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Die Auswirkungen der emotionalen Intelligenz

auf die Arbeitszufriedenheit


1. Einleitung
"Was nützt ein hoher IQ, wenn man ein emotionaler Trottel ist?" (zitat Goleman) Diese Frage
verdeutlicht die begrenzte Aussagekraft des Intelligenzquotienten (IQ) als alleinigen Indikator für
Erfolg. Es stellt sich die Frage, wie es Personen gelingt, trotz vermeintlicher Hindernisse
außergewöhnliche Leistungen zu erbringen und ein erfülltes Leben zu führen.

Ein Beispiel für die Auswirkungen der emotionalen Intelligenz ist Steve Jobs, der als Schulabbrecher
und mit vielen Rückschlägen konfrontiert war. Durch seine Fähigkeit, Beziehungen aufzubauen und
Menschen für seine Vision zu begeistern, gelang es ihm, das weltweit bekannte Unternehmen Apple
zu gründen. Sein Erfolg beruhte nicht nur auf seinem Fachwissen, sondern auch auf seiner
ausgeprägten emotionalen Intelligenz, die es ihm ermöglichte, Menschen zu motivieren, Konflikte zu
lösen und innovative Ideen umzusetzen.

Ein weiteres Beispiel ist Serena Williams, eine Tennisspielerin, die trotz anfänglicher körperlicher
Einschränkungen und Ablehnung von Trainern beharrlich an ihrem Traum festhielt. Durch ihren
unerschütterlichen Willen, ihre Emotionen zu kontrollieren und sich selbst immer wieder zu
motivieren, erzielte sie große Erfolge und wurde zu einer Vorbildfigur für viele junge Sportlerinnen
und Sportler. Serena Williams emotionale Intelligenz ermöglichte es ihr, Herausforderungen zu
bewältigen, Frustrationen zu überwinden und ihre Leistung kontinuierlich zu verbessern.

Dies wirft ein Licht auf die Bedeutung der emotionalen Intelligenz. "Wer Erfolg im Leben haben will,
muss klug mit seinen Gefühlen umgehen können und das emotionale Alphabet beherrschen (zitat
Goleman)."

Die emotionale Intelligenz gilt als Schlüssel zu persönlichem und beruflichem Erfolg sowie zur
Lebenszufriedenheit. Forscher wie Mayer, Salovey, Caruso, sowie Goleman haben maßgeblich zur
Entstehung und Entwicklung des Konzepts der emotionalen Intelligenz beigetragen. Im Gegensatz
zum IQ, der kognitiven Fähigkeit des Menschen, bezieht sich Emotionale Intelligenz auf die Fähigkeit,
eigene Emotionen wahrzunehmen, zu verstehen und angemessen darauf reagieren sowie die
Emotionen anderer Personen wahrzunehmen und empathisch darauf einzugehen. In diesem
Zusammenhang hat Daniel Goleman betont, dass Emotionale Intelligenz 80 Prozent des Erfolgs im
Leben ausmacht. Emotionale Intelligenz ermöglicht es Menschen, konstruktiv mit Herausforderungen
und Konflikten umzugehen und effektiv zu problemorientiertem Verhalten beizutragen. Außerdem
ermöglicht sie die Fähigkeit, effektiv in Teams zu arbeiten, Interaktionen mit anderen Menschen zu
regulieren und erfolgreich in verschiedenen Lebensphasen zu navigieren.

In dieser Seminararbeit wird untersucht, welche Auswirkungen die emotionale Intelligenz auf den
beruflichen Erfolg hat. Unter beruflichem Erfolg wird dabei die erfolgreiche Realisierung persönlicher
und unternehmerischer Ziele in einer Führungsposition verstanden. Zunächst werden die theoretischen
Merkmale der emotionalen Intelligenz als maßgeblicher Erfolgsfaktor erläutert. Anschließend wird ein
praxisbezogener Bezug hergestellt, um die Relevanz der emotionalen Intelligenz im beruflichen
Kontext aufzuzeigen.

2. Theoretische Grundlagen

2.1 Entwicklungskonzepte von Emotionaler Intelligenz


Die theoretischen Grundlagen der emotionalen Intelligenz sind in verschiedenen Ansätzen formuliert
worden.

2.1.1 Das ursprüngliche Konzept nach Salovey und Mayer (1990)

Das Konzept der emotionalen Intelligenz von Salovey und Mayer aus dem Jahr 1990 besagt, dass im
Alltag nicht nur kognitive Informationen eine Rolle spielen, sondern auch affektive. Diese beiden
Arten von Informationen können nicht unabhängig voneinander betrachtet werden, da schon einfache
Entscheidungen beide Formen beeinhalten. Nach Salovey und Mayer (1990, S. 189) ist emotionale
Intelligenz "the subset of social intelligence involving the capacity to monitor one's own and other
people's moods and feelings, to discern between them, and to use this information to guide one's
thoughts and actions." Sie berichten, dass das Konstrukt der emotionalen Intelligenz in der
gesellschaftlichen Intelligenz enthalten ist, die Gardner als persönliche Intelligenz bezeichnet (Salovey
& Mayer, 1990).  Salovey und Mayer (1990) weisen darauf hin, dass sowohl das Konzept der
emotionalen Intelligenz als auch die personale Intelligenz nach Gardner von der Fähigkeit abhängen,
die eigenen Emotionen und die anderer Menschen wahrzunehmen, und sie ziehen dabei eine starke
Verbindung zwischen den beiden Theorien. 1990 wurde das erste formale EI-Modell von Mayer und
Salovey veröffentlicht (Abb. 1). Dabei wird die emotionale Intelligenz in Anlehnung an Mayer und
Salovey in drei Teilbereiche unterteilt:

Abbildung 1: (Salovey and Mayer, 1990, p. 190)

Wie aus Abbildung 1 ersichtlich ist, lassen sich diese drei Teilbereiche wiederum unterteilen.
2.1.2 Das modifizierte Konzept nach Mayer und Salovey (1997)

Das modifizierte Konzept nach Mayer und Salovey (1997)

Eine der wichtigsten emotionalen Fähigkeiten, die in der Arbeitswelt relevant sind, ist die
emotionale Intelligenz. Mayer und Salovey (1997) haben ein Vier-Facetten-Modell der
emotionalen Intelligenz entwickelt, das vier verschiedene Fähigkeiten umfasst:
Emotionswahrnehmung, Emotionsnutzung, Emotionswissen und Emotionsregulation
[(Niedermeier & Schaper, 2017)](https://doi.org/10.1365/s40896-017-0019-3). Diese Fähigkeiten
beeinflussen sowohl das Verhalten und die Leistung von Individuen am Arbeitsplatz als auch
ihre Zufriedenheit und ihr Wohlbefinden.

### Emotionswahrnehmung

Die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und bei anderen wahrzunehmen, ist ein grundlegender
Aspekt emotionaler Intelligenz. Eine verbesserte Emotionswahrnehmung kann dazu führen,
dass Mitarbeiter besser mit ihren Kollegen interagieren, effektiver in Teams arbeiten und
insgesamt zufriedener mit ihrer Arbeit sind [(Niedermeier & Schaper,
2017)](https://doi.org/10.1365/s40896-017-0019-3).

Emotionsnutzung

Die Nutzung von Emotionen bezieht sich auf die Fähigkeit, Emotionen bewusst zu generieren
und zu nutzen, um kognitive Prozesse zu unterstützen und Situationen besser zu verstehen und
zu bewältigen. Emotionen können als Informationsquelle dienen, um problemorientierte
Lösungen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen. Eine gute Emotionsnutzung kann somit
positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und -leistung haben [(Niedermeier &
Schaper, 2017)](https://doi.org/10.1365/s40896-017-0019-3)

Emotionswissen

Das Verständnis von Emotionen und ihren Ursachen ist ein weiterer zentraler Aspekt
emotionaler Intelligenz. Ein höheres Emotionswissen ermöglicht es Individuen, besser mit
emotionalen Herausforderungen umzugehen und ihre eigenen Emotionen sowie die ihrer
Kollegen besser zu verstehen. Dies kann zu einer erhöhten Arbeitszufriedenheit und einer
verbesserten Zusammenarbeit führen [(Niedermeier & Schaper,
2017)](https://doi.org/10.1365/s40896-017-0019-3).
Emotionsregulation

Die Fähigkeit, Emotionen bei sich selbst und bei anderen bewusst zu regulieren, ist ein
entscheidender Faktor für die emotionale Intelligenz. Eine erfolgreiche Emotionsregulation
kann dazu beitragen, negative Emotionen abzuschwächen und positive Emotionen zu fördern.
Dadurch kann das emotionale Wohlbefinden am Arbeitsplatz gesteigert und eine erhöhte
Arbeitszufriedenheit erreicht werden [(Niedermeier & Schaper,
2017)](https://doi.org/10.1365/s40896-017-0019-3).

2.1.3 Erweiterte Konzeptionen von emotionaler Intelligenz

Abbildung 1 : https://media.licdn.com/dms/image/D5612AQFneBGp1LqkyQ/article-cover_image-


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