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Beziehungsgestaltung in der
Pflege von Menschen mit
Demenz
Planen Sie nur das was für Ihren Pflegekunden von Bedeutung ist...........4
Impressum ....................................................................................... 10
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DEMENZ-CHECK
WIE SIE ERFOLGREICH NACH DEM EXPERTENSTAND
“BEZIEHUNGSGESTALTUNG IN DER PFLEGE VON MENSCHEN MIT DE-
MENZ” BETREUEN UND AKTIVIEREN
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Hinweis: Professionelle Pflege betrachtet Menschen immer ganzheitlich, auch in ihrer Lebens- und
Erlebenswelt, nie "nur" als medizinisches Problem.
• Wie erlebt Ihr Pflegekunde sich selbst, andere Menschen und seine Welt?
• Aus welchem Denken, Fühlen und Erleben heraus ergeben die Verhaltensweisen, Befindlich-
keiten und Erscheinungsweisen einen subjektiven Sinn?
• Was ist die Funktion von Verhaltensweisen, was wird mit dem Verhalten kompensiert, auf
welche inneren Antriebe, Fragen, Themen ist das Verhalten eine Antwort?
Die Verstehenshypothese soll Ihnen helfen, nicht voreilige Schlüsse zu ziehen, sondern das
Verhalten Ihres Pflegekunden als seine Problemlösungsstrategie verstehen. Eine solche
Vorgehensweise erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit Ihrem eigenen Verhalten, aber
auch dem Ihres betroffenen Pflegekunden.
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Planen Sie nur das was für Ihren Pflegekunden von Bedeutung ist
Die Planung der Beziehungsgestaltung beginnt nun damit, dass Sie als Pflegefachkraft oder
Betreuungskraft herausfinden welche Ziele für Ihren Pflegekunden mit Demenz bedeutsam
sind. Diese Ziele werden oftmals nicht mit Ihren Vorstellungen überein passen, aber genau
darum geht es bei der Verstehenshypothese: Ihren Pflegekunden und seine Bedürfnisse.
Auf der Grundlage der Verstehenshypothese sollten Sie nach den Vorgaben des Expertenstandards
bei der Planung beziehungsfördernder Maßnahmen folgende Aspekte beachten:
1. Es ist nachvollziehbar geplant welche Maßnahmen zum Einsatz kommen, der Zeitpunkt, die
Zuständigkeit sowie individuelle Besonderheiten.
2. Sie stellen sicher, dass andere an der Versorgung beteiligten Personen, wie z.B. Assistenz- oder
Betreuungspersonen, den Maßnahmenplan kennen und flexibel an der Einhaltung mitwirken
können, z.B. durch Anleitung, Begleitung und Überprüfung.
3. Der Maßnahmenplan soll eine Vielfalt an Maßnahmen beinhalten, so dass flexibel mit
Schwankungen im Demenzerleben umgegangen werden kann. Dies kann erfordern, dass
manchmal von jetzt auf gleich Ihr Handeln angepasst werden muss.
4. Sie planen die beziehungsfördernden und –gestaltenden Maßnahmen in erster Linie im
Zusammenhang mit Ihrem pflegerischen Auftrag.
5. Ihre geplanten Maßnahmen basieren auf einer person-zentrierten Haltung und fördern die
Selbst-, bzw. Mitbestimmungen Ihres Pflegekunden mit Demenz.
Hinweis: Konkrete Tipps für die Gestaltung finden Sie im Expertenstandard selbst. Diesen
können Sie auf der Homepage des DNQP w ( ww.dnqp.de) versandkostenfrei bestellen.
Dokumentieren Sie die Durchführung wie gewohnt und
vergessen Sie nicht zu evaluieren
Dokumentieren Sie durch wen und in welcher Art und Weise beziehungsfördernde und –
gestaltende Maßnahmen durchgeführt werden. Die Durchführung oder Nicht-Durchführung oder
auch Abweichung von geplanten Maßnahmen muss in der Pflegedokumentation
nachvollziehbar sein. Auch die Evaluation Ihrer geplanten Maßnahmen erfolgt auf
Grundlage einer personzentrierter Haltung. Die Wirksamkeit der durchgeführten
Maßnahmen muss, aufgrund des sich stetig verändernden Gesundheitszustandes,
laufend erfolgen. Achten Sie insbesondere auf etwaige Unter- oder Überforderung.
Wann immer nötig passen Sie Ihre Maßnahmen an.
Auch gilt es als Pflegefachkraft oder Betreuungskraft die Vorgaben des Expertenstandards Bezie-
hungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz zu erfüllen.
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2. Unbe dingte We rtschätzung: Sie nehmen Ihren Gegenüber an, akzeptieren den
Erkrankten, wie er ist, und verzichten darauf, ihn verändern zu wollen. Sie bringen
ihm echte Wertschätzung entgegen, ohne dies an besondere Bedingungen zu knüpfen.
3. Wahrhaftigkeit: Sie verstellen sich nicht und stehen zu Ihren eigenen Gefühlen. Der
Merksatz „Was du sagst, sei wahr, aber sage nicht alles, was wahr ist“ ist hierfür ein Beispiel.
Wie Sie bestimmt wissen, kann eine grenzenlose Offenheit Menschen mit Demenz
manchmal überfordern.
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Darüber hinaus fordert der Expertenstandard “ Beziehungsgestaltung in der Pflege von
Menschen mit Demenz” eine personzentrierte Pflege, d.h. Sie müssen eine Haltung einnehmen,
die Ihren betroffenen Pflegekunden in den Mittelpunkt stellt und ihn als einzigartiges Subjekt mit
individuellen Unterstützungs- und Beziehungsbedarf sieht.
Es geht darum, dass Sie die Demenz Ihres Pflegekunden nicht nur als medizinisches
Problem wahrnehmen. Denn eine solche Haltung führt schnell dazu, dass die Versorgung
darauf ausgerichtet wird Verhaltensstörungen zu unterbinden und sozial akzeptiertes
Verhalten von Menschen mit Demenz zu erwarten.
Sie als Pflege- und Betreuungskraft sollen durch Beziehungsgestaltung und –förderung zur Au-
frechterhaltung des Personseins beitragen und bei Ihren betroffenen Pflegekunden das Gefühl
fördern gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen verbun-
den zu sein. Es geht also in Ihrer Arbeit ganz wesentlich um Ihre innere Haltung. Diese Eigen-
schaften sollten Sie daher mitbringen:
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Checkliste: Diese Aspekte sollten Sie als Pflege- und
Betreuungskraft erfüllen
■ Checkliste erfüllt
Mit Ihrer Haltung stellen Sie Ihren betroffenen Pflegekunden in den Mittelpunkt und sehen ihn als
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einzigartiges Subjekt mit individuellen Unterstützungs- und Beziehungsbedarf.
Durch Ihr Wissen über Beziehungsgestaltung und –förderung erreichen Sie bei Ihren betroffenen
Pflegekunden das Gefühl gehört, verstanden und angenommen zu werden sowie mit anderen Personen
verbunden zu sein Bei all Ihren Planungen und Betrachtungen in der Betreuung und Versorgung von ❒
Menschen mit Demenz beachten Sie den Grundsatz „es geht nicht darum was getan werden muss,
sondern wie es getan wird.“
Sie bringen Ihrem Pflegekunden in jeder Situation Wertschätzung entgegen und betrachten die Welt
aus seiner Perspektive. Sie haben aktuelles, vertieftes theoretisches Fachwissen, z.B. bezüglich der Be-
obachtung von Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten bzw. hinsichtlich ihrer Wirkung auf ❒
das Verhalten Ihres Pflegekunden mit Demenz. Sie als Pflegefachkraft verlieren dabei nie den Bezug zur
individuellen Vorstellung von Lebensqualität Ihres betroffenen Pflegekunden.
Sie planen Maßnahmen für gute und schlechte Tage. Ihre Schwerpunkte bei der Maßnahmenplanung
liegen auf den Aspekten Lebensweltorientierung, Wahrnehmungsförderung, Wertschätzung und
Zuwendung sowie etwaige spezifische Maßnahmen, z.B. Biographiearbeit, Milieugestaltung, Nutzung ❒
von Hilfsmitteln wie Brille, Hörgerät etc, Orientierungshilfen wie basale Stimulation, Alltagsorientierung,
Schaffung von Präsenz und Nähe, personelle Kontinuität, Haustieren, Singen, Tanz u.v.m.
Sie beherrschen nicht nur die körperbezogene Pflegemaßnahmen, sondern auch therapeutische
❒
Ansätze wie z.B . Validation , Kinästhetik, Basale Stimulation.
Sie sind in der Lage, auf verschiedene Kommunikations- und Therapiemethoden zurückzugreifen (z. B.
❒
Validation, SET usw.).
Ihre pflegerische Grundhaltung beinhaltet ein moralisches Bewusstsein, Offenheit, ständiges Suchen
❒
und Neugier.
Sie besitzen eine professionelle Grundeinstellung , Intuition und ein Verständnis für die Unterschiede in ❒
der Leistungsfähigkeit und im Antrieb de r Menschen mit Demenz.
Sie sind in der Lage, die Bedürfnisse und Wünsche der Erkrankten soweit wie möglich zu erkennen und -
❒
wenn möglich - zu erfüllen.
Sie können sich auf Menschen mit Demenz einlassen und akzeptieren diese in ihrer Individualität.
❒
Sie wissen über die vielfältigen täglichen Probleme im Umgang mit Menschen mit Demenz
Bescheid und haben Wissen und Verständnis für die Bedeutung von Mimik, Gesten und Alltagsgewohn ❒
heiten.
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Sie können in manchen Pflege - und Betreuungssituationen Ihre eigene Ratlosigkeit und Unruhe ertragen. ❒
Sie erkennen die Ambivalenz zwischen Ihren eigenen Vorstellungen, Ihrem Pflichtgefühl und dem Selbst-
❒
bestimmungsrecht des Menschen mit Demenz und handeln entsprechend.
Sie sind in der Lage , Hektik während Ihrer Arbeit weitestgehend zu vermeiden. ❒
Sie sind kritikfähig und verfügen über einen professionellen Umgang mit Nähe und Distanz. ❒
Sie sind fähig und bereit, Angehörige als Partner auf Augenhöhe in die Beziehungsgestaltung zu Ihrem ❒
Kunden mit Demenz einzubeziehen.
Sie sind fähig, sogenanntes herausforderndes Verhalten auf sein Potential als bindungssuchendes ❒
Verhalten Ihres Kunden mit Demenz zu untersuchen.
Auswertung: Sollten Sie einige Punkte der Checkliste noch nicht erfüllen, bilden Sie sich in den
fehlenden Themenbereichen fort oder arbeiten Sie an Ihren Haltungen oder Einstellungen. Nie-
mand ist perfekt und das Eingeständnis von eventuellen kleinen Defiziten ist ein Schritt zur posi-
tiven Veränderung. Gespräche im Team oder Supervision können hier hilfreich sein.
Sie wissen, dass bei der Versorgung von an Demenz erkrankten Menschen die Beziehungsgestal-
tung im Vordergrund steht.
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Impressum
Kontakt
Angaben gemäß § 5 TMG Telefon: 0228 - 9 55 01 20 (Kundendienst)
PRO PflegeManagement , ein Unternehmensbereich der Telefax: 0228 - 36 96 480
VNR Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG E-Mail: kundendienst@ppm-verlag.org
Theodor-Heuss-Straße 2-4 Internet: www.ppm-online.org
D-53177 Bonn Umsatzsteuer
Großkundenpostleitzahl: D-53095 Bonn Umsatzsteuer-Identifikationsnummer gemäß §27 a Umsatzsteuergesetz:
Handelsregister: HRB 8165 DE 812639372
Registergericht: Amtsgericht Bonn Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Vertreten durch den Vorstand: Kathrin Righi
Richard Rentrop Theodor-Heuss-Straße 2-4
D-53177 Bonn
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Unsere E-Mail-Adresse finden Sie oben im Impressum.
Wir sind nicht bereit oder verpflichtet, an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen.
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Bildnachweis
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Hinweis: Der Expertenstandard muss für jede Einrichtung und Arbeitsweise (ambulant, stationär) konkretisiert und angepasst und in den haus-/
stationseigenen Standard überführt werden.
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