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Geschichte Japans

DAS ALTERTUM
Neolithikum =
Paläolithikum Yayoi-Zeit Kofun-Zeit Asuka-Zeit Nara-Zeit Heian-Zeit
Jomon-Zeit

Ab 30-35 14.000 - 800 800v.Chr - 300


300 – 710 592 - 710 710 - 784 784 - 1185
Tsd v.Chr. v.Chr. n.Chr.

Die Prähistorie des Paläo spielt beim Neuverhandeln der japanischen Identität im 19 Jahrhundert
eine wichtige Rolle. Sowohl im kulturellen wie auch ethnischen Sinne. Die Archöologie war bis 2000
wenig orientiert. Nach einem Skandal von Fujimura Shinichi, der meinte archäologische Funde von
weit mehr als 35.000 v. Chr. gemacht zu haben, gab es eine starke Umorientierung.

Vergleicht man die Jomon mit der Yayoi-Zeit, so ergibt sich bei Jomon ein Bild von
Naturverbundenheit, Weiblichkeit, Figuren, Wissen über Körper und Seele, sowie Nostalgie, Edyle,
Ostjapan und Schamanetum. Yayoi wird in Verbindung gebracht mit Kultur, Dynamik, strategisches
Wissen, Politik, Männlichkeit, Bronze, rituelle Sachen, Westjapan, Bosheit und Krankheiten der
Moderne.

In der Kofun-Zeit hat sich der japanische Staat allmählich gebildet. Diese Zeit wird auch „proto-
historische“ Periode genannt. Die Forschung zu jener Zeit bezieht sich vor allem auf die Herkunft und
Wurzeln des Kaiserhauses und den damaligen lokalen Häuptlingen. Zu den gewöhnlichen Leuten gibt
es kaum etwas.

Gründe, weswegen Perioden und Zeitabschnitte unterschiedlich datiert werden:


 Neue Funde
 Genauere Untersuchungsmethoden, Kalibrierung
Bei der Radiokarbon-Datierung kann es zu Verfälschungen aufgrund von Spuren von
umliegendem Erdreich kommen. Oder bei Gefäßen durch Rückstände vom verbrannten
Material (zBsp. Holz). Eine Kalibrierung wird daher notwendig.
 Regional unterschiedliche Entwicklungen
 BP bedeutet „before now“: meist ist vor 1950 gemeint

Paläolithikium (genshi) 30 – 35.000v. Chr. bis 14.000v. Chr.

Bereits vor 35.000 vor Chr. lassen sich Spuren von Menschen auf Japan finden. Jedoch lässt sich nicht
sagen, ob diese bereits ansässig waren oder eingewandert sind. Einige hunderttausende Jahre zurück,
war Japan dank einer Landbrücken mit Korea verbunden. So gelangten unter anderem auch Tiere der
kalten (Großhirsch, Pferd, Tiger) und warmen (Naumann-Elefant, Antilope, Maulwurf) Klimazone auf
die Insel. Danach stieg jedoch der Meeresspiegel an und die Landbrücke ist verschwunden.

Im Paläolithikum gab es viele Bevölkerungsgruppen, die nach Japan eingewandert sind. Von Sibirien
kamen sie nach Hokkaido und von Korea nach Kyushu. Möglicherweise fanden stammen manche
Bevölkerungsgruppen auch aus Südostasien oder Ozeanien. Diese Thesen vermutet man zumindest,
nachdem man festgestellt hat, dass sich die Kultur des östlichen Japans (jägerische Züge) vom
westlichen Japan (vermehrt pflanzliche Nahrung) unterscheidet.

Bevölkerung
Geschichte Japans

Die ältesten Skelettfunde Japans finden sich in Okinawa. Dort befindet sich das Skelett eines Kindes,
welches 32.500 Jahre alt sein soll. Ein 18.000 Jahre altes Skelett („Minatogawa-Mensch“) kommt aus
Naha. Auch auf der Hauptinsel in Shizuoka findet man ein 17.900 Jahre altes Skelett („Hamakita-
Mensch).
Diese Minatogawa und Hamakita Menschen gelten als wahrscheinliche Vorfahren der Jomon-
Bevölkerung. Mit den Mitochondrien-Untersuchungen konnte man herausfinden, dass die Jomon-
und Ainu-Menschen in Tibet oder Süd-China entstanden und in den Norden gewandert sind. Von da
aus kamen sie über Hokkaido nach Japan. Die darauffolgende Einwanderungsquelle stammt aus
Korea und macht die Yayoi-Bevölkerung aus.

Steinwerkzeuge

Steinwerkzeuge sind die ersten Anzeichen einer technologischer Innovation. Diesbezüglich gäbe es in
dem Zeitraum 30.000 – 23.000 v. Chr. eine einheitliche Kultur, die sich mit einer systematischen
Werkzeugherstellung von großen Steinwerkzeugen zu kleineren Steinklingen geändert hat. Zwischen
20.000 und 17.000 v. Chr. lässt sich auf jeden Fall ein regionaler Unterschied, wie zuvor erwähnt,
erkennen. Ob dies nun mit der Besiedlungsgeschichte zu tun hat oder nicht, ist nicht klar ersichtlich.
Es sind auf jeden Fall bereits Steinwerkzeuge zum Mahlen, Holz fällen, schneiden und als Pfeilspitzen
verwendet worden.

Die Prähistorie: Paläolithikum

Werkzeuge waren steinerne Speerspitzen, Messer und auch Naumann-Elefanten wurden für die
Arbeit eingesetzt.
Gewohnt hat man in Zelten oder Erdhöhlen.

Neolithikum = Jomon-Zeit (Jomon-jidai) 14.000v. Chr. bis 800v. Chr.

In dieser Epoche tritt das erste Mal Keramik auf. Auf dieser finden sich Schnurrmuster, welche für die
Benennung des Zeitalters ausschlaggebend sind. Einer der ältesten Funde ist gute 16.000 Jahre alt.
Neben den ersten Gefäßen kann man eine Jäger- und Sammlerkultur feststellen.

Keramik in Ostasien

Die frühesten Keramikfunde in Ostasien stammen aus dem Ende der letzten Eiszeit. Ob diese in einer
einzigen Region entstanden und ausgewandert sind oder zeitgleich an verschiedenen Orten gemacht
wurden, ist ungeklärt. Der tatsächliche Verwendungszweck dieser ist auch unklar, wobei man immer
wieder Speisereste von Meerestieren darin gefunden hat.
Die Jomon-Keramik war zuerst sehr einfach, bekam nach und nach aber an Verzierung hinzu. Unter
anderem einige Zacken und Muster, bis sie schlussendlich nicht mehr schmal sondern unten breit
(und manchmal zusätzlich oben schmal) gemacht wurden.

Die Prähistorie: Neolithikum

Werkzeuge waren Pfeil und Bogen, Steinteller und man begann das Wildschwein zu jagen, wie auch
Nüsse zu sammeln.
Gewohnt hat man in den ersten Grubenhäusern in kleinen Dörfern.
Zur Kultur fand man die erwähnte Keramik mit den Schnurrmustern, sowie Tonfiguren und
Steinkreise.

Perioden der Jomon-Zeit


Geschichte Japans

 Proto-Jomon-Zeit 11.000 – 8.000v. Chr.


erste Behausungen und Feuerstellen; Töpferei (SÜD); Pfeil und Bogen (NORD);
Muschelhaufen (OST)
 Früheste Jomon-Zeit 8.000 – 4.000v. Chr.
Vor allem in Kanto-Regionen lassen sich Häuser, Speichergruben, Haushaltsutensilien finden,
weil dort das Klima am günstigsten ist. Dort gibt es auch Entdeckungen wie Schnurrmuster
und geschnitzte Stöcke. Von Kanto bis Kyushu entdeckte man einiges zur spirituellen Kultur:
Gräber, Tierfiguren, Perlen und perforierte Scheiben. Im Norden vorwiegend
Muschelmakierungen und Abdrücke. In den Bergregionen von Chubu, Tohoku und Kyushu,
dafür umso weniger.
 Frühe Jomon-Zeit 4.000 – 3.000v. Chr.
Bevölerungsanstieg, dauerhafte Besiedlungen, Domestizierung des Hundes, Entdeckung und
Verwendung von Hanf und Lack, wichtiger Fundort zu dieser Epoche: Torihama mit den
Muschelhaufen (=Fukui)
 Mittlere Jomon-Zeit 3.000 – 2.000v. Chr.
Wärmeperiode, weiterhin Bevölkerungsanstieg, weshalb die Siedlungsgebiete ausgeweitet
werden, Dorfplätze, kreis- oder hufeneisförmige Muschelhaufen, erste Eingriffe in Natur,
Keramiktöpfe als Speicher, viele Tonfiguren, wichtiger Ausgrabungsstätte dieser Epoche:
Sannai Maruyama (in Aomori)
 Späte Jomon-Zeit 2.000 – 1.000v. Chr.
Kälteperiode: Rückzug von Bergen in Ebenen und Küsten, Gartenbau, Salzherstellung,
Spezialisierung im Handwerklichem, Handel, Zahnfeilungen, Friedhöfe
 Späteste Jomon-Zeit 1.000 – 300v. Chr.
Viele Fundstellen zu dieser Epoche in Tohoku zu finden, in Kyushu findet man
Bewässerungsvorrichtungen und Anzeichen für einen Reisimport, was auf die Nähe zum
Kontinent hindeutet, Aomori hat anstatt die Reisanbaukultur die Kamegaoka Kultur
vorzuweisen, vielfältige Keramikformen

Bevölkerung

Man nimmt an, dass die Jomon-Menschen und die Ainu eng mit den Südostasiaten verwandt sind.
Viel eher noch mit denen aus Süd- als Nordchina. Dazu wurden Gentest, Zahnuntersuchungen und
Schädelvermessungen gemacht, um festzustellen, ob Ainu nicht mögliche Nachfahren der Jomon-
menschen sind. Mit der Gesamt-Genom-Analyse stellte man jedoch eine größere Nähe zu der
nordasiatischen Bevölkerung fest und geht daher von einer Einwanderung aus dem Norden aus.
Mit den neuen DNA- Untersuchungen weiß man nun, dass die heutige japanische Bevölkerung mit
derer der Jomon und Yayoi-Zeit, sowie Migrantinnen verwandt sind.

Kultur: Gemeinsamkeiten

Man findet Beweise zu sesshaftigen bzw. halbsesshaftigem Lebensstil. Siedlungen wurden in der Nähe
von Flüssen oder Quellen errichtet. Es waren oft 20 bis 30 Bewohner in einer Siedlung anzutreffen,
die in Grubenhäuser gewohnt haben, welche eine Feuerstelle in der Mitte hatten. In diesen Häusern
wohnten bis zu 5 Personen. Winterquartiere in Tälern und es wurde Großwildjagd von hauptsächlich
Männern betrieben. Es entstanden Gräber und sekundäre Geräte, die für eine Entwicklung der
spirituellen Kultur stehen. Zu der Entwicklung sakralen Kultur findet man Keramik-Urnen, die für
Begräbnisse benutzt wurden. Auch ist man sich unschlüssig, ob die vielen gefundenen Tonfiguren,
nicht einen möglichen Fruchtbarkeitskult bergen. Um 4.000v. Chr. bis 200v. Chr. wurden Menschen
mit Zahnfeilungen und Zahnextraktionsmuster entdeckt. Mögliche Gründe sind noch unklar.

Kultur: Unterschiede
Geschichte Japans

In der Meeresnähe verzerrte man vor allem Schalentiere und Fische. Trotz vieler Funde der
Muschelhaufen geben sie keine Aufschlüsse zu den Essgewohnheiten damaliger Zeit.
Im Landesinneren lebte man von Wildschweinen, Hirschen, Bären, Knollenfrüchte, Nüsse, Kastanien
und Hirse.

Im Süden Japans – Kyushu – gab es bereits am Ende der Periode den Nassreisbau.
Im Norden – Honshu und Hokkaido – gab es diesen lange nicht.

Ausgrabungsstätte: Torihama

Die berühmten Torihama-Muschelhaufen fand man in der Präfektur Fukui und ist einer der
wichtigsten Ausgrabungsstätte der Frühen Jomon-Zeit. Besiedelt wurde diese Region vor 12.000 bis
5.000 Jahren. Man hat bereits den Hund domestiziert und unterschiedlichste Sachen gejagt und
gesammelt. Auch den Hanf hat man begonnen für Textilien zu verwenden und der Lack wurde
entdeckt.

Wild: Wildschwein, Hirsch, Ziegenart (kamoshika), Otter, Hase, Wiesel, Marder, Wal, Delphin, Fisch
Nüsse: Walnuss, Kastanie, Rosskastanie, Eichel
Samen: Sesam, Shiso, Kürbis, wilde Sojabohnen, Bohnen, Beeren

Ausgrabungsstätte: Sannai Maruyama

Dies ist die wichtigste Ausgrabungsstätte der Mittleren Jomon-Zeit und ist ein Museum in der
Präfektur Aomori. Besiedelt wurde dieses Gebiet vor 5.550 bis 4.000 Jahren. Es ist eine große
Siedlung mit bis zu 100 Grubenhäusern und von Palisaden umgeben. Das größte Haus hat 30m
Durchmesser. Auch findet sich ein zweistöckiges Pfahlhaus, das auf sechs riesigen Pfählen türmt.
Welche Funktion dieses Haus hatte ist noch ungewiss. Man kann erkennen, dass den Kleinkindern
Tonbestattungen gegeben wurden.

Randgebiete

In Hokkaido war die Jomon-Kultur bis ca. 800v. Chr. vorherrschend, bis sie von den Ochotsk- und
Satsumon-Kultur abgelöst wurde. Auf den Ryukyu-Inseln ist sie auch teilweise vorzufinden. Dort
entstehen später dann - in der Gusuku-Periode ab 1.000n. Chr. – Verbindungen zu China und
Zentraljapan, sowie Wehrbauten.

Yayoi-Zeit (yayoi-jidai) 800v. Chr. – 300n. Chr.

Diese Periode spielt eine wesentliche Rolle in der japanischen Kulturentwicklung. Die Namensgebung
hat sie von einem Fundort aus Tokyo. Im nördlichen Japan besteht die Jomon-Kultur noch lange fort,
während in Hokkaido keinerlei Yayoi-Kultur zu finden ist. Wichtig ist zu wissen, dass Nassreisbau und
Bewässerungsanlagen eine große Rolle spielen. Die Reissorte dazu kommt aus China und wurde über
Korea eingeführt.
Das erste Mal in der Geschichte treten Metallwaren wie zeremonielle Bronzespiegel, -waffen und -
glocken in Japan auf. Auch Eisenwerkzeuge sind vorzufinden.
Es entstehen rivalisierende Kleinstaaten und richtige Dörfer. Die Gebiete beginnen sich
zusammenzuschließen und Häuptlingsgräber werden reich ausgestattet. Die Hügelgräber (funkyubo)
beginnen zu existieren.

Bevölkerung
Geschichte Japans

Eine neue Bevölkerungsgruppe wandert ein, die starke nordchinesische Züge aufweist und sich mit
der Jomon-Bevölkerung vermischt oder sie verdrängt. Eingereist sind sie über Kyushu.

Quellen

Unser Wissen beziehen wir vor allem aus archäologischen Funden, wie Bronzegegenstände,
Inschriften und bildlichen Darstellungen auf Artefakten (Spiegel, Schwerter usw.) oder schriftlichen
Quellen. Chinesische Geschichtswerke sind da von großer Bedeutung. Da gibt es zum einen das „Han
shu“. Ein chinesisches Geschichtswerk über die Gesandtschaft des Herrschers Na (aus den Wa-Reich)
und wie er nach China reist. Geschrieben wurde es 100n. Chr. Ein weiteres Geschichtswerk von 297n.
Chr., genannt „Wei Zhi“, berichtet über unterschiedliche Reiche, wobei von Wa-Völkern die Rede ist
und auch Yamatai mit der Herrscherin Pimiko /Himiko immer wieder auftaucht. Auf Japanisch wird
das Werk „Gishi Wajinden“ genannt.
Auch existiert ein goldenes Siegel, welches nach Aufschrift und den chinesischen Annalen König Na
gehört haben muss.

Wei Zhi

Im Wei Zhi werden die Menschen wa beschrieben. Diese seien eine gemischte Kultur mit Wurzeln im
Süden, wie auch Norden. Das vermutet man wegen der Tätowierungen, Tauchfischerei und Reisanbau
(NORD), aber auch wegen den Knochen-Divinationen (SÜD).
Die Herrscherin wird Himiko oder Pimiko genannt und sei schamanistisch und verwende ihren Bruder
als Sprachrohr, während sie selbst nur von Frauen umgeben ist. 188n. Chr. war die Zusammenführung
aller Wa-Länder und 239 erblickte man eine Gesandtschaft im Hofe Wei. Nach dem Tod von Himiko
kam es zu Unruhen, bis die ihre Nichte Iyo dier Vorherrschaft erlangte.

Zu lesen ist noch vom Volk, wie es lebt. Sie essen kaum Fleisch und Männer schlafen von Frauen
getrennt. Es werden Teller aus Bambus verwendet und einschichtige Särge gebaut. Trauerfeiern
werden abgehalten, nach denen man sich zusammen im Fluss wäscht. Es werden eher arme,
unzivilisierte Menschen übers Meer geschickt, um sie bei Heimkehr gut zu belohnen. Alle haben
Mitspracherecht und feiern gern. Es wird Polygamie geführt und bei schweren Vergehen des Mannes
wird seine Familie ausgelöscht.

Artefakte: Alltagsgeräte

Die wichtigsten Alltagsgeräte waren aus Stein und Knochen. Dazu zählen Keile, Stichel, Messer, Ahlen,
Nadeln, Pfeilspitzen und Spindeln. Zu den Landwirtschaftlichen Geräten ählen Spaten, Rechen,
Hacken und Erntemesser, welche später durch Metallsicheln ersetzt wurden. Außerdem hatte man
skiähnliche Holzschuhe für die sumpfigen Reisfelder. Die Keramik hat sich zu Töpferscheiben,
begrenzte Formen und einfacheren Verzierungen weiterentwickelt.

Artefakte: Metallwaren

Dies ist das erste Mal, dass Metallwaren in Japan auftreten. Die Eisengegenstände stammen – genau
wie die Bronzegegenstände - zuerst aus Südkorea, aber mit der Zeit schmiedet man sie auch an der
Japanmeer-Küste und Nord-Kyushu.
Im Westen waren Hellebarden (schwertähnlich), im Osten Glocken und im Süden Schwerter
vertreten. Auf den Bronzeglocken (dotaku) waren Menschen, Gegenstände und Tätigkeiten
abgebildet.

Wohnen
Geschichte Japans

Gewohnt wurde weiterhin in Grubenhäusern (tateana tatemono). Neu hinzu kommen die
Lagerhäuser und Schreine, welche auf Pfählen gebaut werden.

Siedlung: Toro

Diese Siedlung befindet sich nahe Shizuoka. Bei ihr wurde darauf geachtet, die Reisfelder in den
Süden zu verlegen und die Wohnhäuser erhöht und auf die Felder ausgerichtet zu erbauen.
Lagerhäuser waren wesentlich architektonisch fortgeschrittener und Vorbilder für die Häuser der
Reicheren, der Schreine und Paläste.

Die 11 Wohnhäuser hatten alle einen Grundriss von ca. 6x8 Meter und eine Feuerstelle in der Mitte.
Es gab ein Schilfdach und die Wände bestanden aus Strohbüschel. Das vorstehende Dach diente als
Sonnenschutz.
In der Siedlung gab es neben den Wohnhäusern gleich zwei Lagerhäuser. Sie waren auf 1,5 Meter
erhöht und hatten Holzwände. Schutzgitter sollte die Nagetiere fernhalten und ein eingekerbter
Balken war der Zugang für die Bewohner.

Fundstelle: Doigahama

Es existieren viele Fundstellen in der Präfektur Yamaguchi. Ab der 2. Hälfte der frühen Yayoi-Zeit war
der Bevölkerungszuwachs so hoch, dass sich vom ursprünglichen Dorf Menschen abgespalten und
Kolonien gebildet haben. Mitte der Yayoi-Zeit lebten die Völker zum einem vom Fischfang und zum
anderen vom Bodenbau. Danach begann man neue nordchinesische, landwirtschaftliche Methoden
anzuwenden.

Gesellschaftsstruktur

In der Yayoi-Zeit existierte eine arbeitsteilige Gesellschaft mit deutlichen Rangunterschieden. Die
Unterteilung erfolgte in:
 Bauern und Fischer
 Spezialisierte Handwerker
Töpfer, Steinmetze, Schmiede, Glockengießer
 Professionelle Händler
(Damals fand die Salzgewinnung an der Küste statt.)
 Herrschende Schicht
Diese hatte ein Monopol auf den vorherrschenden Kult

Stratifizierte Gesellschaft

In Nordkyushu zählten Schwerter, Spiegel und Krummjuwelen als passende Grabbeilagen. In


kleineren politischen Gemeinschaften fungierten Häuptlinge als oberste Priester. Ihre Stellung
legitimierten sie durch den Besitz von eben diesen kultischen Gegenständen.

Entwicklung in der Yayoi Zeit

Zu Beginn betrieben friedlich gestimmte Immigranten vermutlich Landwirtschaft und Fischfang. Den
größten Einfluss hatten sie auf die Region Kyushu. Die Immigranten gründeten rasch Kolonien und
breiten sich bis nach Westjapan aus.
In der frühen bis mittleren Yayoi-Zeit konnte man von den einfachen landwirtschaftlichen Techniken
und Entwässerungsgräben zu produktiveren und intensiveren Techniken, sowie Bewässerungen
wechseln.
Geschichte Japans

In der mittleren Zeit gab es bereits größere Dörfer, von denen ein jedes ein eigenes Charakteristikum
aufwies. Holzgerätschaften wurden zunehmend von Eisernen abgeschafft und es entstanden
Vereinigungen lokaler Gebiete. Möglicherweise entstanden hier auch Kämpfe über Wasser- und
Landrechte.
Gegen Ende entstanden bestimmte Ordnungen in den erwähnten Vereinigungen. Eine Art Staat ist
dabei sich zu entwickeln.

Himiko und China

Im Jahre 238n. Chr. übersandte der Wei Kaiser 100 Bronzespiegel an Himiko. Welchen Weg die
Gesandtschaften nahmen und wo genau Yamatai eigentlich gelegen hat, kann man nicht sagen.
Mithilfe einiger Aufzeichnungen dieser Reise vermutet man Yamatai in Kyushu oder mittig von
Honshu. Auch der erwähnte Zwischenstopp in Toma gibt leider keine Aufschlüsse.
1986 – 1989 wurde während einer Ausgrabung in Yoshinogari (Nordkyushu) einige Überreste
entdeckt, welche große Ähnlichkeiten mit der in Gishi Wajiden beschriebenen Residenz Himikos
aufweist.

Fundstelle: Yoshinogari

Yoshinogari liegt in der Präfektur Saga auf Kyushu. Die Fundstelle ist mittlerweile ein Historical Park.
Besiedelt wurde diese Region die gesamte Yayoi-Zeit über. In der späteren Zeit war es ein zentraler
Ort eines Herrschaftsbereiches und wurde von einem zweifachen Graben und einem Palisadenwall
geschützt. Es gab Wachtürme, Toranlagen, Pfahlspeicher, man lebte in Grubenwohnungen und konnte
auch dreistöckige Bauten entdecken. Jedoch ist hier unbekannt ob diese Bauten als Kultwerkzeug
dienten.

Ausgrabungsstätte Makimuku

Laut dem Nihon Shoki soll die Tante von Sujin-tenno Yamato-totohi-momoso-hime sein. Kurz:
Prinzessin Yamato, welche im Miwa-Komplex (auch: Hashihaka Kofun), in Makimuku begraben liegt.
Möglicherweise ist diese Himiko. Die Form der Grabstätte erinnert an ein Schlüsselloch.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass Himiko im Kinai-Gebiet begraben liegt. Dort hat man
zumindest eine archäologische Spurensuche nach Yamatai durchgeführt.
Ungeklärt ist auch, wie der Yamatai-Hof ausgesehen hat.

Kofun-Zeit (kofun-jidai) 300 - 710

Die Namesgebung dieser Zeit sind die Hügelgräber/Schlüssellochgräber, welche auf Japanisch „kofun“
genannt werden. Man kann sie auch als Yamato-Zeit bezeichnen. Ihr Ende findet sie entweder 645 bei
Einführung der Taika-Reform oder 710 bei der Verlegung der Hauptstadt von Naniwa (Osaka) nach
Nara.
Es kamen die ersten Brennöfen, (Küchen-) Herden und Sue-Keramik auf. Auf einmal gab es mächtige
Familien mit Residenzen und Hügelgräber tauchten zusammen mit haniwa-Tonfiguren auf.

Übergang der Prähistorie zu der historischen Zeit

HerrscherInnen wurden in Hügelgräbern mit Grabbeigaben (Tonfiguren) bestattet. Eine politische


Einigung lässt einen Staat entstehen: Der Tenno-Klan unterwirft lockere Uji-Verbände. Diese
Verbände sind in erster Linie Clans und Sippen. Die Tenno-Dynastie beginnt. Der Herrscher wird
Großkönig (okimi) genannt.
Eine rege Beziehung mit Korea und China besteht und 638 wird der Buddhismus eingeführt. Im
späten 4. Jh und 5. Jh migrierten viele spezialisierte Handwerker und Gelehrter der koreanischen
Geschichte Japans

Halbinsel nach Japan. Das Pferdegeschirr ist in Japan angekommen. Man nimmt außerdem an, dass
entweder ein Reiterkriegervolk aus Eroberungsdrang nach Japan kam oder die Pferde mit den
Trainern vom koreanischen Reich Paekche/Kudara geschickt wurde, um als Unterstützung gegen die
Koguryo/Kokuri zu wirken. Am Ende der Unterwerfung wird der Shinto (Kami-Glaube /Götter-Glaube)
eingeführt.

Kofun: Gräber

Die meisten Gräber und Grabkulturen befinden sich in Saitobaru, Nordkyushu, Kibi, Izumo, Kinai, Nobi
und Jomo. Diese sind vor allem im 5-8 Jh entstanden.

Schlüssellochgrab: Daisenryo-kofun

Dieses Grab mit einer Gesamtfläche von 21ha befindet sich in Osaka. Es war ein enormer
Arbeitsaufwand von 1,5 Millionen Tagesarbeiten notwendig. Dies bedeutet 1.000 Arbeiter mussten
24 Stunden, 4 Jahre durchgehend daran arbeiten.

Grabbeigaben

Grabbeigaben waren Spiegel, religiöse und zeremonielle Gegenstände. Ab dem Jahre 400 gab man
dann Kronen aus Gold und Silber, Zaumzeuge und Rüstungen mit, was auf die erwähnte Reiterkrieger-
Theorie schließen lässt. Um die Gräber herum fand man Tonfiguren (haniwa), welche die Formen von
Rüstungen, Pferde und Zäumungen, Häuser und Boote hatten. Diese Funde dienen als Beleg einer
stratifizierten Gesellschaft. Der Beginn einer politischen Einigung zu einem frühen Staat. Es gab
Herrscher mit größeren staatlichen Gebilden, die über die Arbeitskraft ihrer Untertanen verfügen
konnten. Es gab zudem einen großen Nahrungsmittelüberschuss zur Ernährung eben dieser Arbeiter.

Es heißt, dass der Tenno von den Göttern abstamme. Es ist verboten die Hügelgräber der Tenno auch
als Forschungszwecken zu untersuchen. Aus diesem Grund wurden in der Meji-Zeit einige
Hügelgräber zu Tenno-Gräbern ernannt, damit keinen möglichen beweise für einen Zusammenhang
zwischen der Abstammung des Tennos und Korea auftauchen kann.

Tonfiguren

Der älteste Fund einer Tonfigur bildet einen Menschen mit Schild ab. Fundort ist das Chihara Ohaka
Hügelgrab in Sakurai, Präfektur Nara. Der Mensch weist eine Tätowierung im Mundbereich auf und
hat einen schmutzigen Helm auf. Er ist gut über einen Meter groß.

Politische Einigung

Vermutlich wurde das Reich Yamato Ende des 3. Jh / Beginn des 4. Jh gegründet. Vom Nara-Becken
aus, erstreckte es sich über die südliche Honshuinsel nach Shikoku und Kyushu aus. Herrscher des
Yamatoreiches ist der Großkönig (okimi) der Tenno-Dynastie.

Die 3 Yamato-Dynastien

Es gab die Sujin-tenno (auch: Mimaki), Ojin-tenno und die Keitai. Zusammen hatten sie die Region um
den Miwa-Berg (SÜDOST im Nara-Becken), die Osaka-Ebene und das Asuka-Tal (im Nara-Becken)
unter Kontrolle.
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Miwa-Hof 4Jh

Der Miwa-Hof gehörte zu der Sujin-Dynastie und existierte in der frühen Kofun-Zeit. Das
Schlüsselloch-System umfasst im Moment ganz Japan. An der Spitze steht eine Allianz aus den
mächtigen Kinai-Stammesführern. Es gibt militärische Kräfte und Reis sowie andere Güter werden
versteuert. Bei den Gräbern oder den Bewässerungsanlagen muss man erstmalig „Frondienste“
leisten. Es herrscht eine zentrale, politische Hegemonie, die den Handel mit China und Korea
kontrolliert. Gebrauchsgüter (Eisen, Salz) und zeremonielle Luxusgüter (Spiegel, Schwert) werden
ausgeteilt.
Zu Korea und seinen Reichen bestehen folgende Beziehungen:
 Koguryo sind Gegner
 Paekche Verbündete gegen Koguryo
 Kaya Eisenvorkommen von Bedeutung
 Silla Erobert Kaya, Paekche und später Koguryo (660 / 668)

Kawachi-Hof 5Jh

In der mittleren Kofun-Zeit regierte die Ojin-Dynastie, welche sich jedoch in weitere Dynastien
aufbrechen ließ. Nun sind Ojin, Nintoku und Yuryaku-okimi vorhanden. In ihren Gräbern findet man
Pferdegeschirr, Waffen und Gebrauchsgegenstände. Die größeren Territorien wurden politisch in
Hierarchien unterteilt. Der Kawachi-Hof ist hierbei an der Spitze und festigt diese Politik mit
Heiratsallianzen.
Die Yuryaku-tenno konnte sich von einer losen Förderration zu einem zentralisierten Staat mit einem
Kaiser und einer Bürokratie entwickeln. Sie konnten das Land von Kanto bis Kyushu zu sich zählen. Es
fand ein kultureller Austausch mit Korea und China über die Gesandtschaften statt. Diese Importe
wurden an die lokalen Stammesführer weitergeschenkt.

Die drei Gesellschaftsgruppen waren:


 Uji
Das waren große Familienverbände mit einem Oberhaupt, welches zeitgleich als Priester
fungierte. Die Oberschicht besaß sogar eine eigene Schutzgottheit.
 Be
Dies ist die arbeitende Unterschicht. Sie waren Handwerker aber auch für Militär-und
persönliche Dienste sowie die Landwirtschaft zuständig. Auch waren sie am Hof tätig oder
Ujis zugeordnet.
 Yatsuko
Diese Schicht waren Sklaven und wurden meist als Dienstboten verwendet und machten nur
5% der Bevölkerung aus.

Asuka-Hof 6-7Jh

In der späten Kofun-Zeit kann auch Asuka-Zeit genannt werden. Ihr Anfang wird durch die Keitai-
Dynastie markiert. Die Tenno-Dynastie teilt sich hier in Keitai, Suiko, Kogyoku und Kotoku auf. Die
kaiserliche Nachfolge ist jedoch stabilisiert, da unter anderem auch der Tenno durch die
Vergöttlichung im kaiserlichen Kult abgehoben wurde.
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Asuka-Zeit (Auksa-jidai) 592 – 710

Es beginnt sich allmählich eine Hauptstadt herauszukristallisieren. Kultmäßig werden nun Tempel
gebaut. Die Errichtung der Residenz in Asuka durch Sushun-tenno läutet den Beginn der Asuka-Zeit
ein.
Charakteristisch für diese Zeit ist die Sue-Keramik aus Korea, die bis in die Heian-Zeit Bestand hat. Die
Tenno-Dynastie ist nun etabliert und wird vergöttlicht. Der Buddhismus kehrt ein. Noch im späten 7Jh
ist die Rede von „Nihon“, aber bereits ab der Mitte des 7Jh wird Japan der ritsuryo-Staat genannt.
Japan ist nun kein Vasallenstaat mehr und nimmt den Gesandtschaftsverkehr mit China wieder auf.
Eine friedliche Einigung mit Korea konnte leider nicht erzielt werden. Umso mehr übernahm man
immer mehr Lehren und Wissenschaften des Kontinents an. Eine regelrechte Sinisierung findet statt.
Bürokratie und Geschichtsschreibung wird von China übernommen, mit dem Ziel die Herrschaft so
abzusichern.

Japans Weg zum Staat

Es existieren drei Kriterien für eine Staatenbildung. Es muss eine stratifizierte Gesellschaft existieren,
eine legitime Anwendung von Macht stattfinden und ein spezialisierter Verwaltungsapparat
existieren.

Staatenbildung: Stratifizierte Gesellschaft

In der Yayoi-Zeit entstanden Stammesführer und somit eine geschichtete Gesellschaft. Dies zeigt auch
die Ausbreitung der Hügelgräberkultur im Jahre 300 bzw. 400. Es hat bereits eine Herrschaft in Form
von Yamato existiert.

Staatsbildung: Legitime Anwendung von Macht

Unter dem Kawachi-Hof vereinigen sich kleinere politische Einheiten in Ost-Seto. Deren militärischen
Erfolge wurden vom chinesischen Kaiser als „Friedensstiftung“ abgetan.

Staatenbildung: Spezialisierter Verwaltungsapparat

Um 500 änderte sich die diskontinuierliche Hierarchie zu einer kontinuierlichen Hierarchie. Das
bedeutet, dass die Hierarchie Spitze zuerst keinen Zugriff auf die untersten Ebenen hatte. Allerdings
kamen dann Steuern und Wehrpflicht auf. Es gab unterschiedliche Zuordnungen von
Gesellschaftsgruppen.
 Be-System steuerten handwerkliche Produktion
 Miyake Reisproduktion für Hof, Etablierung landwirtschaftlichen Grundlage
 Verwaltungshierarchie Beamtenernennung der uji, um be und miyake zu verwalten
 Kuni-no-miyatsuko Gouverneure die sich Gebiete außerhalb des Kinai einverleibten

Konsolidierung des Asuka-Hofs

Um die Thronfolge der Tenno sicher zu stellen, wurden 8 unterschiedliche Maßnahmen gesetzt,
welche bis in die Nara-Zeit verfolgt wurden.

Geschichtswerke
Man versuchte Verbindungen der Herrscher mit Kaisern, Gottheiten und mythologischer
Vergangenheit herzustellen. Dazu hielt man im 712 Kojiki (Anekdoten, Begebenheiten) und im 720
Nihon shoki (Dokumente, Chroniken) einiges fest. Zu der Chronologie in Japan kann man dank dieser
Geschichte Japans

Bücher folgendes sagen: Beginn der japanischen Geschichte wurde auf ein Jahr im Sechzigerzyklus
und dem 1. Herrschaftsjahr des 1. Tennos festgelegt.
1873 kam es zur offiziellen Einführung der Jinmu Ära und zu einer rein japanischen Datierung, da bis
dahin die chinesische Dynastiegeschichte synchron passierte.
Metahistory bezeichnet Geschichtsschreibung als Erfindung.
Meistererzählungen machen historische Prozesse mit einfachen Schemata erzählbar.

Kult
Die oberste Gottheit war Amaterasu. Von Wichtigkeit ist auch der Ise-Schrein und es kam zur
Unterordnung anderer Gottheiten. 594 Buddhismus als Staatsreligion erhoben.

Schöpfungsmythos
Es gibt das Geschwisterpaar Izanami und Izanagi da. Von Izanagis Speer tropfen Inseln herab, auf
welchen sie ihren Hochzeitsritus abhalten. Dort gebärt Izanami ihre Kinder und stirbt. Sie kommt in
die Unterwelt. Izanagi muss sich nach seinem dortigen Besuch einer rituellen Waschung unterziehen
und „gebärt“ dabei drei Kinder. Beim waschen des linken Auges die Sonnengötting Amaterasu, beim
rechten Auge den Mondgott Tsukiyomi und beim waschen der Nase den Sturmgott Susanoo. Sein
Erbe teilt er auf diese Kinder auf.

Sonnengöttin und Tenno


Sie ist die Hauptgottheit des Tenno-Klans und wird als Urahnenfrau des japanischen Volkes
betrachtet. Ihr Bruder, der Sturmgott Sasunoo bekriegt sich mit ihr, indem er unter anderem die
Weberinnenhalle verunreinigt. Amaterasu versteckt sich daraufhin in einer Höhle und die Welt
verdunkelt sich. Sie wurde erst wieder durch einen erotischen Tanz der Ama-no-usume
herausgelockt.
Viel später wird der Enkel der Amaterasu Ninigi– von ihr mit Schwert, Spiegel und Juwelen bestückt -
auf die Erde hinabgeschickt. Er landet dabei auf dem Berggipfel Takachiho in Kyushu, wo er nun eine
einheimische Prinzessin heiratet, und einen Nachkommen zeugt: Jinmu. Dieser ist sein Enkel, welcher
ostwärts zieht und nach Kämpfen 660 Yamato gründet. Der Urenkel der Amaterasu sei somit der erste
offizielle Tenno.

Buddhismus
Das älteste erhaltene Holzgebäude der Welt wurde 607 fertiggestellt. Es ist das Horyuji mit einer
Haupthalle und zwei weiteren Gebäuden.
Ein spektakuläres Ereignis fand 752 statt, bei dem Menschen aus ganz Ostasien nach Todaji (Nara)
finden. Es ist die Augenöffnungszeremonie der großen Buddha-Statue, die in diesem Jahr erbaut
wurde.
Der Buddhismus wurde in Japan 538 übernommen. Später hat der Soga-Klan 587, welcher der erste
Anhänger des Buddhismus war, über andere Klans gesiegt und so kam es zu der ersten Errichtung
eines Tempels, in Asuka. 594 wurde Buddhismus zur Staatsreligion erhoben. Dies machte der Suiko-
tenno (592 – 628) und der Regent Shotoku Taishi (593 – 622) möglich. Shotoku Taishi ließ zudem das
Horyuji errichten und führte die 12 Hofränge für die Tenno ein. Unter ihm wurden auch die 17
Artikeln, Kenpo Jushichijo, verfasst, welche Harmonie und die Vermeidung von Zwietracht fordern. Er
gilt als genialer Staatsmann, Herrscherfigur und als buddhistischer Heiliger. Es ranken sich zahlreche
Legenden um ihn, wobei an den vollzogenen Taten jedoch gezweifelt wird.

Verstaatlichung von Land und Leute (kochi komin)


645 kam es zu einer Palastrevolte, bei dem Widerstand gegen den Soga-Klan geleistet wurde. Das
Oberhaupt des mächtigen Heiratsklan der Tenno wurde durch Tenji-tenno und Fujiwara umgebracht.
Dies markiert den Beginn der Taika-Reform. Diese Reform ist ein neues Regierungs- und
Verwaltungssystem nach chinesischem Vorbild. Es kam zum Kalender, einer neuen Zeitrechnung,
sowie zur ersten Wehrpflicht und Gesetzessammlungen.
Geschichte Japans

Basierend auf dieser Reform enteignete man Grund- und Privatbesitz der Menschen. Die Begründung
war „öffentliches Land, öffentliche Leute“. Diese Grundbesitze waren nun Staatsland, welche der
Bevölkerung zugeteilt wurde. Jeder Kopf bekam ein Feld (kubunden), was eine gitterförmige
Landschaft entstehen ließ. Die öffentlichen Leute wurden in Kaiserfamilie, Freie (gute Menschen
=ryomin) und Unfreie (schlechte Menschen =senmin) eingeteilt. Dazu nahm man den Taiho-Kodex zur
Hand.

Besteuerung, Wehrpflicht, Frondienst


Die Felderträge wurden besteuert. Dafür gab es bereits 670 die erste Volkszählung, um die
zugeteilten Flächen regelmäßig anpassen zu können. Semin bekamen weniger Fläche als die ryomin.
3% der Ernte musste an den Staat abgetreten werden. Auch versteuerte man Seiden- und
Baumwollstoffe.
Frondienste bedeuteten 60 Tage unbezahlte Arbeit für zBsp das Erbauen von Hauptstädten. Der
Wehrdienst war ähnlich: ein unbezahlter Militärdienst.

Beamtenschaft und Verfassung


Es gab bereits 603 12 unterschiedliche Ränge für Beamte. Die Verwaltungsdokumente damaliger Zeit
waren Holztäfelchen, die mokkan genannt werden. Diese gelten als Beweis für einen existierenden
spezialisierten Verwaltungsapparat.

Gesetzgebung
701 gibt es bereits den Taiho-Kodex, welcher von dem Yoro-Kodex 718 abgelöst wird. Die
Regierungsorganisation findet auf zwei Seiten statt: Einmal religiös-rituell und einmal staatlich-
weltlich. Das Land wird kurzerhand in 66 Provinzen und 592 Bezirke unterteilt. Eine Provinz (kuni) hat
einen Verwaltungsgouverneur (kami), während die Bezirke (gun / kori) von lokalen Beamten (gunshi)
verwaltet werden.

Ritsuryo-Staat
672 kommt es nach dem Tod von Tenji-tenno zu einem Aufruhr: dem Jinshin-Aufruhr. Dies löst der
Bruder Temmu-tenno mit dem Militär. Diejenigen, die dabei unterstützt haben den Aufruhr
niederzuschlagen, bekommen hohe Hofränge, was zur Folge hat, dass die ujis nun entmachtet sind.
701 herrscht der Taiho-Kodex vor. 718 dann der Yoro-Kodex. In diesem befinden sich Straf- und
Verwaltungsbestimmungen (ritsu und ryo). Deshalb wird ein Teil Japans ab diesem Zeitpunkt ritsuryo-
Staat genannt.

Taiho-Kodex
Dieser Kodex wurde nach chinesischem Vorbild aufgebaut und ist dem japanischen Rechtsempfinden
nur mangelhaft angepasst. Es gibt Regelungen zu der Regierungsorganisation, der Gesellschaft und
administrativen Landesgliederung.
Die Regierung bestand aus zwei Teilen. Der eine kümmerte sich um die religiösen und rituellen
Angelegenheiten (Jinigi-kan), während der andere (Dajo-kan) staatliche und weltliche
Angelegenheiten regelte. Es gab nun einen Kanzler (Dajo-daijin) und einen dazugehörigen Rat. Dieser
bestand aus dem linken und rechten Minister, den Kontrolleuren zur Linken und Rechten sowie vier
Großräten und drei kleinen Räten.
Die Gesellschaft wird auf eine Schicht vereinheitlicht. Dies bedeutet das Ende der uji-Gesellschaft. Es
gibt jetzt nur mehr den Tenno und sein Klan, die freien und unfreien Untertanen. Zusammen mit dem
Kodex, kommen die bereits beschriebenen Steuerabgaben und Zuteilung der Ländereien.
Das gesamte reich wird in 66 Provinzen mit insgesamt 592 Bezirken geteilt. Der Zuständige
Verwaltungsgouverneur der Provinz wird von der Zentralregierung ernannt. Denen sind die lokalen
Beamten untergestellt, welche für die Bezirke zuständig sind. Ihre Aufgaben waren:
 Aufrechterhaltung des Friedens
 Steuereintreibung
 Rekrutierung von Arbeitern für Frondienste
Geschichte Japans

 Führung von Aufzeichnungen über die Bevölkerung


 Landverteilung
Die Bezirke sind dann noch einmal auf Familien aufgeteilt, welche durch ein Oberhaupt geführt
werden. Die Anzahl solcher Familien sind meist um die 50.

Außenbeziehungen
Die ersten Anstrengungen zur Ebenbürtigkeit Chinas fanden bereits 600 statt. Dort bemühte man sich
um die Aufnahme eines Gesandtschaften-Verkehrs. Dabei nannte man China auch das Land des
Sonnenuntergangs, was keinen Gefallen gefunden hat. Tributsgesandtschaften wurden 600, 607, 609
und 614 geschickt.
664 sandte man bis zu 2000 Mann nach China, die dort mehrere Jahre am Kaiserhof verbrachten. Die
Hegemonie Chinas wurde zwei Jahre später angenommen und man nahm an der Erdkreis-
Unterwerfungs-Zeremonie teil. Diese fand am Berg Tai-shan statt. Der chinesische Herrscher habe die
Unterwerfung des Erdkreises vollendet.
Man pflegte nun diplomatische Kontakte mit dem Staat Bohai, welcher Unterstützung bei der
Eroberung Emishis um 800 herum war. Dieser Teil Japans konnte somit auch zu Yamato gezählt
werden. 838 gab es die letzte Delegation an den chinesischen Hof, bevor die Beziehung 894 zu China
leider abbrach.

Japan war auch mit Paeekche verbündet. Dieses erlebte allerdings 660 eine Niederlage gegen China
verbunden mit Silla. Der Hof Paekche flüchtete nach Japan und hoffte mit ihm eine gemeinsame
Rückeroberung des Landes. Doch auch da – 663 – muss eine Niederlage passieren und das Reich
gehört nun Silla.
Daraufhin zieht sich Japan von den koreanischen Halbinseln zurück und baut die Befestigungsanlagen
in Südkyushu aus. Es wird das „Außenamt“ Dazaifu in Tsukushi (heute: Fukuoka) ins Leben gerufen.
Genau dieses unterwirft 720 das Hayahito-Reich, das Südkyushu für sich beansprucht hatte. Man
kann noch nicht genau sagen, ob dieses Volk nicht austronesische Wurzeln hatte. Zu Ryukyu hatte
man jedoch kaum Kontakt.

Hauptstadt
Die erste feste Hauptstadt der japanischen Inseln wurde Hejio-kyo 710. Sie wird auch Nara genannt
und ist Namensgebung für die nächstfolgende Zeitepoche der japanischen Geschichte. Ihr Vorbild war
chinesischer Natur und hielt sich an geomantische Prinzipien. Es existierte eine Hofhaltung.

Nara-Zeit 710 - 784

Bevor die Hauptstadt nach Nara verlegt wurde, existierte bereits die erste in Fujiwara 694 nach
chinesischem Vorbild.
In Nara gibt es nun eine Hofhaltung. Außerdem werden von dort bis in die anderen Provinzhofstädte
Straßen gebaut. So lässt sich das „städtische Zentrum“ mit Handel und Handwerk versorgen. Der
Grundriss ist rechteckig und schachbrettartigen Straßen. Die Mittelachsen betragen genau 4,5km
(NORDSÜD) und 4km (OSTWEST). Der Palast muss im Norden gebaut sein, da der Kaiser mit dem
Polarstern verglichen wurde und dieser nur im Norden zu sehen ist.

Personen

Es existierten der 45. – 48. Tenno. Genannt wurden sie Shomu-tenno, Koken-tenno und Shotoku-
tenno. (Der 47. wird nicht erwähnt.) Diese förderten den Buddhismus. Nicht zuletzt, weil sie auch den
Bau des Todaji in Gang gesetzt haben.
Zeitgleich lebte ein buddhistischer Mönch namens Dokyo, welcher ein Günstling der Kaiserin
Shotoku-tenno war und den Thron anstrebte.
Geschichte Japans

Kanmu-tenno (der 50.) gründete die Hauptstadt Nagaoka und Heian und wollte zudem die Taika-
Reform wiederbeleben.

Wirtschaft

Primär lebte das Reich von Landwirtschaft, jedoch verfiel allmählich die Neuzuteilung von Land. 724
durfte man die Felder gut 3 Generationen nutzen, bis 743 die Erblichkeit legalisiert wurde. Um 750
entstanden nun private Landgüter (shoen) welche nicht besteuert werden musste.

Sozialstruktur

Polygamie war im Hofadel und Kaiserhaus bis in die Meji-Zeit ganz normal. Es gab eine Hauptfrau und
viele Nebenfrauen mit hierarchischen Abstufungen.
Der Alltag für die Menschen der Nara-Zeit sah so aus, dass die Kinder und Frauen in ihren
Familienverbänden blieben, während der Ehemann immer wieder mal zu „Besuch“ kommt.
In Sachen Erbe konnte man sich den chinesischen Strukturen nicht ganz anpassen. Unter anderem
schaffte man es nicht ab, Ränge und Ämter vererbt zu bekommen und auch Frauen mussten
weiterhin nicht auf ihr Erbrecht verzichten.

Herrschaft

Es fand eine Art Machtverschiebung zwischen Kaiserhaus und Hofadel statt, was den Aufstieg der
Fujiwara ermöglichte. Außerdem gab es nun eigene „Ämter“, die für minderjähirge und nicht mehr
minderjährige Tennos zuständig waren.

Shotoku – Dokyo Affäre

Shotoku-tenno ist eine sehr buddhistische Frau gewesen, welche Dokyo die höchsten Staatsämter
zugesprochen hat. Er habe sie von etwas geheilt. Dabei entstand jedoch eine Affäre zwischen ihnen,
welche die weibliche Thronfolge erschwert haben soll. Der tatsächliche Grund für ein Problem soll
jedoch der chinesische Einfluss gewesen sein. Weibliche Tennos waren: 33., 35., 37., 41., 43., 44., 46.,
48. und die 109.

Schriftwerke

Schriftwerke der Nara-Zeit waren zum anderen das bereits erwähnte Kojiki (712) und Nihon Shoki
(720). Das Kojiki beinhaltet Chroniken alter Begebenheiten und ist das älteste erhaltenste japanische
Geschichtswerk. Das Nihon shoki ist die Chronik von Japan und beinhaltet japanische Annalen.
Da gibt es dann noch den Yoro-Kodex (718), welcher im Vergleich zum Taiho-Kodex erhalten
geblieben ist.
759 wurde dann das Manyoshu fertig gestellt. Es enthält Gedichtsammlungen aus allen Schichten der
Bevölkerung und zeigt eine Art Standartisierung phonetisch gebrauchter chinesischer Schriftzeichen
auf.

Buddhismus als Staatsreligion

Unter der Herrschaft Shomu-tenno wurden 741 Provinzhaupttempel (kokubunji) und Frauentempel
(kokubunniji) errichtet. Buddhismus wird hier auch als „Religion zum Schutz des Staates“ bezeichnet.
Der erwähnte Todaji wurde zu Ehren der Amaterasu / Buddha des Lichts errichtet, was 745 begann.
752 wurde er Fertiggestellt und die Einweihungsfeier abgehalten.
Der Buddhismus in Japan wurde vor allem von Shomu, Koken- und Shotoku-tenno (45., 46., 48.)
gefördert.
Geschichte Japans

Das Problem mit dieser Religion ist in Folge die Frauenfeindlichkeit, der Einfluss der Klöster auf die
Parteien im Hof und die Esoterik.

Verlegung der Hauptstadt

Für die Verlegung der 1. Hauptstadt waren folgende Faktoren ausschlaggebend: Die Schwächung der
Macht von buddhistischen Klöstern und bessere Kontrolle über Beamte und somit Stärkung der
Taiho-Gesetze.
Nun wurde 784 also die zweite Hauptstadt in Nagaoka gegründet. Dabei gab es zu Beginn ein paar
Probleme (Ermordung, Rebellion, Überschwemmung, Seuchen etc.) welche die Bauarbeiten
erschwert haben. So kommt es also zehn Jahre – 794 - später zur 3. Hauptstadt: Heian-kyo. Auch
genannt Kyoto.
Bis 1954 war den Japanern die frühere Bedeutung von Nagaoka nicht bewusst. Erst als ein
Oberschulgeschichtslehrer durch die Anordnung von Reisfeldern aufmerksam wurde, entdeckte man
nach und nach die Überreste des Palastes, was die „Phantom Hauptstadt“ 1972 zu dem Namen
Nagaokakyo-shi verhalf.

Heian-Zeit 784 - 1185

Die Heian-Zeit wird grob in zwei Teile geteilt. Einmal die frühe- und die späte Heian-Zeit. Oder auch in
drei Teile:
 Zeit der Staatsgesetze 784-902
 Dynastischer Staat 902 – 1040
 Insei-Zeit 1040 - 1185

Geomantie

Hauptstädte hatten einen festen Grundriss, der geomantischen Prinzipien folgte, was gezielte
Ausgrabungen erleichterte. Man berücksichtigte zum Beispiel die geophysischen Faktoren und
Himmelsphänomene. Man richtete Städte, Paläste und Gärten nach Norden aus. Grund war dafür,
dass alle Macht vom Himmel ausging, welche der Kaiser auf die Erde übermitteln konnte. So wie um
den Polarstern die Sterne drehen, drehen sich die weltlichen Angelegenheiten um den Kaiser.
Der Palastbezirk (daidairi) besteht aus zwei großen Hauptgebäuden. Eines dient als Kaiserresidenz
(Zentrum), das andere für staatliche Zeremonien (SÜD). Die Residenz (Dairi) wiederrum hat eine
Haupthalle und seitliche Flügel.

Politisch-wirtschaftliche Entwicklungen

Politisches Zentrum blieb der Kaiserhof, auch wenn die kaiserliche Macht niederging. Auch die
zentrale Verwaltung wurde mit der Zeit ineffizient, was zur Folge hatte, dass der Hof kein adäquates
Einkommen mehr hat. Die Privatisierung des Landes war die Machtbasis des Adels.

Veränderung der politischen Macht

Bis um 900 gab es starke Kaiser, deren Regierungssystem, mit dem ristsuryo-System, an die Dynastien
Chinas angelehnt waren. Der Adel wurde mit der Privatisierung der Länder wieder stark und nun
regieren die Fujiwaras von 894 bis 1185. Ein Mönchskaiser (insei) sitzt nun bis Ende des 11.Jh auf dem
Thron. Dabei wurde das risturyo-System inoffiziell um Ämter und Organisationssystemen erweitert.
Geschichte Japans

Heian-Zeit der Staatsgesetze 784 - 902

Man bemühte sich in dieser Zeitspanne um die Aufrechterhaltung der ritsuryo-Bestimmungen. Der
Kaiser ist Kanmu-tenno.
Das kochi-komin-System findet hier sein Ende, was zum Verfall der Besteuerung und der staatlichen
Kontrolle der Bevölkerung führt. Viele Ländereien werden privatisiert (shoen). Die Bauern, die unter
der Steuerbelastung leiden, begehen Landflucht und werden den Länderein der Adeligen, Klöster und
Schreine untergestellt.

Starke Kaiser

Kanmu-tenno schafft 792 die Wehrpflicht ab und siegt gegen die Emishi. Er fördert den Buddhismus.
Der Nachkomme ist Saga-tenno. Bis Ende des 11. Jh regieren nach der Abdankung der Kaiser die
Mönchskaiser, bis der minderjährige Nachfolger erwachsen ist. Unterstützt wurden diese von den
Krieger-Klans Taira und Minamoto.

Gestärkter Ardel

Es existieren mittlerweile nur mehr 10 der vielen uji-Adelsfamilien der Nara-Zeit. Diese wollen den
Einfluss der Fujiwara unterdrücken. Einer dieser Adeligen war Sugawara no Michizane (845-903).
Dieser war ein Staatsmann, Dichter und Gelehrter. Er wurde nach Dazaifu verbannt und nach seinem
Tod kam es zu vielen Katastrophen, weswegen man einen Schrein für ihn erbauen ließ. Heute ist er
eine Gottheit, die von Schülern und Gelehrten verehrt wird.

Entwicklung in der Landwirtschaft

Aufgrund guter Eisenverfügbarkeit ist der Eisenpflug weit verbreitet. Es wird Viehzucht und
Stallhaltung betrieben. Das Brachland wird in Ackerland umgewandelt. Diese, meist, Reisfelder
gehören den Tempeln, Schreinen und dem Hof an. Es herrscht eine Konkurrenz um die Weideflächen
für Vieh, Jagd, Holz, Salz, Fisch, Pflanzenöl, Ton und Kastanien.

Die Machtbasis des Adels: shoen

Aufgrund der geringeren Besteuerung der Ländereien, unterstellen sich Bauern dem Hochadel und
Klöstern. Auf diese weitet sich das Land des Adels aus. In der Fujiwara-Zeit kommt es nun zur
Vererbbarkeit der Länder. Die privatisierten Länder werden shoen genannt.

Dynastischer Staat (ocho kokka) 902 - 1040

Fujiwara-Zeit

In dieser Epoche kommt es nun zur ununterbrochenen Regentschaft der Fujiwara (967 – 1068). Diese
Adeligen könnte man als Einheirats-Klan bezeichnen, denn beinahe alle Ehefrauen der Tenno waren
aus dem Fujiwara-Klan. Seit der Einführung der Taika-Reform haben sie eine enge Bindung zum
Tenno. Die Fujiwara führten bereits 894 – 1185 ein System ein, bei dem jedem Tenno ein Regent zur
Seite steht.
Sie beginnen außerdem die Provinzen direkt zu kontrollieren. Nicht mehr über Provinzgouverneure.
Es wird eine fixe Steuerabgabe festgelegt, welche Aufstände erregt. Die Einheit der Besteuerung heißt
myo, während die Eintreiber myoshu genannt werden. Zeitgleich werden die shoen immer weiter
ausgedehnt, was Verlust an staatlichem Steuerland bedeutet.
Geschichte Japans

Kulturelle Entwicklung

Hier erlebt Japan, unter der Regentschaft der Fujiwara, die kulturelle Hochblüte, die „klassische
Periode“. Um 900 entwickelt man die Hiragana.
Es entstehen einige Bücher. Bei Hofbanketten liest man Gedichte in chinesischer Sprache (Kaifuso)
und es werden (Reise-) Tagebücher und Romane als Literatur sehr geschätzt. Ein paar davon sind zum
Beispiel:
 1100 Genji monogatari (1. Roman der Welt über einen Prinzen)
 1000 Makura no soshi (Kopfkissenbuch, über Alltag am Kaiserhof)
 Tosa nikki (Reisetagebuch mit Gedichten)
 Kagero nikki (Hofdamentagebuch)
 1150 Konjaku monogatari (buddhistische Moralgeschichten aus Indien, China, Japan)

Insei-Zeit 1068 - 1185

Insei bezeichnet das Amt des abgedankten Tennos. Auch Mönchkaiser genannt. Die erwähnten shoen
werden immer größer: Der Kriegsadel Taira und Minamoto haben führende Positionen betreffend die
Provinzen erhalten, was sie nun ausnützen und verwaltete Gebiete in shoen umwandeln.

Im Hof unterstützen sie militärisch und wirtschaftlich. Die Taira unterstützen vor allem die Tennos und
werden nach der Niederschlagung von gleich zwei Rebellionen mächtiger als die Minamoto.

Machtverteilung

Tenno und Regent


(sessho, kanpaku)
Oder
Tenno und Mönchskaiser
(insei)
Große Klöster oder Schreine
shoen
Hofaristokratie Aufsteigende
shoen Kriegeraristokratie in Provinzen

Gesellschaftliche Entwicklungen

Dank der besseren Nahrungsversorgung ist die Bevölkerung stetig angewachsen. Es existieren
selbstversorgende Haushalte mit bis zu 10 Personen. Es gibt keine richtige Dorfstruktur mehr, auch
wenn man mit dem Nachbar kooperiert. Grund für die Menge an Menschen ist ein
Arbeitskräftebedarf.

Status von Frauen

Es gibt nur wenig Informationen zu Frauen und meistens sind die Darstellung von einer
Männerherrschaft geprägt. Von Erzählungen und Holztäfelchen liest sich jedoch heraus, dass die
Frauen von prominenten Provinz-Familien (toji) oft als Aufsicht und Managerin in einem
Unternehmen tätig waren.
Mit dem ritsuryo-System wurden Frauen von den offiziellen Rängen ausgeschlossen. Auch sorgte
Koken-tenno 749 dafür, dass Frauen keine Regierungsämter vererbt bekommen können.
Geschichte Japans

Der Taiho-Kodex verlangte wiederum, dass Frauen aus dem Provinzadel an den Hof zu kommen
haben, als Inhaberin eines bestimmten Amts, bei dem sie auch in höhere Ämter aufsteigen kann. In
der Heian-Zeit ist dies allerdings nicht mehr notwendig und wird eher als Gefährtin rekrutiert, wobei
sie eine höhere Position als ihr Mann einnehmen kann.

Auch wenn den Frauen chinesische Zeichen, Nähen, Musik, Kalligraphie und japanische Dichtkunst
beigebracht wurde, wurden sie nicht in Sachen unterrichtet, die sie zBsp. für administrative oder
politische Arbeiten gebrauchen könnten. Anfang der Heian-Zeit unterband man sogar das Lehren von
chinesischer Literatur.

Status von Frauen: Erbrecht

Während der Taiho-Kodex die weibliche Bevölkerung gar nicht berücksichtigt, können bereits im Yoro-
Kodex die Töchter die Hälfte an dem erben, was die Söhne bekommen. Später, als die Landzuteilung
nicht mehr funktionierte, kam es nur mehr darauf an, wer die Steuerabgabe leistet und somit die
Felder besitzt. Im 11Jh erben beide Geschlechter offiziell gleich viel, Männer werden aber bevorzugt.

Status von Frauen: Familie

Bis in die Nara-Zeit hat eine Mutter-Kind-Gemeinschaft vorgeherrscht, bei der der Vater nur am
Rande dabei war. Mit den gesellschaftlichen Unruhen war es allerdings sicherer eine „patriarchale“
Familie zu sein. Mit der Beamtenschaft hatte sich ein männerzentriertes System herauskristallisiert.
Besteller und Besitzer der Felder blieben weiterhin Frauen, trotzdem wurden die Felder auf den
Namen der Männer registriert. Es konnte vorkommen, dass der Mann diese also auf seinen Namen
verkauft.

Emishi / Ezo

Mit Emishi stand Japan/ Yamato mehr als 30 Jahre am Kriegsfuß. Um 800 gewann es dem Reich
Yamato endlich sie zu unterwerfen, was enorme Kosten entstehen ließ. Die Festung Tagajo verlor mit
der Grenzausweitung ihren Sinn und wurde von zwei Erdbeben schlussendlich zerstört. Ursprünglich
markierte und verteidigte sie die Grenze zum Emishireich. Es kam zwar immer wieder zu Aufständen,
welche aber von den lokalen Fujiwara (Sitz in Hiraizumi) unter Kontrolle gebracht wurde. Es kam zu
Heiratsverbindungen. 1189 wurde das reich dann schlussendlich ganz vom Adel Minamoto
unterworfen.
(Jogan Erdbeben 869 und Tohoku Erdbeben 11. März, 2011)

Entstehung des Kriegeradels

Voraussetzung für eine Entstehung des Kriegeradels ist das Erstarken der lokalen Machthaber als
Steuereintreiber und Unruhen wegen Verarmung der Bevölkerung. Dies hatte zur Folge, dass die
shoen-Besitzer Truppen aufstellten. So haben sich die Samurai herausgebildet, die ausgefeilte
Techniken des Kampfes erlernten. Besonders in Pfeil und Bogen waren sie begabt. Es kam zu Anleihen
beim Zen-Buddhismus. Im 17Jh hat man diese Ideen zur Ethik des bushido (der Weg des Kriegers)
weiterentwickelt.

Taira und Minamoto

Im 9 – 11Jh wurden die Milizverbände immer stärker und schlossen sich besonders in der östlichen
Region (Kanto) zusammen. Die wichtigsten von denen sind die Taira und Minamoto. Da der Hof
militärisch gesehen recht schwach ist, sind sie auf den Kriegeradel angewiesen. Der hat im Kanto-
Gebiet mit Aufständen gegen seine Zentralregierung zu kämpfen (Taira). Ende des 11Jh gelingt es dem
Geschichte Japans

Adel dann doch endlich das Gebiet zu erobern. Währenddessen muss der Adel Minamoto dem Hof,
wegen Fujiwara, zur Hilfe eilen.

Genpei-Kriege

Die Hogen-Unruhen (1156) sind genaugenommen ein Nachfolgestreit, bei dem einige tennos und die
Kriegeradel beteiligt waren. Darauf folgen die Heiji-Unruhen (1159). Nun will einer der zwei
Kriegsadel die Vorherrschaft des Hofes erlangen. Dabei kommen beinahe alle Minamoto um. 1180
kämpft der Minamoto nun mit seinem Halbbruder an der Seite gegen den Taira und der Genpei-Krieg
hat begonnen. Bereits fünf Jahre später wird dieser jedoch bei einer Seeschlacht beendet, denn alle
Taira kommen ums Leben.

Fazit der Heian-Zeit: Privatisierung

Nach der Verstaatlichung der Länderein in der Asuka- und Nara-Zeit kommt es in der Heian-Zeit zur
Privatisierung. Die amtliche Macht ließ sich unter der Fujiwara-Regentschaft und der
verschwundenen Stellen der Provinzgouverneure festigen. Die Privatisierung funktionierte durch die
Ausdehnung der shoen im Zentrum.
Im 10Jh wurden die Felder nicht mehr neu verteilt. Stattdessen entstand die Steuerpacht, die die
Feldbesitzer abgeben mussten. Meisten waren dies die Mittel- oder Oberschicht, die die Felder von
der Provinzverwaltung (dem Adel) bekommen haben. Die Felder werden nun mit dem Namen
registriert, was dem Staat den Zugriff verlieren lässt.
Mit Abschaffung der Wehrpflicht und privaten Milizverbänden kam es schließlich auch zur
Privatisierung der Militär- und Polizeigewalt.

Niedergang der politischen Macht der Tenno

In der Nara- und frühen Heian-Zeit waren die Tennos sehr stark. Danach kam es jedoch zu dem
Regentschaftssystem der Fujiwara. Aufgrund der vielen Rivalitäten gewährt man Kriegersippen Fuß
am Hof zu fassen. Im 12Jh werden die Genpei-Kriege durch die Seeschlacht bei Dannoura 1185
beendet. Die Heian-Zeit und somit auch das Altertum enden.

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