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Die Frage nach der Seele und ihre Konzeption ist auch ein Thema, mit welchem sich

Hegel
beschäftigt hat. In der „Anthropologie“, welche in der „Philosophie des Geistes“ in der
„Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse“ zu finden ist, geht Hegel näher
auf die Thematik Seele ein. Michael Wolff hat zu dem § 389 der Enzyklopädie einen ausführlichen
Kommentar verfasst, welcher Hegels Vorstellung der Seele und Reaktion auf das Leib-Seele-
Problem versucht, darzustellen.
Der ontologische Dualismus unterscheidet zwischen der Seele und dem Körper als zwei
verschiedene Entitäten, wobei die Seele als nicht-physische Substanz kausale Wirkungen in der
materiellen Welt haben kann, was im Widerspruch zu den physikalischen Erhaltungssätzen steht.
Wolff will nun in seinen Kommentar Hegels Auffassung der Seele zeigen und damit, dass Hegel das
Leib-Seele-Problem als Ganzes abweist. Der § 389 beschäftig sich vor allem mit den Problemen der
Immaterialität Seele und ihre Beziehung zum Körper. Mit den vier Punkten, Seele als die Substanz,
Seele als einfaches ideelles Leben, Seele als identische Idealität und Seele als allgemeine
Immaterialität der Natur, geht nun Wolff näher auf den Paragraphen ein.
Für Hegel bedeutet die Seele als Substanz zum einen, dass sie die Form des Organischen ist. Diese
substantielle Form ist von dem Zweck der Dinge bestimmt. Da die Seele als Substanz etwas
beharrliches ist und sie in organischen Dingen wie Lebewesen ist, welche einen Selbstzweck haben,
kann sie erstmal als der Vorgang der Reproduktion und Entwicklung in Lebewesen beschrieben
werden, da dieser Vorgang immer in Lebewesen vorhanden ist. Die andere Bedeutung von der Seele
als Substanz ist die Seele als Substrat. Als Substrat ist sie die Basis, welche die höheren
Entwicklungen des Geistes ermöglicht.
Für Hegel hat die Seele selbst verschiedene Entwicklungsstufen. Die erste Stufe, natürliche Seele,
ist noch ohne Bewusstsein und noch nicht wirklich, da es die wirkliche Seele als höhere Stufe gibt.
Die natürliche Seele als Selbstzweck der Lebewesen ist nicht wirklich uneingeschränkt in der Natur.
In der Entwicklung von Organismen ist der Selbstzweck nie wirklich komplett realisierbar, da es
dagegen gerichtete Elemente wie den Tod oder Krankheit gibt. Das widerspricht der natürlichen
Seele als Selbstzweck, weswegen dieser innere Zweck für Hegel ein nicht realisierter Zweck ist. Es
ist ein subjektiver Zweck für Hegel, welcher sich in den Trieben darstellt. Dieser Zweck ist nie
komplett, nie wirklich, sondern immer ein Streben, welches im Lebewesen ist und subjektiv als
innerer Zweck auch die Idealität des Zwecks genannt wird. Diese Triebe werden ausgelöst durch
innere Erregungen, welche durch Mängel entstehen, die vom Trieb bereinigt werden sollen. Die

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