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Geändertes

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Geändertes
Schreibverhalten
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Aber, so der
"Nature"-Bericht,
dies alleine helfe
nicht aus.
Mindestens
ebenso wichtig sei
das
Schreibverhalten
der Forscher
selbst. Dabei
besonders
wichtig: die
Einhaltung
grundlegender -
aus dem
Journalismus
stammender -
Regeln (z.B.
Subjekt und
Objekt eines
Satzes sollten
nicht durch allzu
viele Worte
getrennt sein, die
Sätze sollten sich
eindeutig
aufeinander
beziehen).
Molekularbiologen besonders
schwierig
Besonders "schlimm" sei es
bei den Disziplinen der
Molekularbiologie. Die stets
wachsende Zahl entdeckter
Proteine, die auf klingende
Namen wie "Tir Nan Og",
"DHFR-TS" oder "Bassoon"
hören, um nur einige der
zuletzt in science.ORF.at
beschriebenen zu nennen,
machen vor allem Zeitschriften
wie "Cell" zu einer echten
Herausforderung für jeden
Leser.

Etwas leichter verständlich


scheinen dafür Journals, die
sich z.B. mit
Erdwissenschaften
beschäftigen - "Vulkane" oder
"Eisberge" gehören eher zum
durchschnittlichen Wortschatz.

Francis Crick: "Nichts ist ermüdender"


Die einleitende These von Francis Crick, dem
Mitentdecker der DNA: "Es gibt keine Textform,
die schwieriger zu verstehen und ermüdender
zu lesen ist, als das durchschnittliche
Wissenschafts-Paper".

Dass diese Unverständlichkeit kein


notwendiges Schicksal darstellt, beweise schon
der Umstand, dass sie in den letzten 50 Jahren
dramatisch angewachsen ist. Verantwortlich
dafür sei u.a. die verstärkte Aufsplitterung der
Wissenschaften in Fachbereiche und
Subdisziplinen - jede mit einem eigenen
Vokabular und Jargon, schreibt der
Wissenschaftsjournalist Jonathan Knight in
"Nature".

Der Original-Artikel von Jonathan


Knight ist unter dem Titel "Clear as
mud" in "Nature" (Bd. 422, S. 376-
378, Ausgabe vom 22. Mai 2003)
erschienen.

Zum Artikel (kostenpflichtig)

Molekularbiologen besonders
schwierig
Wie kann man Wissenschaftstexte verständlicher machen?
Das britische Journal
"Nature" zählt seit seiner
Ersterscheinung 1869
nicht nur zu den
bedeutendsten
Wissenschaftsmagazine
n der Welt, immer wieder
macht es sich auch um
eine Meta-Kritik des
eigenen Tuns verdient.
So auch im Rahmen
eines aktuellen Features,
das der Frage nachging,
warum wissenschaftliche
Texte so schwierig zu
lesen sind - und was
man tun kann, um die
Verständlichkeit zu
erhöhen.
Francis Crick: "Nichts ist ermüdender"
Die einleitende These von Francis Crick, dem Mitentdecker
der DNA: "Es gibt keine Textform, die schwieriger zu
verstehen und ermüdender zu lesen ist, als das
durchschnittliche Wissenschafts-Paper".

Dass diese Unverständlichkeit kein notwendiges Schicksal


darstellt, beweise schon der Umstand, dass sie in den
letzten 50 Jahren dramatisch angewachsen ist.
Verantwortlich dafür sei u.a. die verstärkte Aufsplitterung
der Wissenschaften in Fachbereiche und Subdisziplinen -
jede mit einem eigenen Vokabular und Jargon, schreibt der
Wissenschaftsjournalist Jonathan Knight in "Nature".

Der Original-Artikel von Jonathan Knight ist unter dem Titel


"Clear as mud" in "Nature" (Bd. 422, S. 376-378, Ausgabe
vom 22. Mai 2003) erschienen.

Zum Artikel (kostenpflichtig)

Molekularbiologen besonders schwierig


Besonders "schlimm" sei es bei den Disziplinen der
Molekularbiologie. Die stets wachsende Zahl entdeckter
Proteine, die auf klingende Namen wie "Tir Nan Og",
"DHFR-TS" oder "Bassoon" hören, um nur einige der
zuletzt in science.ORF.at beschriebenen zu nennen,
machen vor allem Zeitschriften wie "Cell" zu einer echten
Herausforderung für jeden Leser.

Etwas leichter verständlich scheinen dafür Journals, die


sich z.B. mit Erdwissenschaften beschäftigen - "Vulkane"
oder "Eisberge" gehören eher zum durchschnittlichen
Wortschatz.

Versuche gegenzusteuern
Ein Versuch der großen Journals, dagegen etwas zu
unternehmen, sind die Kurz-Zusammenfassungen zu
Beginn jedes Artikels, die - idealerweise - in einfacherer
Sprache das danach folgende vorwegnehmen.

Ein Unterfangen, das nicht nur für Journalisten


Erleichterung verspricht, sondern auch für Wissenschaftler
anderer, benachbarter Wissensgebiete den Einstieg
erleichtern soll.

Quantifizierung von Lesbarkeit


Die Lesbarkeit eines Texts zu quantifizieren, ist nicht
gerade leicht. Dennoch gibt es mehrere Versuche, diese
"readability" objektiv zu messen, wie Jonathan Knight in
seinem Artikel ausführt. Eine davon schlummert - von den
meisten Benutzern unentdeckt - im am meisten
verbreiteten Textverarbeitungsprogramm der Welt,
"Microsoft Word".

Der Name des Sub-Programms: "Flesch Reading Ease


scale". Sein Inhalt: die Messung der durchschnittlichen
Länge von Worten und Sätzen, die auf die Jahre der
Bildung schließen lassen, die für das Verständnis des
Texts vonnöten sind.

Flesch-Lesbarkeits- und Verständlichkeitsgrad


Der "Flesch-Lesbarkeitsgrad", wie er auf Deutsch heißt, misst den
Schwierigkeitsgrad eines Text-Dokuments. Die Bewertung erfolgt anhand
der durchschnittlichen Anzahl von Silben pro Wort sowie Wörtern pro
Satz. Ein Text kann nach einem Punktesystem maximal 100 Punkte
erreichen, je höher die Punktzahl, desto verständlicher ist das Dokument
(Standarddokumente: 60 bis 70 Punkte).

Der "Flesch-Kincaid-Verständlichkeitsgrad" bewertet einen Text nach


einem bestimmten Schulniveau. Ein Ergebnis von 8,0 bedeutet zum
Beispiel, dass das Dokument für einen Schüler der achten Klasse
verständlich ist. Standarddokumente sollten einen Wert von etwa 7,0 bis
8,0 erreichen.
Mehr über die beiden Test-Formen

Lexikalische Methode: Reihung von Worten nach Häufigkeit


Offensichtlich sagt diese Mess-Methode über die
Lesbarkeit wissenschaftlicher Texte aber noch nicht
allzuviel aus - es gibt auch sehr kurze Sätze, die vor allem
aus wenig bekannten Fachvokabeln bestehen, und
umgekehrt lange Sätze, die sehr konzise geschrieben sind.

Deshalb stellt Jonathan Knight in seinem "Nature"-Bericht


die Bewertungsmethode des Soziologieprofessors Donald
Hayes vor. Dieser hat schon vor mehr als 20 Jahren das
System "LEX" ersonnen, das die lexikalische Schwierigkeit
eines Texts misst und quantifiziert.

Als Grundlage verwendet er ein amerikanisches


Wörterbuch, dessen knapp 90.000 Worte er hinsichtlich
ihres Vorkommens in ausgesuchten Romanen, Magazinen
und Enzyklopädien reihte.

Weit hinten: Bakterium und Neuron


Zwei Beispiele aus der Welt der Wissenschaft: "Bakterium" befindet sich
in dieser Rangliste auf Rang 3.546, Neuron auf Platz 23.595. Die meisten
wissenschaftlichen Fachausdrücke befinden sich nicht auf der Liste, da
sie dementsprechend selten verwendet werden.

Unterschiede zwischen Müttern, Zeitungen und "Nature"


Und das sind laut Knight einige Ergebnisse der LEX-Skala:
Während eine Mutter, die mit ihren Kindern spricht, etwa
70 Prozent ihrer Worte aus den 1.000 am häufigsten
verwendeten bezieht, sind das bei einer Tageszeitung rund
40 Prozent und bei einer "Nature"-Studie 20 Prozent.

Was tun?
Was also lässt sich tun, um der fortschreitenden
"Balkanisierung der Wissenschaften" (Jonathan Knight)
und ihrer Jargons zu begegnen?

Neben den einführenden Summaries in den Journalen


werden begleitende Kommentare von
Wissenschaftsjournalisten immer wichtiger, die den
Bedeutungsrahmen der Studien erfassen und sich einer
einfacheren Sprache bedienen. Und im Internet: die
Möglichkeit vertiefender und weiterführender Links, deren
Inhalte die auftauchenden Fragen beantworten können.

Geändertes Schreibverhalten ...


Aber, so der "Nature"-Bericht, dies alleine helfe nicht aus.
Mindestens ebenso wichtig sei das Schreibverhalten der
Forscher selbst. Dabei besonders wichtig: die Einhaltung
grundlegender - aus dem Journalismus stammender -
Regeln (z.B. Subjekt und Objekt eines Satzes sollten nicht
durch allzu viele Worte getrennt sein, die Sätze sollten sich
eindeutig aufeinander beziehen).

... das erst gelernt sein will


Dieses, das klare Schreiben, muss aber auch gelernt sein.
Entsprechende Angebote existieren in den USA zwar
teilweise, aber nicht in dem erforderlichen Umfang. (Über
Europa legt Jonathan Knight, aus San Francisco für
"Nature" schreibend, einen Mantel des Schweigens.)

Mittlerweile aber beginne sich eine Dienstleistungsbranche


zu entwickeln, die Wissenschaftlern beim Schreiben ihrer
Texte hilft, so Knight. Etwa das Unternehmen "Exact
Science Communications" in Arizona, das Manuskripte
sprachlich korrigiert, noch ehe sie bei
Wissenschaftsjournalen eingereicht werden.

Hauptkunden seien hier Nicht-Englischsprechende


Forscher, die ihre Chancen auf eine Publikation in der
angelsächsischen Welt der Wissenschaft erhöhen wollen.

Keine Patentrezepte
Fazit laut Knight: Patenrezepte für eine bessere
Verständlichkeit wissenschaftlicher Texte gibt es keine,
bloß eine Summe einzelner Maßnahmen.

Übrigens: Nach dem - zugegeben wenig hilfreichen -


Flesch-Lesbarkeitsgrad kommt dieser Text auf 14 Punkte.
Danke, dass Sie bis hierher durchgehalten haben.

Lukas Wieselberg, science.ORF.at

Exact Science Communications


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01.01.2010

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