Die GR 102 (MM) in Wuppertal
Bericht von Uli Müller
A
ngefangen hat alles in Herten bei der Züchterta-
gung NRW 2016. Wir zwei, Paul Uerlich und der
Autor beschlossen eine kleine Königinnenver-
mehrungsgruppe, mit drei weiteren Mitstreitern, in Wup-
pertal zu bilden. Wobei der Autor nur die Bienen bereit-
stellt, sein Sohn dagegen die ganze Arbeit hat. Nachdem
wir die einzelnen Belegstellen und deren Betreiber kennen
gelernt hatten, war klar, wir gehen dann auch auf eine Be-
legstelle. Also meldeten wir uns für Lautenthal an.
Jetzt ging es noch um entsprechende Larven, damit wir
auch gute Königinnen bekommen. Schnell war Niels Diet-
rich bereit zum entsprechenden Terminen nach Wuppertal
zu kommen, und so kam die GR 102(MM) nach Wupper-
tal.
Die Mittelwand mit unseren Larven
Für uns hieß dass erst einmal MiniPlus Völker für die
Belegstellenbeschickung zu bekommen. Mit gegenseitiger
Hilfe baute jeder eine gewisse Anzahl an MiniPlus Völker
auf. Denn nicht jeder hatte genügend MiniPlus für die Be-
Der Buckfastimker
legstellenbeschickung. Des weiteren wurde ein Zuchtka-
lender entsprechend der Termine für Lautenthal erstellt.
Das hieß für uns, Umlarvtermin mit Niels für den 1.6.16
zu verabreden.
Getreu nach Bruder Adam wurde am 20.5. unser Starter
erstellt, am 30.5. wurden die Weiselzellen gebrochen. Etwa
2 Stunden vor dem Umlarvtermin wurde der Starter ge-
trennt, und der weisellose Brutraum bekam von vier Brut-
waben Bienen dazu gefegt.
Mittlerweile hatten sich für den Termin am 1.6. acht
Imker zum Umlarven gemeldet, an Larven wurden etwa
170 gebraucht. In unserem Garten standen drei Starter, be-
reit für Zuchtlatte oder Weiselbecher. Andere brachten nur
ihre Zuchtlatte mit, um diese nach dem Umlarven an Ihrem
Bienenstand in ihr Volk zu geben. Umgelarvt für alle hat
Niels Dietrich, was für uns alle sehr interessant und lehr-
reich war, Niels war umringt von uns.
Niels beim Umlarven
Sofort nach dem Umlarven wurden die Zuchtlatten in
die mitgebrachten und vorbereiteten Starter gegeben.
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 Einige der Teilnehmer hatten Ihre Zuchtlatten mitge-
bracht und mussten uns nach dem Umlarven wieder verlas-
sen um diese in ihre Pflegevölker zu hängen.

Für alle gab es eine kleine Stärkung mit Kaffe, Kuchen

und Suppe. Nach dem Umlarven wurde, dass ist immer so
wenn Imker zusammenkommen, über imkerliche Themen
diskutiert.

Heute, am 2.6. haben wir uns unsere Zuchtlatte ange-

schaut und waren erstaunt, dass jede Zelle von Bienen um-
ringt war, wir deuten das als ein gutes Zeichen.

Der Buckfastimker 39 Ausgabe 3 / 2016

Die MiniPlus werden erstellt
Nach einer Rückmeldung einiger Teilnehmer sind cirka
80% der Larven angenommen worden, bzw. konnten ver-
schult werden. Bei uns wurden von 28 Larven 20 angenom-
men und waren entsprechend ausgebaut.
Am 11. 6. hieß es für uns, die MiniPlus Völkchen zusam-
menstellen um sie zur Belegstelle zu geben. Alle ausgestat-
tet mit zwei Bruträhmchen, zwei Futterwäbchen und zwei
Mittelwänden und natürlich einer ausreichenden Bienen-
masse.
Das mit den Rähmchen klappte ganz gut, wir bekamen
gerade so genug zusammen, aber Bienenmasse mussten wir
Der Buckfastimker
noch aus unserem Pflegevolk nehmen, dort waren noch ge-
nug Bienen vorhanden. Das hieß von mehreren Waben die
Bienen in einen Honigeimer schütteln, vorher mit etwas
Wasser einsprühen und dann mit einer Kelle in die Mini-
Plus geben. Als wir alle MiniPlus fertig hatten, machten wir
erst einmal Pause um die Bienen etwas zur Ruhe kommen
zu lassen.
Nach einiger Zeit war es dann so weit, die Weiselzel-
len werden eingesetzt. Die Völker wurden eines nach dem
anderen geöffnet und die Weiselzellen zwischen die Brut-
rähmchen gehangen. Einige haben wir noch mit einem
Ausfressschutz versehen.
Als wir alle Zellen in die MiniPlus eingehangen hatten,
wurde noch der Fütterer aufgesetzt, da die Futterwaben et-
was mager ausgestattet waren. Anschließend ging es für die
Bienen in Dunkelhaft. Nun hatten wir noch Weiselzellen
übrig, das Pflegevolk wurde kurzer Hand geteilt und die
zwei Völker bekamen ebenfalls jedes eine Weiselzelle. Zwei
Weiselzellen bekam noch ein guter Freund in seine Mini-
Plus gesetzt, somit waren immer noch fünf übrig. Mathias,
ein weiterer Mitstreiter unserer Gruppe rief an und fragte
ob wir alle untergebracht haben. Für unsere restlichen fünf
Zellen bot er uns dann von sich 5 MiniPlus mit der entspre-
chenden Ausstattung an, die wir gerne annahmen.
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Eine Weiselzelle wird eingehangen
Am Samstag Abend zählten wir dann durch, unsere
kleine Gruppe hatte 43 Weiselzellen in MiniPlus unterge-
bracht.
Heute war es dann so weit, gestern sind hoffentlich alle
Königinnen geschlüpft.
Der Buckfastimker
Wir nehmen uns unsere Einheiten vor, öffnen einen
nach dem anderen und entnehmen die leeren Weiselzellen,
alle sind sauber geöffnet und leer. Unsere Königinnen sind
alle geschlüpft.
Die Weiselzellen werden entnommen
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 Nun sind es noch fünf Tage bis es für unsere Königinnen
auf die Belegstelle nach Lautenthal geht. Damit unsere Kö-
niginnen nicht vorher rausfliegen, haben wir das Flugloch
mit einem entsprechenden innen liegenden Absperrgitter
versehen. Vor der Reise nach Lautenthal werden die Ab-
sperrgitter gegen Drohnenabsperrgitter getauscht.

Freitag der 17.6.16, es ist 18:00 Uhr, unsere MiniPlus

werden in unser Wohnmobil verladen, wir wollen heute
Abend Richtung Lautenthal fahren. Alle 20 MiniPlus pas-
sen in die Garage, wir hatten es vorher ausprobiert.

Um 19:00 Uhr geht die Fahrt los. Vor uns liegen 330
Kilometer, leider haben wir zwei dicke Staus auf der Strecke
und kommen um 23:30 Uhr am Stellplatz in Lautenthal
an. Da die Belegstelle ab 7:30 Uhr offen ist, fahren wir so
los, dass wir um 7:15 Uhr an der Belegstelle sind. Wir sind
aber nicht die einzigen, die nächsten 2 Stunden kommen
sehr viele Imker mit allen erdenklichen Begattungseinhei-
ten. Nach der Anmeldung und Bezahlung der Gebühr und
Abgabe des Gesundheitszeugnisses wird uns ein Platz zu-
gewiesen. Überall sind Imker, die ihre Königinnen abholen
oder bringen. Mit unserem Wohnmobil nehmen wir da wo
wir stehen etwas viel Platz ein, da immer mehr Imker die
Belegstelle anfahren. Jetzt fangen wir an unsere MiniPlus
auszuladen und an den zugewiesenen Stellen abzustellen.
Dann machen wir die Fluglöcher auf und warten noch ei-
Die Drohnenvölker

Die Belegstelle

Der Buckfastimker 42 Ausgabe 3 / 2016

Die Belegstelle Unsere Mini Plus

nen Moment bis aus allen Fluglöchern Bienen fliegen, wir

sind erleichtert.

Nun bleiben unsere Königinnen 14 Tage auf der Beleg-

stelle und werden in dieser Zeit hoffentlich begattet.

Am 2.7. um 6:00 Uhr sind wir wieder an der Belegstelle,

diesmal haben wir so geparkt, dass unser Wohnmobil nicht
so viel Platz weg nimmt. Wir frühstücken erst einmal in
Ruhe. Kurz vor Öffnung der Belegstelle geht ein ähnliches
Gewusel wie vor 14 Tagen los. Als erstes machen wir die
Fluglöcher zu und gehen dann unsere Einheiten abmelden.
Kurz nach dem wir angefangen haben unsere MiniPlus zu
verladen fängt es heftig an zu regnen. Um 8:15 Uhr treten
unsere Königinnen die Heimreise an. Alle MiniPlus kom-
men erst ein mal auf Ihre Plätze, die Fluglöcher werden
geöffnet und wir können die Drohnenabsperrgitter entfer-
nen. Aus allen Fluglöchern fliegen Bienen, die Reise haben
alle gut überstanden.

Von unseren 20 Königinnen die in Lautenthal waren,

sind mittlerweile 16 in Eilage.

Die Beurteilung der Brutnester fällt unterschiedlich aus,

die meisten Königinnen legen aber sehr zufrieden stellende
Brutnester an. Wir sind alle sehr zufrieden mit unseren Kö-
niginnen und hatten die GR 102 MM gerne in Wuppertal.

Für das nächste Jahr planen wir schon wieder einen Um-
larvtermin und sind gespannt welche Königin dann Wup-
pertal besucht.
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Der Buckfastimker 43 Ausgabe 3 / 2016