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Sie zeigt an, in welcher Stunde, Minute und Sekunde des Tages wir uns befinden,
als Stoppuhr kann sie Zeitspannen messen
und als Wecker Menschen aus dem Schlaf holen.
Da die Zeit Menschen aber an ihre Vergänglichkeit erinnert, haben wir ein
ambivalentes Verhältnis zu ihr und möchten die uns zur Verfügung stehende Zeit
möglichst "gewinnbringend" nutzen.
Besonders interessant ist allerdings die Tatsache, dass sich Zeitmessung in allen
Kulturen unabhängig voneinander weiterentwickelte.
Zeitmessung im Altertum
Schon immer stand den Menschen mit dem Himmel ein wichtiger Zeitmesser zur
Verfügung: Sonne und Mond teilten den Tag in zwei Teile.
Die Geschichte der Zeitmessgeräte umfasst die Entwicklung von technischen Geräten
zur Messung der Zeit von der Frühgeschichte bis zur Gegenwart.
Eine Orientierung anhand von Sonnenauf- und -untergängen sowie Sonnenlauf ist sehr
wahrscheinlich. Denn sonst wäre es nicht zur ersten nachgewiesenen Zeitmessung gekommen –
mit der Sonnenuhr. Sicher ist, dass es Abbildungen auf 6.000 Jahre alten Tontafeln gibt, die
offenbar einen senkrecht in die Erde gesteckten Holzstab zeigen, der einen Schatten wirft.
Dieser sogenannte Schattenstab gilt als erste bekannte Uhr. Bekannter ist er als Sonnenuhr, wie
sie die Sumerer und Ägypter spätestens um 3.000 vor Christus und wenig später die Chinesen
genutzt haben müssen.
Spannende Nebenerkenntnis: Bereits zu dieser Zeit gab es mehrere Zeitsysteme, an denen sich
die heutigen Sekunden, Minuten und Stunden orientieren. Grundlage sind das
Sexagesimalsystem der Babylonier (Basiszahl 60) und das daraus entstandene
Duodezimalsystem (12er-Einheiten) sowie die Einteilung des Tages der Ägypter in zweimal
zwölf gleich lange Abschnitte. Wir benutzen in unseren modernen Uhren noch immer alle drei
Einteilungen.
Sonnenuhren
Sie lässt sich bis zu den Sumerern und Ägyptern zurückverfolgen, die um 3000 v. Chr.
Sonnenuhren auf Basis einfacher Schattenstäbe kannten.[1]
Der Schattenstab ist seit 2400 v. Chr. auch aus China bekannt.
Die Griechen nannten ihn später „Gnomon“.
Um 2000 v. Chr. wurde von den Babyloniern das Sexagesimalsystem mit der
Basiszahl 60 verwendet,
woraus sich später das Zwölfersystem (Duodezimalsystem) für die
Stundeneinteilung entwickelte.[2]
Sonnenuhren – Nachteil
Diese Schattenuhren hatten aber den Nachteil,
dass die Länge der Schattenstriche im Lauf des Jahres variierte.
Die ältesten Uhren verwendeten den Schatten der Sonne – versagten also
bei trübem Wetter oder bei Nacht – und zeigten die Zeit nur sehr
ungenau an.
Genauere Sonnenuhren erforderten eine Berücksichtigung der
Jahreszeiten, was beim Gnomon schwierig war und später zur Ausrichtung
des Schattenzeigers nach der Himmelsachse führte.
Diagonalsternuhren,
welche sich die Bewegungen der Sternbilder zunutze machten, hatten eine
religiöse Funktion:
Mit ihrer Hilfe sollten Verstorbene den Aufstieg in den Himmel leichter
bewältigen können.
Altägyptische Sternuhren
Altägyptische Sternuhren dienten der astronomischen Zeitmessung im Alten Ägypten.
Das erstmals in der ersten Zwischenzeit belegte Modell der Diagonalsternuhr
verwendete für die Dekansterne neben dem bekannten Instrumentarium
des heliakischen Aufgangs zusätzlich als Zeitmessungskriterium
die akronychischen Kulminationen und akronychischen Sternuntergänge.
Die so ermittelte einzelne Nachtstunde wies im Gegensatz zu der später folgenden
Ramessidischen Sternuhr eine andere Länge auf. Außerdem fungierten bei der
Diagonalsternuhr die Dekane inklusive der zugehörigen Dekansterne als
Berechnungsgrundlage.
Die Ramessidische Sternuhr fußte dagegen auf Stundensternen ohne explizite
Dekanzuweisung.
Zusätzlich wurde eine 13. Nachtstunde eingeführt, die eine genauere Zeitmessung
ermöglichte.
Die in den Diagonalsternuhren verwendeten akronychischen Kriterien erfuhren eine
Einbettung in das neue System der Stundensterne.
Die Innovationen der Ramessidischen Sternuhr konnten sich langfristig jedoch nicht
durchsetzen, da aufgrund der erweiterten Stundeneinteilung gegenüber dem bis in
die griechisch-römische Zeit tradierten zwölfstündigen System der Diagonalsternuhr die
historische Basis fehlte. Zudem war die Ramessidische Sternuhr nicht mit der
Mythologie des Amduat kompatibel.
Wasseruhren
Wasseruhren gehörten zu den ersten Zeitmessern, die nicht auf Beobachtungen der
Himmelskörper basierten.
Eine der ältesten wurde im Grab des ägyptischen Pharaos Amenhotep I., um 1500
v. Chr. gefunden.
Etwa 325 v. Chr. kam die Wasseruhr zu den Griechen, die sie
als Klepsydra („Wasserdiebin“) bezeichneten.[3]
Von der Sonnenuhr durch Obelisken oder andere Schattenspender bis zur
modernen Uhr gab es jedoch viele weitere Zwischenschritte.
Die erste mit einem Getriebe versehene Uhr wurde im 11. Jahrhundert von dem arabischen
Ingenieur Ibn Khalaf al-Muradi im islamischen Iberia erfunden.
Die Glockentürme von Zhang Sixun und Su Song, im 10. und 11. Jahrhundert gebaut, waren die
ersten Uhren mit einem Schlagmechanismus. Mittels Buchsen schlug diese Uhr alle Stunde.[46] Die
erste Schlaguhr außerhalb Chinas war im Glockenturm in der Nähe der Umayyaden-Moschee
in Damaskus. Sie wurde von dem arabischen Ingenieur al-Kaysarani im Jahre 1154 gebaut und
kündete die volle Stunde mit einem Glockenschlag.[47]
Kerzenuhren
Ähnliche Erfindungen waren die Kerzenuhren oder Räucherstäbchenuhren.
Hierbei brannte das Objekt in einer bestimmten Zeit ab, wodurch die bestimmte Zeitspanne –
relativ ungenau – festgelegt war.
Öllampenuhren
Eine Variation der frühen Zeitmessgeräte waren auch die Öllampenuhren.
Diese bestanden aus einem abgestuften Glasraum, der mit einer senkrechten Skala versehen
war.
Die Öllampenuhr[1] auch Öluhr oder Zeitlampe genannt, ist eine gläserne Öllampe die mit
Markierungen versehen ist.
Am Stand des verbliebenen Öls kann man die vergangene Zeit ablesen.[2] Öluhren gehören zu
den Elementaruhren.[3]
Funktion
Die Öllampenuhr besteht eigentlich nur aus einer Öltischlampe, deren Glasbehälter unten eine
kleine Öffnung hat, durch die das Öl von einem Docht angesaugt wird.
Die Höhe des Ölstandes im Vorratsbehälter stellt ein Maß für die verflossene Zeit dar. Die Stärke des
Dochtes ist so gewählt, dass das Öl in der Lampe von der Flamme möglichst zeitgenau nach der auf
dem Glasbehälter angebrachten Stundenskala aufgebraucht wird.
Als Brennstoff diente dunkelbraunes Rüböl oder Tran. In der Regel wurde Tran verwendet, weil es
sauberer und gleichmäßiger verbrennt als Öl.[4]
Geschichte
Über die Herkunft der Öluhren weiß man wenig. Zur Zeitmessung wurden ab dem 16. Jahrhundert
gläserne Öllampen mit Markierungen versehen. Sie wurden in Mitteleuropa erst ab dem 16.
Jahrhundert häufiger, waren aber dann bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Ab
dann ist das Gestell der Lampe meistens aus Zinn gearbeitet[5], ebenso die am Ölbehälter
angebrachte Stundenskala.
Sanduhren
sowie die Sanduhren in einigen Teilen Europas.
Erst im 14. Jahrhundert wurde auch die Sanduhr entwickelt, die dem Messen kürzerer
Zeitabstände diente.
Eine Sanduhr (auch: Stundenglas) ist ein einfaches, etwa seit Anfang des 14. Jahrhunderts
bekanntes Zeitmessgerät.
Seine früheste Darstellung findet sich auf dem 1338 von Ambrogio Lorenzetti erschaffenen
Fresko „Allegorie der Guten Regierung“ im Palazzo Pubblico (Siena).[1]
Ausdrücklich erwähnt wird die Sanduhr 1379 in einem Inventarverzeichnis Karls V. von Frankreich.
Erst im 14. Jahrhundert wurde auch die Sanduhr entwickelt, die dem Messen kürzerer Zeitabstände
diente.
Allerdings verweisen bereits frühere Quellen des 14. Jahrhunderts auf sie als „gläserne Uhren“, die
zur Zeitmessung gebräuchlich waren.[2]
Auch wenn ihr genauer Ursprung ungeklärt bleibt, ist gesichert, dass die Sanduhr etwa gleichzeitig
mit der Räderuhr Verbreitung fand.
Räucherstäbchenuhren
Im Fernen Osten wurden – neben Wasseruhren, mechanischen Uhren und Kerzenuhren – auch
Weihrauchuhren in den verschiedensten Formen eingesetzt. [56]
Räucherstäbchenuhren wurden um das 6. Jahrhundert zunächst in China verwendet. In Japan
werden die Weihrauchuhren immer noch in der Shōsōin (Schatzkammer des Tōdai-ji)
benutzt,[57] obwohl die Schriftzeichen nicht chinesisch, sondern Devanagari sind. [58]
Aufgrund ihrer häufigen Verwendung von Devanagari-Zeichen und ihres Einsatzes in den
buddhistischen Zeremonien spekuliert Edward H. Schäfer, dass Weihrauchuhren in Indien erfunden
wurden.[58]
Obwohl ähnlich wie die Kerzenuhr, verbrannte die Weihrauchuhr gleichmäßig und ohne Flamme,
deshalb war sie für die Verwendung im Innenbereich genauer und sicherer. [59]
Es wurden verschiedene Typen von Weihrauchuhren gefunden; die häufigsten Formen sind die
Räucherstäbchen und Weihrauch-Siegel.[60][61]
Ein Typ der Räucherstäbchenuhr wurde mit kalibrierten Räucherstäbchen bestückt,[61] wieder
andere hatten einen aufwendigen Mechanismus.
Zum Beispiel wurden Gewichte in gleichmäßigen Abständen mit einem Faden angebracht. Durch
das Abbrennen des Räucherstäbchens fiel das Gewicht nach einer gewissen Zeit auf einen Gong.
Einige Weihrauchuhren wurden in eleganten Schalen eingebaut, in der durch eine offene
Bodenplatte die Gewichte in ein dekoratives Fach fielen. [62][63]
Es gab Räucherstäbchen mit unterschiedlichen Düften, so dass die Stunden durch eine
Änderung der Duftnote gekennzeichnet wurden.[64]
Die Räucherstäbchen wurden in Stabform oder als Spiralen verwendet.
Die Spiralform wurde oft auf den Dächern der Häuser und Tempel aufgehängt und hatten eine
längere Brenndauer gegenüber den Stäben.[65]
Bis 1924 waren Räucherstäbchen eine besondere Art von Zeitmesser, die ausschließlich in
japanischen Geisha-Häusern (Okiya) verwendet wurden. Die Geisha wurde nach Anzahl der
abgebrannten Senkodokei (Räucherstäbchen gegen Entgelt) für ihre Unterhaltung bezahlt. [66]
Räucherstäbchen-Siegeluhren wurden für offizielle Anlässe und Veranstaltungen verwendet und
waren für religiöse Zwecke von primärer Bedeutung. Das Siegel wurde aus Holz oder einer
Steinplatte, die mit einer oder mehreren Nuten versehen war, geätzt. Sie wurde mit Weihrauch
bestückt und überwiegend von den chinesischen Gelehrten und Intellektuellen benutzt. [60][67] Diese
Uhren waren in China üblich, sie wurden in geringerer Anzahl auch in Japan hergestellt.[68][69]
Um den Übergang von einer bestimmten Stunde zu markieren, wurden verschiedene Harze oder
duftende Räucherstäbchen sowie Weihrauchpulver auf die Uhrenfläche aufgebracht.
Dadurch entstand eine Vielfalt von Weihrauchuhren, je nach der verwendeten Duftnote. [70] Die Länge
der Weihrauchstrecke bestimmte unmittelbar die Brenndauer der Uhr. Es gab Weihrauchuhren für
kurze Zeiträume und solche, die zwischen zwölf Stunden und einem Monat brannten.[71][72][73]
Während anfangs die Weihrauchhalter noch aus Holz oder Stein gebaut wurden, führten die
Chinesen schrittweise die Metallplatten ein. Dies ermöglichte Handwerkern, die Weihrauchuhren
leichter herzustellen und besser auszuschmücken.
Ein weiterer Vorteil war die Möglichkeit, die Pfade der Nuten zu variieren, um eine Nutzung für die
verändernde Länge der Tage im Jahr zu ermöglichen. Als kleinere Halterungen verfügbar wurden,
wuchs die Uhr in der Popularität bei den Chinesen und wurde oft als Geschenk
vergeben.[74] Räucherstäbchen-Siegeluhren werden oft von heutigen Uhrensammlern gesucht, aber
es sind nur wenige verfügbar, entweder sie sind bereits verkauft worden oder sind im Besitz von
Museen oder Tempeln.[75]
Geschichte
Neben Wasser-, mechanischen und Kerzenuhren wurden in Asien auch
Weihrauchuhren verwendet und in unterschiedlichen Formen gestaltet. Weihrauchuhren
wurden erstmals im 6. Jahrhundert in China verwendet; in Japan überlebt man in
Shōsōin. Obwohl im Volksmund mit China in Verbindung gebracht, wird von einigen
angenommen, dass die Weihrauchuhr aus Indien stammt, zumindest in ihrer Grundform,
wenn nicht sogar in ihrer Funktion.
Die ersten in China gefundenen Weihrauchuhren stammen aus dem 6.-8. Jahrhundert
n. Chr. sie alle scheinen eher Devanāgarī-Gravuren als chinesische Siegelzeichen zu
haben.
Silvio Bedini hingegen behauptet, dass die Weihrauchuhren teilweise von den
Weihrauchsiegeln abgeleitet wurden, die in den tantrischen buddhistischen Schriften
erwähnt wurden, die zuerst in China ans Licht kamen, nachdem diese Schriften aus
Indien ins Chinesische übersetzt wurden, aber er glaubt, dass die Zeitmessung des
Siegels Funktion wurde von den Chinesen übernommen.
Typen
Es wurden verschiedene Arten von Weihrauchuhren gefunden; die gängigsten Formen
sind das Räucherstäbchen und das Räuchersiegel.
Die Gewichte fielen auf eine Platte oder einen Gong darunter, was bedeutete, dass
eine bestimmte Zeit verstrichen war.
Räucherstäbchen können gerade oder spiralförmig sein; die Spiralen waren länger
und daher für lange Nutzungszeiten gedacht und hingen oft von den Dächern von
Häusern und Tempeln.
In Japan wurde eine Geisha nach der Anzahl der in ihrer Anwesenheit konsumierten
Senko-Dokei (Weihrauchuhren) bezahlt, eine Praxis, die bis 1924 andauerte.
Räucherpulveruhren
Weihrauchsiegeluhren sind im Wesentlichen spezialisierte Räuchergefäße, die durch
das Verbrennen von Reihen aus gepulverten Weihrauchsiegeln (香 印, xiāng yìn auf
Chinesisch; ko-dokei auf Japanisch) funktionieren. Sie wurden für Anlässe und
Veranstaltungen ähnlich der Räucheruhr mit Stäbchen verwendet. Obwohl die religiösen
Zwecke er
Astronomische Uhren
Ein Astrolabium ist ein wissenschaftliches astronomisches Gerät, das von den Muslimen auch zur
Festsetzung der Gebetszeit, für einfache Vermessungszwecke und zur Navigation benutzt
wurde.
Es lieferte bis ins 17. Jahrhundert den arabischen und europäischen Astronomen unter anderem die
genaue Zeit.
Das Astrolabium bestand aus einem Ring, in dem eine Scheibe mit drehbarem Radius aufgehängt
war.
Eine astronomische Uhr ist eine mechanische Uhr, die außer der Uhrzeit
auch astronomische Sachverhalte wie die Lage von Sonne und Mond über dem Horizont und
im Tierkreis, die Mondphasen und in seltenen Fällen auch die Stellungen der großen Planeten am
Himmel anzeigt. Astronomische Uhren wurden im späten Mittelalter zunächst im Innern
von Kirchen aufgestellt. Einige ihrer meist handwerklichen Konstrukteure waren auch als Erfinder
und Instrumentenbauer tätig. Ab der Renaissance wurden monumentale Uhren an Rathäusern,
Stadttoren oder an Türmen angebracht. Große Zimmeruhren entstanden zumeist erst im Barock.
Seit dem 20. Jahrhundert werden sie auch als Tisch- oder Armbanduhren nachgebaut.
Die astronomischen Uhren haben wie moderne Uhren mit ihren Komplikationen neben dem
Stundenzeiger zusätzliche Zeiger und manchmal zusätzliche Zifferblätter. Eine sehr anschauliche
Variante sind die älteren Astrolabiumsuhren, bei denen unter anderem die Rete (Sternenscheibe)
eines Astrolabiums mit Hilfe
des Uhrwerks gleichmäßig gedreht wird
Mechanische Uhren
Mechanische Uhren mit einer Spindelhemmung entstanden um
1300 in Europa und wurden das Standard-Zeitmessgerät, bis im
16. Jahrhundert federgetriebene
Pendeluhr
Die Pendeluhr, auch Pendule oder Pendüle genannt, ist eine Uhr,
deren Taktgeber ein mechanisches Pendel (veraltet auch: Perpendikel) ist.
Die Schwingung des Pendels gibt den Zeittakt vor, ein ca. 1 Meter langes Pendel (genau
0,994 Meter) schwingt in 1 Sekunde von einer Seite zur anderen. Je kürzer das Pendel, umso öfter
schwingt es pro Sekunde.
Pendeluhren gibt es in verschiedenen Formen, insbesondere
als Turmuhr, Wanduhr, Tischuhr oder Bodenstanduhr. Wegen der Störeinflüsse auf die
Pendelbewegung durch äußere Beschleunigungen eignen sie sich grundsätzlich nicht für bewegliche
Uhren, wie etwa Armbanduhren oder Uhren auf Fahrzeugen.
Galileo Galilei formulierte 1632 das Pendelgesetz, das in seiner ursprünglichen Form besagt, dass
die Schwingungsdauer eines Pendels unabhängig von seinem Gewicht ist und nur von der
Pendellänge abhängt. Damit meinte Galilei auch, dass die Schwingungsdauer nicht von der
Schwingungsweite abhängt (Isochronismus), was aber nur im Grenzfall kleiner Schwingungen gilt.
Diese Eigenschaften eines Pendels bilden die Voraussetzung für den Bau von Pendeluhren. Galileos
Sohn Vincenzio versuchte sich (ohne Erfolg) am Bau einer Pendeluhr.
Kurze Geschichte
1637 sah bereits Galileo Galilei die Möglichkeit, Zeit mit einer Pendeluhr zu messen, ohne aber eine
entsprechende Uhr zu bauen. Sein Sohn konstruierte eine Vorform der Pendeluhr, maß damit
allerdings nicht die Zeit, sondern nutzte das Gerät, um Schwingungen zu messen. [1]
Pendulen
Mitte des 17. Jh., unter dem Einfluß Ludwigs XIV. entwickelte sich in Frankreich die
Pendulenuhr. Sie weist zwar kaum technische Veränderungen zur ihren Vorgängern auf, doch
rein äußerlich sind sie bis heute fast unbezahlbare Schönheiten geblieben (viele werden auch
noch heute gebaut (Kaminuhren)).
Ab dem 16. Jahrhundert gab es mehrere Parallelentwicklungen, die zu Spindeln, Trieb- und
Zugfeder-Uhrwerken führten und erstmals Minutenzeiger enthielten. Diese neuen Erfindungen
ermöglichten den Uhrmachern, Taschenuhren und Wanduhren zu bauen. Die Uhrwerke
schrumpften, die Technik wurde immer filigraner. Die gespannte Feder ebnete den Weg zu völlig
neuen und exakteren Uhren. Die Räderwerke hatten nur ein Problem: Sie benötigte einen
gleichmäßigen Antrieb. Das gelang mit der sogenannten Hemmung, einem komplexen System
aus Zahnrädern, Federn und Gangreglern.
Pendeluhr
1583 erkannte Galileo Galilei die Bedeutung der Pendelschwingung. Wahrscheinlich auf Basis
seiner Beobachtungen und Skizzen entwickelte Christiaan Huygens 1645 die erste Pendeluhr. Ein
erneuter Quantensprung in der Uhrenentwicklung. Die Uhrmacher fanden immer neue
Uhrenformen bis hin zur Taschenuhr. Die Zeit und damit die Einteilung des täglichen Lebens war
dadurch unabhängiger vom Takt der Kirchturmuhr und des Glaubens.
Taschenuhren
und Taschenuhren folgten sowie um 1650 die Pendeluhr.
Die ersten Taschenuhren wurden entwickelt, und es entstand ein regelrechter internationaler
Wettbewerb unter den Uhrmachen, die sich bei der Produktion technischer wie künstlerischer
Meisterwerke überboten. Sogar Minuten- und Sekundenzeiger wurden nun in die Uhren
eingebaut und ermöglichten eine immer genauere Zeitmessung.
Taschenuhren
Den Begriff "Taschenuhr" gibt es erst seit dem 17. Jh.
Die erste bekannte Taschenuhr ist jedoch schon auf einem Gemälde des 15. Jh. zu sehen.
Für den Bau dieser kleinen technischen Meisterleistungen waren keine neuen Techniken
notwendig, man benötigte nur einen Uhrmacher mit viel Erfahrung und handwerklichem
Geschick.
Das "Nürnberger Ei" von 1512 ist die erste, noch vorhandene Taschenuhr. In der Zeit von 1521 bis 1525
verschenkte die Stadt Nürnberg als wertvolles Geschenk insgesamt 7 Stück dieser Uhren an hochrangige
Persönlichkeiten.
Eine weitere technische Verfeinerung brachte die im Jahre 1676 von dem englischen
Philosophen Robert Hooke erdachte rückführende Hakenhemmung, die besonders bei Standuhren
verwendet worden ist. Diese Erfindung ermöglichte Christiaan Huygens, in die Gangregler der
herkömmlichen Uhren eine Spiralfeder (Unruh) einzufügen, durch die sie eigenschwingungsfähig
wurden.[130] Damit konnten die Störungen durch den ungleichmäßigen Antrieb und durch äußere
Einwirkungen bei dem Tragen der Taschenuhren verringert werden, gleichzeitig wurde ein großer
Fortschritt in der Genauigkeit der Taschenuhren erreicht. Huygens’ Beiträge zur Verbesserung der
Zuverlässigkeit von Zeitmessern waren die entscheidende Voraussetzung für die serienmäßige
Herstellung von Uhren.[17][135]
Quarzuhren
Im 20. Jahrhundert wurden Quarzuhren erfunden, gefolgt
von Atomuhren. Obwohl die ersten Quarz-Oszillatoren wegen
ihrer Genauigkeit für Labors entwickelt wurden, konnte man sie
bald einfach produzieren und in Armbanduhren einbauen.
Eine Quarzuhr ist eine elektromechanische oder vollelektronische Uhr, deren Taktgeber
(als Zeitnormal) ein als Uhrenquarz ausgebildeter Schwingquarz ist. Neben Quarzuhren
mit Skalenanzeige oder Ziffernanzeige gibt es solche ohne Anzeige, welche
üblicherweise in Computersystemen die Information über die Zeit als elektrisches Signal
ausgeben und als Echtzeituhr bezeichnet werden.
Das Uhrwerk einer elektronischen Quarzuhr bezeichnet man als Quarzwerk. Viele
Uhrenhersteller verwenden nach englischem Sprachgebrauch die Schreibung „Quartz“.
Armbanduhren
Die heutigen Armbanduhren, die fast jeder als täglichen Begleiter an seinem Handgelenk trägt,
waren erst nach der Entdeckung der Funktionen des Quarzes vor rund 100 Jahren denkbar. Die
erste Quarzuhr war jedoch so groß wie ein Wohnzimmerschrank. Erst durch die Raumfahrt, für
die man besonders leistungsfähige Uhren benötigte, entwickelte man Quarzuhren der heutigen
Größe. Die heutige Technik, durch die das Innenleben einer modernen Armbanduhr auf die
Größe eines 2-Mark-Stück geschrumpft ist, erlaubt sogar die Entwicklung neuer Uhren nach der
Schönheit und nicht mehr nach der Zweckmäßigkeit.
Armbanduhren
1904 bat der Flugzeugführer Alberto Santos-Dumont seinen Freund Louis Cartier, einen
französischen Uhrmacher, eine Uhr zu entwerfen, die ihm während seiner Flüge nützlich sein
könnte.[136]
Im Jahre 1868 wurde bereits von Patek Philippe eine Armbanduhr erfunden, doch diese war mehr
als Schmuckstück für Damen vorgesehen. Da Taschenuhren für Piloten unpassend waren, stellte
Louis Cartier die Santos-Armbanduhr her. Diese war die erste Armbanduhr für Herren, die für den
praktischen Gebrauch bestimmt war und bis heute noch hergestellt wird. [137] Während des Ersten
Weltkrieges gewann die Armbanduhr an Popularität.
Da Armbanduhren im Kriegseinsatz bequemer als Taschenuhren waren, wurden sie besonders von
Offizieren bevorzugt. Artillerie- und Infanterieoffiziere waren von ihren Uhren abhängig, da während
der Kämpfe koordinierte Einsätze notwendig wurden.
Im Ersten Weltkrieg entstand die so genannte Schützengrabenuhr. Bei dieser Uhr war das Glas
durch ein Schutzgitter aus Stahl geschützt, um dem Glasbruch vorzubeugen.
Damit das Ablesen der Uhrzeit so leicht wie möglich fiel, verfügten diese frühen Militäruhren über
besonders große Stundenzahlen auf dem Zifferblatt und sehr große Zeiger, die zusätzlich mit einer
Leuchtmasse aus Radium versehen waren, sodass die Soldaten die Uhrzeit auch bei Dunkelheit
ablesen konnten.[138][139]
Atomuhren
Atomuhren sind die weitaus genauesten der bisherigen
Zeitmessgeräte. Um andere Uhren zu kalibrieren und
eine Standardzeit der Erde zu definieren, wurde schließlich 1968
das System der „Coordinated Universal Time“ auf atomarer Basis
eingeführt.[7]
Universal Time
Atomuhren
Durch die Kernphysik ist es in unserer Zeit sogar möglich geworden, Uhren zu konstruieren, die
in 1 000 000 Jahren nur 1 Sekunde von der wirklichen Zeit abweichen. Die Messung der Zeit auf
Billionstel Sekunden genau wird z.B. bei chemischen oder physikalischen Versuchen oder der
Raumfahrt benötigt.
Eine noch größere Genauigkeit als Quarzuhren weisen Atomuhren auf, bei denen der
Gang von Schwingungen in Atomen gesteuert wird. Die erste Atomuhr wurde 1948 für
das National Bureau of Standards, das nationale amerikanische Normungsinstitut,
gebaut. Eine der genauesten Atomuhren befindet sich in der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt in Braunschweig. Die neuesten Atomuhren der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt vom Typ CSF-1 weisen eine Gangunsicherheit von einer Sekunde in
dreißig Millionen Jahren auf. Damit diese Zeit nicht mehr als 0,75 s von der Zeit in
Greenwich (UT) abweicht, die aus astronomischen Messungen der Erdrotation
abgeleitet wird, werden hin und wieder Schaltsekunden eingefügt. Diese Korrekturen
werden am 30. Juni und am 31. Dezember durchgeführt.
Durch Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt werden über einen
Sender in Mainflingen bei Frankfurt (Main) auch die Funkuhren gesteuert, die man als
Wecker, Armbanduhren oder Wanduhren kaufen kann. Dieser Sender hat eine Leistung
von etwa 30 kW. Das Signal wird im Langwellenbereich mit einer Frequenz von 77,5
kHz abgestrahlt und ist in einem Umkreis von etwa 2.000 km zu empfangen.