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Preis 15 Pfennig

r. April folge 1942 Lin? a. d. V. 7. Zakrgang

Hart, entschlossen and siegessicher


2tn verschiedenen Stellen der Ostfront hat nichtungsschlachten im Osten, di« beispiellos in
dos Tauwetter bereits eingesetzt, das vorerst der Militärgeschichte dastehen, einfach unter
jede Bewegung noch unmöglicher macht als schlagen, und haben nach Einbruch des Win
Schnee und Eis, auf das aber bald jene Situa ters eine Offensive der Sowjets erfunden, die
tion eintritt, in der die Taten mit atemberau di« deutschen Truppen bis an die ehemalige
bender Schnelligkeit einander folgen werden, deutsch-sowjetische Grenze zurückdrängte und
2n diese Zeit hinein fällt des Führers Ge ganz Litauen, Lettland und Estland von den
burtstag, der für uns Deutsche eine erhabene Deutschen „befreite".
Weihestunde ist und der nun auch für alle Jetzt, da die klimatischen Hindernisse für
jene Völker, die mit uns für Sein oder Nicht unsere Offensive hinwegschmelzen und unsere
sein Europas zum Cntscheidungskampf ange Gegner befürchten müssen, daß der Bericht
treten sind, eine Bedeutung erhalten hat, von des Oberkommandos der Wehrmacht, der sich
der sie sich früher wohl nie hätten träumen auch im feindlichen Ausland allgemein den
lassen.
Ruf der Verläßlichkeit erworben hat (hat doch
Wie der Führer auch körperlich diesen Ge der polnische Generalstab, als sein eigener
burtstag bei seinen Soldaten verbringt, so ist Nachrichtendienst versagte, sein« Operationen
er auch mit seinen Gedanken dort, wo die aus den deutschen Wehrmachtsbericht gestützt,
großen Entscheidungen dieses Jahres nun bis ihm dieser durch Verschweigen aller An
schon heranreifen, und wir alle haben die Ver- haltspunkte dies erschwerte), eip weiteres
pflichtung, mit unseren Wünschen und Hand Aufrechterhaltcn der Vorstellung, die Sowjet
lungen uns feiner würdig zu erweisen. Dazu armee stehe bei Königsberg, unmöglich macht,
gehört vor allem, daß wir die Größe, Schwere schwenken sie auf einmal um und verfallen
und Härte der Entscheidung zu verstehen ver ins gerade Gegenteil, nämlich die Vorberei
suchen, die der Führer für ganz Europa auf tungen der deutschen Offensive im Osten so
seine Schultern genommen hat. furchtbar hinzustellen wie nur möglich.
Unsere Gegner haben den ganzen Winter Sie begehen dabei wieder den plumpen
über von faustdicken Lügen gelebt. Sie haben Fehler, ganz plötzlich Bedenken zu äußern,
der Welt erzählt, daß die deutsche Offensive ob nicht die Sowjets durch ihre ununterbro
gegen die Sowjetunion schmählich zusammen- chenen und erfolglosen Angriffe in der .zwei
gebrochen sei, sie haben die zehn großen Ver ten Winterhälfte doch zu stark geschwächt

..Jeder muh von sich sagen können: Ich tue alles für mein Volk, alles für unsere
Soldaten, damit sie bestehen können in ihrem Kampf für uns alle." (j) et jatjrct.)
s 2. «prikfolge 1942

seien, um dem deutschen Vorstoß zumindest Näh« von Kalkutta in der Reichweite japani
den gleichen Widerstand zu bieten wie im scher Bomber.
Sommer 1941, während sie auf der anderen Während also unser« Gegner «n Indischen
Seit« ruhmselig erklären, die amerikanischen Ozean eine Schlacht nach der anderen verloren
Lieferungen seien so ziemlich in der verspro geben müssen, zeigen die Bersenkungsziffern
chenen Höhe in der Sowjetunion angekom- im Atlantik, daß die deutsche U-Boot-Waffe
men und die Sowjets stünden für die Friih- di« englische Versorgung jenem gefährlichen
jahrsosfensive mit Menschen und Material Tiefpunkt entgegenjagt, der nach eigenem
besser gerüstet da als je zuvor. Im Zusam englischen Eingeständnis 1918 beinahe den
menhang damit operieren di« jüdischen Tinten- endgültigen Zusammenbruch der Alliierten ge
kulis in Moskau, London und Neuyork auch bracht hatte.
mit allerlei astronomischen Ziffern. Sie haben So rnüsien sie also all ihr Hoffen und Wün
ausgerechnet, daß Deutschland alles in allem
nur mehr höchstens zehn Millionen Soldaten
schen auf
eine Karte jetzen, daß nämlich in
diesem Jahr 1942 die militärische Kraft der
zusammen kratzen" könne, während die So Sowjets so lange ausreicht, um einen end
wjets „leicht" noch zwanzig Millionen Mann gültigen Zusammenbruch des feindlichen
cvrf^die Beine stellen könnten, sie haben aus Widerstandes hinaus,zuschieben, überlebt mili
gerechnet, daß Deutschland für diese Früh tärisch die Sowjetmacht halbwegs diesen Som
sahrsoffensive zwölf Millionen Tonen Öl be
nötige und nur drei davon besitze, mit einem mer, so kann im nächsten Jahr ein Wunder
geschehen, sucht man sich auf der Gegenseite
Wort, sie haben, wie in den Jahren 1940 und einzureden, ist sich aber dabei im klaren, daß
1941, auch diesmal haarscharf nachgewiesen, dieses Wunder einfach nicht geschahen kann,
daß di« Deutschen jetzt den Krieg verlieren sondern daß die endgültige Vernich
rnüsien.
tung der Sowjets als militäri
Im Widerspruch zu ihrer Siegessicherheit scher Faktor die unaufhaltsame
steht aber ihr ängstliches Herumraten, wo
denn eigentlich der vernichtende deutsche Folge der seindeutschen
wird.
Frühjahr s-
Schlag zuerst einsetzen werde. Es gibt keinen offensive
geographischen Punkt von der Murmanküste Sie werden daher aller daransetzen, diesen
über den Kaukasus bis nach Ägypten, den sie Widerstand auch mit den stursten und aus
nicht, innerlich vor Angst schlotternd, ins Kal gefallensten Mitteln so lange als möglich auf
kül gezogen hätten, und sie schreien zu ihrer rechtzuerhalten, Wir Deutschen können dies
inneren Beruhigung immer lauter noch einer bezüglich ruhig sein. Wie der Führer schon
Entlastungsoffensive Biele träumen davon, einmal in einer Rede sagte, wird bei uns
daß in dem Augenblick, da Deutschland im nicht geschwätzt und herumgeraten wie bei
Osten am stärksten engagiert ist. ein ameri den Gegnern, sondern zielbewußt gehandelt,
kanisches Invasionsheer mit den Engländern alles bis ins Kleinste vorbereitet und dann
im Westen einbrechen soll <St, Nazaire hat losgeschlagen Wir haben in diesem Krieg«
ihnen einen kleinen Vorgeschmack eines solchen immer den Fehler vermieden, unser« Gegner
Beginnens gegeben), andere wieder schielen zu unterschätzen, und jo weih auch jeder Sol-'
ängstlich nach dem Fernen Osten und möchten dat, der jetzt im Osten die Abwehrkämpf« mit
gern um jeden Preis wissen, ob die Japaner gemacht hat. daß auch diese Früh-
gegen die Sowjetunion losschlagen werden
oder nicht. jahrsoffensive kein Spazier
sein, sondern an jeden die größ
Das; die Ereignisse in Indien die innere Zu gang
versicht unserer Gegner nicht gestärkt haben, ist ten Anforderungen st eilen wird.
begreiflich. Die Absage des Ällindijchen Kon Wir in der Heimat haben tnMischen er
gresses ist die schwerste Einbuße an politischem kannt, daß dieser Krieg nur gewonnen wer
Prestige, die das britische Weltreich seit Men den kann, wenn jeder von uns in der Heimat
schengedenken einstecken mußte. Die Englän so handelt und sich aus seinem Posten so ein
der werden in Indien nun gezwungen sein setzt als wenn er draußen an der Front
in jenen Provinzen die sie nicht durch indi stünde Nur durch restlose Zusammenarbeit
sche Vasallensürsten ohneh n gefügig gemocht zwischen Front und Heimat wird dieser ent
haben, mit einer Mililördi tatur vorzugehen scheidende Sieg errungen. Darum weihe jeder
Ein solches Vorgehen hat aber, abgesehen da von uns an diesem Geburtstag des größten
Deutschen dem Führer als Gabe die innere
von, daß es starke Kräfte bindet, die man
sonst anderswo verwenden könnte den Nach Verpflichtung wie einen Schwur, sich mit
teil, daß es jeden Augenblick die Gefahr eine- jedem Blutstropfen und seiner ganzen Kraft
kriegerilchen Aufstandes mit sich bringt Schon für die Entscheidung einzusetzen, hart, ent
jetzt sind die Stahlwerke von Tata in der schlossen und siegessicherl
1 «prNfotge 1942 I

Zum 20. flpril 1942


wir bauen dir nicht hohe Male, Und oll die beißen Nerzen, die vir bren
wir fomen nicht dein BilD in kr; und nen,
Stein, und jeder Monn, der Kiimpfend für dich
wir schreiten ober, von dir ousge- siel.
rusen, und all die KrSste, die mm wach gewor
in unseres Volkes kwigkeit hinein. den.
klingen zusammen, kennen nur dein
du hart die fatinen, die wie Teuer Ziel.
lohen,
wir bauen dir darin nicht Kobe Male
jum erstenmal in unserer Nacht ent
rollt. und formen nicht dein vild in krz und
Mit ihnen bist du uns vorangeschrit- Stein,
ten, wir schreiten mutig, von dir ousgerufen,
wir ober folgten, wie du es gewollt. in deines Neichs Unsterblichkeit hinein.
Eugen Frieder ®artrtmö».

Aum Geburtstag de« Führers

Photon Prcsic-HoffmaMc.
Der Führer bei seinen Soldaten an der Oslsront. — Die Segenswünsche seines ganzen de'lt»
schen Volkes und nun auch darüber hinaus ungezählter Menschen, die Europas Schicksal
seiner Fü!)rung anvectraut haben, begleiten yn aus allen seinen Wegen.
4 S. Aprikfokge 1842

HIER ARBEITET DIE

Ver Sühcec und die Vberdonauer fieimatdivillon


Wie sehr alle Soldaten der deut Führer ist sehr stolz aus die Söhne seines
schen Wehrmacht, darunter auch die Heimatgaues und hat sich in den Dezember
Söhne des Heimatgaues Oberdonau, tagen persönlich um das Schicksal der Divi-
mit dem Führer verwachsen sind, be sion gekümmert . . . viele Male rannte
weist unter anderem der Brief eines der Gegner in den Winterwochen gegen
Oberdonauer Soldaten an seine Lin unsere Stellungen, immer vergeblich. Tau
zer Verwandten. sende toter Bolschewisten liegen auf dem
Kampffeld. Run ist der größte Teil des
. . Wir sind nun nach dem letzten Ein
satz wieder bei unserer Division und haben winters vorüber und der Frühling winkt
vorläufig etwas Ruhe, was uns nach jo schon wieder. Da werden wir den Gegner
vielen Winlerkämpfen sehr angenehm ist. lausen lehren, bis er nicht mehr kann. Denn
Latz sich unsere Heimatdivision im Ostfeld- mit frischer Kraft und neuen Waffen werden
zug sehr bewährt hak, werdet Ihr in der wir den Bolschewismus für immer vernich
Heimat ja auch schon wissen. Auch der ten . Gefreiter Karl Rumehhofer."
..

Mahnwort der Front Kameraden an der Front. Eine Wiener


Am Heldenaedenktag stand der Ge ^-Division hat in der Zeit vom 1V. Jänner
bis heute hier heldenhaft gekämpft und 142
freite einer Division auf dem Hel
denfriedhof eines Ortes im Donez- Angriffe der Sowjets abgeschlagen, heil
unserem Führer! Gefreiter Karl Schönfelder."
bogen. Unter diesem Eindruck sandte
er dem „Ö. B" folgende markige
Ma-hnworte eines Frontsoldaten: Die Frank feiert den 13. März
„Ich stehe hier, SS Kilometer südlich von Lieber „S. B."!
Eh. auf der höhe von B. am Donez auf
unserem heldcnsriedhos. Da denke ich als 13. März 1842.
treuer Leser Deines Blattes an die Sei- Wir feiern heute fern der heimal den
cherln, Schwarzseher und Raunzer, die Du denkwürdigen Tag des Anschlusses unserer
so oft gehörig hernimmsl und die,
wenn sie gelicbken Heimat an das Grohdeulsche
auch immer weniger, so doch in der Heimat »eich.
nicht alle werden. Da überkommk mich heili In einer Baracke im Rordabschnitt der
ger Zorn, denn all die Kameraden, die hier Ostfront sitzen wir heute beisammen, erzäh
liegen, hoben ihr Bestes, ihr Leben herge lend von den Tagen des Umbruches, von
geben, damit die Heimat in Ruhe und Ge der Begeisterung der sechs Millionen Ost
borgenheit den Sieg erwarten kann. Jene märker, als wir vom Balkon des Rathauses
aber, die Du. lieber ,v. B.‘, mit Recht so in Linz die Proklamation des Führers
oft brandmarkst, sind es nicht wert, daß sie hörten.
die Sonne bejcheink. Ich hoffe, daß mancher, So feiern wir Ostmärker heute den Tag
den es noch betreffen könnte, beim Lesen im Glauben an unseren geliebten Führer,
dieser Zeilen Einkehr in sein her; hält. Vas und in der Gewißheit unseres Sieges.
ist mein Wunsch und der vieler tausender Uffz. Wilhelm Förster.
2. Aprilfotge 1942 5

kund um die gemeinsume Schüssel


von unserem illegalen Landarzt —ß
Es ist über das Land, das sich gottgesegnet die sich jetzt noch einen Vauchkultus leisten
zwischen dem Dachstein und dem P löckenstein können, unbedingt illegale Verbindungen zu
breitet, manches geredet worden, was abwegig den mostindischen O-Vitaminen (Geselchtes
genannt werden muh. Das eine aber ist nie und Ganjel) haben müssen. Denn, so schließen
bestritten worden, daß man es in Mostindien sie mit Weisheit und Scharfsinn: aus nix
verstanden hat, Leib und Seele zusammen zu wird nix. Diese Erkenntnis übertragen sie in
halten. Und wenn die Sturmzeit des Lebens ihr volkswirtschaftliches ABC und kommen
im Verebben war, dann fand man sich ohne haarscharf zu dem Schluß, daß jeder, der jetzt
besondere Sorgfalt hinsichtlich der Bügelfalte, noch seinen Speck ungekürzt oder gar vermehrt
zur Sommerszeit häufig sogar in Hemdärmeln, unterm Hosenbund durch die Straße» trägt,
zur Vesper zu einem kleinen Plausch und außerhalb der Volksgemeinschaft ißt.
Trunk zusammen und hatte hierzu einige Das wissen sie nämlich auch in der Stadt,
schweinerne Vitamine mit oder ein- handsames daß an einem gesunden Bauerntisch alle einen
Stück Käse. Das Ergebnis solch soliden Le Löffel in die Hand bekommen und daß
bens war, daß sich die Weste non einer Tauf jeder mit dem Löffel aus der gemeinsamen
fahrt zur anderen mehr spannte. Zuweilen Schüssel ißt. Daß da einer in dieser Tisch-
geschah es auch, daß der äquatoriale Raum, gemeinschaft wäre, Her, um die anderen im
wo die Weste die Hosen zu überdachen hätte, Essen zu überholen, einen Schöpflöffel nähme,
ein weißer Streifen wurde und aller Welt kann man sich gar nicht vorstellen. Der Bauer
kundtat, wie sorgsam die Hausfrau die würde einen solchen Tischgenossen als einen
Wäsche zu überwachen verstand. Frehsack und Lumpen vom Tisch jagen.
Es kam der Krieg und mit ihm die vom Die Lebensmittellage des deutschen Volkes
Reichsmarschall getroffene Verfügung, daß kann man aber wirklich Mit einer Bauern
das deutsche Volk wie eine gute Bauern schüssel vergleichen, die aus den Tisch kommt
familie aus iiner Schüssel esie. Da schwanden Sie ist die Lebensunterlage für alle und es
in Mostindien die weihen Äquatorstreifen und ist selbstverständlich, daß das, was sich einer
manch einer sah wehmütig über di« Gefilde wider Gebühr und Anstand zu viel aus der
seines Bauches hinab, wo es jetzt, so absonder Schüssel nimmt, der Gesamtheit abgeht. Er
lich eben wurde. Und wieder einer zog an den frißt aus Kosten des Volkes und stiehlt der Ge
Sudzipfeln seiner Weste, wo auf einmal so meinschaft, Sein Handeln ist genau so asozial
viel Platz war, daß man in den leeren Raum wie das eines Mannes, der sich von der Arbeit
eine Faust und noch eine hineinstecken konnte, fortstiehlt, oder vom Wehrdienst drückt, Ham
ohne daß die alte Spannung werden wollte. sterer, Faulenzer und Drückeberger stehen in
Man heuchelte Resignation über den ent einer Front, nämlich in der Front der Feinde
schwundenen Speck und wollte mit dem Schnei Wir hätten den Krieg längst verloren, wenn
der reden, ob man nicht den hängenden Anzug das deutsche Volk einen nennenswerten Hun
ein wenig anpassen könne, war aber im Inne dertsatz von solchen Außenseitern hätte.
ren doch gewaltig stolz über das Geschehnis Der Kultus des eigenen Speckes ist schließ!'
selber. Der hängend gewordene Anzug war ja die erbärmlichste Form der Ichsucht, die im
ein Beweis dafür, daß man zum bescheiden ge Kriege in Erscheinung treten kann. Der Ge
wordenen Kriegstisch des deutschen Volkes ge dankengang, die anderen lieben Volksgenossen
funden hatte und daß man in der Volksge sollen in Gottes Namen hungern, daß ihnen
meinschaft nicht nur lebte, sondern auch aß. die Zähne scheppern, wenn man nur selber
Und mit täglich steigender Sorgfalt notieren täglich ein paarmal seinen Wamst vollkriegt
gerade die, die selber noch vor einem oder ist so niedrig, daß in ihm jede Spur von Na
onderthalben Jahren ein gepflegtes Wimmert tionalsozialismus ersticken muß. Würde der
hatten, alle jene Volksgenossen, die jetzt noch Bauchkultus und die ihm hörige Hamsterei im
trotz dreijährigem Krieg und seinen Einschrän deutschen Volke um sich greifen, so wäre das
kungen einen Kürbis herumtragen wie ein Resultat eine Geisteshaltung, die uns für
Watlchenpappenmann und di« mit Bauch jede höher« Ausgabe unfähig machen würde.
»nd Schnaufen an die besten Speckzeiten er Der Entschluß der Vorsehung aber, uns den
innern, Mit Unbehagen stelle» gerade die, die Führer zu senden, hätte ihren Sinn verloren
sich selber
gar nicht recht an das Kartoffel- Nun wollen wir mit keiner Silbe bestreiten,
»»tajch twxaua, fest, daß all« die, daß Schmalhans Küchenmeister Davor-«» ist.
s 2. Lprllfolge 1942

Es ist aber noch lange nicht zum Verhungern, schon halb eingetrocknet ist und deren Magen
wir essen noch alle miteinander so, daß es zum im proportionalen Verhältnis zum sonstigen
Arbeiten langt, freilich nicht zum Speckansatz. Körper steht, und wollen für diese Form der
Da waren die Jahre um Versailles denn doch Untergewichtigkeit Fleisch und Fett und Eier
ganz andere. Aber immerhin, Schmalhans ist und selbstverständlich Vollmilch zusätzlich! Ein
gekommen und hat uns berichtet, daß Krieg ist, Jahrzehnt lang hat sich kein besorgter Eidam
und zwar ein Krieg, der alle angeht. um den geschrumpften Körper der alten Frau
gekümmert und hat gewußt, daß ihr klein ge
Nun ist es verständlich, daß Volksgenossen, wordener Magen nur mehr ein Tröpferi Kaf
di« die Zusammenhänge wenig bedenken, di«
fer oder Suppe verträgt und jetzt soll sie auf
aber kein« illegalen Beziehungen zu den einmal hineinhauen wie ein Roßknecht. Hier
O-Bitmninen haben, auf legale Weise ein steigt der Verdacht hoch, daß di« physiologische
Rehr an Lebensmitteln haben möchten. Sie Schwäche und Körperschrurnpfung der alten
inöchren am Gemeinschaftstifch des deutschen
Volkes gerne auf legale Art «inen Schöpf Frau dazu herhalten soll, um am eigenen
Bauch illegalen Speck zu züchten.
löffel in die Hand bekommen, um zwei Knödel
fasse» zu können, derweil die anderen nur Ich wundere mich immer wieder, daß sich die
»ine» Brocke» laden könne». Da sie wissen, Loiksgenossen, di« «in ungebührliches Verlan
daß für di« Kranken und Genesenden ein« gen nach Lebensmitteln an den Arzt stellen,
Reserveportion bereit ist. flüchten sie in eine vor diesem' nicht schämen. Denn der Arzt
Krankheit, nur um auch an der Reservepor- sagt nicht nur etwas, sondern denkt sich noch
tio» teilhaben zu können. Die Vorstellung, einen Text dazu. Hat man e» schon nicht drin
daß sie damit den wirklich Kranken die Vor nen sitzen, so soll man doch so tun, ai» hätte
aussetzung chrer Genesung wegnehmen, be man das Wesen der Volksgemeinschaft auch
deutet sür sie offenbar keinerlei Hemmung. im Abschnitt der Ernährung weg. Auch dem
Den Ärzten ist die Verantwortung über die Arzt soll man sich nicht noch Keiner und nie
zusätzliche Krankenkost auserlegt. Das Quantum driger zeige«, al» man es vielleicht ist.
der zusätzlich«« Krankenkost kann nicht erhöht Es gehört zur Raubtiernatur, daß man um
werden, well da» nur auf Kosten der schaffen die persönliche Ernährung mit dem letzte»
den Volksgenossen geschehen könnte. Ehr« und Einsatz raust. Das deutsche Volk hat dies«
Gewissen der Ärzte tragen die schwere und ver- Niederung seit Jahrtauseiwen überwunden.
antwortungsgroße Aufgabe, diese, unabänder Nur vereinzelt bricht i» Notzeiten dies«
lich« Quantum zusätzlicher Krankenkost unter Naubtiernatur wieder durch in der Form der
di» wirklich Kranken gerecht zu verteilen. Und legalen und illegalen Hamsterer. Wir halten
in Vollzug dieser kriegswichtigen Aufgabe er Distanz gegenüber diesen Zeitgenossen und
lebt man feine blauen Wunder an der mikro- wollen würdig sein der Zeit, str die uns di«
stopiich seelischen Kleinheit mancher Volks Vorsehung gestellt hat. Der Krieg ist di« Prü
genossen. Da meint «ine Dame ohne Leistung, fung über di« Frag«, ob mir der Aufgabe»
well sie sich zum Silvester den Blinddarm hat würdig sind, für di« «n» die Vorsehung «mm
herausnehmen lassen, sie könne nun ohne Voll ersehen hat. Der Krieg ist schließlich die Pr»
milch überhaupt nicht mehr zum Leben erstehen fung, »b wir de, Führer» wert und. Dich»
»nd müsse mindesten» bl» zur Sonnenwende Prüfung kann «icht WAt sein vtm kann vor
all» nur denkbaren Zubußen haben. Wäre allem nicht bei einem pfundgroße» Schweine-
Fried«, so dächte sie mcht daran, sondern wäre brat«, abgelegt werde». Der Sieg muh ver
glücklich über den bescheidenen Anhieb auf di« dient fein, sonst taugt er nicht und ist da»
Wanke Linie und griffe statt nach der Voll- wieder verta». Wir können den Lieg nur ver
mllch »ach einer Zigarette. Und schießt rin dienen helfen durch Lrbett, Leistung and Ein-
Jung« in den Entwicklungsjahre» ein wenig schränkung. Und ist «, ei» wenta knapp z»
«sch in di« Höhe, st» kann inan Gift schlos Mittag, dann denken wir »t» bißchen a» dw
sen. daß der Vater dir kommende Tuber» Soldaten. di« vielleicht heut« gar ket» Rillua
sieht, die Untergewichtigkett einwand haben und doch nicht Hamster» gehe» ober sich
frei feststellt und für den frischen und gesim- «in« Zubuße schreibe» lasse» könne». IM
he» Jungen kategorisch zusätzlich« Krankenkost wen» wir unr mehr Schwarzbrot ja esse,
begehrt. Und wieder bringen sie «ine alt« haben sollte», dann wolle» mir ganz Ml» Jim,
Ara», dt« i» mcher vollend«^ chr— Lebe« km» wir setz«, kein Mca Ga aut Ma VW.

„Dar Muh ist hark, aber beim Mutz allein kam» d« Meujch
kwaMg wM ihr» Acht. SHOCftrO^ Wo» kam, jeder."
7
2. «prilfolye 1942

Der „Oe. 8." informiert:

Malta als englischer Sliilzpunkl zerschlagen


300.000 Höhlenbewohner wider willen — Line mehr als hundertjährige Gewaltherrschaft neigt
ihrem Lud« zu

Fast täglich taucht seit einiger Zeit in den ist überdies noch leicht zu bearbeiten, so daß
Berichten des Oberkommandos der- deutschen auch di« künstlichen Höhlen leicht geschaffen
Wehrmacht der Name der Insel Malta mit der werden konnten. Seit ungefähr hundert Jah
Hinzufügung auf, daß sie Tag und Nacht bom ren, seit Malta durch echt britischen Betrug
bardiert worden sei und daß militärisch« Ziele unter englische Herrschaft geriet, haben die
im Hasen üa Valetta und auf Flugplätzen ver Engländer nichts anderes getan, als dies«
nichtend getroffen worden seien. Im Zusam Insel zu einer Festung ausgebaut. Den»
menhang damit fragt sich jeder Laie, wie denn für sie war Malta, in der Mitte des Mittel
ein« solch« Insel ein so oernichtendes Bom ländischen Meeres gelegen, lebenswichtig: zu
bardement überhaupt aushalten könne und nächst war es zwischen Gibraltar am west
ob auf dieser Insel überhaupt noch ein Stein lichen Eingang und Suez am östlichen Ein
auf dem andern liege? gang des Mittelmeeres ein wichtiger Flotten
stützpunkt, auf dem die Kriegs- und Handels
Bevor wir auf die Geschichte und Deschaf- schiffe mit Proviant, Wasser, später auch mit
senhett dieser kleinen Felseninsel entgehen, di« Kohle und dann mit Ol versorgt wurden.
nur etwas, über hundert Kilometer, also zehn Malta hatte in seinem nördlichen, gut gelege
dir fünfzehn Flugminuten von der Südost-
küst« SiAlienr entfernt, auf dem Wege nach ne» Hafen di« Möglichkeit, einen Großteil der
englischen Mittelmeerslotte zu beherbergen.
den nordöstlichen Küstengebieten Afrika» zu
liegt, zitieren wir ein« englische Stimme von Im Frieden hatte sie dort ihren Liegeplatz,
und bis 1935, bis zum Ausbruch des Messt-
dem Eindruck der deutschen Luftbombarde nienkonfliktes, hielten die Engländer dort das
ments, di« im Zusammenhang mit dem Funk l. Schlachtgeschwader ihrer Mittelmeerflottr
bild von dem vernichteten Kingsway, der Haupt
mit sechs Schlachtschiffen, und zwei Kreuzer-
straße Maltas, den richtigen Eindruck von den geschwader mit sechs Kreuzern vor Anker.
Zuständen auf Malta vermittett. Als der Abessinienkonflikt ausbrach, verlegt«
„Wir alle sind Höhlenbewohner im wahr England die durch di« italienische Luftwaffe
sten Sinne des Wortes", jammert der eng gefährdete Flotte aus Malta nach Alexandrien,
lische Exchat " Korrespondent auf Malta, und seicher ist Malta für di« Engländer in
„wir haben etw. t.OOO Felsenhöhlen als Unter
, der Hauptsache eia Stützpunkt für U-Boot«
schlupf and überdies etwa 1500 Tunnels In und Flugzeuge.
die Felsen gesprengt. Seit eine deutsche Luft Di« Beschaffenheit der Insel, die zwar ein«
flotte auf Sizilien Malta zum Ziel ihrer täg schroff« Felsenküst«, dafür aber auf der Insel
lichen Angriffe gemacht hat, ist Malta das selbst keine nennenswerte Erhöhung hat, son
am meisten bombardierte Gebiet der Welt. dern ein« Art Hochfläche darstellt, auf der die
Zweitausendmal hat die Bevölkerung Maltas verschiedenen Flugplätze untergebracht sind,
seit Kriegtbeginn in die Keller flüchten müs eignet sich sehr für «inen solchen Zweck. Ein
sen, allein im Jänner kam es zu 358 Angrif- Nachteil ist ihr« fast völlige Baumlosigkeit. ei»
fest, so daß jeder Einwohner Maltas im Jän Umstand, der sich auch dadurch quälend be
ner durchschnittlich achtmal an einem Tag merkbar macht, dah fast stet» ein von Grie
In den Keller mußte. Wie lange werden un chenland oder von Nordafrika her wehender
sere Nervenreserven noch haltenT" Wind den seinen Staub, der di« ganze Insel
Dt« 6000 Felsenhöhlen Malta» sind di« ein bedeckt, vor sich hintreibt.
zige Erklärung dafür, daß di« Insel, wenn Malta ist di« Schwell« zur nordafrrkant-
sie für dir Briten auch strategisch fast wertto» schen Küste, und wer je im ungestörten Besitz
vrden ist, dennoch noch besteht. Malta, dieser Küste sein oder von Europa au» mit
an Flächenausmaß etwa so groß ist wie chr Handel treiben wollte, der versucht« sich
der Starnberger esee, besteht
üiurrwerger See. re nämlich au» einem Malta» zu bemächttgen, das auch tatsächlich
Felsen, der mit tiefliegenden i» gcmzen Verlauf seiner bekamtten, etwa
HTsfaaS wie ein Schwamm mit
Messe einzige» Feljenmatze
2<XX)Mrigen Geschichte von Fremde» besetzt
»MB 400 Oer Zeitenwende Ms 200
m
8 2. Aprilfolge 1942

nach der Zeitenwende, also 60V Jahre lang, Wenn man von Sizilien mll einem italieni
sahen die Karthager dort, dann etwa zwei schenDampfer auf Malta ankommt, dann
hundert Jahre lang die Römer, die Bandalen, bieten die schmalbrüstigen, nur slachdachigen
die Goten, die Byzantiner, etwa 20V Jahre Häuser mit ihren ungezählten Fenstern und
lang die Araber, die auch auf die Ureinwoh ihren blumengeschmückten Ballonen, die engen,
ner insoferne den stärksten Einfluß ausübten, derganlaufenden Gähchen einen malerischen
als die Sprache der Bewohner Maltas eigent Anblick. Allerdings achten schon seit Jahr
lich ein arabischer Dialekt ist. Dann kamen die zehnten die Engländer streng darauf, daß ein
Normannen, die Aragonier, und 1525 die Ritter Nichtengländer nicht allzu viel von Malta zu
des Johanniterordens, die von Rhodos ver sehen bekommt. Noch auf dem Schiff werden
trieben worden waren. Die Johanniter haben allen Reisenden von einem englischen Marine
Malta, das ursprünglich von den Griechen soldaten die Pässe abgenommen, dann darf
Melite genannt wurde, und dann nach der man die Altstadt und die Überreste aus der
arabischen Benennung „Maltache" seinen Johanniterzeit, vielleicht auch eine der unter
Namen Malta erhielt, eigentlich erst richtig irdischen Höhlen besichtigen, in denen angeb
aufgebaut, einer ihrer Großmeister hat die lich Paulus die ersten Christen Maltas ge
Hauptstadt La Valetta erbaut und all die tauft haben soll, und dann muh alles aus das
künstlerisch wertvollen Bauten, die den Frem Schiff zurück. Erft wenn der letzte Fremde
den auf einer kurzen Besichtigung gezeigt eingetroffen ist und die Engländer sich ver
werden, stammen aus dieser Zeit, auch der gewissert haben, daß kein „Spion" die Kase
Sitz des englischen Gouverneurs ist der ehe matten oder den Kriegshafen besichtigt oder
malige Großmeisterpalast. 1798 nahm Napo gar photographiert hat. darf das Schiff wieder
leon, nachdem der damalige Großmeister von abfahren.
Hompesch überlistet worden war, auf seiner Die in Friedenszeiten etwa 10.000 Mann
Fahrt gegen Ägypten Besitz von Malta. 1800 starke und seither natürlich bedeutend gewach
fiel es nach harter Blockade in die Hand der sene englische Besatzung drückt dem Leben
Engländer, 1802 gaben zwar die Engländer aus Malta ihren Stempel auf. Und seit dem
auf dem Papier Malta den Franzosen zurück, Beginn der ständigen deutschen Lustbombar
in Wirklichkeit blieben sie aber dort sitzen und dements leben sämtliche Einwohner von
sitzen dort bis auf den heutigen Tag. Malta, die Bevölkerung, di« die Engländer
Die einheimische Bevölkerung von etwa insgeheim verflucht, und die englische Be
250.000 Menschen sind ihren Gefühlen und satzung dauernd in den Höhlen. Selbst in die
ihrer ganzen Veranlagung nach den Sizllia- sen Höhlen fühlen sich die Tommies nicht mehr
nern, den Italienern verwandt, und oft ge sicher. „Seit uns eine deutsche Stuka eine
nug, das letztemal nach dem Kriege 1914/18, Tausend-Kilo-Bombe gerade vor den Eingang
haben die Bewohner von Malta versucht, das unserer Box (einer zu einer Flakunterkunft
englische Joch abzuschütteln, sie sind blutig ausgebauten natürlichen Höhle) gesetzt und
unterdrückt worden. So haben sie seit hundert alles, was in der Höhle war, durch den Luft
Jahren ihr Heil immer wieder in der Aus druck zu Brei zerquetscht hat", heißt es in
wanderung versucht und haben dabei, bevor einem englischen Bericht über die jüngsten
zugt durch ihre Sprache, hauptsächlich an der deutschen Bombardements „halten wir auch
Küste Nordafrikas eine neue Heimat gefunden. diese nicht mehr für so chombensicher" wie
Durch das Klima ist die Insel fruchtbar, früher." '
nur muß die Erde zusammengetragen werden, Noch deutlicher aber wird eine englische
und jede kleinste Anbaufläche auf Malta ist Zeitung, die von einer angeblich bevorstehen
durch einen Steinwall geschützt, der verhindern den großangelegten Offensive Rommels gegen
soll, daß der Wind die mühsam zusammenge Ägypten orakell und dabei den Stoßseufzer
tragene Erde verweht, berühmt sind als Na von sich gibt: „Durch die ständigen deutschen
turprodukt Maltas eigentlich nur die Blut Bombenangriffe gegen Malta ist auch dieser
orangen von Gozzo, einer kleinen Insel bei Stützpunkt seiner strategischen, ihm letztlich
Malta, das Tier der Insel ist die Ziege, die noch gebliebenen Bedeutung, nämlich die
man überall auf Malta sieht, von denen aber deutsch - italienischen Nachschubverbindungen
jede einen Maulkorb trägt, wohl damit ste nach Libyen zu stören, beraubt. Wir haben
nicht die kostbaren, weil seltenen Blumen und nicht nur Singapur, wir haben auch Malta
Pflanzen abgrasen verloren!"

..Nicht etwa durch Verträge oder durch bündige Abmachungen, sondern


ausschließlich durch Gewalt hat sich England sein riesenhaftes
Imperium ;usammenge;immert!" <Der Führer.)
2. »prilfotge 1942

La Valetta

Der Kirtgsway, die Hauptstraße Maltas, nach einem der jüngsten Bombardements
0 2. «prstfolge 1942

Indien präfcntiert öle Rechnung von flmritlar


Cin Schandfleck britisch« Brutalität rächt sich — Die Inder haben den 12. April 1919 nicht
vergessen
Es ist kein Zufall, daß der Allindische Kon gehen, den er persönlich nach den
greß dem englischen Unterhändler Sir Stafford Punkten dirigierte, wo die Menge am
Cripps di« ablehnende Antwort «ruf sein« Vor dichtesten war. Die ,Schießschei
schläge fast auf den Tag genau Mir 23. Jahres ben i‘ (.targets'),
um sein eigenes Wort zu
wende jenes Bluttages von Amritsar gab, an gebrauchen, waren .gut und als er am Ende
dem ein englischer General in einem Blut- dieser zehn Minuten nach fast völliger Er
rausch viel« hundert Inder, Frauen und Kin Schöpfung seiner Munition seine Männer auf
der, einfach zusammenknallen ließ. dem Weg, den sie gekommen waren, abmar
Was dieser 13. Aprll ISIS für jeden Inder schieren ließ, hatte er nach den amtlichen, der
bedeutet, das möge «in zeitgenössischer Bericht Regierung erst Monate später abgerungenen
v«rd«ttlichen, der nicht etwa von einem Inder Zahlen 3 7 9 Menschen getötet, und fr
verfaßt worden ist, sondern von einem Eng ließ ungefähr 1 tOO Verwundete am Bo
länder, und zwar von dem damaligen Valentine
den liegen, an die den geringsten Gedanken
„Times' -Korrespondenten Sir zu wenden er — wieder sein eigenes Wort
Chirol, der ganz sicher, bewußt oder un zu gebrauchen — nicht für jeine
bewußt, di« krassesten, für seine Landsleute Sache *
(,job‘) hielt.“
vernichtendsten Stellen etwas abgeschwächt Dabei macht Chirol darauf aufmerksam,
hat, Sir Valentin« Chirol schrieb damals: daß General Dyer nach eigener Aussag« nicht
„Nichts kann rechtfertigen, war in Amrit in blinder Wut handelte, sondern mit dem
sar geschah, wo das vorsätzliche Blutvergie
vorgefaßten EntWuß nach Jallianwala Bagh
ßen zu Jallianwala den 13. April 1019 als marschiert«, ,Jbas ganz« Pandschab i» Schrek-
ken zu versetzen', und daß er nur .chedau-
den Annulen
Schwarzen Tag in angezeichnet
Britisch Indiens hat. «rte,
keine
wearn der Enge der Zugänge
Alan sich seine
kann Entsetzlichkeit unmög Maschinengewehr« mit
lich vorstellen, ehe man nicht selbst auf den nehmenzu können'. General Dyer war
Jallianwala Bagh hinabgeblickt hat — früher er auch, der den Befehl gab, daß in einer Gasse,
ein Garten, in neuerer Zeit einen unbebauten, in der ein« Engländerin getötet worden war.
häufig für Märkte und Versammlungen be
nutzten Platz... Ich betrat ihn durch die
i ämtlichr
irre«
Inder
kriechend
nur auf allen
sich fortdewe-
gleiche enge Gasse, durch die General Dyer gen durften, eine Verordnung, selbst
di«
ihn mit fünfzig Gewehren betrat, nachdem er dem Gouverneur de» Bezirkes, Sir Michael
gehört hatte, daß eine große Menge sich dort O'Dwver, zu viel war.
versammelt habe (Es bestand für diesen Be Dieser Gouverneur wurde am 13. Mir,
zirk Versammlungsoerbot.) Ich stand auf dem. 1940 tu London von einem Inder, besten Br»
gleichen erhöhten Punkt, auf dem er stand, der unter den Todesopfern von Amritsar war,
erschaffen, der jung« Inder wurde hinaerichtet.
als er ohne ein Wort der W amu ng Was ober geschah mit General Dyer?
aus etwa hundert Yards Entfernung das
eine dicht gedrängtein Engländer in England und Indien sammel
Feuer auf sich hauptsächlich ten em Ehrengeschenk, von 50.000 Pfund
Menge eröffnete,unddieentfernteren Teilen der für chn und überreichten ihm «inen Ehren
den niedrigeren
Umfriedung um eine Plattform gesammelt degen, Oberhaus und Unterhaus stellten ihm
hatte, von der herab Reden gehalten wurden. „ehrende Zeugnist«' aus. »nd ein« auf indi
Die Menge wurde von ihm amf 9000, von sche, Drängen nach einem hatben Jahr be
andern auf 10.000 und mehr geschätzt, war stellt« Untersuchungskomnrifston betrieb dann
aber praktisch unbewaffnet und völ eine Mohrenwäsche, «us der General Dyer
lig wehrlos. Die Menge stob sofortsetztein unangetastet und rein wie
wilder Panik auseinander, aber er tzlng-
zehn Minuten hintereinander eininsge er Dennoch hoben Mt Inder den 13. April
1919 «merkt jetzt M* Rechnung
barmungsloses Feuer fort — m englische
samt 1650 Schuß — auf diese kochende Men- präsentiert. Ein« ung bemerkt da-
schenmasse, die wie Ratten ln einer Falle ge
fangen mar und vergeblieh nach den wenigen
m nicht
di«
mit Unrecht,
indisch« Absage in
es jet 'WÄckÄ
M
engen Ausgängen stürzte oder sich platt zu da, Blut manche» <a
Modau wart, um dem Kugelregen zs i ent
2. Slprfffolge 1942 n
Der „Oe. B.* notiert: immer als Fehlrechnungen erwiesen haben.“
— Etwa die Stimme eines Militärsachverstän
„Die Seeverbindungen der Alliierten im In digen der Achtet lwohl Das sind die „Früh
dischen Ozean“, so meldet ein Londoner Kor jahrserwägungen“ einet jener jüdisch-eng
respondent seinem amerikanischen Nach lischen Maulstrategen, die während des Win
richtenbüro, „sind durch das japanische Vor ters die Truppenmassen der Sowjets bereits
dringen jetzt ernstlich bedroht, und es wird auf deutschem Boden sahen/ Ja, wenn der
damit gerechnet, daß die japanischen Streit Schnee schmilzt, beginnen auch die Frost
kräfte sie in absehbarer Zeit gänzlich zu beulen an den kurzen Beinen der englischen
Lügner gewaltig zu jucken!
unterbrechen suchen, um den Mittleren
Osten zu isolieren und sich möglicherweise
mit den deutschen und italienischen Trup ln Kujbischew (Samara), der neuen DipJo-
pen zu vereinigen. Angesichts dieser Tatsache matenstadt der Sowjetunion, ist als neuer ja
wird von unterrichteten hiesigen Beobach panischer Botschafter Namtako S at o einge
tern die Meinung geäußert, daß eine Inva
sion des europäischen Kontinents durch die
troffen. Sato ist den Sowjets kein Unbekann
in der
Streitkräfte der Alliierten mehr denn je zur ter, er war jahrelang Botschaftsrat
Moskauer japanischest Botschaft und wurde
Notwendigkeit geworden sei. Die Möglichkeit, immer herangezogen, wenn es heikle Dinge
daß sich die Streitkräfte der Dreierpakt Dinge waren
mächte irgendwo im Mittleren Osten die zu erledigen gab. Und heikle
zwischen Moskau und Tokio stets zu erle
Hand reichen könnten, ist jetzt, wie man digen. Jedes Frühjahr gab es wegen Verlän
hier zugibt, viel größer als noch vor sechs Krieg,
Wochen. Heute geben die meisten Beobach gerung des Fischereivertrages fast
zwei Jahrzehnte lang wurde an der mongo
ter, die bisher eine großangelegte Invasion lisch-mandschurischen Grenze und an der
des Kontinents als zu riskiert bezeichnten, zu,
sowjetisch-mandschurischen Grenze faktisch
daß die Situation ein entscheidendes Eingrei
fen der Alliierten verlange und ein verzwei Krieg geführt, bei dem oft ganze Armeekorps
felter Versuch unternommen werden müsse, gegeneinander kämpften. Die japanischen Ot-
Hitler einen Zweifrontenkrieg aufzuzwingen.“ und Kohlenkonzessionen auf der Insel Sacha
lin, die japanischen Wirtschaftsinteressen ln
Dieser Bericht kennzeichnet die wahre Wladiwostok, all das war ständiger Zünd
Gemütsverfassung unserer Gegner besser «i»
eile ihre hohltönenden Phrasen. stoff zwischen der Sowjetunion und Japan,
und Sato erschien immer als der „ehren
* werte Feuerlöscher“ (ein tatsächlich existie
In einer Bede vor der Akademie für poli render japanischer Titel). Vorübergehend
tische und soziale Wissenschaften in Phila wurde er als Botschafter nach Warschau
delphia forderte der Sowjetjude Litwinous- geschickt, weit man nach ' diplomati
Pinkelstein erneut die Sammlung aller Kräfte scher Gepflogenheit auf dem gleichen Posten
der Alliierten zur Niederringung des natio nicht vom Botschaftsrat gleich zum Bot
nalsozialistischen Deutschlands. Der Weg zu schafter avancieren kann. Und nun ist er Im
diesem Siege müsse noch organisiert wer heikelsten Moment alt Botschafter In der So
den, denn er sei Immer noch nicht gefun wjetunion aufgetaucht. — Die bolschewisti
den. Bis fetzt habe schen und die akkreditierten Tintenjuden der
nur ein unsicheres Vor-
’eärtstsutem nach diesem Ziel bestanden. englischen und amerikanischen Bundesgenos
* sen zerbrechen sieh jetzt Ihre Krausköpfe:
»Wir müssen zugeben, daß die Winter- was soll das heißenf Haben die Japaner
•ffenslve der Sowjets bisher keineswegs Ihre Sato geschickt, weil sie mH der Sowjetunion
bescheidensten Ziele erreicht hat. Vor allem ist weiter Frieden halten wollen oder hui eie
®* (Ar nicht gelungen, deutsche schwere dies mu, um irrezuführen und um so sicherer
Tankt fei dem erstrebten Aasmaß zu ver losschlagen zu können. Ein englisches BUtM
nichten and auch nicht den Deutschen beson erwägt unsicher: „Wahrscheinlich wird vom
ders feste Stützpunkte za entreißest, die für deutscher Seite auf Japan gedrückt l
** deutsche Frähjahrtoffensive vom größter Vvezuschlagas, damit die Sowjets In
Bedeuttmg sind. Wenn der Moskauer Bund Jahr mm so sicherer erledigt werden
fnnk ichnet, die Deutschen benötigten wahrscheinlich wird eher auch In Kmfbischsw
ui
fjbr ihre Frühjahrsoffensivt Ti MitL Tomen versucht, die Sowjets zu bestimmen, die Eng
'K es stünden Ihnen aber nur 3 MM. Tonnen länder im Fernen Osten durch ein Lotseh !■
Verfügung, so muß man tagen, daß die gen gegen Japan zu entlastenF — JSch
Befahrung bestätigt, daß sieb solche Rech zu sein ein jüdischer Prophet!“ Dübel
dte sich ttttf das Peldem von Rsh sie's doch so einfach! Sie bratschen
[2 2. Aprilfolge 19

Schlief er einmal müde ein,


fiamftercre Diptraum o, dann peitscht' ihn Angst und Pein,
aus den Ecken sah er springen,
mas er hamsterte an Dingen.
Schwein und Rind und Huhn und Kalb
sitzt auf seiner Brust als Alp,
Würste drehen sich zu Schlangen,
um ihn würgend zu umsangen.
Fürchterlich aus seinem Leib
lastet schwer ein Käselaib,
Eigelb läuft ihm übern Rücken
und im Fett muß er ersticken.
Schließlich stellt es sich heraus:
Schlick ist reif fürs Irrenhaus,
daß man ihn dort unterbringe.
Jo, so rächten sich die Dinge.
Die Moral von der Geschicht:
Liebe Leute, hamstert nicht!
Sparsam sein, ist schön und häuslich.
Alles andre aber scheußlich!
Keb.

Oer lUjtsSnefkaften.
Schlick, man kennt ihn schon fett je,
auf sein eignes Wohl und Weh Lieber Kamerad haihinger. Es freut mich,
stets bedacht, hat Interessen den „Ö.-B. "-Lesern Deine Grüße und Deinen
nur für» Trinken und fürs Effen. Dank für den Lesestofs übermitteln zu können,
Ohne Ziel und ohne Maß den sie Dir geschickt haben. Auch die fehlenden
häufte er für feinen Fraß, Nummern des B." dürften Dich inzwischen
und die Zeiten der Beschränkung erreicht haben. Viel Soldatenglück und Sieg
fand er als bewußte Kränkung. Heil!
Ha, wie komm' ich denn dazu, Gefreiter Karl Schönfelder. Dein« Spende
daß ich wie die andern tu, von RM. 5. jo war's ja doch gemeint —
dacht' er und ein Blick voll Jammer haben wir mit bestem Dank einem verwun
streifte seine Speisekammer. deten Kameraden zugewendet.
Nie, so schwur er, wird fie leer! Vier Mundharmonikas warten auf Spieler.
Täglich lief er hin und her, Kameraden, kürzlich baten vier Soldaten einer
um von allen Essensdingen Sanitätseinheit um eine Mundharmonika.
in den Hamsterbau zu bringen. Offenbar kann nur einer von ihnen daraus
spiele». Nun hoben aber die Leser und Lese
Fauna, Flora, ihm war's gleich, rinnen des ,jb. 95." — unseren herzlichsten
aus dem Tier- und Pflanzenreich Dank au alle — aus diesen Aufruf hin sechs
bis auf Würmer und auf Schnecken, Mundharmonikas geschickt. Zwei von ihnen,
dos begann er einzuwecken. die dem Gewicht nach am leichtesten zu beför
Und er sah sich nicht genug. dern waren, haben wir bereits weggeschickt,
Kosten, Kisten, Säcke, Krug die vier anderen wollen wir jenen Kameraden
Mußt' er geizig dann bewache» reservieren, die sich auf diese Veröffentlichung
«me ei» eifersüchtiger Drache«. hi» melde».

«wir haben jetzt im Kriege Beschränkungen vornehmen müssen, von


vornherein, für alle gleichmäßig. And wir verstehe» wenig Spatz, wen»
pch einer dagegen versündigt!"
HW
2 . Aprllfoige 1942 18

Mangelwitze des Auslandes


Tarnung Sk Mtttaffioo des Museum,

Der Saaldiener: „Und hier, meine Damen


und Herren, sehen Sie die Staatsjuwelenl"

Begründung
„Nein, von Schleichhandel kann nicht di«
Rede sein, liebe Frau, wir möchten die armen
Kleinchen da nur adoptieren!"

Hüte kosten Punkte!

„Eine Schwerarbeiter-Jusatzkarte wotle«


Sie? Womit begründen Sie das?"
,La. die Arbeit fällt mir halt so schreÄich
schw-rl"
M t. SprSfokgr »4*

Stad fein! Hiazt reöt da Nazi!


Ekkrchann, vorige Wochn K da Hansjörgl i erchna dahoam amal oazöhln, wann i leben
vom Nachbarn auf Urlaub hoamkemma. Eahm dig aus dem Schlamastl auhakimm. Aba nacha
hot's sauba dawischt g'habt, grad am Weih is selbst dös grausigste Erlebnis wieder oer-
nachtstag, und seitdem is er im Lazarett flogn vor der Erkenntnis, daß mia siegv
glegn, bi, er hiazt fein Genesungsurlaub müassn, weil surrst das Unglück net aus-
g'kriagt hat. Weil da Hansjörgl bei uns weit z'denkn war. das über uns kam. Und so habn
«U> brvat bekannt is und rahm a jeder sich ja wohl bei dö meistn Soldat» draußn
Mensch gern hat, drum san a recht vül Leut dö wuchtigstn Erlebniste glei umg'müuzt in
beim Oberwirt z'sammkeinma, wia unsa Zelln- a fanatische kämpferische Haltung, und aus der
leiter dem Hansjörgl so an kloan Wiedasehens- Haltung heraus hat er dann alles ertragn,
obend gebt» hat. Und alle warn mir scho recht was dö Ostfront gar im Winter an Gemein-
neugierig drauf, wann er uns alsdann seine heitn aufz'wartn g'habt hat.
Erlebnisse vom Kampf an da Ostfront erzähl» Im übrign kann i fagn, daß i eigenUi dö
wird. meistn .Erlebnisse' als Soldat net draußn
Nach da erstn Begrüßung is astn ah dö an da Front g'habt Hab, sundern dahoam.
Fragerei glei losganga, wia's denn draußn Und dahoam war das, was i g'segn Hab, net
war, was dö Bolfchewistn für Kundin lan, weniger nachhaltig. Wann ma so vo draußn
ob's richtig so kalt war, wo er denn g'standn einakimmt, nacha is ma fozusagn vom Ge
is, da Hansjörgl, und wia's eahm Verwischt samteindruck begeistert. Was da heut in da
hat exzetera. Da is da Hansjörgl aufg'standn, Hoamat g'arbeit' und g'leift' wird, dös is
hat mit'» Pfeifnröhrl an fei Mostglas g'klopft nämli koa Kloanigkeit. Ob ma dö Rüstungs-
und folgendermaßen ang'fangt: arbeit betracht' oder dö Leistungen für unsa
^Ös wollt's alsdann oo mir heut was Ernährung, ob ma dö Opserfreu-digkeit bei
ülber'n Kriag hörn. Da muatz i enk eigentli dö Sammlungen hernimmt oder
gar dö Hal
«nttäufchn, denn i müßt net, was i enk da tung der Frauen dahoam, von denen st
oazöhln sollt. Wia dö G'schicht drauht so aba- manche eahna Lindstes verlor» habn, ma
anga is. was dö Sow>etlumpn alles trieb» muaß ah als Soldat a Hochachtung habn vor
?abn und was mir manchmal habn mitmachn der Heimatfront, wann ma glei draußn dö:
müassn, da drüber kann man praktisch net vü! Pflichterfüllung als was ganz Selbstverständ-
redn. Das liegt mir amal net. und dann lichs und Natürlichs betracht» g'lernt hat. Was ‘

ma zum Beispül grad als Verwundeter an


'
pastn solche Sachn für die wenigst» Ohr-
waschln, weil dö Erlebnisse da draußen im Fürsorge und Hingabe erlebt, meinetwegn
sowjetischen Winter halt alles eher als wia a durch unsere Rotn-Kreuz-Schwestern oder
.Untahaltung' warn, sundern a ganz a teifli- durch dö Frauenschaft, hps alloa Lobes
war a
sch« Angelegenheit. Da kann i nur sagn: Wer und Dankhymne wert.
den Kampf im Ostn selber mitg'macht hat der Und trotzdem braucht an Soldat» net alles
woaß heut ganz genau, warum da Bolsche ;' g'falln, was er dahoam stacht. Mir g'fallt
wismus um jedn Preis vernicht' werdn muaß zum Beispül der Zeitgenosse net der
und daß da Nationalsozialismus im Ostn net leider allweil no net ausg'storbn isl Wen i
bloß an bluatign Kriag führt, sundern wahr damit moan? Alsdann, da Zeitgenosse, dös
haftig a göttliche Mission erfüllt Denn is der, der wo zwar dö große Zeit erleben
daß der Bolschewismus im Fall seines Sieges darf, der aba für sei eigenes Ich dö ver-
mit allem, was uns liad is. aufräumen dammtn Pflicht« und Schuldigkeit« dieser Zeit
tat, daß er Volkstum und Kultur und Zivi net geltn laßt, Cr lebt zwar im Kriag, aba
lisation, Religion und Familie, kurz alles er schaut, daß er mitn Kriag net z'arg in Be
vernichten tat, was er bei uns an geistign rührung kummt.
oda materielln Wertn findt, dös kann nur Alsdann, i Hab scho allerhand Spielart»
der erfastn, der dö scheußlige Pest selber da der Zeitgenossen kenna g'lernt in dö letztn I
draußn in ihrer ganzn bluatign Niedatracht sechs Wochn Da is amal da L e i t g e- I
verlebt hat. n o
s s e E
g o i st'. Der schaut alles aus da I
Natürli hat's manchmal Erlebnisse gebn, Briaftaschl-Perspektive an, auch den Kriag l
dö's wert warn, daß ma !' verzählt. I woaß Aba weil eahm da nationalsozialistische Staat ^
sogar, d-ß i in mancher ganz miserablign dö Möglichkeit» zum G'schäftemachn mitn |
Lage g'steckt bin und mir dann denkt Hab: Dö Kriag versaut hat, hiazt suacht er auf hoarn
Stund vergiß i in mein ganzn Lebn nimma! lichn Abweg» sein Egoismus zu befriedig»
Und wo i mir vorg'numma Hab: Dös muaß Entweder als Hamsterer oder als Tausch- I
t «prklfotge 1942 «
Händler. Oder surrst auf irgend a Art. er is Bartationen und Geschlechtern antreffn kann.
ja net so wählerisch. 2' Hauptfach is für Er spült vielfach den Begeisterten, und wann'»
eahm, daß sei Briastaschl oder sei Bauch net auf sei Mäul ankäm, nacha hättn mir den
z'kurz kemman. Dann habn mir den ,Ze i t- Kriag scho siegreich beendet. Aba was t u a n
g e n o s s n Grobian'. Er is rücksichtslos, dazu«, daß ma fiegn, dazu« reicht'» bei eahm
weil eahm Volksgemeinschaft und Kamerad net. Dö Sondermeldungen hört er gern, weil s'
schaft unlösbare Kreuzworträtsel san. Er steht eahm nixi kost« und weil sö eahm koan« Un-
auf dem Standpunkt, daß da Kriag dö Sitten annehmlichkeitn machn. Er arbeit nur, soweit
verroht. Is er a Geschäftsmann, dann schnauzt das zu sein Lebensunterhalt nötig xs, und
er di an, wannst gern was hältst. Is er a wann er das net nötig hat, dann tust er liäba
Kundschaft, dann moant er, er braucht sich nix. Und wannst eahm klarmachn willst, daß
net hintn wo anstelln, sundern er taucht zehn er eigentli no a Kioanigkeit mehr arbeitn
ander« mit dä Ellbögn auf d' Seit», damit kunnt, weil dös hiazt bei da Menfchnknapp-
er z'erfcht drankimmt Außerdem schimpft er heit so notwendig wär und weil ebn ah dö
natiirli no, daß dö — andern rücksichtslos san! Hoamat unter dem hartn Gesetz des Krieges
Is er a Reisender, dann kannst Gift draus steht, dann sagt er entweder, eahm hängt eh
nehma, daß er als Erster im Waggon oder dö Zung scho außa vo lauter Rackern, oder
Autobus fitzt, ah wann er als Letzter dahsr- er erklärt, dös hat er net nötig.
g'rennt kimint. Eher boxt er a altes Weiberl Alsdann, i kunnt enk no diverse solche Zeit-
z'famm, bevor daß er sich um .sein' Sitzplatz genossn anführn, dö an Frontsoldatn net
bringa laßt. Und sitzt er erst, dann bringt g'falln. I woaß zwar, daß dö Heimatfront im
eahm neamd mehr weg. Und wann drei allgemeinen ganz schwer auf Draht is, aba es
Frauen mit kloane Kinder neben eahm stehn 'ng halt no vül besser, wann dö Herrn und
müassn, dös is eahm ganz wurscht. Es is
ja doch .sei' Sitzplatz amen von der Gattung der Zeitgenossn
etwas umlerna tätn und endli richtige Bolks-
Da grade Gegnsatz davon is da ^Zeitge genoffn würden. Und hiazt, im Entscheidungs
nosse Leisetreter'. Der tritt überhaupt jahr 1942. da wär grad noch G'legenheit da-
net auf. Wann er redt, dann flüstert er. Er hat zua, sich als echter Volksgenosse zu bewährn,
koan Standpunkt, und wann er oan hat, dann als Nationalsozialist, der woaß, was der
traut er sich'n net oertretn, weil dös dem Orts- Kampf unserer Zeit für dä nächsten Jahr
gruppnleiter, dem Amtsvorstand dem Herrn tausende für a Bedeutung hat.
Obersekretär oder sunst wem vielleicht net Und hiazt nehmt'» mir net übl, daß i enk
recht sei kunnt. Meistens hat er überhaupt dös als Äldat über entere Mängl an da
koa .Meinung', weil er auf dö Weif' jede Heimatfront Hab sagn müassn. Aber wann ma
Meinungsverschiedenheit vermeiden kann. Er solche Menschn stacht, nacha juckt's oan oanfach,
is ohne Rückgrat, wia a Regnwurm, und
weil ma a solches Handln und Denkn net be
wlndt sich so durchs Dasein. Nur ganz im greift. "Bei uns an da Front hätt' zum Bei
Geheimen, im Dunkeln, da hat er a eigene spül da Zeitgenosse Egoist koa Glück. Wia tat
Meinung. Aba dann a saumäßig schlechte
und falsche ma da ausschaun, wann sich drauhn dö ganze
. G'schicht nach den materiell» Wünschn ab-
A Mischung zwischn Grobian und Leise spieln tat. Kann sich wer oorstelln, daß bei
treter is da ^Zeitgenosse S ch l i a f e r l'. uns oana fragt, was er zahlt kriagt, wann er
Dös Rabnviech lebt ah allweil noch, obwohl den Angriff mitmacht? Kann sich wer vor-
er gar nimma in unfa Zeit paßt. Er hat stelln, daß mia drauhn ah so a Rauferei an-
grundsätzlich koa Meinung nach oben, aber höbn bei da Feldküch, wia ma dös dahoam
dafür hat er sie
um so grundsätzlicher nach hie und da in an G'fchäft erlebn kann oder
unten! Triafft er an Dorgesetztn oder auf da Bahn beim Einsteign? Kann sich wer
sonscwia llbergeordnetn. dann greift er gleich oorstelln, daß bei uns oana sogt: .Den Angriff
sam nach da Baselin-Tubn, damit er dem heut nachmittag mach i net mit! I Hab 150.000
nämlichn .Oberen' leichter hintn einischliafn Mark auf da Sparkassa, i kann mir's leiftn,
kann. Kimmt wba a Untergeordneter
zu eahm, daß i im Bunker sitzn bleib?' Oder kann sich
dann is er da reinste Pascha. Dieser höchst wer oorstelln, daß drauhn oana trachtet, daß
unsympathische Zeitgenosse Schliaserl stirbt erst er dem Kameraden sei Menasch ah no der-
an dem Tag aus, an dem der genau Io un wischt, daweil der drauhn im Schnee auf
rühmliche .Zeitgenosse Kaiser' aus Postn liegt?
stirbt. der dös so gern hat.
wann eahm wer Alsdann, dös kann sich wohl neamd vor-
am Bauch daherrutscht oda hintn eini- stelln, was? Aba i kann mir oorstelln, daß dö
schlaucherlt. Zeitgenostn doch no zu orndlichn Bolksgenossn
Dann ders ma den .Zeitgenossen werdn. Sö brauchn sich bloß an Ruck gebn. es
Faulpelz' net vergessn, den ma in allen is gar net so schwer!"
1« 2 . «ptflfofg« 1942

Das ftmr ein Winter

Besonders wild gebärdete er sich an der Ost Die Engländer hatten es besser. War ihnen
front. Aber nun liegt er k. o. am Boden. Dort wurde
kalt, flogen sie nach Deutschland.
ihnen jedesmal ein warmer Empfang zuteil.

Englischen Weekendlern gegenüber war man Nun scheint sich der Winter nach Indien
noch fürsorglicher Für sie hatte man sogar verzogen zu haben Wie nämlich Mr Cripps
Stübchen bereit. nach Hause schreibt, begegnet er dort überall
warme eisigen Mienen

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naupt'»t>r metiei anC ui Oer
fteraueqebei unü Drucker: NS. Gauvertoy des Gaue« Oderdonau, dei tzeima, des Führers.

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