Sie sind auf Seite 1von 7

Auf den Spuren der Inka - Orte wo sich Historie und Gegenwart treffen

Ein Berg umrahmt von einem reißendem aufgewühltem Fluss im tiefen fast senkrecht
abfallendem Tal. Eine strahlendblaue Himmelskuppel, mit weißen Wattebauschen
bestückt und nur durch goldenen Strahlen der Sonne unterbrochen werden, die auf die
grüne Oberfläche des Berges fallen. Büsche und Sträucher die sich ihren Weg suchen
um den besten Platz an der Sonne zu bekommen und majestätisch dazwischen glatte
graue Steine, geformt zu einzelnen Räumen, Ruinen einer vermeintlich verschollen
geglaubten Stadt - die Ruinen des Machu Picchu. Klingt wie eine Bilderbuch-
geschichte, aber vielleicht gibt es Orte an denen Geschichten war werden - aber von
Anfang an.

Wir schreiben den 05.04.2023 gegen kurz vor 11. Zum wiederholten male haben ich
heute auf die Uhr geschaut - lange sollte es nicht mehr dauern und so langsam verliere
ich die Geduld. Momentan sitze ich neben meinen neuen Schüler von Santo Toribio,
denn zum neuen Schuljahr habe ich meine Klasse gewechselt und helfe nun bei den
Älteren mit, was manchmal gar nicht so einfach ist, schließlich sind sie teilweise
genauso alt wie ich und dabei aber um einiges größer, was Hilfestellungen manchmal
doch schwierig macht. Wir sind gerade dabei letzte Geschenke für Ostern für die Eltern
zu basteln, als eine andere Lehrerin an die Tür unseres kleinem Bungalows geklopfte
um mir mitzuteilen, dass nach mir verlangt würde. Endlich - schon war ich zur Tür
hinaus und auf dem Weg zu Haupttor. Jetzt konnte unsere Reise beginnen - Mein Papa
und ich auf den Spuren der Inka.

Nachdem mein Papa sich für ein paar Tage in Huanchaco einleben konnte, sich meine
Wohnung, meine Projekte und die schönsten Orte von Trujillo anschauen konnte,
startete unsere Reisestory am 08.04. am Flughafen von Cusco.

Cusco: Cusco ist Hauptstadt der gleichnamigen Region in mitten der


peruanischen Anden und liegt auf 3416m. Ursprünglich kommt der Name
aus der Sprache Quechua, welche noch immer in den Andendörfern rund um
Cusco gesprochen wird und heißt soviel wie "Mittelpunkt der Welt".
Cusco weißt viel Geschichte auf und das liegt nicht nur an den an den
Straßennamen wie siete Culebras (sieben Schlagen), besonders die
Architektur zeigt sie. Cusco ist wie viele weitere wichtige Inkastädte
ursprünglich in der Form eines Tieres erbaut worden. In diesem Fall in
der Form eines Pumas. Für die Inka war die Natur sehr wichtig, denn
sie hat ihnen das Leben ermöglicht. Deshalb haben sie die Pacha Mama
(Muttererde) auch verehrt. Ein Sturm, der ihnen die Ernte nahm wurde
so für sie zu einem Symbol der Strafe. Da zu der Natur auch Tiere
gehören hatten somit auch Tiere eine besondere Bedeutung für die Inka.
Besonders wichtig ist ihnen die Inka-triologie aus Condor, Puma und
Schlage gewesen. Wobei ersterer für den Himmel (Hanan Pacha) und somit
die Welt der Götter, zweiter für die Erde (Kay Pacha) uns letzterer
für die Unterwelt (Ukhu Pacha) stand. Der Condor soll ihrer Annahme
nach, durch seine Fähigkeit ungewöhnlich hoch über dem Meeresspiegel
fliegen zu können, mit dem Göttern kommunizieren können. Der Puma
repräsentiert die Erde, denn die Inka schreiben ihm Stärke und
Weisheit zu und die Schlange wird als Symbol für Unheil und
Unendlichkeit gesehen.
Die Form des Pumas ist leider nur noch mit Fantasie zu erkennen, denn
auf den Inkaruinen haben die Spanier ihre Häuser errichtet und auch um
die Stadt herum sind neue Häuser entstanden. Vom Plaza de Armas aus
kann man aber die alter Inkaruinen erkennen, denn die Gebäude haben
als Grundsteine die typische Bauweise der Inka. Die Steine passen so
exakt in- und zueinander, dass man kaum ein Blatt dazwischen stecken
kann.
Neben dem Bauten gibt es viele kleine verwinkelte Gassen und süße
Restaurants, Cafés und Läden und besonders der Plaza de Armas (auch
wenn er durch den großen Tourismus sehr überlaufen ist) hat durch die
großen Kathedralen und Kolonialbauten mit kleinen Balkonen ringsherum
seinen ganz eigenen Charme.

Vom Flughafen sind wir direkt in unser Hotel gebraucht worden, dass auch im
Kolonialstil mit Innenhof errichtet wurde und haben unseren ersten Cocatee serviert
bekommen, bevor wir richtig Platz genommen haben - es wurde sich wohl
ausgesprochen große Sorgen um unsere Wohlbefinden gemacht. Aber mal im Ernst: Ich
fand es wirklich bemerkenswert wie freundlich und zuvorkommend wir empfangen und
auf der ganzen reise begleitet wurden. Coca ist eine Pflanze die hoch in den Anden
angebaut wird und schon die Inka für Zeremonien und zum Leben benutzten (man fand
einige Cocablätter bei Opferstätten). Coca hilft sich besser an die Höhe zu gewöhnen.
Außerdem sollte man sich ausruhen und nur Suppe trinken um mit der Höhe
klarzukommen, weshalb wir den ersten Tag auch nur mit Spaziergängen durch die
Stadt, Suppenessen auf einen Balkon und die Lichter der Stadtviertel auf dem Berg
bewundern verbracht haben - ich habe mich über den Tag Entspannung nicht
beschwert..

Am zweiten Tag ging es dann schon etwas spannender zu, denn unsere erste Tour stand
an. Von Cusco aus sind wir ins heilige Tal gefahren und haben als erstes auf dem Weg
einen Stop gemacht um die wunderschöne Aussicht auf das heilige Tal zu genießen.
Dort hat unsere Tourguide uns auch über die Pflanzen und Nahrungsmittel von Peru
aufgeklärt. Es war wirklich beeindruckend wie viel er uns über die gesamten Toure an
Wissen mitgeben konnte.

Nahrung und Zeremonien der Inka: Neben Cocablättern und das Fleisch
von Tieren waren auch Körner und Samen ein wichtiges Nahrungsmittel
der Inka. Wobei Mais zum Beispiel nur als Nahrungsmittel für besonders
geschätzte mächtige Personen galt. Bei einer der best erhaltesten
Mumien weltweit, die in einem Vulkan in Peru gefunden wurde, fand man
Mais in ihrem Magen. Von allem was man bisher herausfinden konnte geht
man davon aus, dass das Mädchen ausgewählt wurde geopfert zu werden
und deshalb das Jahr vor ihrem Tod die besten Speisen bekam - eben
auch Mais. In einer Zeremonie wurde sie mit ayahuasca und anderen
halluzinogenen Pflanzen betäubt und dann durch einen Messerstich in
den Kopf getötet. Ein weiteres interessanten Nahrungsmittel war eine
Kartoffelart, die aussieht wie ein Stein uns auch so fest ist. Die
Inka haben sie gelagert um in Zeiten von schlechter Ernte etwas zu
essen zu haben, denn sie hält sich sehr lange.

Als erste Inkastätte haben wir uns Pisac angeschaut. Dort haben wir zum ersten Mal die
Inkaterrassen gesehen. Das sind keine Terrassen, wie wir sie kennen, mit Tisch
Klappstuhl und Grill neben dem Haus, sondern an den Berg gebaute Stufen, auf denen
in oftmals, wie auch in diesem Fall Essen angebaut wurde, wie beispielsweise Mais,
Kartoffel, Tomaten und Quinoa. Die Terrassen bestehen aus einem Steinhaufen, über
den eine Lehmschicht gebaut wurde, die zum Schluss mit Kieselsteinen bedeckt wird.
Die Terrasse die für die Ernte gedacht waren, waren immer in Richtung Ostern
gerichtet, wo es die beste Sonneneinstrahlung gibt und durch angelegte kleine Kanäle
haben die Inka Wasser zu ihrer Agrarfläche geleitet. Außerdem haben wir dort auch
Inkagräber zusehen bekommen. Durch die Plünderung der Spanier sind diese allerdings
zerstört worden, sodass der Fels in den sie eingelassen waren aussah wie ein Käse mit
vielen Löchern.

Inkagräber: Die Inka haben ihre Gräber in Felswände eingelassen. Tote


wurden also nicht unter der Erde begraben. Das liegt daran, dass Berge
für die Inka ein großes Naturwunder darstellten und sie dem Himmel am
nächsten waren und so konnte der Condor die Seelen der Verstorbenen in
den Himmel tragen. Außerdem waren sie dort vor Umwelteinflüssen
geschützt.

Von Pisac aus sind wir nach Ollantaytambo gefahren. Dort haben wir erst einen
kunterbunten Inkamarkt besucht und sind dann eine weitere Inkaruine besichtigen
gegangen. Besucht ist vielleicht etwas übertrieben, denn durch den Zeitplan, den wir
einhalten mussten, da zwei Mitreisende noch den Zug nach Machu Picchu genommen
haben an dem Tag sind wir eher durch den Markt gesprintet, gefolgt von den Treppen
der Ruine. Das ist kein Spaß in solch einer Höhe. Zum Glück hat neben mir auch unser
Tourguide wert auf Pausen gelegt und wir haben uns bei seinen Erzählungen ausruhen
können. Bei der Ruine war ich besonders beeindruckt von der Bauweise, denn es
wurden riesige glatte Steine aus pinkem Granit verwendet, die die Inka nur durch
Muskelkraft und mithilfe einer Rampe den Berg hochgezogen haben. Bei dieser Ruine
konnte man die Rampe noch sehen, denn normalerweise zerstören die Inka diese nach
Fertigstellung des Geländes um Feinde fernzuhalten, aber diese Ruine ist vor der
Fertigstellung von den Spaniern übernommen worden.

Bauweise der Inka: Neben den Rampen die sie zum Transportieren
nutzten, haben die Inka ihre Steinwände wahnsinnig präzise gestapelt,
sodass kaum Lücken zwischen den Steinen entstanden sind und die Wände
so auch Erdbeben gut überleben konnten. Je wichtiger ein Gebäude war
desto enger lagen die Steine aneinander, woran man unter anderem heute
die Tempel von andern Gebäuden unterscheiden kann und man geht davon
aus, dass die Häuser von außen zusätzlich mit einer Lehmschicht
versiegelt wurden. Außerdem haben sie Pforten und Türen im
Trapezförmig gebaut, denn ähnlich wie wenn wir breitbeinig stehen
hatten auch diese dadurch den besten halt und es gab sowohl ein- als
auch zweistöckige Gebäude. Auch interessant ist, dass die Inka
verschiedene Einkerbungen in die Wände gebaut haben. Einige waren
klassische Fenster zur Luftzirkulation, andere um sich durch die Sonne
an einer bestimmten Zeit zo orientieren und wieder andere, komplett
nach außen verschlossene für Heiligtümer. Man hat sich lange gefragt
wie die Inka es geschafft haben ihre Steine zurecht "zuschneiden".
Dafür wurde ein Experiment durchgeführt. Granit hat schon von Natur
aus Spalten im Gestein. Dort hinein hat man eine, in den Anden
wachsende Pflanze gesteckt, dessen Stiele röhrenförmig waren, durch
stetiges Wasser durchlaufen lassen hat diese sich dann geweitet und so
nicht Monaten bis Jahren den Granit gesprengt. Man vermutet also, dass
die Inka eine ähnliche Technik verwendet haben müssen.

Vor der Rückfahrt haben wir noch in einem süßen Restaurante gegessen, dass aussah
wie eine Hazienda und in dem typische Andenmusik live gespielt wurde. Durch die
verteilt liegenden Dörfer gibt es viele verschiedene Traditionen in den Anden, weshalb
es ganz viele Musikarten, Kleidungsstile und traditionelle Tänze gibt. An einem Abend
habe ich mir auch eine solche Tanzshow ansehen können. Je weiter oben die Menschen
auf den Bergen leben so ferner leben sie von der Zivilisation und modernen
Lebensstilen und viele Menschen leben dort noch fast komplett von selbstangebauten
Nahrungsmitteln, tierischen Waren und den Möglichkeiten die ihnen die Arbeit mit den
eigenen Händen ohne technische Unterstützung bietet. Dadurch habe ich neben den
historischen Aspekten des heiligen Tals auch einen Eindruck vom Leben Vorort und der
Geschichte der Menschen bekommen. Ich persönlich fand diese Dörfer immer sehr
beeindruckend, auch wenn wir nur durch sie hindurch gefahren sind - durch plötzliche
Lama oder Schafsherde, die immer mal wieder auf der Straße standen hatte ich
genügend zeit mich umzuschauen.

Den dritten Tag in Cusco haben wir mit der Besichtigung der Salzmienen von Mara
begonnen. Dabei handelt es sich um von den Inka errichtete Becken, die durch eine
Naturquelle mit hochkonzentriertem Salzwasser einige Zentimeter befüllte werden.
Auch heutzutage werden die Mienen noch bewirtschaftet von Bauern in der Region.
Durch Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser und hinterlässt eine Salzschicht, die
die Bauern dann zertrampeln um das Salz zu lösen. So entstehen drei Salzarten: das
braune mit lehmgemischte Salz am Beckenboden, welches zum düngen der Felder der
Bauern genutzt wird, das pinke und das weiße welche verkauft werden. Statt Salz habe
ich mir aber lieber Schokolade mitgenommen für den Tag.

Der zweite Stop des Tages war dann Moray. Hierbei handelt es sich um vier runde
Inkaterrassen. Man kann bis heute nicht hundertprozentig nachvollziehen warum diese
Inkaterrassen rund sind, aber ähnlich wie auch bei den anderen Inkaruine herrschte auch
dort eine fast schon magische Atmosphäre, besonders durch die wunderschöne grüne
Bergkulisse im Hintergrund und dem Sonnenschein - wir hatten enorm Glück mit dem
Wetter über die ganze Zeit. Der Regen ist vor uns Weg gerannt, denn überall wo wir
ankamen sagte man uns, wir hätten Glück jetzt gekommen zu sein, denn die letzten
Tage hätte es nicht so gut ausgesehen.

Drei Theorien von Moray: 1. Durch wärmeunterschiede durch die


verschiedene höhe der Terrassen sollen sich dort verschiedenste
Microorganismen angereichert haben. 2. durch Wassereinlagerung in
diesen Terrassen, könnte dass Wasser als Spiegel genutzt werden um den
Sternenhimmel zu studieren (ist wiederlegt worden, da sich das Wasser
dort nicht in dem Maße sammeln kann). 3. (am wahrscheinlichsten) Bei
den Terrassen handelt es sich um Zeremonie-Plätze die für Opfergaben
verwendet wurden - dafür spricht, dass alle Gräber in der Mitte Löcher
hatten, die Möglicherweise für Opfergaben genutzt wurden und in denen
mystischer Weise das Gras viel hellgrüner war als drumherum und es gab
bei einer Terrasse ein Podest wo ein heiliger gesessen haben könnte.

Von Moray aus haben wir erneut Ollantaytambo besucht, denn dort ist einer der
Bahnhöfe der Züge die nach Machu Picchu führen. Für mich eine Herausforderung,
denn niemand konnte mir so richtig sagen wo wir eigentlich hin müssten, aber
manchmal hilft es einfach abzuwarten. In diesem Fall wurde uns die Wartezeit dadurch
verschönert, dass während wir auf die Anzeigetafel gestarrt haben, Isabell mit ihrer
Familie hereingeschneit kam. Zwar leben wir in einer WG aber offensichtlich haben wir
nicht so weit miteinander kommuniziert, dass wir wussten, dass wir nicht nur zur selben
Zeit mit unseren Familie in Cusco sind sondern auch der Zug im selben Wagon nach
Machu Picchu nehmen. Und so kam es, dass wir uns im Zug schräg gegenüber saßen
und uns zusammen auf den Weg nach Augas Calientes gemacht haben, dem Dörfchen
am Fuße des Machu Picchu, umgeben von Regenwald, durchzogen von Gassen, Flüssen
und Brücken und bekannt für die heißen Naturquellen. Auch wenn es dort sehr
touristisch war, fand ich die Stadt sehr niedlich und romantisch.
Am nächsten Tag ging es schon früh los, denn um den Touristenstrom zu entkommen
haben wir ein Ticket gebucht womit wir als eine der ersten den Machu Picchu
besichtigen konnten. Mit unserem Ticket haben wir eine große Rundtour über das
komplette Gelände der Ruinen machen können (Route 2). Angefangen haben wir im
Teil für den Essensanbau. Wie auch schon in Pisac ist sind die Terrassen gen Osten
ausgerichtet gewesen und es wurden sehr viele verschiedene Nahrungsmittel angebaut,
da die Inka es durch Experimente möglich gemacht haben auch in der Höhe
verschiedene Gemüsesorten anzubauen. Außerdem gab es in dem Bereich ein Haus das
sie zum lagern von Nahrungsmitteln verwendet haben und einen Wachturm mit dem sie
von oben auf die ehemalige Stadt blicken konnten.

Machu Picchu Fakten: Machu Picchu ist eigentlich nicht der richtige
Name von der Ruine, sondern der Name von dem Berg daneben und heißt
übersetzt "großer Berg". Leider konnte man bisher nicht herausfinden
wie die Stadt wirklich hieß. Unser Guite meinte es wäre am
wahrscheinlichsten, dass die Stadt "großer Vogel" hieß, da sich diese
Begriffe in Quechua sehr ähneln und Machu Picchu die Form eines
Kondors hat. Die Stadt des Machu Picchu ist nicht fertig gestellt
worden, da die Inka Angst vor den Spaniern hatten, aber diese Stadt
ist nie von den Spaniern geplündert worden und dadurch im Original
erhalten geblieben und heutzutage deshalb Weltkulturerbe. Aufgrund der
Auflagen von UNESCO darf die Umgebung um die bisher freigelegten
Ruinen nicht weiter erforscht werden, da die Gefahr besteht, dass
Machu Picchu abrutscht. Von den Machu Picchu Ruinen aus gibt es 4 Inka
Tails mit Stufen die zum Fluss führen. Ansonsten gab es in der Nähe
eine Quelle, dessen Wasser die Inka durch Rinnen in die Stadt geleitet
haben.

Vom Bereich der Lebensmittelproduktion sind wird dann zu den weiteren Ruinen
herabgestiegen und haben uns aber nicht nehmen lassen, die typischen Touri-fotos auch
mitzumachen. Aber besonders habe ich diese Momente des Fotos machen dafür genutzt
die Aussicht zu genießen, denn wie schon oben beschrieben war das ein Anblick, den
ich nie mehr vergesse - wirklich magisch, auch wenn man ständig eine Kamera vor dem
Gesicht hatte, weil jemand genau dort ein Foto machen musste. Man muss dem
Organisationsteam aber trotzdem lassen, dass sich der Trubel, durch die Tickets echt
auseinander gezogen hat und es trotz der großen Besucherzahl aus haltbar war.

Zuerst haben wir den Sonnentempel besucht. Dieser zeichnet sich besonders dadurch
aus, dass immer zum Sonnenaufgang der Sommersonnenwende einen Einstrahl durch
das Fenster des Tempels gibt, der auf eine kleine Nische im Alta fällt. Die Sonne
(genannt "Inti") war eine der wichtigsten Gottheiten für die Inka. Unter dem
Sonnentempel befindet sich eine Höhle die vermutlich als Mausoleum diente. Es gab
noch weitere Tempel in den Ruinen. Zum Beispiel sogenannte Tempel von 3 Fenstern,
durch dessen Fenster man direkt auf den Happy Mountain schauen kann und der das
Pacha Mama Symbol als Steinwand zeigt und der Condor-tempel bei dem riesige
stehende Steine die Flügel bilden und ein liegender den Kopf mit Schnabel. Auf dem
Kopf der Condors wurden die Opfergaben gelegt, sodass das Blut dieser in den
Schnabel des Condors fließen konnte als symbolische Fütterung. Machu Picchu war
eine Stadt in der viele "Gelehrte, Priester und Astrologen" gelebt haben und nur
ausgewählte Inka, weshalb es viele Tempel gab und Machu Picchu in verschiedene
Bereiche aufgeteilt war für verschiedene Schichten der Gesellschaft. Nur in der Mitte
gab es eine große grüne Fläche die für Feste mit allen genutzt wurde.
Fun Fact: Damit die britische Königsfamilie vor einigen Jahren Machu
Picchu besuchten konnte wurde der große Stein in der Mitte der Wiese,
der damals mit seinem Schatten die Zeit angezeigt hat, im Boden
versenkt, damit der Helikopter laden konnte. Wenn man mich fragt ein
Skandal über den ich nur dem Kopf schütteln kann, aber der damalige
Peruanische Präsident hat es erlaubt.

Nach dem Besuch der Ruinen der Machu Picchu haben Papa und ich uns auf den
Rückweg nach Cusco gemacht und den restlichen Tag erstmal mit verarbeiten der
letzten Tage und Eindrücke verbracht. Am letzten Tag haben wir noch den Rainbow-
mountain besucht mit einer wunderschönen Wanderung durch schneegeküsste Berge
und grüne Wiesen auf 4900metern höhe und ich habe mir Abends noch eine
traditionelle Tanzshow in Cusco im Kulturzentrum angeschaut. Danach ging es für uns
auch schon wieder nachhause und da mich das Thema noch nicht wieder losgelassen
hat, habe ich die Zeit im Flugzeug dafür genutzt alle Informationen durch einen Podcast
Revue passieren zu lassen und besonders die Entdeckungsgeschichte zu hören.

Entdeckung von Machu Picchu: Entdeckt wurde Machu Picchu offiziell von
Hiram Bingham . Er war auf der suche nach der verlorenen Hauptstadt
der Inka und hat die Einheimischen am Fuße des Machu Picchu danach
gefragt. Die haben ihm dann von Machu Picchu erzählt, denn für sie war
die Ruine durchaus bekannt und es gab sogar eine Familie die dort
gewohnt und angebaut hat, dessen Sohn den Forscher sogar dorthin
geführt hat. Bingham hielt die Ruinen zu beginn für nicht so besonders
und beauftragte seinen Assistenten damit die Ruinen freizulegen. Nach
und nach endeckten sie aber immer mehr Artefakte, die nach Yale an die
Universität verschifft wurden und bis heute nicht nach Peru
zurückgekehrt sind. Die ursprünglichen Entdecker sind also nicht ganz
klar ausmachbar, denn für die Einheimischen war die Ruine kein
Geheimnis.

Mich hat die Besichtigung von Machu Picchu und all den anderen Inka-Orten sehr
beeindruckt, weshalb ich mich dazu entschieden haben mein neu angeeignetes Wissen
hier zu teilen. Auch heute noch hat die Geschichte großen Einfluss auf Peru und zwar
nicht nur durch die Inka Kultur, sondern auch die Chimú und Moche. Nach wie vor gibt
es Musik die traditionell gespielt wird, Tänze die auf diesen Kulturen basieren und
Rituale die abgehalten werden. Viele Gerichte haben noch immer die selbe Zubereitung
und die selben Zutaten, man nutzt die Kraft und Inhaltstoffe der Pflanzen als
Hausapotheke und es werden Dialekte und Sprachen wie Quechua weiterhin
gesprochen. Aber auch die Kultur der Spanier lässt sich überall entdecken, wie
beispielsweise in Bauwerken oder der Amtssprache dem Castellano, das dem Spanisch
sehr ähnelt.

Wichtig ist die Geschichte Peru heutzutage aber auch Wirtschaftlich, denn durch
zahlreichen Touristen die jährlich nach Peru reisen hat Peru eine große Einnahmequelle.
Viele Reisen hauptsächlich nach Peru um einmal auf dem Machu Picchu zu stehen und
die Ruine der Inka von Nahen zu sehen. Knapp 1.500.000 Besucher besichtigen Machu
Picchu jährlich (zahl von 2017 - die aktuellen Zahlen sind durch die Pandemie und
politischen Unruhen niedriger), das entsprich ca. 3.900 Menschen pro Tag. Damit ist
dieser Massentourismus durchaus auch negativ zu sehen, denn ein solcher Andrang von
Menschen hinterlässt natürlich, trotz Überwachungspersonal seine Spuren, sodass der
Mondtempel beispielsweise nicht mehr betreten werden darf, da man sich sorgt, dass er
sonst einstürzt.
Egal Ob man sich nun für oder gegen die Besichtigung von Machu Picchu entscheidet,
das heilige Tal und Cusco sind auf jeden Fall einen Besuch wert, denn auch heute noch
bekommt man dort ein Gefühl für die damalige Zeit das man in Videos und
Reiseführern nicht einfangen kann, denn dort wird Geschichte zur Gegenwart.

Muchos Saludos,

Hella

P.S. Für diesen Blog habe ich einige Fakten nachrecherchiert. Hier
meine Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Machu_Picchu
https://peru-spezialisten.com/die-entdeckung-von-machu-picchu/
https://www.tickets-machupicchu.com/
https://www.tickets-machupicchu.com/trilogie-inka-kondor-puma-
schlange/#was_stellen_kondor_puma_schlange
https://en.wikipedia.org/wiki/Cusco
https://www.peru.travel/de/ziele/cusco

Trotzdem basiert vieles auch auf meinen eigenen Erfahrungen, Berichten


aus Infoschildern an den Orten und Gesprächen mit Tourguides, weshalb
ich drauf hinweisen möchte, dass es durchaus Fehler in dieser
Berichterstattung geben könnte, auch wenn ich versucht habe dieses zu
vermeiden.

Das könnte Ihnen auch gefallen