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Der Führer: „Auf was hoffen sie? Auf andere Hilfe? Auf Amerika? Ich
kann nur eines sagen: Dir haben sede Möglichkeit
von vornherein in Rech
nung geslelltl"
» 2. Auguflfolg« 1942
»jets da, öl de« Kaukosu, entzogen werde. sicherten Nachschubweges wiederum gelingen,
Venn dann mühten auch die 500.000 landwirt- eher fertig zu «verden als fein Gegner.
schastltchen Traktoren in den von den Deut die Engländer nun die
schen noch nicht besetzten Gebieten der So In Indien ernten
Frucht ihrer jahrhundertelangen zynischen
wjetunion stillestehen. Unterdrückung und brutalen Niederhaltung des
Man kann sich de» Eindruck» «eicht erwehren, indischen Volke». Auch diesmal haben sie wie
daß di« tür.zlich nach Moskau berufene Kon der die heuchlerisch« Maske des demokratischen
ferenz politischer und militärischer Funktionär« Kulturträger», der das einer Selbstregierung
der Dlutokratien mit Churchill an der Spitz« unfähig« indische Volk vor sich selber schützen
den Charakter einer letzten verzwei müsse, fallen lasien und zeigen die schamlos
felten Beratung am Lager «ine» brutal« Visage des kolonialen Ausbeuter», der
Sterbenden gleichkommt, dem nicht man mit dem bleigefüllten Bambusrohr, dem Lahti
in« Gesicht sagen will, daß man ihn eigentlich n«it Maschinengewehrfeuer in unbewaffnete
schon auigegeben hat, und dem man, ohne Menschenmaflen und mit Verhaftung aller >m
innere Überzeugung, noch Rettung verspricht. Weg« Stehenden sein Terrorsystem aufrecht-
erhalten will. Erft kürzlich hat Sir Stafford
Daß di« Engländer Sowjetruhland al» mili- Tripps, der noch vor einigen Monaten wenig
tärischen Faktor, der di« Katastrophe endgültig erfolgreich die Vermittlerrolle in Indien
abwenden körmte, schon au» ihrer Rechnung spielt«. Zynisch zugegeben, es handle sich gar
gestrichen haben, ist angesichts der schweren nicht darum, ob Indien frei fein könne oder
Schläge, di« sie auf allen Meeren einstecken wolle, sondern Indien sei das militärische Aus
inüffen, nur zu leicht zu begreifen Di« Ver morschplateau zur Verteidigung Chinas und
senkungsziffern durch deutsche U-Doote haben Aufttaliens sowie zum Angriff gegen Japan,
gerade in den jüngsten Tagen eine solch« Stei und überdies benätig« England die Rohstoffe
gerung erfahren, daß man ohne Ruhmredig Indiens für seinen Kampf.
keit ruhig behaupten kann, dah England und
di« Bereinigten Staaten auf den Weltmee In den Vereinigten Staaten beginrtt man
augenblicklich in der gleichen leben»- mm allmählich auch zu erkennen, welchem Ab
re» grund Rooseveft mit seiner jüdischen Mgu«
gefäbrkichen Situation sind, wie die Sowjet»
Kaukasus. va» ganze omerikanische Volk zutreiben läßt,
m Ihre Unsicherheit und Nervosität steigt da
aber oi« gän^ich von Juden beherrschte öffent
liche Meinung wird durch wüste Hetzseldzüg«
bei noch rapider al» die Ziffern der von un»
versenkten feindlichen Tonnage. Sie sehen be gegen angebliche Mitglieder der Fünften Ko
lonne von den peinlichen Erkennttrisien zeit-
reit« überall Gefpeirster, fet es, dah sie o»n «veilig abgekenkt.
einem »nmittelbar bevorstehenden japanischen
Großangriff auf di« Sowjetunion von der Unaufhaltsam dröhitt der Marschtritt der
»andschnret aus sprechen, «oo S5 japanisch« deutschen Wehrmacht immer weiter ostwärts,
Divisionen bereitstünden, sei e», daß sie er in allen Weltmeeren schicken die deutschen Aal«
klären. ein« Besetzung Maltas durch deutsche den feindlichen Schiffsraum in di« Meeresttef«.
Fallschirmjäger, vor denen st« seit Kreta hell- und gegen alle Möglichkeiten einer zivetten
losen Respekt haben, stehe unmittelbar bevor. Front stehen voir aufs beste vorbereitet. Auf«
beste vorbereitet nicht nur an der Front, son
Der jüngst« vernichtende Schlag gegen einen dern auch in der Heimat. Denn auch dl« Ter-
««fischen Geleitzug im Mittelmeer erfüllt sie rorangriff« der britischen Luftwaffe treffen in
«an so mehr «nit banger Sorg«, als die engli der deutschen Heimat auf eiserne Entschlossen-
schen Sachverständigen erst kürzlich erklärt hrtt und gründlich« Abwehr. Mag Ehurchi»
haben, in Kgypten stehe wieder eine neu« von London nach Reuyork «mb von Kairo nach
Schlacht bevor, und e« m«rb« von der Rasch- Moskau und wohin er nur immer will und
best des Rachschubs abhängen, ob dtermal kann, stiegen, er kann di« unanfholtfam« Ent-
Nachinleck aber Rmnmel früher losschlagen fchekdung de« Weltgerichte» nicht obwenden,
weeden. E« Hab« aber den Anschein, ais die mit der Vernichtung des brlttlchen Empire
wsirde e« Rommel dank des kürzeren «md den deutschen Sieg und di« Neuordnung Euro
darch die deutjch« Luftwaffe nachdrücklich ge pa» bringen wird.
Soldatsnwort
Nun oder löse dich, fictj,
von allen engen SedanKep,
Nolle den Schlag deiner Hoffnung
fiact in den Naum neuer Pflicht!
Verwundet
Der Verfasser ist bei dem Kampf gegen den Bolschewismus am 36 Juni 1941 an
der Ostsroni ichwer verwundet worden
Durchs Kornfeld gebl's Granaten jaulen. Und doch' Ein Wort! Nimm, Kamerad, di«
—
dröhnen — Uhr
DiG.-Geschoffe pfeifen
— das gilt dir!
Wo steckt der Feind? — Schon wieder Rufen.
-
Den Ring! — Und schreibe meiner Frau —
Ich grüßte ste aus tiefstem Herzen
Stöhnen — nur —
Doch weiter.— Kameraden!
Stürmt mit mir! Sie soll nicht weinen stolz uni» tapfer sein!
—
2ch leh' mich
um. Da — Blitzschlag durch Was sagst du da? — Ach was — ich fühl« e»
den Leib! genau —
Aanz langfam fall' ich in das reife Korn. Du! — Kamerad! — Laß mich jetzt nicht
ist so «eit. Ob ich hier liegen bleib'? allein! — —
—
Natürlich, ja — sie muffen ja nach vorn! Leutnant Wolfgang Jünem»»»
4 & SuguDokg« ISS
Heldenföhne Heldeneltern
Groß und schwer ist das Opfer, das jeder zweiter Sohn Kegt derzeit verwundet in «inan
einzelne in dem Augenblick bringt, da er die Lazarett im Osten —, begab ich mich gemein
Kunde erhält, daß sein Liebstes draußen an sam mit dem zuständigen Zellen- und Block
der Front sein Leben lassen mußte, und gar leiter zu den Eltern, um ihnen unser Mit
viel Leid sieht und hört der Hoheitsträger der gefühl auszudrücken, und war von der
Partei, der die schwer« Pflicht hat, dies« Seelengröße dieser beiden alten Leute tief
Menschen davon zu verständigen, daß ihr bewegt.
Sohn, Vater und Bruder sein Leben gegeben Leide erklärten fast gleichzeitig, es falle
hat, auf daß Deutschland lebe. ihnen schwer, daß einer ihrer Söhne gefal
Wie aber der deutsche Menschenschlag un len sei. aber sie wissen, was sie unserem
seres Gaues nationalsozialistische Kämpfer her
vorgebracht hat, die zu jeder Zeit bereit sin-,
Führer schuldig sind. Sie seien fünf Jahre
arbeitslos gewesen, hätten sich mit täglich
ihr Leben für den Führer zu geben, so hat ein Schilling achtzig durchschlagen müssen,
er sie auch einem Blut entsprießen lassen, das und nur der Befreiungstat des Führers
dieser Heldcnföhn« würdig ist. Mit tiefer Er
griffenheit lesen wir den Bericht des Orts-
haben sie es zu verdanken, daß sie überhaupt
noch am Leben feien, denn viel länger hät
aruppenlesters von Pasching, den er im ten sie es überhaupt nicht mehr ausgehalkea.
Anschluß an die Gefallenenmeldung des Partei
genossen Hans Ertl an Gauleiter Eigruber Sie haben fetzt wie so viele andere eben
nochmals ein Opfer zu bringen, um die Zu
gerichtet hat: kunft unseres Volkes zu sichern.
„Pg. Hans Ertl". heißt es in diesem Be
richt, „entstammt einer äußerst bedürftigen .Der Führer kann von uns verlangen
Arbeiterfamilie, die, wie der Gefallene selbst, was er will", erklärten bie beiden wie aus
in der Systemzeit fünf Jahre arbeitslos war. einem Munde. m>ir bringen jedes Opfer
Nach der Machtübernahme gelang es dem gern!""
Vater des Gefallenen, als Reichsbahnarbeiter ,Kus dem Munde dieser einfachen Leute"
unterzukommen, während der Gefallene selbst — schließt der Bericht des Ortsgruppenleiter»
als Maurer und feine junge Frau als Hllfs- von Pasching an den Gauleiter — „Wort«
arbeiterin endlich Brot und Arbeit fanden. Die von einer derartigen Seelengröß« zu hären,
Frau des Gefallenen hat sich übrigens sofort muß auch einen sonst sicher nicht sehr weichen
bei Kriegsausbruch freiwillig in den Dienst Hoheitsträger tief bewegen!"
der Wehrmacht gestellt und ist derzeit Funke Wir aber veröffentlichen diesen Bericht i»
rin bei einer Feldeinheit. stohzer Ehrfurcht vor dem Heldenmut dieser
Als ich den nunmehr 66 Jahre alten Eltern deutschen Menschen. Ihr Beispiel und ihr
des Gefallenen, Johann und Julie Ertl, di« Opfer sind die Bürg en unseres Sieges!
Todesnachricht zu überbringen hatte — ihr
Belief von Arno Breker, Berlin, ausgestellt im Haue der Deutschen Kauet, sr>.»»u-^
« 2 Augustfolge 1942
unübersichtlichen steppe, die sich bis Rostow der Türkei Lurch die schmalen und tiefen Päsie
am Don und weiter hinzieht. Im Süden ver des Kaukasus geschaffen. Von diesen ist di«
binden sich die Ausläufer des Transkaukasus ossetinische Heer st ratzeDezennien wenig be
mit den Bergen des türkischen Gebirgs- kannt und in den letzten auch
plateaus. wenig benützt worden; man schenkt« ihr wenig
Bedeutung und Aufmerksamkeit, so Latz sie
Von den höchsten Bergen der Kaukasus sind mit der Zeit auf grotzen Strecken durch das
die bekanntesten der Elbrus von 5652 m
Rutschen der Steinmassen für Fuhrwerk« völ
Höhe und der 5043 m hohe Kasbek. Die
lig unpassierbar geworden ist. Diese ehemalige
Gipfel der Ketten find kahl ohne Vegetation Heerstraße führt bis in die Gletscher hinauf
und fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. und weist Naturschönheiten von unübertroffe
Unter der Schneegrenze weisen die Lergflächen
einen üppigen Graswuchs auf; noch niedriger ner Erhabenheit aus. Auf d«r zweiten, der
sind die Abhänge mit den wilden kauka ischen
bekannten grusinischen Heerstraße,
Wäldern bedeckt Hier >m t das läuft der Hauptverkehr, da diese Straß« die
Reich der Steinböcke, Gemsen. Luchse. innere Sowjetunion von Ordschonikidse aus
Adler und Alpenhühner. In Transkaukasien mit der Hauptstadt Tisti» verbindet. Schon
nach wenigen Kilometern hinter der Stadt
ist die Tierwelt noch reicher. Ordschonikidse ragen steil die hohen Berg« m
An Flüssen ist der Kaukasus zwar sehr den Himmel empor. Hier beginnt auch der
reich, doch da sie hauptsächlich im Hochgebirge Darjalpah, an dem die grusinische Heerstraße
entspringen und ihren Lauf auch dort haben, angelegt ist. Sie schlängelt sich an den Wän
sind sie stürmisch, brausend und für irgend den der Berg« entlang. An einigen Stellen
welche Schiffahrt unbenutzbar. Nur dann, in kleinen Tälern am Terek sieht man noch
wenn sie aus den engen Schluchten und Päs die romantischen klrinen Bergfestunaen,
sen ins Freie in die Ebene hinaustreten. wer die aus der Zeit der Eroberung des Kaukasus
den sie ruhiger und besonnener, breiter und für di« dort in Garnison stehenden russischen
schiffbar. Io der Terek. der ins Kaspisch« Meer Abteilugen erbaut wurden.
mündet, und besonders der breite, wasserreiche Selbst läng» der kaukasischen Küst« besteht
Kuban, der dem Asowschen Meer am Tem- kein« Eisenbahn, außer der kleinen Streck«, die
rück, fast gegenüber der Halbinsel Kertsch, zu
läuft. von Tuapse nach dem nächsten Kurort Sotschi
führt. Dagegen läuft eine gewaltige Strecke
Doch auch hier, in der weiten kubanischen von R o st o w am Don über Armawir—Min«
Steppe, kann sich der Kuban immer noch nicht ralynja Wody Beslan-Grosnyi - Petrowspon-
-
so recht beruhigen: die gelben Fluten haben Maschatsch-Kala—Derbent nach Baku Hier
nicht» von der Trägheit des stillen Don oder ist auch die E r d ö l l e i tu n g gelegt worden
der mächtigen Wolaai Alljährlich verursachte die da» öl au» den Gebieten von Baku nach
der Kuban durch die Frühsahrsüberschwen» Rostow und teilweise nach Tuapse und Kras-
mungen den Dörfern und Wiesen einen enor nodar transportiert. Eine andere wichtige
men Schaden Um diesem Mißstand abzuhel Eisenbahn vereinigt Baku mit Datum
fen, wurde ein hoher Damm von 32 km Läng» und durchzieht somit den Kaukasus von Osten
angelegt, der durch Sümpfe und morastige nach Westen. Auch läng, dieser Streck« sii
Wälder sich hinzieht. Das ist da» S l a u b e k- die Erdölleitung Baku—Datum angelegt. Eine
ken von TIchick. dessen Ausgabe e» ist. Zweigbahn geht von dieser Strecke nach Ku-
das überflüssige Wasser auszunehmen und so tai»—Poti am Schwarzen Meer und «ine
ein Gelände von 650.000 ha der fruchtbarsten weitere nach dem Süden zur Grenz«.
Erd« vor den Überschwemmungen zu schützen.
Sehr mannigfaltig Ist di« Bevölkerung
Die von Westen nach Osten laufenden Berg de» Kaukasu», von der dir Hauptvölker die
ketten bilden ein schlecht passierbares Gebiss- Grusier in Georgien, die Armenier in Trans
massiv. weshalb auch keine einzige kaukasien. di« Osteten in Ostetien, ferner die
Eisenbahn quer durch den Kaukasus an
gelegt worden war Nicht mal »in Projekt
Tfche^kestrn, Tichetschenzy am Oberlauf des
T«rek die verbreitetsten und zahlreichsten find.
wurde jemals ernst in Erwägung genommen, Die Lesghier, Jmeretiner und Minqreler bil
obwohl Wasserkraft genügend vorhanden ist den die Minderheit in den kaukasischen Stäm
■ftroei Landstraßen wurden in uralten Zelten men. Die Geschichte der tn-alten Kultur da»
für den Karawanenoerkehr au» Persien und Kaukasus ist überaus wechselvoll
Wenn Du Dich gut informieren willst, muht Du den»S. 23.“ ständig ItftK
8 2. Augustfolge 1942
Deutscher Vormarsch
Der N'ordosthang des ungeheuren Gebirges, das sich in tausendfache Täter, Bergketten und
Terrassen aufgelöst zur Küste des Kaspischen Meeres senkt
"""
sr?f\
Mit dem Überschreiten des Unterlaufes des Dnn bei Rostow haben die deutschen Heere
das eigentliche europäische Rußland verlassen und sind in schnellem Siegeslauf längs der
Nord hänge des Kaukasus nach Südosten vorgedrungen. Mit diesen Worten leitet eine
ausländische, angeblich neutrale, in Wirklichkeit aber englandhnrige Zeitung ihre Betrach
tungen über den deutschen Vorstoß im Kaukasus ein. Das Ziel der Deutschen, so schreibt
sie weiter, scheint die Küste des Kaspischen Meeres zu sein. Der Küste folgend, wird ihr
Stoß, die hohen Gebirgsketten des Kaukasus umgehend, gegen Baku mit seinen Erdöl-
2. Augustfolge 1942
im Kaukasus
Vorkommen zielen. Auch um westlichen linde des Kon Luxus, dort, wo seine Abstürze der
Küste des Schwarzen Meeres folgen, suchen deutsche Truppen, in ruscher Verfolgung den
Sowjets nachsetzend, blitzschnell die Umgehung des Gebiryswalles zu erzwingen. Die Welt
folgt mit ungehaltenem Atem der Entwicklung dieses Feldzuges, dessen erstes Ziel die
Eroberung eines der wichtigsten Heichtümer der Sowjetunion ist — ihre Ölfelder. Der
gesamte Kaukasus enthält nach den Schätzungen der Geologen ein Viertel bis ein Drittel
der noch nicht uusgeschlipflen unterirdischen Erdölvorräle der Welt überhaupt. Die
Produktion beträgt gegenwärtig rund ein Zehntel der gesamten Erdölförderung der Welt.
Etwa ein Viertel des im-Kaukasus geförderten Erdöls stammt aus Maiknp. das
von den
deutschen bereits besetzt ist. Drei Viertel des kaukasischen Petrols aber werden bei Baku
erzeugt. Von der Dichte der Konzentration der Bohrtürme in diesem Gebiet vermittelt
nebenstehendes Bild einen Begriff.
10 2 Augustfolge 1042
-
W. Cs Spröfyling orakelt
Derj£e^^no||effj Hauptmann Randolph Churchill, der Sf jäh
Ein großes Fragezeichen rige Sohn W C.s, der in USA. weit vom
Schuß seine Kriegslorbeeren verdient und
In einer * großen englischen Tageszeitung dessen Trunkenheits wie Weiberexzesst seine
sah man uor einigen Wochen folgende poli bestürzte Frau, die in London sitzt, aus ame
tische Zeichnung: Churchill in eifrigem Stu rikanischen Zeitungen erfahren mußte, hat
dium von Büchern, die Titel tragen une: sich letzt als Hellseher etabliert, indem er
„Übergang über den Kanal", „Die Festungen Neuyorker Pressevertretern gegenüber er
Belgiens“, „Führer durch Frankreich“, „Nach klärte, seiner Meinung nach würden die
Berlin über Hoek van Holland“ usw. Karten Alliierten den Krieg nächstes Jahr gewinnen.
von Norwegen und Flandern bedecken seinen Wenn sie ihn bisher nicht gewonnen hätten,
Schreibtisch. Der Hauch der unvermeidlichen so sei dies nur darauf zurückzuführen. daß
Zigarre formt sich tu einem Fragezeichen, sie bisher bloß enthusiastische Amateure ge
während drei Jungen in der Uniform einet wesen seien. — Oder besoffene Maulhelden
Soldaten, einet Fliegers und eines Matrosen wie eben Randolph Churchill selber.
ihre Köpft durch die Türspalte stecken und Das Unmögliche erreichen
tragen: „Wann bringst du uns nach
Europa?" Diese Karikatur trägt die Unter Ein militärischer Sachverständiger kommt
schrift: „Stört ihn nicht. Jungen, er hat ver in einem führenden englischen Blatt iei der
sprachen, daß ihr den Ausflug bald machen Analyse der Schlacht um Rostow zu dem
könnt" — Um im Bild zu bleiben: „Papa" Schluß, die hervorspringendste Tatsache an
Churchill mußte vor dem so lang versproche dieser Schlacht sei, daß, wenn eine Armee das
nen „Ausflug" einen anderen machen, er Unmögliche erreichen kann, dies die deutsche
mußte nämlich zum schwerkranken Väter Armee ist.
chen Stalin nach Moskau fliegen. Im übrigen
hat das erste „Versuchsausflügchen“ nach
Dleppe Churchill gezeigt, was ihn erwartet, Schweizer Neuer
2. Augustfolge 1942 11
W*Cin Mosfcau
Auf einem großen Umweg freilich. Und die ihm Churchill eingebrockt.
Weil dieferhulb und dann und wann In London gibt's zu wenig Katzen,
Man nichts Gewisses wißen kann. Um auszutilgen alle Spatzen,
Und außer feinen eignen Pfunden In Moskau fitzt auf jedem First
hätt' wenig man bei ihm gefunden, Ein Spatz und pfeift, bis daß er birst.
Denn, was er kann und was er spricht, Und jeder schreit die alte Kunde:
Das ist von minderem Gewicht. Wir gehen alle vor die Hunde.
Auch läßt sich manches nicht verdrehen, Man braucht fürs große Ach und Weh
Man könnt' es allzu deutlich sehen: In Moskau dringend ein WC.
Mit einem argen Bug am Bug Jedoch ein englisches fehlt lange,
Begann er seinen großen Flug Herr Churchills denkt, bleibt bei der Stange,
Ukw eines Morgens, Auch Stalin selber meint nicht fein,
grau und grämlich,
Stand er am Flugfeld erwus dämlich. Macht ihr euch euren Dreck allein!
Kein Mensch
war da, der hm gehuldigt. Ein jeder von den beiden Knaben
Herr Stalin hatte sich entschuldigt. Wollt' etwas von dem andern haben.
Dann spielten, grade wie zu ipotten, Und jeder hofft« still zur Nacht,
Di« er einst nannte Hottentotten, Daß ihm der andre Mauer macht.
Die Sowjethymne endlos lang. So kam es, ob wir dies nicht kennten.
Herrn Churchill wurde angst und dang. Zu gar nichts als zu Komplimenten.
Cr grinste, innerlich verdrießlich, Das einzige, was jeder kann,
Was blieb ihm anders übrig ichlisßlich. Er trägt dem andern 's Duwort an.
Geld oder Leben nahm der Brit' Um dieses reicher und um Läuse,
Ja immer förmlich lächelnd mit. So endete di« Churchill-Reis«,
Das war so auch der Zweck der Reise, Und als er abflog dann, o Schreck,
Daß nun ein anderer verspeise Da war er auch noch leck am Heck!
Di« Prügelsupp', in der er hockt
Lrd.
Vö Vünnbier-Straregen
Es gibt gewisse „g'scheite" Leut. Wann mia hiazt da g'schwind hermarschiern.
Dö
zwar da Kriag net b'sunders g'freut,
Dü aba trotzdem allweil
Dann muaß da Bolschewik valiern,
gern Weil da. wo hiazt mei Krüagl steht,
-Strategisch" oder „taktiich" werdn. Koa Ausweg nimma auhageht ..."
Am Stammtisch kannst du s' hockn sehgn,
Wo sö sich auf- und abiregn:
sich
*
Dort iahrn sö nach« mit da Hand An war eh nix drüber z' sagn,
2n dö Bierlatschn umanand Wann ahI' Stammtisch Schlacht« schlag»
am
Und zeichnen „kühn" den Frontverlauf Wann aba .weise" Herrn
solche
>n dem verschütt« Dünnbier auf. Glei überg'scheit und kritisch werdn
Und gar mit eahnern Spatznhirn
Da gibt'»
vor allm so heimstrategn. Den Kampf des Führers „korrigiern",
Denen is alls vül
-'langsam gschehan. Weil sö vom Kriagführn „mehr" vasteh»
Wia Smolensk g'salln is. da habn f g'fagt: Als dö, wo selber drauhn stehn;
'Warum Ham \ net glei Moskau packt?" Dann, liaba Freund, kimmt der Moment,
Wia mia in Rostow einzogn san, Wo uns dö Pratzn juckt und brenntl
habn Tg'fragt: „Was is's mit Astrachan?" Denn was dö deutsche Wehrmacht grad
Und Im Ostn scho geleistet hat,
wann mia morgn durch Omsk marschiern.
Kann', eahna ah net imponier«; Vertragt a so a blöde Red
Dann fragn s' uns höchstens unfcheniert, Und so a dumme .Kritik" net.
Wan» — Wladiwostok g'numma wird Wia ma's dahoam no dann und warm
... ,
Vom Dünnbiertimpfler z' hörn kriagn kam».
3«, ja, Stammtisch wird halt leicht Und wann scho wirkli wo van ziemt,
am
Dös allerfernste Ziel erreicht . . . Daß ohne eahm koa „Schwungs nei'kimmt.
^Da, beim Herrn Knoblinga sein Bier Der soll'» um Himmels willn probier»:
—
habt', mi vastandn? — Da stehn miol Selm außigeh» und mitmar-
Und da. beim Blunzinga sein Wei<a), sch i »t
Da wmat da Xim» sei.
er
Hamerla»
2. Auguskfolge 1942
Kopklckmerr Nr. 1
Bei einer seiner üblichen Pressekonferenzen er- Ihm mag unsere Mitteilung, daß es noch mehr
Närte Präsident Roosevelt, die deutschen U- Kranke gibt, zum Trost« gereichen. Der Bri>
Boote seien Amerikas Kopfschmerz Nr. 1". tenlöme leidet nämlich an einer ähnlichen
Sucht: an Durchfall Nr. 1.
und Englands einst so stolze Tonnage liegt Timoschenko hat's bester. Sein« Gehirnerschüt'
in Erwartung eines baldigen Endes feit zwei terung Nr. 1 hat er längst hinter sich. D>«
Jahren hoffnungslos an der galoppierenden jetzige hat Nr. 32 oder 33. Genau ist dar
Schwindsucht darnieder. nicht mehr festzustellen.
Hanptschriftleiter und für den GesamtinhaJt veran tw örtlich: Dr. Anton Fellner, i. V. S. Ester mann.
Imu, Landhaus. Herausgeber ». Drucker; NS -G«wexl*g des Ganes Oberdopm, der Heimat des Führen-
s