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3. Für Mengzi ist die Natur des Menschen gut.

Damit sagt er nicht, dass alle Menschen gut sind


oder richtig handeln, was eine Meinung ist, welche nicht unbedingt leicht zu verteidigen wäre. Aber
Mengzi meint, dass alle Menschen von Natur aus das Potenzial haben, tugendhaft zu sein. Der
Mensch hat das Potenzial für Güte, Rechtschaffenheit und andere Tugenden und für Mengzi ist es
wichtig, dass der Mensch das erkennt und versucht, sein Potenzial auszuschöpfen, also ein guter
Mensch zu werden.
Nun kann man aber dieser Haltung entgegenhalten und behaupten, dass es nicht auch Menschen
geben könnte, welche nicht dieses Potenzial haben. Mengzis Geschichte vom Ox Mountain kann
eine Antwort auf eben genannte Haltung geben. Es geht um einen Berg, welcher einst mit Bäumen
bewachsen war. Allerdings wurden sie abgeholzt und die frischen Sprösslinge wurden von Rindern
und Schaffen gefressen, sodass es später für die Menschen wirkte, als sei der Berg von Natur aus
kahl. Dabei hatte Berg nicht nur eine schöne Bewaldung, er hat eigentlich auch immer noch das
Potenzial, wieder grün zu werden. Er wird aber jederzeit durch Abholzung und die Tierhaltung
daran behindert. Übertragen auf Menschen, wird klar, dass Mengzi meinte, dass selbst Menschen,
die kein offensichtliches Potenzial für Güte und dergleichen haben, dies durch eine schlechte
Umgebung und Einflüsse verloren haben und dass sie das Potenzial ursprünglich besaßen.
4. Es ist nun die Aufgabe des Menschen, zu erkennen, dass er diese Potenziale hat und sie nutzt und
entwickelt, indem er aus Güte und Rechtschaffenheit handelt. Es ist dabei auch wichtig, dass man
sich bewusst ist, aus diesen Tugendpotenzialen zu handeln. Für Mengzi war es aber ein bedeutender
Unterschied, ob man aus Güte und Rechtschaffenheit handelt oder ob man gewisse Handlungen nur
tut, weil man denkt, dass sie gütig und rechtschaffen sind. Ersteres ist, was Mengzi unterstützte, da
es ihm wichtig war, aus den richtigen Gründen zu handeln, also aufgrund der Tugenden. Bei
letzteren ist das nicht unbedingt der Fall, da man gütige Handlungen ausführen kann mit anderen
Gedanken im Hinterkopf.
Die Geschichte vom Bauern aus Song zeigt Mengzis Haltung. Ein Mann in Song baute Getreide an
und wollte ihm beim Wachsen helfen, indem er an den Pflanzen zog. Die Folge war nun aber, dass
das Getreide einging. Für Mengzi gibt es nur wenige, die ihrem Getreide nicht so helfen würden,
was aber nicht bedeutet, dass sie ihr Getreide vernachlässigen. Die, welche dem Getreide aber so
helfen wie der Bauer aus Song, schaden ihm aber mehr.
Es wird also deutlich, dass etwas, was eigentlich als gute Handlung betrachtet wird, wie Helfen,
negative Folgen haben kann. Der Bauer dachte, es wäre gut, zu helfen, aber tat er es aus Güte?





Wäre es nicht gütiger gewesen, die Pflanzen in ihrem Tempo wachsen zu lassen? Es geht also
darum, dass die Handlung den Tugenden entspringt und sie die Motivation der Handlung sind.

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