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Wärmepumpe

Funktion- und Betriebsweisen

Projektarbeit

im Studiengang
Maschinenbau Konstruktion und Entwicklung

vorgelegt von

Daniel Koch
Matr.-Nr.: 295228

am 15.12.2016
an der Hochschule in Konstanz

I
Inhalt

Inhalt........................................................................................................................................................................................................... I
1 Einleitung ................................................................................................................................................................................. 1
2 Die Funktion einer Wärmepumpe ............................................................................................... 2
2.1 Wärmepumpenkreislauf ................................................................................................................................................................ 2
2.2 Betriebsweisen............................................................................................................................................................................................. 3
2.2.1 Monovalente Betriebsweise ..................................................................................................................................................................................... 3
2.2.2 Monoenergetische Betriebsweise .................................................................................................................................................................... 3
2.2.3 Bivalente Betriebsweise .................................................................................................................................................................................................. 3

3 Die Leistungszahl einer Wärmepumpe ............................................................................. 4


3.1 Beispielrechnung........................................................................................................................................................................................ 4
4 Wärmequellen ........................................................................................................................................................... 5
4.1 Erdwärmepumpe...................................................................................................................................................................................... 5
4.2 Grundwasserwärmepumpe.................................................................................................................................................... 5
4.3 Luftwärmepumpe ..................................................................................................................................................................................... 5
5 Zusammenfassung............................................................................................................................................6
6 Literaturverzeichnis .............................................................................................................................................. 7
7 Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................................... 7

II
1 Einleitung

Heizen und Kühlen


mit Erdwärme

Abbildung 2 ; Energie der Erdwärme

Abbildung 1 ; Querschnitt einer installierten Wärmepumpe [5]

Energie aus dem Erdboden, aus dem Grundwasser oder der Luft. Kaum eine erneuerbare Ener-
gie bietet so viele Möglichkeiten wie die Wärmepumpe. Ein Großteil der Heizwärme wird aus der
Umwelt gewonnen, nur ein kleiner Teil wird als elektrische Antriebsleistung benötigt . Wer sich
also eine Wärmepumpe ins Haus holt, heizt im Einklang mit der Natur. Bei der Energieversorgung
der Zukunft stehen alle Zeichen auf erneuerbar und weg von fossilen und nuklearen Energieträ-
gern. Wärmepumpen sind heute Smart Grid -fähig, was bedeutet, dass sie außerdem mit Solar-
stromanlagen und anderen erneuerbaren Energie verwendet werden können [1].
Während Gas- und Ölheizungen fossil bleiben, ist die Entscheidung mit einer Wärmepumpe zu
heizen und zu kühlen eine Entscheidung für die Zukunft. Denn sowohl Erdreich, Luft als auch Was-
ser stehen in nahezu unbegrenzten Mengen zur Verfügung und erleiden durch ihre Nutzung kei-
nerlei Schaden [2].
,,Erneuerbaren Energien sind in unserem Land keine Visionen. Solange die Sonne scheint, kön-
nen wir Wärme und Strom produzieren. Ihre Energie reicht noch für 4 Milliarden Jahre. Doch wir
müssen ihr Potenzial entfalten.‘‘ [11]

1
2 Die Funktion einer Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe arbeitet, unabhängig von der Art ihrer Wärmequelle immer nach dem glei-
chen Prinzip. Der Kältekreis eines Kühlschrankes ähnelt dem Prinzip einer Wärmepumpe [3].
In einem Kältekreislauf zirkuliert ein Kältemittel, welches die Eigenschaft hat, dass es sich bei
bereits niedrigeren Temperaturen verdampfen lässt. Dieser Vorgang ist wie bei jedem anderen
Stoff abhängig vom auftretenden Druck. Durch Druckveränderungen wie komprimieren und aus-
dehnen wird ein Kältemittel (KM) laufend so verändert, dass es mehr Wärme abgibt, als es auf-
genommen hat [3].

2.1 Wärmepumpenkreislauf

Die Funktion der Wärmepumpe wird durch die folgenden vier Komponenten gewährleistet.
Am Verdampfer nimmt das Kältemittel Wärme aus der Wärmequelle auf und verdampft dabei.
Bei diesem Übergang vom flüssigen in den gasförmigen Zustand wird eine große Energiemenge
frei [2].
Das dampfförmige Kältemittel wird von dem Verdichter oder auch Kompressor angesaugt und
komprimiert es dadurch auf einen höheren Druck. Mit dem Druck steigt auch die Temperatur des
gasförmigen Kältemittels an, die vorher auf niedrigem Niveau entzogene Wärme wird damit für
die Heizung nutzbar [1].
Im Verflüssiger gibt das Kältemittel Wärme an das Heizungssystem ab und wird dadurch erneut
verflüssigt. Das nun wieder flüssige Kältemittel wird durch das Expansionsventil auf einen niedri-
geren Druck entspannt, dabei sinkt seine Temperatur wieder. Nun beginnt der Kreislauf erneut [1].

Abbildung 3 ; Funktionsprinzip einer Wärmepumpe [4]

2
2.2 Betriebsweisen

Die Betriebsweise einer Wärmepumpe kann einen entscheidenden Einfluss auf deren Wirt-
schaftlichkeit haben. Bei der Auslegung der Wärmepumpe ist es wichtig die Temperatur zu er-
mitteln, ab wann eine zweite Wärmequelle (E -Heizstab, Öl, Gas, Holz, Solar, Geothermie, Mini-
KWK) zugeschaltet werden muss. Somit kann sichergestellt werden, dass die Heizlast des Ge-
bäudes bei den entsprechenden Außentemperaturen gewährleisten ist und die Anlage mit einer
guten Jahresaufwandszahl betrieben wird [2]. Bei diesen Temperaturen spricht man vom Biva-
lenzpunkt oder Dimensionierungspunkt, der sich am Wärmemanager einstellen lassen kann.
Beispielsweise ist die Wärmequelle ,,Luft in den Übergangszeiten und im Winter in unserer Ge-
gend, aufgrund der Kälte, nur in begrenztem Rahmen voll einsetzbar. Anders aber sieht es bei
den Wärmequellen „Grundwasser“ und „Erdreich“ aus [2].

2.2.1 Monovalente Betriebsweise


Die Wärmepumpe kann zur vollständigen Deckung des gesam-
ten Wärmebedarfs in einem Jahr verwendet werden. Ein zweiter
Wärmeerzeuger ist daher nicht erforderlich [4].

2.2.2 Monoenergetische Betriebsweise Abbildung 5 ; Monovalente Wärmepumpe [7]


Die Wärmepumpe kann den erforderlichen Wärmebedarf
nicht alleine decken. Anders als bei der Monovalenten Be-
triebsweise kommt hier ein Einsatz eines weiteren Energieträ-
gers zum Einsatz, meist elektrischer Strom. Daher wird der Be-
trieb als monoenergetisch bezeichnet. Der zusätzliche Wär-
meerzeuger ist eine elektrische Zusatzheizung meistens wird
hierfür ein einfacher, kostengünstiger Elekt roheizstab in der
Wärmepumpe selbst verwendet [4].
Abbildung 4 ; Monoenergetische Wärmepumpe [7]

2.2.3 Bivalente Betriebsweise


Wie auch bei der monoenergetischen Betriebsweise deckt die
Wärmepumpe die Grundlast ab. Zur Unterstützung bei einem
erhöhten Wärmebedarf wird jedoch ein Wärmeerzeuger mit ei-
nem anderen Energieträger (Gas, Öl, Pellets) verwendet [4].
Bei einem bivalent-parallelen Betrieb sind ab einer bestimmten
Außentemperatur (Bivalenzpunkt) die Wärmepumpe und der
zweite Wärmeerzeuger gemeinsam in Betrieb. Diese Betriebsart Abbildung 6 ; Bivalente Parallele Wärmepumpe [7]
wird beispielsweise gewählt, um bei Gebäuderenovierung en
eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einem bestehenden Hei-
zungskesselanlage zu kombinieren. Je nachdem wie der Biva-
lenzpunkt gewählt wird ergeben sich Jahresdeckungsanteile
der Wärmepumpe von über 80% [4].
Ein bivalenter Betrieb in Reihe bedeutet, dass ab einer bestimm-
ten Außentemperatur die Wärmepumpe und der zweite Wär- Abbildung 7 ; Bivalente in Reihe geschalten Wärmepumpe [7]
meerzeuger gemeinsam in Betrieb sind. In Extremfällen kann es
dazu kommen, dass nur noch der zusätzliche Wärmeerzeuger in
Betrieb ist [4].

3
3 Die Leistungszahl einer Wärmepumpe

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe wird nicht in % angegeben, wie etwa bei einer Gas- o-
der Ölheizung. Maßstab für die Leistungszahl COP Im Kühlbereich wird als Leistungszahl die
Bezeichnung ERR verwendet. Die Leistungszahl ist der Quotient zwischen der abgegebenen
Heizleistung und der aufgenommenen Leistung.
Beispiel: Bei einem COP von 4,0 werden mit 1 kW Leistungsaufnahme für den Antrieb des Käl-
tekreislaufes 4kW Wärme für das Haus bereitgestellt. 3 kW stellt somit die Wärmequelle zur
Verfügung (die Kälteleistung) [1].

3.1 Beispielrechnung

Die Heizlast des Gebäudes wurde mit 8 kW errechnet. Die gewählte Wärmepumpe hat eine
Heizleistung von 9 kW und einen COP von 5. Es ergibt sich folgende Kälteleistung.
𝑯𝒆𝒊𝒛𝒍𝒆𝒊𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈 𝟗𝒌𝑾
 𝑳𝒆𝒊𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈𝒔𝒂𝒖𝒇𝒏𝒂𝒉𝒎𝒆 𝒅𝒆𝒓 𝑾ä𝒓𝒎𝒆𝒑𝒖𝒎𝒑𝒆 = 𝑪𝑶𝑷
= 𝟓
= 𝟏, 𝟖 𝒌𝑾
 𝑲ä𝒍𝒕𝒆𝒍𝒆𝒊𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈 = 𝑯𝒆𝒊𝒛𝒍𝒆𝒊𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈 − 𝑳𝒆𝒊𝒔𝒕𝒖𝒏𝒈𝒔𝒂𝒖𝒇𝒏𝒂𝒉𝒎𝒆 = 𝟗 𝒌𝑾 − 𝟏, 𝟖 𝒌𝑾 =
𝟔, 𝟐𝒌𝑾
Die Wärmequelle muss also eine Kälteleistung von 6,2 kW liefern.

Wärmequelle 6,4 kW Heizwärme 8 kW

Antriebsstrom 1,6 kW

Abbildung 8 ; installierte Luftwärmepumpe [8]

4
4 Wärmequellen
Es kommen drei verschiedene Wärmequellen für Wärmepumpen in Betracht:

4.1 Erdwärmepumpe
Die Nutzung der Wärmequelle Erdreich durch Erdwärmepum-
pen ist die verbreitetste. Unter anderem aufgrund gleichblei-
bender Temperaturen, die das Erdreich über das ganze Jahr
hinweg liefert. Hinzu kommt, dass sie in fast jedem geographi-
schen Punkt verfügbar ist [1]. Durch eine Erdwärmesonde o-
der durch einen Erdwärmekollektor kann die Erdwärme nutz-
bar gemacht werden. Da es zu hohen Jahresarbeitszahlen
kommt, wählt man die Betriebsweise der Erdwärmepumpen
in der Regel als monovalent. Entsprechend ihres Bautyps
werden die Erdwärmepumpen auch als Sole-/Wasser-Wär-
mepumpen bezeichnet [4].
Abbildung 9 ; Erdwärmepumpe [9]

4.2 Grundwasserwärmepumpe
Die Wärmequelle Grundwasser ist gegenüber der Erdwärme
wesentlich schwieriger zu nutzen. Da Grundwasser mit +8 bis
+12 C über das Jahr über gleichbleibend hohe Temperaturen
aufweist, können mit Grundwasserwärmepumpen die höchs-
ten Jahresarbeitszahlen erzielt werden. Problematisch aller-
dings ist die Verfügung von Grundwasser, die nur an wenigen
Standorten gegeben ist, sowie ein wasserrechtliches Geneh-
migungsverfahren welches Grundwasserwärmepumpen be-
nötigen. Auch entspricht die Grundwasserqualität nicht immer
den Anforderungen einer Grundwasserwärmepumpe. Wie
auch die Erdwärmepumpen werden Grundwasserwärme-
pumpen in der Regel monovalent betrieben. Grundwasser-
wärmepumpen werden auch als Wasser-/Wasser-Wärme-
pumpen bezeichnet [4].
Abbildung 10 ; Grundwasserwärmepumpe [9]

4.3 Luftwärmepumpe
Die Wärmequelle Luft ist am einfachsten zu nutzen, da sie an
jedem Standort uneingeschränkt verfügbar ist. Hinzu kommt,
dass sie einen geringen Platzbedarf erfordern und der Investi-
tionsbedarf gegenüber Erd- und Grundwasserwärmepumpen
deutlich niedriger ist. Allerdings sind Luftwärmepumpen auf-
grund der relativ niedrigen Jahresarbeitszahlen weniger leis-
tungsfähig. Hinzu kommt, dass bei einer Außenaufstellung mit
einem gewissen Geräuschpegel gerechnet werden muss.
Bei den Luftwärmepumpen unterscheidet man die Bautypen
Luft-/Luft-Wärmepumpe und Luft-/Wasser-Wärmepumpe [4].
Abbildung 11 ; Luftwärmepumpe [9]

5
5 Zusammenfassung

Aufgrund der ökonomischen Energieerzeugung die durch die Wärmepumpe erzielt wird, ge-
winnt sie in den deutschen Haushalten immer mehr an Bedeutung n. Zukunftsweisend richtet
man sich verstärkt entgegen fossilen und nuklearen Energiegewinnungsmöglichk eiten.
Jedoch ist es nicht ganz einfach sich für oder entgegen eine Wärmepumpe zu entscheiden.
Hierbei müssen einige Faktoren berücksichtigt werden, wie zum Beispiel die geographische
Lage, die zu leistende Heizwärme oder auch die auftretenden Spitzenlasten die eine Wärme-
pumpe liefern soll. Die billige und ökonomische Stromgewinnung ist in der heutigen Zeit ein gro-
ßer Positiver Aspekt, bei der Überlegung mit einer Wärmepumpe zu heizen.

6
6 Literaturverzeichnis

[1] T. Schröder, Wärmequellen für Wärmepumpen, Gütersloh: Dortmunder Buch, 2013.

[2] R. Hoffmann, Heizen mit der Wärmepumpe, Poing: Franzis Verlag, 2010.

[3] Deutsches Institut für Normung, Wärmepumpen, Berlin: Fraunhofer IRB Verlag, 2015.

[4] mb-netzwerk, „waermepumpen-portal,“ [Online]. Available: http://www.waermepumpen-


portal.de/.

[5] „immonet,“ [Online]. Available: http://www.immonet.de/service/uploads/tx_templavoila.jpg.

[6] „hausbaugrundriss,“ [Online]. Available:


http://www.hausbaugrundriss.de/files/meldungen/waermepumpen-prinzip.png.

[7] „youtube,“ [Online]. Available: https://www.youtube.com/watch?v=znivy8kNbBg.

[8] „bauen,“ [Online]. Available: https://www.bauen.de/fileadmin/media/Ratgeber.jpg.

[9] „cdn,“ [Online]. Available: https://cdn.daa.net/images/waermepumpe/erdkollektor-


waermepumpe.jpg.

[11] H. Schröder, „Schröder Wärme und Bad,“ 2015. [Online]. Available: http://henrich-schroeder.de/.

7 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 ; Querschnitt einer installierten Wärmepumpe [5] .................................................................................................................. 1
Abbildung 2 ; Energie der Erdwärme...................................................................................................................................................................................................... 1
Abbildung 3 ; Funktionsprinzip einer Wärmepumpe [4]....................................................................................................................................... 2
Abbildung 4 ; Monovalente Wärmepumpe [7] .................................................................................................................................................................... 3
Abbildung 5 ; Monoenergetische Wärmepumpe [7] ................................................................................................................................................... 3
Abbildung 6 ; Bivalente Parallele Wärmepumpe [7]..................................................................................................................................................... 3
Abbildung 7 ; Bivalente in Reihe geschalten Wärmepumpe [7] .................................................................................................................. 3
Abbildung 8 ; installierte Luftwärmepumpe [8] ................................................................................................................................................................ 4
Abbildung 9 ; Erdwärmepumpe [9] ...................................................................................................................................................................................................... 5
Abbildung 10 ; Grundwasserwärmepumpe [9] .................................................................................................................................................................... 5
Abbildung 11 ; Luftwärmepumpe [9] ...................................................................................................................................................................................................... 5

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