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Ökologisch-nachhaltige Veranlagungen der

ÖsterreicherInnen im Trend

BACHELORARBEIT
eingereicht an der
IMC Fachhochschule Krems

Fachhochschul-Bachelorstudiengang
Unternehmensführung und E-Business Management

von

Oliver HAMMERL

zur Erlangung des akademischen Grades

Bachelor of Arts in Business (BA)

Finanzwirtschaft/Geldanlage/Nachhaltigkeit

BetreuerIn: Dr. Eva Schwarz, MPH


Eingereicht am: 04.05.2021
Ehrenwörtliche Erklärung

„Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und
ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt
und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen und/oder
Gedanken als solche kenntlich gemacht habe. Dies gilt auch für Zeichnungen,
Skizzen, bildliche Darstellungen sowie für Quellen aus dem Internet.
Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form an keiner anderen
inländischen oder ausländischen Institution zur Beurteilung vorgelegt und
auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der einge-
reichten elektronischen Version.“

Datum: 04.05.2021
_______________________
(Oliver Hammerl)

I
Vorwort

Diese Bachelorarbeit umfasst den Abschluss meines sechssemestrigen berufsbe-


gleitenden Bachelorstudiums Unternehmensführung & E-Business Management an
der IMC FH Krems. Es war eine anspruchsvolle, aber vor allem eine informative und
lehrreiche Zeit, in der ich sehr viele Erfahrungen sowohl für den beruflichen als auch
für den privaten Bereich sammeln konnte. Mein Wissen, welches ich durch die Lehr-
veranstaltungen erweitern und festigen konnte, half mir bereits des Öfteren in mei-
nem beruflichen Umfeld.

In den ersten drei Semestern lernte ich viele neue Studienkolleginnen und Studien-
kollegen näher kennen, da hier ein physischer Unterricht in Krems möglich war. Wir
halfen und unterstützten uns gegenseitig und schafften ein optimales Klima für den
berufsbegleitenden Studienlehrgang. Den dadurch entstandene gute Teamspirit der
Kohorte schätzte ich in späteren Zeiten von „Social Distancing“ umso mehr, da der
Zusammenhalt und die Motivation für einen erfolgreichen Abschluss sorgten.

Die Entscheidung, ein berufsbegleitendes Bachelorstudium abzuschließen, war


nach der positiven Absolvierung der Diplom- und Reifeprüfung an der BHAK/BHAS
in Zwettl im Jahr 2013 für mich eine richtige, da ich mein Wissen in E-Business und
Englisch verbessern und weiterentwickeln wollte. Die Wahl, berufsbegleitend zu
studieren, hatte für mich oberste Priorität, um eine Kombination aus Praxisbezug
und Theorie erreichen zu können.

II
Danksagung

Ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei meiner Familie und meiner Partnerin
bedanken, die mich während der Erstellung meiner Bachelorarbeit unterstützten.
Die genannten Personen, aber auch meine Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen
und meine Fußballfreunde des Vereins SG Ottenschlag-Sallingberg begleiteten
mich und halfen mir durch das sechssemestrige Studium.

Ein besonderer Dank gilt dabei vor allem meiner Partnerin, die mich immer wieder
neu motivierte, diese Bachelorarbeit zu finalisieren. Sie stand immer an meiner
Seite und gab mir Rückhalt, damit ich mich vollkommen auf die Verfassung meiner
wissenschaftlichen Arbeit konzentrieren konnte.

Ebenfalls möchte ich mich herzlich bei den TeilnehmerInnen meiner Online-Befra-
gung bedanken. Sie waren essenziell, um den aktuellen Stand beziehungsweise
Trend widerzuspiegeln zu können.

Vor allem möchte ich mich bei meiner Betreuerin Dr. Eva Schwarz MPH bedanken.
Durch ihre langjährige Expertise im Finanzsektor und ihre berufliche Erfahrung
konnte sie mir stets mit ihrem fachlichen Input weiterhelfen. Außerdem unterstützte
sie mich sehr bei der Umsetzung der vorgegebenen Kriterien für meine wissen-
schaftliche Arbeit.

III
Abstract Deutsch

In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen dem immer stärker werdenden
Gedanken an die Umwelt und den Veranlagungsmöglichkeiten, die einen positiven
Beitrag dafür leisten können, sowie allgemeine Anlagegrundsätze untersucht. Die
Finanzgesellschaft beschäftigt sich immer mehr mit nachhaltigen Veranlagungs-
möglichkeiten, da die AnlegerInnen mit ihrem verfügbaren Kapital einen wirksamen
und umweltfreundlichen Beitrag für eine bessere Zukunft leisten können und auch
wollen.

Diese Bachelorarbeit untersucht, welchen Stellenwert ökologisch-nachhaltige Geld-


anlagen in der Finanzbranche bereits besitzen und wie groß die Nachfrage und das
Interesse von PrivatanlegerInnen in Österreich an nachhaltigen Investments in un-
serer Gesellschaft ist. Daraus resultiert folgende Forschungsfrage: „Inwieweit be-
einflusst das zunehmende Umweltbewusstsein der ÖsterreicherInnen die
Nachfrage nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen?“

Der Autor dieser Bachelorarbeit befasst sich mit der Interpretation der Thematik der
Nachhaltigkeit sowie ökologisch-nachhaltige Veranlagungen von Beiträgen von wis-
senschaftlichen Artikeln und Büchern. Mithilfe einer quantitativen Forschungsme-
thode einer Online-Befragung wird die Nachfrage von nachhaltigen Geldanlagen in
Österreich erforscht. Weiters wird auch die Marktentwicklung in Österreich in Bezug
auf ökologisch-nachhaltige Geldanlagen durch statistische Werte analysiert.

Die Auswertungen der Online-Befragung zeigen, dass bei Privatpersonen das Inte-
resse an Nachhaltigkeit und Ökologie bei einer Geldanlage vorhanden ist. Die Ent-
wicklung der Volumina nachhaltiger Geldanlagen hat in den letzten Jahren enorm
an Wert gewonnen. Ein positiver Trend für ökologisch-nachhaltige Veranlagungen
kann sowohl von den statistischen Werten vom „Forum Nachhaltige Geldanlagen“
als auch von der Online-Umfrage entnommen werden.

IV
Abstract English

The relationship between the increasingly strong environmental idea and its invest-
ment possibilities, which make a positive contribution to the environment, is exam-
ined in this bachelor thesis. For many people it is more important than ever to par-
ticipate positively for our environment to avoid future negative consequences or to
work against them by taking action. This issue has been interesting for the financial
sector. Investors can also make an effective and environmentally friendly impact for
a better future with their available capital.

This bachelor thesis examines the importance of environmentally sustainable in-


vestments in the financial sector and the demand or interest of private investors in
Austria for sustainable investments. As a result, the following research question is
asked: "How far does the increasing environmental awareness of Austrians
influence the demand for ecologically sustainable investments?"

The author of this bachelor thesis focuses on the interpretation of the topic of sus-
tainability as well as ecological-sustainable investments of scientific articles and
books. The demand for sustainable investments in Austria is analyzed with the help
of a quantitative research method of an online survey. Furthermore, the market de-
velopment in Austria regarding ecological-sustainable investments is analyzed by
statistical values.

The evaluations of the online survey show that the idea of sustainability is already
present in a financial investment in the private sector. The development of the vol-
umes of sustainable financial investments has increased enormously over the last
few years. A positive trend in ecologically sustainable investments can be gained
from statistical data from the “Forum Nachhaltige Geldanlagen” as well as from the
online survey.

V
Inhaltsverzeichnis

Ehrenwörtliche Erklärung ......................................................................................... I


Vorwort .................................................................................................................... II
Danksagung ........................................................................................................... III
Abstract Deutsch ................................................................................................... IV
Abstract English ..................................................................................................... V
Inhaltsverzeichnis.................................................................................................. VI
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ VIII
Tabellenverzeichnis .............................................................................................. IX
Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................... X
1 Einleitung ...................................................................................................... 1
1.1 Titel ...................................................................................................... 1
1.2 Ausgangsstellung und Problemstellung ............................................... 2
1.3 Zielsetzung der Forschungsfrage ........................................................ 4
1.4 Methodische Vorgehensweise ............................................................. 5
1.5 Aufbau der Arbeit ................................................................................. 6
2 Begriffsdefinition ........................................................................................... 8
2.1 Nachhaltigkeit ...................................................................................... 8
2.1.1 Historische Entwicklung der Nachhaltigkeit ................................... 9
2.1.2 Nachhaltigkeitskonzept – Das 3-Säulen-Modell........................... 10
2.2 Ökologisch-nachhaltige Veranlagungen – ESG Kriterien .................. 11
3 Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen .................................. 14
3.1 Anlagepyramide ................................................................................. 14
3.2 Portfolioansatz ................................................................................... 17
3.3 Magisches Dreieck ............................................................................ 18
3.4 Magisches Viereck............................................................................. 19
3.5 Nachhaltigkeitszertifizierungen .......................................................... 20
3.5.1 Nachhaltigkeitsrating.................................................................... 20
3.5.2 Gütesiegel für nachhaltige Veranlagungen .................................. 21
4 Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich ..................... 25
4.1 Nachhaltige Aktien ............................................................................. 25
4.2 Anleihen ............................................................................................. 28
4.3 Nachhaltigkeitsfonds.......................................................................... 30
4.4 Marktentwicklung in Österreich .......................................................... 33
5 Empirische Untersuchung ........................................................................... 38

VI
5.1 Erhebungs- und Befragungsmethode ................................................ 38
5.2 Stichprobenplanung ........................................................................... 39
5.3 Gestaltung der Online-Umfrage ......................................................... 40
5.4 Ausarbeitung der Befragung .............................................................. 42
5.4.1 Soziodemografische Merkmale .................................................... 44
5.4.2 Angaben über Anlegerpräferenzen und Nachhaltigkeit ............... 45
5.4.3 Erfahrungen mit ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen ........... 48
5.4.4 Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen von ÖsterreicherInnen . 53
5.5 Gesamtüberblick der Auswertung der Online-Umfrage ..................... 54
6 Conclusio .................................................................................................... 59
6.1 Fazit ................................................................................................... 59
6.2 Handlungsempfehlung ....................................................................... 61
6.3 Forschungsausblick ........................................................................... 62
7 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 63
Anhang .................................................................................................................. 70
Anhang 1 Fragebogen ....................................................................................... 71

VII
Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit.................................................. 10


Abbildung 2: Anlagepyramide ............................................................................... 15
Abbildung 3: Magisches Dreieck ........................................................................... 18
Abbildung 4: Magisches Viereck ........................................................................... 19
Abbildung 5: yourSRI Transparent Label .............................................................. 22
Abbildung 6: Europäisches Transparenzkodex ..................................................... 22
Abbildung 7: FNG Siegel ....................................................................................... 23
Abbildung 8: Österreichisches Umweltzeichen ..................................................... 24
Abbildung 9: Gesamtvolumen nachhaltiger Geldanlagen in Österreich ................ 34
Abbildung 10: Entwicklung nachhaltige Fonds und Mandate in Österreich ........... 35
Abbildung 11: Durchschnittsportfolio österreichischer Fonds und Mandate .......... 36
Abbildung 12: Entwicklung der österreichischen Anlegertypen ............................. 37
Abbildung 13: Beschäftigung mit Veranlagungen in umweltfreundliche
Finanzprodukte ..................................................................................................... 37
Abbildung 14: Bildungsstatus ................................................................................ 44
Abbildung 15: Besitz von verschiedenen Anlageformen ....................................... 45
Abbildung 16: Finanzielle Anlagekriterien ............................................................. 46
Abbildung 17: Begrifflichkeit „nachhaltig“ .............................................................. 47
Abbildung 18: Umwelt, Soziales und Ökonomie bei einer Geldanlage .................. 48
Abbildung 19: Bekanntheit von nachhaltigen Geldanlagen ................................... 49
Abbildung 20: Informationsquellen für nachhaltige Geldanlagen .......................... 49
Abbildung 21: Besitz von nachhaltigen Geldanlagen ............................................ 50
Abbildung 22: Erfahrungen mit nachhaltigen Veranlagungen ............................... 51
Abbildung 23: Weiterempfehlung nachhaltige Geldanlagen .................................. 52
Abbildung 24: Kriterium Nachhaltigkeit bei Geldanlage ........................................ 53
Abbildung 25 Gründe für das Kriterium Nachhaltigkeit bei Geldanlage ................. 53
Abbildung 26 Zukünftiges Interesse an nachhaltiger Geldanlage ......................... 58

VIII
Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Gesamtbetrachtung der Ergebnisse der empirischen Forschung .......... 54

IX
Abkürzungsverzeichnis

AG Aktiengesellschaft

APA American Psychological Association

BMK Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität,


Innovation und Technologie (BMK)

CO2 Kohlenstoffdioxid

E-Business Electronic-Business

ESG Environment Social Governance

ETF Exchange-Traded-Funds

FNG Forum Nachhaltige Geldanlage

F2F Face to Face

GBP Green Bond Principles

SRI Socially/Sustainable Responsible Investment,

UN-Global United Nations-Global

VKI Verein für Konsumenteninformation

X
Einleitung

1 Einleitung

Diese Bachelorarbeit umfasst die Auseinandersetzung mit ökologisch-nachhaltigen


Faktoren gepaart mit ökonomischen Aspekten bei einer Geldveranlagung. Im Fokus
steht die Bedeutsamkeit der Nachhaltigkeit, um nächste Generationen in deren Le-
bensweisen zu unterstützen. In diesem Kapital wird auf die Auswahl des Titels der
Bachelorarbeit näher eingegangen. Die Forschungsfrage und die Zielsetzung wer-
den durch die Ausgangsstellung und Problematik an Geldanlagen festgelegt. Ab-
schließend werden die methodische Vorgehensweise und der Aufbau der Arbeit be-
schrieben.

1.1 Titel

Das Thema Nachhaltigkeit gewinnt aufgrund des steigenden Umweltbewusstseins


unserer Gesellschaft in vielen Lebensbereichen immer mehr an Bedeutung. (Pufé,
2017, S. 23) Bestehende und vorhandene Ressourcen der Erde sollen effizient ge-
nutzt und eingesetzt werden, damit die nächsten Generationen keine Einschränkun-
gen in ihrer Lebensweise erfahren müssen. Durch bewusstes Handeln, welches oft
nur kleine Veränderungen im Alltag erfordert, kann ein wertvoller Beitrag zu einer
besseren und klimafreundlichen Welt geleistet werden. Die ökologische und um-
weltfreundliche Trendwende macht sich in einzelnen Branchen sichtlich bemerkbar,
dazu zählt vor allem die Lebensmittelindustrie. Diese positive Entwicklung, die unter
anderem das Interesse an Regionalität, verantwortungsvolles Umgehen mit natürli-
chen Ressourcen und Wertschätzung der biologischen Produkte umfasst, trägt
auch einen wichtigen Aspekt für die Veränderung in der Gesellschaft bei und regt
das Investieren in nachhaltige Finanzen an. (Klaus & Schlagnitweit, 2009, S. 7-8)

Diese Arbeit trägt den Titel „Ökologisch-nachhaltige Veranlagungen der Öster-


reicherInnen im Trend“ und soll untersuchen, inwieweit das Thema Nachhaltigkeit
in der Finanzbranche angekommen und wie groß die Nachfrage und das Interesse
an nachhaltigen Investments in der österreichischen Gesellschaft ist.

1
Einleitung

1.2 Ausgangsstellung und Problemstellung

Die ökologischen und nachhaltigen Ziele zur Verbesserung unserer Natur bekom-
men von Jahr zu Jahr einen höheren Stellenwert. Das kann bereits im Alltag fest-
gestellt werden, da viele Verbraucher regionale BIO-Produkte gegenüber konventi-
onellen Produkten bevorzugen und dadurch die regionale Wirtschaft stärken. Die
Transportwege von Produkten, Lebensmitteln oder Tieren zu den Endkunden wer-
den kürzer und die damit verbundene Schadstofferzeugung minimiert. (Weteschnik
& Höllhumer, 2018, S. 1)

Der Klimawandel ist für die negative und rasante Entwicklung der Erderwärmung
verantwortlich und gefährdet somit unser Ökosystem. Seit Greta Thunberg, einer
engagierten Klimaaktivistin, steht der Klimawandel im Mittelpunkt der Öffentlichkeit.
(Markwalder, 2019, S. 23) Dieser Wandel wird vor allem durch die Nutzung fossiler
Brennstoffe, Viehzucht, Steigerung des Flugverkehrs und Rodungen von Wäldern
vorangetrieben. Die Schadstoffe, die in unsere Atmosphäre gelangen, fördern den
Treibhausgaseffekt und die Erhöhung der Temperatur auf dem gesamten Planeten.
Die negativen Folgen sind der Anstieg des Meeresspiegels durch die Schmelzun-
gen der Eis-Polarkappen und die Zunahme der ständigen Wetterextreme. In einigen
Regionen überwiegen bereits Trockenheit und Dürre, in anderen nehmen Nieder-
schlagsmengen, Unwetter, Überschwemmungen, Tornados oder Wirbelstürme be-
sorgniserregend schnell zu. Experten stellen sich bereits seit Längerem die Frage,
ob sich die Klimaerwärmung mit der rasant ansteigenden Temperaturentwicklung
überhaupt noch eindämmen lässt. Die negativen Folgen und Schäden in wirtschaft-
lichen und ökologischen Bereichen aufgrund des Klimawandels sind enorm.
(Neukirchen, 2019, S. XXII)

Eine weitere wichtige Herausforderung, die in den nächsten Jahren bewältigt wer-
den muss und immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist der Umgang mit Müll. Hier ist
es entscheidend, den produzierten Müll zu recyceln, fachgerecht zu distribuieren
und die Wiederverwertbarkeit großzuschreiben. Der steigende Konsum der einzel-
nen Wirtschaftsbereiche beschleunigt die Verunreinigung der Weltmeere mit Plas-
tikabfällen. Für unser Ökosystem ist es unumgänglich, bei Verpackungen biologisch
abbaubare Alternativen zu Plastik einzusetzen. Eine fachgerechte Mülltrennung ist

2
Einleitung

entscheidend, um den Abfall der Menschen dementsprechend zu verwerten oder


zu recyceln. (Markwalder, 2019, S. 88-90)

Die Kluft zwischen ärmeren und reicheren Bevölkerungsschichten, welche durch die
Globalisierung entsteht, nimmt immer mehr Oberhand. Die Produktion von Wirt-
schaftsgütern einiger führender Unternehmen treiben die Ausbeutung der Men-
schen in Entwicklungsländern voran, welche ein großes Problem darstellen. Mit den
teilweisen unmenschlichen und gefährlichen Arbeitsbedingungen in einigen Billig-
lohnländern werden Menschenleben gefährdet. Durch die kurzfristigen und ökono-
mischen Perspektiven, woraus Kostenreduktionen für globale Konzerne entstehen,
werden soziale und ökologische ärmere Bevölkerungsschichten benachteiligt. Au-
ßerdem werden die natürlichen Ressourcen von Entwicklungsländern ausgebeutet,
um Gewinne von Betrieben zu maximieren. Ein sinnvoller und langfristiger Abbau
von Rohstoffen oder Materialien wäre vom Vorteil, um das Gleichgewicht der Vege-
tation herzustellen und den Wiederaufbau dieser Regionen zu fördern. (Lange &
Santarius, 2018, S. 9)

Mit diesen Beispielen wird immer mehr Menschen bewusst, dass jeder einen wich-
tigen Beitrag für die Erholung unseres Ökosystems leisten kann. Der Trend der Zeit
erfordert ein Umdenken, deswegen gewinnt das Interesse an nachhaltigen Invest-
ments immer mehr an Bedeutung. Die nachhaltigen Veranlagungen tragen zu ei-
nem längerfristigen, gerechten und umweltfreundlichen Wandel bei. Sie dienen so-
mit der Bekämpfung des Klimawandels und der ungerechten Verteilung zwischen
ärmeren und reicheren Bevölkerungsschichten. Viele KapitalanlegerInnen haben
sich mittlerweile intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Wie viele nutzen be-
reits eine nachhaltige Veranlagung? (Rosen, 2009, S. 85-86)

Die meisten Menschen bevorzugen bei Kapitalveranlagung eine kurze Laufzeit,


eine hohe Rendite und gleichzeitig eine hohe Sicherheit. Diese drei Merkmale kon-
kurrieren sich in gewisser Weise, denn eine hohe Ertragserwartung bringt ein er-
höhtes Risiko und einen längerfristigen Horizont mit sich. Diese Merkmale werden
unter den ökonomischen Veranlagungsaspekten gegliedert. Die wirtschaftlichen

3
Einleitung

Anlageziele erfüllen jedoch nicht die gegenwärtigen Herausforderungen und An-


sprüche. Sie befassen sich nicht mit der Ökologie, der Ethik und den sozialen As-
pekten der einzelnen Bevölkerungsschichten. (Klaus & Schlagnitweit, 2009, S. 114)

Die nachhaltige Finanzwirtschaft hat mittlerweile auf die steigenden ökologischen,


sozialen und ökonomischen Nachfragen der Menschen reagiert und berücksichtigt
die naturbewussten und sozialen Aspekte einer Geldveranlagung, welche oft mit
der Mittelverwendung der getätigten Investments in Verbindung gebracht werden.
Diese Mittelverwendung hat immer mehr Bedeutung gewonnen, um Transparenz
und langfristiges Vertrauen gegenüber Anlegern zu schaffen. Eine große Heraus-
forderung ist, eine Mischung zwischen wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten
zu finden. Diese würde für nachfolgende Generationen einen längerfristigen Wohl-
stand und ein gesundes Ökosystem bedeuten. (Braun, 2020, S. 9-12)

Die Ökologie kann auch unter den ökonomischen und sozialen Perspektiven positiv
unterstützt werden. Es besteht bei immer mehr Menschen der Drang zur Förderung
von Regionalität und klimafreundlichen Handlungen. (Werner, 2009, S. 6) Diese po-
sitive Entwicklung soll in Bezug auf ökologische, ethische und wirtschaftliche Geld-
anlagen in der heutigen Zeit analysiert werden.

1.3 Zielsetzung der Forschungsfrage

Aufgrund der bereits erläuterten Problemstellung stellt sich folgende Forschungs-


frage:

„Inwieweit beeinflusst das zunehmende Umweltbewusstsein der Österreiche-


rInnen die Nachfrage nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen?“

Ziel dieser Arbeit ist, die aktuelle Nachfrage der österreichischen PrivatanlegerIn-
nen nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen am österreichischen Finanz-
markt zu untersuchen. Ein weiteres Ziel ist, die Bedeutsamkeit eins nicht finanziellen
Kriteriums wie die Nachhaltigkeit bei einer Investitionsentscheidung zu erforschen.

4
Einleitung

Ein definiertes „Nicht-Ziel“ dieser Arbeit ist die Investmentform von nachhaltigen
Veranlagungen gegenüber Herkömmlichen hervorzuheben, sondern auf die Aktua-
lität einzugehen. Dabei wird eruiert, wer bereits „grüne Geldanlagen“ nutzt und diese
gegenüber herkömmlichen Veranlagungen bevorzugt.

Die österreichische Marktentwicklung in Bezug auf ökologisch-nachhaltige Geldan-


lagen wird zusätzlich durch statistische Werte des „Forums Nachhaltige Geldanla-
gen“ analysiert, um das Risiko einer geringen Anzahl von Befragten zu minimieren.

1.4 Methodische Vorgehensweise

Um die Fragestellung des positiven Trends auf ökologisch-nachhaltige Veranlagun-


gen der ÖsterreicherInnen zu beantworten, wird diese wissenschaftliche Arbeit in
zwei größere Teile aufgegliedert. Die Arbeit wurde unter Einhaltung des Leitfadens
der IMC Fachhochschule Krems und unter Berücksichtigung der APA Richtlinien
erstellt.

Der erste Teil umfasst die Interpretation von wissenschaftlichen Beiträgen, welche
von wissenschaftlichen Artikeln und Büchern stammen. Zur Erarbeitung der theore-
tischen Grundlagen für ökologisch-nachhaltige Veranlagungen wurde die Literatur-
recherche als Forschungsmethode gewählt. Die Literaturrecherche wurde mithilfe
von ausgewählten Fachbüchern, Forschungsstudien und Fachzeitschriften sowie
nationalen und internationalen Journalen durchgeführt. Die Begriffsdefinitionen der
nachhaltigen Veranlagung inklusive Abgrenzung, das Umweltbewusstsein und di-
verse grüne Anlageformen werden den Leserinnen und Lesern unter der herme-
neutischen Vorgehensweise nähergebracht. Bei der Literaturrecherche wurden
wichtige Auswahlkriterien wie Verfasser, Herausgeber, Verlag sowie Erscheinungs-
jahr berücksichtigt. (Berger-Grabner, 2016, S. 96-97)

Im zweiten empirischen Teil wurde mit einer quantitativen Forschungsmethode die


Nachfrage von nachhaltigen Geldanlagen aufgrund ökologisch, sozialen und nach-
haltigen Kriterien erforscht. Quantitative Methoden beschreiben das Verhalten in
Form von Modellen und Zusammenhängen, welche ermöglichen, die Ergebnisse

5
Einleitung

vorhersehbar zu machen. Um die Forschungsergebnisse und Messwerte vergleich-


bar zu machen beziehungsweise in Relation setzen zu können, sind die meisten
quantitativen Methoden stark strukturiert und standardisiert. (Berger-Grabner, 2016,
S. 117)

Der Fragebogen ist ein wichtiges Erhebungsinstrument in der quantitativen For-


schung. Er ist das zentrale Steuerungselement des gesamten Forschungsprozes-
ses und ein großer Teil der wissenschaftlichen Arbeit. Seine Kernaufgaben sind ei-
nerseits die Vermittlung zwischen den Bedürfnissen der Forschenden und den Be-
fragten und andererseits die Übermittlung und Strukturierung der erfragten Inhalte.
(Petersen, 2014, S. 16-18)

Bei den Fragestellungen wurde besonders darauf geachtet, dass sie verständlich
formuliert und einfach zu beantworten sind. Die Standardisierung setzt voraus, dass
alle Personen gleich formulierte Fragen und in der gleichen Reihenfolge gestellt be-
kommen haben. Durch eine Standardisierung und Strukturierung der Inhalte und
der Fragen konnten vergleichbare Ergebnisse erzielt und damit eine Genauigkeit
und Verlässlichkeit der Ergebnisse hervorgerufen werden. (Petersen, 2014, S. 21)

Die Befragung strebt den Erhalt von Informationen über die allgemeine ökologische
Meinung einzelner Personen an, um in weiterer Folge Rückschlüsse ziehen zu kön-
nen. (Mayer, 2006, S. 59) Ein bedeutsamer und informativ wertvoller Erhebungs-
punkt war, wie sehr nachhaltige Investments im Trend lagen, wer diese Veranla-
gungen bereits nutzte und wie viele Personen Interesse daran hegten.

1.5 Aufbau der Arbeit

Um den Leserinnen beziehungsweise Lesern ein nachvollziehbarer roter Faden ge-


währen zu können erfolgt die Abgrenzung in Kapiteln. (Oehlrich, 2018, S. 91)

Diese Bachelorarbeit ist in sechs größeren Kapiteln gegliedert. Durch den ge-
wünschten Aufbau in Einleitung, Begriffsdefinitionen, Anlagegrundsätze und Zertifi-
zierungen für nachhaltige Veranlagungen, nachhaltige Anlageformen und die Mark-
tentwicklung nachhaltiger Veranlagungen in Österreich, empirische Untersuchung

6
Einleitung

und der Schlussteil soll die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit dieser Arbeit ge-
geben sein.

In der Einleitung im ersten Kapitel werden Titel der Arbeit und die aktuelle Aus-
gangsstellung samt Problemstellung des Forschungsthemas behandelt. Danach
wird die Zielsetzung und die daraus resultierende Forschungsfrage festgelegt. Um
die Forschungsfrage möglichst repräsentativ beantworten zu können, wird auf die
methodische Vorgehensweise näher eingegangen. Diese beinhaltet die wissen-
schaftliche Literaturrecherche und die quantitative Forschungsmethode. Abschlie-
ßend rundet die Gliederung der Bachelorarbeit das erste Kapitel ab.

Im Hauptteil der Arbeit werden verschiedene Aspekte behandelt wie die Erläuterung
der Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Veranlagungen mit ESG-Kriterien“,
um in späterer Folge ein besseres Verständnis zu gewähren. Danach werden allge-
meine Grundsätze für Veranlagungsberatung wie Anlagepyramide, magisches Vier-
eck oder der Portfolioansatz erörtert. Als Anlagegrundsätze wird Bezug auf eine
breite Streuung und eine gute Diversifizierung der verschiedenen Assetklassen ei-
ner Geldanlage als Anlagegrundsatz genommen. Die Kriterien und wichtige Formen
von Nachhaltigkeitszertifizierungen werden demonstriert. Zum Abschluss des
Hauptteils wird die Marktentwicklung der nachhaltigen Anlageformen in Österreich
in den vergangenen Jahren anhand statistischer Werte im vierten Kapitel analysiert.
Außerdem werden Anlageformen wie Aktien und Anleihen von nachhaltigen Unter-
nehmen und Nachhaltigkeitsfonds dargestellt.

Im fünften Kapitel werden die Ergebnisse der Online-Umfrage dargestellt. Das


Hauptaugenmerk wurde auf die Online-Umfrage gerichtet, in welcher der aktuelle
Trend nach nachhaltiger Geldanlage erfragt wurde. Die Auswertung des Fragebo-
gens und die daraus resultierenden Analysen und Interpretationen stellen einen der
wichtigsten Aspekte des fünften Kapitels dar.

Abschließend wird die verfasste Bachelorarbeit in der Conclusio im sechsten Kapitel


zusammengefasst, welche die Eckpfeiler und die Beantwortung der Forschungs-
frage widerspiegeln. Der Ausblick über zukünftige Entwicklungen im Bereich ökolo-
gisch-nachhaltiger Veranlagungen rundet diese Arbeit ab.

7
Begriffsdefinition

2 Begriffsdefinition

Dieses Kapitel dient der Erläuterung und Definition der Hauptbegrifflichkeiten, wel-
che in dieser wissenschaftlichen Arbeit von größter Relevanz sind. In diesem Ab-
schnitt werden die themenrelevanten Begriffe wie Nachhaltigkeit, ökologisch-nach-
haltige Veranlagungen sowie ESG-Kriterien näher bestimmt, um die Bedeutungen
der Begriffe für diese Bachelorarbeit zu vereinheitlichen. Die Erklärungen der Be-
griffe sollen für die Verständlichkeit der LeserInnen dienen und werden im folgenden
Absatz näher definiert. In der Fachliteratur ist es nicht selten der Fall, dass es für
ein und denselben Begriff mehrere Definitionen gibt. Aufgrund dessen müssen die
Begrifflichkeiten eindeutig definiert werden, um ein einheitliches Verständnis der
vorliegenden Arbeit gewährleisten und Fehlinterpretationen vermeiden zu können.

2.1 Nachhaltigkeit

Beim Thema Nachhaltigkeit werden oft umweltschützende Maßnahmen für die Ver-
besserung unseres Lebensraumes in Verbindung gebracht. Der Begriff hat mehrere
Bedeutungen, er steht vor allem für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen auf
der Erde, um positive Zukunftsentwicklungen für die nächsten Generationen zu si-
chern. Die gerechte Verteilung dieser Ressourcen soll im Anbetracht der Entwick-
lung im Mittelpunkt unserer Gesellschaft stehen. (Braun, 2020, S. 19)

Nachhaltigkeit bedeutet auch, auf ökonomische, ökologische und soziale Aspekte


Rücksicht zu nehmen. Das Zusammenspiel zwischen Umwelt, Gesellschaft und
Wirtschaft sollte in einem ausgewogenen Verhältnis, welches langfristig ausgewo-
gene und positive Entwicklung sicherstellt, erfolgen. Nachhaltigkeit bezieht sich auf
ethische und soziale Relevanz in der Gesellschaft und umfasst ressourcenschonen-
des Wirtschaften. (Pinner, 2019, S. 20).

Die oben genannte Abgrenzung des Begriffes fand im Jahr 1987 im Brundtland-
Bericht der World Commission of Environment and Development ihren Ursprung.
(Pufé, 2017, S. 42) Diese Interpretation der Begrifflichkeit hat für die fortführende
Arbeit einen hohen Stellenwert.

8
Begriffsdefinition

„Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen
Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefähr-
den, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

(World Commission of Enviroment and Development, 1987)

2.1.1 Historische Entwicklung der Nachhaltigkeit

Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff Nachhaltigkeit in der Wald- bezie-


hungsweise Forstwirtschaft schon im frühen 18. Jahrhundert verwendet. Der Forst-
wirtschaftsexperte Hans Carl von Carlowitz beschrieb in seinem Werk „Sylvicultura
oeconomica“, dass nur so viele Bäume gerodet werden sollen, wie auch wieder
nachwachsen können. Er nannte damals den Begriff „nachhaltig“. (Ringer, 2012, S.
37).

Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Begrifflichkeit und das Bewusstsein für
Nachhaltigkeit war eine Studie, die im Jahr 1971 als Grenzen des Wachstums ver-
öffentlicht wurde. In diesem Bericht werden verschiedene negative Szenarien in den
Bereichen Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, Ausbeu-
tung von Rohstoffreserven und Zerstörung des Lebensraums dargestellt. Es wurde
dadurch ein Umdenken und ein Wandel des Bewusstseins unserer Gesellschaft ge-
schaffen. (Grunwald & Kopfmüller, 2012, S. 21)

Die Geburt des Begriffes und die Definition stammen aus dem Brundtland Bericht,
welcher im Jahr 1987 für die Entwicklung der Umwelt und der Vereinten Nationen
veröffentlicht wurde. Der Brundtland-Bericht wurde nach dem ehemaligen norwegi-
schen Ministerpräsidenten Gro Harlem Brundtland benannt. Wirtschaft, Umwelt und
Gesellschaft wurden erstmals mit dem Thema Nachhaltigkeit in Verbindung ge-
bracht. (Braun, 2020, S. 22) Dieser Bericht sorgte dafür, dass Verordnungen und
Empfehlungen entwickelt wurden und diese von 172 Staaten im Jahr 1992 in der
Konferenz in Rio de Janeiro zur Umsetzung gebracht wurden. (Pufé, 2017, S. 52)

Weitere wichtige Punkte für die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele wurden im Jahr
1997 bei der Klimakonferenz im Kyoto (Japan) und in späterer Folge beim Pariser

9
Begriffsdefinition

Klimagipfel 2015 gesetzt. Oberstes Ziel waren die Einschränkungen von Emissio-
nen der Klimagase in den Industrieländern, um die Ausbreitung des Klimawandels
zu verlangsamen beziehungsweise diesem entgegenzuwirken. Bemerkenswert ist,
dass alle Länder auf der Erde das Pariser Klimaabkommen anerkennen und akzep-
tiert haben. Die Vereinbarung sieht vor, den weltweiten Anstieg der Durchschnitts-
temperatur deutlich unter 2 Grad Celsius zu begrenzen. (Grunwald & Kopfmüller,
2012, S. 27) Zwischenzeitlich traten die Vereinigten Staaten von Amerika als einzi-
ges Land vom Pariser Klimaabkommen unter der Amtsleitung von Präsidenten Do-
nald Trump zurück, schlossen sich aber unter dem neuen Präsidenten Joe Biden
wieder dem Abkommen an.

2.1.2 Nachhaltigkeitskonzept – Das 3-Säulen-Modell

Ökologie, Ökonomie und Soziales werden als die drei Säulen einer nachhaltigen
Wirtschaft und Gesellschaft definiert. Dieses Konzept wird oft von Finanzexperten-
Innen und VermögensverwalterInnen zur Einstufung von Finanzprodukten oder Un-
ternehmen genutzt. (Ringer, 2012, S. 47)

Abbildung 1: 3-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit

Quelle: „: https://utopia.de/ratgeber/drei-saeulen-der-nachhaltigkeit-modell/“

Ökologische Nachhaltigkeit steht für den Klimaschutz, die Erhaltung der Artenviel-
falt und einen bewussten und schonenden Umgang mit Ressourcen. Ein verant-
wortlicher Umgang mit der menschlichen Gesundheit ist für die ökologische Sicht-
weise wichtig, um negative Folgen für unser Ökosystem zu vermeiden. (Faust &
Scholz, 2014, S. 133)

10
Begriffsdefinition

Ökonomische Nachhaltigkeit steht für eine verantwortungsvolle Wirtschaftsweise.


Sie gilt für einzelne Wirtschaftssubjekte wie Haushalte, Unternehmer und den Staat.
Ein fairer Handel zwischen den Wirtschaftssubjekten, ressourcenschonende Pro-
duktion und ein Leben in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen sind einige
Stichwörter der ökonomischen Säule. Der Staat sollte die Verschuldung je nach
Wirtschaftslage verhältnismäßig halten und auf ein außenwirtschaftliches Gleichge-
wicht achten. Das Ziel ist der Erwerb sowie der Schutz von wirtschaftlichen Res-
sourcen wie Arbeit, Kapital, Wissen, Grund und Gebäude, um einen längerfristigen
Wohlstand der Gesellschaft zu gewährleisten. (Faust & Scholz, 2014, S. 133)

Bei der sozialen Nachhaltigkeit werden die Einhaltungen der Rechte wie freie Mei-
nungsäußerung oder freie Entfaltung der Persönlichkeit deklariert. Ein fairer Um-
gang im privaten oder beruflichen Umfeld sowie Motivation und Förderung der Ar-
beitnehmer zur Stärkung des Selbstgefühls sind im Sinne der sozialen Nachhaltig-
keit. Ziel ist es, auf Dauer eine zukunftsfähige, lebenswerte Gesellschaft zu schaf-
fen, um mehr Lebensqualität zu entwickeln. (Faust & Scholz, 2014, S. 134)

2.2 Ökologisch-nachhaltige Veranlagungen – ESG Kriterien

Bezeichnungen für ökologisch-nachhaltige Veranlagungen gibt es in der heutigen


Zeit sehr viele. Die Begriffe wie ökologisch-nachhaltige, ethische, ökologisch-ethi-
sche, „grüne“, soziale und sozial-ökologisch-nachhaltige Geldanlagen werden am
häufigsten in Medien und Fachzeitschriften oder literatur Quellen verwendet.
(Werner, 2009, S. 21) Im englischsprachigen Raum werden oft Ausdrücke wie
„sustainable-responsible Investments“ oder „socially-responsible Investments“
(SRI) gebraucht. (Pinner, 2019, S. 23) Die Begriffe wie nachhaltige Veranlagungen,
nachhaltige Investments oder nachhaltige Geldanlage beziehen sich in dieser Ba-
chelorarbeit auf dieselbe Thematik und Ausdrucksweise.

Die Kriterien Ökologie, Ökonomie und Soziales werden bei einer ökologisch-nach-
haltigen Veranlagung berücksichtigt. Ökologisch-nachhaltige Veranlagungen sind
Finanzprodukte, die eine konsequente Einbeziehung dieser Eigenschaften berück-
sichtigen. Im Vordergrund steht eine soziale und ökologisch verantwortliche Denk-
weise, die sich an einem wirtschaftlichen Nutzen, z. B. Ertrag, Gewinn oder Rendite

11
Begriffsdefinition

orientiert. (Tucker & Scott, 2020, S. 57) Das Ziel dieser Investments beruht auf einer
zukunftsfähigen Entwicklung, da die Anforderungen in einem Gleichgewicht mit der
Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft stehen. (Werner M. , 2012, S. 35) Die Merk-
male einer ökologisch-nachhaltigen Geldveranlagung werden oft mit ESG-Kriterien
betitelt. ESG ist ein englisches Kürzel für „Environment“, „Social“ und „Governance“
steht also für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. (Sherwood & Pollard,
2019, S. 2-3)

Aus ökonomischer Sicht beziehungsweise aus dem Blickwinkel der Unternehmens-


führung erfordern nachhaltige Geldanlagen eine langfristige Strategie, um wirt-
schaftlich erfolgreich zu sein. Es ist wichtig, die Werte vom Unternehmensleitbild
sowie die Visionen und Missionen zu verwirklichen, um einen Mehrwert für die Ge-
sellschaft zu schaffen. Die Unternehmenspolitik und die Transparenz zu allen Be-
teiligten in der Wertschöpfungskette sind weitere wichtige Punkte. (Ringer, 2012, S.
54)

Aus dem ökologischen Blickwinkel eines nachhaltigen Investments soll die langfris-
tige Gewinnerzielung im Einklang mit der Umwelt stehen. Ein Umweltmanagement,
welches die negativen ökologischen Auswirkungen im eigenem Produktportfolios
verhindern kann, ist ein relevanter Ansichtspunkt. (Braun, 2020, S. 31) Der effiziente
Einsatz der natürlichen Ressourcen, um den Energie- und Wasserverbrauch zu mi-
nimieren, zählt zu den Zielen des Umweltmanagements. Weitere wichtige Aspekte
wie Schadstoffminimierung wie CO2-Ausstoß zu reduzieren oder auch die Wieder-
verwertbarkeit beziehungsweise Wiedergewinnung von natürlichen Produktionsmit-
teln sind für die ökologische Betrachtungsweise von Bedeutung. Die Etablierung
eines Kreislaufs für die Herstellung der Produkte und keiner Einwegstrategie nach-
zugehen, ist eine wichtige Denkweise in der ökologischen Betrachtung. Die Ent-
wicklung und den Einsatz von neuen erneuerbaren Energieformen ist ein positiver
Antreiber, um die nachhaltigen Veranlagungen zu fördern. (Tucker & Scott, 2020,
S. 57)

Aus der sozialen Betrachtung einer nachhaltigen Geldanlage sollen die langfristigen
Gewinnerwartungen in Harmonie mit den Menschen und deren Bedürfnissen sein.

12
Begriffsdefinition

Soziale Sichtweisen und Förderung des Wohlstandes einer Gesellschaft sind posi-
tive Faktoren für die Wahrung der Gesundheit der Allgemeinheit, die Sicherheitsbe-
dürfnisse, einen respektvollen Umgang jedes Einzelnen, Chancengleichheit, Work-
Life-Balance und die Flexibilisierung in der Arbeitswelt. (Klein, 2019, S. 16)

Bevor diese drei Sichtweisen für Finanzprodukte näher betrachtet und analysiert
werden, kommt es vorher zu einer Bestimmung von Ausschlussmerkmalen. Diese
Kriterien, die keine Berührungspunkte mit einer ökologisch-nachhaltigen Sichtweise
haben, werden aus den Investmentprozessen ausgegliedert. (Jaspert, 2020, S. 5)
Mit diesem Ansatz werden Unternehmen, die in gewissen Branchen tätig sind, un-
abhängig von der Unternehmensphilosophie ausgeschlossen. Typische Branchen,
die in der Regel ausgeschlossen sind Tabak-, Alkohol-, Waffen und Rüstungs-,
Glücksspiel-, Pornografie-, Gentechnik-, Energieindustrie in Atom-, Gas- und Koh-
lekraftwerke. Es können auch Staaten ausgrenzt werden, in denen die Menschen-
rechte und Tierrechte verletzt werden. Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgrup-
pen, Verstoß gegen Arbeitsnormen wie Kinderarbeit und Korruption sind weitere
Eigenschaften, welche für den Ausschluss aus dem Investmentprozess für ökolo-
gisch- nachhaltige Investments sorgen. (Sherwood & Pollard, 2019, S. 59)

Nach den Ausschlusskriterien wird oft der „Best-in-Class“ Ansatz zur Ermittlung öko-
logisch-nachhaltiger Investments bestimmt. Rating- und Researchagenturen, die
sich in diesem Bereich spezialisiert haben, nutzen diesen ESG-Ansatzpunkt und
ermitteln daraus einen „ESG-Score“ für Finanzprodukte. Je höher dieser ESG-
Score ist, desto nachhaltiger und besser wird man eingestuft. (Rayer, 2017, S. 46)
Die „Best in Class“ Methode versucht die besten Unternehmen oder Projekte einer
Branche, einem Sektor oder einem Markt in Bezug auf die ESG-Merkmalen heraus-
zukristallisieren. Ziel des Ansatzes ist die Förderung eines positiven Wettbewerbs
zwischen den Unternehmen, um die Nachhaltigkeitsstandards zu verbessern.
(International Institute for Sustainable Development, 2020, S. 4) Eine Mischung aus
der Methode der Ausschlusskriterien und dem „Best-in-Class“ Ansatz ist für ökolo-
gisch-nachhaltige Investments vom Vorteil und wird in der Praxis oft angewandt.
(Pinner, 2019, S. 46)

13
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

3 Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Eine nachhaltige Geldanlage ergänzt die klassischen Veranlagungskriterien wie Er-


trag, Sicherheit und Liquidität mit ökologischen, sozialen und langfristigen Aspek-
ten. Finanzinstitute versuchen dabei ein verantwortungsvolles Handeln für langfris-
tigen, ökonomischen Erfolg im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft umzusetzen.
Dieses Investment verfolgt das Ziel, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen,
ohne die Energien beziehungsweise Materialien der kommenden Generation zu ge-
fährden. So erfolgt der gezielte Umgang mit den Ressourcen, wodurch in weiterer
Folge die Bodenschätze und Umwelt geschont werden. (Pinner, 2019, S. 20). In
weiterer Folge werden einige allgemeine, aber auch nachhaltige Grundsätze wie
die Anlagepyramide, der Portfolioansatz, das magische Dreieck, das magische
Viereck und verschiedene Nachhaltigkeitszertifizierungen einer Veranlagung näher-
gebracht.

„Das oberste Ziel des Kapitals ist nicht mehr Geld zu schaffen, sondern zu bewirken,
dass sich das Geld der Verbesserung des Lebens widmet“ (Henry Ford)

Die Aussage dieses Zitates bezieht sich auf die Schaffung und Verbesserung der
Lebensqualität in einer Gesellschaft. Mit gezielten Veranlagungen kann man aktiv
dazu beitragen, den Wohlstand einer Gesellschaft zu fördern. Diesen Gedanken
hatte Henry Ford schon bevor es die Begrifflichkeiten wie ökologisch-nachhaltige
Geldanlagen am Finanzmarkt gibt.

3.1 Anlagepyramide

Die AnlegerInnen stehen vor einer großen Herausforderung, die für sie passende
Investmentform zu finden. Jede Anlageform hat gegenüber den anderen Vor- be-
ziehungsweise Nachteile. Die herkömmlichen Geldanlageinstrumente beziehen
sich auf Faktoren wie Ertrag, Sicherheit und Verfügbarkeit, wobei sich diese je nach
Präferenz der AnlegerInnen in gewisser Weise gegenseitig konkurrieren. (May,
2009, S. 10) Die persönlichen Entscheidungskomponenten, die eine Geldanlage
beeinflussen, werden oft nach Wünschen, Beweggründen, Zielen und Lebenslagen
getroffen. Die Auswahl an Anlageprodukten, die es am Geld- oder Kapitalmarkt gibt,

14
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

ist groß. Die Anlagepyramide soll einen guten Vermögensaufbau veranschaulichen


und dadurch die Zielkonflikte einzelner Anlageformen streuen. (Lindmayer & Dietz,
2020, S. 21)

Abbildung 2: Anlagepyramide

Quelle: „https://blog.raiffeisenfonds.at/fruehjahrsputz-in-der-geldanlage/?gene-
rate_pdf=3753“

Die Anlagepyramide wird in 5 Stufen eingeteilt, wobei die unterste Stufe das
Fundament darstellt. Die Chance auf Ertrag steigt von Stufe zu Stufe, der
Anlagehorizont nimmt zugleich zu und die Sicherheit ab. Für eine breite Streuung
und einer Risikominimierung der Veranlagung wäre es von Vorteil, in allen Stufen
in einem prozentuellen Ausmaß vertreten zu sein. (Lindmayer, 2010, S. 17)

Die erste Stufe, welche Giral-, Sparbuch- und Onlinespareinlagen beinhalten, ist ein
wichtiger Grundstein für die weiteren Veranlagungsmöglichkeiten. Hier ist die
Verfügbarkeit jederzeit gegeben und die Sicherheit ist als hoch einzustufen. (Ahrens
& Sedlacek, 2000, S. 115)

Die zweite Stufe beinhaltet Bausparen, kapitalbildende Versicherungen und


konservative Anleihen wie Staatsanleihen. In dieser Stufe bekommen die

15
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

AnlegerInnen die vorher vertraglich festgelegte Summe ausbezahlt, wenn sie die
Vereinbarungen wie Einzahlungssumme und Laufzeit einhalten. (Ahrens &
Sedlacek, 2000, S. 116)

In der dritten Stufe, welche Anleihenfonds und Mischfonds umfasst, hat man als
Anleger den Vorteil, eine breite Streuung seines Investments in Form eines Fonds
vorzunehmen, wobei Kursschwankungen nicht ausgeschlossen werden können.
Der Vermögenswert ist ein prozentueller Anteil am Fondsvermögen, welcher vom
investierten Kapital- und Fondskurs berechnet wird. Bei Anleihenfonds werden nur
in Gläubigerpapiere wie Anleihen investiert. Beim Mischfonds werden in alle
Anlageklassen wie Anleihen, Aktien (Anteilspapiere), alternative Investments wie
Rohstoffe oder Immobilien, aber auch in weitere Fonds investiert. Das Risiko bezie-
hungsweise die Kursschwankungen sollen durch einen längeren Anlagehorizont
ausgeglichen werden. (Ahrens & Sedlacek, 2000, S. 116)

Die vierte Stufe beinhaltet Aktienfonds und Mischfonds, die ein hohes prozentuelles
Verhältnis an Aktien im Fondsvermögen aufweisen. Das Vermögen eines
Aktienfonds umfasst hauptsächlich Anteilspapiere wie Aktien und alternatives
Investments, die sich auf bestimmte Unternehmen, Regionen, Schwerpunkte und
Branchen konzentrieren. Diese Ebene unterliegt höheren Kursschwankungen, die
jedoch auf längere Sicht mit größeren Ertragschancen verbunden ist. (Ahrens &
Sedlacek, 2000, S. 116)

Die fünfte Stufe der Anlagepyramide bezieht sich auf Einzeltitel wie Aktien oder den
Kauf von physischen Goldbarren oder Goldmünzen. Bei einem Kauf eines
Einzeltitels beteiligt man sich direkt an einem Unternehmen und ist demnach auch
abhängig von der Kursentwicklung einer Aktiengesellschaft. Dieser Kurs spiegelt
die Analyse vom Unternehmen, der Branche und globale Wirtschaftskritrien wider.
Diese Ebene weist gegenüber den anderen Stufen ein höheres Risiko auf. Die
AnlegerInnen sind von einem Unternehmen oder Basiswert abhängig und können
deswegen nicht dieselbe breite Streuung wie in den unteren Stufen erreichen.
(Ahrens & Sedlacek, 2000, S. 117)

Oberhalb der fünften Stufe befinden sich hoch spekulative Veranlagungsformen wie
Optionen oder Futures, welche eine Hebelwirkung, aber auch eine

16
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Nachzahlungspflicht bei einer schlechteren Entwicklung des davor angenommenen


Basiswertes haben können. Diese Anlageformen wurden jedoch in der Grafik nicht
veranschaulicht, da der Fokus auf eine nachhaltige Strategie der Geldanlage
bevorzugt wird. (Ahrens & Sedlacek, 2000, S. 117)

3.2 Portfolioansatz

Der Ansatz des Portfolios wurde von Harry M. Markowitz, einem bedeutenden
amerikanischen Ökonomen, im Jahr 1952 entwickelt. Portfolio ist der Fachbegriff für
eine Zusammenfassung verschiedener Anlageformen in einer Gruppe, die oft auch
als Assets oder Anlageklassen bezeichnet werden. Die Portfoliotheorie baut auf
eine breite Streuung beziehungsweise Diversifikation der Geldanlage auf, um das
Risiko und die Abhängigkeit eines Investments zu reduzieren. Für diesen Ansatz
und Gedanken wurde Harry M. Markowitz 1990 der Nobelpreis für Wirtschaft
verliehen. Die populären Anlageformen wie Giraleinlagen, Sparbucheinlagen,
Bauspareinlagen, kapitalbildende Versicherung, Anleihen, Aktien, Fonds und
Edelmetalle werden im oberen Abschnitt bei der Darstellung der Anlagepyramide
näher beschrieben. (Werner, 2009, S. 219)

Diversifikation bedeutet eine Reduzierung der Schwankung des


Gesamtinvestments, da sich viele Kursschwankungen gegenseitig ausgleichen. Die
breite Streuung, welche über die Grenzen von Unternehmensarten, Branchen,
Schwerpunkten oder Ländern hinausgehen sollte, hat den Vorteil, dass die
Wertentwicklungen nicht darunter leiden. Je höher die Anzahl der verschiedenen
Anlageformen ist, desto geringer wird das Risiko, langfristig Geld zu verlieren. Das
einzige Risiko, welches trotz Portfoliosansatz nicht ausgeschlossen werden kann,
ist das systematische Risiko, da Finanzmarktrisiken meist den gesamten Markt
betreffen. Eine gesunde Asset-Allocation, also die bewusste Beimischung von
anderen Anlageformen, ist bei einer Geldanlage erstrebenswert. (Klein, 2019, S.
43)

Die prozentuelle Beimischung der einzelnen Faktoren hängt von den persönlichen
Zielen wie Ertragserwartung, Risikotoleranz und Anlagehorizont der InvestorInnen
ab. Der Bereich der ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen spricht für eine

17
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

breitere Streuung der Geldanlage und kann somit bei einigen Portfolios für
institutionelle, aber auch private AnlegerInnen ein Bestandteil sein. (Ringer, 2012,
S. 71)

3.3 Magisches Dreieck

Viele AnlegerInnen möchten mit ihren Veranlagungen die höchstmöglichen Erträge


erzielen. Oft ist ihnen allerdings nicht bewusst, dass höhere Ertragschancen mehr
Risiken mit sich bringen. Ein gleichzeitiges Anstreben von maximaler Rendite, mi-
nimalem Risiko und hoher Liquidität ist bei keiner Anlageform möglich. Viele Exper-
tInnen beziehen sich dabei auf das magische Dreieck. (Rothenbücher, 2010, S. 8)

Abbildung 3: Magisches Dreieck

Quelle: „https://www.geld-boerse.at/das-magische-dreieck-der-veranlagung“

Anhand der Grafik lässt sich feststellen, dass es drei Veranlagungskriterien gibt,
die an den Eckpunkten des Dreiecks dargestellt werden. Bei dem Veranlagungs-
kriterium Sicherheit wird das Verlustrisiko so niedrig wie möglich gehalten, damit
das angelegte Kapitalvermögen vollständig erhalten bleiben kann. Bei der Liquidi-
tät ist es wichtig, dass das angelegte Vermögen wieder in Bankguthaben oder
Bargeld umgewandelt wird. Der Begriff Ertrag wird oft auch mit der Rendite in Ver-
bindung gebracht. Rendite beschreibt das Verhältnis des eingesetzten Kapitals in
Bezug zum jährlichen Ertrag. (Lindmayer & Dietz, 2020, S. 4-6)

18
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Wie diese zum Teil konkurrierenden Komponenten zu gewichten sind, ist eine
Frage der persönlichen Vorlieben, der Überzeugungen und der Ziele der Anlege-
rInnen und können je nach Wunsch innerhalb des Dreiecks variieren. Ist also für
die Investorinnen und Investoren Ertrag am bedeutendsten, wird das Dreieck im
Bereich Sicherheit schmäler und das Kapital länger gebunden. (Gabriel &
Schlagnitweit, 2009, S. 114)

3.4 Magisches Viereck

Es gibt KritikerInnen, die das magische Dreieck nicht mehr als zeitgerecht empfin-
den. Heutzutage möchten immer mehr AnlegerInnen mit ihrem Kapital nicht nur
wirtschaftliche Anlageziele verfolgen, sondern auch soziale und ökologische Sicht-
weisen berücksichtigen. Immer mehr VeranlagungsexpertenInnen setzen deswe-
gen auf das Veranlagungsviereck. Dieses beinhaltet die drei bereits bekannten
Kriterien Sicherheit, Rentabilität und Liquidität und das neue Thema Nachhaltig-
keit, welches als vierte Säule eine tragende Rolle spielt. (Werner, 2009, S. 38)

Abbildung 4: Magisches Viereck

Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an Werner, 2009, S. 38

19
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Das Geld nachhaltig anzulegen, bedeutet, dass sich AnlegerInnen zusätzlich zu


der üblichen Rendite-Risiko-Liquiditäts-Strategie über die sozialen und ökologi-
schen Auswirkungen der Veranlagung informieren müssen. Die ethisch-nachhalti-
gen Kriterien sind für die Mittelverwendung bedeutend. Falls die AnlegerInnen auf
ein ethisch-orientiertes Veranlagungsgespräch setzen, haben im Zweifelsfall zent-
rale ethische Prinzipien Vorrang gegenüber beispielsweise hohen Renditen. Das
Problem bei diesem Konzept ist häufig das Konkurrenzverhältnis zwischen den
vier Komponenten. Oft rechtfertigen AnlegerInnen das Missachten der Nachhaltig-
keit auf Grund ihrer Ertragserwartungen. (Klein, 2019, S. 30)

3.5 Nachhaltigkeitszertifizierungen

Die Vielzahl von ökologisch-nachhaltigen Geldanlageprodukten am Kapitalmarkt,


bedingt durch die steigende Nachfrage der AnlegerInnen, erschwert oft den Durch-
blick, ob die Anforderungen an ESG-Kriterien wirklich eingehalten beziehungsweise
erfüllt werden können. Um die Qualität dieser Bestimmungen gerecht zu werden,
wurde für ökologisch-nachhaltige Geldanlagen ein Mindestlevel in Form von Labels
und Zertifizierungen gestaltet. (Patel, 2018, S. 39) Die Schwierigkeit besteht bei der
Interpretation dieser Zertifizierungen darin, dass die Definitionen von nachhaltigen
Geldanlagen und das Thema Nachhaltigkeit in unterschiedlicher Weise von Region
zu Region aufgefasst werden kann. Einheitliche Standards im europäischen Raum
bei der Bewertung der ESG-Kriterien helfen eine richtige Auffassung von ökolo-
gisch-nachhaltigen Investments zu gewinnen. (Pinner, 2019, S. 73)

3.5.1 Nachhaltigkeitsrating

Die Grundlage unabhängiger Research- oder Ratingagenturen, welche sich auf


ökologisch-nachhaltige Analysen spezialisieren, ist die Bewertung von Investment-
produkten mithilfe von Nachhaltigkeitsrating. (Werner M. , 2012, S. 68) Ökologisch,
soziale und gesellschaftliche Sichtweisen fließen in die Bewertung des Nachhaltig-
keitsratings mit ein. Diese Beurteilungen ersetzen nicht die traditionellen Finanz-

20
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

ratings, welche Hard- und Softfacts beinhalten, sondern sind als zusätzliche Infor-
mationsquellen über den Zustand ökologischer Verantwortung gleichzusetzen.
(Braun, 2020, S. 13)

Die Information, wie das Produkt einzustufen ist, ist für die AnlegerInnen ein wichti-
ges Beurteilungsinstrument und schafft eine grundlegende Basis für Investmenten-
tscheidungen. Transparenz ist einer der wichtigsten Bestandteile einer nachhaltigen
Geldanlage, da es Vertrauen gegenüber Investorinnen und Investoren schafft. Die
Produkte sind beim Thema Nachhaltigkeit für AnlegerInnen leichter vergleichbar
und regen den Wettbewerb der UnternehmerInnen untereinander an. Diese Ratings
sind teilweise sehr umstritten, da sie objektive Sichtweisen beinhalten und Zündholz
für Manipulation darstellen können. (Patel, 2018, S. 41)

3.5.2 Gütesiegel für nachhaltige Veranlagungen

Im nächsten Abschnitt werden vier Gütesiegel und Labels für nachhaltige Finanz-
produkte im internationalen, europäischen, deutschsprachigen und im österreichi-
schen Raum dargestellt. Alle vier Zertifizierungen garantieren eine transparente und
ökologisch-einwandfreie Umsetzung der ESG Kriterien. Diese Gütesiegel tragen
dazu bei, dass AnlegerInnen die Finanzprodukte als ökologisch-nachhaltige Geld-
anlage wahrnehmen können.

3.5.2.1 yourSRI Transparent Label

Dieses Label steht für unabhängige Bewertungen der ESG-Evaluierungen sowie


CO2 - Kennzahlen eines nachhaltigen Fonds. Der CO2-Fußabdruck für Veranla-
gungsprodukte kann somit ermittelt werden. Es wird von einer internationalen On-
line-Plattform yourSRI.com mithilfe von populären anerkannten Rating- und Rese-
archagenturen in Form von quantitativen Analysen beurteilt. Dieses Label erleichtert
Vergleiche für ökologisch-nachhaltige Veranlagungsprodukte. (CSSP AG, 2017, S.
27)

21
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Abbildung 5: yourSRI Transparent Label

Quelle: https://yoursri.com/esg-and-carbon/quality-standards/yoursri-transparent-old

3.5.2.2 Europäischer Transparenzkodex

Dieser Kodex wurde im Jahr 2008 zur Umsetzung einer besseren Transparenz und
Qualitätssicherung nachhaltiger Veranlagungen im europäischen Bereich entwi-
ckelt. (Eurosif A.I.S.B.L., 2018, S. 2) Diese Zertifizierung schreibt keine ökologisch-
nachhaltigen Standards wie etwa die Zusammensetzung der Assetklassen, welche
in einem nachhaltigen Fonds enthalten sein müssen, vor. Im Vordergrund steht die
Transparenz gegenüber den AnlegerInnen für die Berichterstattung und die Aus-
wahl der Begutachtung der ESG-Kriterien. (Gietzelt, 2019, S. 48)

Abbildung 6: Europäisches Transparenzkodex

Quelle: „https://www.forum-ng.org/de/transparenz/transparenzlogo.html“

3.5.2.3 FNG Siegel

Dieses Siegel wurde als Qualitätssicherung für ökologisch-soziale-nachhaltige Ver-


anlagungen im Jahr 2015 im deutschsprachigen Raum vom „Forum Nachhaltige

22
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

Geldanlagen“ eingeführt. Es setzt eine verständliche Darstellung der Zusammen-


setzung eines nachhaltigen Fonds voraus und berücksichtigt die ESG-Kriterien und
Ausschlusskriterien wie Atomkraftenergie, Waffenindustrie oder Verstöße gegen
den UN-Global Compact. Im UN-Global Compact sind unter anderem die Standards
der Arbeits- und Menschenrechte, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung ge-
regelt. Die Beurteilung des jeweiligen nachhaltigen Produktes erfolgt in Sternen,
wobei drei Sterne die höchste Bewertung darstellt. Die Auszeichnung des FNG-
Siegels geht über die Mindeststandards einer ökologisch-nachhaltigen Veranlagung
hinaus und ist für AnlegerInnen ein Qualitätsmaßstab, da es jährliche Beantragung
und Bewertung gibt. (Forum Nachhaltige Geldanlagen, 2019, S. 9-10)

Abbildung 7: FNG Siegel

Quelle: „https://fng-siegel.org/siegelkriterien/“

3.5.2.4 Österreichisches Umweltzeichen

Dieses Zertifikat dient als Orientierungshilfe für österreichische KonsumentenInnen


und AnlegerInnen. Dieses Umweltzeichen garantiert auch für ökologisch-nachhal-
tige Veranlagungen, da die Ausschlusskriterien von Gentechnik, Förderung von
Erdöl und Erdgas durch Fracking, Förderung von Kohle, Atomkraft, Rüstungsindust-
rie und Verletzungen der Menschen- und Arbeitsrechte eingehalten werden. Zudem
werden auch positive Faktoren wie innovative Unternehmenspolitik, Klimaschutz,
Vermeidung von Luft- und Wasserverschmutzung, Arten – und Tierschutz, respekt-
voller Umgang mit MitarbeiterInnen, Zulieferern und KundInnen beurteilt und be-
rücksichtigt. (Codagnone, Wagner, & Zhan, 2020, S. 49) Dieses Label dient in erster
Linie als Qualitätsmaßstab und wichtige Transparenz für die AnlegerInnen. Es wird

23
Anlagegrundsätze & Nachhaltigkeitszertifizierungen

vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobili-


tät, Infrastruktur und Technologie verliehen. Für die Vergabe und die Einhaltung der
Richtlinien ist der Verein für Konsumenteninformation (VKI) verantwortlich und trägt
als wichtige Informationsquelle zur Steigerung des Vertrauens der KonsumentInnen
und InvestorInnen bei. Die Verleihung dieser Zertifizierung findet sich auch im Be-
reich Girokonto, Sparformen wie Sparbüchern oder Anleihen wieder.
(Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und
Technologie (BMK), 2020, S. 10-11)

Abbildung 8: Österreichisches Umweltzeichen

Quelle: „https://www.umweltzeichen.at/site/assets/files/1040/basispressemappe_umwelt-
zeichen_2020.pdf“

24
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

4 Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Ös-


terreich

Mit der wachsenden Nachfrage nach den nachhaltigen Geldanlagen hat nicht nur
die Zahl der am Markt vorhanden Produkte, sondern auch die Vielfalt zugenommen.
Die Produktpalette reicht von Aktien, Direktbeteiligungen, Investmentfonds, Lebens-
versicherungen bis zu ethischen Sparbüchern, Mikrofinanzierungen und Crowd-
Funding. (Kuzmina & Marija, 2017, S. 85) In dieser Arbeit stehen besonders nach-
haltige Fonds, Aktien und Anleihen, welche auch als „Green Bonds“ bekannt sind,
von nachhaltigen Unternehmen im Vordergrund, da sie von großer Bedeutung für
die Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft sind. Die Marktentwicklung der letzten
Jahre in Österreich wird anhand der Daten des „Forums Nachhaltige Geldanlage“
und der Statistik Austria analysiert und soll die Aktualität widerspiegeln.

Die Vorurteile mit nachhaltigen Finanzprodukten, keine Erträge beziehungsweise


einen geringeren Ertrag als mit herkömmlichen Finanzprodukten, welche sich nur
auf wirtschaftliche Aspekte konzentrieren, zu erzielen, scheint in der Finanzbranche
bereits veraltet zu sein. Ökologisch-nachhaltige Investments weisen im Vergleich
zu traditionellen Anlageprodukten in der Grundgesamtheit keinen Nachteil bei der
Performance auf. (Connaker & Madsbjerg, 2019, S. 3)

Der entscheidende Faktor ist der Anlagestil der Investorinnen und Investoren. Die
Anlageformen, welche sozial-gesellschaftlich-ökologische Aspekte berücksichtigen,
konnten in der Vergangenheit besser wirtschaften. Dieser positive Effekt konnte die
AnlegerInnen mit einer höheren Performance zufriedenstellen. (Pinner, 2019, S. 81)

4.1 Nachhaltige Aktien

Der Begriff Aktie ist den meisten Menschen in den Medien schon nähergebracht
worden. Meist werden Aktien mit negativen Gedanken assoziiert wie zum Beispiel
Zockerpapiere, Spekulationspapiere oder Glücksspielanteile. Diese Eigenschaften
führen in unserer Gesellschaft zu einem Vertrauensverlust und zu einer größeren

25
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Hemmschwelle, sich an Unternehmen zu beteiligen. Die Besonderheiten der meis-


ten Aktien sind aber alles andere als Spielbälle für Spekulanten. (Braun, 2020, S.
90)

Eine Aktie ist ein Anteilspapier eines Unternehmens und zählt zu der Rubrik Wert-
papiere. Mit dem Kauf einer Aktie werden die AnlegerInnen zu TeileigentümerInnen
einer Aktiengesellschaft auch bekannt als AktionärIn. Sie beteiligen sich in Form
einer Aktie an einem Unternehmen und erwerben Anteile am Eigenkapital der Akti-
engesellschaft. Die Aktie wird zu einem bestimmten Kurs auf einer Börse, einem
Markt für Handelsobjekte nach Angebot und Nachfrage gehandelt, um einen Markt-
wert ermitteln zu können. Die bilanzierten Kennzahlen der Aktiengesellschaften
können vom Marktwert abweichen, da an den Börsen mit Erwartungen der Anlege-
rInnen gehandelt wird. Es können aber auch Aktiengesellschaften, welche nicht an
der Börse sind, ihre Aktien zum Handel freigeben. Gründe für außerbörsliche Ge-
schäfte sind eine zu geringe Marktkapitalisierung oder andere Unternehmensstra-
tegien. (Klein, 2019, S. 81)

Diese Anlageform wird oft auch als Direktinvestment gekennzeichnet, da das Kapi-
tal direkt in die ausgewählte Aktiengesellschaft fließt und keine VermittlerInnen oder
FachexpertInnen als Zwischenhändler für Vermittlungsprovisionen benötigt werden.
(Markwalder, 2019, S. 56) AktionärInnen sind mit Rechten und Pflichten ausgestat-
tet. Einmal im Jahr haben sie das Recht, an der Hauptversammlung der Aktienge-
sellschaft teilzunehmen, um ihr Stimmrecht auszuüben. Sie haben außerdem die
Möglichkeit, in einem gewissen Anteil an dem Gewinn der AG in Form einer Ge-
winnausschüttung beziehungsweise Dividende beteiligt zu werden. Die Rendite die-
ser Veranlagung geht aus der Differenz von Verkaufs- und Kaufkurs und der Divi-
dendenausschüttung hervor. (Zagst & Huber, 2020, S. 18 -19)

Aktien werden in verschiedene Gattungen wie Inhaberaktien, Namensaktien,


Stammaktien, Vorzugsaktien oder „junge Aktien“ gegliedert. Inhaberaktien sind die
weitverbreitetste Form, da die Aktien jederzeit übertragbar und somit jederzeit an
der Börse erwerbbar sind. Namenaktien sind auf eine Person beziehungsweise Na-
men ausgestellt und werden außerbörslich übertragen. Stammaktien verbriefen alle
oben genannte Rechte, auch das Stimmrecht bei der Jahreshauptversammlung.

26
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Vorzugsaktien sind das Gegenteil von Stammaktien, da hier die Aktionärinnen und
Aktionäre kein Stimmrecht haben, sondern mit einer höheren Gewinnausschüttung
entschädigt werden. „Junge Aktien“ gehen bei einer Kapitalerhöhung einer Aktien-
gesellschaft hervor. Bei dieser Maßnahme benötigt die Aktiengesellschaft frisches
Kapital. (Sander, 2020, S. 224)

Bei der Beteiligung an einem Unternehmen in Form eines Aktienkaufs steht ein lan-
ger Anlagehorizont der InvestorInnen im Vordergrund, um Kursschwankungen aus-
gleichen zu können. Die Aktienkurse werden durch kurzfristige Spekulationen ne-
gativ beeinflusst. (Zagst & Huber, 2020, S. 23)

Die Entwicklung eines Aktienkurses kann aus einer Chartanalyse oder einer Fun-
damentalanalyse, die die Bewertungen zum Unternehmen, Branche oder volkswirt-
schaftliche Aspekte näher definieren, herausgelesen werden. (Lindmayer K. , 2012,
S. 102)

Ein Nachteil ist die Abhängigkeit von einer Aktiengesellschaft, im schlimmsten Fall
können AnlegerInnen im Falle einer Insolvenz des Unternehmens das eingesetzte
Kapital verlieren. Obwohl von einem hohen Risiko ausgegangen werden muss, kön-
nen auch höhere Ertragschancen gegenüber anderen Anlageformen lukriert wer-
den. (Klaus & Schlagnitweit, 2009, S. 147)

Die klassische Form von Aktien unterscheidet sich kaum von nachhaltigen Aktien.
Da Aktieninvestments eine Direktinvestition an einem Unternehmen darstellen, ist
die/der potenzielle KäuferIn auf verlässliche Informationen von den Unternehmens-
daten sowie auf Nachhaltigkeitsratings angewiesen. Sie/Er trägt die Eigenverant-
wortung, Unternehmen aus ihrem/seinem Investmentprozess auszuschließen, wel-
ches auf Kosten der Umwelt Profit machen. Die Daten sollten eine Hilfestellung für
eine wichtige Investmententscheidung sein, um richtig abschätzen zu können, ob in
nachhaltige Unternehmen, welches die Wertansätze der Ökologie, Ökonomie und
Soziales respektiert, veranlagt wird. (Sander, 2020, S. 38)

Besonders gut eignen sich Aktiengesellschaften als nachhaltiges Investment, wel-


che sich mit zukünftigen Herausforderungen wie den Klimaschutz und erneuerbare

27
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Energien wie Wind, Sonne oder Wasserstoff auseinandersetzen. Verbesserte Pro-


zesse beim Wiederverwerten von Materialien werden ebenfalls als positiv einge-
stuft, da hier versucht wird, keine Wegwerfgesellschaft zu fördern, sondern einen
gesunden Kreislauf der natürlichen Ressourcen zu forcieren. Eine weitere Gattung
für nachhaltige Aktien sind Unternehmen, die die sogenannten Megatrends wie
Ressourcenknappheit oder Verschiebung wirtschaftlicher Kräfteverhältnisse be-
rücksichtigen. Als Hilfestellung können auch die Labels oder Güte-Siegel von Nach-
haltigkeitsfonds dienen. Die Aktien, die zum Fondsvermögen zählen, sind meist
schon von unabhängigen Agenturen bewertet und beurteilt worden. (Ringer, 2012,
S. 114)

4.2 Anleihen

Anleihen können unter verschiedene Begriffe wie Rentenpapiere, Obligationen,


Schuldverschreibungen oder Bonds am Kapitalmarkt verstanden werden und sind
in dieser Arbeit als ident anzusehen. Anleihen gehören ebenfalls zu der Gattung der
Wertpapiere und verbriefen eine Gläubigerfunktion, da sie einen Fremdkapitalcha-
rakter aufweisen. Banken, Unternehmen, Staaten oder supranationale Organisatio-
nen benötigen für die Finanzierung von Großprojekten oder größere Investitions-
vorhaben eine Menge Kapital, die sie in Form von Anleihen am Kapitalmarkt bege-
ben. (Zagst & Huber, 2020, S. 27) Investorinnen und Investoren können Obligatio-
nen in einer vorher definierten Stückelung erwerben, um die Investitionsvorhaben
finanziell zu unterstützen. Bei dieser Anlageform erfolgt keine Beteiligung an einem
Unternehmen, es gibt daher kein Mitspracherecht. (Klaus & Schlagnitweit, 2009, S.
149)

Bei einer Schuldverschreibung bekommen die GläubigerInnen eine vorher vertrag-


lich festgelegte Kuponzahlung, die entweder zu einem variablen oder festgeschrie-
benen Zinssatz an sie ausbezahlt wird. Am Ende der vereinbarten Laufzeit bekom-
men die GläubigerInnen das eingesetzte Kapital zurück. (Grundmann & Heinrichs,
2017, S. 183) Die Höhe der Kuponzahlung beziehungsweise der Risikoaufschlag
hängt vom Ausfallrisiko der SchuldnerInnen ab, sprich von den Einstufungen, ob sie
ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Verpflichtungen nachkommen können. Je

28
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

besser die Zahlungsfähigkeit, desto geringer ist die Höhe des Kupons. Die Einstu-
fung des Ausfalles wird mittels einer Note von unabhängigen amerikanischen Ra-
tingagenturen wie Fitch, Standard & Poors oder Moody’s beurteilt. Diese Beurtei-
lungen müssen jedoch die SchuldnerInnen beantragen. Für die Ausarbeitung der
wirtschaftlichen Verhältnisse der Ratingagenturen wird ein höherer Betrag fällig.
(Sander, 2020, S. 226)

Es kann auch zu Kursgewinnen und Kursverlusten kommen, wenn Anleihen vor der
vereinbarten Laufzeit an der Börse verkauft werden. Die Gründe für Kursschwan-
kungen können entweder durch Verbesserung oder Verschlechterung der wirt-
schaftlichen Verhältnisse, aber auch von Veränderung der Kapitalmarktzinssätze
plausibiliert werden. Steigende Kapitalmarktzinsen bewirken fallende Anleihen-
kurse, da neu begebene Anleihen am Kapitalmarkt besser verzinst werden. Fal-
lende Kapitalmarktzinsen haben eine Steigerung der Kurse als Effekt, da neu bege-
bene Anleihen am Kapitalmarkt schlechter verzinst werden und somit die Nachfrage
für die neuen Anleihen sinkt. (Klein, 2019, S. 73)

Von der Grundform unterscheiden sich „Green Bonds“ von herkömmlichen Anleihen
kaum, da sie denselben Charakter für die Finanzierung großer Investitionsvorhaben
besitzen. (Ringer, 2012, S. 126) Die Geschäftstätigkeiten der SchuldnerInnen sind
genau zu durchleuchten, um die ökologischen und sozialen Auswirkungen abschät-
zen zu können. Eine ökologisch-nachhaltige Bewertung ist in diesem Segment
leichter zu überprüfen, da die SchuldnerInnen wie Staaten oder UnternehmerInnen
bei jeder Herausgabe neuer Bonds seine/ihre Projekte und Verwirklichungsziele be-
kannt geben müssen. (Tang & Zhang, 2020, S. 1)

Die Klassifizierung in sogenannte „Green Bonds“ erfolgt durch die anerkannten


Richtlinien der „Green Bond Principles“ (GBP). Diese Prinzipien geben Aufschlüsse
darüber, wie die Mittelverwendung der eingesammelten Gelder stattfinden müssen.
(Codagnone, Wagner, & Zhan, 2020, S. 54) Die Transparenz und die Nachvollzieh-
barkeit gegenüber den Investorinnen und Investoren sind wesentliche Eckpunkte,
die in den Prospekten von Anleihen und später in periodischen Berichten zur Ver-
fügung gestellt werden. (Weeber, 2020, S. 20) Um die Anleihen „Green Bond“ zer-

29
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

tifizieren zu können, müssen die SchuldnerInnen vier Kernkompetenzen wie Offen-


legung der Mittelverwendung, Prozess- und Projektbewertung, Transparenz des
Kapitals für die geplanten Projekte und regelmäßige Berichterstattung erfüllen.
(LĂCĂTUȘ (BELE), 2020, S. 267) Einige wichtige Bereiche wie erneuerbaren Ener-
gien, Verbesserung der Energieeffizienz, sorgfältige Verwendung natürlicher Res-
sourcen, Prävention der Luft- und Wasserverschmutzung, Anpassungen der Pro-
zesse an den Klimawandel und der Einsatz von umwelteffizienten für die Kreislauf-
wirtschaft geeignete Produkten gehören zu den investierbaren Sparten. (ICMA,
2018)

4.3 Nachhaltigkeitsfonds

Die meisten Menschen in Österreich setzen nach wie vor auf traditionelle Veranla-
gungsformen wie Sparbücher, da hier die Liquidität als oberste Ziel angestrebt wird.
Angesichts der Niedrigverzinsung in den letzten Jahren kann unter Berücksichti-
gung der Inflation und der Kapitalertragssteuer sogar ein realer Kaufkraftverlust auf-
treten. (OeNB, 2019) Die höhere Ertragschance ist durchaus ein gutes Argument,
warum man gerade jetzt eine Investition in einen Nachhaltigkeitsfonds vornehmen
und gleichzeitig mit seinem Geld etwas Gutes tun kann. (Glaser, Meier, Oberhauser
, & Pollanz, 2019, S. 15)

Ein Investmentfonds stellt das gemeinsame Vermögen von vielen dar. Nach Ein-
zahlung des zu investierenden Betrages werden entsprechende Anteile am Ge-
samtvermögen erworben. Dieser “Topf“ wird von FondsmanagerInnen verwaltet, die
das Kapital an den Finanzmärkten investieren. Darin können sich unter anderem
Aktien (Anteilspapiere), Anleihen (Gläubigerpapiere), andere Fonds oder auch eine
Kombination aus allen enthalten sein. Die Fondsgesellschaft gibt vor, welche Vo-
raussetzungen die Unternehmen erfüllen müssen, um Kapital vom Fonds zur Ver-
fügung gestellt zu bekommen. Die AnlegerInnen bekommen für ihre Investitionen
Anteile am Fondsvermögen, die ihr Miteigentum begründen. (Otte, 2017, S. 324)

Unter Nachhaltigkeitsfonds versteht man im Allgemeinen Investitionen, die verant-


wortliches, ethisches, soziales und ökologisches Handeln in den Vordergrund stel-

30
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

len. Bei den Veranlagungskriterien stehen diese sogenannten ESG-Kriterien im Mit-


telpunkt. ESG bedeutet das Einbeziehen von umweltbezogenen, gesellschaftlichen
und „Corporate-Governance“ Aspekten. Die Unternehmen, die diesen Wertvorstel-
lungen nicht entsprechen und kontroverse Geschäftsfeldern nachgehen, werden
vom Vermögen des Nachhaltigkeitsfonds ausgeschlossen. (Jaspert, 2020, S. 5) So-
mit kann garantiert werden, dass nur Unternehmen, die sich an ökologische und
soziale Grundsätze halten und die vorgegebenen Richtlinien erfüllen, auch Kapital
von Nachhaltigkeitsfonds zur Verfügung gestellt bekommen. (Pinner, 2019, S. 23).

Die Unternehmen werden durch Kapitalanlagegesellschaften und Researchagentu-


ren, die für die Bewertungen mithilfe von ESG-Kriterien spezialisiert sind, die wirt-
schaftlichen, ökologischen und sozialen Geschäftsfelder genauer unter die Lupe zu
nehmen, beurteilt. Ihre Bewertung berücksichtigt die Geschäftsbeziehung zu der
Kundschaft, LieferantInnen, MitarbeiterInnen, EigentümerInnen, aber auch, wie das
Unternehmen die Umwelt berücksichtigt. Konkret wird auch der Ressourcenver-
brauch, die Höhe der CO2-Emissionen, die Arbeitsbedingungen, die Zulieferkette
und die Unabhängigkeit der Kontrollgremien in der Unternehmensführung analy-
siert. (Rayer, 2017, S. 48) Die Nachhaltigkeitsfonds erzielen mit ihrer Anlagepolitik
eine gute Alternative neben den Veranlagungen im Sparbereich. (Gabriel &
Schlagnitweit, 2009, S. 153).

Der große Vorteil gegenüber dem Direktinvestment ist die breite Risikostreuung,
welche ein Nachhaltigkeitsfonds erzielen kann. Er investiert nicht in einzelne Titel,
sondern in viele Unternehmen, daher sind einzelne Ausfälle im Fondstopf kaum
spürbar. Es kann bereits mit kleineren Beträgen eine breite Streuung erzielt werden.
(Gabriel & Schlagnitweit, 2009, S. 104-105)

Finanzmärkte bewegen sich selten kontinuierlich in eine Richtung. Wenn das Pen-
del weit genug auf eine Seite ausschlägt, schwingt es früher oder später zurück. Bei
einer Veranlagung in einem Fonds soll eher ein langfristiges Ziel gesetzt werden,
da sich Kursschwankungen innerhalb einer längeren Laufzeit gut erholen können
und sich in weiterer Folge das Kapital entwickeln kann. Die Kursrückgänge von
nachhaltigen Fonds machten sich aufgrund von Covid-19 bemerkbar. Auffällig ist,
dass ökologisch-nachhaltige Unternehmen krisenfester sind und somit tendenziell

31
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

besser als traditionelle Unternehmen performen. Ein weiterer positiver Effekt, wel-
cher sich unter Covid-19 herauskristallisiert hat, ist, dass es bei nachhaltigen Fonds
mehr Zuflüsse als Abflüsse gab. Das Vertrauen gegenüber den Fondsanteilseigen-
tümern wurde somit bestärkt und bestätigt. (Jaspert, 2020, S. 1)

Bei regelmäßigen Investitionen, wie bei einem Fondsansparplan, können die Inves-
torInnen den „Cost-Average Effekt“ erzielen. Der Vorteil ist, dass AnlegerInnen bei
Kursrückgängen den Durchschnitt der Anteile bei gleichbleibenden Raten günstiger
erhalten, während sie bei unregelmäßigen Käufen zu unterschiedlich hohen Preisen
diesen Effekt nicht nutzen können. Somit können AnlegerInnen bei sinkenden Kur-
sen zukaufen und profitieren, da sie mehr Anteile erhalten. (Glaser, Meier,
Oberhauser , & Pollanz, 2019, S. 12).

Bei einem aktiv verwalteten Fonds wird ein Ausgabeaufschlag oder ein Serviceent-
gelt verlangt, welcher vom Investmentbetrag abgezogen wird. Das ist ein prozentu-
eller Wert des zu anlegenden Betrages und gleichzeitig die Voraussetzung, eine
Investition in einem nachhaltigen Fonds vornehmen zu können. Darüber hinaus sind
die laufenden Kosten insbesondere für Management und Verwaltung aktiver Fonds
deutlich höher als bei Direktinvestments. (Otte, 2017, S. 332, 333) Um einen Fonds
kaufen beziehungsweise verkaufen zu können, wird ein Depot benötigt, welches die
gekauften Werte elektronisch erfasst beziehungsweise verbucht. Meist verrechnen
Finanzdienstleister einen Kostenersatz in Form einer Depotgebühr.

Ein positives Argument, in einen Nachhaltigkeitsfonds zu investieren, ist die aktive


Verwaltung durch FondsmanagerInnen. Das sind professionelle Vermögensverwal-
terInnen, welche das investierte Vermögen der Anleger professionell verwalten und
überdurchschnittlich vermehren sollen. Sie versuchen, unter Berücksichtigung der
Chancen und der eingegangenen Risiken das Vermögen der AnlegerInnen mög-
lichst rentabel anzulegen und können somit aktive Entscheidungen der Einhaltung
der ESG-Kriterien treffen. (Bertolotti, 2020, S. 207)

Die AnlegerInnen ersparen sich durch das aktive Management viel Zeit und können
sich den täglichen Informationsaufwand über die Entwicklung der Märkte ersparen.
Die Transparenz der Fondsgesellschaften gegenüber AnlegerInnen ist entschei-

32
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

dend, da sie sich eine klare Übersicht über ihr veranlagtes Kapital verschaffen kön-
nen (Connaker & Madsbjerg, 2019, S. 5). Ein Fonds hat Vertragsbedingungen, in
denen Ziel, Zweck, Anlagestrategie, Rechenschaftsregeln und Gebühr der Verwal-
terInnen beinhaltet sein müssen.

Bei spekulativeren Veranlagungen steckt oft nur ein programmiertes System dahin-
ter, welches automatisch gesteuert wird. Die FondsmanagerInnen können ihre Er-
fahrungen optimal einsetzen. Ethische Geldanlagen sind aber nicht automatisch ri-
sikofrei, nur weil sie soziale und ökologische Projekte fordern. Hier spielt eine per-
sönliche Beratung für die potenziellen AnlegerInnen eine tragende Rolle. (Klein,
2019, S. 117)

4.4 Marktentwicklung in Österreich

Die Ausarbeitung der Entwicklung der nachhaltigen Fonds in Österreich wird an-
hand der Daten des „Forum Nachhaltige Geldanlagen“ analysiert, welches ein ge-
meinnütziger Verein ist, der sich für mehr Nachhaltigkeit im Finanzwesen einsetzt.
(Geldanlage, 2020, S. 16) Unterstützend werden auch die Daten von der Statista
GmbH & der Statistik Austria herangezogen, welche mit den Daten von „Forum
Nachhaltige Geldanlagen“ übereinstimmen. In den nächsten Abbildungen wird die
Entwicklung der Angebotsseite, in welcher der Erwerb zertifizierter, nachhaltiger
Veranlagungsprodukte in Österreich angeführt ist, veranschaulicht. Danach wird
noch ein Durchschnittsportfolio aller angebotenen nachhaltigen Fonds und Mandate
in Österreich herangezogen. Abschließend wird auf die Entwicklung der Nachfra-
geseite der österreichischen-privaten und institutionellen AnlegerInnen eingegan-
gen. Dieses Forum zertifiziert auch ökologisch-nachhaltige Finanzprodukte mit den
FNG Siegel. Nähere Beschreibungen zu den FNG-Siegl finden Sie unter dem Kapi-
tel 3.5.2.3.

In Österreich gibt es Mandate und Investmentfonds, in deren Bedingungen eine


nachhaltige Anlagestrategie zurückzuverfolgen sind. Mandate sind maßgeschnei-
derte Fonds, die meist für institutionelle InvestorInnen und Investoren wie Vorsor-
gekassen, Versicherungskassen, Investmentbankinggruppen, Pensionskassen

33
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

oder Staatskassen zur Verfügung stehen. Mandate werden oft als Spezialfonds be-
zeichnet, da die Anlagestrategie mit einem Mitspracherecht genau nach den Wün-
schen und Zielen der institutionellen InvestorInnen bestimmt wird. Mandate sind
durch einen oder mehrere InvestorInnen gekennzeichnet. Außerdem werden Kun-
deneinlagen in Höhe von € 788 Millionen in Österreich bei der Nachhaltigkeitsbank
Schelhammer & Schattera, die ihr finanzielles Geschäft nach den ökologischen und
sozialen Kriterien ausrichtet, dargestellt. In Österreich werden somit 30,1 Milliarden
Euro in nachhaltige Fonds, Mandate und Kundeneinlagen bei der einzigen Nach-
haltigkeitsbank veranlagt. (Geldanlage, 2020, S. 16)

Abbildung 9: Gesamtvolumen nachhaltiger Geldanlagen in Österreich

Quelle: „https://fng-marktbericht.org/der-nachhaltige-anlagemarkt-oesterreich/#download“

Ein genauerer Blick der Steigerung der vergangenen Jahre der nachhaltigen Fonds
und Mandate in Österreich liefert die Abbildung 10. Besonders stark stieg das pro-
zentuelle und nominelle Gesamtvolumen in den Jahren 2018 und 2019. Hier kam
es von 2017 bis 2019 zu einer Verdoppelung der Beträge nachhaltiger Fonds und
Mandate am österreichischen Kapitalmarkt. Die Gesamtsumme in Höhe von € 29,33
Milliarden im Jahr 2019 setzt sich aus den nachhaltigen Fonds (€ 14,70 Milliarden)
und aus den nachhaltigen Mandaten (€ 14,63 Milliarden) zusammen. (Geldanlage,
2020, S. 16) Die Zahlenangaben der nachhaltigen Fonds und Mandate in Österreich
bewegen sich in milliardenstelligen Eurobereich. (Statista GmbH, 2020).

34
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Abbildung 10: Entwicklung nachhaltige Fonds und Mandate in Österreich

Zahlenangaben der nachhaltigen Fonds und Mandate in Österreich sind in Milliarden Euros.
Quelle: „https://fng-marktbericht.org/der-nachhaltige-anlagemarkt-oesterreich/#download“

Eine Durchschnittszusammensetzung der Anlageklassen von 83 % der nachhalti-


gen Fonds und Mandate, welche am österreichischen Kapitalmarkt gehandelt wer-
den, ergibt, dass rund zwei Drittel der Anlageklassen auf Anleihen und rund ein
Drittel auf Aktien fällt. Zu beachten ist, dass die restlichen 17 % der nachhaltigen
Fonds und Mandate sich der Angabe der genauen Aufteilung der Anlageklassen
enthielten. Der Rest entfällt auf alternatives Investment wie nachhaltige Immobilien
oder Einlagen bei Nachhaltigkeitsbanken. In den letzten Jahren ist eine prozentuelle
Zunahme im Aktienbereich entstanden, da eine höhere Performanceentwicklung
gegenüber Anleihen prognostiziert werden kann. Auch die Tendenz der Bevorzu-
gung von Unternehmensanleihen gegenüber Anleihen von Staaten oder supranati-
onalen Organisationen wegen der besseren Ertragsaussichten lässt sich daraus
schließen. (Geldanlage, 2020, S. 18)

35
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Abbildung 11: Durchschnittsportfolio österreichischer Fonds und Mandate

Quelle:“https://fng-marktbericht.org/der-nachhaltige-anlagemarkt-oesterreich/#download“

Außerdem sind 63 % der in Österreich angebotene Fonds und Mandate mit einem
Nachhaltigkeitssiegel wie dem österreichischen Umweltzeichen oder dem FNG-Sie-
gel zertifiziert und spiegeln den Trend dieser Finanzprodukte wider. (Geldanlage,
2020, S. 17)

Die Abbildung 12 verrät die Aufteilung und die Wachstumsraten der letzten 3 Jahre
von österreichischen privaten und institutionellen InvestorInnen. PrivatanlegerInnen
haben einen Investitionsanteil von 25 %, welche in nachhaltige Fonds und Mandate
fließen. Die prozentuelle Steigerung von 77 % im Jahr 2019 gegenüber dem Jahr
2018 im privaten Sektor bestätigt den aktuellen Markttrend der ökologisch-nachhal-
tigen Veranlagungen in Österreich. Diese positive Bewegung ist durch die Steige-
rung des Angebotes an nachhaltigen Fonds und Mandaten in Österreich zu argu-
mentieren und zeigt, dass diese Finanzprodukte keine Nischenprodukte am öster-
reichischen Kapitalmarkt sind.

36
Nachhaltige Anlageformen & Marktentwicklung in Österreich

Abbildung 12: Entwicklung der österreichischen Anlegertypen

Quelle: „https://fng-marktbericht.org/der-nachhaltige-anlagemarkt-oesterreich/#download“

Bei einer Statistik Austria Befragung in Form eines Mikrozensus im Jahr 2019 wur-
den folgende Daten über den Besitz der ÖsterreicherInnen erhoben:
Abbildung 13: Beschäftigung mit Veranlagungen in umweltfreundliche Finanzprodukte

Quelle: „umweltbedingungen_umweltverhalten_2019_ergebnisse_des_mikrozensus.pdf“

10,6 % der TeilnehmerInnen des Mikrozensus der Statistik Austria besaßen im Jahr
2019 umweltfreundliche Finanzprodukte. (Männer: 13,2 %; Frauen 8,1 %) (Statstik
Austria, 2020, S. 160)

37
Empirische Untersuchung

5 Empirische Untersuchung

Bei empirischen Forschungen werden durch das Verknüpfen von Versuchen, Be-
obachtungen und Wahrnehmungen Theorien ermittelt. Die Basis von Beobachtun-
gen ist aber nicht nur für die Feststellungen von empirisch wissenschaftlichen Er-
fahrungen, sondern auch für sämtliche anderen Alltagserfahrungen relevant. Die
Abfrage von Wissen kann hierbei durch eine qualitative Methode (z. B. Expertenin-
terview) oder aber durch eine quantitative Methode (z. B. Umfragen, Fragebögen)
erfolgen. (Schirmer, 2009, S. 56-57)

Die Vorgehensweise, die Planung und die Abwicklung der Umfrage werden in die-
sem Kapitel behandelt. Danach werden wesentliche Ergebnisse eines tabellari-
schen Gesamtüberblickes der Umfrage dargestellt.

5.1 Erhebungs- und Befragungsmethode

In den ersten Kapiteln wurden die Erkenntnisse der Literaturrecherche und der
Textanalysen von ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen behandelt. Das daraus
gewonnene Wissen soll nun in den empirischen Teil miteinfließen, um die aktuellen
Meinungen der ÖsterreicherInnen zu erforschen. Um aus dieser Thematik die Be-
kanntheit, die Anlegerpräferenzen und den Besitz von ökologisch-nachhaltigen Ver-
anlagungen der ÖsterreicherInnen herauszufinden, ist die Methodik einer Befra-
gung zu bevorzugen. Das erklärte Ziel ist es, durch die abgeschlossene Forschung
die gestellte Forschungsfrage beantworten zu können.

Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wählte der Autor dieser Bachelo-


rarbeit eine quantitative Forschungsmethode als Erhebungsmethode. Ein standar-
disierter und strukturierter Fragebogen gewährleistet Vergleichbarkeit, Ausführlich-
keit, Glaubwürdigkeit und Objektivität der Ergebnisse, um Rückschlüsse auf die
Grundgesamtheit ziehen zu können. (Mayer, 2006, S. 58) Außerdem können mit-
hilfe eines Fragebogens gegenüber qualitativer Forschungsmethode mehrere Per-
sonen miteinbezogen werden.

Die Effektivität, die Umfrage online abzuhalten, eignet sich besonders für die Befra-
gung, da eine große homogene Gruppe erreicht werden kann. (Raab-Steiner &

38
Empirische Untersuchung

Benesch, 2015, S. 49) Die ältere Generation wird mit dieser Art von Befragung
schwerer erreichbar sein, da die meisten nicht so internetaffin sind, jedoch ist die
Methode der Datenerhebung kostengünstig und leicht umsetzbar. In Zeiten von
„Social-Distancing“ ist der Online-Fragebogen aufgrund diverser Hygienemaßnah-
men vom Vorteil. Das Risiko des vorzeitigen Abbruchs des Fragebogens, eine nicht
repräsentative Stichprobe oder eine Fehlinterpretation der Fragen sind Nachteile
einer solchen Online-Umfrage. Dennoch wird diese Art der Durchführung gewählt,
da die weitvorangeschrittene Digitalisierung es einfacher macht, diesen an viele ver-
schiedene Personen weiterzuleiten. Die leichte Auswertbarkeit im Vergleich eines
„F2F“-Fragebogens ist ein weiteres Argument für die Online-Befragung. (Petersen,
2014, S. 282 - 283)

Damit die Sicherung der Qualität der Fragen gegeben war, wurde vorab ein Pretest
erstellt. Der Fragebogen wurde anschließend auf seine Verständlichkeit von 6 Pro-
banden geprüft. Der Erstentwurf des Fragebogens wurde der Betreuerin Dr. Eva
Schwarz, MPH zur Durchsicht übermittelt, um etwaige Verbesserungsvorschläge zu
adaptieren. Die daraus resultierenden Ergebnisse wurden ausgewertet und in die
Online-Umfrage dementsprechend eingearbeitet. Der finalisierte Onlinefragebogen
wurde über www.umfrageonline.com erstellt. Die Verteilung des Fragebogens an
die möglichen TeilnehmerInnen wurde über die sozialen Medien wie E-Mail,
WhatsApp oder Facebook weitergeleitet, um eine ausreichende Anzahl an Proban-
dInnen zu bekommen. Die Beantwortung des Fragebogens war zeitlich vom
06.03.2020 bis zum 29.03.2020 begrenzt.

5.2 Stichprobenplanung

Eine Einschränkung, die Umfrage online abzuhalten, ist durch die Personen gege-
ben, die weder einen Internetzugang besitzen oder weder aktiv das Internet nutzen.
In Österreich nutzten laut einer Befragung der Statistik Austria (Mikrozensus)
5.776.900 Menschen das Internet in den letzten Monaten. (Statistik Austria, 2020)
Ein weiteres Kriterium für die passende Stichprobe ist das Alter und der aktuelle
Wohnsitz. Es werden nur Personen, die zwischen 16-74 Jahre alt sind und in Ös-
terreich wohnhaft sind, für die Umfrage gewertet.

39
Empirische Untersuchung

Diese Kriterien beschränken somit die Grundgesamtheit. Die optimale Auswahl der
geeigneten Stichprobengröße in Bezug zur Umfrage und den Daten der Internet-
nutzer laut Statistik Austria wurde mit 267 Personen bestimmt. Für diese Annahme
der Stichprobengröße wurde die Grundgesamtheit mit 5.776.900 Personen und
eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 6 % in einem Konfidenzintervall von 95 % ange-
nommen. Um die Aussagekraft und Repräsentativität zu steigern, wurden insge-
samt 299 ÖsterreicherInnen befragt, wobei 276 der Befragten den Fragebogen voll-
ständig ausgefüllt haben. Die Anzahl der TeilnehmerInnen wird mit 276 Personen
gewertet, da die Vollständigkeit des Fragebogens eine Bedingung darstellt.

5.3 Gestaltung der Online-Umfrage

Neben der sorgfältigen Inhaltserstellung wurde auch ausreichend Zeit in die Ver-
ständlichkeit der Fragen investiert. Die ausgewählten Fragen wurden als Erstent-
wurf in Microsoft Word erstellt und vorab von 6 Bekannten getestet, die keine wis-
sentlichen Kenntnisse mit ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen hatten. Dieser
Pretest zeigt auf, ob die Fragen verständlich sind, wie lange die Befragung dauert
und wo es mögliche Probleme beim Ablauf gibt. Als letzter Schritt wurden die Roh-
fassung von Dr. Eva Schwarz, MPH auf Verständlichkeit der Fragen überprüft. Die
Verbesserungsvorschläge wurden dann adaptiert und die Umfrage via UmfrageOn-
line erstellt.

Die Erstellung via UmfrageOnline ist sehr benutzerfreundlich, da es automatisch


verschiedene Fragenkategorien zum Auswählen gibt. Außerdem kann man die Teil-
nahme an der Umfrage mit jedem E-Device wie Computer, PC, Laptop, Handy oder
Tablet tätigen. Einzige Voraussetzung ist eine Internet-Verbindung.
(www.umfrageonline.com, 2011) Ein ansprechendes Design und eine professio-
nelle Struktur erleichterten die Bearbeitung und das Ausfüllen des Fragebogens. In
erster Linie soll eine klare und übersichtliche Gliederung der einzelnen Fragen in
drei Themenblöcke erzielt werden. Der Fragebogen wird in allgemeine Fragen zum
Thema Geldanlage und Nachhaltigkeit, Erfahrungen und Informationen zu ökolo-

40
Empirische Untersuchung

gisch-nachhaltigen Veranlagungen und Fragen zur eignen Person unterteilt. Außer-


dem sehen die TeilnehmerInnen jederzeit den aktuellen prozentuellen Fortschritt
der beantworteten Fragen.

Zur besseren Verständlichkeit wurde am Anfang das Hauptaugenmerk auf eine


klare Ausdrucksweise bei der Einleitung des Fragebogens gelegt. Eine freundliche
Ausdrucksweise ist hier vom großen Vorteil, da es zu keinem vorzeitigen Abbruch
kommt. (Raab-Steiner & Benesch, 2015, S. 49) Der Fragebogen besteht aus 25
Fragen, wobei die Auswahl der Fragen von der Beantwortung der TeilnehmerInnen
abhängig ist beziehungsweise welche die TeilnehmerInnen gestellt bekommen. Die
Ergebnisse des Fragebogens wurden vercodet, damit die Anonymität sichergestellt
werden kann. Bedeutsam ist auch, den Befragten zu Beginn den Zweck, eine nette
Begrüßung, den Auftraggeber der Marktforschung näherzubringen. Natürlich wird
auch bei der Einleitung auf Datenschutzvorschriften, wissenschaftliche Forschungs-
zwecke und Anonymität hingewiesen. Es wurde auch am Anfang auf die Anonymität
hingewiesen, sodass der TeilnehmerInnen ohne Befürchtungen seine Erkenntnisse
beziehungsweise Meinung zum Thema wiedergeben kann.

Die Fragengattungen wurden mit geschlossenen sowie halb offenen Fragen und
Skalenfragen bestimmt. Für die halb offen formulierten Fragen wurde ausreichend
Platz für individuelle Antwortmöglichkeiten integriert, damit alle Informationen auf-
gelistet werden können. Es wurde darauf geachtet, dass dieselbe Schriftart, Schrift-
größe und Textausrichtung bei den Fragen gegeben sind. Bei der Wahl der Schrift-
art steht weniger die Optik, sondern die Lesbarkeit im Vordergrund. Bei einem digi-
talen Fragebogen sind serifenlose Schriften wie Arial vom Vorteil. (Möhring &
Schlütz, 2010, S. 168)

Ziel des Aufbaus ist es, die Befragten bis zum Ende in der Befragungssituation zu
halten und ihre Aufmerksamkeit nicht zu verlieren. Beim erstellten Fragebogen geht
deutlich hervor, wie viel Zeit in Anspruch genommen wird, um die Beantwortungen
vornehmen zu können. Zu lange Fragebögen werden weniger häufig beantwortet
und zu viele Informationen können zu Schwierigkeiten beim Auswerten führen. Die
Bearbeitungszeit wurde mit 4 – 6 Minuten deklariert, um zu gewährleisten, dass der

41
Empirische Untersuchung

Fragebogen von den Befragten zur Gänze ausgearbeitet werden kann. In der heu-
tigen, oft stressigen Arbeits- und Freizeitwelt ist es besonders wichtig, eine Zeit-
dauer festzulegen. Außerdem nehmen sich die Befragten die Zeit, präzise und ehr-
lich zu antworten. Tritt eine Ermüdung bei den Befragten ein, kann es zur Verzer-
rung bei der Beantwortung kommen und das Forschungsergebnis der Umfrage ver-
ändern. (Berger-Grabner, 2016, S. 193)

Die Befragung strebt den Erhalt von Informationen über die allgemeine ökologisch-
nachhaltige Meinungen einzelner Personen an, um in weiterer Folge Rückschlüsse
ziehen zu können. Am Anfang wurden allgemeine Fragen zur Geldanlage und zum
Thema Nachhaltigkeit gestellt. Im Hauptteil des Fragebogens war dann ein bedeut-
samer, informativer und wertvoller Erhebungspunkt, wie hoch der Bekanntheitsgrad
nach ökologisch-nachhaltig Veranlagung bei den ÖsterreicherInnen liegt. Weiters
ist von großem Interesse, wie viel ÖsterreicherInnen bereits ökologisch-nachhaltige
Geldanlagen nutzen und wer diese Form von Veranlagungen weiterempfehlen
würde. Es werden aber auch die Gründe, wieso man noch keine ökologisch-nach-
haltigen Veranlagungen besitzt, erfragt. Abschließend wird das Anlagekriterium der
Nachhaltigkeit einer Veranlagung erforscht und auch, ob zukünftige ökologisch-
nachhaltige Veranlagungen geplant sind. Zum Schluss wurden Fragen über die ei-
gene Person wie Alter, Geschlecht, Bildungsstandard, Postleitzahl und aktuelles
monatliches Nettoeinkommen gestellt. Heikle Fragen oder Themen, die ein gewis-
ses Maß an Vertrauen erfordern, sollten am Ende des Fragebogens platziert wer-
den, da der Abbruch des Fragebogens bei einer Platzierung gleich zu Beginn sehr
wahrscheinlich wäre.

5.4 Ausarbeitung der Befragung

Die Komplexität dieser Arbeit hängt jedoch vom Verwertungszusammenhang ab.


Ziel der Auswertung ist die Beantwortung der Forschungsfrage. Es ist zu vermeiden,
eine Menge an nicht sachdienlichen Ergebnissen aufzunehmen, sondern sich auf
die theoretische Grundlage dieser Arbeit zu beziehen. Die Präsentation der Daten
sollte einfach und übersichtlich sein. Die Auswertungen sollen nur notwendige In-

42
Empirische Untersuchung

formationen enthalten, klar gegliedert und nicht überfüllt sein. Weiters soll jede Gra-
fik veranschaulicht dargestellt werden. Prozentzahlen sollen möglichst in ganze
Zahlen jedoch mit maximal zwei Kommastellen gerundet sein. Grafiken sollen an
die Inhalte angepasst werden und dreidimensionale Effekte sollen vermieden wer-
den. Bei der Veröffentlichung der Ergebnisse ist darauf zu achten, dass das einge-
setzte Instrument für die LeserInnen klar verständlich ist. Es sind in jeder Tabelle
beziehungsweise Grafik die entsprechende Ausgangsfrage, die Anzahl der Befrag-
ten sowie die Ergebnisse anzuführen. Nachdem die Daten laut der Stichprobenaus-
wahl bereinigt wurden, kann die Berechnung, die Interpretation und die abschlie-
ßende Präsentation erfolgen. (Möhring & Schlütz, 2010, S. 182)

Bei der Auswertungsmethode wird eine Variable und nicht die Verknüpfungen zwi-
schen mehreren Variablen überprüft. Die betrachtete Auswertung hat somit einen
eindimensionalen Charakter, welche die Verteilungseigenschaften von absoluten
und relativen Häufigkeiten untersucht. (Berger-Grabner, 2016, S. 171)

Es nahmen 299 Personen an der Umfrage teil, wovon 276 TeilnehmerInnen den
gesamten Fragebogen vollständig ausgefüllt haben. Ein ausgefüllter Fragebogen
wurde vom Autor der Befragung gelöscht, da es sich um einen Teilnehmer mit deut-
scher Postleitzahl handelt und der dieser nicht die Kriterien für die vorher definierte
Grundgesamtheit erfüllt. Dieser wurde schon vorab von der Anzahl der 299 Teilneh-
merInnen abgezogen. Die optimale Stichprobengröße wurde mit einer 6 % Irrtums-
wahrscheinlichkeit in einem 95 % Konfidenzintervall mit 267 TeilnehmerInnen be-
gründet.

Die repräsentative Aussagekraft dieser Umfrage ist jedoch zu hinterfragen, da die


meistern TeilnehmerInnen aus Niederösterreich (87,3 % der 276 TeilnehmerInnen)
stammen. Dies kann auch eine Verzerrung der Auswertung mit sich bringen, da die
Personen aus Niederösterreich andere Präferenzen gegenüber den anderen Mit-
menschen aus Österreich besitzen. Die Auswertung soll vor allem statistischen
Zwecken dienen.

43
Empirische Untersuchung

5.4.1 Soziodemografische Merkmale

Durch soziodemografische Merkmale lassen sich Rückschlüsse der Ergebnisse


über gewisse Lebenssituationen beziehungsweise Lebensphasen der Befragten
begründen. Von den 276 Teilnehmer sind 146 männliche (52,90 %) und 130 weib-
liche Personen (47,10 %), somit hält sich die Betrachtung nach dem Geschlecht in
der Mitte.

Das Alter der 276 Teilnehmer schwankt zwischen 16 und 66 Jahren, wobei das
Durchschnittsalter mit 32,6 Jahren berechnet wurde. Das eher jüngere Durch-
schnittsalter ist aufgrund der Befragungsmethode einer Online-Umfrage rückzufüh-
ren, da diese Altersgruppe leichter via Facebook, E-Mail oder WhatsApp erreichbar
ist.

Der Bildungsstatus der Befragten zeigt folgendes Bild:

Abbildung 14: Bildungsstatus

BILDUNGSSTATUS:
Fachschule
10%
Lehre
11%

Pflichtschule
1%
Matura
58%

n = 276
Hochschulabschluss 20%

Quelle: Eigene Darstellung

161 (58,3 %) der Befragten weisen einen Schulabschluss mit Matura auf, gefolgt
von 56 Personen (20,3 %) mit einem Hochschulabschluss. Weiters haben 27 Per-
sonen (9,8 %) eine Fachschule und weitere 29 Personen (10,50 %) eine Lehre ab-
solviert. Ein sehr geringer Anteil von 3 Befragten (1,1 %) weisen die Absolvierung
in Form einer Pflichtschule auf.

44
Empirische Untersuchung

Bei der Frage nach dem Wohnort in Form der Postleitzahl gaben 241 Teilnehmer
an in Niederösterreich (87,3 %), gefolgt von 23 Teilnehmer in Wien (8,3 %) wohnhaft
zu sein. Außerdem nahmen 8 Befragte aus Oberösterreich (2,90 %), 2 Befragte aus
Salzburg (0,7 %) und jeweils 1 Befragter aus Tirol (0,3 %) und der Steiermark (0,3
%) teil. Der hohe Anteil der NiederösterreicherInnen erklärt sich durch die Verbrei-
tung der Umfrage des Autors dieser Bachelorarbeit und ist somit nicht repräsentativ
für Österreich, jedoch stellt die Auswertungen eine Indikation dar.

Das monatliche Nettodurchschnittseinkommen beläuft sich von den 276 Teilnehme-


rInnen in Höhe von € 2063,14. Das Nettomedianeinkommen der Österreicher in
Höhe von € 2.105,00 laut Statistik Austria entspricht beinahe die Angaben der Be-
fragten. (Statistik Austria, 2020)

5.4.2 Angaben über Anlegerpräferenzen und Nachhaltigkeit

In diesem Abschnitt werden die Auswertungen über allgemeine Fragen zu Finanz-


produkten, Anlagekriterien und den Begriff Nachhaltigkeit erläutert.

Abbildung 15: Besitz von verschiedenen Anlageformen

Besitz von verschiedenen Anlageformen


300
265
242
250
194
200
167
150 126
98
100 86
61
50 27 26
17 14
1
0

n = 276

Quelle: Eigene Darstellung

45
Empirische Untersuchung

Die Aufteilung der Finanzprodukte wird in Abbildung 15 dargestellt. Von den 276
befragten TeilnehmerInnen nutzen 265 Personen nach wie vor konservative Veran-
lagungsformen wie Einlagen auf dem Girokonto (96,0 %) oder auf physische bezie-
hungsweise digitale Sparbücher (87,7 %), gefolgt von konservativen Anlageformen
wie Bausparen (70,3 %) oder einer Lebensversicherung (60,5 %), da das Anlage-
kriterium Sicherheit als wichtig empfunden wird. Am Kapitalmarkt tätige Finanzpro-
dukte wie Fonds (45,7 %), Aktien (31,2 %), Anleihen (9,8 %), ETFs (9,4 %) und
Zertifikate (6,2 %) werden aufgrund einer höheren Ertragschance immer beliebter.
Es wird oft ein Teilbetrag des Gesamtvermögens am Kapitalmarkt veranlagt. Die
Finanzprodukte Gold und Immobilien (Grund und Gebäude) besitzen 35,1 % bezie-
hungsweise 21,4 % aller Befragten, da diese Anlageformen als Absicherung und
gerne als krisensicher bezeichnet wurden. 14 Befragten gaben auch im optionalen
Feld an, dass sie Kryptowährungen wie Bitcoin (5,1%) als Finanzprodukt besitzen.

Abbildung 16: Finanzielle Anlagekriterien

Finanzielle Anlagekriterien
200
177
180
160
133
140
116
120 108
96
100
80 72
60 52 47
40 27
20
0
wichtig eher wichtig nicht wichtig

Rendite Sicherheit Liquidität n = 276

Quelle: Eigene Darstellung

Abbildung 16 zeigt die Beliebtheit der finanziellen Anlagekriterien wie Sicherheit,


Rendite und Liquidität auf. Wie schon aus der Abbildung 15 zu entnehmen ist, ist
das Sicherheit für die meisten der TeilnehmerInnen das wichtigste Kriterium für eine
Geldanlage darstellt. Diese Beliebtheit spiegelt sich wiederum im Besitz von kon-
servativen Anlageformen wie Einlagen auf Girokonto, physische oder digitale Spar-

46
Empirische Untersuchung

bücher oder Bausparguthaben wider. Die Rendite, sprich das prozentuelle Verhält-
nis des eingesetzten Kapitals zu den Erlösen minus Kosten für einen bestimmten
Zeitraum, wird als zweitwichtigstes Anlagekriterium der Befragten gesehen. Dies
reflektiert sich mit der immer stärker werdenden Beliebtheit an Finanzprodukten am
Kapitalmarkt wie Fonds, Aktien, Anleihen, ETFs oder Zertifikaten. Die Liquidität,
sprich die Umwandlung in Cash, wird gegenüber den anderen beiden finanziellen
Anlagekriterien als wenig wichtig empfunden.

Abbildung 17: Begrifflichkeit „nachhaltig“

Begrifflichkeit: nachhaltig
andere 6 n = 276
gesellschaftsfördernd 76
beständig 115
zukunftsfähig 189
Naturschutz 193
zielorientiert 46
ökologisch 223
langfrisitg 171
effektiv 62
ökonomisch 144

0 50 100 150 200 250

Quelle: Eigene Darstellung

Die Abbildung 17 verrät, dass der Begriff Nachhaltigkeit nicht einfach zu definieren
ist und für verschiedene Bedeutungen verwendet werden kann. 223 von 276 Per-
sonen verbinden nachhaltig mit ökologischen Eigenschaften (80,8 %), gefolgt von
Naturschutz (69,9 %), zukunftsfähig (68,5 %) und langfristig (62,0 %). Diese Begriffe
deuten darauf hin, dass einerseits nachhaltig für die Umwelt, aber auch andererseits
für einen langen Zeithorizont steht. Weitere Bedeutungen wie ökonomisch (52,5 %)
und beständig (41,7 %) haben ca. die Hälfte aller der Befragten mit nachhaltig in
Verbindung gebracht. Rund ein Viertel aller Befragten verbinden nachhaltig mit ge-
sellschaftsfördernd (27,5 %), effektiv (22,5 %) und zielorientiert (16,7 %).

47
Empirische Untersuchung

In Abbildung 18 wird der Stellenwert der Ökologie, Ökonomie und Soziales bei einer
Geldanlage hinterfragt. Die Bewertung erfolgt durch die Berechnung des arithmeti-
schen Mittels mithilfe der Schulnotenskala (1 - sehr wichtig, 2 - wichtig, 3 - eher
wichtig, 4 - nicht wichtig und 5 - völlig unwichtig). Den höchsten Stellenwert bei einer
Geldanlage wird der Ökonomie (Wirtschaftlichkeit) mit einer durchschnitten Punk-
teanzahl von 2,05 zugeordnet. Dicht daraufgefolgt, bekommt auch die Ökologie
(Umwelt) einen hohen Stellenwert von durchschnittlichen 2,08 Punkten eingeräumt.
Soziales weist bei den 276 Befragten einen durchschnittlichen Wert von 2,21 Punk-
ten auf. Somit wird alle 3 Bereichen einen hohen Stellenwert bei einer Geldanlage
eingeräumt.

Abbildung 18: Umwelt, Soziales und Ökonomie bei einer Geldanlage

Wichtigkeit der Umwelt, Soziales und Ökonomie bei


einer Veranlagung
112
n = 276
120 106
97 98
100 85
76
80
62 64
60 51

40
22 24
20 8 8 11
4
0
Umwelt Soziales Ökonomie

sehr wichtig wichtig eher wichtig nicht wichtig völlig unwichtig

Quelle: Eigene Darstellung

5.4.3 Erfahrungen mit ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen

In diesem Abschnitt werden vor allem ökologisch-nachhaltige Geldanlagen auf Be-


kanntheit, Besitz, Erfahrung und Weiterempfehlung durchleuchtet. Der Begriff nach-
haltig und ökologisch-nachhaltig ist in den folgenden Darstellungen und Interpreta-
tionen als ident anzusehen.

48
Empirische Untersuchung

Abbildung 19: Bekanntheit von nachhaltigen Geldanlagen

Bekanntheit von nachhaltigen


Geldanlagen

42,03%

57,97%

Ja Nein n = 276

Quelle: Eigene Darstellung

160 (57,97 %) von 276 Personen gaben an, dass ihnen nachhaltige Veranlagungen
bekannt sind. Mehr als der Hälfte ist der Begriff geläufig. 116 (42,03 %) von 276
Personen besitzen keine Kenntnisse über den Begriff „nachhaltige Geldanlage“.

Abbildung 20: Informationsquellen für nachhaltige Geldanlagen

Informaionsquellen zu nachhaltigen
Geldanlagen
andere 11 n = 160
keine Infos 3
Veranstaltung 12
Bekannte/Freunde 46
Fernsehen/Radio 32
Presse/Wirtschaftszeitung 75
Bankbetreuer 88
Internet 130

0 20 40 60 80 100 120 140

Quelle: Eigene Darstellung

Von den 160 Befragten, die mit dem Begriff nachhaltige Geldanlagen vertraut sind,
wurden die Informationsquellen von nachhaltiger Geldanlage hinterfragt. Die popu-

49
Empirische Untersuchung

lärste Informationsquelle mit 81,3 % stellt das Internet dar, gefolgt vom Bankbe-
treuer (55,0 %) und Presse/Wirtschaftszeitung (46,9 %). Weitere Informationsquel-
len wie Bekannte/Freunde (28,8 %), Fernsehen/Radio (20,0 %) und Veranstaltung
(7,5 %) wurden von den 160 Befragten beantwortet. 3 Personen (1,9 %) gaben an,
keine Infos von nachhaltigen Geldanlagen zu beziehen. Das optionale Feld wurde
mit folgenden Informationsquellen wie Bildung (Schule oder Studium – 2,5 %), so-
ziale Medien (1,9 %) oder berufliche Informationsquellen (2,5 %) befüllt.

Abbildung 21: Besitz von nachhaltigen Geldanlagen

Besitz von nachhaltigen Geldanlagen

29,71%

70,29%

n = 276
Ja Nein

Quelle: Eigene Darstellung

Auf die Frage, ob sie zurzeit nachhaltige Geldanlagen besitzen, antworteten 82


(29,71 %) von 276 befragten Personen mit „Ja“ (siehe Abbildung 21). 194 Personen
von 276 besitzen zurzeit keine nachhaltigen Geldanlagen. Ein bisschen weniger als
ein Drittel der Befragten besitzen zurzeit nachhaltige Geldanlagen.

50
Empirische Untersuchung

Abbildung 22: Erfahrungen mit nachhaltigen Veranlagungen

Erfahrungen mit nachhaltigen Veranlagungen

33,0%

67,0%

ja Nein n = 276

Quelle: Eigene Darstellung

In Abbildung 22 wurde nach Erfahrungen mit nachhaltiger Geldanlage gefragt.


Diese bezieht sich auf die Fragestellung, ob man in der Vergangenheit Veranlagun-
gen mit nachhaltigen Kriterien getätigt habe. 91 (33 %) von 276 Personen gaben
an, dass sie bereits nachhaltige Veranlagungen in der Vergangenheit getätigt hat-
ten. In Abbildung 21 haben 82 Personen einen aktuellen Besitz von ökologisch-
nachhaltigen Geldanlagen angegeben. Das heißt 9 Personen haben in der Vergan-
genheit Investments für nachhaltige Veranlagungen getätigt, jedoch besitzen sie
aktuell keine nachhaltigen Finanzprodukte mehr. 185 (76,0 %) von 276 Personen
bestätigten, keine Erfahrungen in der Vergangenheit mit nachhaltigen Anlagefor-
men gemacht zu haben.

51
Empirische Untersuchung

Abbildung 23: Weiterempfehlung nachhaltige Geldanlagen

Weiterempfehlung nachhaltige Geldanlagen


1,1%

98,9%

ja nein
n = 91

Quelle: Eigene Darstellung

Ein klares Statement wurde von den 91 Personen, die schon Erfahrungen mit nach-
haltigen Geldanlagen gemacht haben, gesetzt. 90 (98,9 %) von 91 Personen wür-
den nachhaltige Finanzprodukte weiterempfehlen. Lediglich 1 Befragter (1,1 %) gab
an, keine Weiterempfehlung für nachhaltige Geldanlagen auszusprechen. Dieses
Ergebnis ist ein weiteres Indiz, das für einen steigernden Trend nach ökologisch-
nachhaltigen Veranlagungen in Österreich herrscht. Dieses Ergebnis ist durch die
steigende Aufmerksamkeit der ÖsterreicherInnen zum Thema Nachhaltigkeit zu be-
gründen.

52
Empirische Untersuchung

5.4.4 Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen von ÖsterreicherInnen

Abbildung 24: Kriterium Nachhaltigkeit bei Geldanlage

Kriterium Nachhaltigkeit bei Geldanlage


2,5%
8,3%
19,2%

29,0%

40,9%

n = 276
sehr wichtig wichtig eher wichtig nicht wichtig völlig unwichtig

Quelle: Eigene Darstellung

Auf die Frage, wie wichtig den Befragten nicht finanzielle Anlagekriterien wie der
Nachhaltigkeitsaspekt für eine Investitionsentscheidung sei, beantworteten 23 (8,3
%) von 276 Personen mit „sehr wichtig“. Das Kriterium Nachhaltigkeit sehen 80 Be-
fragten (29,0 %) als wichtig und 113 (40,9 %) Personen als eher wichtig. 53 Perso-
nen (19,20 %) der Umfrage empfinden Nachhaltigkeit für eine Investitionsentschei-
dung für ein Finanzprodukt als nicht wichtig. 7 Personen (2,5 %) gaben an, dass
Nachhaltigkeit als Investitionsentscheidung für eine Geldanlage völlig unwichtig sei.

Abbildung 25 Gründe für das Kriterium Nachhaltigkeit bei Geldanlage

Gründe für das Kriterium Nachhaltigkeit bei der


Geldanlage
n = 276
Nachhaltigkeit ist mir nicht wichtig 32
Vorreiterrolle 20
positiven Beitrag zum Umweltschutz 162
langfristig bessere Rendite 57
Ansehen in der Gesellschaft verbssern 5

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180

Quelle: Eigene Darstellung

53
Empirische Untersuchung

Die Abbildung 25 zeigt Argumente auf, wieso der Nachhaltigkeitsaspekt für die Be-
fragten von Relevanz ist. 162 (58,7 %) von 276 Personen fühlen sich mit nachhalti-
gen Veranlagungen, die etwas Positives für die Umwelt tun, gut. 57 (20,7 %) von
276 Befragten sind überzeugt, dass nachhaltige Veranlagungen eine bessere Ren-
dite als herkömmliche Veranlagungen erzielen. Das Anlagekriterium Nachhaltigkeit
ist für 32 Personen (11,6 %) nicht wichtig. Weitere Argumente für eine Investition
unter der Berücksichtigung der Nachhaltigkeit sind eine Vorreiterrolle (7,2 %) einzu-
nehmen, gefolgt von dem Ansehen in der Gesellschaft zu verbessern (1,8 %).

5.5 Gesamtüberblick der Auswertung der Online-Umfrage

Im folgenden Kapitel wird eine Analyse in tabellarische Form über die Ergebnisse
der Befragten für einen übersichtlichen Gesamtüberblick präsentiert. Abschließend
wird der positive Trend von ökologisch-nachhaltigen Veranlagungsformen mit Hilfe
einer Grafik dargestellt.

Tabelle 1 Gesamtbetrachtung der Ergebnisse der empirischen Forschung

Frage Anzahl der Auswertung


Teilnehmer

Das Thema Sparen, Vorsor- n = 276 150 Personen sehr interessant (54,4 %)
gen und Geldanlage ist für 99 Personen eher interessant (35,90 %)
mich… 25 Personen eher nicht interessant (9 %)
2 Personen gar nicht interessant (0,7 %)
An Finanzprodukten besitze n = 276 265 Personen Girokonto
ich: (Mehrfach- 242 Personen Sparbücher (onl. + phys.)
nennungen 194 Personen Bausparvertrag
möglich) 167 Personen Lebensversicherung
126 Personen Investmentfonds
98 Personen Goldbarren & Goldmünzen
86 Personen Aktien
61 Personen Immobilien
27 Personen Anleihen
26 Personen ETFs

54
Empirische Untersuchung

17 Personen Zertifikate
14 Personen Kryptowährungen (optional)
1 Person Oldtimer (optional)
Was verstehen Sie unter n = 276 223 ökologisch
nachhaltig? (Mehrfach- 193 Naturschutz
nennungen 189 zukunftsfähig
möglich) 171 langfristig
144 ökonomisch
115 beständig
76 gesellschaftsfördernd
62 effektiv
46 zielorientiert
6 Andere wie ethisch, wertebeständig
Ist Ihnen der Begriff „nach- n = 276 160 Personen JA (57,97 %)
haltige Geldanlagen“ be- 116 Personen NEIN (42,03 %)
kannt?
Welche nachhaltige Anlage- n = 160 121 Nachhaltigkeitsfonds
formen kennen Sie? (Mehrfach- 110 Beteiligung an Solar- & Windparks
nennungen 87 nachhaltige Aktien
möglich) 86 Green Bonds
84 grüne Sparformen
52 nachhaltige ETFs
43 nachhaltige Crowdinvestments
3 andere wie: Biomasse, Kryptowährung
Welche Informationsquellen n = 160 130 Internet
zu nachhaltigen Geldanla- (Mehrfach- 88 Bankbetreuer
gen haben Sie genutzt? nennungen 75 Presse/Wirtschaftszeitung
möglich) 46 Bekannte/Freunde
32 Fernsehen/Radio
12 Veranstaltung
3 keine Informationen
11 andere wie Schule, Beruf, Social-Me-
dia
Besitzen Sie derzeit nach- n = 276 82 Personen JA (29,71 %)
haltige Geldanlagen? 194 Personen NEIN (70,29 %)

55
Empirische Untersuchung

Welche Formen nachhalti- n = 82 56 Nachhaltigkeitsfonds


ger Geldanlagen besitzen (Mehrfach- 20 nachhaltige Aktien
Sie derzeit? nennungen 7 Beteiligung an Solar- & Windparks
möglich) 7 Green Bonds
7 nachhaltige ETFs
6 grüne Sparformen
2 nachhaltige Crowdinvestments
4 andere wie: Immobilien, Kryptowäh-
rung
Haben Sie bereits in der n = 276 91 Personen JA (33,00 %)
Vergangenheit Erfahrungen 185 Personen NEIN (67,00 %)
mit nachhaltigen Finanzpro-
dukten gemacht?
Würden Sie eine nachhal- n = 91 90 Personen JA (98,90 %)
tige Geldanlage weiteremp- 1 Personen NEIN (1,10 %)
fehlen?
Warum haben Sie noch n = 185 109 nicht mit dem Thema beschäftigt
keine nachhaltigen Invest- 26 Mangel an unabhängigen Infos
ments getätigt? 25 keine Infos des Bankbetreuers
9 Risiko zu hoch
8 kein vertrauenswürdiges Gütesiegel
3 kein Geld
3 andere Anlageform
2 zu geringe Rendite
Bewerten Sie bitte, welchen n = 276 Ökonomie: 2,05 (durchschnittliche Note)
Stellenwert Ökologie, Sozi- jeweils 1 Ant- Ökologie: 2,08 (durchschnittliche Note)
ales und Ökonomie bei ei- wortmöglich- Soziales:2,21 (durchschnittliche Note)
ner Geldanlage für Sie hat? keit bei Öko-
(Schulnotensystem) logie, Sozia-
les & Ökono-
mie
Zustimmung zu den Aussa- n = 276 -) alle Anlageformen sollten nachhaltig
gen von nachhaltigen Geld- sein
anlagen -) wichtigen Beitrag für Klimaschutz

56
Empirische Untersuchung

-) gleiche Risikoerwartung wie bei her-


kömmlichen Anlageformen
-) gleiche Renditeerwartung wie bei her-
kömmlichen Anlageformen
Reihen Sie bitte die finanzi- n = 276 Sicherheit: 1,69 (durchschnittliche Note)
ellen Anlagekriterien Ren- Rendite: 1,77 (durchschnittliche Note)
dite, Sicherheit, Liquidität. Liquidität:2,54 (durchschnittliche Note)
(Schulnotenskala von 1-3)
Wie wichtig sind Ihnen n = 276 23 Personen sehr wichtig (8,33 %)
nicht-finanzielle Anlagekri- 80 Personen wichtig (28,99 %)
terien, wie der Nachhaltig- 113 Personen eher wichtig (40,94 %)
keitsaspekt, für Ihre Investi- 53 Personen gar nicht wichtig (19,20 %)
tionsentscheidung? 7 Personen völlig unwichtig (2,54 %)
Warum ist Ihnen Nachhal- n = 276 162 positiven Beitrag zum Umweltschutz
tigkeit bei Ihrer Geldanlage 57 langfristig bessere Rendite
wichtig? 32 Nachhaltigkeit ist mir nicht wichtig
20 Vorreiterrolle einnehmen
5 Ansehen in der Gesellschaft verbes-
sern
Wie bewerten Sie die Ren- n = 276 123 wissen es nicht
dite von nachhaltigen Ver- 76 keinen Unterschied
anlagungen im Vergleich zu 48 bessere Rendite
konventionellen Veranla- 29 schlechtere Rendite
gungen?
Wie bewerten Sie das Ri- n = 276 109 keinen Unterschied
siko von nachhaltigen Ver- 90 wissen es nicht
anlagungen im Vergleich zu 47 weniger Risiko
konventionellen Veranla- 30 höheres Risiko
gungen?
Sie haben € 100.000 zur n = 276 arithmetisches Mittel (=Durchschnitts-
Verfügung und möchten wert) 44,21 %
diesen Betrag veranlagen.
Wieviel Prozent wären Sie

57
Empirische Untersuchung

bereit, in nachhaltige Fi-


nanzprodukte zu investie-
ren?
Möchten Sie zukünftig in n = 276 227 Personen JA (82,25 %)
nachhaltige Geldanlagen 49 Personen NEIN (17,75 %)
investieren?
Quelle: Eigene Darstellung

Das zukünftige Interesse der ÖsterreicherInnen nach ökologisch-nachhaltiger Geld-


anlage ist für die Beantwortung der Forschungsfrage ein entscheidender Bestand-
teil (Abbildung 26). 227 (82,2 %) von 276 Personen gaben an, sich zukünftig vor-
stellen zu können, in nachhaltige Finanzprodukte zu investieren. Lediglich 49 Teil-
nehmerInnen (17,8 %) möchten keine nachhaltige Veranlagung in Zukunft tätigen.
Ein weiters Indiz für einen steigernden Trend der Nachfrage ist die hohe zukünftige
Bereitschaft nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen. Diese spiegelt sich je-
doch noch nicht im aktuellen Finanzproduktportfolio der TeilnehmerInnen wider, da-
her zeigt die Gegenüberstellung ein enormes Potenzial für einen wachsenden Trend
an ökologisch-nachhaltigen Finanzprodukte der ÖsterreicherInnen auf.

Abbildung 26 Zukünftiges Interesse an nachhaltiger Geldanlage

Zukünftiges Interesse an nachhaltiger


Geldanlage

17,8%

82,2%

ja nein n = 276

Quelle: Eigene Darstellung

58
Conclusio

6 Conclusio

6.1 Fazit

Der immer stärker werdende Drang, etwas Positives für die Umwelt und die Gesell-
schaft zu leisten, nimmt von Jahr zu Jahr in jeder Bevölkerungsschicht in Österreich
zu. Ein entscheidender Faktor für die schnelle Zunahme ist sicherlich die Medien-
landschaft des 21 Jahrhunderts, welche die raschen Verbreitungen von Missstän-
den unseres Ökosystems und unserer Gesellschaft aufzeigt. Eine klare Positionie-
rung zur Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten kann auch als Chance und Treiber an-
gesehen werden, um sich für zukünftige Herausforderungen im Wirtschaftskreislauf
zu wappnen. Nachhaltigkeit soll bei Investitionsentscheidungen neben den anderen
finanziellen Kriterien wie Sicherheit, Rendite und Liquidität berücksichtigt werden
und als Entscheidungskomponente für eine Veranlagung dienen.

Der Trend zum klimafreundlichen und gesellschaftsfördernden Gedanken spiegelt


sich mittlerweile auch bei den Geldanlageprodukten der Finanzbranche wider. Über
diese positive Tendenz berichtet auch der Bericht der Marktentwicklung in Öster-
reich vom „Forum Nachhaltige Geldanlagen“. Dieser Bericht zeigt, dass € 29,33 Mil-
liarden in Form von nachhaltigen Fonds oder Mandaten am österreichischen Fi-
nanzmarkt begeben sind. Vor allem die starke Steigerung in den letzten Jahren lässt
einen positiven Trend zur nachhaltigen Veranlagung erahnen (siehe Abbildung 10).
Die Finanzbranche reagiert auf die Bedürfnisse und Interessen der einzelnen Anle-
gerInnen in Österreich und möchte einen positiven Beitrag zum Wirtschaftskreislauf
in Bezug auf Ökologie und Soziales beitragen.

Weiters sind die Aufteilungen und die Wachstumsraten der InvestorenInnen von
großem Interesse. PrivatanlegerInnen besitzen im Jahr 2019 einen 25 %-Anteil an
nachhaltigen Fonds und Mandaten in Österreich. Die prozentuelle Steigerung der
PrivatanlegerInnen mit 77 % vom Jahr 2019 lässt eine positive Entwicklung nach
ökologisch-nachhaltigen Finanzprodukten vermuten. Diese Tendenz bestätigt die
steigende Nachfrage nach ökologisch-nachhaltigen Geldmarktprodukten in Öster-
reich.

59
Conclusio

Die empirische Forschungsmethode mithilfe einer Online-Umfrage wurde als Erwei-


terung zum theoretischen Teil eingesetzt, um die aktuelle Marktentwicklung und die
Präferenzen beziehungsweise Bedürfnisse der ÖsterreicherInnen bei einer Geldan-
lage zu erforschen. Die Auswertung der Online-Umfrage lieferte wichtige Erkennt-
nisse, um die Forschungsfrage beantworten zu können.

„Inwieweit beeinflusst das zunehmende Umweltbewusstsein der Österreiche-


rInnen die Nachfrage nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen?“

Erfahrungen mit ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen gaben 58 % der Befragten


an, dass die Begrifflichkeit „nachhaltige Geldanlagen“ bekannt ist. Mehr als die
Hälfte der Befragten (n = 276) kennen somit ökologisch-nachhaltige Veranlagun-
gen, welche eine hohe repräsentative Zahl für die Allgemeinheit darstellt.

Weitere wichtige Aufschlüsse, die im Kapitel 5.4.3. Erfahrungen mit ökologisch-


nachhaltige Veranlagungen untersucht wurden, waren der Besitz, die Erfahrung und
die Weiterempfehlung nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen. 29,7 % der
Befragten (n = 276) besitzen aktuell eine ökologisch-nachhaltige Veranlagungsform
und 33 % der Befragten (n = 276) hatten bereits Erfahrungen. Die Personen in Ös-
terreich unterstützen in Form einer Veranlagung den Trend zur Nachhaltigkeit, in
dem sie nur solchen Finanzprodukten ihr Geld anvertrauen, die in Zukunft für ein
besseres Leben und somit höheren Wohlstand garantieren. 98,9 % der Teilnehme-
rInnen (n = 91) würden eine nachhaltige Veranlagung weiterempfehlen. Diese drei
Erhebungsmerkmale sprechen für einen positiven Trend und Steigerung der Nach-
frage der ÖsterreicherInnen nach nachhaltigen Finanzprodukten. Dieser Trend lässt
sich auch gegenüber den Mikrozensus 2019 der Statistik Austria hervorheben.

Im Kapitel 5.4.4. Einstellungen zu Nachhaltigkeitsthemen von ÖsterreicherInnen


wurden wichtige Auswertungsergebnisse wie zukünftiges Interesse an ökologisch-
nachhaltigen Veranlagungen oder die Bedeutsamkeit von Nachhaltigkeit für eine
Investitionsentscheidung erhoben. 27,3 % der Befragten (n = 276) finden das Nach-
haltigkeitskriterium für eine Entscheidung einer Geldveranlagung für wichtig bis sehr
wichtig. Das Kriterium Nachhaltigkeit ist neben den anderen finanziellen Kriterien
also für ein Viertel der UmfrageteilnehmerInnen bei einer Entscheidung einer Ver-
anlagung in Bezug auf Ökologie und Soziales wichtig. 82,2 % der TeilnehmerInnen

60
Conclusio

des Online-Fragebogens (n = 276) möchten gerne in Zukunft in ökologisch-nach-


haltigen Geldmarktprodukten investieren. Das Angebot an Geldanlageprodukten
richtet sich nach der Nachfrage der InvestorInnen in Österreich und somit entschei-
det jeder Einzelne bei seiner Veranlagung, inwieweit man bei seinem Ersparten die
Bereiche Umwelt und Gesellschaft unterstützen beziehungsweise fördern möchte.

6.2 Handlungsempfehlung

Die hohe prozentuelle Anzahl an willigen InvestorenInnen nach ökologisch nachhal-


tigen Geldanlageprodukten lassen auf eine Handlungsempfehlung an Finanzdienst-
leister und Banken nach Beratungen und Verkaufspotenzial schließen. Laut der On-
lineumfrage sind Bankbetreuer das zweitwichtigste Informationsmedium nach dem
Internet für die Befragten (n = 276). Hier ist vor allem die Chance zu verdeutlichen,
die ÖsterreicherInnen aktiv darauf anzusprechen, um das geweckte Interesse der
Bevölkerung für Beratungen zu nutzen. Ökologisch-nachhaltige Finanzprodukte,
welche einen positiven Beitrag im Wirtschaftskreislauf in Österreich leisten, sollen
auf Grund der Bedürfnisse und Präferenzen der AnlegerInnen beraten werden. Die
Entwicklung beziehungsweise der Trend wird somit in einen zukunftsfähigen und
umweltfreundlichen Kurs gelenkt.

Die Bedeutsamkeit des Kriteriums Nachhaltigkeit bei einer Investitionsentscheidung


soll von den AnlegerInnen in Zukunft in den Beratungsgesprächen mehr Beachtung
geschenkt werden. Nachhaltigkeit kann auch mit Transparenz in Verbindung ge-
bracht werden. Die Geschäftstätigkeiten von Finanzdienstleistungsunternehmen
oder Banken sollen gegenüber den InvestorInnen offengelegt werden, um Ver-
trauen in unser Finanzsystem beziehungsweise den österreichischen Kapitalmarkt
zu gewinnen beziehungsweise zu stärken.

61
Conclusio

6.3 Forschungsausblick

Im Zuge der Erarbeitung dieser Bachelorarbeit für die Beantwortung der For-
schungsfrage und des vorgegebenen Ziels, die Nachfrage der ÖsterreicherInnen
nach ökologisch-nachhaltigen Veranlagungen am österreichischen Finanzmarkt zu
analysieren, ergaben sich weitere Fragestellungen.

Vor allem gilt es zu hinterfragen, welche Kriterien oder Vorschriften zur Erfüllung
eines ökologisch-nachhaltigen Finanzprodukts benötigt werden. Die Unterschei-
dung von einen „Green-Washing“-Ansatz oder eines echten nachhaltigen Ansatzes
wurde in dieser Arbeit nicht beleuchtet. Eine Vereinheitlichung der Regelung bezie-
hungsweise der Kriterien eines ESG-Labels auf internationaler oder europäischer
Basis würde einen Vorteil der Übersichtlichkeit für die AnlegerInnen und einen ver-
stärkten Wettbewerb der Finanzdienstleister untereinander mit sich bringen.

Die Frage, ob nicht alle Finanzprodukte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen sollten, ist


eine weitere Problemstellung. Hier können gesetzliche Eingriffe beziehungsweise
Bestimmungen die Banken oder Finanzdienstleistungsunternehmen in die Pflicht
nehmen und das Konzept einiger Finanzprodukte auf den Kopf stellen.

Die Forschung von quantitativen wissenschaftlichen Daten für ökologisch-nachhal-


tige Veranlagungsformen verglichen mit herkömmlichen Finanzprodukten in Bezug
auf Rendite und Sicherheit ist ein weiterer Forschungsteil, welcher nicht vom Autor
dieser Bachelorarbeit beantwortet wurde.

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Anhang

Anhang

70
Anhang

Anhang 1 Fragebogen

71
Anhang

72
Anhang

73
Anhang

74
Anhang

75
Anhang

76
Anhang

77
Anhang

78
Anhang

79
Anhang

80
Anhang

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