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Erinnerungskulturen

1.) Definition Erinnerungskulturen

Erinnerungskulturen bestehen seit den 1990er Jahren in den Geisteswissenschaften.1


Dazu gehört das kollektive Gedächtnis, oder auch das Wir-Gedächtnis, um sich in einer Gruppe an
eine gemeinsame Vergangenheit zu erinnern. Jedes Ich ist verknüpft mit einem Wir. Das bedeutet,
man muss sich selbst in der eigenen Kultur und Gesellschaft verorten. Die Kultur ist geprägt durch
Erzählungen und dem Verhalten etc. Das widerrum ist beeinflusst von den Medien und der Politik.
Durch die Kommunikation in der Gesellschaft werden erst Erinnerungen ausgelöst. Erinnern ist
perspektivisch und an einen Ort gebunden. Erinnerungen sind miteinander vernetzt und bauen
aufeinander auf. Latente Erinnerungen sind ...
Erst 15 bis 30 Jahre nach einem Trauma, ist die Gesellschaft bereit die Geschichte aufzuarbeiten.
Der Scham steht dazwischen, sich sofort mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Folgende
Generationen setzen sich dann aber mit der Geschichte auseinander und arbeiten diese auf.
Nachfolgende Generationen sind auch nicht immer bereit, die üblichen Verhaltensweisen einer
Gesellschaft zu übernehmen, sondern hinterfragen diese und verändern sie.
Es heißt, in Deutschland haben wir eine gute Erinnerungskultur zum Beispiel in Gedenken an den
Holocaust und dem Nazi-Regime aufgebaut. Dahingegen sind andere Länder noch nicht bereit, sich
mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzenn. Das hat unter anderem mit dem eigenen
Schuldeingeständnis zu tun und dass man die Verantwortung dafür übernimmt.

2.) Definition Geschichtspolitik

Geschichtspolitik stammt auch erst von 1986, als es zum ersten Mal vom Historiker Heinrich
August Winkler benannt wurde.(Vergleich bpb)
Das Wort setzt sich zusammen aus Geschichte und Politik. Es zeigt, dass die beiden Wissenschaften
miteinander verknüpft sind. Die Geschichte lässt sich am besten verstehen, wenn man sie in Bezug
zur damaligen politischen Situation setzt. Politische Entscheidungen hatten einen Einfluss auf die
sich entwickelnde Geschichte. Andersrum hat die Geschichte immer eine Auswirkung auf die
Politik. Geschichte und Politik sollten daher zusammen im Kontext betrachtet werden.
Es ist außerdem wichtig, dass man die Geschichtspolitik verantwortungsvoll einsetzt, sie nicht
missbraucht oder für eigene Zwecke instrumentalisiert. Ein weiterer Nachteil ist, dass
Geschichtspolitik gezielt für negative Ziele eingesetzt werden kann.
Die Vergangenheitsbewältigung macht einen Teil der Geschichtspolitik aus, in der es darum geht die
negativen Seiten der Geschichte aufzuarbeiten, dafür gerade zu stehen und Wiedergutmachung zu
leisten, sofern das funktioniert.

3.) Verbindung zwischen Erinnerung und Politik

Die Verbindung zwischen Erinnerung und Politik besteht darin, dass die Politik das Erinnern als
Aufgabe hat. Die Politik kann zum Beispiel durch das Festlegen bestimmter Feiertage an Jahrestage
erinnern. Durch diese Feiertage sind Menschen dazu angehalten, sich an die Geschichte dieser
besonderen Jahrestage zu erinnern. Des weiteren werden die Menschen dazu animiert, innezuhalten
und eventuell den Verstorbenen zu gedenken. Es heißt, ein Mahnmahl sei "Den Toten zur Ehre und
den Lebenden zur Mahnung", was auch auf einigen Gedenkstätten steht. Damit sollen die Menschen
ein besseres Miteinander pflegen, als es in der Vergangenheit der Fall war.

1 Assmann, Aleida, Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, Bonn 2007, S.
62-84, hier Seite 65.
1.) Skizziere zuerst die Rolle, die das NIOD für den Umgang mit der Geschichte des
Zweiten Weltkriegs und die Erinnerungskultur in den Niederlanden spielt. Beantworte
danach die Frage, welche deutsche historisch-wissenschaftliche Einrichtung dem
niederländischen NIOD am ähnlichsten ist und inwieweit diese eine ähnliche Aufgabe
erfüllt?

Das NIOD steht für Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie und war früher unter dem
Namen Rijksinstituut voot Oorlogsdocumentatie (RIOD) bekannt. Es wurde am 8. Mai 1945
gegründet und 1999 umbenannt. Neuerdings heißt es Instituut voor Oorlogs-, Holocaust- en
Genocidestudies. Es kümmert sich um die Pflege des Erinnerns an den Zweiten Weltkrieg und
beschäftigt sich außerdem mit der Opferentschädigung des Kriegsversehrten. Das Institut stellt viele
Bücher und weiteres Informationsmaterial über den Zweiten Weltkrieg zur Verfügung und ist darum
bemüht, dass auch noch in den folgenden Generationen an den Zweiten Weltkrieg und seine
Konsequenzen gedacht werden. Zu den täglichen Aufgaben des Instituts gehören die Aufbereitung
des Informationsmaterials und der Austausch mit Museen und Ausstellungen. Diese stellen das
Thema des Zweiten Weltkrieges rund um den Holocaust und die Verbrechen der Nazis für die
Bevölkerung bereit. Zu den Opfern der Nationalsozialisten gehören diverse Gruppen, wovon jede
einzelne nicht in Vergessenheit geraten darf. Es waren unter den Opfern neben Juden auch noch
psychisch Kranke, behinderte Menschen, swowie Roma und Sinti. Wie der neue Titel des Instituts
schon verlauten lässt, gilt ein auch besonderer Augenmerk dem Holocaust und dem Genozid.
Das Institut ist sehr wichtig für die Erinnerungskultur in den Niederlanden, weil es diese ein Stück
weit vorgibt. Außerdem bietet es viele Informationen rund um den Zweiten Weltkrieg.

Als deutsches Pendant kommt dem Nederlandse Instituut voor Oorlogsdocumentatie das
Münchener Institut für Zeitgeschichte (IfZ) gleich. Beide werden staatlich finanziert, stellen
Quellen und Monographien für die weitere Erforschung des Zweiten Weltkriegs und sind an der
Aufarbeitung der Kriegsverbrecherprozessen und Opferentschädigungen beteiligt. Beide
Institutionen haben sich der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen und dem Erinnern des Zweiten
Welltkriegs verschrieben. Das deutsche Institut für Zeitgeschichte gibt es in vielen größeren
Städten, wie zum Beispiel München, Hamburg und Berlin. In Österreich gibt es auch eins in Wien.
Das Münchener Institut für Zeitgeschichte sagt über sich selbst aus: "Das Institut für Zeitgeschichte
(IfZ) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die die gesamte deutsche Geschichte des 20.
Jahrhunderts bis zur Gegenwart in ihren europäischen und globalen Bezügen erforscht."2 Es wurde
1949 gegündet mit genau dem Ziel, die Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur aufzuklären.
Es behandelt heutzutage vier Schwerpunkte: Diktaturen im 20. Jahrhundert, Demokratien und ihr
historisches Selbstverständnis, Transformationen in der neuesten Zeitgeschichten und internationale
und transnationale Beziehungen.

2 Institut für Zeitgeschichte, online unter https://www.ifz-muenchen.de/das-institut, zuletzt eingesehen am 12.04.2023.

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