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DÁVID DIÓSI
Studium Verlag
Cluj Napoca
2010
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Reinhold Schneider
Werner Kathrein
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Vorwort
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Dávid Diósi
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Inhaltsverzeichnis
VORWORT ........................................................................ 9
EINFÜHRUNG .................................................................. 15
2. BESTATTUNG IN ISRAEL..............................................37
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Einführung
Der Tod ist ein aufwühlendes Thema, und jeder fühlt sich
davon im Innersten betroffen. Mit dem Tod hat es sich
der Mensch niemals leicht gemacht.
Für die Beschäftigung mit dem speziellen Thema des To-
tenkultes gab es selbstverständlich weitere Hintergründe,
Interessen und Anregungen. Erste Anstöße in diese Rich-
tung gaben mir durch ihre beeindruckenden Vorlesungen
drei Münsteraner Lehrer: Prof. Dr. Winfrid Cramer OSB,
Prof. Dr. Erich Zenger, besonders aber Prof. Dr. Arnold
Angenendt, der mich auch durch seine Publikationen
sehr beeinflußt hat. Herausfordernd wirkten auch die
hervorragenden Werke Mircea Eliades und Friedrich Hei-
lers, die mir immer wieder bewußt gemacht haben, daß
die Religionsphänomenologie – selbst wenn das heute oft
und von vielen vergessen wird – eine unerläßliche „ancil-
la liturgiae“ ist. Nur auf diese Weise läßt sich das typisch
Christliche an der Liturgie feststellen und auch erfor-
schen.
Eine solche Arbeit bietet natürlich nicht den passenden
Rahmen für ein solches umfassendes Thema, deswegen
beschränkt sich die vorliegende Studie lediglich auf einige
Aspekte dieses weiten Spektrums. Es ist mir bewußt, daß
fast alles noch weiterzuschreiben wäre. Es ist kein The-
ma, das man an einem vorher festgestellten Datum „ab-
liefern“ kann. Aber das ist das Risiko der Arbeit. Man
muß das Ende „wagen“!
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1.1. Erdbestattung
Hier kann freilich auf keinen Fall von Furcht vor dem
verstorbenen Familienmitglied die Rede sein. Ein Bei-
spiel für diese Bestattungsform ist uns aus dem alten
China bekannt. Der Tote wurde zuerst inmitten des
Grundstücks begraben. Später, als an dieser Stelle sich
die Verwesung des Körpers vollzogen hatte, vermischte
man die Substanz des verwesten Leichnams mit Erde in
der Ecke des Hauses, wo man das Saatkorn lagerte. In
dieser Ecke stand auch das Ehebett, wo das neue Leben
gezeugt wurde.7
Beim Stamm Betsileo aus Madagaskar wird solange ge-
wartet, bis der Körper innerhalb der eigenen Wohnung
verwest ist,8 und erst danach wird das Skelett bestattet.
Samuels, 446.
12 vgl. G. HENTSCHEL: 1 Samuel, 138 übersetzt diese Stelle folgender-
1. als Schlafstellung,17
τοπος, was von H. GROSS: Tobit, 22. mit „ewiger Ruhestatt“ wieder-
gegeben wird.)
15 vgl. R. RIESNER: Begräbnis- und Trauersitten, 176; F.-L. HOSSFELD:
das eher als Schlafstellung zu interpretieren sei, „da der Kopf höher-
gelegt wird“. Ähnlich auch bei H. KEES: Totenglauben und Jenseits-
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vorstellungen der alten Ägypter, 14: „Der Tote ruht auf einem Gestell
mit absichtlich erhöhter Kopflage“.
18 vgl. A. V. STRÖM: Germanische Religion, 65; M. ELIADE : Geschichte
Stellung beim Essen, der Arbeit und dem Gespräch (vgl. H. GUNKEL:
ThLZ 36 [1911], 419.).
21 „Platzbeschränkung und Arbeitsersparnis fiel bei den primitiven
Werkzeugen, mit denen man die Grube an den mitunter recht harten,
felsigen Wüstenrändern ausschachten mußte, wesentlich ins Ge-
wicht“ (H. KEES: Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten
Ägypter, 14.) Diese Annahme bestätigt auch die Tatsache, daß „diese
sich gerade bei ärmeren Beisetzungen zähe erhält“ (O. KEEL: Die Ω-
Gruppe, 72.). Es mag schon sein, daß die Hockerstellung ursprüng-
lich aus diesen rein praktischen Gründen eingeführt worden ist, aber
daß diese Bestattungsform im Laufe der Zeit, um die jeweiligen Jen-
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1.2. Luftbestattung
87ff.) war den Christen sachlich (aber nicht unbedingt zeitlich!) nur
sekundär.
22 vgl. C.-M. EDSMAN: Begräbnis, 960.
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1.3. Wasserbestattung
1.4. Feuerbestattung
onsphänomenologie, 409f.)
37 vgl. J. GONDA: Die Religionen Indiens I, 131.
phänomenologie, 410.)
39 vgl. W. CALAND: Die Altindischen Todten- und Bestattungsgebräu-
che, 93f.
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1.7. Mischformen73
1.4. – 1.1.2. bzw. 1.4. – 1.3.: Hier werden nach der Ver-
brennung der Leiche die übriggebliebenen Knochen ge-
sammelt und dann entweder beerdigt oder in den Fluß
geworfen.
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2. Bestattung in Israel
bindung der Erde bzw. des leblosen Staubes mit dem Lebenshauch
Jahwes [vgl. Gen 2,7; 3,19; Ps 104,29f; 146,4.]) hat auch die Auffas-
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Aktes, den die Erde exemplarisch vollzieht“ (M. ELIADE: Das Heilige
und das Profane, 125.).
84 vgl. M. ELIADE: Mituri, vise şi mistere, 175.
Israel, 288f.
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von Jabesch“ ( Nicht von ungefähr wurde die Tamariske gewählt, ein
immergrüner Baum [die genauere Beschreibung der Tamariske und
ihre Abbildung siehe bei M. ZOHARY: Pflanzen der Bibel, 115.])
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„Deine Toten
93 vgl. Hos 4,13ff; Jer 2,20; 3,6, Jes 1,19; 57,5; Ez 6,13; 20,28;
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103 Am 2,7f
104 vgl. H. F. FUHS: na‟ar, 516.
105 vgl. NEUE JERUSALEMER BIBEL, 1309.
106 vgl. H. W. WOLFF: Joel und Amos, 202f.
107 vgl. Lev 18,15
144.
118 vgl. R. ALBERTZ: Religionsgeschichte Israels in alttestamentlicher
Zeit I, 134;
119 CH. FREVEL: Aschera und der Ausschießlichkeitsanspruch
121 vgl. E. ZENGER: Das alttestamentliche Israel und seine Toten, 141.
122 E. ZENGER: Das alttestamentliche Israel und seine Toten, 145.
123 vgl. Lev 19,31; 20,6; Dtn 18,11. Auch die Verbote sprechen für eine
YAWHs I, 179.
133 CH. FREVEL: Aschera und der Ausschießlichkeitsanspruch
YAWHs I, 179.
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134 Der sakrale Baum war eines der verbreitetsten Motive der vorder-
orientalischen Bildkunst (vgl. P. WELTEN: Sakraler Baum, 34.).
135 vgl. K. NIELSEN: „eş, 290.
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stellen kann, kann man auch wieder wegstellen, wenn man ihn nicht
mehr braucht oder wenn er stört“ (E. ZENGER: Der Gott der Bibel,
12.). „Das biblische Gottesvolk ist nicht eine Gemeinde von Voyeu-
ren, sondern von Hörern und Tätern »der Zehn Worte«! ... Gottes-
bildnisse würden den biblischen Gott festlegen; sie würden ihn jener
Freiheit und Spontaneität berauben, welche die Liebe braucht, die
für Überraschungen immer wieder gut ist.“ (E. ZENGER: Am Fuss des
Sinai, 93. 97.) Selbst im christlichen Römerreich war lange Zeit nur
der Kaiser im Bild verehrt, mit seinem Bildkult hat dann später in
Byzanz die offizielle Verehrung der heiligen Bilder begonnen (vgl. M.
MITTERAUER: Ahnen und Heilige, 125.). Genau so wie in den Amts-
räumen der Staatsbeamten reichsweit das Kaiserbild (es symbolisier-
te die kaiserliche Macht; „Das Ümstürzen der Kaiserbilder bedeutet
Revolution.“ [B. KÖTTING: Ecclesia peregrinans II, 173.]) aufgestellt
war, hing nach der konstantinischen Wende in den Kirchen Roms
das Bischofsbild (vgl. C. ANDERSEN: Die Kirchen der alten Christen-
heit, 404.). Die Christen kamen aus einer Umwelt, in der „im ganzen
Lebensgefühl ... man sehr auf das Optische ausgerichtet“ (E. CHR.
SUTTNER: Ikonenverehrung und Abwehr des Ikonoklasmus in der
griechischen Kirche, 156.) war. Zum Selbstverständnis der Orthodo-
xie gehört die Verehrung der Ikonen; damit „entspricht die orthodo-
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YAWHs II, 578., der mit einem Hinweis auf die Habilitationsschrift
von R. WENNING meint, was mir schon fast wie eine Spitzfindigkeit
vorkommt, daß es sich hier nicht um „eine Grabinschrift im strengen
Sinne“ handelt, sondern lediglich um eine „Inschrift in einer Grab-
kammer. Ein funeraler Bezug ist daraus gerade nicht abzuleiten.“
144 Diese Interpretation wird bei O. KEEL/CH. UEHLINGER: Göttinnen,
Götter und Gottessymbole, 271. m.E. zu schnell als ein „wenig über-
zeugender Vorschlag“ abqualifiziert.
145 vgl. O. KEEL/CH. UEHLINGER: Göttinnen, Götter und Gottessymbo-
150 vgl. H.-P. STÄHLI: Tod und Leben im Alten Testament, 175.
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311.
163 U. KELLERMANN: Überwindung des Todesgeschicks in der alttes-
164 vgl. die Beispiele bei M. R.-ALFÖLDI: Der Tod – Glaube und Aber-
glaube im antiken Rom, 92.
165 CIL VI 29946b
43f.
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171 Diese Sitte hängt mit der Vorstellung zusammen, daß die Kno-
chen, die der Vergänglichkeit länger zu trotzen vermochten, als
„dauerhafteste ,Substanz, des Menschen galten.“ (R. WENNING/E.
ZENGER: Tod und Bestattung im biblischen Israel, 293f). Die noch
vorhandenen Gebeine fanden, da sie noch die Lebenskraft des Toten
enthielten, z.B. bei den Naturvölkern als Amulette oder Talismane
und im Reliquienkult eine besonders bevorzugte Behandlung (vgl. K.
E. MÜLLER: Sterben und Tod in Naturvolkkulturen, 62; K. E.
MÜLLER: Einführung, 45f.). Selbst Platon meinte noch, daß die Kno-
chen beinahe unsterblich seien und an Qualität fast der Seele gleich-
kämen (Phaidon 80 D).
172 vgl. R. WENNING/E. ZENGER: Tod und Bestattung im biblischen
Israel, 293f.
173 vgl. dazu E. ZENGER: Das alttestamentliche Israel und seine Toten,
133ff.
174 vgl. O. BÖCHER: Dämonenfurcht und Dämonenabwehr, 190. Siehe
I, 71.
179 Vgl. Neue Jerusalemer Bibel, 62.
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I, 105.
187 vgl. E. REINER: Die rituelle Totenklage der Griechen, 56.
188 vgl. Jer 9,19 (R. DE VAUX: Das Alte Testament und seine Lebens-
ordnungen I, 106.)
189 vgl. J. GNILKA: Das Evangelium nach Markus II, 335
190 vgl. É. DURKHEIM: Formele elementare ale vieţii religioase, 366.
192 vgl. BILLERBECK I, 521f; G. MAYER: Die jüdische Frau in der helle-
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194 vgl. J. QUASTEN: Musik und Gesang in den Kulturen der heidni-
schen Antike und christlichen Frühzeit, 212-216.
195 vgl. TH. WÄCHTER: Reinheitsvorschriften im griechischen Kult, 12.
240.
201 vgl. H. STUBBE: Formen der Trauer, 116.
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vorkam, daß die Kleriker, die Laien bzw. die Nonnen in-
nerhalb der Liturgie getanzt haben,202 was meistens trotz
seiner Kritik nach der Aufführung203 mit dem kultischen
Tanz Davids,204 begründet wurde und, daß der Tanz in
der Eschatologie bei den Kirchenvätern 205 gemäß der an-
tiken Auffassung,206 wonach Gesang und Instrumental-
musik, Spiel und Tanz als Hauptbeschäftigung und Zeit-
vertreib der Seligen galt, als Symbol der ewigen Seligkeit
gebraucht wurde, war jedoch die Einstellung der alten
Kirche zum Tanz wegen seines sinnlich-erotischen Ele-
mentes ablehnend.207 Der Tanz bei den christlichen Mär-
tyrergräbern zu Ehren der Märtyrer, 208 der übrigens auch
von der Kirche heftig kritisiert wurde,209 konnte aber
Form der Jahweverehrung, die „noch ganz dem alten Image des Wet-
tergottes entspricht.“ (vgl. dazu O. KEEL: Davids „Tanz“ vor der Lade,
11-14.)
204 vgl. 1 Sam 6, 14. 20-23.
206 vgl. J. QUASTEN: Musik und Gesang in den Kulturen der heidni-
sarea, der einigen Frauen vorwirft, sie hätten sich „jedem männli-
chen Blicke schamlos ausgesetzt, die Haare schüttelnd, die Kleider
schleppend, mit Füßen trippelnd, mit lüsternem Blicke und ausge-
lassenem Gelächter wie rasend in den Tanz gestürzt ... und vor der
Stadt bei den Gräbern der Märtyrer Tänze aufgeführt uns so die
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405.
211 vgl. O. G. OEXLE: Die Gegenwart der Toten, 49.
212 vgl. R. DE VAUX: Das Alte Testament und seine Lebensordnungen
I, 106.
213 vgl. H. STUBBE: Formen der Trauer, 113f.
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216 vgl. E. WUNDERLICH: Die Bedeutung der roten Farbe im Kultus der
Griechen und Römer, 54.
217 Es ist sicherlich zutreffend, wenn M. WINTERNITZ sagt: „Die Frau
ist immer die beste Freundin der Religion gewesen, die Religion aber
keineswegs immer eine Freundin der Frau.“ (vgl. A. SCHIMMEL: Frau,
1065.)
218 Die Frauen sitzen in der Synagoge von den Männer getrennt. Das
130-134.
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224 vgl. M. KUNZLER: Die Liturgie der Kirche, 589. mit Hinweis auf die
nes, deswegen darf sie niemals ein Tier schlachten, weil das Fleisch
ungenießbar wäre (vgl. W. NEUMANN: Tuareg, 277.).
228 vgl. näheres dazu bei K. E. MÜLLER: Die bessere und die schlechte-
re Hälfte, 101-106.
229 vgl. K. E. MÜLLER: Sterben und Tod in Naturvolkkulturen, 71.
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232 vgl. die Abbildungen der ägyptischen Klageweiber vom Grab des
Wesirs Ramose in Theben aus ca. 1400 v.Chr. (vgl. R. RIESNER: Be-
gräbnis- und Trauersitten, 173.) bzw. von der Kopfseite des Sarko-
phags König Ahirams von Byblos (vgl. H. A. MERTENS: Handbuch der
Bibelkunde, 758).
233 vgl. TH. PODELLA: Ein mediterraner Trauerritus, 263-269.
234 vgl. S. SCHROER/TH. STAUBLI: Die Körpersymbolik der Bibel, 82.
Israel, 289.
237 vgl. S. SCHROER/TH. STAUBLI: Die Körpersymbolik der Bibel, 82.
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238 Das Zerreißen der Kleider, das vielleicht ein Rudiment des gänzli-
chen Nacktgehens sein könnte (vgl. H. STUBBE: Formen der Trauer,
102.), läßt sich auf verschiedene Weise interpretieren: 1.) als Un-
kenntlichmachung vor den bösen Geistern: man zerriß die eige-
nen Kleider, damit die schädlichen Einflüsse, die von den Toten aus-
gehen können, nicht in den Kleidern Unterkunft finden können; 2.)
als apotropäische Nacktheit (vgl. H. A. MERTENS: Handbuch der
Bibelkunde, 757.): Nacktheit dient nicht nur dazu, daß man den Dä-
monen keine Unterschlupfmöglichkeiten gewährt, sondern durch die
Nacktheit können sie sogar zur Flucht gezwungen werden. Besonders
die Entblößung der weiblichen Genitalien hatte eine große exorzisti-
sche Wirkung, so z.B. zu Madras in Indien tanzte in den Zeiten der
Dürre eine alte und häßliche Frau nackt, um den Sonnengott abzu-
schrecken (vgl. TH. OHMS: Gebetsgebärden der Völker und Christen-
tum, 443.). Jona vertrieb auch den Liviatan, indem er „das Siegel
Abrahams“ d.h. ihm die Beschneidungsstelle zeigte. „Der Livjathan
blickte hin und floh vor Jona zwei Tagereisen weit.“ (BILLERBECK I,
645.) 3.) Dieser Brauch kann, wenigstens zum Teil, auf ein ursprüng-
liches Kleideropfer hindeuten (vgl. A. BERTHOLET: Die israeliti-
schen Vorstellungen vom Zustand nach dem Tode, 14.). Die Seelen-
und Zauberkraft des Menschen geht auf sein Gewand über, es wird
zu einem Stück seiner Selbst. Kleidung galt als etwas zur Person Ge-
höriges. Zwischen Freunden galt ein Kleidertausch als eine personale
Einigung, weil eben die Kleidungsstücke Anteil an der Person haben
(vgl. 1 Sam 18,1.3f; 24,5f; 2 Kön 2,13f; Rut 3,9). Das Kleid ist ein
Doppel-Ich des Menschen (pars pro toto). Z.B. tritt in chinesischen
Trauer-Riten, wenn die Leiche eines Menschen unzugänglich ist, das
Kleid des Verstorbenen an deren Stelle (vgl. A.-TH. KHOURY: Vom
Sinn der Paramente bei der Meßfeier, 370-374.).
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monenabwehr, 152f.)
242 vgl. J. SIMON: Die hebräische Medizin bis zum Mittelalter, 793.
243 vgl. H. W. WOLFF: Anthropologie des Alten Testaments, 215.
244 vgl. G. HENTSCHEL: 1 Könige, 20.
245 Das wird von Flavius Josephus mit der Schwäche Davids begrün-
250 Das vermutet z.B. N. OHLER: Sterben, Tod und Grablege nach
men und begräbt sie an ihrem Orte.“ (Mischna: Sanhedrin, VII, 6.)
255 vgl. M. TILLY: So lebten Jesu Zeitgenossen, 69.
256 „Sie [die Verwandten] hielten keine Trauer“ (Mischna: Sanhedrin,
VII, 6.).
257 vgl. J. GNILKA: Das Evangelium nach Markus II, 335; BILLERBECK
I, 1049.
258 So z.B. M. TILLY: So lebten Jesu Zeitgenossen, 68; K. KOCH: qae-
baer, 1152.
68
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264 ca. 25 m
265 vgl. BILLERBECK I, 1050.
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266 vgl. J. GNILKA: Jesus von Nazaret, 314; G. LOHFINK: Der letzte Tag
Jesu, 79. nennt beide Aspekte als Gründe.
267 Alles was die Sphäre der Fruchtbarkeit und die Fortpflanzung
eine große Rolle bei der Hochzeit, weil mit ihnen die, wegen des ers-
ten Geschlechtsakts der Neuvermählten herumschleichenden Dämo-
nen vertrieben werden sollten (vgl. O. BÖCHER: Dämonenfurcht und
Dämonenabwehr, 131.).
269 vgl. II. Exkurs
270 vgl. Num 19.
keit, 206-212.
272 vgl. R. DEINES: Jüdische Steingefäße und pharisäische Frömmig-
keit, 206.
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273 vgl. S. WEFING: Beobachtungen zum Ritual mit der roten Kuh,
358-364.
274 vgl. H. STEGEMANN: Die Essener, Qumran, Johannes der Täufer
282 vgl. O. BETZ/R. RIESNER: Jesus, Qumran und der Vatikan, 77.
283 Diesen Hinweis verdanke ich Prof. Dr. WERNER KATHREIN.
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288 vgl. S. EITREM: Opferritus und Voropfer der Griechen und Römer,
459.
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292 Ex 12,22
293 Diesen Hinweis verdanke ich Prof. Dr. Dr. BERND WILLMES
294 M. RÖSEL: Pesach, 232.
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308 vgl. H.-J. KLAUCK: Die religiöse Umwelt des Urchristentums I, 70.
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314 vgl. H.-J. KLAUCK: Die religiöse Umwelt des Urchristentums I, 70.
315 vgl. K. PRÜMM: Der christliche Glaube und die altheidnische Welt,
357.
316 vgl. Servius: in Aen. V,79.
317 vgl. H.-J. KLAUCK: Die religiöse Umwelt des Urchristentums I, 72.
318 vgl. G. LUCK: Magie und andere Geheimlehren in der Antike, 223.
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Was hat aber der Christ getan, der vor seiner Bekehrung
an diesen heidnischen Kulten selbst aktiv mitgewirkt hat?
Darf er auch weiter mit seinen vielleicht weiterhin heid-
nisch gebliebenen Familienangehörigen daran teilneh-
men? Und wenn ihm das unter Bedrohung befohlen
wird? Wo liegt die Grenze zwischen dem heidnischen und
dem christlichen Brauch? Wir könnten noch Hunderte
von Fragen stellen, genauso wie es damals auch die Chris-
ten getan haben.
15,22; Ps 51, 20f; 40,7; Spr 21,3; 16,7) und wird besonders von den
Propheten vorgebracht (Hos 6,6; Jes 1,11).
333 vgl. Mt 9,13; Mk 12,12f.
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346 vgl. W. BÖSEN: Der letzte Tag des Jesus von Nazaret, 340.
347 vgl. L. PRALLE: Die Michaelskirche zu Fulda, 6.
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352 Der Brief Ignatius an die Römer: 4,2 (Zitat nach: J. A. FISCHER:
4.2. Gedächtnisfeier
für die verstorbenen Christen
sammlung, 156.
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takomben, 46.
358 F. BISCONTI: Die Dekoration der römischen Katakomben, 116.
359 vgl. V. F. NICOLAI: Ursprung und Entwicklung der römischen Ka-
takomben, 24.
360 vgl. F. W. DEICHMANN: Einführung in die Christliche Archäologie,
46.
361 vgl. A. HAMMAN: Die ersten Christen, 225.
89
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55.
371 vgl. K. PRÜMM: Der christliche Glaube und die altheidnische Welt,
206.
372 vgl. A. ANGENENDT: Heilige und Reliquien, 23.
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55.
377 F. W. DEICHMANN: Einführung in die Christliche Archäologie, 55.
91
* * *
378 vgl. TH. KLAUSER: Das altchristliche Totenmahl nach dem heuti-
gen Stande der Forschung, 120.
379 vgl. A. ANGENENDT: Heilige und Reliquien, 112.
380 vgl. TH. KLAUSER: Die Cathedra im Totenkult der heidnischen und
682.
382 vgl. E. FREISTEDT: Altchristliche Totengedächnistage und ihre
216.
392 Diese Meinung wurde zuletzt durch A. THALER vertreten. Er
397 Auf diese wichtige Stelle hat mich freundlicherweise Prof. Dr.
dem uns folgendes erzählt wird: „Es gab nicht weit von
der Stadt, in der Nähe des Klosters, einen Ort, den die
irrige Meinung der Menschen, es seien dort Martyrer
begraben, geheiligt hatte; ... Martinus aber, der sich
nicht so ohne weiteres auf unsichere Gerüchte verlassen
wollte ... begab er sich in der Begleitung einiger Brüder
nach jenem Orte. Er stellte sich auf das Grab und betete
zum Herrn, ... Er befahl ihm, seinen Namen und seine
Taten zu nennen; das Gespenst nannte seinen Namen,
bekannte seine Verbrechen: er sei ein Räuber gewesen,
sei wegen seiner Missetat hingerichtet worden und ver-
danke seinen Ruhm nur dem Irrtum des Volkes; nichts
habe er mir den Martyrern gemein, denn sie wohnten in
der Glorie, er in der Hölle. ... er befahl den Altar, der an
jenem Orte errichtet war, zu entfernen; so befreite er das
Volk vom Wahne jenes Aberglaubens.“398
tums, 233.
406 A. ANGENENDT: Missa specialis, 180.
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411 „Für jeden katholischen Christen im allgemeinen und für die afri-
tus“, 118.
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413 O. G. OEXLE: Die Gegenwart der Toten, 31: mit einem Zitat von
BERGER.
414 Auf diese Tatsache hat mich Prof. Dr. BALTHASAR GAREIS aufmerk-
sam gemacht.
415 B. LANG: Heiliges Spiel, 123.
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gie, 206.
430 vgl. A. FRANZ: Die Messe im deutschen Mittelalter, 99.
Belegen)
432 A. ANGENENDT: Religiosität und Theologie, 37.
433 vgl. A. FRANZ: Die Messe im deutschen Mittelalter, 218.
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Toten-Memoria, 161.
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Jesu Umwelt.
102
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152.
452 vgl. TH. BAUMEISTER: Heiligenverehrung, 1297.
103
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Rom, 95.
459 vgl. L. FRIEDLAENDER: Sittengeschichte Roms, 1035.
460 vgl. P. MÜLLER: In der Mitte der Gemeinde, 121f.
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461 vgl. W. KATHREIN: Auf dem Weg ins neue Leben, 29.
462 So z.B. in Ugarit. Hier wurden die Toten unter den Häusern beer-
digt, um die Verbindung zw. Lebenden und Toten durch die an den
Festtagen gespendeten Speise- und Trankopfer aufrechtzuhalten.
Ohne das Grab öffnen zu müssen, hat man Schächte in die Häusern
eingebaut (vgl. N. P. LEMCHE: Die Vorgeschichte Israels, 199.).
463 vgl. E. LUCIUS: Anfänge des Heiligenkults in der christlichen Kir-
che, 299.
464 vgl. O. WEINREICH: Antike Heilungswunder, 76-79.
465 z. B. in der griechischen Wallfahrtskirche der Maria Evangelistria
auf der Insel Tinos (vgl. B. KÖTTING: Ecclesia peregrinans II, 288;
bzw. F. HEILER: Erscheinungsformen und Wesen der Religion, 133.).
466 vgl. J. WOLLASCH: Cluny – „Licht der Welt“, 120.
467 A. GRÜN: Der Umgang mit dem Bösen, 24.
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ben, 16-19.
486 vgl. E. ZENGER: Zur Theologie des 4. Psalms, 380.
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* * *
491 vgl. H. J. STOEBE: Das erste Buch Samuels, 124; A. RESCH: Traum
im Heilsplan Gottes, 112: „Die ganze Darlegung spricht absolut“ ge-
gen eine Traumaudition. Im Heiligtum zu schlafen, scheint RESCH
sogar „unfromm“ [?!] zu sein und er meint: hier haben wir es mit
einer „objektiven realen Erscheinung“ zu tun. J. SCHARBERT: „Ge-
sicht“ und Prophetenwort im Alten Testament, 23: „doch ist dort nur
berichtet, daß Jahwe den Samuel ‟rief‟ (3,4.6.8.10.).“ Anders aber M.
OTTOSSON: hālam, 994.
492 J. SCHARBERT: „Gesicht“ und Prophetenwort im Alten Testament,
31.
493 vgl. M. OTTOSSON: hālam, 994.
109
* * *
110
* * *
II, 2, 6.
506 vgl. Ab. 854 bei J. SIMON: Die hebräische Medizin bis zum Mitte-
lalter, 815.
507 vgl. BILLERBECK I, 108.
508 vgl. F. J. DÖLGER: Der Exorzismus im altchristlichen Taufritual,
114.
509 vgl. O. BÖCHER: Dämonenfurcht und Dämonenabwehr, 246.
510 vgl. J. QUASTEN: Musik und Gesang in den Kulten der heidnischen
205.
516 vgl. P. PARUSEL: Inkubation, 307.
112
* * *
che, 300.
519 vgl. K. PRÜMM: Der christliche Glaube und die altheidnische Welt,
447.
520 vgl. P. BROWE: Die Sterbekommunion im Altertum und Mittelal-
ter, 22.
521 P. BROWE: Die Sterbekommunion im Altertum und Mittelalter, 22.
522 F. HEILER: Das Gebet, 104.
113
* * *
che, 300.
114
* * *
che, 300.
533 vgl. B. KÖTTING: Peregrinatio Religiosa, 396.
534 vgl. G. LUCK: Magie und andere Geheimlehren in der Antike, 180.
che, 300.
536 vgl. G. LUCK: Magie und andere Geheimlehren in der Antike, 180.
115
* * *
116
* * *
118
* * *
551 vgl. K. PRÜMM: Der christliche Glaube und die altheidnische Welt,
203.
552 vgl. K. PRÜMM: Die Religion der Griechen, 73.
556 „Für einen Märtyrer zu beten, ist eine Beleidigung; wir sollen
vielmehr durch seine Gebete empfohlen werden, denn sie sind nicht
unsere Klienten, sondern unsere Verteidiger. Wir können nichts für
sie tun, nur ihre Freude vergrößern, indem wir ihnen in ihren Tu-
genden folgen, denn sie verehren, ohne ihnen nachzufolgen, ist eine
unaufrichtige Schmeichelei.“ (vgl. F. VAN DER MEER: Augustinus der
Seelsorger, 566.)
557 So z.B. die von Epiphanius.
119
* * *
lalter, 30.
562 P. KEHL: Kult und Nachleben des heiligen Bonifatius im Mittelal-
ter, 33.
563 vgl. A. THALER: Die Festliturgie des Klosters Fulda im 10. Jahr-
behandelt.
568 vgl. H.-J. KLAUCK: Die religiöse Umwelt des Urchristentums I, 70.
43ff.
121
* * *
577 Mt 15,2
122
* * *
123
* * *
Mit der geringen Zahl bzw. der nötigen Zeit der Kleriker
zu argumentieren,587 scheint mir nicht zutreffend. In der
Tat umfaßte sie in einer Stadt etwa einen einzigen Bi-
schof, wenige Priester und höchstens sieben Diakone. 588
Man ist nirgendwo „über die biblische Zahl der ‟Sieben‟
hinausgegange.“589 Um aber die Zahl zu erhöhen, wurden
Subdiakone in den Dienst gestellt. 590 Mann sollte m.E.
besser umgekehrt argumentieren, weil nämlich eben in
der Gemeinde nicht so viel zu erledigen war, war die Zahl
der Kleriker so gering.591 Die Frage, ob der Beerdigung
ein Priester vorstehen sollte, hat sich gar nicht gestellt.
Eine ähnliche Übung war auch der Umwelt des Christen-
tums unbekannt.
591 Siehe dazu die Ausführungen über die Kleriker bei: E. DASSMANN:
125
* * *
sen sind und daher ihr Leib nicht durch die Pollution be-
fleckt worden ist.597
4. Die Auffassung der kultischen Reinheit hat auch die
Pflicht der Ehelosigkeit des Diakons beeinflußt.598 In der
Urkirche war die tägliche Meßfeier noch nicht üblich.
Später, als dies üblich wurde, und die Kleriker nicht so
zahlreich waren wie die alttestamentlichen Priester und
Leviten (zur Zeit Jesu gab es etwa 7200 Priester, mit den
Leviten erreichte ihre Zahl 18000599), so daß sie die Eu-
charistiefeier auch abwechselnd vollziehen könnten,
mußten sie, um die kultische Reinheit zu gewährleisten,
in ständiger Enthaltsamkeit leben. „Ob die tägliche Meß-
feier, die im Osten noch nicht in Übung war, als sie sich
im Westen bereits allgemein verbreitet hatte, tatsächlich
der Grund dafür gewesen ist, daß die Ostkirche nie zu
einer gesetzlichen Zölibatsverpflichtung gekommen ist,
läßt sich mit letzter Sicherheit nicht beweisen.“ 600
5. Im 9. Jh. hat man anstatt der Handkommunion die
Mundkommunion eingeführt, um so Anrührung durch
die „unreinen Händen“ der Laien zu verhindern.601 Die
Sexualität gehörte auch noch im 17. Jh. zu den Tabuthe-
men, und es war eine große Schande darüber zu reden;
besonders die Frauen schämten sich und empfanden es
als große Demütigung, ihr Sexualvergehen zu beichten,
daß die Kirche die Überwindung dieser Gefühle selbst für
126
* * *
dimittit, 142-156.
605 vgl. A. ANGENENDT: Missa specialis, 187.
127
* * *
613 Das ist der heiligste Teil des Gewandes (vgl. GY. JAKUBINYI: Máté
evangéliuma, 115.).
614 Vgl. F. RIENECKER : Hohepriester, 624.
615 A. SCHMIDT: Geschichte und Symbolik der Glocken, 12.
128
* * *
616 vgl. J. QUASTEN: Musik und Gesang in den Kulten der heidnischen
und christlichen Frühzeit, 215.
617 vgl. A. FRANZ: Die Kirchlichen Benediktionen im Mittelalter II, 41.
129
* * *
130
* * *
131
* * *
123.
132
* * *
74.
651 J. A. JUNGMANN: Christliches Beten in Wandel und Bestand, 66.
652 vgl. A. FRANZ: Die Messe im deutschen Mittelalter, 104.
133
* * *
nikaner zeigen die Hostie vom Agnus Dei bis zur Kom-
munion und nach dem Prämonstratenserrituale von 1578
soll sie der Priester während des Paternosters bei den
Worten „Panem nostrum“ hochheben653). Diesem Zweck
sollten jetzt auch die durch die Bewegung des Kelches bei
der Elevation zum Klingen gebrachten Glöckchen dienen.
3. Die Glocke wird im religiösen Gebrauch zu apotropä-
isch-exorzistischen Zwecken gebraucht, beispielsweise
bei Leichenzug, Grabbeigaben, bei Krankheiten (China),
am Hals des Rindes (ursprünglich Opfertier) und am Arm
des Kindes (noch Johannes Chrysostomus [† 407] beklagt
sich, daß man den getauften kleinen Kindern Glöckchen
als Amulette an den Arm bindet654).
4. Daraus entwickelte sich das epikletische bzw. devo-
tionale Brauchtum, z.B. die Glocken der Orgel (sie gehö-
ren zu den Nebenregistern der Orgel, deren Sinn auch tief
theologisch begründet ist: die Orgel als „tönender Kos-
mos“, in dem sich Instrumente [z.B. die Glocke], Mensch
[Vox humana] und Tier [Kuckuck, Nachtigall] zum Got-
teslob vereinen,655 so wie das Ps 150 zum Ausdruck
bringt.), und das Läuten beim Sanctus.656 Die Glocke
konnte auch die Heilkräfte bestimmter Wallfahrtsorte auf
den Bereich übertragen, in dem die Glocke zu hören war,
wenn Abzeichen dieser Orte auf der Glocke angebracht
wurden.657
134
* * *
658 siehe mehr dazu bei F. J. DÖLGER: Beiträge zur Geschichte des
Kreuzzeichens, 10-18.
659 H. BIEDERMANN: Knaurs Lexikon der Symbole, 249.
135
* * *
671 J. PAUSCH: Die Einheit leben, 111. (hier findet sich auch eine Ab-
bildung und der Text des Benediktuskreuzes)
672 vgl. L. SCHENKE: Die Urgemeinde, 82.
137
* * *
4.9. Ausdruckselemente
der eschatologischen Hoffnung
Gebetsrichtung, 1-5.
138
* * *
Gebetsrichtung, 12.
683 vgl. F. HEILER: Das Gebet, 102.
684 vgl. F. J. DÖLGER: Sol Salutis, 162: „Wenn der Herr aber nach
Sonnenaufgang hin von der Erde schied, so muß er auch von Osten
wiederkommen.“
685 vgl. E. WEIGAND: Die Ostung der frühchristlichen Architektur, 371.
139
* * *
Gebetsrichtung, 4.
691 J. NEUSNER: Das pharisäische und talmudische Judentum, 78. mit
Gebetsrichtung, 4.
140
* * *
373.
699 vgl. K. KOCH: Geschichte der ägyptischen Religion, 78.
700 P. HAWEL: Zwischen Wüste und Welt, 157.
141
* * *
4.9.2. „Maranatha“
142
* * *
„Man geht wohl nicht fehl mit der Annahme, die älteste
Gemeinde habe diese Doppelbedeutung bewußt gewollt
und in ihrem Abendmahlsglauben dienstbar gemacht.“ 706
In dieser Doppelbedeutung enthält das Wort die ganze
eschatologische Spannung von schon und noch nicht.
„Dieses Beten ist immer präsentisch und futurisch zu-
gleich. Es ist freudige Ankündigung dessen, daß der Herr
mentiert vom Kontext her. Dieser Ruf wird seiner Meinung nach,
nach der heiligen Kommunion gesprochen. Die Schwachstelle seiner
Argumentation ist, wenn an der Stelle der von ihm angenommenen
Kommunion eine Agape bzw. eine Sättigungsmahl steht, woran sich
die eigentliche Euchristiefeier anschließt. So wäre diese Aussage als
ein Übergangsformular zu deuten (vgl. G. SCHÖLLINDEN: Zwölf-
Apostel-Lehre, 52f.). Es ist weiterhin bis heute umstritten, ob die
„Eucharistie“ in der Didache einen sakramentalen Charakter hat oder
bloß ein „verchristlichtes, jüdisches Mahl“ (K. WENGST: Didache, 56.)
ist. Besonders das Fehlen des Einsetzungsberichtes hat den Wissen-
schaftlern Schwierigkeiten bereitet, die auf diese Frage auf unter-
schiedliche Weise zu antworten versuchten. Dies wurde z.B. mit dem
Bestreben „die Abendmahlsworte vor Profanierung und Mißdeutung
zu schützen“ (J. JERMIAS: Die Abenmahlsworte Jesu, 126.) erklärt.
Wenn aber diese Annahme zuträfe, wäre es schwer zu verstehen,
wieso dann Justin in einer sich ausdrücklich nach außen gerichteten
Schrift die Abendsmahlworte „publiziert“. M. E. läßt sich „diese Lü-
144
* * *
cke“ auf einer ganz anderen Ebene beantworten und zwar mit dem
damaligen Verständnis vom Herrenmahl. Damals ging es um die
Erfüllung des Auftrags Jesu und das geschah schon, indem sich die
Gemeinde versammelte; die Zitation der Einsetzungsworte war eine,
aber nicht die einzigste Möglichkeit. Deswegen darf der Einsetzungs-
bericht nicht alleine als Kriterium für eine sakramentale Eucharistie-
feier angesehen werden. Dies wäre ja anachronisch, weil eine spätere
Praxis, die sich im Laufe der ersten vier Jh. durchgesetzt hatte (nähe-
res zur Frage des Einsetzungberichtes siehe bei: H. B. MEYER: Eucha-
ristie, 99f.), auf eine frühere Zeit übertragen wird.
711 vgl. H. GIESEN: Naherwartung im Neuen Testament?, 163.
146
* * *
147
* * *
Testament, 226.
148
* * *
149
* * *
735 siehe die Beschreibung und die Illustrationen dazu bei J.-C.
150
* * *
151
* * *
5. Zusammenfassung
152
* * *
Der zweite Teil der Untersuchung befaßt sich mit der Be-
stattung in Israel. Zusammenfassend ist folgendes fest-
zustellen: Die offizielle Erklärung der Jahwe-Religion ist
eindeutig: Der kultische Ausschließlichkeitswille Jahwes
duldet neben sich keine andere Toten-Gottheit. Er ist ein
lebendiger Gott und kein Gott der Toten. Wer mit dem
Totenkult in Berührung kam, war für Jahwe unrein bzw.
kultunfähig. Es wurde dieser Bereich durch Verbote ta-
buisiert. So wird es nicht überraschend sein, daß keiner
der Trauerriten mit Jahwe in Verbindung gebracht wur-
de.
In der Volksfrömmigkeit sah aber alles anders aus. Hier
haben wir mit einem tiefverwurzelten Aschera-Kult oder
mindestens mit einer gewissen Aschera-Frömmigkeit zu
rechnen. Fruchtbarkeits- und Totenkult sind eng mitei-
nander verbunden. Auch die Klagefrauen mit entblößten
Brüsten könnten vielleicht mit der Fruchtbarkeitsvorstel-
lung in Verbindung gebracht werden. So ist es leicht zu
verstehen, daß jede Berührung mit ihnen als Abfall von
Jahwe bzw. als Mißachtung des Ausschließlichkeitsans-
pruchs Jahwes galt.
Im alttestamentlichen Israel ist das Erdbegräbnis die Re-
gelbestattung, weil es, gemäß der weltweit und in ver-
schiedenen Kulturen verbreiteten Mutter-Erde-
Vorstellung, als Rückkehr des Menschen in den Mutter-
schoß verstanden wurde. Diese Auffassung hat ihren Nie-
derschlag auch in den biblischen Texten gefunden. Auch
wenn die Klagefrauen während der Totenklage auf dem
Boden saßen, könnte das auf die Kontaktaufnahme mit
der Erde hindeuten.
153
* * *
reinheit der Toten, wie dies bei den Juden bzw. den Hei-
den bekannt war, nicht erklären. Der Grund muß tiefer
liegen. Jesus wurde nach der jüdischen Begräbnissitte
bestattet. Das Verhalten der Christen war geprägt von der
Imitatio Christi, die eben unter vielen anderen Punkten
die Teilnahme eines Priesters nicht vorsah.
Kennzeichen der Urgemeinde war der unmittelbare Ein-
bruch der Parusie. Die konventionelle Trauer mußte von
der eschatologischen Erwartung her umgedeutet und in-
haltlich anders gefüllt werden. Die Gebete der Christen
waren aber nicht nur allein auf die Heilsvollendung bezo-
gen, sondern auch auf das „Jetzt“. Beide Dimensionen des
Glaubens spielten eine wichtige Rolle. Damit soll aber auf
keinen Fall behauptet werden, daß bei den Christen die
konventionell-jüdisch-heidnischen Trauerformen, wie
z.B. die Totenklage, nicht vorkamen. Sie lebten natürlich
in der Volksfrömmigkeit weiter.
155
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