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ÖSOPHAGUS KARZINOM

CE08B4
Anatomie:

Die Speiseröhre ist ein ungefähr 25 cm langer, elastischer Muskelschlauch.


Sie beginnt am Ringknorpel des Kehlkopfs am sog. Ösophagusmund und verläuft
zwischen Luftröhre und Wirbelsäule bis ins Mediastinum.
• Unterhalb der Trachealbifurkation wird die Speiseröhre vom Aortenbogen und dem linken
Hauptbronchus überkreuzt, im weiteren Verlauf grenzt sie mit ihrer Vorderseite an den linken
Vorhof. Die Speiseröhre verlässt die Brusthöhle, indem sie durch einen Spalt im Zwerchfell in die
Bauchhöhle zieht, wo sie am linken Leberlappen entlangzieht und am Mageneingang endet .
• Man kann an der Speiseröhre 3 Anteile unterscheiden:
Halsteil (Pars cervicalis): Er ist ungefähr 8 cm lang. Er beginnt im Kehlkopfrachen in Höhe des 6.-7.
Halswirbelkörpers und endet am Brustkorbeingang.
Brustteil (Pars thoracalis): Dieser Abschnitt ist mit etwa16cm der längste. Er beginnt am
Brustkorbeingang und liegt im Mediastinum. Er endet am Zwerchfell.
Bauchteil (Pars abdominalis): Er ist nur 1-3 cm lang, beginnt unterhalb des Zwerchfells und ist
intra-peritoneal gelegen. Dieser Abschnitt verläuft leicht nachlinks und endet am Mageneingang.
Definition
• Speiseröhrenkrebs, auch Ösophagus Karzinom genannt, bezeichnet einen Maligner Tumor der
Speiseröhrenschleimhaut. Es gibt zwei Arten des Speiseröhrenkarzinoms: das Adenokarzinom und
das Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre.
Häufigkeit und Betroffene:
• Wie oft Speiseröhrenkrebs auftritt, ist zwischen den Geschlechtern unterschiedlich. Statistisch
gesehen erkranken Männer drei- bis viermal häufiger als Frauen. So erhielten laut Robert
Koch-Institut im Jahr 2016 etwa 5540 Männer und 1740 Frauen die Diagnose Speiseröhrenkrebs.
Das sogenannte Ösophagus Karzinom ist damit eine relativ seltene Krebserkrankung. Zum
Vergleich: An Darmkrebs erkrankten im gleichen Jahr etwa 32.300 Männer und 25.990 Frauen.
Überlebensrate:
• Das Ösophagus Karzinom gehört mit relativen 5-Jahres-Überlebensraten von 24 Prozent bei
Frauen bzw. 22 Prozent bei Männern zu den Krebserkrankungen mit ungünstigen
Überlebensaussichten.
• 5–Jahres-Überlebensrate insgesamt < 10%
Risikofaktoren:
Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs sind:

• Rauchen
• Hoher Alkoholkonsum
• Chronisches Sodbrennen, insbesondere wenn es bereits Zellveränderungen gibt
• Übergewicht
• Teilweiser Verschluss des Eingangs zum Magen
• Bestrahlung im Hals- und Brust-Bereich
• Tumoren im Mund- und Halsbereich
• Säure- oder Laugenverätzungen der Speiseröhre
• Heiße Getränke (wahrscheinlich krebserregend)
Weitere Risikofaktoren:

• Als weitere Risikofaktoren sind heute Verengungen der Speiseröhre nach Säure- oder
Laugenverätzungen, nachgewiesen.
• Weiterhin zurückliegende Bestrahlungen im Bereich von Hals und Brustkorb
• Sowie die so genannte Achalasie – eine seltene, gutartige Erkrankung der Speiseröhre, die mit
Schluckstörungen einhergeht.
Formen:
• Es gibt 2 Formen:
• Das Ösophagus-Adenokarzinom ist ein Subtyp des Speiseröhrenkrebses und entsteht in den
Drüsenzellen der unteren Speiseröhre am Mageneingang.
• Das Ösophagus-Plattenepithellkarzinom ist ein Typ des Speiseröhrenkrebses der jeden Teil der
Speiseröhre befallen kann, jedoch in der Regel im oberen oder mittlerem Drittel auftritt.
Symptome:
• Häufigstes Warnsignal bei Speiseröhrenkrebs sind Beschwerden beim Schlucken.
• Sie sind auf eine tumorbedingte Verengung der Speiseröhre zurückzuführen.
• Schluckbeschwerden treten anfangs nur bei der Aufnahmefester Nahrung auf, später stellen sie
sich auch bei weicher und flüssiger Nahrung ein.
• Folgende weitere Symptome oder Beschwerden können Hinweise auf eine Krebserkrankung der
Speiseröhre sein:
• Ungewöhnliches Würgen beim Schlucken von Speisen
• Schmerzhafte Krämpfe der Speiseröhre
• Sodbrennen oder häufiges „Aufstoßen" (Reflux)
• Gewichtsverlust,
• Schmerzen und Heiserkeit (als Spätsymptom)
Metastasierungsorte:
• Mit dem Blut- und Lymphstrom gelangen die Krebszellen in andere Organe. Dort können sie sich
ansiedeln und erneut vermehren; es entstehen Tochtergeschwülste (Metastasen). Metastasen
treten beim Speiseröhrenkarzinom am häufigsten in Lymphknoten, Leber und Lunge auf. Aber
auch andere Organe können betroffen sein.

• Wichtig zu wissen ist, dass Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre ein
erhöhtes Risiko haben, gleichzeitig oder im zu einem späteren Zeitpunkt ein
Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (Mundhöhle, Mundboden, Kehlkopf) zu
entwickeln.
Behandlungsstrategien:
• Behandlungsmethoden, die für die Therapie eines Speiseröhrenkarzinoms in Frage
kommen, sind:
• Die Operation
• Die Strahlentherapie
• Die Chemotherapie
• Eine Kombination dieser Therapieformenendoskopische (sog. interventionelle) Verfahren
• Schmerzbehandlung
• Palliativtherapie
• Zielgerichtete Krebstherapien
Behandlungsstrategien:
• Welche Therapie im Einzelfall durchgeführt wird, hängt insbesondere davon ab, wie weit die
Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose fortgeschritten ist.
• Aber auch das Alter des Patienten und sein allgemeiner Gesundheitszustand werden
berücksichtigt.
• Das wichtigste und entscheidende Verfahren zur Behandlung von Speiseröhrenkrebs ist die
Operation.
• Das Ziel der Operation ist, den Tumor vollständig zu entfernen und damit die Krankheit zu heilen.
• Vor der Operation wird häufig eine Chemotherapie oder eine kombinierte
Strahlen-Chemotherapie(Radiochemotherapie) durchgeführt, um den Tumor zu verkleinern und
eventuell gestreute Krebszellen zu zerstören.
• Untersuchungen ergaben, dass diese zusätzliche, die Operation unterstützende (neoadjuvante)
Behandlung die Erfolgsaussichten deutlich verbessert.
• Konnte der Tumor nicht vollständig entfert werden, ist ebenfalls eine kombinierte
Chemo-Strahlentherapie angesetzt!
Diagnostik:
• Besteht der Verdacht auf Speiseröhrenkrebs, werden die notwendigen Untersuchungen
eingeleitet.
• Mit ihrer Hilfe lässt sich feststellen, ob es sich wirklich um einen bösartigen Tumor handelt und
wenn ja, wo genau er sich befindet und wie weit fortgeschritten er ist.
• Wichtige Untersuchungsmethoden zum Nachweis von Speiseröhrenkrebs sind:
• die körperliche Untersuchung
• Spiegelung von Speiseröhre und Magen (Ösophagos -Gastroskopie)
• mit Gewebeentnahme (Biopsie) Wird tatsächlich Speiseröhrenkrebs festgestellt, schließen sich
weitere Untersuchungen an.
• Sie sollen vor allem zeigen, wie weit sich der Tumor bereits ausgebreitet hat, ob Lymphknoten
befallen sind oder ob sich Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Körperregionen gebildet
haben.
Zu den weiteren Untersuchungsmethoden
gehören:
• Blutuntersuchungen und Computertomographie (CT) des Brust- und Bauchraums
• Ultraschalluntersuchungen (Sonographie/Endo Sonographie)
• Unter Umständen können auch eine Spiegelung von Luftröhre und Bronchien (Bronchoskopie),
• eine Spiegelung der Bauchhöhle (Laparoskopie)
• oder eine CT in Kombination mit einer Untersuchung der Verstoffwechslung von Zucker
(Positronen-Emissions-Tomographie) notwendig werden.
• Alle Untersuchungen dienen dazu, das im jeweiligen Fall beste Behandlungskonzept zu finden.
Insbesondere bei lokalisierten Tumoren (ohne Metastasen) sollte heute das Behandlungskonzept
für den Patienten im Rahmen einer Tumorkonferenz, d. h. durch Ärzte unterschiedlicher
Fachdisziplinen, festgelegt werden.
• Wenn alle notwendigen Untersuchungen abgeschlossen sind, entscheiden Arzt und Patient,
welche Behandlungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Pflege nach einem Operativen Eingriff:
• Postoperativ ist es wichtig, den Patienten im Bett mit dem Oberkörper Hochzulagern (mindestens
30°), damit an der Anastomose (Verbindung) kein Zug durch Überstreckung des Kopfes entsteht.
• Zur Schonung der neu geschaffenen Verbindung hat der Patient postoperativ meist eine
Magen-sonde.
• Über diese kann zum einen Nahrung zugeführt, zum anderen überflüssiges Sekret abgesaugt
werden.
• Die Lage der Magensonde sollte nicht verändert werden, um keinen Druck auf die Anastomose
auszuüben und eine Schädigung der neu geschaffenen Verbindung zu verhindern.
• Sobald der Patient selbstständig atmet, muss eine intensive Pneumonie Prophylaxe durchgeführt
werden,
• d. h. atem-unterstützende Maßnahmen und Frühmobilisation. Bei einer Thorakotomie haben die
Patienten aufgrund der Operationstechnik (bei der die Rippen gespreizt werden) und der liegenden
Thoraxdrainage starke Schmerzen.
• Hierdurch atmen sie häufig nur sehr flach.
• Deshalb ist eine gute, effektive Schmerztherapie sehr wichtig.
• Aufgrund der Thorakotomie hat der Patient eine Thoraxdrainage.
• Es sollte auf die Sogeinstellung, Sekretmenge und Farbe des Sekrets geachtet werden.
• Die Vitalzeichen, die Temperatur und evtl. die periphere Sauerstoffsättigung werden
regelmäßig kontrolliert.
• Die Infusionen werden überwacht
• Verbandwechselnach hausinternem Standard durchgeführt.
• Es sollte eine Thrombose- und Parotitisprophylaxe durchgeführt werden
• Der Kostaufbau erfolgt nach einer Anastomosen Kontrolle
Quellen
• Https://www.onmeda.de/krankheiten/speiseroehrenkrebs-id200451/
• https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/we
itere-krebsarten/speiseroehrenkrebs/therapie.html
• https://www.usz.ch/krankheit/speiseroehrenkrebs/
GEN02 – Omerovic, Schmitz, Vedder, Dick

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