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1035 - 1468 - Web 2
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im Straßenverkehr 2020
2 | Über dieses Heft
In einem großen Umfang widmet sich die Broschüre den land- oder
forstwirtschaftlichen und gewerblichen Transporten und zeigt zu den
verschiedensten gesetzlichen Vorschriften die Unterschiede auf.
Inhalt
1 Allgemeine Verkehrsvorschriften der StVO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
4 Kfz-Haftpflichtversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
10 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
10.1 Land- oder forstwirtschaftliche Zwecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
10.2 Einteilung der Fahrerlaubnisklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79
10.3 Verantwortung des Halters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
10.4 Gültigkeit von Führerscheinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
10.5 Umschreibung der alten in aktuelle Fahrerlaubnisklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83
15 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
Weiterführende Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
KTBL-Veröffentlichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Pockets – Maxi-Wissen im Mini-Format . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121
Weitere BZL-Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
Was bietet das BZL? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
6 | Vorwort
Martin Vaupel
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
martin.vaupel@lwk-niedersachsen.de
1 Allgemeine Verkehrsvorschriften der StVO | 7
1 Allgemeine Verkehrsvorschriften
der StVO
Die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) regelt gilt (Schlepper mit oder ohne Anhänger,
und lenkt den öffentlichen Verkehr. Er selbstfahrende Arbeitsmaschinen), müs-
findet nicht nur auf Straßen, sondern auch sen außerhalb geschlossener Ortschaf-
auf Wirtschaftswegen und Plätzen statt. Die ten ständig so großen Abstand von dem
StVO wendet sich an alle Verkehrsteilneh- vorausfahrenden Kraftfahrzeug halten, dass
mer, z. B. Lenker von Kraftfahrzeugen (Kfz), ein überholendes Kraftfahrzeug einscheren
Radfahrer und Fußgänger, aber auch an kann. Das gilt nicht, wenn sie zum Überho-
Reiter und Viehtreiber. Sie enthält für land- len ausscheren und dies angekündigt haben
oder forstwirtschaftliche (lof) Fahrzeuge ei- (Fahrtrichtungsanzeiger).
nige Ausnahmen und auch Verschärfungen.
§ 5 StVO Der Führer eines langsameren
Im Straßenverkehr gilt als Grundregel der Fahrzeugs muss seine Geschwindigkeit an
§ 1 StVO geeigneter Stelle ermäßigen, notfalls warten,
wenn nur so mehreren unmittelbar folgen-
„Die Teilnahme am Straßenverkehr erfor- den Fahrzeugen das Überholen möglich ist.
dert ständige Vorsicht und gegenseitige Hierzu können auch geeignete Seitenstrei-
Rücksicht. Jeder Verkehrsteilnehmer hat fen in Anspruch genommen werden (gilt
sich so zu verhalten, dass kein anderer ge- nicht auf Autobahnen). Wer zum Überholen
schädigt, gefährdet oder mehr, als nach den ausscheren will, muss sich so verhalten,
Umständen unvermeidbar, behindert oder dass eine Gefährdung des nachfolgenden
belästigt wird.“ Verkehrs ausgeschlossen ist.
Neu seit dem 28.04.2020: Beim Überholen
Wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen den muss ein ausreichender Seitenabstand zu
zweiten Satz dieses § 1 verstößt, begeht eine den anderen Verkehrsteilnehmern eingehal-
Ordnungswidrigkeit. Alle Verkehrsteilneh- ten werden. Beim Überholen mit Kraft-
mer sollten darauf bedacht sein, nicht nur fahrzeugen von Fußgänger, Radfahrern
zu fahren, sondern „mitzufahren“, d. h. sich und E-Scootern beträgt der ausreichende
dem Verkehrsstrom anzupassen. Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m
und außerorts mindestens 2 m.
Besonders langsam fahrende Verkehrs-
teilnehmer – wie Schlepper- und Mäh § 9 StVO Wer abbiegen will, muss dies
drescherfahrer – sollten deshalb die folgen- rechtzeitig und deutlich ankündigen; dabei
den §§ der StVO gewissenhaft befolgen: sind die Fahrtrichtungsanzeiger zu benut-
zen. Vor dem Einordnen und vor dem Ab-
§ 4 StVO Kraftfahrzeuge, für die eine biegen ist auf den nachfolgenden Verkehr zu
besondere Geschwindigkeitsbeschränkung achten. Beim Abbiegen in ein Grundstück,
8 | 1 Allgemeine Verkehrsvorschriften der StVO
Wer auf die Straße einbiegt oder sie überquert, § 19 StVO Der Straßenverkehr darf sich
sollte als Führer des langsameren Fahrzeugs den
schnellen Verkehr beachten. Wird die Sicht zur an Bahnübergängen nur mit mäßiger
Fahrbahn eingeschränkt, ist notfalls ein Einweiser Geschwindigkeit nähern. Fahrzeuge haben
erforderlich. vor dem Andreaskreuz zu warten. Fahrzeug-
führer dürfen an Bahnübergängen Kfz nicht
überholen.
1 Allgemeine Verkehrsvorschriften der StVO | 9
2 Fahrzeugbauarten
und ihre Zulassung
2.1 Fahrzeug-Zulassungsverordnung eine Einzelgenehmigung bzw. für sie eine
(FZV) Betriebserlaubnis (BE) erteilt ist.
Sieht aus wie eine Sattelzugmaschine, ist aber ein Ackerschlepper mit Sattelanhänger.
12 | 2 Fahrzeugbauarten und ihre Zulassung
sein kann, um die Vorgaben als lof Zugma- nach ist beispielsweise eine Hilfsladefläche
schine zu erfüllen. zulässig. Die auf ihr zu befördernde Nutzlast
darf nicht mehr als das 0,4-fache des zuläs-
Gemäß dem systematischen Verzeichnis sigen Gesamtgewichtes des Zugfahrzeugs
der Fahrzeug- und Aufbauarten (§ 12 FZV), betragen. Die Länge der Hilfsladefläche ist
erhalten alle Fahrzeuge und angehängte Ar- bei einem zweiachsigen Kfz auf das 1,4-fache
beitsgeräte mit einer Betriebserlaubnis eine der Spurweite der Vorderachse begrenzt. Au-
Schlüsselnummer (SN). Im alten Fahrzeug- ßerdem müssen die Kfz spezielle Vorgaben
schein ist sie in der Zeile „1“ enthalten, in der zur Zugkraft und Anhängelast erfüllen.
neuen Zulassungsbescheinigung Teil I ist sie
in der Zeile mit dem Buchstaben „J“ und Nr. SN: Zugmaschinen
„4“ zu finden. mit verkürzter Ladefläche
87 0000 (alt 8700)
SN: Zugmaschine / Ackerschlepper
89 1000 (alt 8710) oder Einachsige Zugmaschinen, die nur für lof
SN: Zugmaschine / Geräteträger Zwecke verwendet werden, sind nicht zulas-
89 2000 (alt 8720) sungspflichtig und benötigen kein eigenes
Kennzeichen (§§ 3, 4 FZV).
Werden die beschriebenen Vorgaben erfüllt,
können neben den typischen Ackerschlep-
pern und Geräteträgern auch der Unimog
oder als lof Zugmaschine zugelassene Lkw 2.2.3 Lkw in der Land- oder
(Agrar-Truck), Knicklenker, Systemschlep- Forstwirtschaft
per und Gleiskettenfahrzeuge, die schneller Lkw kommen in der LoF verstärkt zum
als 6 km/h bbH fahren, als lof Zugmaschinen Einsatz. Insbesondere der Einsatz von
zugelassen werden. Sattelzugmaschinen mit entsprechenden
Sattelanhängern nimmt weiter zu.
2.2.4 Agrar-Lkw
Agrar-Lkw oder Agrar-Trucks
sind in den letzten Jahren ver-
mehrt zugelassen worden. Da-
bei handelt es sich um Fahrzeu-
ge, die auf Lkw-Basis aufgebaut
sind, aber eine Zulassung als
lof Zugmaschinen haben, da sie
die technischen Kriterien der
FZV für eine lof Zugmaschine
Bei der Zugmaschine – umgebauter Lkw – SN: 87 0000 darf die erfüllen. Als Anhängerkupp-
Nutzmasse das 0,4-Fache der zulässigen Gesamtmasse betragen.
Sie wird gerne in Verbindung mit einem dreiachsigen Anhänger
lung sind alle Kupplungsarten
eingesetzt. wie beispielsweise Bolzen- oder
Kugelkopfkupplungen oder
Unterlenker zur Aufnahme
von gezogenen Arbeitsgeräten
möglich. Das Vorhandensein
einer Sattelkupplung bewerten
die technischen Dienste (TÜV,
Dekra, etc.) unterschiedlich.
Daher ist die Klärung des Sach-
verhaltes mit dem zuständigen
technischen Dienst zu empfeh-
len. Ebenfalls ist zu klären, ob
das Fahrzeug für die Zulassung
als lof Zugmaschine mit Acker-
Sattelzüge werden vermehrt bei Landwirten und bereifung, Hydraulikanschlüs-
Lohnunternehmern eingesetzt.
sen oder einer Zapfwelle ausge-
stattet sein muss. Nach der FZV
ist das keine Vorschrift, aber
einige technische Dienste bzw.
Bundesländer fordern dies.
Im September 2015 wurde seitens des Die Zahl „11“ in der SN kennzeichnet die sfA
Kraftfahrt-Bundesamtes für Sattelzugma- als lof Arbeitsmaschine.
schinen, die als lof Zugmaschinen im Zuge
des Einzelgenehmigungsverfahrens einge- SN: z. B. Mähdrescher
stuft wurden, eine eigene Fahrzeugklasse 16 1107
geschaffen.
SfA dürfen auf öffentlichen Straßen und
SN: lof Sattelzugmaschine Wegen keine Personen oder Güter befördern
90 0000 (§ 2 FZV)! Hinter einer sfA darf ein Anhän-
ger mitgeführt werden, wenn eine geprüfte
Gegenüber der lof Zugmaschine entfällt für Kupplung vorhanden ist und die Anhänge-
diese Fahrzeuge beispielsweise die Kfz- und Stützlast in der Betriebserlaubnis/Zulas-
Steuerbefreiung. Hingegen können diese sungsbescheinigung Teil I eingetragen ist. Es
Fahrzeuge auch mit der Führerscheinklasse dürfen nur lof Erzeugnisse und Bedarfsgüter
T gefahren werden, wenn ihre bauartbe- oder Arbeitsgeräte (z. B. Schneidwerk) trans-
dingte Höchstgeschwindigkeit maximal portiert werden.
60 km/h beträgt.
Neu: Seit dem 1. Januar 2018 können selbst-
fahrende Futtermischwagen mit einer bbH bis
2.2.5 Selbstfahrende Arbeitsmaschinen 25 km/h als selbstfahrende Arbeitsmaschinen
(sfA) (sfA) eingestuft werden. Dabei dürfen diese
Mähdrescher, Häcksler, Zuckerrübenroder Fahrzeuge auch Futter auf öffentlichen Stra-
etc. und lof Einachser mit Anhänger bis ßen transportieren. Die neue Einstufung be-
20 km/h Höchstgeschwindigkeit sind zulas- freit diese Fahrzeuge von der Kfz-Steuer (siehe
sungsfrei. Sie erhalten jeweils seitlich und Punkt 11.1). Selbstfahrende Futtermischwagen
heckseitig „20“ Schilder. Auf der linken Seite mit einer bbH von mehr als 25 km/h werden
müssen Name und Wohnort des Besitzers zu meist als Sonstiges-Kfz zugelassen.
angegeben sein (§ 4 FZV). Für die sfA bis
20 km/h ist eine BE erforder-
lich, die während der Fahrt
mitgeführt werden muss!
Besitzeranschrift auf der linken Seite einer zulassungsfreien sfA. 2.2.7 Gabelstapler (Stapler)
Die BE ist mitzuführen.
Der Gabelstapler wird in der
Land- und Forstwirtschaft
vorrangig innerbetrieblich
eingesetzt. Beim Einsatz im
öffentlichen Verkehr sind die
gleichen Bedingungen wie bei
den sfA zu berücksichtigen
(z. B. 20 km/h-Schilder, BE etc.).
Stichwort öffentlicher Verkehrs-
raum: Fahrten im Straßenver-
kehr, auch wenn sie nur kurz
sind oder wenn nur eine Straße
überquert wird, fallen darunter.
Das 20 km-/h-Schild kennzeichnet den Teleskoplader als
zulassungsfreie sfA.
16 | 2 Fahrzeugbauarten und ihre Zulassung
Aber auch Betriebs- und Hofflächen, auf befähigte Person geprüft werden (Sicherheits-
denen Verkehr geduldet wird, können zum prüfung). Dies kann beispielsweise eine spezi-
öffentlichen Verkehrsraum gehören. alisierte Gabelstapler-Werkstatt oder auch ein
Landmaschinen-Fachbetrieb sein.
Der Stapler ist von der Kfz-Steuer befreit.
Die Haftpflicht ist mit der Versicherung
zu klären. Der Gabelstapler ist in der Regel 2.2.8 Lof Sonderfahrzeuge
mit der SN 18 8900 als Sonderfahrzeug Als Sonderfahrzeuge bzw. Sonstige-Kfz
Stapler eingestuft. Weitere Hinweise gibt gelten Fahrzeuge, die nach ihrer Bauart und
das Merkblatt für Stapler von 2004 (siehe ihren besonderen, mit ihnen fest verbunde-
Literaturverzeichnis). nen Einrichtungen nur für die bezeichneten
Verwendungszwecke geeignet und bestimmt
Der Gabelstaplerschein – kein Führerschein sind. Diese Fahrzeuge dürfen im Gegen-
– ist im lof Bereich nicht vorgeschrieben, ist satz zu sfA auch Güter transportieren (z. B.
aber als Bedienungshilfe sinnvoll. Nach der Milchtankwagen, Güllefahrzeug, Futter-
Unfallverhütungsvorschrift (VSG 3.1, § 35) mischwagen). Als Unterbau dienen oft Lkw,
der Sozialversicherung für Landwirtschaft, die dann ab 6 km/h der Zulassungspflicht
Forsten und Gartenbau (SVLFG) dürfen unterliegen.
Gabelstapler nur von Versicherten geführt
werden, die mit der Führung vertraut sind,
dem Unternehmer oder dessen Beauftrag- 2.2.9 Lof Anhänger
ten ihre Fähigkeit im Fahren nachgewiesen Bis 25 km/h sind lof Anhänger nur dann von
haben und von ihm ausdrücklich mit der den Vorschriften über das Zulassungsver-
Führung beauftragt sind. fahren ausgenommen, wenn sie
Hinweis
Werden zulassungsfreie
Anhänger ausgeliehen,
muss das Kennzeichen
ausgetauscht werden,
damit es beispielsweise
im Schadensfall nicht
zu Diskussionen mit der
Versicherung kommt.
Zulassungsfreie lof Anhänger Bei zulassungsfreien lof Anhängern ist auf Vollständigkeit zu
benötigen eine BE. Diese muss achten: 25 km/h-Schild, Wiederholungskennzeichen, Beleuchtung
inklusive dreieckige rote Rückstrahler.
auf Verlangen vorgelegt, aber
18 | 2 Fahrzeugbauarten und ihre Zulassung
Wie bei den sfA beinhaltet die Zahl „11“ auch Traktoren T1, T2, T3 und T4.3. Optional
bei den angehängten Arbeitsgeräten in der kann die Verordnung auch für die anderen
SN den Begriff „lof Arbeitsgerät“. Fahrzeugkategorien angewendet werden. So
werden vermehrt lof Anhänger (Klasse R)
SN: Beispiel Pflanzenschutzspritze und angehängte lof Arbeitsgeräte (Klasse S)
76 1118 EU-typgenehmigt.
SN: Beispiel Stroh- u. Heupresse
76 1115 Für die Fahrzeughersteller ist dies von
Vorteil, denn hat das Fahrzeug eine EU-
Angehängte lof Arbeitsgeräte mit mehr Typgenehmigung kann es EU weit verkauft
als 3 t zG benötigen eine Betriebserlaubnis werden und die nationalen Vorschriften
(keine Mitführpflicht). Ausnahme: Vor Bau- müssen nicht extra geprüft werden. Ebenso
jahr 1. April 1976 gebaute Geräte benötigen sind EU-typgenehmigte Fahrzeuge für den
keine BE (§ 50 Abs. 1 FZV). Für angehängte Käufer interessant, da alle nationalen Vor-
Arbeitsgeräte, die eine EU-Typgenehmigung schriften erfüllt sind.
haben (siehe nachfolgender Abschnitt), kann
eine EU-Übereinstimmungsbescheinigng
(COC-Papier = Certificate of conformity) Anmerkung
beim Hersteller angefordert werden. Dieses Die neuen EU-Klassen sind zunächst
COC-Papier ersetzt die bisherige nationale noch ungewohnt, aber bei anderen
Betriebserlaubnis. Fahrzeugbauarten schon weiter verbrei-
tet. So gilt beispielsweise die Klasse L
Als angehängte lof Arbeitsgeräte können für Krafträder und drei- oder vierrädri-
auch Aufsattelgeräte eingestuft sein. Für ge Kfz, M für Pkw, N für Nutzfahrzeuge
das angehängte lof Arbeitsgerät empfiehlt (LKW, etc.) und O für Anhänger. Für
sich ein Wiederholungskennzeichen eines selbstfahrende Arbeitsmaschinen gibt
Schleppers des Betriebes. es derzeit keine EU-Typgenehmigung.
Diese werden nach nationalem Recht
zugelassen.
2.3 EU-Typgenehmigung
Tabelle 2: Klasseneinteilung von lof Fahrzeugen gem. Artikel 4 der Verordnung (EU)
167/2013, § 12 FZV
* Eine genaue Beschreibung der Fahrzeugklassen ist dem Artikel 4 der VO (EU) 167/2013 zu entnehmen.
2 Fahrzeugbauarten und ihre Zulassung | 21
2.4 Zulassungsbescheinigung Teil I Des Weiteren ist nur eine Reifengröße (vorn
und hinten) angegeben. Insbesondere bei der
Vielzahl der Reifenauswahlmöglichkeiten
Die Zulassungsbescheinigung Teil I gilt für Zugmaschinen könnte dies bei Kontrol-
als Fahrzeugschein, der mitzuführen ist. len durch die Polizei unangenehm wer-
Teil II ist vergleichbar mit dem ehemaligen den, wenn die eingetragenen Reifen nicht
Fahrzeugbrief. angebaut sind. Das Beiblatt der verschiede-
nen Reifengrößen sollte daher mitgeführt
Im Gegensatz zu den alten Fahrzeugpapie- werden.
ren werden die Angaben nur noch kodiert
aufgelistet. Die für die Einstufung der Unter der Ziffer 22 werden spezifische
Bauart wichtige SN setzt sich aus der Zeile Besonderheiten zum Fahrzeug vermerkt,
mit dem Buchstaben J und der Nummer 4 u. a. Einsatzzweck eines Sonderfahrzeugs,
zusammen (z. B. 89 1000 lof Zugmaschine Anhängekupplung oder Auswahlbereifung.
Ackerschlepper).
Rapsölbetrieb für Dieselmotoren
Bei Traktoren, die ab dem 1. Januar 2018 Die BE eines Dieselfahrzeugs erlischt nicht,
zugelassen werden, ist im Feld J die neue EU- wenn das Fahrzeug anstelle von Diesel
Typklasse T1-4 eingetragen. kraftstoff mit Rapsöl oder Rapsmethyles-
Angehängte lof Arbeitsgeräte unterliegen nicht dem Zulassungsverfahren. Ab 3,00 t zG benötigen sie eine
Typ- oder Einzelgenehmigung (Betriebserlaubnis). Bei einer EU-Typgenehmigung (Klasse S) ist ab 3,00 t zG eine
EU-Übereinstimmungsbescheinigung (COC-Papier) erforderlich.
22 | 2 Fahrzeugbauarten und ihre Zulassung
3 Fahrzeugkennzeichen
und -schilder
§ 10 FZV Kennzeichenschilder sind grundsätzlich, auch an zulassungsfreien
nach Vorgabe des § 10 FZV anzubringen. Anhängern, nicht erlaubt! Die amtlichen
Sie dürfen nicht spiegeln, verdeckt oder Kennzeichen von lof Zugmaschinen dürfen
verschmutzt sein. Die Form, Größe und Aus- oben an der Schlepperkabine angebracht
gestaltung einschließlich der Beschriftung sein und sind beim Mitführen von Arbeits-
muss den gesetzlichen Vorgaben entspre- geräten noch erkennbar.
chen. Selbst geschriebene Kennzeichen sind
3.1 Saisonkennzeichen
3.3 Kurzzeitkennzeichen
§ 16a FZV Kurzzeitkennzeichen sind für Auf dem Kurzzeitkennzeichen ist das Enddatum
der Zulassung aufgedruckt.
ein Fahrzeug einmalig für einen Zeitraum
bis zu 5 Tagen möglich. Das Ende der Zulas-
sung ist auf dem Kennzeichen abgedruckt.
Kurzzeitkennzeichen dürfen nur für Probe-
fahrten und Überführungsfahrten verwen-
det werden.
Traktor mit „40“-Schild. Traktoren mit über SfA erhalten jeweils seitlich und heckseitig
32 bis 60 km/h bbH müssen heckseitig ein ein Geschwindigkeitsschild (hier 30) mit
entsprechendes Geschwindigkeitsschild der in den Fahrzeugpapieren eingetragenen
mitführen. Höchstgeschwindigkeit.
4 Kfz-Haftpflichtversicherung
§§ 23 und 24 FZV Für alle zulassungs- Fahrzeugs mitversichert. Ansonsten gilt die
pflichtigen Kraftfahrzeuge und Anhänger Betriebshaftpflicht.
sind Kraftfahrzeug-Haftpflichtversiche-
rungen abzuschließen (Pflichtversiche- Für den Transport von Flüssigdünger,
rungsgesetz, §§ 23 und 24 FZV). Pflanzenschutzmitteln und Dieselkraftstoff
ist eine besondere Betriebshaftpflichtver-
Nicht zugelassene und zulassungsfreie sicherung zu berücksichtigen. Informatio-
Fahrzeuge, die nicht nur innerbetrieblich, nen sind bei der zuständigen Versicherung
sondern auch auf öffentlichen Straßen in einzuholen.
Betrieb genommen werden, sind über die
Haftpflichtversicherung des ziehenden
5 Zulässige Abmessungen
und Gewichte von land
wirtschaftlichen Fahrzeugen
5.1 Fahrzeugbreite Mit Doppelbereifung, mit Gleisketten oder
mit Breitreifen, die bei einer Referenz-
geschwindigkeit von 10 km/h die für das
§ 32 StVZO Bei Schleppern und Anhängern Erreichen der jeweils zulässigen Achslast
(einschließlich schräggestellter Seitenwän- erforderliche Reifentragfähigkeit bei einem
de, ohne Ladung) beträgt die höchstzulässige Innendruck von nicht mehr als 1,5 bar be-
Breite 2,55 m (§ 32 Abs. 1 Nr. 1 StVZO). sitzen. Dabei muss eine sichere Straßenfahrt
durch die Einstellung des hierzu erforder-
35. Ausnahme-Verordnung (VO) der StVZO lichen Reifeninnendruckes gewährleistet
Die Breite von lof Zugmaschinen und ihren sein. Die 35. AusnahmeVO gilt auch bei
Anhängern darf bis zu 3,00 m betragen, gewerblichen Einsätzen. Kenntlichmachung
wenn sich die größere Breite der Fahrzeuge beachten, siehe Punkt 6.1.
allein durch folgende Ausrüstungen ergibt:
5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von | 29
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Breite nach VO (EU) 167/2013 Die Transportbreite von sfA, von angehäng-
EU-typgenehmigte lof Zugmaschinen ten Arbeitsgeräten und von Anbaugeräten
(Klasse T und C) und lof Anhänger an Schleppern darf bei Straßenfahrten
(Klasse R) können bei entsprechender 3,00 m nicht übersteigen (§ 32 Abs. 1 Nr. 2
Ausstattung (Breitreifen, Gummiketten, StVZO, Merkblatt für Arbeitsgeräte, siehe
Doppelbereifung, einschließlich Spritz- Literaturverzeichnis).
schutzsysteme) bis zu 3,00 m breit sein.
5.2 Fahrzeughöhe
25
Höchstzulässige Breite.
Schlepper mit Breitreifen dürfen nach der 35. AusnahmeVO und nach der VO (EU) 167/2013
bis zu 3,00 m breit sein.
30 | 5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
5.3 Länge von Fahrzeugen und Zügen Tabelle 3: Maximale Abmessungen nach
§ 32 der StVZO (Auszug)
max. 12,00 m
Inklusive der Anbaugeräte darf das Einzelfahrzeug nicht länger als 12,00 m sein.
5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von | 31
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
max. 18,75 m
Bei der maximalen Zuglänge von 18,75 m wird von der äußersten Vorderkante bis zur Hinterkante des letzten
Anhängers gemessen.
Die Achsabstände bei diesem Achsaggregat betragen mehr als 1,80 m. Somit können 30 t Gewicht
durch die Achsgruppe aufgenommen werden.
32 | 5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Das zulässige Gesamtgewicht von Kraftfahr- Zug mit weniger als vier Achsen 28,00 t
zeugen und Anhängern – ausgenommen
Sattelanhänger und Starrdeichselanhänger Zug mit vier Achsen 36,00 t
– darf unter Beachtung der Vorschriften für
die Achslasten folgende Werte nicht über- Zug mit mehr als vier Achsen 40,00 t
steigen (§ 34 Abs. 5 StVZO):
Es gilt das tatsächlich gewogene Gewicht des
Fahrzeuge mit zwei Achsen Einzelfahrzeugs und des Zuges.
(Schlepper, Anhänger) 18,00 t
Bei Zügen mit Starrdeichselanhängern
Anhänger mit drei Achsen 24,00 t (SDAH) errechnet sich das zulässige Ge-
samtgewicht aus der Summe der zulässigen
Kfz mit vier Achsen Gesamtgewichte des ziehenden Fahrzeugs
(zwei Doppelachsen, auch gelenkt) 32,00 t und des SDAH. Dabei muss allerdings die
Stützlast berücksichtigt werden. So wird zur
Gleiskettenfahrzeuge (§ 34b StVZO) 32,00 t Berechnung des zulässigen Gesamtgewich-
tes des Zuges die jeweils höhere Stützlast
Das zulässige Gesamtgewicht eines Zuges, des ziehenden Fahrzeugs oder des SDAH
d. h. des ziehenden Fahrzeugs einschließlich abgezogen. Bei gleichen Stützlasten muss
der Anhänger, darf unter Beachtung der diese einmal abgezogen werden (§ 34 Abs. 7
Vorschriften für Achslasten, Anhängelasten StVZO).
5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von | 33
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Beispiel:
Schlepper: zG 12,00 t inkl. 3,00 t Stützlast
Güllewagen als SDAH: zG 24,00 t inkl. 4,00 t Stützlast
Gewicht Zug 12,00 t + 24,00 t = 36,00 t
minus 1x höhere Stützlast 4,00 t
zG Gewicht Zug 32,00 t
Einzelachslast 10,00 t
Einzelachslast angetrieben 11,50 t
Zulässiges Gesamtgewicht eines Zuges mit 4 Achsen, 36,00 t
z. B. Schlepper mit 2-achsigem Anhänger
Zulässiges Gesamtgewicht eines Zuges mit mehr als 4 Achsen, 40,00 t
z. B. Schlepper mit 2 Anhängern
Ein Zug mit vier Achsen darf das zulässige Gesamtgewicht von 36 t nicht überschreiten. Bei der Kombination
mit einem SDAH können sich sogar geringere Gewichte ergeben (siehe Beispiel).
34 | 5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Bei einem Zug mit mehr als 4 Achsen kann, unter Berücksichtigung der zulässigen Einzelgewichte der
Fahrzeuge und der Achslasten, das zulässige Gesamtgewicht max. 40 t betragen.
Zulässige Abmessungen und Gewichte eines sfA (Einzelfahrzeug): Länge 12 m, Breite 3 m, Höhe 4 m, Achslast
11,5 t bei angetriebenen Achsen, zG dreiachsig 25 t (bei Überschreitungen wird eine Ausnahme benötigt, siehe
Punkt 5.6).
5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von | 35
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
len. Generell müssen die Fahrzeuge nach » Die Fahrt auf öffentlichen Straßen
den entsprechenden Richtlinien kenntlich kann nur zu besonderen Zeiten erlaubt
gemacht werden. Neben Warntafeln gehört werden.
auch die passende Beleuchtung dazu. Auch » Ein Begleitfahrzeug kann vorgeschrie-
die Sicherung von verkehrsgefährden- ben werden. Dies muss zumeist auch mit
den Teilen ist eine Grundbedingung der einer Rundumleuchte ausgestattet sein.
Genehmigungen. Oftmals wird der Einsatz der Warn-
blinkanlage zusätzlich vorgeschrieben.
Weitere mögliche Auflagen können sein:
Für Fahrzeuge, die noch größere Abmes-
» Einsatz der gelben Rundumleuchte bei sungen und Gewichte aufweisen, können
mehr als 3 m Transportbreite. weitere Auflagen wirksam werden wie z. B.:
» Keine Benutzung von Autobahnen und Wege gemäß Straßenkarte, Polizeibeglei-
Kraftfahrtstraßen. Die Befahrung von tung, zeitliche Begrenzungen der Erlaubnis
gewichtsbeschränkten Straßen und auf Monate und höhere Gebühren.
Brücken kann untersagt werden. In
besonders schwierigen Fällen kann die Empfehlung 12 für die Erteilung von Aus-
Befahrung nur für einzelne Straßen nahmegenehmigungen nach § 70 StVZO
genehmigt werden. Im Mai 2014 (VKBl 2014, S. 503) wurde die
» Generell soll die Befahrung von Wirt- Empfehlung 12 für lof Fahrzeuge einschließ-
schaftswegen bevorzugt und Innen- lich Arbeitsgeräte veröffentlicht. Diese Emp-
stadtbereiche gemieden werden. fehlung begründet keinen Anspruch auf
Tabelle 6: Mögliche Ausnahmen von der StVZO nach Empfehlung 12 zu § 70 StVZO (Auszug)
Bei einer Überbreite von mehr als 3,00 m oder einer Achslastüberschreitung von mehr als 11,5 t sind eine
Ausnahmegenehmigung gemäß § 70 StVZO und eine Erlaubnis nach § 29 StVO erforderlich.
Maximale Stützlast
Bolzenkupplung Zugöse 40
ISO 6489-2, DIN 11028 2.000 kg verstärkt
Form A: nichtselbsttätig ISO 5692-2
Form B u. C: selbsttätig DIN 11026
(B: glatter Bolzen,
C: balliger Bolzen)
2.000 kg
nichtselbsttätige Zugöse 40
Bolzenkupplung für Knickdeichsel
DIN 11025 DIN 11043
selbsttätige Zugöse 40
Bolzenkupplung 40 2.000 kg
ISO 8755
ISO 3584 DIN 74054-1/2
DIN 74051-1
≤ 40 km/h; 3.000 kg
> 40 km/h; 2.000 kg
Arbeitsgerät 3.000 kg
Zughaken (Hitchhaken) Zugöse (Hitchring)
ISO 6489-1 ISO 20019
≤ 40 km/h; 3.000 kg
> 40 km/h; 2.000 kg
Arbeitsgerät 3.000 kg
Zugzapfen (Piton-Fixe) Zugöse (Hitchring)
ISO 6489-4 ISO 5692-1
150 kg
Kupplungskugel 50 Zugkugel-
ISO 1103 kupplung 50
DIN 74058
≤ 40 km/h; 4.000 kg
> 40 km/h; 2.000 kg
Arbeitsgerät 4.000 kg
Kugelkopfkupplung 80 Zugschale 80
ISO 24347 ISO 24347
Zugpendel Zugöse
ISO 6489-3 ISO 21444
350 bis 4.500 kg je
nach Kategorie und
Anwendungsfall* Quelle: Uhlig, DLG, Dr. Fröba, KTBL
Stützlast berücksichtigt werden. In Ausnah- dass sich die Anhängelast aus dem maximal
mefällen sind höhere Stützlasten möglich. zulässigen Gesamtgewicht des Zuges abzüg-
lich der Gesamtmasse des Traktors ergibt.
Die zulässige Stützlast ist in den Kfz- Traktorenhersteller wählen die Anhänge-
Papieren oder an der Anhängekupplung zu vorrichtungen in der Regel so aus, dass eine
finden. Auch die am Anhänger und in deren Gesamtzugmasse von 40 t dargestellt werden
Betriebserlaubnis vermerkten zulässigen kann. Neuerdings findet man, vor allem bei
Stützlasten sind zu berücksichtigen. Bei den Traktoren, die eine EG-Typgenehmigung
hohen Stützmassen ist auf eine ausreichende haben, Anhängelasten in den Fahrzeugpa-
Vorderachslast zu achten. Um eine ausrei- pieren eingetragen. Auf den Typenschildern
chende Lenkfähigkeit zu erhalten, sind 20 % der Anhängekupplungen ist auch der D-Wert
vom Leergewicht des Traktors vorgeschrie- angegeben. Dieser Wert beschreibt die theo-
ben (Merkblatt für lof Zugmaschinen mit retische Deichselkraft zwischen Zugfahrzeug
SDAH, Punkt 6.3.2). und Anhänger und dient als Berechnungs-
grundlage für die zulässige Anhängelast. Der
Der Abstand zwischen dem Mittelpunkt der D-Wert bzw. die Anhängelast kann anhand
letzten Achse eines Schleppers und dem Mit- einer Formel berechnet werden. Es gibt auch
telpunkt der ersten Achse seines Anhängers D-Wert-Tabellen, in denen die Anhängelasten
muss bei land- und forstwirtschaftlichen und nötigen D-Werte der Kupplung aufgelis-
Zügen sowie bei Zügen, die aus einem Zug- tet sind.
fahrzeug und Anhänger-Arbeitsmaschinen
bestehen, mindestens 2,50 m betragen. Dies
gilt nicht für Züge, bei denen die zG des 5.9 Anhängelast hinter
Zugfahrzeugs nicht mehr als 7,50 t oder des Heckanbaugeräten
Anhängers nicht mehr als 3,50 t beträgt (§ 34
Abs. 9 StVZO).
Heckanbaugeräte dürfen mit einer Anhän-
Ausführliche Hinweise zu diesem Thema gekupplung ausgerüstet sein. Das Leerge-
sind im DLG Merkblatt 387 zu finden (siehe wicht eines Heckanbaugerätes darf höchs-
Literaturverzeichnis). tens 400 kg betragen. Der Schwerpunkt des
Anbaugerätes darf nicht weiter als 600 mm
von den Enden der unteren Lenker des
5.8 Anhängelast hinter Dreipunktanbaus oder von der Ackerschiene
Zugmaschinen entfernt sein.
3,50 m
Bei Überschreitung des Vorbaumaßes muss durch geeignete Maßnahmen oder Assistenzsysteme, z. B.
Kameratechnik, die auftretende Sichtfeldeinschränkung ausgeglichen werden.
42 | 5 Zulässige Abmessungen und Gewichte von
landwirtschaftlichen Fahrzeugen
Wird dieses Maß in Einzelfällen über- Hinweis: Nach den Vorgaben der Verkehrs-
schritten, muss durch geeignete betrieb- blatt-Empfehlung bietet die Deutsche-
liche Maßnahmen die an Hofausfahrten, Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) eine
Straßeneinmündungen und -kreuzungen zweistufige modulare Prüfung von Kamera-
auftretende Sichtfeldeinschränkung gegebe- Monitor-Sysemen an. Seit 2015 hat die
nenfalls ausgeglichen werden. Dies kann z. B. DLG entsprechende Systeme geprüft und
dadurch geschehen, dass eine Begleitperson mit dem Prüfzeichen „DLG-anerkannt“
dem Fahrzeugführer die für das sichere ausgezeichnet. Die Prüfberichte und weitere
Führen erforderlichen Hinweise gibt oder Informationen sind unter www.dlg-test.de
eine Spiegel- oder Kameratechnik verwen- abrufbar.
det wird. Der Fahrer soll sich bezüglich der
Sichtverhältnisse sicher fühlen.
5.12 Abmessungen der Ladung
Für die Sichtfeldausgleichung hat sich insbe-
sondere die Kameratechnik bewährt. Welche
Anforderungen diese Technik erfüllen muss, § 22 StVO Im Allgemeinen dürfen Fahr-
ist in den „Empfehlungen für Kamera- zeug und Ladung zusammen nicht höher
Monitor-Systeme für Fahrzeuge mit einer als 4 m und nicht breiter als 2,55 m sein (§ 22
Sichtfeldeinschränkung insbesondere auch Abs. 2 StVO).
durch Vorbaumaßüberschreitung von mehr
als 3,50 m“ (VkBl, siehe Literaturverzeichnis) Lof-Fahrzeuge dürfen, wenn sie mit land-
beschrieben. oder forstwirtschaftlichen Erzeugnissen
oder Arbeitsgeräten beladen sind, bis zu
3,00 m breit sein. Außerdem darf die Ladung
höher als 4 m sein, wenn es sich um lof
Erzeugnisse handelt. Diese Ausnahme gilt
nicht für lof Fahrzeuge bei Fahrten auf
Autobahnen und Kraftfahrstraßen ohne
das Zusatzschild „Lof Verkehr frei“. Ebenso
setzen die beschriebenen Ausnahmen die
Ausübung von landwirtschaftlichen Tätig-
keiten voraus. So gelten diese Regelungen
beispielsweise nicht für Strohhändler oder
Fuhrunternehmer!
Die Länge des Zuges darf 18,75 m nicht über- » eine hellrote, nicht unter 30 cm x 30 cm
schreiten. Zug und Ladung dürfen jedoch große Fahne, die durch eine Querstange
maximal 20,75 m lang sein. Die Ladung darf auseinandergehalten wird,
bis zu 3,00 m nach hinten überstehen (bis » oder ein gleich großes, hellrotes Schild,
100 km), wenn die Länge von 20,75 m für Zug das quer zur Fahrtrichtung pendelnd
samt Ladung dadurch nicht überschritten aufgehängt ist,
wird (§ 22 Abs. 4 StVO). Für den Arbeitsgerä- » oder einen senkrecht angebrachten,
tetransport auf einem Anhänger ist bei mehr hellroten zylindrischen Körper mit
als 3,00 m Ladungsbreite eine Ausnahmege- mindestens 35 cm Durchmesser und
nehmigung erforderlich. 30 cm Höhe.
6 Beleuchtungseinrichtungen
und Kenntlichmachung
an lof Fahrzeugen
6.1 Beleuchtungseinrichtungen am Bei Schleppern, die vor dem 1. Januar 1983
Traktor erstmals in den Verkehr gekommen sind,
dürfen Bremsleuchten auch gelbes Licht
haben (§ 72 Abs. 1 StVZO).
Beleuchtungseinrichtungen an Ackerschleppern
Vorderansicht Rückansicht
a Blinkleuchten a
Begrenzungs-
leuchten
Schluss-/Brems-
leuchten Rückstrahler
b c d g e f
Dämmerung oder wenn die Sichtverhältnis- » zwei Schlussleuchten für rotes Licht,
se es sonst erfordern, zusätzliche Begren- niedrigster Punkt der leuchtenden
zungsleuchten und/oder Schlussleuchten Fläche nicht tiefer als 350 mm, höchster
sowie jeweils Rückstrahler erforderlich, die Punkt nicht höher als 1.500 mm über
nicht mehr als 400 mm von der breitesten der Fahrbahn (§ 53 Abs. 1 StVZO);
Stelle des Fahrzeugumrisses entfernt sein » zwei Bremsleuchten für rotes Licht,
dürfen. Diese Beleuchtungseinrichtungen niedrigster Punkt der leuchtenden Flä-
dürfen klappbar oder abnehmbar sein (§ 1 che nicht tiefer als 350 mm und höchster
Abs. 3 StVZOAusnV 35). Punkt nicht höher als 1.500 mm über
der Fahrbahn (§ 53 Abs. 2 StVZO).
6.2 Beleuchtungseinrichtungen an » Kennzeichenbeleuchtung nach § 10 Abs.
Anhängern 6 FZV
Anhängern nur am Ende des Zuges – also liegen. Außerdem darf bei lof Anhängern
am zweiten Anhänger – angebracht zu sein; der äußerste Punkt der leuchtenden Fläche
dies gilt nur bis zu einer Geschwindigkeit nicht mehr als 400 mm vom äußersten
von 25 km/h. Werden zwei Anhänger mit Punkt des Anhängerumrisses entfernt sein
einer höheren Geschwindigkeit als 25 km/h (§ 51 Abs. 2 u. 3 StVZO).
(zulassungspflichtig) mitgeführt, muss jeder
Anhänger Blinkleuchten haben (§ 54 Abs. 4 Stalldungstreuer, Ladewagen, Silowagen,
StVZO). Gülletankwagen und Düngerstreuer sind
im Sinne der StVZO keine Arbeitsgeräte,
Die Warnblinkanlage muss
auch am Anhänger wirksam
sein.
Beleuchtungseinrichtungen an Anhängern
Kombinierte Schluss-Brems-Blink-Kennzeichen-Leuchte
kombinierte
Schluss-Brems-Blink-
Kennzeichen-Leuchte
Rückstrahler
25
höchstens
1.500 mm*)
höchstens
mindestens 900 mm
350 mm
*) Ausnahmen möglich.
Die Beleuchtungseinrichtungen dürfen zur Kenntlichmachung von Arbeitsgeräten auf die Warntafeln
aufgebracht werden. Warntafeln weisen auch auf verkehrsgefährdende Bauteile hin.
Kenntlichmachung eines
Siloblockschneiders – verkehrs
Frontanbaugerät mit seitlicher Kenntlichmachung und gefährdendes Bauteil – mit
Beleuchtung. abnehmbarem Leuchtenträger.
Angehängte Arbeitsgeräte sind wie Transportanhänger kenntlich zu machen. Auch hier dienen die Warntafeln
zusätzlich zur Absicherung der verkehrsgefährdenden Teile.
50 | 6
Beleuchtungseinrichtungen und
Kenntlichmachung an lof Fahrzeugen
Beleuchtungseinrichtungen an Anbaugeräten.
Die Warntafeln sind für die Kenntlichmachung
Auch zur Kenntlichmachung nach vorne sind und Absicherung verkehrsgefährdender Teile
zusätzliche Begrenzungsleuchten vorgeschrieben. erforderlich.
Anbaugeräte, deren äußerstes Ende mehr Die Maße zum Anbau der Beleuchtungs-
als 1.000 mm über die Schlussleuchten des einrichtungen sind die gleichen, wie die für
Fahrzeugs nach hinten hinausragt, müssen Anhänger und angehängte Arbeitsgeräte.
mit einer Parkwarntafel, Warntafel oder
einer Tafel nach DIN 11030, einer roten Die Vorschriften über die Anbauhöhen der
Schlussleuchte und einem roten Rückstrah- Begrenzungsleuchten, Schlussleuchten und
ler ausgerüstet sein. Diese müssen möglichst Rückstrahler sind seit 1. Januar 1990 (in
am äußersten Ende des Anbaugerätes und den neuen Ländern teilweise erst seit 1. Juli
möglichst in der Fahrzeuglängsmittelebene 1994) auf die von diesem Tage an erstmals
angebracht sein. in den Verkehr kommenden Anbaugeräte
anzuwenden. Für Anbaugeräte, die davor
Abnehmbare Leuchtenträger bestehen erstmals in den Verkehr gekommen sind,
aus einer rechten, einer linken und einer gelten die bisherigen Vorschriften über die
mittleren Einheit. Die Halterungen für die Anbauhöhen nach § 53b Abs. 1 StVZO in der
Leuchtenträger müssen so beschaffen sein, vor dem 1. Juli 1988 geltenden Fassung der
dass eine unsachgemäße Anbringung nicht StVZO (§ 72 Abs. 1 StVZO).
möglich ist (§ 49a Abs. 10 StVZO).
SfA – Rübenroder – front- und heckseitige Beleuchtung und Kenntlichmachung. Heckseitige Markierung –
schwenkt aus. Sicht nach hinten wird durch ein Kamerasystem unterstützt.
52 | 6
Beleuchtungseinrichtungen und
Kenntlichmachung an lof Fahrzeugen
6.6 Beleuchtungseinrichtungen an
Einachsschleppern
In keinem Fall darf jedoch der äußerste Einachsschlepper, die von einer Sitzkarre
Punkt der leuchtenden Fläche der Begren- oder einem Anhänger aus gefahren werden,
zungsleuchten, der Schlussleuchten und der müssen
Rückstrahler mehr als 400 mm von der brei-
testen Stelle des Fahrzeugumrisses entfernt » bis zu einer Breite von 1.000 mm mit
sein (§ 51 Abs. 1 und § 53 Abs. 1 StVZO). einem Scheinwerfer,
» über einer Breite von 1.000 mm mit zwei
An sfA, wie z. B. Mähdreschern usw., Scheinwerfern
dürfen zur Beleuchtung von Arbeitsgerä-
ten und Arbeitsstellen ein oder mehrere
Arbeitsscheinwerfer angebracht sein. Diese
Arbeitsscheinwerfer dürfen jedoch nicht
während der Fahrt benutzt und auch nur
dann eingeschaltet werden, wenn sie andere
Verkehrsteilnehmer nicht blenden (§ 52
Abs. 7 StVZO).
Beleuchtungseinrichtungen an Einachsschlepper
mit einachsigem Anhänger.
6 Beleuchtungseinrichtungen und | 53
Kenntlichmachung an lof Fahrzeugen
ausgerüstet sein, die beim Mitführen eines Die seitlichen Rückstrahler müssen fest
einachsigen Anhängers an diesem befestigt angebracht sein. Wenn die Bauart des Fahr-
sein können (§ 50 Abs. 2 StVZO). zeugs eine dauernde feste Anbringung nicht
zulässt, dürfen die seitlichen Rückstrahler
Für die rückwärtige Sicherung müssen alle abnehmbar sein. Auch an land- oder forst-
Einachsschlepper (nur das Grundgerät) mit wirtschaftlichen Bodenbearbeitungsgerä-
zwei nicht dreieckigen Rückstrahlern aus- ten, die hinter Kraftfahrzeugen mitgeführt
gestattet sein. Blink-, Schluss- und Brems- werden, dürfen die seitlichen Rückstrahler
leuchten sind nicht erforderlich (§ 53 Abs. 6 abnehmbar sein (§ 51a Abs. 2 StVZO).
und § 54 Abs. 5 StVZO). Wird der Einachs-
schlepper von einer einspurigen Sitzkarre
aus gefahren, müssen an dieser jedoch ein Seitenmarkierung nach VO (EU)
dreieckiger Rückstrahler und eine Schluss- 167/2013
leuchte angebracht sein (§ 53 Abs. 6 StVZO). Lof Fahrzeuge die nach VO (EU)
Blinkleuchten (Fahrtrichtungsanzeiger) sind 167/2013 typgenehmigt sind, benöti-
für eine Sitzkarre nicht erforderlich (§ 54 gen bereits ab 4,60 m Fahrzeuglänge
Abs. 5 Nr. 5 StVZO). seitliche Rückstrahler. Lof Anhänger
mit mehr als 3,5 t zG und lof Zugma-
Wird der Einachsschlepper von einem ein- schinen benötigen dann auch zusätzlich
achsigen Anhänger aus gefahren, sind an der seitliche Markierungsleuchten. Die
Rückseite des Anhängers erforderlich: Anzahl und jeweiligen Abstände sind
der Verordnung zu entnehmen.
» zwei Blinkleuchten (§ 54 Abs. 4 Nr. 3
StVZO),
» zwei Schlussleuchten für rotes Licht
(§ 53 Abs. 6 StVZO) und
» zwei Dreieckrückstrahler (§ 53 Abs. 6
StVZO).
1m 1m
mind. 6 m Fahrzeuglänge mind. 6 m Fahrzeuglänge
Tabelle 7: Maße Park-Warntafeln, Warntafeln bzw. -folien gemäß DIN 11030, Sept. 1994
Warntafel a b Anzahl je
20
0
Warnfolie
10
0
Wirkrichtung
45
°
Bei Arbeitsgeräten mit einer Breite von 1.200 mm bis 1.700 mm sind zwei Warntafeln
der Form K 1 bzw. K 2 ausreichend.
Für Geräte mit einer Breite bis 1.200 mm ist eine Warntafel der Form A ausreichend. Die
Verordnung (EU) 167/2013 hat teilweise andere Rahmenbedingungen.
56 | 6 Beleuchtungseinrichtungen und
Kenntlichmachung an lof Fahrzeugen
Nach der Verordnung (EU) 167/2013 können Signaltafeln auch mit der Beleuchtung kombiniert werden, wenn
bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden; hier im Bild Warntafel mit rechtsseitiger Ausrichtung.
Für den Einsatz der Rundumleuchte wird eine Genehmigung benötigt. Abnehmbare Rundumleuchten sind zu
bevorzugen. Fest angebaute Leuchten benötigen eine Ausnahmegenehmigung.
7 Sicherungs- und
Warneinrichtungen
§ 53a StVZO Mehrspurige Fahrzeuge, also Nach § 35h Abs. 3 StVZO brauchen Zug- oder
auch Ackerschlepper und ihre Anhänger, Arbeitsmaschinen in lof Betrieben keine
die mit Fahrtrichtungsanzeigern ausge- Verbandskästen mitzuführen. Trotzdem
rüstet sein müssen, müssen zusätzlich eine sollte man nicht darauf verzichten, da beim
Warnblinkanlage haben (§ 53a Abs. 4 StVZO). Umgang mit Maschinen sehr schnell Verlet-
Auf lof Zugmaschinen und sfA muss ein zungen entstehen können.
Warndreieck – nach amtlich genehmigter
Bauart – mitgeführt werden, eine tragbare
Warnleuchte dagegen nicht (§ 53a Abs. 2 7.1 Verkehrsgefährdende
StVZO). Seit dem 1. Juli 2014 besteht die Fahrzeugteile
Pflicht zum Mitführen einer Warnweste auf
Zugmaschinen (§ 53a Abs. 2 StVZO).
§ 30c StVZO Am Umriss der Fahrzeuge
Ein vorübergehend auf einer öffentlichen dürfen keine Teile so herausragen, dass
Straße abgestellter Anhänger muss abgesi- sie den Verkehr mehr als unvermeidbar
chert werden. Dies kann durch ein Warn- gefährden (§ 30c Abs. 1 StVZ0). Bei Straßen-
dreieck erfolgen, das in ausreichender Ent- fahrt müssen beispielsweise Mähbalken an
fernung vom Anhänger aufgestellt wird. Für Schleppern und Streuwalzen an Stalldung
die Weiterfahrt sollte jedoch ein zusätzliches streuern abgedeckt sein. Rot-weiße Warn-
Warndreieck auf dem Schlepper vorhanden tafeln weisen auf verkehrsgefährdende
sein, da Mitführpflicht besteht. Fahrzeugteile hin.
Anmerkung
Die meisten Hersteller von
Front-, Rad- oder Tele-
skopladern geben keine
Freigabe, mit beladenen
Werkzeugen (Transport
mind. 2,00 m
Nicht erlaubt! Mit dem Frontlader darf auf öffentlichen Straßen nichts
transportiert werden (Bedienungsanleitung beachten!).
8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge | 61
8 Technische Ausstattung
der lof Fahrzeuge
8.1 Bremsen an Schleppern über den Joystick abgebremst werden. Das
Betriebsbremspedal ist zu betätigen, damit
die Anhänger auch über die Druckluftbe-
§ 41 StVZO Schlepper müssen zwei vonei- schaffungsanlage vom Traktor abgebremst
nander unabhängige Bremsanlagen haben werden. Außerdem kann es bei diesen Ge-
oder eine Bremsanlage mit zwei voneinander trieben schon zu einer starken Verzögerung
unabhängigen Bedienungsvorrichtungen, kommen, wenn nur der Fuß vom Fahrpedal
von denen jede auch dann wirken kann, genommen wird. Gegebenenfalls müssen
wenn die andere versagt. Diese beiden am Getriebe entsprechende Einstellungen
Bremsanlagen sind in der Praxis als Betriebs- vorgenommen werden. Die Bedienungsan-
bremse (Fußbremse) und als Feststellbremse leitung des Schleppers sollte hierzu entspre-
(Handbremse) am Schlepper vorhanden. Die chende Informationen aufweisen.
Bremsen müssen leicht nachstellbar sein oder
eine selbsttätige Nachstelleinrichtung haben Betriebsbremsen (Fußbremsen) an Schlep-
(§ 41 Abs. 1 StVZO). Der Halter ist verpflichtet, pern, die zur Unterstützung des Lenkens als
die Bremswirkung durch regelmäßige War- Einzelradbremsen ausgebildet sind, müssen
tung zu erhalten. auf öffentlichen Straßen so gekoppelt sein,
dass eine gleichmäßige Bremswirkung
Bei unter Last schaltbaren stufenlosen gewährleistet ist (§ 41 Abs. 8 StVZO).
Getrieben – u. a. als Variogetriebe geläu-
fig – sollte der Traktor nicht ausschließlich
Die beiden Bremspedale dürfen nur auf dem Zweileitungs-Druckluftbremsen sind an lof Zügen
Acker entriegelt sein. mittlerweile Standard.
62 | 8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge
ACHTUNG
m
hrten it Anhän
i Fa ge
Be r
im
n!
se
m
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m
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it
Fu ß b re m s e b
© BLE, 2019
Seit dem 1. Juli 1994 gilt für erstmals in Bei Fahrtantritt ist der Hebel des Anhänger-
Bremskraftreglers in die dem Beladungszustand
den Verkehr kommende Fahrzeuge (§ 72 entsprechende Stellung zu bringen (Leer, 1/2
Abs. 1 StVZO): Auflaufbremsen sind nur bei Last, Beladen). Sicherer lässt sich dies über
Anhängern zulässig mit einer zG von nicht lastabhängige automatische Bremskraftregler
(ALB) (Pfeil Bild unten) realisieren.
mehr als
» 8,00 t und einer bbH von nicht mehr als Bei auflaufgebremsten mehrachsigen An-
25 km/h, hängern muss eine ausreichende Boden-
» 8,00 t und einer bbH von nicht mehr als freiheit der Zuggabel vorhanden sein, da die
40 km/h, Bremse anderenfalls beim unbeabsichtigten
wenn die Bremse auf alle Räder wirkt, Lösen des Anhängers vom ziehenden Fahr-
» 3,50 t, wenn die Bremse auf alle Räder zeug nicht wirksam werden kann. Die Sozi-
wirkt. alversicherung für Landwirtschaft, Forsten
und Gartenbau (SVLFG) fordert mindestens
Hinter einem Schlepper ist das Mitführen 200 mm Bodenfreiheit für die Zuggabel.
von zwei Anhängern mit Auflaufbremsen
zulässig, wenn beide Anhänger mit Ge- Die Betriebsbremsanlage muss bei einem
schwindigkeitsschildern für eine Höchstge- Anhänger, der mit mehr als 25 km/h bbH
schwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h gefahren wird, auf alle Räder wirken; bei
gekennzeichnet sind und der Zug mit einem Anhänger mit einer bbH bis zu
einer Geschwindigkeit von nicht mehr als 25 km/h braucht sie nur auf eine Achse zu
25 km/h gefahren wird (§ 41 Abs. 10 StVZO). wirken (§ 41 Abs. 9 StVZO).
64 | 8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge
Bei angehängten Arbeitsgeräten muss ab 3 t Achslast eine Bremse Unterlegkeil und
vorhanden sein. Feststellbremse.
8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge | 65
Der Schlepper muss somit ausreichend henden Fahrzeugs nicht übersteigt, jedoch
dimensioniert sein! Wird beispielsweise die höchstens 3,00 t erreicht. Dies gilt aber nur
Achslast des Anhängers aufgrund von aufge- für die lof Arbeitsmaschinen hinter Zugma-
nommener Ladung von 3,00 t überschritten, schinen, die mit einer Geschwindigkeit von
ist auf jeden Fall eine Bremse erforderlich! nicht mehr als 8 km/h gefahren werden (§ 41
Abs. 13 StVZO).
Weiterhin ist an ungefederten land- oder
forstwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen Dieser Sachverhalt lässt sich mit einem
keine eigene Bremse erforderlich, wenn Beispiel verdeutlichen:
deren Leergewicht das Leergewicht des zie-
Durch das Lenkgestänge werden die Achsen bei schweren Tandem- und Tridemanhängern zwangsgelenkt.
8.5 Unterfahrschutz
8.4.5 Radabdeckungen
§ 36a StVZO Die Räder von Kfz mit einer
bbH von mehr als 25 km/h und Anhängern, § 32b StVZO Anhänger mit einer bbH bis
die mit einer Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h und lof Zugmaschinen benötigen
mehr als 25 km/h gefahren werden, müssen keinen hinteren Unterfahrschutz. Fahr-
mit ausreichenden Radabdeckungen ausge- zeuge, bei denen das Vorhandensein eines
stattet sein. Bei Traktoren bis 40 km/h bbH hinteren Unterfahrschutzes mit dem Ver-
müssen mindestens 2/3 der Reifenbreite wendungszweck des Fahrzeugs unvermeid-
8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge | 69
Der hintere Unterfahrschutz am Anhänger ist vorgeschrieben. Seitliche Schutzvorrichtungen sind nicht
erforderlich. Auch nach VO (EU) 167/2013 nicht, da der Kipper auf 40 km/h zugelassen ist.
70 | 8 Technische Ausstattung der lof Fahrzeuge
» einachsigen Zugmaschinen,
» einachsigen Arbeitsmaschinen,
» mehrspurigen Kraftfahrzeugen mit
einer bbH von nicht mehr als 25 km/h
und mit offenem Führerplatz, der auch
Weitwinkelspiegel bieten mehr Sicherheit. beim Mitführen von Anhängern, selbst
Vorgeschrieben nach Verordnung (EU) 167/2013 wenn diese beladen sind, nach rück-
ab 01.01.2018.
wärts Sicht bietet.
Vorsicht bei Traktoren mit Front- und Heckanbaugeräten bei hoher Fahrgeschwindigkeit. Gefederte
Vorderachsen und Schwingungstilgung der Heckhydraulik sind vorteilhaft.
Auch an älteren Schleppern sind Umsturzbügel nach Der Sicherheitsgurt rettet Leben und
den Vorgaben der SVLFG vorgeschrieben. Sie sind sollte daher immer angelegt werden. Auf
lebenswichtig! der Straße und dem Feld!
9 Untersuchung der
Kraftfahrzeuge und Anhänger
§ 29 StVZO Die Halter von Fahrzeugen, die 9.1 Hauptuntersuchung (HU) und
ein eigenes amtliches Kennzeichen haben Sicherheitsprüfung (SP)
müssen, haben ihre Fahrzeuge gemäß § 29
Abs. 1 StVZO in regelmäßigen Zeitabständen
untersuchen zu lassen. Die HU beinhaltet Mängelprüfung im
Hinblick auf die Verkehrssicherheit und
Von dieser Untersuchung befreit sind Kfz Umweltverträglichkeit. Die SP umfasst eine
bis 6 km/h bbH sowie sfA, wie Mähdrescher, Sicht-, Wirkungs- und Funktionsprüfung
Feldhäcksler, Radlader, Teleskoplader usw., u. a. des Fahrwerks, der Verbindungsein-
deren bbH 20 km/h nicht übersteigt. Zulas- richtungen, der Lenkung, der Räder, der
sungsfreie lof Anhänger und lof Arbeitsge- Bremsen und der Auspuffanlage.
räte unterliegen nicht der Überwachungs-
pflicht. Die Prüfplakette der HU, mit der Darstel-
lung der nächsten HU (Monat/Jahr), befindet
sich auf dem amtlichen Kennzeichen
(meistens heckseitig). Das SP-Schild mit
der Prüfmarke wird sichtbar am Fahrzeug-
aufbau angebracht. Die Durchführung der
Untersuchung hat mit dem letzten Monat
der HU oder SP zu beginnen. Es ist keine
Rückdatierung mehr möglich.
HU-Plakette
9.2 Hauptuntersuchung und Sicher-
heitsprüfung bei Vermietung
Keine Untersuchungspflicht
von Zugmaschinen, Staplern, Kfz bis 6 km/h sowie sfA bis 20 km/h bbH, lof Anhängern bis
25 km/h (von Lohnunternehmen bis 6 km/h bbH) und lof Arbeitsgeräten.
Hauptuntersuchung
von Zugmaschinen, Staplern, sfA, Lkw und Anhängern mit einer bbH bis 40 km/h
(„40“-Schild) und unabhängig von der zulässigen Gesamtmasse (zG).
Nur alle 24 Monate Hauptuntersuchung (HU).
Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfung
der letzten Hauptuntersuchung fällig. Kfz mit einer bbH von weniger als 50 km/h
Dies gilt auch für Anhänger mit einer zuläs- oder die vor dem 1. Juli 1969 erstmals in
sigen Gesamtmasse von mehr als 10,00 t. den Verkehr gekommen sind oder die drei
Räder und eine zulässige Gesamtmasse von
weniger als 400 kg haben.
9.3 Abgasuntersuchung (AU)
Verkehrsverbote bei erhöhten Ozonkonzen
trationen gelten u. a. nicht für lof Zugma-
§ 29 StVZO Seit Januar 2010 ist die AU schinen und sfA (§ 40 BlmSchG).
Bestandteil der HU. Nach der Anlage VIII
der StVZO sind u. a. folgende Kfz von der Umweltschutzzonen dürfen in der Regel
AU befreit: Lof Zugmaschinen, sfA, Stapler, mit lof Zugmaschinen, sfA und Oldtimern
befahren werden.
10 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) | 77
10 Fahrerlaubnis-Verordnung
(FeV)
§ 4 FeV Auf öffentlichen Straßen ist zum EU-Führerschein
Führen bestimmter Kraftfahrzeuge, die Auf der Passbildseite sind alle Fahrerlaubnis
durch die Bauart bestimmt nicht schneller (FE)-Klassen aufgeführt. In der Spalte 11
als 6 km/h fahren können, kein Führer- (Rückseite) ist der Termin für die nächste
schein erforderlich. Solche Kfz sind Zugma- Umschreibung eingetragen. Damit verbun-
schinen, selbstfahrende Arbeitsmaschinen den sind die ärztlichen und augenärztlichen
(sfA) und Stapler, deren Getriebe so gebaut Untersuchungen. Wird der Termin nicht
sind, dass sie nicht schneller als 6 km/h eingehalten, dürfen die in der entsprechen-
fahren. Die Fahrerlaubnisbefreiung gilt auch den Zeile aufgeführten Fahrzeuge nicht
für einachsige Zug- und Arbeitsmaschinen, mehr gefahren werden. Die Umschreibung
die von Fußgängern an Holmen geführt nach diesem Termin ist grundsätzlich noch
werden (§ 4 FeV). Allerdings dürfen führer- möglich, kann aber mit zusätzlichem Auf-
scheinfreie Kraftfahrzeuge auf öffentlichen wand verbunden sein.
Straßen nur von Personen gelenkt werden,
die bereits das 15. Lebensjahr vollendet Ausländische Personen, die ihren Wohn-
haben (§ 10 Abs. 3 FeV). Gemäß § 10 FeV sind sitz nach Deutschland verlagern, müssen
Ausnahmen vom Mindestalter möglich. die Fahrerlaubnisklassen innerhalb von
185 Tagen umschreiben lassen. Für weitere
Für Pkw und Lkw sind auch unter 6 km/h Informationen ist das jeweilige Straßenver-
bbH entsprechende Führerscheine kehrsamt zu kontaktieren. Die EU-Klasse B
notwendig. schließt die nationale deutsche FE-Klasse L
ein. Es dürfen dann Traktoren bis 40 km/h
bbH gefahren werden.
Tabelle 9: Die wesentlichen Fahrerlaubnisklassen für lof Kfz ohne und mit Anhängern
Klasse L 3
Klasse T 4
Klasse T 4
Kl. C/CE 5,6
/
bis 40 km/h /
25 km/h bbH, auch
mit Anbaugerät bis 40 km/h bbH bis 60 km/h bbH über 60 km/h bbH
80
bis 25 km/h
Betriebs
geschwindigkeit1 bis 40 km/h bbH1 bis 60 km/h bbH1 über 60 km/h bbH1
Selbstfahrende Arbeitsmaschine ohne/mit Anhänger , 2
Sonder-
Gabelstapler, selbstfahrende Futtermischwagen fahrzeuge
Mit der Führerscheinklasse L können auch Anhänger mitgeführt werden. Die Betriebsgeschwindigkeit von
maximal 25 km/h ist einzuhalten.
Fahrzeuge für die praktische Ausbildung Klasse T. Zugmaschinen bis 60 km/h und ein zugelassener Anhänger
mit Zweileitungsbremssystem.
tation des BMVBS die Fahrerlaubnis nicht abhängig, in welchem Zusammenhang die
davon abhängig, ob eine Fahrt nach dem weitere Verwendung der Biomasse erfolgt
Güterkraftverkehrsgesetz „gewerblich“ oder oder in wessen Eigentum sie sich befindet.
„nicht gewerblich“ eingestuft ist, sondern Die Beförderung von gewerblich eingestuf-
ob die Definition der „land- oder forstwirt- ten lof Erzeugnissen oder lof Bedarfsgütern
schaftlichen Zwecke“ und „als Betrieb von mit lof Zugmaschinen und deren Anhän-
Landwirtschaft …“ im Rahmen der Fahrer- gern ist in solchen Fällen möglich. Gewerb-
laubnisVO der Klassen L und T zugrunde liche Transporte von lof Erzeugnissen oder
liegt. Das heißt auch, es ist u. a. nicht davon lof Bedarfsgütern können u. a. Silomais zur
82 | 10 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV)
Die Klasse CE 79 wird in der Zeile C-Klasse Wer in der Land- oder Forstwirtschaft tätig
und der Spalte 12 in der Fahrerlaubnis ist und als alte Klasse-3-Besitzer die T-Klas-
eingetragen. Ab dem 50. Lebensjahr sind alle se erhalten will, muss diese beantragen. Das
5 Jahre eine ärztliche und augenärztliche Gleiche gilt für eine CE-79-Klasse. Eine neue
Untersuchung durchzuführen. Prüfung ist dafür nicht erforderlich.
Tabelle 10: Welche lof Fahrzeuge und andere Kfz* lassen sich mit den verschiedenen
EU-Klassen fahren?
Tabelle 11: Fahrerlaubnisklassen nach altem Recht bis 31.12.1998, die bis zur Um-
schreibung in die aktuellen Klassen gültig bleiben
Klasse 4 ab 16 Jahre
Klasse 5 ab 16 Jahre
Tabelle 12: Umschreibung der alten in die aktuelle Fahrerlaubnisklasse. Die Übersicht stellt
Führerscheine für die meisten lof Kfz dar; sie ist im Detail nicht vollständig.
1 A A, A1, AM, L
4 M AM, L
5 T L
Auf Antrag beim zuständigen Straßenver- bung in die Spalte 12 hinter der Klasse L
kehrsamt wird Inhabern von Fahrerlaub- die Schlüsselzahl 174 eingetragen. Damit
nissen alten Rechts ein neuer Führerschein können sie Fahrzeuge und Fahrzeugkombi-
mit Umstellung auf die neuen Fahrerlaub- nationen nach der Vorgabe der Klasse L fah-
nisklassen, auch mit Berücksichtigung der ren, sind dabei aber nicht an die lof Zwecke
Klasse L und T, ausgefertigt. Bei der Bean- gebunden, da es diese zum Zeitpunkt des
tragung ist unbedingt auf Vollständigkeit alten Führerscheinerwerbs noch nicht gab.
zu achten.
Bei der Eintragung der Schlüsselzahl 175
Schlüsselzahl 174 und 175 können, ebenfalls ohne die lof Zweckbin-
Führerscheininhaber mit den alten Klassen dung, Kraftfahrzeuge mit einer bbH von
5, 4, 3, oder 2 bekommen bei der Umschrei- max. 25 km/h gefahren werden.
88 | 11 Transporte in lof und gewerblichen Betrieben
» Fahrzeuge von nicht mehr als 7,5 t » Lof Zugmaschinen die für lof Tätigkei-
zulässiger Höchstmasse, die in einem ten (auch im Rahmen eines Lohnunter-
Umkreis von 100 km vom Standort des nehmens (LU), eines Maschinenrings
Unternehmens zur Beförderung von (MR e. V.) oder der Landmaschinen-
Material, Ausrüstung oder Maschinen branche) in einem Umkreis von bis zu
verwendet werden, die der Fahrer zur 100 km vom Standort des Unterneh-
Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit mens verwendet werden, das das Fahr-
benötigt (Handwerkerregelung) oder zeug besitzt, anmietet oder least.
Fahrzeuge mit jeweils für diesen Zweck » Fahrzeuge, die zur Straßenunterhal-
bestimmter, besonderer Ausstattung, tung, -Reinigung und zum Winter-
die als Verkaufswagen auf öffentlichen dienst eingesetzt werden.
Märkten oder für den ambulanten Ver- » Fahrzeuge, die tierische Nebenpro-
kauf dienen. Voraussetzung in beiden dukte im Sinne des Artikel 3 Nr. 1 u. Nr.
Ausnahmeregelungen ist, dass das Len- 20 VO (EG) Nr. 1069/2009 (Hygienevor-
ken des Fahrzeugs nicht die Haupttätig- schriften) in einem Umkreis von 250
keit des Fahrers darstellt. km vom Standort des Unternehmens
transportieren. Darunter fallen Exkre-
Die Fahrpersonalverordnung (FPersV) er- mente und/oder Urin von Nutztieren
gänzt die EU-Vorschriften. Gemäß § 18 Abs. 1 mit oder ohne Einstreu wie z. B. Gülle,
FPersV gibt es weitere Ausnahmen: Mist, Hühnertrockenkot.
» Fahrzeuge zum Abholen von Milch bei
» Fahrzeuge, die von Landwirtschafts-, landwirtschaftlichen Betrieben und zur
Gartenbau-, Forstwirtschaft- oder Rückgabe von Milchbehältern oder zur
Fischereiunternehmen zur Güterbeför- Lieferung von Milcherzeugnissen für
derung, insbesondere auch zur Beför- Futterzwecke in einem Umkreis von bis
derung lebender Tiere, im Rahmen der zu 100 km vom Standort des Unterneh-
eigenen unternehmerischen Tätigkeit mens. Die Ausnahme gilt unabhängig
in einem Umkreis von bis zu 100 km davon, ob Molkereiprodukte zum Erzeu-
vom Standort des Unternehmens ger zurück transportiert werden.
verwendet oder von diesen ohne Fahrer
angemietet werden. Hinweis: Als Standort des Unternehmens
im Sinne der VO (EG) Nr. 561/2006 gilt die
Betriebsstätte, die der Tätigkeit eines Unter-
nehmens dient. Darunter fallen z. B. auch
Zweigniederlassungen, Geschäftsstellen, Wa-
renlager und andere. Für die Berechnung des
Umkreises (= Radius Luftlinie) von diesem
Ort wird der Betriebssitz (genaue Adresse)
Standort des Umkreis 100 km auf zugrunde gelegt.
Unternehmens Straßenkarte einzeichnen,
Maßstab beachten
92 | 11 Transporte in lof und gewerblichen Betrieben
Fahrer von Fahrzeugen, die mit einem Fahr- gewonnen, bearbeitet oder instand-
tenschreiber ausgestattet sind, aber einer gesetzt worden sein.
Ausnahmeregelung unterliegen, brauchen 2. Die Beförderung muss der Anliefe-
keine Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten rung der Güter zum Unternehmen,
und keinen Fahrtenschreiber zu verwenden. ihrem Versand vom Unternehmen,
Ein vorhandener digitaler Fahrtenschrei- ihrer Verbringung innerhalb oder –
ber kann auf OUT („out of scope“) gestellt zum Eigengebrauch – außerhalb des
werden. Eichfähige Fahrtenschreiber Unternehmens dienen.
unterliegen alle zwei Jahre der Prüfpflicht (§ 3. Die für die Beförderung verwen-
57b StVZO). Dies gilt nicht bei in Fahrzeugen deten Kfz müssen vom eigenen
eingebauten Fahrtenschreibern, die gemäß Personal des Unternehmens geführt
einer Ausnahme nicht bedient werden werden oder von Personal, das dem
müssen. Unternehmen im Rahmen einer
vertraglichen Verpflichtung zur
Hinweis: Neben den beschriebenen Vorga- Verfügung gestellt worden ist.
ben zum Fahrpersonalrecht sind insbeson- 4. Die Beförderung darf nur eine
dere die Vorschriften des Arbeitszeitgesetzes Hilfstätigkeit im Rahmen der ge-
bzw. des Gesetzes zur Regelung der Ar- samten Tätigkeit des Unternehmens
beitszeit von selbständigen Kraftfahrern zu darstellen.
beachten!
Beispiel Werkverkehr: Eine gewerbliche
Biogasanlage hat eigene Schlepper und
11.3 Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) Anhänger. Mit eigenen angestellten
Fahrern wird Mais von umliegenden
Silomieten zur Biogasanlage transpor-
Grundsätzliches: Das GüKG gilt für Beförde- tiert oder Gärsubstrat in die Behälter
rungen mit Kfz, die einschließlich Anhänger zu Landwirten befördert. Die Haupt-
ein zulässiges Gesamtgewicht (zGG) von 3,5 t tätigkeit des Unternehmens ist die
übersteigen. Das Gesetz unterscheidet: Erzeugung von Strom und Wärme. Der
Transport ist nur eine Hilfstätigkeit.
» gewerblichen Güterkraftverkehr als
geschäftsmäßige (die Beförderung steht Ausnahmen für die Land- oder
als Geschäftszweck im Vordergrund) Forstwirtschaft
oder entgeltliche Beförderung von Gü- Nach § 2 Abs. 1 Nr. 7 GüKG findet das Gesetz
tern für andere (§ 1 Abs. 1) und keine Anwendung, wenn die in lof Betrieben
» Werkverkehr als Güterbeförderung für üblichen Beförderungen von lof Bedarfsgü-
eigene Zwecke eines Unternehmens (§ 1 tern oder Erzeugnissen wie folgt erfolgen:
Abs. 2), wenn folgende Voraussetzungen
(alle) erfüllt sind: 1. Für eigene Zwecke
1. Die beförderten Güter müssen Die Güter müssen Eigentum des Beförde-
Eigentum des Unternehmens oder rers oder von diesem erzeugt, gewonnen,
von ihm verkauft, gekauft, vermie- verkauft, gekauft, vermietet, gemietet
tet, gemietet, hergestellt, erzeugt,
94 | 11 Transporte in lof und gewerblichen Betrieben
oder geleast sein. Die in lof Betrieben jeweils freiwillig aufgrund einer persön-
üblichen Beförderungen werden vom lichen, auf Nachbarschaft beruhenden
Landwirt selbst bzw. seinen Mitarbei- Beziehung. Die Beförderung muss Aus-
tern innerhalb des lof Betriebes, vom druck nachbarlicher Verbundenheit sein.
Betrieb zum Kunden (Empfänger) oder Nachbarschaftshilfe erfolgt unentgelt-
vom Lieferanten direkt zum Betrieb lich und nicht durch Lohnunternehmen
(einschließlich Acker, weitere Betriebss- oder Maschinenringe e. V.
tandorte) durchgeführt. Das verwendete
Fahrzeug muss nicht von der Kfz Steuer Beispiele:
befreit sein. Gegenseitige Hilfeleistung von Land
wirten beim Transport in der Ernte
Beispiele: kein GüKG-erlaubnispflichtiger
Landwirt transportiert sein Getreide Güterkraftverkehr
zum Landhändler frei Lager Transport von Erde, Sand oder Schutt für
kein GüKG-erlaubnispflichtiger Bau- und Bahnunternehmen, Kommu-
Güterkraftverkehr nen, Straßenmeistereien, usw.
Transport von Erde, Sand oder Schutt für GüKG-erlaubnispflichtiger Güter-
Bau- und Bahnunternehmen, Kommu- kraftverkehr
nen, Straßenmeistereien, usw.
erlaubnispflichtiger Güterkraftver- 3. Im Rahmen eines Maschinenringes
kehr (MR e. V.) oder eines vergleichbaren
wirtschaftlichen Zusammenschlusses
2. Im Rahmen der Nachbarschaftshilfe (z. B. Betriebshilfsdienst e. V.)
Nachbarschaftshilfe darf nur durch und Die in lof Betrieben üblichen Beförde-
für einen land- oder forstwirtschaft- rungen von lof Erzeugnissen oder Be-
lichen Betrieb geleistet werden. Nach- darfsgütern erfolgen im Rahmen eines
barschaftshilfe findet gelegentlich aus MR e. V. Ein Landwirt ist Mitglied eines
Gefälligkeit statt, vom Hilfeleistenden MR e. V. und befördert unter Vermitt-
Mitzuführende Unterlagen
Werden lof-Beförderungen mit steuer-
pflichtigen Fahrzeugen durchgeführt, muss
gemäß § 2 Absatz 1a GüKG ein Begleitpapier
oder ein sonstiger Nachweis mitgeführt wer-
den. Aus dem Nachweis oder Begleitpapier
müssen Be- und Entladestelle, das beförder-
te Gut sowie der jeweilige Auftraggeber, für
den die Beförderung erfolgt, ersichtlich sein.
» Fachliche Eignung: Schulung (z. B. bereits, wenn eine der beiden Alternativen
durch TÜV, LU-Verband, etc.) und Prü- erfüllt ist!
fung bei der Industrie- und Handels-
kammer. Für diese Aufgabe kann auch Mautpflicht nach der 1. Alternative
ein sogenannter Verkehrsleiter benannt > Zweckbestimmung für den
werden, der die entsprechende Eignung Güterkraftverkehr
vorweisen kann. Ob ein Kfz oder eine Fahrzeugkombination
» Finanzielle Leistungsfähigkeit: für den Güterkraftverkehr bestimmt ist,
Eigenkapital-Nachweis über geprüfte hängt von der generellen Zweckbestimmung
Jahresabschlüsse. unabhängig vom konkreten Verwendungs-
» Güterschadens-Haftpflichtversicherung. zweck im Einzelfall ab. Es ist somit entschei-
dend, ob das Fahrzeug nach seinen objekti-
ven Merkmalen dazu dienen soll, Güter auf
Hinweis Straßen zu transportieren. Somit ergibt sich
Bis zur Drucklegung der vorliegenden die Mautpflicht unabhängig davon, ob
Broschüre (April 2020) konnten eini-
ge Auslegungsfragen zum GüKG, zur » tatsächlich Güter befördert werden,
Maut und zum Fahrpersonalrecht nicht » es sich um eine Privatfahrt handelt,
abschließend geklärt werden. Das neue » die Güterbeförderung gewerblich oder
Merkblatt der LWK Niedersachsen „Güter- im Werkverkehr erfolgt
beförderung in der Land- und Forstwirt- » oder das betreffende Kfz von der Kfz-
schaft“ ist ist z. Z. (April 2020) noch in der Steuer befreit ist.
Abstimmung mit dem BMVI und BAG.
So sind klassische Traktoren, zugelassen als
lof-Ackerschlepper und lof-Geräteträger,
bereits nicht mautpflichtig nach der 1. Alter-
native, da diese aufgrund der Ausstattung
11.4 Das Bundesfernstraßenmaut mit z. B. Zapfwelle, Ackerbereifung, Hub-
gesetz (BFStrMG) werkseinrichtung, Hydraulikanschlüssen
usw. überwiegend für die Bewirtschaftung
von lof Flächen bestimmt sind. Darunter
Seit dem 1. Juli 2018 sind neben den Bun- kann auch der Unimog oder Agrartruck mit
desautobahnen auch alle Bundesstraßen entsprechender Ausstattung fallen. Es be-
mautpflichtig! steht daher auch keine Mautpflicht solcher
typischen Traktoren bei Fahrten mit ange-
Grundsätzliches: Das BFStrMG bezieht alle bauten oder angehängten Arbeitsgeräten/-
Kfz oder Fahrzeugkombinationen in die maschinen – es sei denn, dass letztere selbst
Mautpflicht ein, die für den Güterkraftver- als Transportgut befördert werden (z. B.
kehr bestimmt sind (1. Alternative) oder zwecks Herstellung, Überführung, Präsen-
dafür verwendet werden (2. Alternative), tation, Verkauf, Vermietung).
soweit deren zulässiges Gesamtgewicht
mindestens 7,5 t beträgt. Mautpflicht besteht
98 | 11 Transporte in lof und gewerblichen Betrieben
Auf der Baustelle ist die Führerscheinklasse CE erforderlich. Ist der Traktor bis 40 km/h zugelassen benötigt
der Fahrer keine „95“ im Führerschein.
» bei Kfz, die zu Reparatur- und War- Fahrten im Güterkraft- bzw. Personenver-
tungszwecken Prüfungen unterzogen kehr darf nur durchführen, wer in Abhän-
werden. gigkeit der jeweiligen Fahrerlaubnisklasse,
ein bestimmtes Mindestalter erreicht hat.
Für die in lof Betrieben anfallenden Trans- Für Kraftfahrzeuge, die mit der Klasse C
porte kann der Ausnahmetatbestand des oder CE gefahren werden dürfen, beträgt
§ 1 Abs. 2 Nr. 5 BKrFQG („Handwerkerre- das Mindestalter für die erforderliche
gelung“), greifen. Einer Beförderung von Grundqualifikation 18 Jahre und 21 Jahre bei
Material oder Ausrüstung, das der Fahrer der beschleunigten Grundqualifikation. Die
zur Ausübung des Berufs verwendet, ist Grundqualifikation kann beispielsweise im
damit ohne Qualifikation möglich. Dar- Rahmen einer Ausbildung zur „Fachkraft
unter können auch die nach § 2 Abs. 1 Nr. 7 im Fahrbetrieb“ und die „beschleunigte
GüKG vom GüKG befreiten Beförderungen Grundqualifikation“ über einen Lehrgang
fallen (siehe Abschnitt GüKG: Ausnahmen (140 Stunden) erworben werden.
für die LoF). Bei der Fahrtätigkeit darf es
sich nicht um die Hauptbeschäftigung Personen, die bereits vor dem 10.09.2009
des Fahrers handeln. Insbesondere bei die Fahrerlaubnisklasse C1, C1E, C oder CE
Aushilfen, die ausschließlich als Fahrer erworben haben, gelten als grundqualifi-
im lof Betrieb angestellt sind, kann daher ziert. Alle Personen mit Grundqualifikation
die Qualifikation erforderlich sein. Fahrer müssen im Abstand von fünf Jahren Weiter-
in Lohnunternehmen, die überwiegend bildungsschulungen von 35 Unterrichtsein-
Fahrtätigkeiten ausführen, unterliegen der heiten absolvieren. Eine Prüfung ist nicht
Qualifizierungspflicht. erforderlich, aber die Zertifikate sind der
Führerscheinstelle vorzulegen. Die Schlüs-
11 Transporte in lof und gewerblichen Betrieben | 101
selzahl „95“ in einem Führerschein der lof Bereich davon betroffen ist beispielsweise
Europäischen Union belegt das Vorliegen der der Transport von Pflanzenschutzmittel
Qualifikation. Das eingetragene Datum gibt und Dieselkraftstoff. Gefahrgutrechtliche
an, bis wann eine nächste Weiterbildung Anforderungen richten sich in der Regel
abzuschließen und in den Führerschein an Beförderungen mit Fahrzeugen, die
einzutragen ist. bauartbedingt schneller als 25 km/h fahren
können (GGVSEB § 2 Punkt 6). Demnach gilt
Weitere Informationen sind in den „Anwen- diese Regel nicht für Fahrzeuge mit einer
dungshinweisen zum Berufskraftfahrerqua- bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit
lifikationsrecht“ unter www.bag.bund.de zu von bis zu 25 km/h.
finden.
Ausnahmen unter anderem für
(Kurzfassung):
Die Feldrandbetankung für lof Fahrzeuge Beim Transport von Kraftstoffkanistern ist auf eine
wird häufig angewendet. entsprechende Ladungssicherung zu achten.
11.8 Tiertransport
Bei örtlichen Brauchtumsveranstaltungen können lof Zugmaschinen und ihre Anhänger eingesetzt werden (u. a.
Erntefest, Karneval)
Tabelle 14: Die Hilfsmittel zur Ladungssicherung können Abdeckplanen, Netze, Spanngur-
te und Ketten sein.
Stroh oder Heu Bordwände vorn und Niederzurren durch Spanngurte, Ein-
hinten, schräg gestellte schneiden der Gurte ins Erzeugnis
Seitenbordwände
Ausführliche Informationen
zur Ladungssicherung enthält
das BZL-Heft „Sicher trans-
portieren in der Land- und
Forstwirtschaft“
(Bestell-Nr.: 1574/2019,
www.ble-medienservice.de).
Dieses Heft wurde im Rah-
men des Programms „Sicher
fahren in der Land- und
Die Erhöhung von Seitenklappen dient als Ladungssicherung Forstwirtschaft“ des Deut-
für Schüttgüter. Mit ausreichendem Abstand zur Oberkante der
Bordwand können etwaig rollende Güter wie Rüben, Kartoffeln schen Verkehrssicherheitsrates
etc. aufgefangen werden. Die Fahrgeschwindigkeit ist der Ladung e. V. (DVR) erstellt (siehe auch
anzupassen. Seite 119). Hier wird speziell
auf die Besonderheiten bei der
Ladungssicherung mit lof Er-
zeugnissen und Bedarfsgütern
eingegangen.
Spanngurte sind Sicherungsmittel, die u. a. bei Stroh- oder 12.2 Straßenverschmutzung
Heuballen, Kisten oder Maschinen zur Ladungssicherung
dienen. An den meisten Anhängern fehlen die Aufnahmen für
die Haken der Spanngurte. Die Hersteller müssen dies künftig
berücksichtigen. Nachrüstungen dieser Aufnahmen dürfen nur von § 32 StVO Um die Akzep-
Fachpersonal vorgenommen werden.
tanz für landwirtschaftliche
Transporte zu erhalten, ist es von
entscheidender Bedeutung, die
Straßen sauber zu halten. Nach
§ 32 der StVO ist es verboten, die
Straße zu beschmutzen oder zu
benetzen oder Gegenstände auf
Straßen zu bringen oder dort
liegen zu lassen, wenn dadurch
der Verkehr gefährdet oder
Fasswagen sollen im Behälter über Schwallwände verfügen.
Sie schränken das Schlingern der Flüssigkeit ein. Fässer, die erschwert werden kann. Der
auf Anhängern mitgeführt werden, müssen gesichert sein. Bei für solche verkehrswidrigen
„halbvollen” Behältern ist die Fahrgeschwindigkeit anzupassen.
Zustände Verantwortliche hat
12 Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr | 109
Straßenverschmutzungen sind
Verkehrshindernisse, die mög-
lichst vermieden werden sollen.
Dazu gehört auch, dass Ar-
beitsgeräte und Reifen vor dem
Verlassen des Ackers zu säubern
sind. Treten beispielsweise bei
der Maisernte Ladungsverluste
auf und wird die Straße durch
anhaftende Erde verschmutzt,
Das Arbeitsgerät (Maschinentransport) wird durch Spanngurte
niedergezurrt. Die Scharspitzen setzen sich im Holzboden fest. so kann dies bedeuten, dass die
Das Arbeitsgerät ist ausreichend gesichert. Straße nach jedem Abfuhrge-
spann zu fegen ist. Ist bereits im
Vorfeld davon auszugehen, dass
es zu Straßenverschmutzungen
kommt, sollten rechtzeitig die
entsprechenden Stellen wie die
Straßenmeisterei und die Poli-
zei darüber informiert werden.
Außerdem sollte vorher geklärt
werden, wer für die Reinigung
verantwortlich ist. Dies ist am
besten schriftlich in einem Auf-
trag festzuhalten. Sind diesbe-
Straßenverschmutzungen sind unverzüglich zu beseitigen.
züglich keine Vereinbarungen
getroffen worden, so kann die
Polizei eine Straßenreinigung
anordnen.
13 Ländlicher Wegebau
Die „Richtlinie für die Anlage und Dimen- die Fahrbahn in der Regel mit einer Breite
sionierung Ländlicher Wege (RLW)“ ist im von 3,50 m bemessen ist. Die mit voller Last
August 2016 in weiten Teilen neu erschienen befahrbaren Seitenstreifen sollen dann mit
(siehe Literaturverzeichnis). Beim Neu- und einer Breite von 0,75 m angelegt werden. Die
Ausbau von ländlichen Wegen werden damit Hauptwirtschaftswege werden für Ge-
die derzeitigen gesetzlichen Abmessungen schwindigkeiten bis 40 km/h ausgebaut. Die
und Gewichte von lof Fahrzeugen berück- Richtlinie gibt weitere Empfehlungen u. a. zu
sichtigt. Die RLW gibt einheitliche Defini- Einmündungen, Kurven, Brücken, Unter-
tionen für ländliche Wege vor und bezieht führungen usw. Zur Aufrechterhaltung der
alle Verbindungs-, Feld- und Waldwege Befahrbarkeit von ländlichen Wegen ist
und die weiteren ländlichen Wege mit ein. die regelmäßige Pflege, z. B. die Ausbesse-
Für die Landwirtschaft sind insbeson- rung der Seitenstreifen oder das Abfräsen
dere die Hauptwirtschaftswege, die eine der Wegeseitenränder, um den Wasserab-
Untergruppe der Feldwege darstellen, von fluss zu gewährleisten, eine unabdingbare
Bedeutung. Sie werden in Zukunft mit einer Voraussetzung.
Kronenbreite von 5,00 m ausgebaut, wobei
Der Bau ländlicher Wege erfolgt nach der Richtlinie für die Anlage und Dimensionierung ländlicher Wege.
112 | 14 Bedeutung wichtiger Verkehrsschilder
14 Bedeutung wichtiger
Verkehrsschilder
Das Verbot gilt für Krafträder, auch mit Beiwagen, Die Durchfahrt ist hier verboten für Fahrzeuge mit
Kleinkrafträder und Mofas sowie Kraftwagen einem tatsächlichem Gewicht von mehr als 12 t.
und sonstige mehrspurige Kraftfahrzeuge Die Beschränkung gilt bei Zügen für das jeweils
(z. B. Lkw). Durch das Zusatzschild „Land- und einzelne Fahrzeug (z. B. Schlepper mit einem
forstwirtschaftlicher Verkehr frei“ darf die Straße Anhänger max. 24 t). Bei Sattelkraftfahrzeugen
von allen Fahrzeugen befahren werden, wenn der gesondert für die Sattelzugmaschine
landwirtschaftliche Zweck gegeben ist. Darunter einschließlich Sattellast und für die tatsächlich
fallen z. B. Fahrten des Landwirts mit seinem Pkw vorhandenen Achslasten des Sattelanhängers.
zu seinem an den Weg gelegenen Acker, um dort Ausnahmen müssen beantragt werden.
Feldarbeiten durchzuführen oder lediglich den
Stand des Anbaues zu besichtigen, oder etwa die
Anlieferung von Saatgut, Dünger usw., auch die
an Ort und Stelle vorgenommene Beratung durch
eine sachkundige Person fällt darunter (OLG Celle
1991).
15 Literaturverzeichnis
(Auszug, nicht beim BZL erhältlich)
16 Wichtige Abkürzungen
17 Weitere Informationen
Allgemeiner Deutscher
DEKRA Automobil AG
Automobilclub e. V.
www.dekra.de
www.adac.de
Landesverkehrswacht
KÜS Bundeszentrale
Niedersachsen e. V.
www.kues.de
www.landesverkehrswacht.de
Deutscher
Bundesverband LU
Verkehrssicherheitsrat e. V.
www.lohnunternehmen.de
www.dvr.de
Sozialversicherung für
Landwirtschaft, Forsten und
BMR e. V.
Gartenbau – Bereich Präventi-
www.maschinenringe.de
on (SVLFG)
www.svlfg.de
Deutscher
FG Landtechnik im VDMA
Bauernverband e. V.
www.vdma.org
www.bauernverband.de
Bundesvereinigung der
Bundesverband DEULA e. V.
Fahrlehrerverbände e. V.
www.deula.de
www.fahrlehrerverbaende.de
Wirtschaftliche Vereinigung
TÜV NORD Mobilität
Zucker e. V.
www.tuev-nord.de
www.zuckerverbaende.de
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, wie Allgemeiner Deutscher Automobilclub e. V.
man land- und forstwirtschaftliche Fahr- (ADAC)
zeuge kenntlich macht, oder wenn Sie sich Hansastraße 19
generell informieren wollen über 80686 München
Internet: www.adac.de
» die besonderen Gefahren land- und
forstwirtschaftlicher Fahrzeuge im Landesverkehrswacht Niedersachsen e. V.
Straßenverkehr, Arndtstraße 19, 30167 Hannover
» richtiges, sicheres und partnerschaft- Internet: www.landesverkehrswacht.de
liches Verhalten als Führer solcher
Fahrzeuge, Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.
» für die Verkehrssicherheit besonders (DVR)
wichtige Bestimmungen zur Beschaffen- Auguststraße 29, 53229 Bonn
heit und Ausrüstung der Fahrzeuge, Internet: www.dvr.de
» sonstige verkehrsrechtliche
Bestimmungen, BZL in der BLE
Deichmannsaue 29
dann besuchen Sie eine unserer 53179 Bonn
Info-Veranstaltungen. Internet: www.praxis-agrar.de
KTBL-Veröffentlichungen
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nunternehmen. Das Buch bietet in der neuen Auflage aktuelle methodische
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werden muss und stellt Strategien der Preisgestaltung vor.
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2018, Bestell-Nr. 0458
» So leben Hühner
2018, Bestell-Nr. 0459
» Bauer sucht Wetter
2018, Bestell-Nr. 0411
» Ein gutes Tröpfchen
2018, Bestell-Nr. 0433
» Der Schatz unter unseren Füßen
2018, Bestell-Nr. 0401
» Schmetterlinge im Bauch
2018, Bestell-Nr. 0421
» Insekten – Faszination auf sechs Beinen
2018, Bestell-Nr. 0479
» Größer – schöner – gesünder? Pflanzenzüchtung heute
2020, Bestell-Nr. 0430
» Das Risiko reist mit – Gefahren durch eingeschleppte Pflanzenseuchen
2020, Bestell-Nr. 0081
» Optimal versorgt – Düngung in der Landwirtschaft
2020, Bestell-Nr. 0466
Weitere BZL-Medien
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Von der Forschung in die Praxis – Informationen für
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www.bildungsserveragrar.de
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