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Thema: Der Aufbau, das Arbeitsprinzip, das

Kältemittel und die Leistungszahl der


Wärmepumpe

ProtokollantIn: Si Kien Ho
Matrikelnummer: 4119027
Email: si.ho@uni-bielefeld.de

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Universität Bielefeld
Umweltphysik
I. Abstract
Für die thermodynamischen Prozesse ist der zweite Hauptsatz entscheidend, da die Richtung
der ablaufenden Prozesse und die Quantität umwandelbarer Anteile von Energien dadurch
bestimmt werden. Alle Wärmekraftmaschinen funktionieren darüber, darunter auch die Carnot-
Maschine, deren Kreisprozess die Grundlage für andere Prozesse bildet. Die Wärmepumpe
funktioniert über einen Kreisprozess, welcher der umgekehrte Kreisprozess im Vergleich zum
Carnot-Kreisprozess ist. Bei jeder Wärmepumpe wird die Nutzarbeit aufgewendet für die
Umwandlung in thermische Energie. Das entscheidende Ereignis der Wärmepumpe war in
den Jahren 1937/38, wo die Wärmepumpen eingesetzt wurden. Die Wärmepumpe wird aus
vier Hauptteilen, d.h. aus dem Verdampfer, dem Verdichter, dem Verflüssiger und der Drossel.
Die Wärmepumpe haben insgesamt drei Kreisläufen: Den Gewinnungsprozess, den
Kältemittelkreislauf und den Heizkreislauf. Dabei leistet das Kältemittel ebenfalls einen großen
Beitrag zur Effizienz, Sicherheit sowie zum Umweltaspekt. Die Wärmepumpe verfügt über eine
Leistungszahl und einen Gütegrad, wodurch die Leistung der Wärmepumpe ermittelt wird.

II. Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung 1
2. Hauptteil 2
a. Definition 2
b. Entstehungsgeschichte der Wärmepumpe 3
c. Aufbau und Arbeitsprinzip der Wärmepumpe 4
i. Aufbau der Wärmepumpe 4
ii. Arbeitsprinzip der Wärmepumpe 5
iii. Das Kältemittel 8
d. Die Leistungszahl der Wärmepumpe 10
3. Zusammenfassung 11
4. Literaturverzeichnis 12

III. Einleitung
Um Strom zu erzeugen und damit Motor antreiben zu können, kamen Wärmekraftmaschinen
zum Einsatz, welche nach Wärme-Kraft-Prinzip arbeiten. Ein älteres Prinzip, das für die
Stromerzeugung angewandt wurde, war die mechanische Nutzung von Wind- und
Wasserdruck. Die beiden Arbeitsweisen haben eine Gemeinsamkeit: Sie entsprechen dem
zweiten Hauptsatz der Thermodynamik. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik soll durch
folgende Eigenschaften gekennzeichnet sein: Die Richtung von Prozessabläufen müssen
vorausgesagt werden. Die theoretische Obergrenze der Umwandlung von Energien in
mechanische Arbeit muss bestimmt werden. Schließlich werden verschiedene Faktoren, die
das Erreichen der theoretisch möglichen Arbeitsfähigkeit von Prozessen verhindern,
quantitativ erfasst. Für den zweiten Hauptsatz gibt es verschiedene Formulierungen, die bis
heute noch bekannt sind. Die Formulierung von Clausius lautet: „Wärme fließt nie von selbst
von einem System niedrigerer Temperatur zu einem System höherer Temperatur“ [1]. Dabei
werden die Wörter „von selbst“ betont. Darüber hinaus haben Lord Kelvin und Planck eine
weitere Formulierung geliefert: „Es ist unmöglich, eine periodisch arbeitende Maschine zu
konstruieren, die weiter nichts bewirkt als Hebung einer Last und Abkühlung eines
Wärmereservoirs“ [1]. Daraus ergibt sich, dass es keine Maschine gibt, deren einzige Wirkung
darin besteht, eine gegebene Wärmemenge vollständig in Arbeit umzuwandeln.
Sadi Carnot (1796-1832) hat eine idealisierte Maschine erdacht, die nach dem zweiten
Hauptsatz der Thermodynamik funktioniert und reversibel läuft. Der Carnot-Kreisprozess wird
wie folgt konstruiert: Bei isothermer Expansion wird Wärme aus einem Wärmereservoir
aufgenommen und von der Maschine bei konstanter Temperatur entzogen. Das System
1
verrichtet die Arbeit. Die Wärme kann nur fließen, wenn das System kälter ist als das
Wärmereservoir. Im nächsten Schritt läuft die Expansion adiabatisch, d.h. ohne
Wärmeaustausch mit der Umgebung. Dabei fällt die Temperatur. Anschließend beginnt die
isotherme Expansion, bei der Arbeit an dem System verrichtet wird. Die Wärme wird bei
konstanter Temperatur abgeführt. Damit die Wärme wiederum fließen kann, muss das System
wärmer sein als das Wärmereservoir. Letztendlich wird die Kompression adiabatisch
abgeschlossen, bei der ebenfalls kein Wärmeaustausch mit der Umgebung stattfindet. Dabei
steigt die Temperatur an[2]. Alle Wärmekraftmaschinen unterliegen dem Carnot-Kreisprozess,
denn es gibt keine Maschine, die bei gegebenen mittleren Temperaturen der Wärmezufuhr
und Wärmeabfuhr einen höheren Wirkungsgrad hat als den aus diesen Temperaturen
gebildeten Carnot-Wirkungsgrad. Der Carnotkreisprozess wird so konstruiert, dass die von
außen zugeführte Energie in mechanische Arbeit umgewandelt wird.
Ebenfalls funktioniert die Wärmepumpe über einen thermodynamischen Kreisprozess,
welcher dem Carnot-Kreisprozess unterliegt. Doch ist die Wärmepumpe eine Umkehrung der
Wärmekraftmaschine, da die Energie von hoher Temperatur aufgenommen, teilweise dann in
mechanische Arbeit umgewandelt und in einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur
transportiert wird. Es ist der Prozess der Umwandlung der mechanischen Arbeit in
Wärmeenergie. Aus der Formulierung von Clausius wie oben erwähnt ist es durchaus möglich,
einem System niedrigerer Temperatur mit Hilfe von Wärmepumpe Wärme zu entziehen und
diese einem System höherer Temperatur zuzuführen. Bei der Wärmepumpe handelt es sich
um ein System, in dem nur das Optimum angestrebt wird, indem alle Hauptkomponenten in
Einklang gebracht werden. Die Wärmepumpe ist heutzutage wichtig für die Wärmeerzeugung
und ist ein essenzieller Teil der Energiewende für Wärmeenergie. Die Wärmepumpe ist
zuverlässig, hat eine lange Lebensdauer und zeichnet sich durch sicheren und sparsamen
Betrieb aus. Wärmepumpen leisten ebenfalls einen großen Beitrag für die Verminderung des
Treibhauseffekts. Was genau eine Wärmepumpe ist, wie sie funktioniert und was beim
Umgang mit einer Wärmepumpe berücksichtigt werden muss, wird im Folgenden ausführlich
erklärt.

IV. Hauptteil
1. Definition
„Wärmepumpe ist eine Maschine, die unter Aufwendung von Arbeit thermische Energie aus
dem Reservoir mit niedrigerer Temperatur aufnimmt und – zusammen mit der Antriebsenergie
– als Nutzwärme auf ein zu beheizendes System mit höherer Temperatur überträgt“ [3]. Die
Wärmepumpe wird oft mit der Kältemaschine verglichen: „Die Wärmepumpe ist eine
Kältemaschine, bei welcher nicht die tiefste Temperatur und die dabei erzeugte Kälte, sondern
die auf ein höheres Temperaturniveau gepumpte Wärmemenge wirtschaftlich genutzt wird“
[4].
Energie kommt in verschiedenen Formen vor, von denen nicht alle gleich genutzt werden
können. Mit Hilfe von Kreisprozessen können Energieumwandlungen durchgeführt werden.
Jede Wärmepumpe funktioniert über einen thermodynamischen Kreisprozess. Der
Kreisprozess einer Wärmepumpe entspricht einem Carnot’schen Kreisprozess in umgekehrter
Richtung, sodass Arbeit zugeführt werden muss. Er wird als sogenannter linksläufiger
Kreisprozess oder auch Plank-Prozess beschrieben. Der linksläufige Kreisprozess ist ein
Prozess, durch den die zugeführte Arbeit in Wärme umgewandelt wird. Der Grenzfall einer
reversibel arbeitenden Kraftwärmemaschine ist der linksläufige Carnot-Kreisprozess.

2
Abb. 1: Der Vergleich zwsichen einem rechtsläufigen und linksläufigen Carnot-Kreisprozess. Der einer
Wärmepumpe ist der linksläufigen Kreisprozess zugeordnet [5].

2. Entstehungsgeschichte der Wärmepumpe


Die Wärmepumpengeschichte fing mit dem Durchbruch von einem amerikanischen
Maschinenbauer, Jacob Perkins an, als er 1834 die erste funktionierende
Dampfkompressionsmaschine zur künstlichen Eisproduktion erfand, welche der heutigen
Kältemaschine mit vier Hauptteilen ähnelt. Es bestand das Problem, dass Äther in der
Verbindung mit Luft explosiv reagierte [6]. 1852 wurde die Wärmepumpe von Lord Kevin
geahnt, als er eine andere Funktion der Wärmekraftmaschine erkannte, nämlich, dass sie auch
für Heizzwecke zum Einsatz kommen könnte. Auch zu demselben Zeitpunkt veröffentlichte
William Thomson seine Bearbeitung „Heating Machine“ darüber, dass die mit dem Prinzip der
Kompression funktionierenden Kältemaschinen zum Heizen genutzt werden könnten. In dieser
Periode wurden Wärmepumpen zu Heizzwecken für Brüdenkompression in Salzwerken
eingebaut, um Holz und Kohle einzusparen.
Der österreichische Ingenieur Peter von Rittinger hat 1857 als erster versucht, die
Brüdenkompression in einer kleinen Pilotanlage zu verwirklichen. Er hat die erste bekannte
Wärmepumpe für reine Heizzwecke mit einer Leistung von 14 kW gebaut. 1876 wurde die
erste funktionierende Brüdenkompressionsanlage von Antoine-Paul Piccard und dem
Ingenieur J.H. Weibel gebaut. 1877 wurde die erste Wärmepumpe in der Saline Bex in der
Schweiz in Betrieb genommen. Auf der Basis der Erfolge dieser fand in der Industrialisierung
(1876 – 1918) ein fortschreitender wissenschaftlicher Durchbruch statt, v.a. durch Carl von
Linde. Die Kältemaschinen und -anlagen wurden zu Industrieprodukten und im industriellen
Maßstab benutzt, da damals die Priorität auf der küstlichen Kälteerzeugung lag. Um 1990 gab
es bereits viele grundlegende Innovationen der Kältetechnik, daraufhin konnte die
Wärmepumpentechnik weiterentwickelt werden [7]. Auch zu der Zeit wurden viele Ideen zum
Einsatz der Wärmepumpen vorgeschlagen, teilweise auch umgesetzt. Ein bekanntes Beispiel
war der Schweizer Ingenieur Heinrich Zoelly; er wollte eine Wärmepumpe mit Erdwärme als
Wärmequelle aufbauen, leider konnte der Stand der Technik mit seiner Idee nicht Schritt
halten.
Einen Meilenstein in der Geschichte der Wärmepumpen stellte in den Jahren 1937/38 der
Einsatz von Wärmepumpen im Rathaus Zürich dar. 1968 wurde das erdgekoppelte
Wärmepumpenmodell mit Niedertemperatur-Fußbodenheizung in Deutschland von Klemens
Oskar Watterkotte betrieben [8].

3
Im 20. Jahrhundert wurden die Wärmepumpen verbreitet ausgebaut. Doch bestand das
Problem in der Versorgung von Brennstoffen. Insbesondere spielte damals die
Kohlenknappheit aufgrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges eine wichtige Rolle. Deshalb
wurde Kohle durch Hauptwärmequellen wie Wasser und Abwärme ersetzt. In den 1950er war
der Erdölpreis so gering, dass es zu einem Verkaufseinbruch der Wärmepumpe führte. Jedoch
lief die Geschichte nur so lang, bis die Erdölkrise in den 1970er ausbrach, was das Interesse
an alternativen Heizungssystemen weckte. Nach den Ölkrisen versank die Technologie in
Bedeutungslosigkeit und die Wärmepumpen kamen aufgrund der schlechten Dämmung nicht
mehr zum Einsatz. „Deshalb wurden die 1980er Jahre für die Heizungs-Wärmepumpen zum
zweiten „Tal der Tränen““ [9].
Erst ab 1990 gewannen Wärmepumpen wieder an Bedeutung. Konstengünstige, effiziente
Wärmepumpen in verschiedenen Varianten waren auf dem Markt zu finden, da die Ideen zum
Bewältigen der Umweltprobleme durch Einsparung von Primärenergie unterstützt wurden.
Dies hatte eine bedeutende Auswirkung auf die Forschung, die technischen Fortschritten
sowie die Qualitätssicherung der Wärmetechnik. Heutzutage werden dank der
Leistungsregulierung viele Formen der Wärmepumpen als alternative Energie eingesetzt, um
die Umwelt zu schonen.

3. Aufbau und Arbeitsprinzip der Wärmepumpe


a. Aufbau der Wärmepumpe
Die Wärmepumpe besteht aus vier Hauptteilen: Verdampfer, Drossel, Verdichter und
Verflüssiger. Der Verdampfer hat die Funktion, die zugeführte Wärme von einem Medium auf
das Kälte zu übertragen. Am Verdampfer findet die Aggregatszustandsänderung statt, d.h. das
flüssige Kältemittel wird durch Zufuhr der Wärmeenergie in den dampfförmigen Zustand
gebracht. Die Arbeitsmaterialien zur Herstellung des Verdampfers variieren vom Hersteller zu
Hersteller und je nach dem, aus welcher Quelle die Wärme entzogen wird. Für die Herstellung
muss dabei beachtet werden, dass die Grenzwerte der verwendeten Materialien eingehalten
werden. Der Verdichter (oder der Kompressor) hat die Aufgabe, das Kältemitteldampf aus
dem Verdampfer abzusaugen, zu komprimieren und damit auf das nutzbare Temperaturniveau
zu bringen. Dabei erhöht sich sowohl die Temperatur als auch der Dampfdruck von dem
niedrigen Verdampfungsdruck auf den höheren Verflüssigungsdruck. Verschiedene Typen der
Verdichter stehen zur Verfügung wie bspw. Scrollverdichter, Rollkolbenverdichter oder
Hubkolbenverdichter. Für jede Art des Verdichters gibt es verschiedene Anwendungsfälle. Der
Verflüssiger (oder der Kondensator) gibt die Wärme und die mechanische Arbeit, die dem
Kreisprozess und damit letztendlich dem Kältemittel zugeführt sind, wieder ab. Dabei wird das
verdampfte Kältemittel abgekühlt und verflüssigt. Dazu kann eine sogenannte Nachschaltung
eines Unterkühlers hinter dem Kondensator installiert werden. Damit soll garantiert werden,
dass kein Kältemitteldampf in das Expansionsventil austritt. Die Drossel (oder
Expansionsventil) sichert eine vollständige Verdampfung des Kältemittels zurück zum
Verdampfer. Dabei erniedrigt sich der hohe Verflüssigungsdruck auf den niedrigen
Verdampfungsdruck, gleichzeitig nimmt die Temperatur des Kältemittels auf Anfangsniveau
ab. Bei den Wärmepumpen werden entweder thermostatische Expansionsventile (TEV) oder
elektronische Expansionsventile (EEV) eingesetzt. Elektronische Drossel können den
Kältemittelfluss besser regeln als thermostatische Drossel. Durch die schnellere Reaktion wird
die Leistungszahl auf 10 bis 20% verbessert [10].
Außer den vier Hauptkomponenten einer Wärmepumpe können andere Bauteile eingebaut
werden: Filtertrockner, Schaugläser und Niederdruckwächter. Mit einem Filtertrockner können
Verunreinigungen und Feuchtigkeit von einer Drossel gemieden werden. Der
Niederdruckwächter hat die Aufgabe, die Wärmeenergie am Verdampfer zu messen, ob es
genügend Energie vorhanden ist. Je nach Funktion und Anforderungen unterscheiden sich die
4
Wärmepumpen in ihrer Konstruktion, ihren Besonderheiten an den einzelnen Teilen sowie
Dimensionierung und Qualität der Bauteile. Dazu schreibt Seifert: „Damit der
Kältemittelkreislauf reibungslos funktionieren kann, werden noch vollständigkeitshalber
Rohrleitungen, Schraderventile, Filter, Sammler, Schaugläser, Druck- und
Temperatursensoren, Sicherheitsdruckschalter und ein Regler benötigt“ [10].

b. Arbeitsprinzip der Wärmepumpe


Eine Wärmepumpe arbeitet in drei Kreisläufen. Zuerst fängt der Gewinnungsprozess an. Dabei
zirkuliert eine Flüssigkeit in der Wärmequellenanlage (d.h. Wasser), welches mit
Frostschutzmittel versetzt ist. Die Flüssigkeit nimmt die Wärme aus der Wärmequelle z.B. Luft,
Erdreich oder Grundwasser, auf. Die Wärme wird über einen Wärmeaustauscher, den
Verdampfer, an das Kältemittel übertragen. Dieser Prozess wird als Wärmezufuhr bezeichnet.
Anschließend beginnt der Kältemittelkreislauf. Hierbei zirkuliert das Kältemittel, das bereits bei
sehr geringen Temperaturen verdampft. Das Kältemittel weist hiermit eine niedrigere
Temperatur als die Flüssigkeit auf. Da Wärme immer vom Ort höherer zu niedriger Temperatur
fließt, gibt die Flüssigkeit Wärme an das Kältemittel ab. Der Kältemitteldampf wird zu einem
Verdichter weitergeleitet. Der Dampf wird dort komprimiert, somit hebt sich das
Temperaturniveau des gasförmigen Kältemittels und der Druck steigt an. Dieser Prozess heißt
die Arbeitszufuhr.
Mit dem Heizkreislauf wird der ganze Vorgang abgeschlossen. Das gasförmige Kältemittel
landet in den Verflüssiger, einen anderen Wärmetauscher. Hier wird der stehende hohe Druck
kompensiert, das Wärmeträgermedium wird verflüssigt, indem Wärme an den Kreislauf
abgegeben wird. In dem nächsten Schritt wird das verflüssigte Kältemittel zu einer Drossel
geleitet, in der der Druck verringert. Das entspannte flüssige Kältemittel fließt wieder zum
Verdampfer, und der Vorgang fängt wieder von vorne an.
Die Wärmezufuhr und Wärmeabfuhr können ebenfalls berechnet werden:
𝑄 = 𝑚 ∗ 𝑐 ∗ ∆𝑇 (1)
Mit Q ist der Wärmestrom (W) gemeint, m steht für Massenstrom (kg/s), c entspricht der
spezifischen Wärmekapazität (J/kg*K) und Δt für die Temperaturdifferenz (K).

Abb. 2: Schematische Darstellung eines Wärmepumpenprozesses. Der Prozess fängt mit dem Verdampfer an, wo
die Energie zugeführt wird. Über dem Verdichter wird die Wärmeenergie abgeführt und über der Drossel beginnt
der Ablauf von vorne. Dabei ist das Trägermedium in zwei Aggregatszuständen aufgeteilt [11].

5
Wie es möglich ist, aus der Luft im Minusgradbereich, aus dem Grundwasser oder aus der
Sole mit einer sehr niedrigen Temperatur trotzdem ausreichend Wärme für die Beheizung
entzogen zu werden, lässt sich durch den Dampfdruck und die Siedetemperatur eines
Kältemittels erklären. Bereits bei einem geringen Absolutdruck verdampft sich das
Kältemittels, denn es besitzt eine sehr niedrige Siedetemperatur. Dieser Effekt wird bei
Wärmepumpen genutzt. Der Sättigungsdruck mit den entsprechenden Temperaturen kann
aus der bereits fertiggestellten Dampfdrucktabelle entnommen werden. Der Druck kann mit
der folgenden Gleichung berechnet werden:
𝑝𝑎𝑏𝑠𝑜𝑙𝑢𝑡 = 𝑝𝑎𝑚𝑏 + 𝑝𝑐 (2)
Dabei ist pabsolut der Absolutdruck (in kPa), pamb der atmosphärische Luftdruck (in kPa) und pc
der Überdruck (in kPa).
Im Grunde funktioniert eine Wärmepumpe nach zwei verschiedenen Prozessen, die sich
abwechseln: die isotherme und adiabatische Zustandsänderung. Bei einer isothermen
Zustandsänderung bleibt die Temperatur des Gases konstant ∆𝑇 = 0. Die Änderung des
Druckes ist durch Zu- oder Abführen der Wärme ausgeglichen. Der Betrag der durch ein Gas
verrichteten Arbeit ist gleich der dem Gas zugeführte Wärmemenge. Bei einer adiabatischen
Zustandsänderung gibt es keinen Wärmeaustausch mit der Umgebung, d.h. keine
Wärmezufuhr oder Wärmeabfuhr.

Abb. 3: Der Kreisprozess einer Wärmepumpe mit isothermen und adiabatischen Zustandsänderungen. Der
Kreisprozess wird als p-V-Diagramm dargestellt. In der Mitte steht W für die Nutzarbeit und T1 sowie T2 für die
Temperatur [12].

Hierbei handelt es sich um p-V-Diagramm des Wärmepumpenprozesses. Der Verlauf der


Kurve in Punkt 1 und 3 ist eine isotherme Zustandsänderung. Dabei wird die Arbeit zugeführt
durch Wärmeaufnahme oder das Arbeitsmedium komprimiert durch Wärmeabgabe. Im
Gegensatz dazu läuft der Vorgang 2 und 4 adiabatisch ab. Dies bedeutet, dass kein
Wärmeaustausch mit der Umgebung stattfindet, dabei erwärmt sich oder kühlt sich die
Temperatur ab.
Darüber hinaus setzen sich verschiedene Zustandsänderungen zusammen, durch die der
Verlauf der Wärmepumpe beschrieben wird. Isobare Zustandsänderung bedeutet, dass sich
der Druck nicht ändert:
∆𝑝 = 0 (3)
Es wird Volumenänderungsarbeit verrichtet. Isentrope Prozess ist adiabat abgeschlossen, d.h.
keine Wärmezufuhr bzw. -abfuhr, bei der Verdichtung nimmt die Temperatur zu und bei der
Entspannung hingegen nimmt die Temperatur ab. Isenthalpe Zustandsänderung bedeutet,
dass die Enthalpie konstant bleibt:

6
𝑝 ∗ 𝑉𝑘 = 0 (4)
Wird eine Gasmasse eingeleitet und rasch entspannt oder verdichtet, findet eine isentrope
Zustandsänderung statt, wenn dabei keine Wärme zu- oder abgeführt wird. Damit ist die
Drosselentspannung eine isenthalpe Zustandsänderung [13]. Eine Zustandsänderung, bei der
sich der Druck, das Volumen, die Temperatur sowie die Wärme in der Kälteanlage ändern,
wird als Polytrope bezeichnet.

Abb. 4: Der Carnot-Kreisprozess (rechts) und der Vergleichskreisprozess der idealisierten Wärmepumpe (links).
Das in der Thermodynamik verwendete Diagramm T-s-Diagramm stellt die beiden Kreisprozesse dar [14].

Hierbei handelt es sich um einen idealisierten Wärmepumpenprozess nach T-s-Diagramm. Als


optimaler Kreisprozess unterliegen alle thermischen Maschinen dem Carnot-Kreisprozess.
„Der Carnot-Kreisprozess gilt gleichzeitig als Vergleichsprozess zur Beurteilung realer
Prozesse“ [14]. Zunächst verläuft der Prozess isentrop (1-2), dabei nimmt die Temperatur zu.
Dann wird die Wärme isobar abgegeben (2-3). Dabei ändert sich der Druck nicht und die
Temperatur nimmt ab. Dies entspricht der Wärmeübertragung der Flüssigkeit auf Kältemittel.
Im nächsten Schritt kommt es zur isothermen oder isobaren Zustandsänderung durch
Verflüssigung (3-4), indem die Wärme an das zu beheizendes System abgegeben wird.
Anschließend entspricht die Kurve der isenthalpen Entspannung über Drosselventil (4-5).
Zuletzt wird die Wärme aufgenommen und der Kreislauf beginnt isotherm/isobar durch
Verdampfung von vorne (5-1). Vergleicht man den Prozess der Wärmepumpe mit dem Carnot-
Kreisprozess, ist auffällig, dass die Temperatur des Verdichtungsvorgangs höher als die des
Verflüssigungsprozesses. Daraus resultiert sich, dass die Arbeitszufuhr für den Verdichter
entsprechend höher ist als beim Carnot-Kreisprozess.
Doch kann dieser idealisierte Prozess nach dem zuvor beschriebenen Prinzip nicht vollständig
durchgeführt werden. So sieht die reale Kurve des Wärmepumpenprozesses nach T-s-
Diagramm aus:

Abb. 5: Der reale Kreisprozess einer Wärmepumpe. Der Kreisprozess wird als thermodynamisches T-s-Diagramm
dargestellt [14].

7
Die Polytropenexponenten können sich bei der Verdichtung verändern (1-2). Der Verdichter
kann durch Ansaugen des flüssigen Kältemittel oder durch Flüssigkeitsschläge beschädigt
sein. Sowohl die Wärmeabgabe (2-3 und 3-4) als auch die Wärmeaufnahme (5-1) kann mit
Druckabfall infolge Reibung gestört werden. Die Wärmeaufnahme kann ebenfalls durch
Überhitzung beeinflusst werden. Diese Überhitzung im Ansaugstutzen durch eine anpassende
Einstellung des Expansionsventils kann die Abweichungen bei der Verdichtung verhindern
[14]. Zu weiteren Abweichungen kommen Rohrreibungs- und Strömungsverluste. Darüber
hinaus können Wärmeverluste infolge Wärmeabstrahlung, Wärmeleitung des Kompressors
und der Rohleitungen aufftreten.
Die Wärmepumpe ist druck- und temperaturabhängig. Dies wird durch die physikalischen
Effekte des Übergangs einer Flüssigkeit in den gasförmigen Zustand und umgekehrt
verdeutlicht. Außerdem soll der Druck für die Wärmepumpe gewählt werden, damit die
Temperaturen des Phasenübergangs für die Wärmeübertragung ausreichenden Abstand zu
den Temperaturen von Wärmequelle und Wärmesenke halten. Wärmepumpen arbeiten umso
effizienter, je geringe die Senkentemperaturen und je höher die Quellentemperaturen sind. Es
wird effizienter, je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Senke und Quelle ist. Die
Temperaturdifferenz zwischen Senke und Quelle wird als Temperaturhub beschrieben.
Wärmepumpen funktionieren daher wirksamer, je geringer der zu überwindende
Temperaturhub ist. Die Auswahl der geeigneten Wärmequellen führt zur maximalen
Arbeitszahl einer Wärmepumpe. Die Wärmepumpe wird mit einem Kältekreisregler verbunden,
welcher den Druck und die Temperatur der Prozesse misst (Abb. 7). Damit kann eine
Bewertung der Wärmequelle und Wärmesenke und somit die Effizienz der Wärmepumpe ohne
weitere Hilfsmittel ermöglicht werden.

Abb. 6: Anzeige eines Kältekreisreglers einer Wärmepumpe im Betrieb. Mithilfe dieser Ansicht werden die
Parameter wie Druck und Temperatur der Hauptkomponente sowie und Temperatur der Prozesse abgelesen [10].

c. Das Kältemittel
Das Kältemittel wie oben beschrieben spielt eine wichtige Rolle. Das Kältemittel wird definiert
als eine Flüssigkeit, die bei niedriger Temperatur und niedrigem Druck durch Verdampfen
einen Wärmestrom aufnimmt, und diesen bei hoher Temperatur und hohem Druck durch
Verflüssigen wieder abgibt [15]. Je nach Wärmepumpentyp lassen sich unterschiedliche
Kältemittel einsetzen. Die Menge der eingesetzten Kältemittel wird nach der Leistungsgröße
und nach der Bauart bestimmt. Das eingesetzte Kältemittel soll die drei folgenden
wesentlichen Kriterien erfüllen: Brennbarkeit, thermodynamische Eigenschaften und
Treibhauseffekt. Zudem sind verschiedene Kriterien vorhanden, um das anpassende
Kältemittel zu wählen. In der folgenden Tabelle werden die unterschiedlichen Aspekte
aufgelistet: Thermische Eignung, Umweltverträglichkeit, Sicherheit, Verfügbarkeit und
Effizienz.

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Abb. 7: Die Auswahlkriterien eines Kältemittels für den Einsatz in Wärmepumpen. Zu jeder Faktor wird durch
verschiedene erforderliche Eigenschaften charakterisiert [16].

Jedes Kältemittel verfügt über bestimmte thermodynamische Eigenschaften. Die wichtigen


Zustandsgrößen sind: Druck, Temperatur, spezifisches Volumen, spezifische Enthalpie und
Temperaturgleit. Diese Zustandsgrößen dienen zum Vergleich der Kältemittel untereinander
und spielen bei Auswahlkriterien der Kältemittel eine entscheidende Rolle. Davor soll der
Verwendungszweck bekannt sein, damit die erwünschten Kältemittel eingesetzt werden
können. Für jedes Kältemittel gibt es Dampftafeln, in denen der Druck bei der Verdampfung
und Verflüssigung sowie die Sättigungstemperatur angegeben sind. Das gilt auch für das
spezifische Volumen. Jedes Kältemittel hat spezifische Verdampfungsenthalpie, welche ein
Maß für die verbrauchte Energie im Verdampfer darstellt. „Die spezifische Enthalpiedifferenz
gibt die tatsächlich aufgenommene Wärmeenergie durch den Verdampfer an“ [15].
Darüber hinaus sollte das Kältemittel ein möglichst geringes Treibhauspotenzial (GWP) und
Ozonabbaupotential (ODP) aufweisen, denn das Kältemittel kann bei der Befüllung der
Wärmepumpe durch Leckagen und bei der Entsorgung in die Umwelt austreten und zum
Treibhauseffekt beitragen. Für die Beurteilung des Treibhauseffekts wird der Kennwert TEWI
(Total Equivalent Warming Impact) verwendet, welcher auf die CO2-Emission angewiesen ist.
Mithilfe des TEWI kann der Einfluss des Kältemittels individuell bewertet werden.
In der Vergangenheit wurden hauptsächlich chlorierte Kohlenwasserstoffe wie
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) und teilhalogenierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(HFCKW), welche ein sehr hohes ODP besitzen, als Kältemittel für Wärmepumpen verwendet.
Die Verordnung (EU) Nr. 517/2014 [10] für die Verwendung von fluorierten und chlorierten
Kältemitteln ist 2015 in Kraft getreten. Dabei werden die Anforderungen der
Verwendungsmenge der F-Gase geregelt. Heutzutage werden fluorierte Kohlenwasserstoffe
eingesetzt, welche ein hohes GWP aufweisen. Dies kann in einem erheblichen Maße zum
Treibhauseffekt beitragen, z.B. die Emission von 1 kg Tetrafluorethan (R-134a) entspricht ca.
1300 kg CO2 [15]. Ein typisches Kältemittel, das für einen langen Zeitraum zum Einsatz kommt,
ist Propan (R290) mit einem GWP von 3. Propan ist preisgünstig, unbegrenzt aber nicht für
jede Wärmepumpe geeignet, da er die Effizienz verringert.
Gegenwärtig werden chlorierte Kohlenwasserstoffe durch natürliche Kältemittel wie Wasser
(R718), Kohlendioxid (R744) und Ammoniak (R717) ersetzt. Die natürlichen Kältemittel sind
für Hochtemperaturanwendungen geeignet und haben ein sehr geringes ODP und GWP.

9
Wasser (R718) besitzt einen hohen Siedepunkt und große latente Wärme. Ammoniak (R717)
ist günstig, hat eine große Verdampfungs- und Kondensationsenthalpie und ist wegen der
Brennbarkeit toxisch für die Umwelt. Kohlendioxid (R744) hingegen hat eine niedrige kritische
Temperatur und einen hohen kritischen Druck. Es können Rückschlüsse gezogen werden,
dass Wasser eine der höchsten spezifischen Wärmekapazitäten hat. „Nur Ammoniak und CO2
in unmittelbarer Nähe zum kritischen Punkt haben noch höhere Werte“ [17]. Kältemittel mit
hoher Wärmekapazität haben die Möglichkeit, kleine Massenströme der Flüssigkeit und einen
bestimmten Energiestrom aufzunehmen oder abzugeben.
Das Kältemittel kann gemischt werden. Kältegemische sind aus Einstoffkältemitteln, welche
unterschiedliche Siedetemperaturen haben. Damit kann die Verdichtungsendtemperatur
gesenkt und das Verhalten des Schmieröls verbessert werden. Außerdem kann die Leistung
des Kältemittels für den Kältekreislauf erhöht werden. Man unterscheidet nach dem
thermodynamischen Verhalten azeotrope und zeotrope Kältegemische. Azeotrope
Kältegemische verhalten sich wie Einstoffkältemittel. Im Vergleich dazu verhalten sich
zeotrope Kältegemische bei Temperaturdifferenz gleitend. Ein Beispiel dafür ist das Kältemittel
R407C, welches sich aus 52% R134a, 25% R125 und 23% R32 zusammensetzt [10]. Was
besonders an Gemischen ist, zeigt sich daran, dass bei Verlusten des eingesetzten
Kältemittels komplett neues Kältemittel befüllt werden muss, da es nicht bekannt ist, welcher
Anteil des Gemisches fehlt. Ein Grund für Kältemittelverluste kann aus dem
Rohrleitungssystem kommen.

4. Leistungszahl (Coefficient of Performance, Abkürzung COP)


Jede Wärmepumpe verfügt über eine individuelle Effizienz, welche als Leistungszahl definiert
ist. Die Leistungszahl wird definiert als der Quotient, aus der durch die Wärmepumpe
erzeugten Wärme zu der dazu nötigen Energie angegeben werden. Er misst wie viele
Einheiten Wärme eine Wärmepumpe aus einer Einheit Strom erzeugt und in den Heizkreislauf
abgegeben wird. Die Leistungszahl wird unter konstanten Bedingungen in Betrieb überprüft.
Der Coefficient of Performance kann keine energetische Bewertung der Gesamtanlage
angeben. Die Leistungszahl einer Wärmepumpe ist immer größer als 1, da der Umwelt
Leistung entzogen wird und zusammen mit der Arbeit als Wärmeenergie abgegeben wird [18].
„Dies hängt damit zusammen, dass eine Wärmepumpe quasi Wärme von einem Ort zum
anderen verschiebt und nicht etwa thermische Energie einfach aus der zugeführten
Antriebsenergie erzeugt“. Im Idealfall wird die Leistungszahl direkt anhand des Carnot-
Kreisprozesses aus dem Temperaturniveau der Wärmequelle und Heizwärme ermittelt.
Folgendes ist die Formel für die Leistungszahl der Wärmepumpe:
𝑄𝑊𝑃 (5)
𝜀=
𝑃𝑒𝑙
Q wird als die nutzbare thermische Energie und W die eingesetzte elektrische Energie des
Verdichters bezeichnet. In der Praxis werden die auftretenden Verluste mitberücksichtigt.
Darüber hinaus muss in Betracht gezogen werden, worauf sich die Angaben der Wärmepumpe
beziehen: W steht für Water (Wasser), A für Air (Luft) und B für Brine (Sole). Ein Beispiel dafür
ist die Leistungszahl der Wasser-Wasser-Wärmepumpe W10/W35. Der erste Buchstabe steht
für die Art der Wärmequelle; „10“ gibt die Temperatur der Wärmequelle in °C an; der zweite
Buchstabe bezieht sich auf das Arbeitsmedium der Nutzungsanlage und „35“ entspricht der
Temperatur der Wärmenutzungsanlage in °C [10].
Die maximale Leistungszahl wird durch die Begrenzung durch den Kehrwert des Carnot-
Wirkungsgrades beschrieben. Sie wird auch als ideale verlustlose Leistungszahl bezeichnet
und kann trotz aufwändigen Prozessen nie erreicht werden:

10
1 𝑄𝐻 (6)
𝜀𝑚𝑎𝑥 =
=
𝜂 𝑄𝐻 − 𝑄𝐿
Für den Entwicklungsstand einer arbeitenden Wärmepumpe ist der sogenannte Gütegrad
entscheidend. Der Gütegrad beinhaltet alle Verluste, die im Kältekreis der Wärmepumpe und
am Verdichter bei diesem einen Betriebspunkt auftreten. Er ist die tatsächliche Leistungszahl
bezogen auf die ideale Leistungszahl bei den verwendeten Temperaturniveaus. Somit kann
der COPreal der Wärmepumpe wie folgt umgerechnet werden:
𝜀𝑟𝑒𝑎𝑙 (7)
𝜂=
𝜀𝑚𝑎𝑥
In der Realität hat sich gezeigt, dass die reale Leistungszahl einer arbeitenden Wärmepumpe
aufgrund der Wärmeverluste mit der Hälfte der Carnot-Leistungszahl ausreichend abgebildet
wird [19]. Der Gütegrad besteht aus drei wichtigen Faktoren, dem inneren Gütegrad η𝑖 , dem
mechanischen Wirkungsgrad des Verdichters η𝑚 , und dem elektrischen Wirkungsgrad des
Verdichters η𝑒𝑙 . Somit ergibt sich daraus die folgende Formel:

η = η𝑖 ∗ η𝑚 ∗ η𝑒𝑙 (8)
Der Gütegrad kann im Allgemeinen wegen der komplizierten und räumlichen Modelle nicht
einfach mit Parametern für die Irreversibilität im Kältekreislauf berechnet werden [20]. Der
Gütegrad ist im Betrieb näherungsweise konstant und sein Maximum im
Temperaturhubbereich erreicht. Der typische Gütegrad in der Industrie liegt zwischen 35 bis
55% „Gegen höhere und tiefere Temperaturhübe ist ein Abfall des Gütegrads um bis zu 20%
zu beobachten“ [21].

Abb. 8: Der Gütegrad moderner Wärmepumpen einschließlich aller Hilfsantriebe von der Wärmequelle bis zum
Heizungsventilsystem [21].

V. Zusammenfassung
Es lässt sich zusammenfassen, dass die Wärmepumpe eine zukunftssichere und
umweltfreundliche Arbeitsmaschine für die Wärmeerzeugung darstellt. Das Arbeitsprinzip und
der Aufbau einer Wärmepumpe ist nicht allzu komplex. Die Wärmepumpe nehmen aus
natürlichen und kostenlosen Wärmequellen wie dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Luft
die Wärme auf. Also die Energiequelle steht dauerhaft zur Verfügung. Aus diesen
Wärmequellen und unter Aufwendung der mechanischen Arbeit wird Wärme für Warmwasser
und Heizwärme bereitgestellt. Es findet keine Verbrennung statt. Was Sicherheit und Effizienz
einer Wärmepumpe angeht, so spielen die einzelne Hauptkomponente, das verwendete
Kältemittel und die Leistungszahl bzw. der Gütegrad eine relevante Rolle. Die einzelnen
Hauptkomponenten hängen von der Temperatur und dem Druck ab, somit dürfen die
Temperaturen bei einem gewissen Maß nicht überschritten werden. Bei Kältemittel wird zwar
von chlorierten Kohlenwasserstoffen zu natürlichen Kältemitteln gewechselt, doch dies hat
einen großen Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe. Das Kältemittel hat eine erhebliche
Auswirkung auf die Umwelt, denn jeder Einzelstoff nimmt ein gewissen GWP und ODP an,
welches bei der Nutzung beachtet werden muss. Zwar kann die Wärmepumpe ein Vielfaches
an nutzbarer Wärme erzeugen, doch muss sie sich auch in der Praxis behaupten. Der
Gütegrad einer Wärmepumpe ist aufgrund der Wärmeverluste im Kältekreislauf und am
Verdichter in der Realität häufig nicht wie erwünscht erreichbar, und zwar nur bis maximal
50%. Zum Einsatz einer Wärmepumpe muss der Verwendungszweck bestimmt, das geeignete

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Kältemittel für die einzelne Art der Wärmepumpe ausgewählt und die Sicherheits-, Effizienz-
sowie Umweltfaktor mitberücksichtigt werden.

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