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Seit der Frühen Neuzeit mit dem verstärkten Aufkommen von Feldartillerie und – im
20. Jahrhundert – durch die Panzerartillerie haben Feldbefestigungen in
konventionellen symmetrischen Kampfhandlungen stark an Bedeutung gewonnen. Grob
lassen sie sich in vier Gruppen einteilen:
Allen diesen Bauformen war die Eigenschaft gemein, dass sie mit provisorischen
Mitteln aus Erde errichtet wurden und oftmals mit Holzverkleidungen, Sandsäcken o.
Ä. verstärkt wurden. Besonders ausgedehnte Feldbefestigungen wurden bei
frühneuzeitlichen Belagerungen angelegt. Um vor Ausfällen der Belagerten und vor
dem Angriff eines Entsatzheeres geschützt zu sein, war die Errichtung von zwei
Ringen aus Feldbefestigungen üblich. Diese Befestigungsringe konnten eine Länge von
mehreren Dutzend Kilometern erreichen. Auch beim Heranarbeiten an die belagerte
Festung legte man oftmals provisorische Bastionen und Wälle an, wie etwa bei der
spanischen Belagerung des von den Niederländern gehaltenen Ostende (1601–1604).
Augenzeugen dieser Belagerung berichteten davon, dass man nach einiger Zeit
zwischen den Befestigungsanlagen von Verteidigern und Angreifern kaum noch
unterscheiden konnte. Auch komplexere Befestigungen wie etwa Hornwerke wurden
provisorisch errichtet.
Weitere Feldbefestigungen lassen sich im Zuge der Fossa Eugeniana nachweisen. Diese
Anlagen stellen trotz der vornehmlichen Verwendung des Baustoffes Erde einen
Übergang zur ständigen Festung dar, denn man kann auch heute noch viele Elemente
des Festungsbaus wie Bastionen und der gleichen mehr an ihnen erkennen.
Eine Besonderheit der Feldbefestigung war die Wagenburg. Hier konnte je nach Bedarf
eine Reihe von Fahrzeugen zu einem Kreis zusammengestellt werden, der sich im
taktischen Sinne wie eine Festung auf Rädern nutzen ließ.[2] Bereits die Goten
setzten Wagenburgen ein, beispielsweise in der Schlacht von Adrianopel im Jahre
378.[3] An der Wende zur Frühen Neuzeit kamen Wagenburgen zum Einsatz, die mit
Geschützen bestückt waren. Über Ungarn drang das Wissen über diese mobile
Feldbefestigung auch in das Osmanische Reich vor. Ironischerweise wurden die Ungarn
1526 in der Schlacht von Mohács von den Osmanen durch den Einsatz von Wagenburgen
besiegt.[4] Auch während des Bauernkriegs kamen Wagenburgen zum Einsatz, die jedoch
mit Kanonen schnell zusammengeschossen wurden. Die Täufer von Münster suchten
zuletzt auf dem Marktplatz der Stadt in einer Wagenburg Zuflucht, die 1535 von
fürstlichen Truppen vernichtet wurde. Das Konzept der Wagenburg wurde bis zur
Besiedlung des so genannten „Wilden Westens“ im 19. Jahrhundert verfolgt.
Ideengeber waren europäische Emigranten aus den größeren Städten, denn vor allem
seit dem 15. Jahrhundert unterhielt dort bald jede Stadt ihre eigene Wagenburg.
20. Jahrhundert
Der Erste Weltkrieg war im Wesentlichen ein Krieg der Feldbefestigungen, denn nach
anfänglichen Bewegungen erstarrte dieser Krieg im Stellungskrieg, der sich stets im
freien Gelände unter improvisierten Bedingungen abspielte. Um diese in der
Anfangszeit improvisierten Feldbefestigungen, die die Lücken zwischen den
Festungswerken schlossen, wurden die französische Maginot-Linie und der deutsche
Westwall als, wenn auch nicht durchgehende, Festungswerke gebaut, die durch
Feldbefestigungen wie den Tobleroneweg in der Schweiz ergänzt wurden. Beim Bau
dieser neuen Befestigungen waren Erfahrungen des Ersten Weltkrieges eingeflossen.