach
Lockwood markiert.

Abb. 110. Submammäre Abdominoplastik bei der Typ-VI-Ab-


dominoklassifikation. Bei der Reverse-Abdominoplastik kann
der anfallende Hautüberschuss nach Fixation in der Mittel-
linie am Periost des Sternums deepithelisiert und ggf. zur
Mammaaugmentation herangezogen werden.
80 ] 6 Allgemeine Prinzipien und Techniken der Abdominoplastik

schlossenen muskuloaponeurotischen Plasti-


Steppnähte des Dermis-Fett-Lappens ken vom Xiphoid bis zur Mons-pubis-Region
Baroudi und Ferreira kamen in ihrer groß die Fascia superficialis und die Faszie des
angelegten klinischen Untersuchung zu dem muskuloaponeurotischen Systems gefasst
Ergebnis, dass Serome meist in der 2. post- und miteinander adaptiert. Etwa 30–40 Näh-
operativen Woche auftreten und häufiger im te sind dabei erforderlich, die einen Zeitauf-
Hypogastrium als im Epigastrium beobach- wand von etwa 30 Minuten zusätzlich erfor-
tet werden. Deshalb schlugen sie vor, den dern (Abb. 111). Dadurch werden Scherkräf-
Dermis-Fett-Lappen mit Steppnähten an der te im Bereich des „Interfaces“ vermieden
muskuloaponeurotischen Schicht zu fixieren. und ein Serom verhindert. Indiziert ist diese
Dabei werden mit Vicrylnähten der Stärke Technik bei Medi- und Maxi-Abdominoplas-
3 ´ 0 in einem Abstand von 5 cm nach abge- tiken.

Abb. 111. Fixation des Dermis-Fett-Flaps durch Steppnähte.


Nach Abschluss der muskuloaponeurotischen Plastiken wird
in einem Abstand von 5 cm der Dermis-Fett-Flap mit der
Faszie des muskuloaponeurotischen Systems adaptiert. So
werden störende Scherkräfte im Bereich des Interfaces ver-
mieden und die Serombildungen deutlich reduziert.
7 Spezielle Prinzipien und Techniken
der klassischen Abdominoplastik

D ie Prinzipien der unterschiedlichen Ab-


dominoplastiken sind gleich:
] nicht mehr Gewebe als nötig dissezieren,
um eine Muskel-Faszien-Plastik vorneh-
men zu können;
] extensive Liposuktion im Bereich der
nicht unterminierten Zonen;
] Vereinigung des superfiziellen Fasziensys-
tems (SFS) mit nicht resorbierbarem Naht-
material der Stärke 2 ´ 0;
] Verminderung der suprapubischen Haut-
Abb. 112. Fixierung der Bauchdecke im kaudalen Bereich;
spannung bei gleichzeitiger lateraler in- Längsschnitt in Höhe der Mons-pubis-Region. Um die postope-
guinaler Gewebsspannung. rative Elevation der Mons-pubis-Region zu vermeiden, emp-
fiehlt sich die Fixation des Dermis-Fett-Lappens an der musku-
Die Inzision sollte immer so kurz wie möglich loaponeurotischen Faszie.
gestaltet werden. Im epigastrischen Bereich
sollte die Fettabsaugung nur entlang der Ge-
fäßverläufe erfolgen. Selbst wenn man der Hypogastrium ist weniger traumatisch als eine
Meinung ist, die gesamte Haut zwischen Mons Liposuktion und reduziert das postoperative
pubis und Nabel entfernen zu können, sollte Serom. Um das Risiko der Elevation der Mons-
man besser 3–4 cm nach Separierung des Na- pubis-Region zu vermeiden, empfiehlt sich die
bels belassen, um einen spannungsfreien Fixierung des proximalen Mons-pubis-Berei-
Wundverschluss zu garantieren. Die Resektion ches an der tiefen Faszie nach Abschluss der
des subkutanen Fettgewebes unter Sicht im Muskelaponeurosenplastik (Abb. 112).

Abb. 113. Intraoperative Positionierung des Patienten für ei-


nen spannungsfreien Wundverschluss nach Mobilisation des
Abdominoflaps. Vorteilhaft erweist sich die Flexion des Pa-
tienten um 20–308.
82 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Vorteilhaft erweisen sich auch die Flexion


des Patienten um 20–308 nach Abschluss der Micro-Abdominoplastik (Typ I)
Muskelaponeurosenplastik und die Mobilisa- Die Micro-Abdominoplastik bezeichnet die
tion des Hautlappens, um einen spannungs- solitäre Liposuktion im Bereich des Abdo-
freien Wundverschluss sicherzustellen (Abb. mens. Sie ist indiziert bei Patienten mit nor-
113). So wird nicht nur eine sichere Nutriti- maler Haut- und Muskeltonizität mit hypo-
on gewährleistet, sondern auch hypertrophi- gastrischen Fettansammlungen, bei denen
schen Narbenbildungen in der unmittelbaren nach Liposuktion durch Hautretraktion eine
postoperativen Phase vorgebeugt. Konturverbesserung zu erwarten ist. Über
zwei suprapubisch angelegte Stichinzisionen
sowie Inzisionen in der Taille und im Gebiet
des Nabels werden kleinkalibrige Fettabsau-
gekanülen eingeführt, um die hypogastri-
schen Fettansammlungen fächerförmig zu
reduzieren, einen semilunaren Sulkus wieder
zu kreieren, epigastrische Fettanteile zu ent-
fernen und eine Depression in der Mittellinie
zu erzeugen (Abb. 114–116). Dabei sollte die
Liposuktion in Tumeszenzanästhesie mit
kleinkalibrigen Kanülen erfolgen, die in ih-
rem Innendurchmesser 5 mm nicht über-
schreiten sollten.

Abb. 114. Anordnungen und Markierungen der Stichinzisio-


nen für eine geplante Liposuktion im Bereich des Hypo- und
Epigastriums.
Micro-Abdominoplastik (Typ I) ] 83

Abb. 115. Anordnungen der kreuzweise überlappenden Lipo-


suktionskanäle über suprapubische und umbilikale Zugänge
sowie im Hypo- und Epigastrium.

Abb. 116. Lagerung zur Liposuktion des Hypo- und Epigas- quadrantenweise. Die Absaugkanüle wird dabei parallel zur
triums. Der Patient wird in supiner hyperextendierter Position Abdominalwand geführt und mit der Handfläche kontrolliert.
gelagert. Dies wird erreicht, indem ein Kissen unter dem Ge- Die Gleichmäßigkeit der Fettgewebsabsaugung im tieferen
säß bis in die Lumbalregion platziert wird, um eine Lordosie- Fettgewebe wird durch den Pinchtest erfasst.
rung der Lumbalregion zu erzielen. Die Aspiration beginnt
84 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Mini-Abdominoplastik (Typ II und III)


Die idealen Kandidaten für eine Mini-Abdo-
minoplastik sind Patienten der Typ-II-Klas-
sifikation, die einen suprapubischen Haut-
überschuss ohne nennenswerte Erschlaffung
des muskuloaponeurotischen Systems auf-
weisen (Abb. 117).
Es wird ein kurzer suprapubischer Schnitt
angelegt, der die Inguinalregion nicht über-
schreitet und in der Regel eine Länge von
10 cm aufweist (Abb. 118). Die Haut wird bis
in Höhe des Nabels und ca. 10 cm lateral da-
von unterminiert. Eine offene Liposuktion
reduziert die subkutane Fettschicht, speziell
in der Taille und im Bereich des oberen Ab-
domens, in der Mittellinie sowie lateral des
M. rectus abdominis (semilunare Konkavi-
tät). In Abhängigkeit vom Ausmaß des
Hautüberschusses ist selten mit elliptischen
Hautresektionen von mehr als 8 cm zu rech-
nen. Der Hautlappen wird entlang der Scar-
pa-Faszie im subkutanen Fettgewebe bis
zum Nabel ausgedünnt. Der suprapubische
Bereich wird nach einer Fettabsaugung an
der suprafiziellen Körperfaszie fixiert und
die Wundränder werden dreischichtig von
lateral zur Mittellinie vereinigt. Alternativ
kann zuerst die Liposuktion durchgeführt Abb. 117. Typ-II-Abdomenklassifikation in Frontalansicht.
werden, wobei dies die Dissektion und Un-
terminierung des abdominalen Flaps erleich-
tert und beschleunigt.

Abb. 118. Lokalisation der suprapubischen Inzision bei der


Typ-II- und Typ-III-Abdominoklassifikation. Die suprapubische
Inzision sollte nicht länger als 12 cm sein.
Mini-Abdominoplastik (Typ II und III) ] 85

Aufgrund der ähnlichen Charakteristik er- decke eine bis zum Nabel reichende suprapu-
folgt bei Patienten der Typ-III-Abdominoklas- bische Rektusscheidenrhaphie der Aponeuro-
sifikation zusätzlich zur Korrektur der musku- se der Mm. recti abdominis (Abb. 119, 120).
loaponeurotischen Erschlaffung der Bauch-

Abb. 119. Suprapubische Mm.-recti-abdominis-Approximation


durch Plikation der Rektusscheide.

Abb. 120. Querschnitt durch die vordere muskuläre Bauch-


wand unterhalb des Nabels. Deutlich zu erkennen sind die Dia-
stase zwischen den Mm.-recti-abdominis-Bäuchen und die An-
ordnung der Fadenführung zur Approximation der Mm. recti
abdominis (oben im Bild). Approximation und Plikation der
Rektusfaszie (Bildmitte). Rektus-Faszien-Rhaphie unterhalb des
Nabels im Querschnitt. Durch sich überkreuzende Einzelknopf-
nähte im Übergangsbereich der Vagina des M. rectus abdomi-
nis am Übergang der Linea alba lassen sich die beiden Rektus-
bäuche approximieren (unten im Bild).
86 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

ner basalen Absetzung des Nabels (Floating


Medi-Abdominoplastik (Typ IV) Navel) (Abb. 121) bzw. dem Ausschneiden
Unter Medi-Abdominoplastik, die bei einer und der Reinsertion des Nabels mit anschlie-
Typ-IV-Klassifikation angewandt wird, ver- ßendem vertikalem Verschluss der alten Na-
steht man die erweiterte Mini-Abdomino- belposition (Slit-Navel-Variante) (Abb. 122).
plastik vom Typ III in Kombination mit ei- Diese Formen der Abdominoplastik werden

Abb. 121. Längsschnitt der Floated Navel Plasty. Floated Navel Plasty sollte der Nabel postoperativ nicht mehr
Der Bauchnabel wurde epifaszial der Rektusscheide von der als 4 cm kaudalwärts verlagert werden, um ästhetisch stören-
Basis abgesetzt, nachdem die Gefäße umstochen und der den Disproportionen vorzubeugen.
Stumpf an der Rektusscheide fixiert worden ist. Bei der

Abb. 122. a Medi-Abdominoplastik: wenn die Floating Navel-Variante nicht möglich ist. b Illustra-
diese Art der Abdominoplastik kann die Ausscheidung und tion nach Abschluss der Medi-Abdominoplastik mit Reinser-
anschließende Reinsertion des Nabels erforderlich machen, tion des Nabels und Verschluss der alten Nabelposition.
Medi-Abdominoplastik (Typ IV) ] 87

zur Korrektur von moderatem suprapubi- Nach erfolgter Liposuktion im hypo- und
schem Hautüberschuss und unterschiedlich epigastrischen sowie lateralen Abdomenbe-
großen Mengen unerwünschter Fettansamm- reich wird eine muskuloaponeurotische Plas-
lungen, bei Erschlaffungen des muskuloapo- tik, vorzugsweise eine Rektusscheidenplikati-
neurotischen Systems vom Xiphoid bis zum on vom Xiphoid bis zur Symphyse, ggf. un-
Mons pubis über eine erweiterte suprapubi- ter basaler Absetzung des Nabels und an-
sche Inzision durchgeführt, die in der Regel schließender Refixierung 2–3 cm unterhalb
nicht länger als 20 cm sein sollte seiner ursprünglichen Position (Floated Um-
(Abb. 123–126). bilicus nach Wilkinson) vorgenommen und
anschließend eine großzügige elliptische

Abb. 123. Medi-Abdominoplastik mit basaler Absetzung des


Nabels (Floating Navel). Wenn keine Reinsertion und keine
extreme Transposition des Nabels vorgesehen sind, wird der
Nabel von der Basis abgesetzt. Dadurch erhält man für die
Muskel- und Faszienrhaphie einen besseren Zugang und ei-
nen übersichtlicheren Operationssitus.

Abb. 124. Intraoperativer Situs nach Abschluss der M.-rectus-


Faszien-Plikation.
88 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Abb. 125. Floated Navel Plasty; intraoperativer Situs.


Nach Abschluss der Muskel-Faszien-Rhaphie wird der Nabel
zur Verkürzung des Nabelstiels durch mehrmaliges Drehen im
Uhrzeigersinn spiralförmig verkürzt und je nach Situation
2–4 cm unterhalb seiner ursprünglichen Position an der Fas-
zie des M. rectus abdominis reinseriert und fixiert.

2
2

Abb. 126. Reinsertion des Nabelstiels basal an der Faszie


des M. rectus abdominis.
Medi-Abdominoplastik (Typ IV) ] 89

bzw. trapezförmige Hautresektion durchge-


führt (Abb. 127).
Besteht ein größerer Hautüberschuss, so-
dass es nach Resektion zu einer kaudalen
Verlagerung des Nabels über eine Distanz
von 4 cm kommt, die eine ästhetische Dis-
harmonie zur Folge haben könnte, so erge-
ben sich zwei Möglichkeiten:
] Zur vertikalen Zentrierung des nach kau-
dal verlagerten flottierenden Nabels kann
eine Reduktion des proximalen haartra-
genden Hautanteils der Mons-pubis-Regi-
on in Erwägung gezogen werden. Dadurch
wird der zu resezierende Hautüberschuss
im Hypogastrium reduziert und ein har-
monischer Abstand des Nabels zwischen
Xiphoid und Mons pubis wird wieder er-
zeugt.
] Der Nabel wird nicht basal abgesetzt, son-
dern längs ovalär umschnitten. Die Haut-
inzision wird mehrschichtig verschlossen
und der Nabel wird entsprechend einer
I-Umbilikoplastik reinseriert (Slit-Navel-
Plastik). Zurück bleibt eine vertikale Nar-
be von ca. 1–1,5 cm Länge, die in der Re-
gel kosmetisch wenig auffällig ist, aber
trotzdem nicht immer toleriert wird.

Zur Korrektur des überschüssigen hypogast- Abb. 127. Bestimmung der Nabelposition, der Mittellinie
rischen Hautgewebes kann es erforderlich und der anschließenden „High-Bikini-Cut-Inzision“.
werden, die suprapubische Inzision bogen-
förmig oder leicht abgewinkelt nach kranial
in Richtung Spina iliaca superior anterior zu
verlängern. Zur Vermeidung potenzieller
Dog-Ear-Bildungen nach Mobilisation und
Fixierung des hypogastrischen Flaps emp-
fiehlt sich die Tunnelierung des subkutanen
Fettgewebes im Bereich der Dog Ears mit
gleichzeitiger moderater Fettabsaugung.
Wie bei der Micro- und Mini-Abdomino-
plastik erfolgt auch bei der Medi-Abdomino-
plastik die Konturierung des Epigastriums
durch ergänzende Fettabsaugung (Lipoabdo-
minoplastik nach Saldanha).
90 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

tiken, Neopositionen und Reinsertionen des


Maxi-Abdominoplastik (Typ V) Nabels mit Umbilikoplastiken sowie die Ent-
fernung von Hautüberschuss bis oberhalb
Die klassische Abdominoplastik nach Barou- des Nabels bei anschließendem spannungs-
di ist bei Patienten der Typ-V-Abdomino- freiem Wundverschluss stellen Indikationen
klassifikation indiziert, um die erschlafften für eine Maxi-Abdominoplastik dar.
muskuloaponeurotischen und kutanen Gewe- Nach Lagerung und Präparation des Pa-
be zu korrigieren, unerwünschte Fettan- tienten wird zunächst das Xiphoid mit ei-
sammlungen im epi- und hypogastrischen nem langen Seidenfaden fixiert, der bis zur
Bereich zu reduzieren und einen exzessiven Vulvakommissur reicht und die Mittellinie
Hautüberschuss im Hypogastrium zu rese- markiert. Entsprechend dem Schnittfüh-
zieren. Plikationen der Rektusmuskulatur rungsdesign nach Baroudi werden jeweils
mit M.-obliquus-externus-Advancement-Plas- zwei Punkte im inferioren und superioren

Abb. 128. Anzeichnung der Grenzen des Bikini-Höschen (ge- Abb. 129. Inzisions- und Resektionslinien bei der Typ-V-Ab-
punktete Linie) zur Festlegung des späteren Narbenverlaufs. dominoklassifikation in stehender Position; „High-Bikini-Cut-
Inzision“. Die Punkte A und B definieren die Endpunkte der
horizontalen Mons-pubis-Inzision, E und F die Region der
Spina iliaca anterior superior, C und D den lateralen Rand
des M. rectus abdominis oberhalb des Nabels. Die spätere
Narbe zwischen den Punkten E A B F läßt sich durch die Bi-
kini-Hose verdecken.
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) ] 91

Schenkel der Inzisionen ca. 5–6 cm seitlich jeweils einen kleinen Wundhaken in 12- und
der Mittellinie, die etwa den lateralen Be- 6-Uhr-Position platziert, den Nabel eleviert
grenzungen der Mm. recti abdominis ent- und anschließend mit einem 11er-Messer
sprechen, temporär mit einem Faden mar- den Nabel perpendikulär zum Nabelstiel auf
kiert (Abb. 128, 129). beiden Seiten umschneidet. Die Haken wer-
Nach Infiltration der Tumeszenzlösung den umgesetzt in die 3- und 6-Uhr-Position,
und nach erfolgter Liposuktion wird der Na- erneut wird der Nabel eleviert, und die Inzi-
bel sparsam längs ovalär bis zur Faszie um- sion wird vervollständigt im superioren und
schnitten. Erleichtert wird dies, indem man inferioren Bereich (Abb. 130).

Abb. 130 a, b. Umschneidung des Nabels. Um perpendikulär


den Nabelstiel zu präparieren, empfiehlt es sich, die Wund-
haken in 12- und 6-Uhr-Position bzw. 3- und 9-Uhr-Position
zu platzieren (a) und den Nabel zu elevieren (b). Dies er- b
leichtert die scharfe Präparation des Nabelstiels bis zur Faszie
des M. rectus abdominis.
92 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Die weitere Präparation bis zur Faszie und Dissektion der Muskelfaszie unter Belas-
wird mit der Metzenbaum-Schere durchge- sung von epifaszialem Fett paramedian bis
führt. Es schließt sich die suprapubische stu- zum Nabel. Die stufenförmige Inzision des
fenförmige Dissektion nach dem Vorschlag Gewebes bis in Höhe des Nabels ist ratsam,
von LeLouarn und Pascal an. Dabei wird bis um die suprapubischen Lymphbahnen mög-
zur Muskelfaszie inzidiert unter Durchtren- lichst zu schonen und dadurch eine schnel-
nung und Ligation bzw. Koagulation der su- lere Rekonvaleszenzzeit zu ermöglichen
perfiziellen inferioren epigastrischen Gefäße (Abb. 131).

Abb. 131. Stufenförmige Dissektion des Abdominalgewebes


zur Schonung der suprapubischen Lymphbahnen. Um eine nar-
bige Depression im suprapubischen Bereich (1) zu vermeiden,
empfiehlt es sich, möglichst viel suprapubisches Fett zu belas-
sen. Die weitere Dissektion erfolgt entlang der Muskelfaszie un-
ter Belassung von epifaszialem Fett paramedian bis zum Nabel
(2). In Höhe des Nabels erfolgt dann die weitere Dissektion
entlang der Muskelfaszien (3).
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) ] 93

Der infraumbilikale Lappen wird in der Spreizen der Scherenbranchen die Gefäße
Mittellinie von der Nabelbasis bis zur supra- elongieren, ohne dass sie dabei durchtrennt
pubischen Region eingeschnitten und die la- werden müssen.
teralen Gewebslappen werden eleviert. Die Hernien und Diastasen werden geschlos-
M.-rectus-Perforantes werden doppelt unter- sen und myofasziale Plastiken je nach Indi-
bunden bzw. geklippt und durchtrennt, um kation vorgenommen.
unerwünschte Blutungen postoperativ zu Erfahrungsgemäß ist in allen Fällen bei
vermeiden. Die weitere Unterminierung und der Maxi-Abdominoplastik eine Plikation
Dissektion des Abdominalflaps wird entlang der anterioren medialen Rektusscheide zur
der Rektusmuskeln bis zum medialen Rip- Rekonstruktion der Rektusdiastase bzw. zur
penbogen und Xiphoid trapezförmig fortge- Konturierung der Abdominalwand durchzu-
führt. Größere Gefäße im Bereich der ante- führen, gelegentlich auch in Kombination
rioren Axillarlinie sollten identifiziert und mit einer M.-obliquus-externus-abdominis-
soweit wie möglich geschont werden, um ei- Advancement-Plastik oder einer semilunaren
ne sichere postoperative Durchblutung des vertikalen oder horizontalen Plastik nach
mobilisierten Abdominalflaps zu gewährleis- Psillakis, evtl. ist auch eine Korsettplastik
ten. In der Regel lassen sich durch vertikales vorzunehmen (Abb. 132, 133).

Abb. 132. Plikationen der Faszie des M. rectus abdominis; Abb. 133. Querschnitt der anterioren Bauchdeckenmuskula-
intraoperativer Situs. tur unterhalb des Nabels bei Diastasenbildung. Um eine si-
chere Approximation der Rektusmuskelbäuche zu gewährleis-
ten, werden zunächst die anteriore Rektusscheide und die
Aponeurose des M. obliquus externus abdominis inzidiert
(obere Abbildung). Nach Approximation der Rektusmuskulatur
und Vereinigung der Rektus-Faszien-Scheiden der Gegenseite
erfolgt die Approximation der Aponeurose des M. obliquus
abdominis oberhalb der Rektusbäuche zur Verstärkung der
Bauchwand (mittlere Abbildung). Durch diese Maßnahme wird
die muskuläre Bauchdecke wieder gespannt und die Taille
durch eine M.-obliquus-Advancement-Plastik betont (untere
Abbildung).
94 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Bei Rektus-Faszien-Plikationen ist streng


darauf zu achten, den Bauchnabel nicht zu
strangulieren. Es hat sich bewährt, einen in-
ferioren und superioren Abstand zum Nabel-
stiel von etwa 3–4 mm nach erfolgter Rek-
tusplikation zu belassen und den Nabelteller
tief an der Aponeurose mit 4 Nähten zu fi- a
xieren (Abb. 134).
Alternativ kann im Rahmen der Lipo-
abdominoplastik nach Saldanha das aponeu-
rotische Fettgewebe unter Belassung einer
2,5 cm starken Fettgewebsschicht abgesaugt
und selektiv ein epigastrischer Tunnel ent-
lang der Linea alba bis zum Xyphoid für ei- b
ne vorzunehmende supraumbilkale Rektus-
scheidenplikation disseziert werdem. Die la-
terale Begrenzung des Tunnels bilden die
medialen Ränder der Mm. recti abdominis.
Durch sparsame Dissektion des medianen
epigastrischen Tunnels lateral der medialen
Ränder der Mm. recti abdominis werden
c
Verletzungen der Perforatoren vermieden, da
sie dem Verlauf des lateralen Randes der
Mm. recti abdominis bei einer Rectusdiasta-
se folgen. Suprapubisch erfolgt die fusiforme
Exzision der Scarpa-Faszie mit darunter lie-
gendem aponeurotischen Fettgewebe mit an-
schließender Fortführung der Rektuschei-
denplikation. Durch die superfiziale Lipo- d
suktion nach Saldanha wird die Mobilisation
des adipodermalen Gewebes unter Schonung
der Gefäß-Nerven-Bündel ermöglicht und
ein spannungsfreier suprapubischer Wund-
randverschluss bei kurzer Inzision im Ver-
gleich zur Standard-Abdominoplastik erzielt.
e

Abb. 134 a–e. Reinsertion des Nabels im Querschnitt.


a Hindurchziehen des Nabels durch die Inzision in der
Bauchdecke und Anlage von Suspensionsnähten. b Partielle
Fixation des Nabelstiels an der Faszie des M. rectus abdomi-
nis. c Anlage von Fixationsnähten im Bereich der Faszie des
Nabeltellers und des abdominalen Kutisgewebes. d Rechtssei-
tige kraniale Fixation des Nabeltellers. e Reinsertion des Na-
bels und des Nabeltellers im Bereich der Bauchwand. Deut-
lich zu erkennen sind die paraumbilikale Depression des Ge-
webes und die Verkürzung des Nabelstiels.
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) ] 95

Die M.-obliquus-externus-abdominis-Ad- wenig subkutanen Fettgewebsanteilen an


vancement-Plastik (Korsettplastik) bietet sich (Abb. 135). Die Resektion des überschüssigen
besonders zur Akzentuierung der Taille bei hypogastrischen Gewebes schließt sich nach
vertikal ziemlich langem Abdomen mit relativ Abschluss der myofaszialen Plastiken an.

Abb. 135. Muskel- und Faszienrhaphie einschließlich der M.-


obliquus-externus-abdominis-Advancement-Plastik zur Beto-
nung der Taille. Links im Bild ist der M. obliquus bis zur Axil-
larlinie präpariert, der kostochondrale Anteil wird sichtbar.
Rechts ist die M.-obliquus-Advancement-Plastik abgeschlos-
sen.
96 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

In Flexion des Patienten von 20–308 wird ne laterale Liposuktion, die sich bis zur
der Abdominalflap kaudal unter Zug über Postaxillarlinie erstrecken kann, erfolgen. Li-
den kaudalen Schnittrand verlagert. Die zuvor posuktionen oberhalb der Scarpa-Faszie
markierten superioren und inferioren mit Fä- sollten zur Vermeidung nutritiver Beein-
den markierten Punkte sollten dabei nach Fi- trächtigungen des Abdominalflaps nur mit
xierung des Mons pubis im Bereich der Mit- äußerster Vorsicht unter Vermeidung kreuz-
tellinie korrespondieren. Der überschüssige weiser Fettabsaugung durchgeführt werden.
infraumbilikale Hautanteil wird mit der Lock- Selektive supraumbilikale Fettresektionen,
wood-Hautmarkierungszange markiert, die vorzugsweise in der Mittellinie, können zur
Haut relaxiert, erneut 1–1,5 cm unterhalb Akzentuierung der Rektusmuskulatur beitra-
der alten Markierung markiert und nach Fi- gen. Unter Belassung der suprapubischen Si-
xierung des Abdominalflaps scharf schräg tuationsnähte erfolgt die Neopositionierung
nach unten reseziert (Abb. 136–140). und Reinsertion des Nabels in der Mittellinie
Falls erforderlich, kann zur Konturierung in einem Abstand von ca. 15–17 cm zur an-
und zur Vermeidung möglicher Dog Ears ei- terioren Vulvakommissur.

Abb. 136. Mobilisation des Dermis-Fett-Lappens nach abge- Abb. 137. Mediale Spaltung des überschüssigen kaudalen
schlossenen Muskel-Faszien-Plastiken. Durch die ausreichende Abdominalgewebes (Dermis-Fett-Lappen) knapp oberhalb des
Mobilisation des Dermis-Fett-Lappens kann die Inzision zur ausgeschnittenen Bauchnabels bis in Höhe der unteren Re-
Umschneidung des Bauchnabels unterhalb der Mons-pubis- sektionslinie.
Inzisionslinie verlagert werden.
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) ] 97

Nach erfolgter Umbilikoplastik in Form die Resektionsränder des Nabeltellers mit 3


einer I- oder umgekehrten V-Nabelplastik bzw. 4 Situationsnähten subdermal zu um-
verleihen zusätzliche selektive para- und stechen, um die Extraterritorialisierung des
umbilikale Fettresektionen der Nabelregion Nabeltellers beim Einnähen in den Abdomi-
eine natürliche Konkavität. Zur Reinsertion nalflap nach Approximation der Wundränder
des Nabels hat es sich als hilfreich erwiesen, zu erleichtern (s. Abb. 106 a, b).

Abb. 138. Markierung des überschüssigen kaudalen lipoder- Abb. 139. Schlüsselnähte zur temporären Fixation des Dermis-
malen Gewebes mit der Markierungszange nach Lockwood. Fett-Flaps und Anzeichnung der Resektionslinien.
Dabei wird zunächst das Gewebe laterokaudal maximal ge-
spannt, anschließend relaxiert und dann markiert. Dadurch
wird die postoperative Spannung des Gewebes nach lateral
verlagert und eine ästhetisch störende Elevation des Mons
pubis vermieden.
98 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Um Wunddehiszenzen im Nabel zu ver- Es erfolgen der mehrschichtige Wund-


meiden, werden die Ränder mehrschichtig randverschluss mit Vereinigung der tiefen
mit monofilem Hautfaden der Stärke 5 ´ 0 Dermis und die Intrakutannaht (Abb. 143).
vereinigt (Abb. 141). Die suprapubischen Abschließend werden die Nähte mit Steri-
Wundränder werden von lateral nach medial strips abgedeckt, anschließend die Verbände
nach Einlage von zwei Redon-Drainagen, die vorgenommen und dem Patienten eine
im Bereich des kaudalen Inzisionsrandes lie- Bauchbinde angelegt.
gen und ausgeleitet werden, approximiert
und mit der Scarpa-Faszie vereinigt (Abb.
142).

Abb. 140. Resektion des überschüssigen kaudalen Dermis- Abb. 141. Mehrschichtiger Wundrandverschluss mit Vereini-
Fett-Flaps und Reinsertion des Bauchnabels. Im Inguinal- gung der Scarpa-Faszie.
bereich ist deutlich ein Klaffen der Wundränder zu erkennen.
Nach Vereinigung der inguinalen Wundränder wird die Span-
nung im suprapubischen Bereich reduziert. Dadurch wird die
Taille stärker betont und das inguinale Gewebe zusätzlich ge-
spannt.
Maxi-Abdominoplastik (Typ V) ] 99

Abb. 142. Abdominoplastik einer Typ-V-Abdominoklassifikati-


on mit einer Floated Navel Plasty. Nach Vereinigung des Ge-
webes und Einlage von Redon-Drainagen wird zur jugend-
lichen Neokonfiguration des Nabels der Dermis-Fett-Lappen
ca. 1–1,5 cm kranial des Nabeltellers sichelförmig entepitheli-
siert und der kraniale Nabelteller wird reinseriert. Dadurch
erhält der Nabel wieder seine jugendliche längs-ovalär kon-
figurierte Form.

Abb. 143. „High-Cut“-Bikini-Nahtverlauf nach einer Abdomi-


noplastik der Typ-V-Abdomenklassifikation mit Neoinsertion
des Nabels. Die Narbe kann anschließend im High-Cut-Bikini-
Höschen versteckt werden.
100 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

] Designkonzept. Im Gegensatz zur suprapu-


Reverse-Abdominoplastik (Typ VI) bischen Abdominoplastik wird bei der Re-
Nach erheblichem Gewichtsverlust kann re- verse-Abdominoplastik nach Baroudi die
dundantes abdominales Gewebe zu psycho- Dissektion des Gewebes von der Submam-
logischen und physiologischen Problemen märfalte aus durchgeführt. Dabei erstreckt
führen, die auf einen ungewöhnlichen Kör- sich die subkutane Unterminierung des ab-
perhabitus, die sog. Dermatolipochalasis, dominalen Gewebes von der Submammärfal-
zurückzuführen sind. te beidseits bis in Höhe des Nabels und late-
ral davon.
] Indikation. Die Indikation zu der eher sel-
ten durchzuführenden Typ-VI-Abdomino-
plastik ist bei epigastrischer und submam- ] Operationstechnik. Nach erfolgter Liposuk-
märer Dermatochalasis nach massiver Ge- tion im epi- und hypogastrischen Bereich
wichtsreduktion bei gleichzeitig vorzuneh- wird nach Bestimmung der Submammärfalte
mender Mastopexie, Mammareduktion und/ die Inzision der Kutis bogenförmig inter-
oder auch Mammaaugmentation sowie bei mammär in Höhe des unteren Mamillenran-
bereits bestehenden submammären Narben des bis zur Faszie des M. rectus abdominis
gegeben (Abb. 144, 145). vorgenommen (Abb. 146, 147). Es wird ab-

Abb. 144. Typ-VI-Abdominoklassifikation Abb. 145. Typ-VI-Abdominoklassifikation


in schräg-lateraler Ansicht. in Frontalansicht.
Reverse-Abdominoplastik (Typ VI) ] 101

Abb. 146. Inzision und Geweberesektion (schraffiert dar-


gestellt) bei der Reversen Abdominoplastik.

Abb. 147. Markierung der Inzisionslinie bei der Reverse-Ab-


dominoplastik der Typ-VI-Abdominoklassifikation. Die Inzision
liegt im Bereich der Submammärfalte und überkreuzt
V-förmig die Mittellinie. Zusätzlich ist die Anzeichnung zur
Mammareduktionsplastik zu erkennen.

wechselnd stumpf und scharf die Dissektion Die entstandenen lateralen Dreiecke wer-
des epigastrischen Haut-Fett-Lappens medial den ggf. bei einer geplanten autogenen
bis in Höhe des Nabels und lateral bis knapp Mammaaugmentation deepithelisiert und
unterhalb des Nabels fortgesetzt. Falls not- subglandulär nach entsprechender Konturie-
wendig werden die Perforatorgefäße unter- rung mit mehreren resorbierbaren PDS-Näh-
bunden bzw. geklippt und anschließend ten der Stärke 2 ´ 0 an der Faszie des M.
durchtrennt. Nach sorgfältiger Blutstillung pectoralis fixiert oder entsprechend für ei-
wird das epigastrische Gewebe nach kranial nen spannungsfreien submammären Wund-
mobilisiert (Abb. 148). Zur Bestimmung des verschluss reseziert (Abb. 149). Ein mehr-
Ausmaßes des zu resezierenden bzw. des zu schichtiger Wundverschluss sowie die Anlage
deepithelisierenden Gewebes wird der Der- von Stützverbänden beenden die Abdomino-
mis-Fett-Lappen in der Medianlinie inzidiert plastik.
und mit einer Schlüsselnaht am Periost des
Sternums fixiert.
102 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Abb. 148. Reverse-Abdominoplastik der Typ-VI-Abdomino- nach kranial verlagert und Anteile des Gewebes nach De-
klassifikation. Nach ausreichender Dissektion und Mobilisation epithelisation zur autogenen Mammaaugmentation herange-
lipodermalen Gewebes können das Abdominalgewebe weit zogen werden.

Abb. 149. Reverse-Abdominoplastik der Typ-VI-Abdomino- gert und kranial an der Pektoralisfaszie fixiert wird. Im Be-
klassifikation. Punkt A markiert im Bereich der linken Brust reich der rechten Mamma wurde bereits das deepithelisierte
den deepithelisierten oberen lipodermalen Gewebsanteil, der Dermis-Fett-Gewebe subglandulär zur Augmentation einge-
subglandulär im Sinne einer Augmentationsplastik eingela- lagert.
Modifizierte Abdominoplastiken ] 103

ner nahezu horizontal verlaufenden Narben-


Modifizierte Abdominoplastiken bildung kommt.
Die Modifikationen der klassischen Abdomi- Bei der M-U-Methode wird das Konzept
noplastik haben zum Ziel, die Taillen zu beto- von Regnault zugrunde gelegt, allerdings mit
nen, Dog-Ear-Bildungen im lateralen kau- den Unterschieden, dass
dalen Anteil zu vermeiden, Schnittlängen zu ] die lateralen Drittel der Naht den Haupt-
verkürzen, Nabelplastiken zu optimieren oder zug der Abdominoplastik aufnehmen,
das Ausmaß der Hautresektion ohne Relokati- ] eine limitierte Unterminierung kranial des
on des Nabels zu reduzieren und dann die Nabels durchgeführt wird unter Einbezie-
Narbenbildungen so unauffällig wie möglich hung der SFS auch im Inguinalbereich,
zu gestalten. Die Narben sollten möglichst ] die Inzisionsstrecken isometrisch gestaltet
durch Kleidung bedeckt werden können unter werden, d. h. M- und U-Inzisionen gleich
Berücksichtigung der jeweiligen Modetrends, lang sind.
weshalb z. B. der „High Bikini Cut“ ausgeführt
werden sollte. Zusätzlich wird angestrebt, der Im Gegensatz zur Standardmethode lässt
Mons-pubis-Region ein jugendlicheres Aus- sich bei diesem Verfahren zum einen die
sehen zu verleihen bei lateraler transversaler häufig beobachtete Wundheilungsstörung in-
Hautspannung in den natürlichen Hautlinien. folge nutritiver Beeinträchtigung vermindern
und zum anderen die Elevation der Scham-
behaarung postoperativ vermeiden. Bei der
M-U-Technik werden im Gegensatz zum
] M-U-Abdominoplastik Standardverfahren lediglich die Perforantes
für die vorzunehmende Muskel- und Fas-
Im Gegensatz zur Standard-Abdominoplastik zienrhaphie durchtrennt. Die übrigen Per-
basiert die modifizierte M-U-Abdominoplas- forantes bleiben erhalten, da die Haut allein
tik auf der beobachteten Tatsache, dass der durch vertikales Spreizen mit einer stumpfen
größte Anteil der Gewebserschlaffung nicht, Schere entlang der supraaponeurotischen
wie oft fälschlicherweise angenommen, im Schicht oder durch Tunnelierung nach Sal-
zentralen Abdominalbereich, sondern im la- danha (Lipoabdominoplastik) ausreichend
teralen Flankenbereich lokalisiert ist. Der mobilisiert werden kann. Durch diese Vor-
Grund für diese Gegebenheit liegt darin, gehensweise wird nicht nur eine bessere Nu-
dass in der Regel das Hautgewebe vor allem trition des mobilen Abdominalflaps gewähr-
im Bereich der Linea alba über das super- leistet, sondern auch die Voraussetzung für
fizielle Fasziensystem (SFS) eine relativ feste eine ästhetische Balance des Abdomens nach
Verbindung (außer im hypogastrischen Be- zusätzlicher adjuvanter Liposuktion geschaf-
reich) eingeht. Dementsprechend ist ober- fen.
halb des Nabels nur mit einem limitierten Als weiterer Vorteil dieser modifizierten
Gewebsüberschuss zu rechnen. Technik wird durch die vermehrte laterale
Mit Ausnahme der heute nahezu allge- Gewebsstraffung bei zusätzlicher moderater
mein üblichen und anerkannten W-Schnitt- Straffung des epigastrischen Bereichs häufig
führung nach Regnault haben alle nachfol- eine Neoposition des Nabels hinfällig. Aller-
genden Verfahren lediglich die größtmögli- dings besteht bei diesem Verfahren die Ten-
che zentrale abdominale Hautresektion zum denz zu einer sog. „Dog-Ear-Bildung“ im la-
Ziel. Bei dem Verfahren nach Regnault wer- teralen Inzisionsanteil, die durch die stärkere
den zwar die lateralen Hautanteile reseziert Erschlaffung des lateralen Gewebes im Ge-
und damit die Zugbelastung der Naht außer- gensatz zum zentralen Gewebe zustande-
halb des Mons pubis gelegt, aber dennoch kommt. Dies lässt sich in der Regel durch
wird beim Wundverschluss häufig die Eleva- eine minimale Verlängerung der Inzision in
tion der unteren Schenkel des „W“ beobach- Kombination mit einer lateralen Liposuktion
tet, sodass es nicht selten postoperativ zu ei- gut beherrschen.
104 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Durch die Einbeziehung des superfiziellen die Anzeichnung der zu erwartenden Naht-
Fasziensystems in das chirurgische Konzept linie in Form eines „U“, wobei die Basis des
der Abdominoplastik, die auf die Beschrei- „U“ etwa in Höhe der Schambehaarung liegt;
bung von Lockwood zurückgeht, lassen sich die Schenkel des „U“ sind gegen die Spina
auch nach eigener Erfahrung bei der M-U- iliaca anterior superior gerichtet. Korrespon-
Technik die bislang bei der konventionellen dierend zu dieser Linie wird nun das zu re-
Abdominoplastik nicht selten zu beobachten- sezierende, meist schlaffe Inguinalgewebe
den suprapubischen Depressionen, die durch bestimmt, wobei der Resektionsrand des In-
die Retraktion des SFS und die Fettresorption guinalgewebes nach der Straffung mit der
zustande kommen, vermeiden. geplanten Nahtlinie übereinstimmen soll
Das Verfahren der M-U-Technik stellt eine (Abb. 150).
erwägenswerte Alternative zur Standardtech- Es ist von Bedeutung, dass exakt soviel
nik dar. Das Risiko der Wundheilungsstö- überschüssiges Inguinalgewebe reseziert
rung infolge von Nutritionsbeeinträchtigung wird, dass der Resektionsrand des Inguinal-
durch eine großflächige Unterminierung, wie
sie beim Standardverfahren gelegentlich zu
beobachten ist, lässt sich bei diesem Verfah-
ren durch den weitgehenden Erhalt der Per-
forantes und eine verbesserte Nutrition des
Hautgewebes verringern.

] Designkonzept. Basierend auf den weiter


oben beschriebenen ästhetischen Merkmalen
des weiblichen Abdomens ergibt sich die
Konsequenz, den lateralen abdominalen An-
teil – Taille und Inguinalregion – deutlicher
als den zentralen Anteil zu straffen. Dieses
Vorgehen steht damit in einem deutlichen
Kontrast zu den Standardabdominoplastiken,
bei denen der zentrale Anteil im Vergleich
zu dem lateralen deutlicher gestrafft wird.
Dadurch kann es postoperativ zu den o. g.
unerwünschten kosmetischen Ergebnissen
kommen, vor allem bei Vorliegen einer er-
höhten lateralen Gewebserschlaffung, die zu-
sätzlich durch eine ausgeprägte zirkumferen-
zielle Fettabsaugung sowie durch eine ausge-
dehnte Unterminierung der Bauchdecke be-
günstigt wird.
Durch die modifizierte M-U-Technik, die
auch als hohe laterale Zugabdominoplastik
verstanden werden kann, werden die Taille
und der Inguinalbereich im Vergleich zur
Standardtechnik stärker gestrafft und somit
deutlicher betont.

] Festlegung der Inzisionslinien. Die präope- Abb. 150. Modifizierte M-U-Abdominoplastik.


Die schwarze Linie markiert die Inzisionsränder des zu resezie-
rative Markierung erfolgt am stehenden Pa- renden überschüssigen Hautanteils. Der Vorteil dieser Schnitt-
tienten, nachdem die Position der Bikiniho- führung liegt zum einen in der stärkeren Betonung der Taille,
senränder festgelegt wurde. Zunächst erfolgt zum anderen in der Straffung des Inguinalgewebes.
Modifizierte Abdominoplastiken ] 105

flaps, der später mit dem Abdomialflap ver- Schenkel des „M“ mehrere Zentimeter lang
einigt wird, nicht oberhalb der Nahtlinie zu und die Basis des „M“ geschwungen konfigu-
liegen kommt. Bei exakter Resektion des riert sein sollte. Durch diese Vorgehensweise
überschüssigen Inguinalgewebes lässt sich in entspricht die kraniale der kaudalen Inzisi-
der Regel der Inguinalflap nicht oberhalb onslänge. Bei Patientinnen mit moderatem
der zuvor bestimmten Nahtlinie elevieren, bis deutlichem zentralen epigastrischen Ge-
da sich das superfizielle Fasziensystem, das websüberschuss wird eine Transposition des
eine Adhärenz entlang und unterhalb des Nabels nötig, wobei wir die basale Abset-
Lig. inguinale aufweist, nur bedingt elevieren zung des Umbilikus bevorzugen, wenn eine
lässt und damit gestrafft wird. Transposition des Nabels bis zu maximal
Obwohl die Größe des Abdominalgewebes 3 cm zu erwarten ist. Anderenfalls wird bei
erst nach erfolgter Muskel- und Faszienrha- deutlichem zentralen Gewebsüberschuss –
phie bestimmt werden kann, ist es aus Pla- wie bei der Standardtechnik – der Umbilikus
nungs- und Symmetriegründen sinnvoll, es umschnitten und der Nabel neu inseriert.
bereits präoperativ mit einzubeziehen und
zu markieren. Um eine maximale Gewebs- ] Operationstechnik. Nach perioperativer An-
resektion im Bereich der Taille – also lateral tibiotikagabe erfolgt in Allgemeinnarkose
– zu erzielen, wird die Länge der kaudalen und auf einem um 308 inklinierten OP-Tisch
U-förmigen Inzision, die unterhalb der die U-förmige Inzision des Gewebes entlang
Nahtlinie angezeichnet ist, auf einen Seiden- der Schambehaarung, in die Inguinalregion
faden der Stärke 2 ´ 0 übertragen, der dann reichend und heraufführend bis zur Spina
entsprechend gekürzt wird. Der Faden wird iliaca anterior superior. Der gesamte untere
nun kranial der Nahtlinie zu einem „M“ auf Abdominalanteil wird bis zum Nabel unter-
der Bauchdecke konfiguriert. In einem Win- miniert. Ist keine Transposition des Nabel
kel zwischen 608 und 908 stoßen die Enden vorgesehen, so wird der Nabel von seiner
des Fadens für die zu planende M-förmige Basis abgesetzt, um für die zu erfolgende
Inzision an die Enden der U-förmigen kau- Muskel- und Faszienrhaphie einen besseren
dalen Inzision an, wobei die aufsteigenden Operationssitus zu ermöglichen (Abb. 151).

Abb. 151. Modifizierte M-U-Abdominoplastik.


Nach abwechselnder stumpfer und scharfer Dissektion erfol-
gen die Elevation des Bauchdeckengewebes und die Darstel-
lung der Mm. recti abdominis mit deutlicher Diastase im Be-
reich der Mittellinie.
106 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Der Nabel wird anschließend etwa 2–4 cm 152–154). Bei ausgeprägten Rektusdiastasen
unterhalb seiner ursprünglichen Position an können zusätzlich M.-obliquus-Advancement-
der Muskelfaszie neu inseriert. Die weitere Plastiken nach Psillakis durchgeführt werden.
Unterminierung der Bauchdecke oberhalb Es schließt sich die weitere diskontinuierliche
des Nabels wird lediglich auf die Mm. recti Unterminierung des übrigen Abdominalgewe-
beschränkt, um eine Muskel- und Faszienrha- bes durch vertikales Spreizen des Gewebes
phie vom Xiphoid bis zum Mons pubis mit mit großen Scheren an.
PDS-Fäden vornehmen zu können (Abb.

Abb. 152. Oberes Bild: Nach Präparation des dermokutanen


Abdominalgewebes erfolgt die Absetzung des Nabels.
Mittleres Bild: Der dermokutane Abdominalflap wird nach
kaudal samt seinem Nabel verlagert.
Unteres Bild: Der Nabel wird kaudalwärts mit seinem Stiel an
der M. rectus abdominis-Faszie fixiert und die Wundränder
werden vereinigt.
Modifizierte Abdominoplastiken ] 107

Abb. 153. M-U-Abdominoplastik und Dissektion der Bauch- bels wird das Gewebe oberhalb der Rektusfaszie im Sinne ei-
decke mit anschließender Muskel- und Faszienrhaphie. Wenn nes Tunnels (kleines Bild oben) präpariert, sodass hier eine
keine Reinsertion und extreme Transposition des Nabels vor- Faszienrhaphie durchgeführt werden kann. Ist präoperativ ab-
gesehen sind, wird der Nabel von seiner Basis abgesetzt. Da- zusehen, dass im Rahmen der Bauchdeckenplastik der Nabel
durch wird für die Muskel- und Faszienrhaphie ein besserer um mehr als 4 cm kaudalwärts verlagert werden soll, dann
Operationssitus ermöglicht, ohne lateral eine großzügige Dis- empfiehlt sich zuvor die Umschneidung des Nabels mit an-
sektion des Gewebes vornehmen zu müssen. Kranial des Na- schließender Neoposition und Neokonfiguration des Nabels.

Abb. 154. Modifizierte M-U-Abdominoplastik.


Deutlich zu erkennen sind die mediane und laterale Faszienrha-
phie sowie die laterale Unterminierung des Abdominalgewebes
durch vertikales Spreizen der Scherenbranchen (alternativ kann
auch der Gewebsdissektor nach Frey benutzt werden), ohne
das Gewebe scharf von der Unterfläche abzusetzen.
108 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Entlang der M-förmigen Markierungslinie niunterteilrandes. Aus der Naht oberhalb der
wird der redundante Gewebsanteil reseziert, Schambehaarung werden zwei Redon-
wobei darauf zu achten ist, dass der Haupt- Schläuche nach sorgfältiger Blutstillung aus-
anteil der Spannung im lateralen Anteil, also geleitet, die für etwa 2 Tage belassen werden
der Taille, zur Betonung derselben, liegt und bzw. so lange, bis sich nur noch 30 ml Flüs-
die Neoposition des Nabels markiert (Abb. sigkeit in die Drainageflaschen entleeren.
155). Bei entsprechender Vorgehensweise be- Der Wundverschluss erfolgt dreischichtig
findet sich dann die Naht in der zuvor fest- (Abb. 156).
gelegten und angezeichneten Höhe des Biki-

Abb. 155. Nach Reposition der Bauchdecke wird anhand ei-


ner Fadenmarkierung die Lage des zu reinserierenden Nabels
markiert (Kreuz).

Abb. 156. Narbenverlauf und Neokonfiguration des Nabels


nach Abschluss der M-U-Abdominoplastik.
Modifizierte Abdominoplastiken ] 109

Ist keine Verlagerung des Nabels vorgese- (Abb. 157). Abschließend wird für 10 Tage
hen, kann zusätzlich zu seiner Rejuvenation ein Verband ohne nennenswerten Druck an-
eine vertikale, schmale, dreieckförmige Inzi- gelegt.
sion von ca. 1–1,5 cm Länge oberhalb des Bei den Abdomenklassifikationen vom
Nabels angelegt werden. Dadurch wird eine Typ III und Typ IV kann der Nabel alterna-
natürliche, jugendliche, ovale Konfiguration tiv auch basal abgesetzt und im Sinne eines
des Nabels erzielt. Nach modellierender Fett- „Floating Navel“ kaudal verlagert werden,
gewebsplastik wird der proximale Nabelteller ohne eine nennenswerte ästhetische Dishar-
dann mit dem abdominalen Gewebe vernäht monie zu erzeugen.

Abb. 157. Modifizierte M-U-Abdominoplastik. Nach Vereini-


gung des Gewebes und Einlage von Redon-Drainagen wird
zur Neokonfiguration des Nabels eine kraniale sichelförmige
Inzision von ca. 1 cm angelegt und der Nabel somit ovalär
neokonfiguriert (kleiner Bildausschnitt).
110 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

] Modifizierte Medi-Abdominoplastik einem kaudalen Abstand von 10 cm zum Na-


bel bei gespannter hypogastrischer Haut
Das Prinzip der modifizierten Medi-Abdo- markiert (Abb. 158). Das zu resezierende Ge-
minoplastik nach Grolleau u. Mitarb. basiert webe wird manuell gefasst und nach kaudal
auf der Feststellung, dass es post partum verlagert, um die untere Höhe der Inzisions-
und mit zunehmendem Alter durch infraum- linie (Punkt A'), die im haartragenden Pu-
bilikale unerwünschte Fettakkumulationen bisanteil in einem Mindestabstand von 5 cm
zu einer sphärischen Hautdehnung kommt, zur anterioren Vulvakommissur liegen sollte,
die sowohl zu einem „Hautüberschuss“ in zu bestimmen. Eine horizontale Linie durch
vertikaler als auch in horizontaler Richtung den Punkt A' wird angezeichnet, die bis zu
führt. Durch exakte geometrische Bestim- den Inguinalfalten reicht (Abb. 159). Die
mung der Resektionslinien bei einer zu pla- Endpunkte werden mit B' bezeichnet. Es
nenden Medi-Abdominoplastik wird diesem schließt sich die Definition der Punkte C an,
Umstand Rechnung getragen, ohne dabei die 1,5 cm medial der anterioren Spina iliaca
den Nabel aus der Bauchdecke herauslösen superior liegen. Die Länge der Strecken A'–B'
zu müssen. Dazu wird arbiträr der kraniale und B'–C werden in Zentimetern gemessen.
Abstand der unteren Resektionslinie zur an- Dann wird ein Kreis mit dem Radius B' mi-
terioren Vulvakommissur definiert und auf nus 0,5 cm um A geschlagen, gefolgt von ei-
5 cm festgelegt. Dies ermöglicht gleichzeitig nem Kreis mit dem Radius B'–C minus 1 cm
eine Verkleinerung und damit eine Rejuve- um den Punkt C bei gespannter hypogastri-
nation der mit zunehmendem Alter größer scher Haut. Die Schnittpunkte der Kreise de-
werdenden Mons-pubis-Region. finieren die Punkte B. Nach Bestimmung der
Im Liegen bei gestreckten Hüften wird der Punkte B werden diese bogenförmig (kon-
obere mediale Resektionspunkt (Punkt A) in vex) mit den Punkten A und C verbunden.

Abb. 158. Modifizierte Medi-Abdominoplastik. dem horizontalen Hautüberschuss im Hypogastrium Rech-


Der Vorteil dieser Methode besteht in einem vorhersagbaren nung getragen. Im Liegen, bei gestreckten Hüften, wird dazu
Ausmaß der Hautresektion ohne Relokalisation des Nabels. der obere mediale Resektionspunkt (A) in einem kaudalen
Durch exakte präoperative Festlegung der Inzisions- und Re- Abstand von etwa 10 cm zum Nabel bei gespannter hypo-
sektionslinien wird damit sowohl dem vertikalen als auch gastrischer Haut markiert.
Modifizierte Abdominoplastiken ] 111

Abb. 159. Modifizierte Medi-Abdominoplastik.


Nach Festlegung des Punktes A wird das zu resezierende Ge-
webe manuell gefasst und nach kaudal verlagert, um die un-
tere Höhe der Inzisionslinie (A') zu bestimmen. Durch den
Punkt A wird eine horizontale Linie angezeichnet, die bis zu
den Inguinalfalten reicht.

Sie markieren den kranialen Resektionsrand Der Vorteil dieser modifizierten Medi-Ab-
der Fettschürze (Abb. 160). dominoplastik besteht in einer besseren Nar-
Nach Festlegung der Inzisionslinien erfolgt benbildung bei gleichzeitiger Alternative zu
zunächst in Tumeszenzanästhesie die Lipo- einer umgekehrten T-Narbe. Es kann ein
suktion des Epi- und Hypogastriums mit vorhersagbares Ausmaß der Hautresektion
kleinkalibrigen Fettabsaugekanülen. Nach ohne Relokation des Nabels angegeben und
der Faszienplikation, die ggf. im Sinne des durch Resektion der oberen Grenze des
„Floated Navel“ durchgeführt werden kann, Mons pubis ein jugendlicheres Aussehen der
schließen sich die Hautresektion und der Mons-pubis-Region ermöglicht werden bei
Hautverschluss an. gleichzeitiger lateraler transversaler Haut-
spannung in den natürlichen Hautlinien.
112 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Endoskopisch
unterstützte Abdominoplastiken
] Videoendoskopisch assistierte Abdominoplas-
tik. Marco Aurelio Faria-Correa aus Brasilien
war der erste, der die endoskopisch assistier-
te Abdominoplastik im Jahre 1991 durch-
führte, obwohl Endoskopien des subkutanen
Gewebes bereits durch Teimorian und Kroll
1984 erfolgt waren. Zwar wurden gleichzeitig
in Birmingham, Alabama, USA Anfang der
1990er Jahre endoskopisch assistierte intra-
peritoneale Abdominoplastiken im Rahmen
wissenschaftlicher Untersuchungen durchge-
führt, allerdings ohne nennenswerte Erfolge,
sodass sich die subkutane videoendosko-
pisch assistierte, von Faria-Corea beschrie-
bene Technik, die in ihren Varianten später
auch von vielen anderen Zentren publiziert
wurde, durchsetzte.
Der Vorteil der videoendoskopisch assis-
tierten Dissektion besteht im Erhalt der su-
perfiziellen epigastrischen Gefäße, ohne die
Gefahr Hautnekrosen zu provozieren, bei
gleichzeitiger Reduktion der Narben.
] Indikationen und Kontraindikationen. Die
Indikation für die endoskopisch assistierte
Abdominoplastik ist wesentlich enger zu
stellen als für die zuvor beschriebenen klas-
sischen Techniken. Als ideale Kandidaten
Abb. 160. Inzisionslinien der Medi-Abdominoplastik.
Nach Festlegung der Punkte A' und A sowie dem Einzeich- werden Patientinnen unter 40 Jahren mit
nen einer horizontalen Linie durch den Punkt A, die bis zu post partum moderater Diastase der Rektus-
den Inguinalfalten reicht und deren Endpunkte mit B' be- muskulatur ohne nennenswerte Fettansamm-
zeichnet werden, schließt sich die Definition der Endpunkte lungen und ohne Abdominalnarben einge-
C an. Sie liegen 1,5 cm medial der Spina iliaca anterior supe-
stuft, wobei die Familienplanung abgeschlos-
rior. Die Länge der Strecken A'–B' und B'–C wird in Zenti-
metern gemessen und ein Kreis mit dem Radius B' minus sen sein sollte.
0,5 cm um A geschlagen, gefolgt von einem Kreis mit dem Ventrale Hernien stellen an sich keine Kon-
Radius B'–C minus 1 cm um den Punkt C bei gespannter hy- traindikation dar, sofern es sich um dezente
pogastrischer Haut. Die Schnittpunkte der Kreise definieren zentrale Hernien handelt, die kleiner als
die Punkte B. Nach Festlegung der Punkte B werden diese
6 cm sind. Striae gravidarum bedeuten relati-
bogenförmig, konvex, mit den Punkten A und C verbunden.
Sie markieren den kranialen Resektionsrand der Fettschürze. ve Kontraindikationen, so lange die Haut und
die Muskeln keine deutlichen Erschlaffungs-
erscheinungen bei gut erhaltener Elastizität
der Haut aufweisen. Patienten der Typ-III-Ab-
domenklassifikation sollten allerdings nach
wie vor durch herkömmliche klassische Ab-
dominoplastiken behandelt werden, weil nur
eine hypogastrische Hautresektion zu ästhe-
tisch zufriedenstellenden Ergebnissen führt.
Endoskopisch unterstützte Abdominoplastiken ] 113

] Instrumente. Zur Grundausstattung der en- Während die überwiegende Zahl der Kol-
doskopischen Instrumente kommen speziell legen die Aufstellung von 2 Monitoren be-
entwickelte hinzu, die die Ausführung der Ab- vorzugt – einen für den Operateur und den
dominoplastiken erleichtern. Ein im Durch- anderen für den oder die Assistenten (Abb.
messer 10 mm großes Laparoskop mit abge- 161) – lässt Faria-Correa lediglich einen Mo-
winkelter Optik von 308, ein abgewinkelter nitor am Kopf des Patienten aufstellen, wäh-
Wundretraktor zur Aufnahme eines Endosko- rend er zwischen den Beinen des Patienten
pes (Endoskopretraktor), lange Elektrokauter, steht (Abb. 162) – eine Variante, die aus ei-
Dissektionsnadeln bzw. kleine Messer, endo- gener Erfahrung die Dissektion erleichtert.
skopische Scheren, laparoskopische Nadelhal-
ter und Fasszangen usw. sowie eine Lichtquel- ] Ballondissektion. Unter endoskopischer
le, die mehr als 300 W aussendet, stellen das Kontrolle – wobei das Endoskop durch den
ergänzende notwendige Instrumentarium dar. Ballondissektor geschoben wird – wird dieser
Als Besonderheit hat Faria-Correa alternativ durch die umbilikale Inzision inseriert, in die
zum Laparoskop ein „Tumoskop“ entwickelt, einzelnen abdominalen Quadranten vorge-
das einen entsprechenden keilförmigen Auf- schoben und anschließend insuffliert. Durch
satz zur Dissektion besitzt. Schonung der Gefäße wird dadurch eine blut-

Abb. 161. Anordnung der Monitore sowie der Positionen des Abb. 162. Positionierung von Operateur, Schwester und As-
Operateurs, der Assistenten und der Schwester bei der video- sistent bei der videoendoskopisch assistierten Bauchdecken-
endoskopisch assistierten Bauchdeckenplastik. Dabei teilen plastik. Hier ist der Operateur kaudal des Operationstisches
sich Operateur und Schwester einen Monitor; der Assistent zwischen den unteren Extremitäten der Patientin positioniert.
blickt auf den gegenüberliegenden Monitor, sofern der Ope- Operateur, Assistent und Schwester blicken gemeinsam auf
rateur rechts neben dem Patienten steht. einen Monitor, der am Kopfteil des Patienten aufgestellt ist.
114 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

arme Präparation bei gleichzeitiger Expansion on wird zur Vermeidung von Komplikatio-
des Dermis-Fett-Lappens ermöglicht. Aller- nen bei sekundären umbilikalen Plastiken
dings wurde die früher gelegentlich von eini- unter Erhalt des Nabels die ovaläre Um-
gen Autoren propagierte Ballondissektion zu- schneidung des Umbilikus ausgeführt. Dann
gunsten der direkten endoskopisch assistierten erfolgt unter Sicht die direkte Präparation
Dissektion weitgehend wieder verlassen. entlang des Nabelstiels bis zur anterioren
Rektusfaszie. Stumpf wird die weitere Dis-
] Prinzipien und Techniken. Der Vorteil der sektion unter Sicht fortgeführt zur Herstel-
endoskopisch assistierten Dissektion besteht lung einer optischen Kavität. Im Bereich der
im Erhalt der superfiziellen epigastrischen Schamhaargrenze wird eine ca. 4–5 cm lange
Gefäße, ohne die Gefahr Hautnekrosen zu horizontale Inzision angelegt – die wahlwei-
provozieren, bei gleichzeitiger Reduktion der se auch vertikal nach dem Vorschlag von Fa-
Narben. ria-Corea ausgeführt werden kann – und die
Bei moderaten abdominalen Fettansamm- die hypogastrische Dissektion unter Sicht so
lungen erfolgt zunächst die superfizielle Li- weit wie möglich erleichtert.
posuktion mit Mercedes-Kanülen über einen Die hypogastrischen und epigastrischen
suprapubischen und umbilikalen Zugang Kavitäten werden in der Mittellinie durch
nach Tumeszenzinfiltration im Epi- und Hy- stumpfe Präparation verbunden. Sie bilden
pogastrium. Dabei hat sich die superfizielle den Beginn der endoskopisch assistierten
Liposuktion bewährt, um eine bessere Haut- Abdominoplastik nach Einführung des Lapa-
retraktion an das darunter liegende, neu ge- roskops mit dem entsprechenden Retraktor
formte muskuloaponeurotische Gewebe zu über den suprapubischen Tunnel (Abb. 163).
ermöglichen. Nach Abschluss der Liposukti- Mit einem Retraktor, der im Bereich des Na-

Abb. 163. Videoendoskopisch assistierte Bauchdeckenplastik eine semilunare Inzision im umbilikalen Nabeltellerbereich er-
über einen suprapubischen und umbilikalen Zugang. Im Be- folgt die epigastrische Präparation einer Kavität. Nach Verbin-
reich der Schamhaargrenze wird eine ca. 4–5 cm lange hori- dung der hypogastrischen und epigastrischen Kavität werden
zontale Inzision angelegt, über die die hypogastrische Dissek- die Mittellinien durch stumpfe Präparation verbunden. Dies
tion so weit wie möglich unter Sicht vorgenommen werden stellt den Beginn der endoskopisch assistierten Abdomino-
kann. Anschließend wird das Videoendoskop eingeführt. Über plastik dar.
Endoskopisch unterstützte Abdominoplastiken ] 115

bels eingesetzt wird, wird nach Elevation des


Abdominalflaps die hypogastrische Kavität
für die weitere endoskopisch assistierte Ab-
dominoplastik erzeugt.
Die sicher zu identifizierenden Perforator-
gefäße werden ca. 1 cm oberhalb der Rektus-
faszie koaguliert bzw. ligiert oder geklippt
(je nach Dicke des subkutanen Fettgewebes)
und anschließend durchtrennt. Die endosko-
pisch assistierte Dissektion wird von der
Mons-pubis-Region bis zum Xiphoid streng
trapezförmig über die Mm. recti abdominis
fortgesetzt (Abb. 164). Eine Mittellinien-Mar-
kierungsnaht wird perkutan im Bereich des
Xiphoids unter Sicht eingeführt und kurz
oberhalb der Vulva ausgeleitet.
Nach ausreichender Dissektion und Mobi-
lisation des subkutanen Gewebes schließen
sich die Plikation der Rektusscheide nach
perkutaner endoskopisch assistierter Markie-
rung der medialen Ränder der Rektusmus- Abb. 164. Videoendoskopische Dissektion im Bereich der Li-
kulatur bzw. eine Nabelhernienplastik an, nea alba und der Rektus-Faszien-Scheide (links im Bild). In
ähnlich wie bei der offenen Abdominoplastik der Mitte ist der Bauchnabel zu erkennen.
(Abb. 165).

Abb. 165. Perkutane Markierung der medianen Begrenzung


der Mm. recti abdominis mit Methylenblau unter videoendo-
skopischer Sicht über einen suprapubischen Zugang.
116 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Die zweischichtige Plikation der Rektusfas- Nach Abschluss der muskuloaponeuroti-


zie beginnt am Xiphoid kaudalwärts bis zum schen Plastik, die doppelreihig vorgenom-
Nabel mit sog. „Schlaufennähten“ und wird men wird, und nach Reinsertion des Nabels
unterhalb des Nabels mit invertierenden Näh- wird die Markierungsfadennaht entfernt und
ten bis zum Mons pubis fortgesetzt. Dabei sei das laterale Weichgewebe auf Adhäsionen,
angemerkt, dass ca. 50% der M.-rectus-abdo- Redundanz und Unregelmäßigkeiten hin
minis-Plastiken unter Sicht durchgeführt wer- überprüft. Sollten solche vorhanden sein,
den können. Die andere Hälfte wird unter en- müssten evtl. weitere laterale subkutane Dis-
doskopisch assistierter Sicht ausgeführt, wo- sektionen mit einem Dissektor und/oder Li-
bei das Endoskop suprapubisch oder umbili- posuktionen bis zur anterioren Axillarlinie
kal eingeführt wird, abhängig davon, welcher erfolgen.
Anteil der Dissektion oder Plastik gerade Abschließend werden ein Drain eingelegt,
durchgeführt wird (Abb. 166–171). der aus der suprapubischen Inzision ausgelei-

Abb. 166. Endoskopische Rektus-Faszien-Plastik über einen


suprapubischen Zugang. Die blau markierten Punkte, die die
mediale Begrenzung der Mm. recti abdominis darstellen,
werden durch eine fortlaufende Naht approximiert.

Abb. 167. Videoendoskopisch assistierte


Rektus-Faszien-Rhaphie.
Endoskopisch unterstützte Abdominoplastiken ] 117

Abb. 168. Prinzip der endoskopischen Rektus-Faszien-Rha- nach dorsal (Bildmitte). Nach Abschluss der Rektus-Faszien-
phie und die Anordnung der Fadenführung (oben im Bild). Rhaphie findet eine Approximation der Mm. recti abdominis
Durch Approximation der anterioren Rektusfaszie nähern sich statt (unten im Bild).
die beiden Muskelbäuche, und die Linea alba wölbt sich

Abb. 169. Videoendoskopische Rektus-Faszien-Plikation über links) und anschließend wird über den suprapubischen Zu-
einen suprapubischen videoendoskopisch assistierten Zugang. gang die hypogastrische Rektusplikation vorgenommen (klei-
Zunächst erfolgt die Rektus-Faszien-Plikation im epigastri- nes Bild Mitte).
schen Bereich über den umbilikalen Zugang (kleines Bild
118 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Abb. 170. Hypogastrische videoendoskopisch assistierte Rek-


tusplikation über einen suprapubischen Zugang.

Abb. 171. Darstellung nach Abschluss der videoendoskopisch


assistierten Rektus-Faszien-Plikation und Fadenfixierung im
suprapubischen Bereich.

tet wird, eine I- bzw. umgekehrte V-Umbiliko- des Nabelstiels die Rektus-Faszien-Scheide
plastik durchgeführt und ein Verband ange- (Floated Navel) plissiert und der Nabel wird
legt. Ist mit einer Kaudalverlagerung des Na- kaudal an der Rektusfaszie refixiert. Zu ach-
bels nach Abschluss der Abdominoplastik ten ist dabei auf Nabelhernien, die die Ein-
von weniger als 4 cm zu rechnen (Abdomino- beziehung entsprechender Plastiken mit in
klassifikation Typ III A = mäßige bis moderate das Designkonzept erfordern. Die endosko-
Erschlaffung der muskulären Bauchwand vom pisch assistierten Hernienplastiken werden
Xiphoid bis zum Mons pubis ohne nennens- häufig in ihrem Schwierigkeitsgrad unter-
werten Hautüberschuss), wird auf eine längs- schätzt. Sie sind chirurgisch sehr anspruchs-
ovaläre Umschneidung des Nabels verzichtet voll, ähnlich wie die basale Refixation des Na-
und eine Floated-Navel-Plastik vorgenom- belstiels nach Abschluss der muskuloaponeu-
men. Dabei wird unter basaler Absetzung rotischen Plastik.
Postoperatives Management ] 119

Funktion kann die Flüssigkeitsernährung


Verbände durch feste Nahrung ersetzt werden.
Kompressive elastische Verbände werden ver- Die Drainagen können in der Regel nach
wendet, um die mobilisierte Haut zu immobi- dem 3.–4. Tag entfernt werden, wenn sich
lisieren und an ihre Unterlage anzuschmie- nicht mehr als 30–40 ml Flüssigkeit inner-
gen. Dazu werden die Verbände nach Abde- halb der ersten 24 Stunden in die Drainage-
ckung der Nähte mit Steristrips zirkulär und flaschen entleeren. Nach etwa einer Woche
schräg die Mittellinie überkreuzend angelegt. ist es dem Patienten erlaubt, wieder aufrecht
Um die Konfiguration der Mittellinie im Epi- zu sitzen. Das Kompressionsmieder sollte
gastrium nach erfolgter Lipostruktur zu ak- noch weitere 2–3 Wochen getragen werden.
zentuieren, werden zirkuläre längs aufge- Patienten, bei denen eine Mini- bzw. Medi-
wickelte Kompressen vom Xiphoid bis zum Abdominoplastik durchgeführt wurde, wer-
Nabel für ca. 1 Woche aufgebracht. den 24 Stunden überwacht und anschließend
Die Verbände werden erstmals nach 24 aus der stationären in die ambulante Behand-
Stunden gewechselt und anschließend 2-mal lung entlassen. Bei der Maxi-Abdomino-
bis zum 7. postoperativen Tag; je nach Indi- plastik ist ein stationärer Aufenthalt von 2–3
kation können sie noch zwei weitere Male Tagen ratsam. Die Fadenentfernung erfolgt
erneuert werden. Über diesen weichen Pols- in der Regel zwischen dem 9. und 12. post-
terverbänden trägt der Patient ein Mieder operativen Tag.
(Korsett), eine elastische Abdomenbinde, Nach 2 Wochen können die Patienten wie-
vorzugsweise mit Klettverschluss, um eine der am sozialen Leben teilnehmen, nach 4
gleichmäßige Kompression zu gewährleisten Wochen leichte sportliche Betätigungen
und um dem Patienten eine psychologische durchführen und nach 12–14 Wochen nor-
Stütze zu verleihen. male sportliche Aktivitäten betreiben.
Ein Taping der Narben mit Steristrips
wird für 2 Monate empfohlen. Die Nachsorge
erfolgt über 1 Jahr, wobei Narben und Form
des Abdomens überprüft werden.
Postoperatives Management Sexueller Verkehr sollte nicht vor der 3.
Woche post operationem stattfinden, um
Postoperativ wird der Patient in einer leich- Nachblutungen zu vermeiden. In den ersten
ten Flexion von 208 mit leicht angezogenen 2 Wochen sollen Kleidungsstücke vermieden
Knien im Bett gelagert. Die präoperative An- werden, die zu Einschnürungen der Lappen-
tibiotikaprophylaxe wird bis zum 2. postope- basis in der Taille führen könnten. Dies gilt
rativen Tag fortgesetzt und Flüssigkeit wird, auch für Kleidungsstücke mit leichten Gum-
soweit erforderlich, substituiert. Die anti- mizügen, die bei nutritiver Einschränkung
thrombotische Therapie in Kombination mit des Abdominallappens zu weiteren Ischämie-
dem Anlegen von Kompressionsstrümpfen folgen beitragen können.
wird bis zur ambulanten Entlassung fortge- Patienten sollten für die Zeit der Wundhei-
führt. Husten und tiefe Atembewegungen so- lung auf Nikotin verzichten. Die Bauchbinden
wie harter Stuhlgang sollten in der ersten, sollten 3- bis 4-mal am Tag für 30 Minuten
unmittelbar postoperativen Phase vermieden gelöst werden, um die Durchblutung und
werden. Bei gesicherter gastrointestinaler den Lymphabfluss zu gewährleisten.
120 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

] Hautnekrosen. Mit unter 2% ist die Haut-


Postoperative Komplikationen nekrose eine der häufigsten gravierenden lo-
und ihre Behandlung kalen Komplikationen. Hervorgerufen wird
] Serome. Postoperative Komplikationen sie durch eine vorbestehende nutritive Min-
sind für gewöhnlich selten. Zu ihnen gehö- derversorgung oder durch intra- und post-
ren in erster Linie Serome, speziell bei Pa- operative nutritive Beeinträchtigungen des
tienten, bei denen eine kombinierte Liposuk- Abdominalflaps. Schmale Nekrosezonen von
tion und Abdominoplastik vorgenommen 1–2 cm können marginal im Gebiet der sup-
wurde, und bei stark Adipösen. Zur Vermei- rapubischen Inzision als Folge eines exzessi-
dung von Seromen empfiehlt es sich daher, ven chirurgischen Traumas oder durch Elek-
eine sehr sorgsame intraoperative Hämostase trokoagulation auftreten. Ebenso werden pa-
während und nach der Dissektion vorzuneh- raumbilikale Hautnekrosen nach aggressiver
men, einen atraumatischen, schonenden subkutaner Fettresektion in der Nabelregion
Umgang mit dem Fettgewebe zu gewährleis- beobachtet oder sie treten als Folge der ver-
ten und die Drainagen zu belassen, bis ca. mehrten Hautspannung im Bereich des Na-
nur noch 30–40 ml Flüssigkeitsansammlun- bels und der Nahtfixierung des darunter lie-
gen über 24 Stunden erfolgen. Exzessive Ko- genden Gewebes auf.
agulation des Gewebes und exzessive Lipo- Extrem selten dagegen werden großflächi-
suktion fördern darüber hinaus die Bildung ge suprapubische Hautnekrosen, bis zum
von Seromen, die häufig in der 2. postopera- Nabel hinaufreichend, beobachtet als Folge
tiven Woche auftreten. Sie führen zu Schwel- einer enormen postoperativen infraumbilika-
lungen und gelegentlich Entleerungen aus len Hautspannung. Häufig tritt das in Fällen
den Wundrändern. Befindet sich das Serom auf, in denen die Distanz zwischen anterio-
im hypogastrischen Bereich, kann es entlang rer Vulvakommissur und ursprünglichem
der unteren Inzision drainiert werden. Ober- Nabel über 20 cm lag und die Wundrand-
halb des Nabels ist häufig eine transkutane adaptation unter großer Spannung erfolgte.
Punktion erforderlich, die nicht selten 3- bis Ebenfalls wurden Hautnekrosen gesehen bei
4-mal wiederholt werden muss; ratsam sind einer frühzeitigen Extension des Patienten,
eine Erregerbestimmung des Punktates und die zu Spannungen im Bereich des Abdomi-
die Gabe von Antibiotika. nalflaps und damit zu einer Minderperfusion
und zu möglichen Ischämien einzelner sup-
] Hämatome. Diese sind ungleich seltener rapubischer Hautareale führte. Narben im
anzutreffen als Serome. Ihre Ursache und Gebiet des Abdominalflaps nach früheren
Vermeidung entsprechen denen der Serome. Operationen mit extensiven Unterminierun-
Allerdings hat es sich bewährt, präoperativ gen in der Oberbauchregion, die zu einer
einen Gerinnungsstatus durchzuführen, um Unterbrechung der Perforatoren der epigast-
auch latente hämorrhagische Diathesen zu rischen Gefäße und damit zu einem Ran-
erfassen, die häufig in der Anamnese der Pa- domflap führten, sind ebenso häufig die Ur-
tienten unbekannt waren. Große Hämatom- sache für Hautnekrosen. Nach initialer
bildungen bedürfen der sorgsamen Revision, Wundbehandlung wird häufig die Deckung
um Verbrauchskoagulopathien mit all ihren des Defektes mit Spalthaut erforderlich, die
Konsequenzen und Perfusionsstörungen des später partiell oder vollständig reseziert wer-
abdominalen Gewebes vorzubeugen. den kann.
Postoperative Komplikationen und ihre Behandlung ] 121

] Primäre Infektionen. Diese sind ebenfalls ben. Sie werden gehäuft nach zirkulärer
extrem selten und dann häufig Folge eines Reinsertion des Nabels in der Typ-V-Abdo-
Seroms, eines Hämatoms, einer Ischämie minoklassifikation beobachtet, wenn es infol-
bzw. einer Hautnekrose. Die Behandlung be- ge der Narbenkontraktur zu einer mangel-
schränkt sich auf Drainage, Débridement der haften Hygiene des Nabels kommt. In der-
Nekrose und lokale Behandlung einschließ- artigen Fällen können physikalische Narben-
lich einer antibiotischen Abschirmung sowie behandlungen und/oder die Injektion von
einer Erregerbestimmung. Cortison zur Verbesserung der Narbe beitra-
gen; andernfalls ist eine chirurgische Nar-
] Pulmonale Embolien. Sie sind keine typi- benrevision in Kombination mit einer Umbi-
schen Komplikationen, die der Abdomino- likusplastik unumgänglich.
plastik anhaften, und sind mit unter 0,1% zu
vernachlässigen. Dennoch sollten die intra-
und postoperativen antithrombotischen Pro- ] Elevationen des Mons pubis. Derartige Ele-
phylaxemaßnahmen strikt eingehalten wer- vationen mit deutlicher Exposition der ante-
den. rioren Vulvakommissur sind keine Seltenheit
und Folge einer exzessiven Hautresektion
] Narbenhypertrophien und Keloide. Diese mit Vernachlässigung der Fixation des Mons
Komplikationen können auftreten und wer- pubis an der superfiziellen Faszie. Sie sind
den mit unter 4% in der Literatur angege- nur schwierig zu korrigieren.
122 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Subpektorale Mammaaugmentation
Adjuvante Maßnahmen
Bei der subpektoralen Präparation werden der
Nicht selten begehren Patienten, die sich im inferiore Anteil sowie partiell die mediokau-
Rahmen einer gewünschten Abdominoplas- dalen Fasern des M. pectoralis major wie bei
tik vorstellen, weitere operative Korrekturen der herkömmlichen Mammaplastik abgelöst
wie Mammaaugmentationsplastiken, kosto- und eine Tasche zur Aufnahme des Implanta-
chondrale Transplantationsplastiken, Eigenge- tes unter sorgfältiger Blutstillung videoendo-
websunterfütterungen, Faszien-Transplanta- skopisch assistiert präpariert (Abb. 172).
tionsplastiken oder auch Dermis-Fett-Trans- Zur sicheren Definition der Submammär-
plantationen, wie sie z. B. im Rahmen eines falte, die durch diesen Zugang unterbrochen
Faceliftings notwendig werden können. wurde, werden Nähte vor Insertion des Im-
plantates gelegt und erst nach Einlage und
Überprüfung der Lage des Implantates ge-
] Brustaugmentation knotet. Anschließend wird die Abdomino-
plastik fortgeführt.
Im Anschluss an die Präparation und Eleva-
tion des abdominalen Flaps werden bilatera-
le Tunnels von ca. 4–6 cm Breite und 6–8 cm Subglanduläre Mammaaugmentation
Länge lateral des Xiphoids oberhalb des Rip- Die subglanduläre Taschenpräparation stellt
penbogens und lateral der M.-rectus-Faszie sich ungleich einfacher als die subpektorale
in Richtung der Submammärfalte angelegt. Präparation dar. Erleichtert wird die sub-
Nach Identifikation der Rektusfaszie wird glanduläre Präparation, indem sie lateral des
die weitere Präparation entweder subpekto- Zentrums der Brust angelegt wird und die
ral oder subglandulär fortgesetzt. Identifikation des lateralen Anteils des M.
pectoralis major ermöglicht. In den übrigen
Fällen ist die kaudale Verlagerung der Sub-
mammärfalte nicht erforderlich. Die er-
schlaffte Brusthaut legt sich gut über das
Implantat.

Abb. 172. Subpektorale Mammaaugmentation über einen


suprapubischen Zugang im Rahmen einer Abdominoplastik.
Adjuvante Maßnahmen ] 123

] Entnahme von autogenem Gewebe Zur Überprüfung einer Pleuraverletzung


wird die Entnahmekavität mit Kochsalzlö-
Autogene Gewebe lassen sich im Rahmen ei- sung gefüllt, anschließend wird der Patient
ner Abdominoplastik relativ einfach gewin- mit Überdruck beatmet. Bei einer Leckage
nen. Es können so zusätzliche Narben, die wird die Wunde mit resorbierbaren Nähten
sonst mit der Entnahme von eigenem Gewe- über einen eingelegten Drain verschlossen,
be verbunden wären, vermieden werden. der nach Abschluss der Plastik entfernt wird.
Postoperativ wird eine Thorax-Übersichts-
aufnahme in 2 Ebenen zur Bestimmung und
] Rippenentnahme Überprüfung des residualen Pneumothorax
durchgeführt. Die Mm. obliqui externi abdo-
Nach Entwicklung des abdominalen Flaps minis werden zur Mittellinie hin verschoben
oberhalb des Rippenbogens wird die Faszie und fixiert. Anschließend wird die Abdomi-
des M. obliquus externus abdominis im Fa- noplastik fortgesetzt.
serverlauf eröffnet. Das Perichondrium über
der Rippe wird inzidiert und perichondral
bzw. periostal mit einem Rippenelevatorium ] Weichgewebsentnahme
abgelöst (Abb. 173). Mit einer entsprechen-
den Knochenzange werden die Rippe abge- Rektus-Faszien-Streifen zur Lippenaugmen-
setzt und das Präparat entnommen. Sorgfalt tation oder Mittelgesichtsaugmentation, Fett-
muss darauf verwendet werden, die Gefäß- grafts oder Dermis-Fett-Grafts können eben-
Nerven-Bündel, die Pleura oder das Trans- falls aus dem zu entfernenden Pannikulus
plantat nicht zu verletzen. entnommen und asserviert bzw. aufbewahrt
werden, ohne zusätzliche Narben zu pro-
vozieren (Abb. 174).

Abb. 173. Rippenentnahme im Rahmen einer Abdominoplas-


tik. Nach Entwicklung des Dermis-Fett-Flaps oberhalb des
Rippenbogens werden die Faszie des M. obliquus externus
abdominis im Faszienverlauf eröffnet, das Perichondrium über
der Rippe inzidiert und anschließend die Rippe herausgelöst.
124 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

Abb. 174. Autogene Gewebsentnahme zur gleichzeitigen au- dermale Grafts können zusammen mit dem entfernten Panni-
togenen Augmentations- und Transplantationsplastik im Rah- kulus entnommen und für spätere Augmentationsplastiken
men einer Abdominoplastik. Rektus-Faszien-Streifen können asserviert bzw. in Stickstoff eingefroren werden. Dadurch
zur Lippen-, Glabella- und Nasolabialfalten- oder Mittel- werden weitere Eingriffe vermieden, ohne zusätzliche Narben
gesichtsaugmentation herangezogen werden, Fett- oder lipo- zu provozieren.

Ein- und Ausfuhrbilanz, sondern ermöglicht


Vermeidung von intra- durch Reduktion des intraabdominalen Vo-
und postoperativen Risiken lumens auch eine bessere Muskelplastik. Ver-
meidung von Nitrooxiden bei der Intubati-
] Intraoperatives Blutungsrisiko. Desinfektio- onsnarkose senkt ebenso den intraabdomi-
nen mit vorgewärmten Lösungen sowie vor- nalen Druck und erleichtert die muskulo-
gewärmte Infusionen reduzieren das intra- aponeurotischen Plastiken. Zur Senkung des
operative Blutungsrisiko wesentlich. Wärme- intraabdominalen Druckes hat sich auch die
decken sowie vorgewärmte Tumeszenzlösun- Anlage einer nasogastralen Sonde bewährt.
gen senken ebenfalls die intraoperativen Blu-
tungen.
] Liposuktion. Inzisionen im Bereich der
Submammärfalte erleichtern die Liposuktion
] Hyperhydrierungen. Bei der Flüssigkeitsbi- im Epigastrium und ermöglichen einen sanf-
lanz sollte die Menge der Tumeszenzlösun- teren Übergang zwischen Epigastrium und
gen mit einbezogen werden, um Hyperhyd- den Rippenbögen. Im Epigastrium sollte die
rierungen, die zu Lungenödemen führen Liposuktion parallel zu den Interkostalgefä-
können, zu vermeiden. ßen erfolgen, um Durchblutungsstörungen
des Lappens zu vermeiden. Mittellinienak-
] Intraabdomineller Druck. Die Insertion ei- zentuierungen verbessern den ästhetischen
nes Blasenkatheters sichert nicht nur die Anspruch der Abdominoplastik.
Vermeidung von intra- und postoperativen Risiken ] 125

] Dog-Ear-Bildungen. Diese lassen sich intra- ] Drainagen. Drainagen, die für 3–4 Tage be-
operativ am sichersten vermeiden, wenn der lassen werden, sollten aus der kaudalen Inzi-
Abdominalflap von lateral nach medial ver- sion ausgeleitet werden; anschließend sollte
lagert und fixiert wird und die Unterminie- die Naht angezogen werden.
rung im lateralen Schenkel der Inzision mit
Fettabsaugekanülen (Mercedes-Kanülen) er- ] Nabelposition. Bei der Nabelfixation ist da-
folgt. rauf zu achten, dass die Länge des Nabelstiels
bereits durch die M.-rectus-abdominis-Plas-
] Postoperativer Schmerz. Lokalanästhetika, tik reduziert wurde. Ist der Nabel zentriert,
appliziert in der Rektusscheide und im Be- aber hoch bei epigastrischem Hautüber-
reich des M. obliquus externus abdominis, schuss, ist eine „Floated Umbilikusplastik“
reduzieren den postoperativen Schmerz. nicht indiziert. Eine Neoinsertion des Nabels
nach längs-ovalärer Ausschneidung mit an-
] Wundheilungsstörungen. Fett unterhalb der schließendem vertikalen Verschluss der ur-
Scarpa-Faszie ist postoperativ durchblu- sprünglichen Narbe ist sinnvoll; die Narbe
tungsgefährdet und wird deshalb reseziert, ist in der Regel kosmetisch unauffällig.
es sollte auch zur Vermeidung von Spätkom-
plikationen wie Seromen oder Infektionen ] Postoperative epigastrische Protrusion. Bei
reseziert bzw. reduziert werden. Um eine Mini- und Medi-Abdominoplastiken wird
vermehrte Wundrandspannung sowie Durch- häufig ein „Pouch“ im Oberbauch post opera-
blutungsstörungen im kaudalen Lappenbe- tionem beobachtet, dem man am besten
reich zu umgehen und zur Minderung des durch Liposuktion mit kleinkalibrigen Kanü-
Risikos hypertropher Narben haben sich die len begegnet und zwar im Bereich der Mittel-
Wundrandadaptation im flexierten Zustand linie oberhalb der Rippenbögen und im Ge-
des Patienten von 25–308 und die anschlie- biet der Flanken, wobei die Flanken in Rich-
ßende postoperative Heilungsphase mit an- tung der Gefäßverläufe (458) abzusaugen sind.
gewinkelten Beinen bewährt. Andernfalls ist eine supraumbilikale video-
endoskopisch assistierte Rektusplikation als
] Fettnekrosen. Zur Vermeidung von zentra- minimalinvasive Maßnahme zu diskutieren.
len Fettnekrosen sollte das subkutane Fett la-
teral ausgedünnt und im zentralen Bereich ] Rektusdiastase. Liegt eine ausgeprägte
nur reduziert werden. Diastase vor, kann die mediale Rektusschei-
de eröffnet und mit der kontralateralen Seite
] Serom- und Hämatombildungen. Die Reduk- vereinigt werden, um eine Verstärkung der
tion der „Dead Spaces“ durch Steppnähte Mittellinienstrukturen zu erzielen.
zwischen Faszie und muskuloaponeuroti-
schem System vermindert deutlich das Risi- ] Plikationsplastiken. Bei den M.-rectus-ab-
ko von Serom- und Hämatombildungen. Ver- dominis-Plikationsplastiken sollte darauf ge-
einigungen der Scarpa-Faszien im suprapu- achtet werden, dass die Knoten der 8er-Liga-
bischen Bereich reduzieren zudem die Haut- turen invertiert sind, da sonst Patienten mit
spannungen. dünner Haut häufig über die subkutanen
palpablen Knoten klagen.
] Ödeme. Ödembildungen der abdominalen Verlagerungen der intraabdominalen Or-
Haut und im Bereich des subkutanen Fett- gane nach muskuloaponeurotischen Plasti-
gewebes persistieren in der Regel über meh- ken führen zu einer temporären Einschrän-
rere Wochen post operationem und führen kung der Diaphragmabeweglichkeit und da-
gelegentlich zur Enttäuschung der Patienten. mit zu Ventilationsstörungen, vornehmlich
Deshalb empfehlen sich kaudalwärts gerich- bei adipösen Patienten, die vermehrt zur
tete Massagen zur Ödemreduktion, die in Bauchatmung neigen. Deshalb sollten die Pa-
vielen Fällen sehr hilfreich sind. tienten besonders auf diesen Umstand hinge-
126 ] 7 Spezielle Prinzipien und Techniken der klassischen Abdominoplastik

wiesen werden, um eine bessere postoperati- Fett abzusaugen als eine Konkavität aufzufül-
ve Compliance zu erzielen. len.

] Nähte. Intrakutane Nähte sollten, soweit ] Narben. Narben bei der Reverse-Abdomi-
sie entfernt werden müssen, nur eine Länge noplastik, die die Mittellinie kreuzen, sind
von 8–10 cm aufweisen. äußerst unattraktiv und stellen die Patienten
selten zufrieden. Die Patienten sollten sorg-
] Stufenbildungen. Zur Vermeidung von Stu- fältig darauf hingewiesen werden.
fenbildungen im suprapubischen Bereich
sollte das subkutane Fett der Mons-pubis- ] Striae. Alle Striae können nicht vollständig
Region reduziert und keine aggressive Fett- beseitigt werden; nur solche, die im unteren
reduktion im hypogastrischen Mittellinien- Abdomen lokalisiert sind, können im Rah-
bereich vorgenommen werden. Es ist leichter men der Hautresektion mit entfernt werden.
8 Allgemeine Konzepte
der Abdominoplastik

M oderne operative Techniken und Kon- der jugendlichen Form wieder angeglichen
zepte der Abdominoplastiken unter Einbezie- (neokonfiguriert).
hung der Körperfaszien, der nutritiven Ver- Weiterentwicklungen in der minimalinva-
sorgung, der gezielten Fettabsaugungen und siven Chirurgie führten zur videoendosko-
der speziellen videoendoskopischen Verfah- pisch assistierten Abdominoplastik bei Pa-
ren in das Designkonzept ermöglichen es tienten unter 40 Jahren mit postpartaler mo-
heute, Altersveränderungen der Körpersil- derater Diastase der Rektusmuskulatur ohne
houette besonders im epi- und hypogastri- nennenswerte Fettansammlungen. Der Vor-
schen Bereich, wenn – neben vermehrter teil dieser videoendoskopisch assistierten
Fettansammlung – das darunter liegende Dissektion besteht im Erhalt der superfiziel-
Haut- und Muskelgewebe erschlafft ist, unter len epigastrischen Gefäße, ohne die Gefahr
ästhetisch anspruchsvollen Kriterien zu kor- Hautnekrosen zu provozieren bei gleichzeiti-
rigieren. Bei Erschlaffung des Haut- und ger Reduktion der Narben, was vor allem bei
Muskelgewebes, was häufig z. B. nach mehr- jungen weiblichen Personen eine große Rolle
fachen Schwangerschaften auftreten kann, spielt. Bei diesem Verfahren wird unter basa-
oder bei Verlust der Hautelastizität, was be- ler Absetzung des Nabelstiels die Rektus-Fas-
sonders oft bei Patienten mit leichtem Über- zien-Scheide (Floated Navel) plissiert und
gewicht zu beobachten ist, kann es nach ei- der Nabel kaudal an der Rektusfaszie refi-
ner extremen Gewichtsabnahme zu „Hautsa- xiert. Zu achten ist dabei auf Nabelhernien,
ckungen“ besonders in der unteren Bauch- die die Einbeziehung entsprechender Plas-
region kommen, ein Zustand, der sich mit tiken mit in das Designkonzept erfordern.
einer Abdominoplastik beheben lässt. Bei ei- Allerdings werden die endoskopisch assis-
ner Abdominoplastik wird überschüssiges tierten Hernienplastiken häufig in ihrem
Haut- und Fettgewebe aus der unteren und Schwierigkeitsgrad unterschätzt. Sie sind
mittleren Bauchregion über einen „Bikini- chirurgisch sehr anspruchsvoll, ähnlich wie
schnitt“ in der Regel unter Vollnarkose ent- die basale Refixation des Nabelstiels nach
fernt. Dabei wird auch Gewebe verlagert und Abschluss der muskuloaponeurotischen Plas-
fixiert. Moderne Operationsverfahren ver- tik. Dennoch scheinen diese Techniken ein
meiden jegliche Elevation der Mons-pubis- großes Entwicklungspotenzial in sich zu tra-
Region und damit die Exposition der Labia gen und könnten in Zukunft möglicherweise
minora. Erschlaffte Haut wird so wieder ge- die eine oder andere Methode ganz oder
spannt, die Taille betont und die untere teilweise ablösen bzw. die vorhandenen Ver-
Bauchregion durch ergänzende Muskelplas- fahren der Abdominoplastik verbessern oder
tiken und unter Einbeziehung des superfizi- verfeinern und damit zu mehr Sicherheit
ellen Fasziensystems abgeflacht. Der Bauch- beitragen.
nabel wird gegebenenfalls dabei versetzt und
Literaturverzeichnis

Abramo AC, Casas SG, Oliveira VR, Marques A Avelar J (1985) Fat suction versus abdominoplasty.
(1999) H-Shaped, double-contour plication in ab- Aesthetic Plast Surg 9:265–275
dominoplasty. Aesthetic Plast Surg 23:260–266 Avelar JM (1983) Abdominoplasty: technical refine-
Abramson DL (2003) Ultrasound-assisted abdomino- ment and analysis of 130 cases in 8 years’ follow-
plasty: combining modalities in a safe and effective up. Aesthetic Plast Surg 7:205–212
technique. Plast Reconstr Surg 112:898–902 Babcok WW (1916) The correction of the obese and
Abramson DL (1998) Tumescent abdominoplasty: an relaxed abdominal wall with special reference to
ambulatory office procedure. Aesthetic Plast Surg the use of buried silver chain. Am J Obstet Gyne-
22:404–407 col 74:596–599
Agris J (1977) Apparatus to hold the panniculus up Bang RL, Behbehani AI (1997) Repair of large, multi-
during abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 60: ple, and recurrent ventral hernias: an analysis of
292–293 124 cases. Eur J Surg 163:107–114
Akbas H, Guneren E, Eroglu L, Uysal OA (2003) Baptist G (1987) Abdominoplasty. Surgical technique
Natural-looking umbilicus as an important part of and nursing care. Plast Surg Nurs 7:41–46
abdominoplasty. Aesthetic Plast Surg 27:139–142 Baran NK, Celebi C (1989) A twelve year experience
Akbas H, Guneren E, Eroglu L, Demir A, Uysal A with reduction mammoplasty and abdominoplasty.
(2002) The combined use of classic and reverse Aesthetic Plast Surg 13:251–266
abdominoplasty on the same patient. Plast Re- Baroudi R, Ferreira CA (1996) Contouring the hip
constr Surg 109:2595–2596 and the abdomen. Clin Plast Surg 23:551–572
Akinbingol G, Borman H, Maral T (2002) Bilateral Baroudi R, Moraes M (1995) A “bicycle-handlebar”
brachial plexus palsy after a prolonged surgical type of incision for primary and secondary abdo-
procedure of reduction mammaplasty, abdomino- minoplasty. Aesthetic Plast Surg 19:307–320
plasty, and liposuction. Ann Plast Surg 49:219–220 Baroudi R (1984) Body sculpturing. Clin Plast Surg
Al-Basti HB, El-Khatib HA, Taha A, Sattar HA, Bener 11:419–443
A (2004) Intraabdominal pressure after full ab- Baroudi R, Keppke EM, Carvalho CG (1979) Mam-
dominoplasty in obese multiparous patients. Plast mary reduction combined with reverse abdomino-
Reconstr Surg 113:2145–2150 plasty. Ann Plast Surg 2:368–373
al-Qattan MM (1997) Abdominoplasty in multiparous Baroudi R, Keppke EM, Netto FT (1974) Abdomino-
women with severe musculoaponeurotic laxity. Br J plasty. Plast Reconstr Surg 54:161–168
Plast Surg 50:450–455 Baroudi R, Ferreira CA (1988) Seroma: How to avoid
Altmann S, Plogmeier K, Fansa H, Schneider W and how to solve it. J Aesth Surg 18:439–443
(2004) Morbidity of the abdominal wall after Barrett BM Jr, Kelly MV 2nd (1980) Combined
breast reconstruction and elective abdominoplasty. abdominoplasty and augmentation mammaplasty
Handchir Mikrochir Plast Chir 36:379–383 through a transverse suprapubic incision. Ann
Apfelberg DB, Maser MR, Lash H (1979) Two unusual Plast Surg 4:286–291
umbilicoplasties. Plast Reconstr Surg 64:268–270 Barsky AJ, Kahn S (1964) Principles and Practice of
Appini E (1984) Muscular plastic for aesthetic Plastic Surgery. McGraw-Hill, New York
conformation of abdominal girdle. Ann Plast Surg Baxter RA (2001) Controlled results with abdomino-
13:97–106 plasty. Aesthetic Plast Surg 25:357–364
Asaadi M, Haramis HT (1994) A simple technique for Benvenuti D (1999) Increased incidence of inguinal
repair of rectus sheath defects. Ann Plast Surg hernias following abdominoplasty. Plast Reconstr
32:107–109 Surg 103:1798
Ashbell TS (1987) Abdominoplasty and combined Beck C (1917) Pendulus abdomen. Cure by removal
procedure. Plast Reconstr Surg 79:316 of excess fat and obliteration of ventral hernias.
Avelar J (1978) Abdominoplasty: Systematization of a Sur Clin 1:731–736
technique without external umbilical scar. Aesthet-
ic Plast Surg 2:141–151
130 ] Literaturverzeichnis

Bezerra FF, Moura RM (2007) A simple template to Cardoso de Castro C, Daher M (1978) Simultaneous
improve preoperative marking in abdominoplasty. reduction mammaplasty and abdominoplasty. Plast
Plast Reconstr Surg 119(3):1142 Reconstr Surg 61:36–39
Blondeel PN, Derks D, Roche N, Van Landuyt KH, Carreirao S, Correa WE, Dias LC, Pitanguy I (1984)
Monstrey SJ (2003) The effect of ultrasound-assist- Treatment of abdominal wall eventrations associated
ed liposuction and conventional liposuction on the with abdominoplasty techniques. Aesthetic Plast
perforator vessels in the lower abdominal wall. Br Surg 8:173–179
J Plast Surg 56:266–271 Chaouat M, Levan P, Lalanne B, Buisson T, Nicolau P,
Bolton MA, Pruzinsky T, Cash TF, Persing JA (2003) Mimoun M (2000) Abdominal dermolipectomies:
Measuring outcomes in plastic surgery: body early postoperative complications and long-term
image and quality of life in abdominoplasty unfavorable results. Plast Reconstr Surg 106:1614–
patients. Plast Reconstr Surg 112:619–625 1618 and discussion 1619–1623
Borman H (2002) Pregnancy in the early period after Choudhary S, Taams KO (1998) Umbilicosculpture: a
abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 109:396–397 concept revisited. Br J Plast Surg 51:538–541 und
Bozola AR, Psillakis JM (1988) Abdominoplasty: a Erratum in: Br J Plast Surg 1999; 52:78
new concept and classification for treatment. Plast Christman KD (1986) Death following suction lipec-
Reconstr Surg 82:983–993 tomy and abdominoplasty. Plast Reconstr Surg
Brauman D (2003) Liposuction abdominoplasty: an 78:428
evolving concept. Plast Reconstr Surg 112:288–298 Coello A, Mussa A, Sanchez N, Ojeda F (1983) A new
Brodsky JB, Shulman MS, Kim SK (1986) Epidural instrument useful in abdominoplasty. Plast Re-
morphine following abdominoplasty. Plast Re- constr Surg 71:861–862
constr Surg 78:125–126 Cooper MA (1988) Mini-abdominoplasty. Plast Re-
Bruckner H (1984) Plastic surgery of the abdominal constr Surg 81:473–475
wall. Zentralbl Gynäkol 106:301–308 Core GB (1996) Endoscopic abdominoplasty. Operative
Byun MY, Fine NA, Lee JY, Mustoe TA (1999) The Tech Plast Reconstr Surg 1:47–57
clinical outcome of abdominoplasty performed Core GB, Mizgala CL, Bowen JC 3rd, Vasconez LO
under conscious sedation: increased use of fentanyl (1995) Endoscopic abdominoplasty with repair of
correlated with longer stay in outpatient unit. Plast diastasis recti and abdominal wall hernia. Clin
Reconstr Surg 103:1260–1266 Plast Surg 22:707–722
Callia W (1965) Ernete Primo. Contribuciao para o Coskunfirat K, Velidedeoglu H (1999) Is “predeter-
estudo da correcao em cirurgia do abdomen mined design” different from “high lateral tension
pendolo e globoso tecnica original. These Med, abdominoplasty?” Plast Reconstr Surg 103:330–331
Faculdade de Medicina da Unversidade de Sao Costa LF, Landecker A, Manta AM (2004) Optimizing
Paulo. Sao Paulo, Brazil body contour in massive weight loss patients: the
Canales FL (1999) Abdominoplasty under local modified vertical abdominoplasty. Plast Reconstr
anesthesia without an anesthetist. Plast Reconstr Surg 114:1917–1923 and discussion 1924–1926
Surg 104:2333 Craig SB, Faller MS, Pucklett CL (2000) In search of
Cardenas-Camarena L (2005) Aesthetic surgery of the the ideal female umbilicus. Plast Reconstr Surg
thoracoabdominal area combining abdominoplasty 105:389–392
and circumferential lipoplasty: 7 years’ experience. Dabb RW, Hall WW, Baroody M, Saba AA (2000)
Plast Reconstr Surg 116:881–890 Circumferential suction lipectomy of the trunk
Cardenas-Camarena L (2003) Lipoaspiration and its with anterior rectus fascia plication through a
complications: a safe operation. Plast Reconstr periumbilical incision: an alternative to con-
Surg 112:1435–1441 ventional abdominoplasty. Plast Reconstr Surg
Cardenas-Camarena L, Gonzalez LE (1998) Large- 113:727–732 and discussion 733–734
volume liposuction and extensive abdominoplasty: Dardour JC, Vilain R (1986) Alternatives to the classic
a feasible alternative for improving body shape. abdominoplasty. Ann Plast Surg 17:247–258
Plast Reconstr Surg 102:1698–1707 Darmes MM, Marx V (1890) Surgical treatment of
Cardoso de Castro C, Cupello AM (1990) Analysis of obesity. Progress Medical 11:283–291
60 cases of simultaneous mammaplasty and abdo- de Almeida AR (1995) Abdominoplasty with double
minoplasty. Aesthetic Plast Surg 14:35–41 excision. Plast Reconstr Surg 95:610–612
Cardoso de Castro C, Cupello AM, Cintra H (1987) de Castro CC, Aboudib Junior JH, Salema R, Gradel J,
Limited incisions in abdominoplasty. Ann Plast Braga L (1993) How to deal with abdominoplasty
Surg 19:436–447 in an abdomen with a scar. Aesthetic Plast Surg
Cardoso de Castro C, Salema R, Atias P, Aboudib JH 17:67–71
Jr (1984) T-abdominoplasty to remove multiple de Pina DP (1985) Aesthetic abdominal deformities: a
scars from the abdomen. Ann Plast Surg 12:369– personal approach to the posterior rectus sheath
373 and rectus muscles. Plast Reconstr Surg 75:660–667
Literaturverzeichnis ] 131

Delerm A (1982) Refinements in abdominoplasty abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 114:577–582


with emphasis on reimplantation of the umbilicus. and discussion 583
Plast Reconstr Surg 70:632–637 Faria-Correa MA (1992) Videoendoscopic abdomino-
Dellon AL (1985) Fleur-de-lis abdominoplasty. Aesthet- plasty (subcutaneouscopy). Rev Soc Bras Cir Plast
ic Plast Surg 9:27–32 Est Reconstr 7:32–34
DiGiacomo JC, Kustrup JF Jr (1994) Alternatives in Faria-Correa MA (1995) Endoscopic abdominoplasty,
temporary abdominal closures. ‘Fish’ abdomino- mastopexy, and breast reduction. Clin Plast Surg
plasty. Arch Surg 129:884–885 22:723–745
Dillerud E (1991) Re: Abdominoplasty combined with Favre S, Egloff DV (2005) Body contouring surgery
liposuction. Ann Plast Surg 27:182–186 after massive weight loss. Rev Med Suisse 1:1863–
Dillerud E (1990) Abdominoplasty combined with 1867
suction lipoplasty: a study of complications, Fels KW, Cunha MS, Sturtz GP, Gemperli R, Ferreira
revisions, and risk factors in 487 cases. Ann Plast MC (2005) Evaluation of cutaneous abdominal wall
Surg 25:333–338 and discussion 339–343 sensibility after abdominoplasty. Aesthetic Plast
Dillerud E (1990) Complications of suction-assisted Surg 29:78–82
abdominoplasty combined with other surgical Fenn CH, Butler PE (2001) Abdominoplasty wound-
procedures. Plast Reconstr Surg 85:994–995 healing complications: assisted closure using foam
Dubou R, Ousterhout DK (1978) Placement of the suction dressing. Br J Plast Surg 54:348–351
umbilicus in an abdominoplasty. Plast Reconstr Ferraro FJ, Zavitsanos GP, Van Buskirk ER, Rehnke
Surg 61:291–293 RD, Ruff GL, Ritter EF (1997) Improving the
Duff CG, Aslam S, Griffiths RW (2003) Fleur-de-lys efficiency, ease, and efficacy of endoscopic abdo-
abdominoplasty – a consecutive case series. Br J minoplasty. Plast Reconstr Surg 99:895–898
Plast Surg 56:557–566 Ferraro G, Grella R, D’Andrea F (2004) Abdomino-
Dujarrier C (2004) Zitat nach Weniger et al. Lipo- plasty: thromboembolic risks for both sexes.
suction of the legs and ankles: a review of the Aesthetic Plast Surg 28:412–416
literature. Plast Reconstr Surg 113:1771–1785 Ferreira LM, Castilho HT, Hochberg J, Ardenghy M,
Duman A, Fndk H, Uzunismail A (2005) Maximizing Toledo SR, Cruz RG, Tardelli H (2001) Triangular
the use of the abdominoplasty incision in terms of mattress suture in abdominal diastasis to prevent
reconstructive surgery, as well. Plast Reconstr Surg epigastric bulging. Ann Plast Surg 46:130–134
115:1780 Fischer A, Fischer G (1977) Revised technique for
Eaves FF 3rd, Nahai F, Bostwick J 3rd (1996) Endo- cellulitis fat reduction in riding breeches de-
scopic abdominoplasty and endoscopically assisted formity. Bull Int Acad Cosm Surg 2:40–43
miniabdominoplasty. Clin Plast Surg 23:599–616 Fischl RA (1973) Vertical abdominoplasty. Plast Re-
and discussion 617 constr Surg 51:139–143
Elbaz JS, Flageul G, Olivier-Masveyraud F (1999) Fishman JR (2002) Postoperative information for ab-
“Classical” abdominoplasty. Ann Chir Plast Esthet dominoplasty. Plast Surg Nurs 22:35–37
44:443–461 Flesch-Tebesius M, Weisheimer K (1931) Die Opera-
Elbaz JS, Flageul G (1989) Liposuction et chirurgie tion des Hängebauches. Chirurg 3:841–849
plastique de l’abdomen. Marchac D (ed) Masson, Floros C, Davis PK (1991) Complications and long-
Paris, S 74 term results following abdominoplasty: a retro-
Elbaz JS (1987) Esthetic abdominoplasty with pre- spective study. Br J Plast Surg 44:190–194
liminary liposuction. Ann Chir Plast Esthet Foged J (1949) Operative treatment of abdominal
32:148–151 obesity, especially pendlous abdomen. Br J Plast
Elia L, Feliciano S, Eleuteri M, Serafini P, Marcasciano Surg 1:274–283
M (1989) Development of the surgical technics in Forlini W, Manjarrez A (2007) A helpful trick for the
abdominoplasty. Minerva Chir 44:1643–1646 abdominoplasty scar. J Plast Reconstr Aesthet Surg
El-Khatib HA, Bener A (2004) Abdominal dermolipec- 60(5):574–575
tomy in an abdomen with pre-existing scars: a Fournier PF, Otteni FM (1983) Lipodissection in body
different concept. Plast Reconstr Surg 114:992–997 sculpturing: the dry procedure. Plast Reconstr
Ellabban MG, Hart NB (2004) Body contouring by Surg 72:598–609
combined abdominoplasty and medial vertical Fournier PF, Ottini FM (1983) Lipodissection in body
thigh reduction: experience of 14 cases. Br J Plast sculpturing: the dry procedure. Plast Reconstr
Surg 57:222–227 Surg 72:598–609
Elsahy NI (1985) Abdominoplasty combined with Fowler ME (1994) Body contouring surgery. Nurs
correction of the flaccidity of the lateral lower Clin North Am 29:753–761
abdomen and the flanks. Aesthetic Plast Surg Franco T, Franco D (1999) Neoomphaloplasty: An old
9:33–37 and new technique. Aesthetic Plast Surg 23:151–154
Farah AB, Nahas FX, Ferreira LM, Mendes J de A, Freedom J (1983) Abdominoplasty with celiotomy:
Juliano Y (2004) Sensibility of the abdomen after evaluation and technique. Int Surg 68:75–77
132 ] Literaturverzeichnis

Gasperoni C, Salgarello M (1995) Rationale of Guerrerosantos J, Dicksheet S, Carrillo C, Sandoval M


subdermal superficial liposuction related to the (1980) Umbilical reconstruction with secondary
anatomy of subcutaneous fat and the superficial abdominoplasty. Ann Plast Surg 5:139–144
fascial system. Aesthetic Plast Surg 19:13–20 Gundersen J (1989) Abdominoplasty. How to avoid
Gasperotti M (1992) Superficial liposuction: a new complications? Tidsskr Nor Laegeforen 10:2050–2051
application of the technique for aged and flaccid Hafezi F, Nouhi AH (2002) Abdominoplasty and
skin. Aesthetic Plast Surg 16:141–153 seroma. Ann Plast Surg 48:109–110
Gass ML (1990) Does abdominoplasty predispose to Hafezi F, Nouhi AH (2006) Safe abdominoplasty with
pelvic relaxation? Plast Reconstr Surg 89:1240–1241 extensive liposuctioning. Ann Plast Surg 57(2):
Gemperli R, Neves RI, Tuma P Jr, Bonamichi GT, 149–153
Ferreira MC, Manders EK (1992) Abdominoplasty Hakme F (1983) Abdominoplasty: peri- and supra-
combined with other intraabdominal procedures. umbilical lipectomy. Aesthetic Plast Surg 7:213–220
Ann Plast Surg 29:18–22 Hay-Roe V (1991) Seroma after lipoplasty with abdo-
Gerow FJ, Walker LE, Spira M (1996) The French-line minoplasty. Plast Reconstr Surg 87:997–998
abdominoplasty. Ann Plast Surg 36:530–535 Hensel JM, Lehman JA Jr, Tantri MP, Parker MG,
Gill P, Griffin S (2000) Treatment options for healing Wagner DS, Topham NS (2001) An outcomes
of a full-thickness wound after failed abdomino- analysis and satisfaction survey of 199 consecutive
plasty. J Wound Ostomy Continence Nurs 27:42–45 abdominoplasties. Ann Plast Surg 46:357–363
Gillies HD, Millard RD (1957) The Principles and Art Heppe HP (2001) Combined liposuction with abdo-
of Plastic Surgery, Vol II. Little & Brown, Boston minoplasty. Plast Reconstr Surg 108:577–578
Gilliland MD, Sorbera T (1996) Gastroesophageal Hester TR Jr, Baird W, Bostwick J 3rd, Nahai F, Cukic
reflux following male abdominoplasty. Aesthetic J (1989) Abdominoplasty combined with other
Plast Surg 20:527–528 major surgical procedures: safe or sorry? Plast Re-
Girardeau JT, Young VL (1985) Massive scrotal edema constr Surg 83:997–1004
as a complication of abdominoplasty. Plast Re- Hetter G, Herhahn F (1983) Experience with “lipoly-
constr Surg 76:626–629 sis”: the Illouz technique of blunt suction lipectomy
Gmur RU, Banic A, Erni D (2003) Is it safe to in North America. Aesthetic Plast Surg 7:69–76
combine abdominoplasty with other dermolipec- Hoffman S (1989) A simple technique for locating the
tomy procedures to correct skin excess after umbilicus in abdominoplasty. Plast Reconstr Surg
weight loss? Ann Plast Surg 51:353–357 83:537–538
Goldwyn RM (1986) Abdominoplasty as a combined Hönig JF, Hecker JW (1998) Indications and technique
procedure: added benefit or double trouble? Plast of the M-U abdominal incision and initial clinical
Reconstr Surg 78:383–384 results of modified abdominoplasty. Zentralbl
Gonzalez M, Guerrerosantos J (1997) Deep planed Gynäkol 120:262–268
torso-abdominoplasty combined with buttocks Huger WE Jr (1979) The anatomic rationale for
pexy. Aesthetic Plast Surg 21:245–253 abdominal lipectomy. Am Surg 45:612–617
Gonzalez Ulloa M (1960) Belt lipectomy. Br J Plast Hughes KC, Weider L, Fischer J, Hopkins J, Antonetti
Surg 13:179–186 A, Manders EK, Dunn E (1996) Ventral hernia
Gradel J (1991) Umbilical technical maneuvers to repair with simultaneous panniculectomy. Am
facilitate abdominoplasty with limited incisions. Surg 62:678–681
Aesthetic Plast Surg 15:251–256 Hurwitz DJ (2004) Single-staged total body lift after
Graham JK (1983) Abdominoplasty. J La State Med massive weight loss. Ann Plast Surg 52:435–441
Soc 135:11–13 and discussion 441
Grazer FM (1996) Body contouring. Introduction. Illouz YG (1999) Liposuction of the abdomen. Ann
Clin Plast Surg 23:511–528 Chir Plast Esthet 44:481–495
Grazer FM, Goldwyn RM (1977) Abdominoplasty Illouz YG (1992) A new safe and aesthetic approach
assessed by survey, with emphasis on complica- to suction abdominoplasty. Aesthetic Plast Surg
tions. Plast Reconstr Surg 59:513–517 16:237–245
Grazer FM (1973) Abdominoplasty. Plast Reconstr Illouz YG (1990) En bloc abdominoplasty: a new,
Surg 51:617–623 safer and more esthetic technique. Ann Chir Plast
Greminger RF (1987) The mini-abdominoplasty. Plast Esthet 35:233–242
Reconstr Surg 79:356–365 Illouz YG (1983) Body contouring by lipolysis: a 5-year
Grolleau JL, Lavigne B, Chavoin JP, Costagliola M experience with over 3000 cases. Plast Reconstr Surg
(1998) A predetermined design for easier aesthetic 72:591–597
abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 101:215–221 Isaacs G (1984) Breast shaping procedures, abdo-
Grossman JA (1986) Abdominoplasty. Indications and minoplasty, and thighplasty in Australia. Clin Plast
technique. AORN J 44:582–583, 586–587, 590–597 Surg 11:525–548
Literaturverzeichnis ] 133

Jackson IT, Downie PA (1978) Abdominoplasty – the Lee Y, Hong JJ, Bang C (1999) Dual-plane lipo-
waistline stitch and other refinements. Plast Re- plasty for the superficial and deep layers. Plast
constr Surg 61:180–183 Reconstr Surg 104:1877–1884 and discussion 1885–
Jackson TL, Jackson RF, Freeman L (1995) Minimally 1886
invasive abdominoplasty: surgical technique devel- Lejour M (1994) Progress in esthetic surgery. Acta
opment and report of three cases. Surg Laparosc Chir Belg 94:148–151
Endosc 5:301–305 LeLouarn C, Pascal JF (2007) High superior tension
Jansen DA, Gailliot RV Jr, Galli RA, Escobar JR, Kind abdominoplasty – a safer technique. J Aesth Surg
G, Parry SW (1996) An evaluation of fascial staples 27:80–89
(a new technique) in wide fascial plication during LeLouarn C, Pascal JF (2000) High superior tension
reconstructive abdominoplasty. Ann Plast Surg abdominoplasty. Aesthetic Plast Surg 24:375–381
36:171–175 LeLouarn C (1996) Partial subfascial abdominoplasty.
Joshi P, Thomas DI (2002) The influence of abdo- Aesthetic Plast Surg 20:123–127
minoplasty surgery on assessment of level of sub- LeLouarn C (1992) Partial subfascial abdominoplasty.
arachnoid block. Anaesthesia 57:515–517 Our technique apropos of 36 cases. Ann Chir Plast
Juri J, Juri C, Raiden G (1979) Reconstruction of the Esthet 37:547–552
umbilicus in abdominoplasty. Plast Reconstr Surg Lewis CM (1991) Comparison of the syringe and
63:580–582 pump aspiration methods of lipoplasty. Aesthetic
Kaplan HY, Bar-Meir E (2005) Safety of combining Plast Surg 15:203–208
abdominoplasty and total abdominal hysterectomy: Lewis CM (1990) Early history of lipoplasty in the
fifteen cases and review of the literature. Ann Plast United States. Aesthetic Plast Surg 14:123–126
Surg 54:390–392 Lewis CM (1989) Lipoplasty in males. Clin Plast Surg
Kargi E, Akduman D, Dokuzoguz B, Ozkocak I, Tun- 16:355–360
cel A, Deren O, Erdogan B (2003) Late complica- Liebau J (2002) Abdominoplastik. In: Dirschka TH,
tion of abdominoplasty in an obese patient: Sommer B, Usmiani J (Hrsg) Leitfaden Ästhetische
systemic inflammatory response syndrome and Medizin. Urban & Fischer, München, S 163–172
seroma. Plast Reconstr Surg 111:1568–1571 Lim TC, Tan WT (1996) Managing the umbilicus
Kelley HA (1899) Report of gynecological case. Johns during abdominoplasty. Plast Reconstr Surg
Hopkins Med J 10:197–202 98:1113
Kesselring U, Meyer R (1978) A suction curette for re- Liszka TG, Dellon AL, Manson PN (1994) Iliohypo-
moval of excessive local deposits of subcutaneous gastric nerve entrapment following abdominoplasty.
fat. Plast Reconstr Surg 62:305–306 Plast Reconstr Surg 93:181–184
Kiffner E, Knote G, Bohmert H (1976) Dermolipec- Lockwood T (1998) Rectus muscle diastasis in males:
tomy for the reduction of redundant skin and primary indication for endoscopically assisted ab-
local lipodystrophy. Fortschr Med 94:2020–2026 dominoplasty. Plast Reconstr Surg 101:1685–1691
Klein JA (1987) The tumescent technique for lipo- and discussion 1692–1694
suction. Am J Cosm Surg 4:263–267 Lockwood T (1995) High-lateral-tension abdomino-
Kronowitz SJ, Weisstein J, Greenstein R (1998) Does plasty with superficial fascial system suspension.
abdominoplasty predispose to erysipelas of the Plast Reconstr Surg 96:603–615
abdominal wall? Ann Plast Surg 41:453–454 Lockwood TD (1991) Superficial fascia system (SFS)
Krüger JK, Rohrich RJ (2001) Clearing the smoke: the on the trunck and extremities: A new concept.
scientific rationale for tobacco abstention with Plast Reconstr Surg 87:1009–1018
plastic surgery. Plast Reconstr Surg 108:1063–1073 Lockwood TE (2004) Maximizing aesthetics in lateral-
and discussion 1074–1077 tension abdominoplasty and body lifts. Clin Plast
Kryger ZB, Fine NA, Mustoe TA (2004) The outcome Surg 31:523–537
of abdominoplasty performed under conscious se- Lorenceau B, Bradly R, Poirier F, Matteoli B (1990)
dation: six-year experience in 153 consecutive Abdominocruroplasties: technique. An approach to
cases. Plast Reconstr Surg 113:1807–1817 and dis- abdominal and crural surgery. Ann Chir Plast
cussion 1818–1819 Esthet 35:243–246
Kurul S, Uzunismail A (1997) A simple technique to Mackay DR, Saggers GC, Kotwal N, Manders EK
determine the future location of the umbilicus in (1990) Stretching skin: undermining is more
abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 100:753–754 important than intraoperative expansion. Plast
Küster H (1926) Operation bei Hängebrust und Reconstr Surg 86:722–730
Hängeleib. Monatsschr Geburtsh Gynäk 73:316–341 Mallucci P, Pacifico MD, Waterhouse N, Sabbagh W
Lanier VC Jr (1987) Body contouring surgery after (2007) The differential fascial glide: A technical
weight reduction. South Med J 80:1375–1380 refinement in abdominoplasty. J Plast Reconstr
Lee MJ, Mustoe TA (2002) Simplified technique for Aesthet Surg (in print)
creating a youthful umbilicus in abdominoplasty. Manassa EH, Hertl CH, Olbrisch RR (2003) Wound
Plast Reconstr Surg 109:2136–2140 healing problems in smokers and nonsmokers
134 ] Literaturverzeichnis

after 132 abdominoplasties. Plast Reconstr Surg McCain LA, Jones G (1995) Endoscopic techniques in
111:2082–2087 and discussion 2088–2089 aesthetic plastic surgery. Plast Surg Nurs 15:145–148
Marchac D, Weston J (1985) Abdominoplasty in infants McVay CH B (1984) Anson and McVay’s Surgical
for removal of giant congenital nevi: a report of Anatomy, ed 6. Saunders, Philadelphia, pp 510–515
three cases. Plast Reconstr Surg 75:155–158 Meland NB, Edel C, Devine RM (1995) Ogilvie’s
Marin Valladolid JA, Saucedo Ortiz JA, Orozco CF, syndrome as a complication after abdominoplasty:
Perez SL, Segura Castillo JL, Ortega AL, Hernandez a case report and review. Plast Reconstr Surg
IM, Trabaldo SS, Ojeda AG (2004) Variation of 96:721–724
intraabdominal pressure caused by abdomino- Menz P (1996) Pregnancy after abdominoplasty. Plast
plasty in healthy women. Rev Gastroenterol Mex Reconstr Surg 98:377–378
69:156–161 Mladick RA (2001) Progressive tension sutures to
Marques A, Brenda E, Pereira MD, de Castro M, reduce complications in abdominoplasty. Plast Re-
Abramo AC (1996) Abdominoplasty with two fusi- constr Surg 107:619
form plications. Aesthetic Plast Surg 20:249–251 Mladick RA (1991) Male body contouring. Clin Plast
Marques A, Brenda E, Ishizuka MA, Abramo AC, Surg 18:797–813
Andrews JM (1990) Abdominoplasty: modified Mladick RA (1989) The big six. Six important tips for
plication. Br J Plast Surg 43:473–475 a better result in lipoplasty. Clin Plast Surg 16:
Martin D, Pelissier P, Riahi R, Casoli V, Baudet J 249–256
(1998) Abdominoplasty with dissociated intra- Modolin M, Cintra W Jr, Gobbi CI, Ferreira MC
parietal liposuction. Technical note. Ann Chir Plast (2003) Circumferential abdominoplasty for sequen-
Esthet 43:64–68 tial treatment after morbid obesity. Obes Surg
Mason JK (1962) The surgical removal of excess fat. 13:95–100
Post Gard Med 32:481–486 Mohammad JA, Warnke PH, Stavraky W (1998)
Massiha H (2002) Superior positioning of the ptotic Ultrasound in the diagnosis and management of
umbilicus in abdominoplasties and TRAM flaps. fluid collection complications following abdomino-
Ann Plast Surg 48:508–510 plasty. Ann Plast Surg 41:498–502
Massiha H, Montegut W, Phillips R (1997) A method Mori N, Takano K, Miyake T, Nishio T, Muto S,
of reconstructing a natural-looking umbilicus in Koshizuka K, Nakagomi H, Kubo M, Tada Y (1998)
abdominoplasty. Ann Plast Surg 38:228–231 A comparison of prosthetic materials used to
Mast BA (2005) Safety and efficacy of outpatient full repair abdominal wall defects. Pediatr Surg Int
abdominoplasty. Ann Plast Surg 54:256–259 13:487–490
Matarasso A, Wallach SG, Rankin M, Galiano RD Mottura AA (1993) Local anesthesia for abdomino-
(2005) Secondary abdominal contour surgery: a plasty, liposuction, and combined operations.
review of early and late reoperative surgery. Plast Aesthetic Plast Surg 17:117–124
Reconstr Surg 115:627–632 Moufarrege R (1997) The Moufarrege horseshoe ab-
Matarasso A (2004) The male abdominoplasty. Clin dominoplasty. Aesth Surg J 17:91–96
Plast Surg 31:555–569 Mühlbauer W (1989) Radical abdominoplasty, includ-
Matarasso A (2000) Liposuction as an adjunct to a ing body shaping: representative cases. Aesthetic
full abdominoplasty revisited. Plast Reconstr Surg Plast Surg 13:105–110
106:1197–1202 and discussion 1203–1205 Nahas FX, Ferreira LM, Augusto SM, Ghelfond C
Matarasso A, Matarasso SL (1997) When does your (2005) Long-term follow-up of correction of rectus
liposuction patient require an abdominoplasty? diastasis. Plast Reconstr Surg 115:1736–1741 and
Dermatol Surg 23:1151–1160 discussion 1742–1743
Matarasso A (1995) Liposuction as an adjunct to a full Nahas FX, Ferreira LM, Mendes Jde A (2004) An
abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 95:829–836 efficient way to correct recurrent rectus diastasis.
Matarasso A (1995) Minimal-access variations in Aesthetic Plast Surg 28:189–196
abdominoplasty. Ann Plast Surg 34:255–263 Nahas FX, Solia D, Ferreira LM, Novo NF (2004) The
Matarasso A (1991) Abdominolipoplasty: a system of use of tissue adhesive for skin closure in body
classification and treatment for combined ab- contouring surgery. Aesthetic Plast Surg 28:165–169
dominoplasty and suction-assisted lipectomy. Nahas FX (2002) Pregnancy after abdominoplasty.
Aesthetic Plast Surg 15:111–121 Aesthetic Plast Surg 26:284–286
Mayr M, Holm C, Hofter E, Becker A, Pfeiffer U, Nahas FX (2001) A pragmatic way to treat abdominal
Mühlbauer W (2004) Effects of aesthetic abdomi- deformities based on skin and subcutaneous
noplasty on abdominal wall perfusion: a quantita- excess. Aesthetic Plast Surg 25:365–371
tive evaluation. Plast Reconstr Surg 114:1586–1594 Nahas FX, Augusto SM, Ghelfond C (2001) Nylon
McCain LA, Jones G (1995) Application of endoscopic versus polydioxanone in the correction of rectus
techniques in aesthetic plastic surgery. Plast Surg diastasis. Plast Reconstr Surg 107:700–706
Nurs 15:149–157 Nahas FX (2000) An aesthetic classification of the
abdomen based on the myoaponeurotic layer. Plast
Literaturverzeichnis ] 135

Reconstr Surg 108:1787–1795 and discussion 1796– Palmieri B, Benuzzi G (2003) Circumferential mesh in
1797 abdominal wall reconstruction: indications, techni-
Nahas FX (2000) Advancement of the external oblique cal notes and case report. Ann Plast Surg 51:439–445
muscle flap to improve the waistline: a study in Pascal JF, LeLouarn C (2002) Remodeling bodylift
cadavers. Plast Reconstr Surg 108:550–555 with high lateral tension. Aesthetic Plast Surg 26:
Nahas FX (2000) How to deal with the umbilical stalk 223–230
during abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 106: Pechter EA (2000) The clinical outcome of abdomino-
1220–1221 plasty performed under conscious sedation: increas-
Nahas FX, Augusto SM, Ghelfond C (1997) Should ed use of fentanyl correlated with longer stay in
diastasis recti be corrected? Aesthetic Plast Surg outpatient unit. Plast Reconstr Surg 105:1577–1579
21:285–289 Persichetti P, Simone P, Scuderi N (2005) Anchor-line
Nahas FX, Ferreira LM, Ghelfond C (2007) Does abdominoplasty: a comprehensive approach to ab-
quilting suture prevent seroma in abdominoplasty? dominal wall reconstruction and body contouring.
Plast Reconstr Surg 119(3):1060–1066 Plast Reconstr Surg 116:289–294
Nahas FY, Vasconez LO (1992) Endoscopic abdomino- Personelle J, Bolivar de Souza Pinto E, Ruiz RO
plasty by an intraabdominal approach. Presented (1998) Injection of vitamin A acid, vitamin E, and
at Grand rounds of the University of Alabama at vitamin C for treatment of tissue necrosis.
Birmingham Aesthetic Plast Surg 22:58–64
Netscher DT, Wigoda P, Spira M, Peltier M (1995) Pick JF (1949) Surgery of Repair: Principle, Problems,
Musculoaponeurotic plication in abdominoplasty: Procedures. Abdomen, vol 2. JB Lippincott, Phila-
how durable are its effects? Aesthetic Plast Surg delphia, pp 435–441
19:531–534 Pina DP (1985) Aesthetic abdominal deformities: a
Nguyen TT, Kim KA, Young RB (1997) Tumescent personal approach to the posterior rectus sheath
mini abdominoplasty. Ann Plast Surg 38:209–212 and rectus muscles. Plast Reconstr Surg 75:660–667
Niranjan NS, Staiano JJ (2004) An anatomical method Pitanguy I (2000) Contour surgery in the patient with
for re-siting the umbilicus. Plast Reconstr Surg great weight loss. Aesthetic Plast Surg 24:406–411
113:2194–2198 Pitanguy I (2000) Evaluation of body contouring sur-
O’Brien JJ, Glasgow A, Lydon P (1997) Endoscopic gery today: a 30-year perspective. Plast Reconstr
balloon-assisted abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 105:1499–1514 and discussion 1515–1516
Surg 99:1462–1463 Pitanguy I, Mayer B, Labrakis G (1988) Abdomino-
O’Dey DM, Heimburg DV, Prescher A, Pallua N plasty – personal surgical guidelines. Zentralbl
(2004) The arterial vascularisation of the abdomi- Chir 113:765–771
nal wall with special regard to the umbilicus. Br J Pitanguy I (1967) Abdominal plastic surgery. Hospital
Plast Surg 57:392–397 (Rio J) 71:1541–1556
Ohana J, Karcenty B, Mekouar R, Aib A, Westreich M Pitchon L, Rubinstein C (1993) A (more) simple tech-
(1999) “Modern” combined abdominoplasty. Ann nique for locating the umbilicus in abdomino-
Chir Plast Esthet 44:463–479 plasty. Aust N Z J Surg 63:42–43
Ollapallil J, Koong D, Panchacharavel G, Butcher C, Planas J, Bisbal J, del Cacho C, Palacin JM (1988)
Yapo B (2004) New method of abdominoplasty for Further advantages of the “vest over pants”
morbidly obese patients. ANZ J Surg 74:504–506 abdominoplasty. Aesthetic Plast Surg 12:123–127
Otto A, Wechselberger G, Schöller T, Lille S (1997) A Planas J (1978) The “vest over pants” abdomino-
method of reconstructing a natural-looking umbili- plasty. Plast Reconstr Surg 61:694–700
cus in abdominoplasty. Ann Plast Surg 39:435 Pollock T, Pollock H (2004) Progressive tension sutures
Ottomann C, Schönborn A, Hartmann B (2004) in abdominoplasty. Clin Plast Surg 31:583–589
Management with v. a. C. in phlegmonous tissue Pollock H, Pollock T (2000) Progressive tension su-
defects of the abdominal wall after abdomino- tures: a technique to reduce local complications in
plasty. Zentralbl Chir 129 (Suppl 1):85–88 abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 105:2583–
Ousterhout DK (1990) Combined suction-assisted 2586 and discussion 2587–2588
lipectomy, surgical lipectomy, and surgical ab- Prado A, Andrades PR, Benitez S (2004) Abdomino-
dominoplasty. Ann Plast Surg 24:126–132 and plasty: the use of polypropylene mesh to correct
discussion 132–133 myoaponeurotic-layer deformity. Aesthetic Plast
Ovrebo KK, Grong K, Vindenes H (1997) Small intestinal Surg 28:144–147
perforation and peritonitis after abdominal suction Pratt JH, Irons GB (1978) Panniculectomy and abdo-
lipoplasty. Ann Plast Surg 38:642–644 minoplasty. Am J Obstet Gynecol 132:165–168
Ozgenel Ege GY, Ozcan M (2003) Heating-pad burn Pravecek EJ, Worland RG (1998) Tumescent abdo-
as a complication of abdominoplasty. Br J Plast minoplasty: full abdominoplasty under local anes-
Surg 56:52–53 thesia with i.v. sedation in an ambulatory surgical
facility. Plast Surg Nurs 18:38–43
136 ] Literaturverzeichnis

Psillakis JM (1985) Abdominoplasty. Treatment of the abdominoplasty technique in the presence of


external oblique muscle to obtain better waist. A J bilateral subcostal scars after gastric bypass. Obes
Sul Bras SBSP, pp 85–95 Surg 17(1):63–67
Psillakis JM (1984) Plastic surgery of the abdomen Robertson JD, de la Torre JI, Gardner PM, Grant JH
with improvement in the body contour. Physio- 3rd, Fix RJ, Vasconez LO (2003) Abdominoplasty
pathology and treatment of the aponeurotic repair for abdominal wall hernias. Ann Plast Surg
musculature. Clin Plast Surg 11:465–477 51:10–16
Psillakis JM (1978) Abdominoplasty. Some ideas to Rohrich RJ, Sorokin ES, Brown SA, Gibby DL (2003)
improve the results. Aesth Plast Surg 2:205–211 Is the umbilicus truly midline? Clinical and
Pu LL, Cui X, Fink BF, Cibull ML, Gao D (2005) The medicolegal implications. Plast Reconstr Surg
viability of fatty tissues within adipose aspirates 112:259–263 and discussion 264–265
after conventional liposuction: a comprehensive Rosenberg MH, Palaia DA, Bonanno PC (2001) Abdo-
study. Ann Plast Surg 54:288–292 and discussion 292 minoplasty with procedural sedation and analgesia.
Ramirez OM (2000) Abdominoplasty and abdominal Ann Plast Surg 46:485–487
wall rehabilitation: a comprehensive approach. Ruberg RL, Shah RR (1983) Max Thorek: a surgeon
Plast Reconstr Surg 105:425–435 for all seasons. Clin Plast Surg 10:611–618
Ramirez OM (1999) U-M abdominoplasty. Aesth Surg Ryan RF (1977) Which patient needs the abdomino-
J 19:279–286 plasty. Plast Reconstr Surg 59:842–843
Ramsey-Stewart G (1993) Radical “fleur-de-lis” ab- Saldanha OR, De Souza Pinto EB, Mattos WN Jr,
dominal after bariatric surgery. Obes Surg 3:410– Pazetti CE, Lopes Bello EM, Rojas Y, dos Santos
414 MR, de Carvalho AC, Filho OR (2003) Lipoabdo-
Rao YV (1969) Augmentation mammaplasty and ab- minoplasty with selective and safe undermining.
dominoplasty in one stage. Plast Reconstr Surg Aesthetic Plast Surg 27:322–327
43:148–151 Santanelli F, Mazzocchi M, Renzi L, Cigna E (2002)
Ratnam BV (2006) Adjustable suture technique based Reconstruction of a natural-looking umbilicus.
on viscoelastic properties of skin for direct closure Scand J Plast Reconstr Surg Hand Surg 36:183–185
of a defect after abdominoplasty flap necrosis. Santos E, Muraira J (1998) The waist and abdomino-
Aesthetic Plast Surg 30(4):497–499 plasty. Aesthetic Plast Surg 22:225–227
Rebello C, Franco T (1977) Abdominoplasty through Savage RC (1982) Abdominoplasty combined with
a submammary incision. Int Surg 62:462–463 other surgical procedures. Plast Reconstr Surg 70:
Regnault P (1989) About the W-abdominoplasty. Plast 437–443
Reconstr Surg 83:1084 Schepelmann E (1918) Über Bauchdeckenplastiken.
Regnault P (1978) The history of abdominal dermo- Bruns Beitr Klein Chir 111:372–399
lipectomy. Aesth Plast Surg 2:113–123 Schöller T, Wechselberger G, Otto A, Rainer C,
Regnault P (1975) Abdominal dermolipectomies. Clin Schwabegger A, Lille S, Ninkovic M (1998) New
Plast Surg 2:411–429 technique for scarless umbilical reinsertion in ab-
Regnault P (1975) Abdominoplasty by the W-techni- dominoplasty procedures. Plast Reconstr Surg 102:
que. Plast Reconstr Surg 55:265–274 1720–1723
Reichenberger MA, Stoff A, Richter DF (2007) Body Schrudde J (1972) Lipexeresis in the correction of local
contouring surgery in the massive weight loss adiposity. First congress of the International Society
patient. Chirurg 78(4):326–334 of Aesthetic and Plastic Surgeons, Rio de Janeiro
Rhee CA, Smith RJ, Jackson IT (1994) Toxic shock Schurter M, Letterman G (1979) Abdominoplasty, or
syndrome associated with suction-assisted lipec- abdominal dermolipectomy. Ann Plast Surg 2:235–
tomy. Aesthetic Plast Surg 18:161–163 238
Rhomberg M, Pulzl P, Piza-Katzer H (2003) Single-stage Scroggins C, Barson PK (1999) Fat embolism syn-
abdominoplasty and mastopexy after weight loss drome in a case of abdominal lipectomy with
following gastric banding. Obes Surg 13:418–423 liposuction. Md Med J 48:116–118
Rich JD, Gottlieb V, Pagadala S (1983) A precise Sensoz O, Arifoglu K, Kocer U, Celebioglu S, Yazici A,
method for locating the umbilicus during abdo- Tellioglu AT, Baran CN (1997) A new approach for
minoplasty. Ann Plast Surg 10:397–399 the treatment of recurrent large abdominal
Richling N, Friedrich E, Deutinger M, Riedmüller hernias: the overlap flap. Plast Reconstr Surg
EM, Janata K, Laggner AN (2004) Surgical reduc- 99:2074–2078
tion of fat surplus leading to pulmonary embolism. Sersonneto D (1982) Abdominoplasty. Aesthetic Plast
Wien Klin Wochenschr 116:854–857 Surg 6:1–5
Richter DF, Stoff A, Velasco-Laguardia FJ, Reichen- Seung-Jun O, Thaller SR (2002) Refinements in abdo-
berger MA (2008) Circumeferential lower truncal minoplasty. Clin Plast Surg 29:95–109
dermatolipectomy. Clin Plast Surg 35(1): 53–71 Sevin A, Senen D, Sevin K, Erdogan B, Orhan E
Rieger UM, Aschwanden M, Schmid D, Kalbermatten (2007) Antibiotic use in abdominoplasty: prospec-
DF, Pierer G, Haub M (2007) Perforator-sparing
Literaturverzeichnis ] 137

tive analysis of 207 cases. J Plast Reconstr Aesthet lipectomy: a comparative study. Plast Reconstr
Surg 60(4):379–382 Surg 84:628–631
Shestak KC (2000) Progressive tension sutures: a Teimourian B, Gotkin RH (1989) Contouring of the
technique to reduce local complications in abdo- midtrunk in overweight patients. Aesthetic Plast
minoplasty. Plast Reconstr Surg 105:2587–2588 Surg 13:145–153
Shestak KC (1999) Marriage abdominoplasty expands Teimourian B, Kroll (1984) Subcutaneous endoscopy in
the mini-abdominoplasty concept. Plast Reconstr suction lipectomy. Plast Reconstr Surg 74:708–711
Surg 103:1020–1031 and discussion 1032–1035 Tercan M, Bekerecioglu M, Dikensoy O, Kocoglu H,
Shull BL, Verheyden CN (1988) Combined plastic and Atik B, Isik D, Tercan A (2002) Effects of abdo-
gynecological surgical procedures. Ann Plast Surg minoplasty on respiratory functions: a prospective
20:552–557 study. Ann Plast Surg 49:617–620
Sillitoe AT, Thornton DJ, Srinivasan J, Hart NB (2005) Thirumalai A, Varma SK (2002) Geometric incision
Elevation of the umbilicus with skin hooks aids designing for abdominoplasty. Plast Reconstr Surg
excision in abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 109:2534–2536 and discussion 2537–2538
115:349 Thorek M (1922) Possibilities in the reconstruction of
Somalo M (1940) Dermolipectomia circular del tronco. the human form. NY Med J Rec 116:572–575
Semana Med 47:1435–1443 Toledo LS (2004) The overlap of lipoplasty and abdo-
Soundararajan V, Hart NB, Royston CM (1995) minoplasty: Indication, classification, and treat-
Abdominoplasty following vertical banded gastro- ment. Clin Plast Surg 31:539–553
plasty for morbid obesity. Br J Plast Surg 48:423– Toranto IR (1988) Resolution of back pain with the
427 wide abdominal rectus plication abdominoplasty.
Spear SL, Beckenstein MS (1996) Mammography be- Plast Reconstr Surg 81:777–779
fore abdominoplasty. Plast Reconstr Surg 97:1311 Toranto IR (1985) The relief of low back pain with
Spodoforra A (1962) Abdomen pendulo: dermolipec- WARP abdominoplasty: a preliminary report. Plast
tomia anterolateral baja. Prensa Med Arg 42:542– Reconst Surg 4:545–555
544 Tsahalina E, Crawford R (2004) Laparoscopic surgery
Stashower M, Smith K, Williams J, Skelton H (1999) following abdominal wall reconstruction: descrip-
Stromal progenitor cells present within liposuction tion of a novel method for safe entry. BJOG 111:
and reduction abdominoplasty fat for autologous 1452–1453
transfer to aged skin. Dermatol Surg 25:945–949 Uraloglu M, Tekin F, Orbay H, Unlu RE, Sensoz O
Stevens WG, Cohen R, Vath SD, Stoker DA, Hirsch (2006) Simultaneous abdominoplasty and umbilical
EM (2006) Is it safe to combine abdominoplasty reconstruction using a modified C-V flap tech-
with elective breast surgery? A review of 151 nique. Plast Reconstr Surg 117(7):2525–2526
consecutive cases. Plast Reconstr Surg 118(1):207– Vandenbussche F, Debaere PA, Vandervord J, Robe M,
214 Decoopman B (1978) Abdominoplasty and necro-
Stocchero IN (2004) Ultrasound in the diagnosis and sis. Ann Chir Plast 23:162–166
management of fluid collection complications Van Geffen HJ, Simmermacher RK (2005) Incisional
following abdominoplasty. Ann Plast Surg 52:331 hernia repair: abdominoplasty, tissue expansion,
Stone A (1996) High lateral tension abdominoplasty. and methods of augmentation. World J Surg, p 30
Plast Reconstr Surg 98:184–185 van Uchelen JH, Werker PM, Kon M (2001) Compli-
Stuckey JG (1979) Midabdomen abdominoplasty. cations of abdominoplasty in 86 patients. Plast
Plast Reconstr Surg 63:333–335 Reconstr Surg 107:1869–1873
Sugarbaker PH (2001) Vertical abdominoplasty. J van Uchelen JH, Kon M, Werker PM (2001) The long-
Surg Oncol 78:217–219 term durability of plication of the anterior rectus
Swift RW, Matarasso A, Rankin M (2007) Abdomino- sheath assessed by ultrasonography. Plast Reconstr
plasty and abdominal contour surgery: a national Surg 107:1578–1584
plastic surgery survey. Plast Reconstr Surg 119(1): Vastine VL, Morgan RF, Williams GS, Gampper TJ,
426–427 Drake DB, Knox LK, Lin KY (1999) Wound comp-
Talisman R, Kaplan B, Haik J, Aronov S, Shraga A, lications of abdominoplasty in obese patients. Ann
Orenstein A (2002) Measuring alterations in intra- Plast Surg 42:34–39
abdominal pressure during abdominoplasty as a Vernon S (1957) Umbilical transplantation upward
predictive value for possible postoperative compli- and abdominal contouring in lipectomy. Am J
cations. Aesthetic Plast Surg 26:189–192 Surg 94:490–492
Taveggia A, Galassi G, Mandrioli G, Capozzi O, Pez- Voss SC, Sharp HC, Scott JR (1986) Abdominoplasty
zini I (2003) The use of autologous dermis in the combined with gynecologic surgical procedures.
treatment of incisional hernia. Chir Ital 55:137–140 Obstet Gynecol 67:181–185
Teimourian B, Rogers WB 3rd (1989) A national Walgenbach KJ, Shestak KC (2004) “Marriage”
survey of complications associated with suction abdominoplasty: body contouring with limited
138 ] Literaturverzeichnis

scars combining mini-abdominoplasty and lipo- Wood RW Jr (1985) Abdominoplasty: agony and
suction. Clin Plast Surg 31:571–581 ecstasy. Aesthetic Plast Surg 9:51–56
Wallach SG (2005) Maximizing the use of the abdo- Yachia D (1991) Abdominoplasty combined with
minoplasty incision in terms of reconstructive lower urinary tract surgery. Urology 37:266–267
surgery, as well: reply. Plast Reconstr Surg 115: Yamamoto Y, Nohira K, Shintomi Y, Ohura T, Sugi-
1780–1781 hara T, Igawa H (1993) Abdominoplasty in para-
Wallach SG (2004) Maximizing the use of the abdo- plegic patients. Br J Plast Surg 46:337–338
minoplasty incision. Plast Reconstr Surg 113: 411– Yoho RA, Romaine JJ, O’Neil D (2005) Review of the
417 liposuction, abdominoplasty, and face-lift mortality
Wallach SG (2002) Pregnancy after abdominoplasty. and morbidity risk literature. Dermatol Surg 31:
Plast Reconstr Surg 110:1805 733–743
Weinhold S (1909) Bauchdeckenplastik. Zentrbl f Yousif NJ, Lifchez SD, Nguyen HH (2004) Transverse
Gynäk 33:1332–1338 rectus sheath plication in abdominoplasty. Plast
Widgerow AD, Jackson L (2004) Irritable bowel syn- Reconstr Surg 114:778–784
drome and abdominoplasty. Plast Reconstr Surg Zecha PJ, Missotten FE (1999) Pseudocyst formation
113:1050–1054 and discussion 1055–1056 after abdominoplasty – extravasations of Morel-
Wilkinson TS (1994) Limited abdominoplasty tech- Lavallee. Br J Plast Surg 52:500–502
niques applied to complete abdominal repair. Aes- Zocchi M (1992) Ultrasonic liposculpturing. Aesthetic
thetic Plast Surg 18:49–55 Plast Surg 16:287–298
Wilkinson TS (1990) Open abdominoplasty. Plast Re- Zukowski ML, Ash K, Spencer D, Malanoski M,
constr Surg 86:1039–1041 Moore G (1998) Endoscopic intracorporal abdo-
Wilkinson TS (1988) Mini-abdominoplasty. Plast Re- minoplasty: a review of 85 cases. Plast Reconstr
constr Surg 82:917–918 Surg 102:516–527
Wilkinson TS, Swartz BE (1986) Individual modifica-
tions in body contour surgery: the “limited” abdo-
minoplasty. Plast Reconstr Surg 77:779–784
Sachverzeichnis

A Aponeurose 15, 19, 22–24, 29, 30, 94


Approximation 57
A. circumflexa iliaca superficialis 17 Aspirationsvolumina 49
A. epigastrica inferior 16 Aszites 29
A. epigastrica inferior superficialis 17 Augmentation, subglanduläre 102
A. epigastrica superficialis 17 Augmentationsplastiken 124
A. epigastrica superior 17 Ausdünnung 78
A. femoralis 16 Ausfuhrbilanz 124
A. femoralis mit cranial abgesetzter A. epigastrica Ausscheidungsbilanz 49
superficialis 17 Axillarlinie 95
Abdomenbinde 119 – anteriore 93, 116
Abdominalkontur 21 – mediale 68, 69
– weibliche 7 – posteriore 78
Abdominalmuskulatur 8, 27 – vorderer 65, 68
Abdominalspannung 23
Abdominalwand 16, 38 B
Abdominoklassifikation 32
Abdominoplastik 1, 41, 127 Babcock 3
– endoskopisch assistierte 114 Ballondissektion 113, 114
– endoskopische 28 Banana-Region 49
– Entwicklung 2 Baroudi 3, 4
– Maxi-Abdominoplastik 78, 80, 90, 93, 119 Barsky und Kahn 4
– Medi-Abdominoplastik 52, 78, 80, 86, 87, 89, Bauchbinde 4, 98, 119
110, 112, 119, 125 Bauchnabel 10, 51, 52, 74, 76, 94, 115, 127
– – modifizierte 111 Bauchwandsilhouette 7, 8
– Micro-Adominoplastik 51, 52, 82, 89 Beck 1
– Mini-Abdominoplastik 78, 84, 86, 89, 119, 125 Beckenkammrand 9
– – modifizierte 103 Beckenkammschaufel 8
– M-U-Abdominoplastik 103, 104, 107 Bindegewebe 14
– Reverse-Abdominoplastik 79, 101, 102, 126 Blasenkatheter 124
– submammäre 79 Blutungsrisiko 14, 124
– videoendoskopisch assistierte 127 Bruchsackinhalt 29
– videoendoskopische 112 Brustaugmentation
Abdominalfett 14 – subglanduläre 122
Abführmittel 41 – subpektorale 122
Adipoblasten 43
Adipositas 45 C
Adipozyten 44
Adipozytenvorläuferzellen 43 Callia 4
Adipozytenzellen 44 Campers-Faszie 13
Advancement-Plastik 59 Compliance 126
– M.-obliquus-externus-abdominis 59, 90, 93, 95, Cortison 121
106 Criss-cross-Technik 49
Algorithmus 31 Crunch-Test 28
Antibiotika 120
Antibiotikaprophylaxe 119
Apertur, kostochondrale 9
140 ] Sachverzeichnis

D – ultraschallassistierte 43
Fettansammlungen 8, 9, 44, 127
Darmers und Marx 1 Fettgewebe 8, 14, 43, 44, 78, 127
Datenblätter 46 – Embryologie 43
Dead Spaces 125 Fettgewebsplastik 1, 76–78
Débridement 121 – neoparumbilikale 76
Dermatochalasis 100 Fettgraft 123
Dermatolipochalasis 100 Fettkörper, areolare 44
Dermatome 16 Fettlobulae 14
Dermis-Fett-Graft 123 Fettnekrosen 125
Dermis-Fett-Transplantation 122 Fettschicht 14, 44, 45
Desinfektionen 124 Fettschichtdicke 45
Diaphragmabeweglichkeit 125 Fettschürzenplastik 1
Diastase 93, 127 Fettverteilung 44
Diathesen 120 Fettverteilungsmuster 44
Dissektionen 56 – androide 44
Dog-Ear-Bildung 89, 125 Fettzellen 43, 44
Dog-Ears 96, 103 Fibrae intercrurales 19
Drainagen 119, 120, 125 Fibrillen 44
Druck, intraabdomineller 124 Fibroblasten 44
Dysmorphophobie 40 Fischer-Technik 43
Flanken 125
E Flesch-Thebesius 3
Flexionsstellung 42
Eigengewebsunterfütterung 122 Floated Navel Plasty (FNP) 2, 31, 53, 86, 88, 99,
Einfuhrbilanz 124 111, 118, 127
El Baz 3 Floated Umbilikusplastik 125
Embolien 121 Foged 4
Embryologie 43
Endoskop 116 G
Endoskopie 112
Endoskopretraktor 113 Gallaudet-Faszie 14, 19, 25
Epiduralanästhesie 42 Galtier 3
Epigastrium 7, 28, 51, 65, 72, 83, 111, 124 Gerinnungsstatus 120
Erregerbestimmung 121 Gewebe, inguinales 7
Extension 120 Gewichtsabnahme 127
Gewichtsreduktion 41
F Gillies und Millard 4
Glabellafalten 124
Facelifting 122 Gonzalez-Ulloa 3
Fadenentfernung 119 Grazer 3, 4
Faria-Correa 4
Fascia abdominalis 18 H
Fascia lata 45
Fascia Spiegheli 30 Haarwachstum 11
Fascia superficialis 74 Hämatokritwert 49
Fascia transversalis 13, 15, 20, 21, 24 Hämatom 120, 121
Fascia ventralis 15 Hämatombildungen 125
Fasern 44 Hauterschlaffung 5
Fasszangen 113 Hautgewebe 127
Faszie 18, 19, 24, 122 Hautmarkierungszange 78, 96
– des M. rectus abdominis 88 Hautnekrosen 120
Faszienrhaphie 95, 103, 105, 107 Hautreaktionsfähigkeit 46
Fasziensystem, superfizielles 2, 4, 50, 66, 81, Hautresektion 78
103–105, 127 Hautspaltlinien 49
Faszien-Transplantationsplastiken 122 Hautspannung 120, 125
Femoralarterienäste 16 – suprapubische 50
Fettabsaugekanülen 125 Hauttraktion 46
Fettabsaugung 127 Hautüberschuss 46
– superfizielle 43 Hernien 21, 23, 28, 29, 41, 93
Sachverzeichnis ] 141

– epigastrische 29 Körpersilhouette 127


– gemischte 29 Korsett 62
– ventrale 29, 112 Korsettplastik 61, 65, 66, 93, 95
Hernienplastik 71, 118, 127 – inferiore 65, 68
– ventrale 71 – pararektale vertikale 69
Hernienrezidiv 72 – superiore 68
Herniensack 71 Kreuzvernetzung 22
Hernienverschluss 73 Küster 3
High Tension Plastik 50
Höhenkurven 49 L
Hönig 3
Hüftflexion 4 Labia minora 50, 127
Hygiene 121 Lager 42
Hyperhydrierung 124 Laparoskop 113, 114
Hypogastrium 7, 29, 51, 59, 72, 83, 111 Lappennekrose 14
Hypotension 42 Leckage 123
Leistenring 22
I Lichtquelle 113
Ligament 48
Illous 4 – inguinales 7
Imbrikation 61 Ligamentum teres hepatis 18
Implantate 122 Ligaturen 125
I-Nabelplastik 97 Linea alba 20, 22, 23, 29, 39, 71, 85, 94, 103, 115, 117
Infektionen 121, 125 Linea arcuata 21, 22
Inguinalfalten 110, 112 Linea semilunaris 8, 72
Inguinalflap 105 Lipektomie 43
Inguinalgewebe 104 Lipoabdominoplastik 4, 89, 94, 103
Inguinalregion 8 Lipoplastik 4
Interfaces 80 Liposuktion 5, 17, 43, 45, 46, 49, 57, 78, 81, 84, 87,
Interkostalgefäße 18 103, 111, 120, 124, 125
Interkostalnerven 69 – Lagerung 83
Intersectiones 8 – superfizielle 4, 48, 94, 114
Intubationsnarkose 42, 124 Liposuktionskanäle 83
Inzision, prätrichale 52 Liposuktionsverfahren 46
Ischämie 121 Lippenaugmentation 123
I-Umbilikoplastik, umgekehrte 118 Lippenfalten 124
Lockwood 2, 4
J Lokalanästhetika 125
Lordosierung 83
Jack knife 4 Lungenödem 124
John Hopkins Hospital 1 Lymphabfluss 18
Lymphbahnen 52
K – suprapubische 92
Lymphknoten 18
Kanülen 43 Lymphödem 18
Kanülenkalibergrößen 48 Lyra 8
Kavität, optische 114
Kelley 1, 3, 4 M
Keloide 121
Kesselring-Methode 43 M. obliquus 21
Kissen 83 M. obliquus bis zur Axillarlinie 95
Klassifikationssystem 4 M. obliquus externus 15, 21, 30
Knochenzange 123 M. obliquus externus abdominis 24, 26, 61, 68, 69
Koagulation 120 M. obliquus externus abdominis superior 24
Kompressen 119 M. obliquus internus 21, 58
Kompressionsmieder 119 M. obliquus internus abdominis 15, 24, 26, 68, 69
Kompressionsstrümpfe 119 M.-obliquus-externus-abdominis-Advancement-
Kompressionsverbände 47 Plastik 59, 90, 93, 95, 106
Körperfaszie 127 M.-obliquus-externus-abdominis-Aponeurose 72
Körperkonturierung 9 M. pyramidalis 19
142 ] Sachverzeichnis

M. rectus 21 Nähte 126


M. rectus abdominis 15, 18, 20, 23, 24, 39, 78, Narben 126
100, 115 Narbenhypertrophie 121
M. transversus abdominis 15, 21, 24, 26 Narbenkontraktur 121
M.-rectus-Faszien-Plikation 87 Narbenrevision 121
Makrophagen 44 Nasolabialfalten 124
Mamillenrand 100 Neoinsertion des Nabels 125
Mammaaugmentation 79, 100, 101 Nervenfasern 44
– subglanduläre 122 Netz, retromuskuläres 72
– subpektorale 122 Netzplastik 72
Mammaaugmentationsplastik 122 Netzwerk 44
Mammareduktion 100 Neugeborene 44
Mammareduktionsplastik 101 Nikotin 119
Mason 4 Nikotinkonsum 40
Massagen 125 Nitrooxide 124
Mastopexie 100 Nn. axillares 18
Matarasso 4, 9 Nn. iliohypogastrici 16
Maxi-Abdominoplastik 78, 80, 90, 93, 119 Nn. ilioinguinales 16
Medi-Abdominoplastik 52, 78, 80, 86, 87, 89, 110, Nn. inguinales superficialis 18
112, 119, 125
– modifizierte 111
Mesogastrium 65
Micro-Abdominoplastik 51, 52, 82, 89 O
Mini-Abdominoplastik 78, 84, 86, 89, 119, 125
Ödeme 125
Mittelgesichtsaugmentation 123, 124
Ödemreduktion 125
Mittellinie 54
Onlay-Netz, alloplastisches 71
Mladick 9
Mm. obliqui externi abdominis 58
Mm.-recti-abdominis-Approximation 85
Monitore 113 P
Monitoring 49
Mons pubis 7, 8, 10, 11, 56, 87, 89, 106, 121 Pannikulus 123
Mons-pubis-Region 4, 5, 50, 78, 80, 111, 127 Perforatoren 71
Moufarrège 3 – interkostale 71
M-U-Abdominoplastik 103, 104, 107 Perichondrium 123
Muskelabdominoplastik 56 Periost 79, 101
Muskel-Faszien-Plastik 81 Peritoneum 13
Muskelplastiken 127 Peritoneum parietale 15, 24
Muskelrhaphie 95, 105, 107 Pick 3
Muskelscheiden 29 Pinchtest 46, 48, 51
Muskelschlinge 23 – dynamischer 45
– statischer 45
N Pitanguy 3, 4
Plastik
N. cutaneus lateralis 16 – horizontale 93
Nabel 1, 10, 18, 56, 58, 59, 62, 74, 77, 84, 86, 87, – horizontale muskuloaponeurotische 40
89, 91, 93, 96–99, 101, 103, 106, 108–110, 114, – muskuloaponeurotische 87, 124, 127
116 – semilunare vertikale 93
– Neoinsertion 125 Pleura 123
Nabelbasis 77, 93 Pleuraverletzung 123
Nabeldepression 74 Plikation 61, 70
Nabelfixation 125 – H-förmige 70
Nabelform 74 – vertikomediale 65
Nabelhernien 29, 30, 118, 127 Plikationsplastiken 125
Nabelhernienplastik 115 Pneumothorax 123
Nabelplastik, V-förmige 75 Polsterverbände 119
Nabelposition 125 Pouch 125
Nabelstiel 75, 88, 91, 94, 118, 125, 127 Präparationsgrenze 171
Nabelteller 75, 77, 94, 97, 99 Pseudodeformität 45
Nachsorge 119 Punktion 120
Sachverzeichnis ] 143

Q Steristrips 119
Sternum 79, 101
Quergurtung 23 Stichinzisionen 51, 82
Stickstoff 124
R Striae 14, 126
Striae gravidarum 112
Ramirez 3 Stufenbildungen 126
Rectus-Scheiden-Plikation 4 Sublay-Netz, alloplastisches 71
Régnault 3–5 Submammärfalte 56, 100, 101, 122, 124
Reithosendeformität 46, 50 Superwet-Technik 49
Rekonvaleszenzzeiten 92 Syringe-Technik 48
Rektusdiastase 29, 38, 70, 125
– epigastrische 71 T
Rektusfaszie 107, 127
Rektus-Faszien-Plastik 116 Taille 5, 7, 39, 50, 58, 62, 69, 95, 103, 105, 127
Rektus-Faszien-Plikation 94 Thoraxapertur 8, 68, 69
Rektus-Faszien-Rhaphie 85, 117 Thorax-Übersichtsaufnahme 123
Rektus-Faszien-Scheide 115 Thorek 3, 4
Rektus-Faszien-Scheiden-Approximation 71 Tonizitätsverlust 27
Rektus-Faszien-Streifen 123 Toranto 4
Rektusmuskeldiastasen 281 Traktionsnähte 77
Rektusmuskulatur 39, 57, 93, 115 TRAM-flap 21
Rektusplikation 125 Transplantat 123
– videoendoskopisch assistierte 118 Transplantationsplastik 122
Rektusscheide 7, 15, 18, 20, 22, 26, 30, 39, 53, 58, Trochanter 42, 45
72, 85, 86, 93, 125 Tumeszenzanästhesie 82, 111
Rektus-Scheiden-Plikation 39, 40, 57, 59, 69 Tumeszenzlösungen 49
Retraktor 114 Tumeszenzverfahren 43
Reverse-Abdominoplastik 79, 101, 102, 126 Tumoskop 113
Rippe 123 Typ, gynoider 44
Rippenbögen 124
Rippenelevatorium 123 U
Rippenentnahme 123
Umbilikoplastik 7, 10, 75, 90, 97, 105, 114, 121
S – I-förmige 74, 76
– V-förmige 74, 75
Saldanha 4 – – umgekehrte 118
Sandsäcke 41
Scarpa-Faszie 4, 13, 17, 19, 25, 78, 94, 96, 98, 125 V
Schambehaarung 5
Schepelmann 3 V. portae 18
Scherkräfte 80 Vagina rectus abdominis 15
Schlaufennähte 116 Valsalva-Versuch 41
Schmerz 125 Ventilationsstörungen 125
Schnittführung, horizontale 4 Verbände 119
Schwangerschaft 10, 27, 40 Verbrauchskoagulopathie 120
Serombildungen 125 Verfahren, videoendoskopische 127
Serome 80, 120, 121, 125 Vernon 3, 4
Slit-Navel-Plastik 89 Videoendoskop 114
Slit-Navel-Variante 86 V-Nabelplastik 97
Somalo 2 Vulvakommissur 11, 54, 70, 96, 110, 120
Sonde, nasogastrale 124 V-Umbilikoplastik, umgekehrte 118
Spadafora 2, 3
Spalthaut 120 W
Spieghel-Hernien 29, 30
Spina iliaca anterior 7 Wärmedecken 124
Spina iliaca anterior superior 25, 89, 105, 112 Wasserscheiden 18
Spina iliaca superior 54, 78, 110 Weinhold 3
Spodafora 4 Wet-Technik 49
Steppnähte 80, 125 Wirbelkörperfortsätze 25
144 ] Sachverzeichnis

W-Schnittführung 4 Z
Wundheilungsstörungen 125
Wundrandadaptation 120 Zellteilung 43
Wundrandverschluss, mehrschichtiger 98 Zellulitis 48
Wundrandspannung 125 Zwerchfellkontraktionen 29
Wundverschluss 5, 81

X
Xiphoid 7, 10, 54, 71, 80, 87, 89, 94, 106, 115

Das könnte Ihnen auch gefallen